13.07.2015 Aufrufe

Gemeindebrief Nr. 20 als PDF (2 mb)

Gemeindebrief Nr. 20 als PDF (2 mb)

Gemeindebrief Nr. 20 als PDF (2 mb)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Karte zeigt Hussehnen aus google earthHussehnen war ein mittleres Bauerndorf unseres Kreises mit 17 Bauernvon 7,5-77 ha Landbesitz, 2 Gastwirtschaften mit größerer Landwirtschaft,3 Kätnern, 2 Hökereien, 1 Schmied, 1 Stellmacher, 1 Sattler, 2 Schneidern, 1Schuhmacher und mehreren Maurern. Alle Handwerker hatten einenkleinen Landbesitz. Ein Sägewerk war vorhanden, das das Holz der nahenDinge-Forst verarbeitete. 1932 werden die größeren Höfe von WilhelmDreher, 33 ha; Erich Droeger, 32 ha; Franz Grabowski, 47 ha; Karl Hermann,31 ha; Emil Peter, 49 ha; Otto Peter, 77 ha; Theodor Peter, 43 ha; ReinholdRockel, 35 ha; Hermann Schröder, 37 ha; Leo Witt, 25 ha; genannt.Alteingesessene Bauernfamilien waren Reinhold Rockel (seit 1630, zuletztSchwiegersohn Pototzki), Emil Peter (1709) und Hermann Schröder (1725).3


Zum 87. GeburtstagAm 18.01. <strong>20</strong>13, Gerda Markowsky geb. Moldenhauer, Rositten jetzt EssenZum 87. GeburtstagAm 06.04. <strong>20</strong>13, Lisbeth Sperlich geb. Klein, Rositten jetzt DuisburgZum 86. GeburtstagAm 27.03.<strong>20</strong>13 Erwin Neß jetzt HannoverZum 86. GeburtstagAm 11.03.<strong>20</strong>13 Waltraud Rottmann geb. Dunz Rosittten jetzt Borstel2Zum 86. GeburtstagAm 16.06. <strong>20</strong>13, Helmut Bahn, Gallingen jetzt Reda WiedenbrückZum 85. GeburtstagAm 12.03.<strong>20</strong>13 Edith Zöllick geb. Gemlin Rositten jetzt RühnZum 85. GeburtstagAm 12.01. <strong>20</strong>13, Lothar Neumann, Rositten jetzt UelzenZum 85. GeburtstagAm 13.01. <strong>20</strong>13,Walter Tiedemann, Hussehnen jetzt DortmundZum 84. GeburtstagAm <strong>20</strong>.01. <strong>20</strong>13, Heinz Suplie, Rositten jetzt ElmshornZum 84. GeburtstagAm 05.05. <strong>20</strong>13, Erhard Rockel, Rositten jetzt Ha<strong>mb</strong>urgZum 84. GeburtstagAm 09.06. <strong>20</strong>13, Herta Kaselowski geb. Rosebowitz, Hussehnen jetzt HagenZum 83. GeburtstagAm 04.02. <strong>20</strong>13, Traute Haase geb. Markowski, Rositten jetzt GelsenkirchenZum 82. GeburtstagAm 09.01. <strong>20</strong>13, Harry Schadwill, Rositten jetzt Hagen5


Zum 82. GeburtstagAm 16.03. <strong>20</strong>13, Elli Schuputz geb. Gerwinski, Rositten jetzt DahlenZum 82. GeburtstagAm 22.04. <strong>20</strong>13, Heinz Kübart, Rositten jetzt BerlinZum 82. GeburtstagAm 31.03.<strong>20</strong>13 Helga Quednau Rositten jetzt BützowZum 82.. GeburtstagAm 22.05. <strong>20</strong>13, Heinz Feopentow, Rositten jetzt Lehrte-ImmersenZum 82.. GeburtstagAm 05.06. <strong>20</strong>13, Marga Severloh geb. Kinder, Rositten jetzt RosengartenZum 81. GeburtstagAm 29.02. <strong>20</strong>13, Renate Bader geb. Witt, Hussehnen jetzt MagdeburgZum 81. GeburtstagAm 15.03. <strong>20</strong>13, Klaus Schmidtke, Rositten jetzt DuisburgZum 80. GeburtstagAm 12.02.<strong>20</strong>13 Traute Kretschmer geb. Gemlin Rositten jetzt PaderbornZum 80. GeburtstagAm 13.02. <strong>20</strong>13, Ursula Hinrichs geb. Heß, Rositten jetzt Ha<strong>mb</strong>urgZum 77. GeburtstagAm 14.06. <strong>20</strong>13, Gerhard Will, Hussehnen jetzt JapensinZum 77. GeburtstagAm 22.06. <strong>20</strong>13, Anita Lange geb. Belgardt, Rositten jetzt TangermündeZum 77. GeburtstagAm 17.02.<strong>20</strong>13 Ilse Prigge geb. Krause Hussehnen jetzt Ha<strong>mb</strong>ergen6


Die beiden schönsten Dinge sind die Heimat, aus der wirstammen, und die Heimat, nach der wir wandern."(Jung-Stilling)†Erika Rockelgeb. HirschEhefrau von Erhard Rockel aus Rositten(* 19.11.1931 24.01.<strong>20</strong>13)In Ha<strong>mb</strong>urgBenno Moldenhauer(* 05.01.1928 18.02.<strong>20</strong>13)In MünchbergHans Schulz(*27.05.1928 <strong>20</strong>.09.<strong>20</strong>12)in LemfördeGertrud Lehmann(* 25.04.1917 22.02.<strong>20</strong>13)in DuisburgHelmut Trusch(* 30.12.1925 <strong>20</strong>.12.<strong>20</strong>11)in Porta WestfalicaMarggraf Irmtrautgeb. Perband( *16.06.1931 08.11.<strong>20</strong>10)in Oranienburg8


Erika RockelIch kannte Erika Rockel aus Weener nur aus Erzählungen. Seit 1955 war sie einPaar mit Erhard Rockel aus Rositten (ein lieber, zuverlässiger Lieferant vonGeschichten und Sprüchen für den <strong>Gemeindebrief</strong>). Sie hat Erhard die ganzenJahre zur Seite gestanden und „alles herrlich regieret“.Eine lange Zeit konnte sie nun schon nicht mehr „regieren“, denn der„Parkinson“ hatte sie fest im Griff. Erhard hat seine Erika die ganze, lange Zeitgepflegt. Nun ist Erika ihrem Erhard voraus gegangen.Am Ende einer jeden Reise steht die dankbare Heimkehr.Erika wünschte sich eine Spende für „ihre Oncken-Gemeinde“ EFG Ha<strong>mb</strong>urg1 anstattBlumen9


Erika und Erhard RockelSellhopsweg 18, Whg.310322459 Ha<strong>mb</strong>urgFon und Fax 040/60550698Email erhardrockel@web.de- Februar/März <strong>20</strong>13 –Liebe Freunde,mein Herz ist randvoll von all‘ dem Erleben mit Erika seit Juni <strong>20</strong>11, <strong>als</strong> sie wedergehen, schlucken noch sprechen konnte, bis zu ihrem Heimgang am 24.01.<strong>20</strong>13– <strong>als</strong> sie „friedlich eingeschlafen ist, um in Gottes Armen wieder aufzuwachen“.Und dann die Gedächtnisfeier am 16.02.<strong>20</strong>13 inmitten der Oncken-Gemeindeund in der voll besetzten Oncken-Kirche – nicht nur von Ha<strong>mb</strong>urgern, sondernauch von weit gereisten Freunden.Der Vorstand erkannte früh (1981) Erikas Begabung: das Management.Es wurde im Leitungskreis ein neuer „Arbeitsplatz für Organisation“ eingerichtet.Diesen Platz füllte sie bis zu „unserer Pensionierung“ 1992 gern aus. Dam<strong>als</strong>entstand auch dieses Zitat „die alles so herrlich regieret“; denn was es zuorganisieren galt, wurde ihre Aufgabe. -„Wir nehmen Abschied mit einem traurigen und gleichzeitig dankbaren Herzen,dass wir sie haben durften“ – war auch der Tenor aller „Abschiedsreden“. N u ri c h weiß, dass ich ohne Erika ein ganz anderer wäre – und das nicht zumeinen Gunsten. Alle sprachen, bzw. schrieben davon, was Erika alles getanhatte, dabei wusste sie genau: „Es kommt nicht darauf an, dass wir viel getanhaben, sondern darauf, viel geliebt zu haben!“ -Uta war aus Seattle angereist (Ihre Schwestern und FreundInnen hatten dieseReise möglich gemacht) und hat mit bewegenden Worten ein Bild von ihrerMama gemalt: „Ich habe mir nicht vorstellen können, hier je-m<strong>als</strong> so neben ihrzu stehen. Ich habe immer gemeint, meine schöne, starke Mama ist unsterblich.Sie hat mir mein Leben nicht nur einmal, sondern viele Male geschenkt, weil siean wichtigen Kreuzwegen immer für mich da war….Die Mama und Omi hat tiefeSpuren in unserem – in Hannahs und in meinem - Leben hinterlassen. Es sindgroße Fußstapfen zu füllen. Und sie hat sich mit ihrem Mann auf allerlei Weisedafür eingesetzt, dass Gerechtigkeit und Frieden möglicher werden. –, Freundin, vertraute Mutter und Großmutter. Das war ein sehr schmerz-licherProzess. Wir mussten jeden Tag Abschied nehmen. Und nun ist es so schön, dassich sie nach dem langen Leiden wieder <strong>als</strong> strahlende Mutter und Großmutter undErika vor meinem geistigen Auge sehen kann, ihre Schönheit und Stärke, ihre10


Liebe und ihren Mut. Es ist wie eine Erlösung, dass die andern Bilder wiederzurückkommen und ihren Platz in meinem Herzen einnehmen können….“ -Und nun gestattet mir noch ein persönliches Wort zu unserem gemeinsamen Wegbis ans End‘: Der „Mister Parkinson“ hatte ja nicht nur Erikas Beine, sondernauch ihre Schluckfähigkeit sowie ihre schöne Stimme lahmgelegt. Aber siekonnte noch alles hören und wahrnehmen – auch ihr ganzes Leiden – sie warnoch „ganz Ohr“. Hier gilt mein Dank dem „besten Pfegedienst der Welt“, hier imHause.Ich ließ Erika nie allein, es sei denn, der Pflegedienst war da oder es war jemandaus der Gemeinde oder der Flurnachbarschaft bei ihr (Danke für dieVertretungsbesucherinnen am Donnerstag und Sonntag in großer Treue undRegelmäßigkeit). -Wenn ich dann am Abendmahlsgottesdienst teilnehmen konnte, nahm ich immerzwei Stücke Brot und zwei kleine Kelche – für Erika und für mich. DieDiakonInnen sagten dann immer: „Friede sei mit e u c h.“ Sie wussten, dass ichm i t Erika feierte und f ü r sie glaubte, weil sie es so wie früher nicht mehrkonnte – sie konnte nicht mehr schlucken. Zu Hause er-zählte ich ihr von demGottesdienst und bestellte alle Grüße, die ich bekommen und behalten hatte. Soversuchte ich, sie am Gemeindeleben teilhaben zu lassen. -Wenn ich den Eindruck hatte, dass ihr „um Trost sehr bange“ wäre, hielt ich ihrund uns beiden meine „1-Minuten-Predigt für 2 Personen“:„Liebe Erika, wir sind beide über 80 und sind beide auf der „Zielgeraden“. Wervon uns beiden ‚erster Sieger‘ ist, wissen wir nicht. Aber wir brauchen uns vornichts und vor niemand zu fürchten, denn unsere Zukunft ist gesichert: Jesus istauferstanden. Unsere Vergangenheit ist bewältigt –j e d e Vergangenheit – denn wir dürfen von Vergebung leben. Und für dieGegenwart hat ER uns versprochen, bei uns zu sein bis ans Ende. Amen.“14 Tage vor Erikas Tod sagte sie kurz nacheinander zwei von ihren so ge-nannten und „überraschenden Sparsätzen“: „Ich mag nicht mehr!“ und „Ich kannnicht mehr!“ Und das hat der Himmel eingesehen. -Und mir fiel das Wort vom ‚kleinen Prinzen‘ ein, das in einem der vielen Briefestand: „Wenn ihr wärt, wo ich jetzt bin, würdet ihr euch wundern, warum ihrjetzt weint.“(Zusammenfassung des Dankesschreibens)Erhard Rockel11


Das Fischzeichen und seine Bedeutung für ChristenImmer wieder sieht man die Umrisse eines Fisches sowohl <strong>als</strong> Aufkleber, aberauch in darstellender Form. Wiederholt wurde ich nach der Bedeutung diesesZeichens gefragt. Hier nun die Erklärung dazu:Der Fisch ist ein über <strong>20</strong>00 Jahre altes christliches Sy<strong>mb</strong>ol. Es war ein Geheimzeichen,mit dem sich Christen, vor allem auch in Verfolgungszeiten, gegenseitigzu erkennen gaben. Bei Begegnungen malten sie z.B. den oberen Bogenin den Sand, ergänzte der andere den unteren Bogen - entstand die Kontur einesFisches und man erkannte sich <strong>als</strong> gleichgesinnt.-Doch warum gerade ein Fisch?:Zur Zeit der Urchristen war die Weltsprache GRIECHISCH- und auf griechischheißt Fisch "I C H T H Y S". Dieses Wort setzt sich aus den Anfangsbuchstabeneines altchristlichen Bekenntnisses zusammen:I =CH=JesusChristusTH= Gottes ICHTHYS = FISCHY =S =SohnRetterMit dem Fischsy<strong>mb</strong>ol brachten Christen zur Zeit des Römischen Reichesdie Mitte ihres Glaubens auf den Punkt. Sie glaubten nicht an irgendetwas,so auch nicht an die Götter der Römer, ihr Glaube war an die PersonJesus Christus gebunden, allein von ihm erwarteten sie das HEIL.Gerhard Stallbaum12


Erinnerungen und NeuesHaus Schmidtke <strong>20</strong>12Neues Holzhaus in der Siedlung <strong>20</strong>1214


Fischdorf Königsberg <strong>20</strong>12Kaufhaus Pauli <strong>20</strong>1215


Mein TraumVon Dr. Alfred LauIch hab getreimt, ich war e Pogg,Wo umme Eck kann kicken.Ich huckd im Modder innem TeichUnd grapschd mir fette Micken.Die burrden umme Nas mir rum,Das konnd ich nich vertragen,Drum schickd ich ihnen durchem SchlungIn meinem Poggenmagen.Nu war mein Bauch bald dick und rundWie so e kleines Tonnche,Drum hoppsd ich außem Modder rausUnd huckd mir innes Sonnche.Ich konnd ihr richtig durches FellBis inne Därmels spieren.Was hat e kleiner Pogg doch gut,Was kann dem all passieren !Er brauch nich inne Schul zu gehn,Er brauch sich nich zu bicken,Ihm drickt kein Kummer aufe Brust,Kein Pungel aufem RickenEr wird niem<strong>als</strong> nich rewendiert,Beklatscht, beschubst, belogen,Er brauch kein Hemd, kein Bett, kein HausUnd keinem Fragebogen.Was kimmert ihm de PollezeiUnd de Geburtstagsfeier!Was weiß der Pogg vom AmtsgerichtUnd vonne Umsatzsteier!So simmelierd im Traum ich rum.Was kann es Scheenres geben?16


Ach, könndst e Pogg fier immer sein,Wie herrlich wär das Leben!Da kam e großer Adebar,Da missd ich foorts mir ducken,Blutrinstig kickd er ieberall,Ob wo e Pogg meeg hucken.Drum missd ich hoch und nuscht wie weg,Nu dirfd ich mir nich schonen,Verzweifelt hoppsd ich durchem GrasUnd iebre AnemonenIch sockd, de Klumpen inne Hand,Wie dammlich durche AuenUnd dachd: Und wenn de Schwindsucht kriegst,Du läßt dir nich verdauen !Doch immer dichter kam er ranUnd dachd, er hadd gewonnen,Da kroch ich durch e MaschenzaunUnd war dem Krät entronnen.Nu stand er wie e Dummer daUnd konnd nich rieberspringen,Ich aber quarrd dem scheenen SpruchVom Götz von Berlichingen.Dreimal ! Denn kam e kleiner GnossFoorts iebern Zaun gestiegen,Der sperrd mir im Scheleetopp einUnd gab mit tote Fliegen.Von oben band dem Topp er zuMit einem griesen Kodder.Nu huckd ich traurig inne EckUnd dachd an Teich und Modder.-Denn wachd ich endlich wieder auf,Es war all gegen Morgen,Und wußd nu: Auch e kleiner PoggHat manchmal große Sorgen!17


Ob Laus, ob Kuh, ob Elefant,Ob Mensch, es nitzt kein Klagen,E jeder hat auf diese WeltSein Pungelche zu tragen !FriehlingVon Ernst GardeyWenn de Leewrings inne Lifte,wenn es riecht nach Erdendifte,wenn de Kätzchens anne Weide,wenn de Mächens gehn in Seidewenn es blieht in Wald und Flur,denn ist Friehling, glaub es nur!Wenn de Katers gehn zus Katzche,wenn der Storch kommt mit sein Schatzche,wenn de Kieh gehn auffe Wiesewenn der Hans schleicht zue Liesewenn es blieht in Wald und Flur,denn ist Friehling, glaub es nur!Wenn de Oma sonnt das Jungche,wenn der Emil schnalzt mits Zungche,wenn de Eismanns wieder bimmeln,wenn de Jungens wieder himmeln,wenn es blieht in Wald und Flur,denn ist Friehling, glaub es nur!18


Königsberger WeisheitenAlles gelingt, was man mit Eifer angeht (Samuel Smiles)Wer nichts für andere tut, tut nichts für sich (J.W.Goethe)Jeder Mensch hat sein eigenes Schicksal, weil jeder Mensch seine Art zu sein undzu handeln hat (G.Herder)Wir denken selten bei dem Licht an Finsternis, beim Glück an Elend, bei derZufriedenheit an Schmerz, aber umgekehrt jederzeit (I.Kant)Sein Vaterland muss man niem<strong>als</strong> vergessen. Keine schönere Krankheit in meinenAugen <strong>als</strong> das Heimweh (Hamann)Und wenn du dreimal um die Welt wanderst, in der Heimat ist Gott dir am nächsten;das ist ihr Geheimnis (Hans Friedrich Blunk)Seelig ist der Mensch, der mit sich selbst in Frieden lebt. Es gibt auf Erden keingrößeres Glück (Jean Paul)Nicht auf das, was geistreich ist, sondern auf das, was wahr ist, kommt es an (AlbertSchweitzer)Die Heimat ist, wo man sich gerne erscheinen, ungern wandern sieht (EmilRitterhaus)Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können(Jean Paul)Freiheit ist ein Gut, das durch Gebrauch wächst, durch Nichtgebrauch dahinschwindet. (Peter Bamm)Freundlichkeit zahlt die höchste Dividende (Georges Simenon)Die Erinnerung ist der Nachsommer der menschlichen Freuden (Asta Nielsen)19


OstpreußenhütteZum Gedenken an die 1731/32 nach Ostpreußen vertriebenenSalzburger Exulanten wurde die Hütte von der SektionKönigsberg/Pr. des Deutschen Alpenvereins erbaut. Nach nureinjähriger Bauzeit wurde die Ostpreußenhütte auf dem1630 m hohen Rettenbachriedel durch Franz Boy am 25. Juli1928 eingeweiht. 1945 wurde die Hütte von den Alliiertenbeschlagnahmt und kam an Österreich zurück. Erst 1974wurde die heute in München ansässige Sektion Königsbergdes DAV wieder in das Grundbuch eingetragen. Die Hütteliegt in den Berchtesgadener Alpen im Salzburger Land hochüber dem Tal der Salzach unweit von Werfen.1630 m ü.d.M.WikipediaDer Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar;<strong>20</strong>


Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen.Gib mir den Mut zum ersten Schritt.Laß mich auf Deine Brücken trauen-Und wenn ich gehe, geh du mit.Kurt RommelMuttertag in Rositten und in aller WeltDer Muttertag war in unserer Familie in Rositten ein wichtiger Feiertag.Meine Mutter – eine sparsame Frau, die praktisch dachte – sagte Wochenvor dem Muttertag unserem Vater, welche Haushaltsgeräte sie brauchte;und er kaufte dann die „Geschenke für die Mutti“ ein. Und am Muttertag,in aller Frühe – wir konnten es gar nicht mehr erwarten; <strong>als</strong> ob HeiligerAbend wäre – tauchten wir drei Rockelkinder bei unserer Mutti auf und beschenktensie mit drei „wohlverpackten Darbietungen“. Und an unsererMutter war wohl eine Schauspielerin verlorengegangen. Sie erstrahlte beijedem ausgepackten Geschenk – „wie’s Kind zur Weihnachtsgabe“ – undstaunte jedes Mal neu und anders, <strong>als</strong> ob sie die Geschenke zum erstenMal zu Gesicht bekäme. Und wir waren glücklich, dass wir unsere Mutterso überraschen konnten; der man ja – wie mein Vater mir einmal sagte –„kein X für ein U machen“ konnte.Leider habe ich erst viel später (aber nicht zu spät) begriffen – <strong>als</strong> ichschon ein Student war – dass meine Mutter Blumen sehr liebte …21


Der Muttertag ist eine „amerikanische Erfindung“. 1907 veranstaltete dieMethodistin Anna Marie Javos am 12. Mai, am Todestag ihrer Mutter, ein„Memorial mothers day meeting“. Das wiederholte sie dann ein Jahrspäter und veranstaltete in ihrer Kirche eine Andacht und ließ vor derKirche 500 weiße Nelken an alle anwesenden Mütter verteilen.1909 gab es diesen „Muttertag“ schon in 45 Staaten der USA und 1914wurde aus diesem Muttertag ein nationaler Feiertag.1922/23 erfand der „Verband deutscher Blumengeschäftsinhaber“ den„Tag der Blumenwünsche“. Und 1926 wurde daraus offiziell der Muttertag.Dahinter stand die „Arbeitsgemeinschaft für Volksgesundung“. Sie wolltedie Kirche, die Schule und die Regierung dazu bringen, den Muttertag zueinem öffentlichen Feiertag zu machen. Das geschah dann 1933; understm<strong>als</strong> am dritten Maisonntag 1934 wurde der „Gedenk- und Ehrentagder deutschen Mütter“ gefeiert. Das passte in die Nazi-Ideologie von „Blutund Boden“. Viele Kinder sollten geboren werden, damit wir ein „Volkohne Raum“ würden und darum uns gen Osten „ausdehnen“ müssten.„Gekrönt“ wurde der Muttertag durch das „Ehrenkreuz für Mütter“, das am21.05.1938 erstm<strong>als</strong> verliehen wurde (dieses „Mutterkreuz“ bekam manab dem vierten Kind).In der Bundesrepublik Deutschland gab es den Muttertag erstm<strong>als</strong> 1950.Doch bald waren die Väter ein wenig „neiderfüllt“; sie erfanden densogenannten „Vatertag“ und feierten ihn am Himmelfahrtstag. Losgelöstvon Frau und Kind zogen die „Bollerwagenathleten“ singend durch denFrühling.Und der Bollerwagen war und ist ihr „Gasthaus auf Rädern“, sodass derGesang – nach jedem „Rastplatz“ - immer lauter, aber keineswegsschöner wurde.Was diese „Vatertagsakrobaten“ nicht wussten, war, dass der Himmelfahrtstagt a t s ä c h l i c h ein „Vatertag“ ist, denn an diesem Tag feiertdie christliche Gemeinde aller Konfessionen die „Auffahrt“ Jesu (Lk.24,51),die sogenannte „Himmelfahrt“; denn es steht geschrieben: „Spricht Jesuszu ihr (Maria-Magdalena): Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nichtaufgefahren zu meinem Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern und sageihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinemGott und zu eurem Gott“ (Joh.<strong>20</strong>,17 am Ostermorgen).Himmelfahrt ist wirklich und wahrhaftig ein Vatertag, unser aller Vatertag– aber ohne „Bollerwagen“ …Erhard Rockel22


Der ostpreussische Dialekt hat einen ganz besonderen Klang. Leider sprechennur noch wenige diesen in einer unverfälschten Form. Jedoch haben sich vieleBegriffe und Bezeichnungen in unsere heutige Sprache “hinübergerettet”. Diefolgende Tabelle soll davon einen kleinen Eindruck verschaffen.a<strong>mb</strong>artschigausbaldowernausgeblechte KehleAusgedingeBagaschBärenfang(Meschkinnes)BarbutzbegrapschenbeschetternbetuddernBowkebumfidelnBuschabauDämlackDeez (auch Dassel)DeiwelDingslamdei (auchDubbas)Dittchen (Dittke)dreibastig (auchDreibast)= gewaltig (das Ausmass bezeichnend)= auskundschaften, spionieren= Alkoholiker (hat eine ausgeblechte Kehle)= Altenteil, Altsitz, Alten(heim)= Verwandschaft/Sippschaft (eher abfällig)eine Art Nationalgetränk (besonders im Winter=getrunken, da alkoholhaltig)= Barbier (Friseur, richtiger Rasierer)= tadelnde Bezeichnung für "alles anfassen"= sich halb tot lachen= "Affenliebe" (Verhältnis Mutter/Kind)= Junge, Knabe, Bube= verlieren= Gespenst, Buhmann (Kinderschreck)= Schimpfwort (du Dämlack)= Kopf= Teufel= Dingsda= Zehnpfennigstück= vorlaut, frech (frecher Lümmel)druschlich (drugglig) = mollig, pummeligSchimpfwort in der direkten Anrede. Wenn man sichDu Kreet = über jemanden oder etwas stark geärgert hat. (evtl.von franz. “Crétin”)dwatschEi= dumm, dämlich=Ein in Ostpreussen beliebter Satzanfang ("Ei, was isdat?")23


EinsassenEklipaschfijuchen (auchfijohlen)FlinsenFlunschGrundbesitzer die sich untereinander Nachbar=nanntenabschätzig für die Kutsche der höheren Gesellschaft=(franz. Equipage)= kein Vergnügen auslassen= Pfannkuchen= Gesicht im Sinne von "eine Mine ziehen""Altersbedingt" nicht mehr homogen durchwachsen,foosch [Adj.] = sondern in der Mitte schon faserig und teilweise hohl.(z.B. Möhre)gebumfideltGerebbelGewitterkerzenGlumseGlumskoppglupschGniefkeKaddigKalabräserKanthakenKailcheklabastrigkloppheisterKlotzkorkenKlumpatschKlunkermusKlunkersuppeKobolzsich geschmeichelt fühlen (nicht zu verwechseln mit="bumfideln" s.d.)verknotete Wolle (auch <strong>als</strong> Bezeichnung für einen=langen Menschen)dünne, geweihte Kerzen, welche mit Beten den=Blitzschlag abwenden sollen= weisser Käse oder Quark= Blödmann, hat Glumse im Kopp.= unfreundlich, launisch= Geizh<strong>als</strong>= Wacholder= Hut mit breiter Krempe= Jemanden beim Kragen fassen (<strong>als</strong> Zurechtweisung)= Kartoffelkeilchen (Speise in verschiedensten Arten)wackelig, brüchig (oft auch für ältere Menschen=gebraucht)= kopfüber / krumm= Holzschuhe= TolpatschVornemlich auf Bauernhöfen zubereitete Morgen-und=AbendmahlzeitMilchsuppe mit Birnenstücken und Klunkern (aus Ei &=Mehl)= Purzelbaum (Kobolz schiessen)24


KodderKoppschellerkraalenKrempelfetzkesKriggelkraggelKruppzeugKruschkenKuja<strong>mb</strong>elKujel (Kujjel)KumstKumstkoppKuppelweiberlackmeiernLamengLischkeLorbassLuchtLutschpungelMachandelMadamche(Madameken)Marjell (auchMarjellche)MaschkuppieMauchenMeschkinnes(Bärenfang)mittenmang= Lappen (auch alte Kleider)= abschätzig für einen betrügerischen Pferdehändler= schreien (Kleinkind)süßes Teilchen aus Teig, in Fett gebacken (ähnl.=Berliner,nur nicht rund)= unleserliche Schriftabschätzig für bettelarmes Volk (auch freche,=ungezogene Kinder)= wildwachsende Birnen (aus dem poln. "kruszke")= Flederding / weite Kleidung= Schwein (besonders der Eber)Sauerkraut (Weisskohl) das in besonderer Art=zubereitet wirdDerjenige, welcher statt eines Hirns nur "Kumst" im=Kopf hat= Marktfrauen auf Wochenmärkten= an der Nase herumführenaus dem Stegreif, aus dem Ärmel schütteln (franz. la=main)aus Bast oder Weideruten gefertigte Trage- oder=Vespertasche= Schimpfwort für Junge (Lümmel)= DachbodenSchnuller (selbstgemachtes Leinsäckchen mit Zucker=gefüllt)= Wacholderschnaps= Anredeform (vornemlich auf Märkten)= Mädchen (meist <strong>als</strong> Unterscheidung zu "Bowke" s.d.)= mit jemandem gemeinsame Sachen machen= Pulswärmereine Art Nationalgetränk (besonders im Winter=getrunken, da alkoholhaltig)= mittendrin, immer dabei25


MutzkoppNachschrabselNikolaschkanuscht nichobsternatschPacheidelpanjepratschPaslakPatscheimerpiesackenPinunsenplachandernplinkernPlawuchtplinsenplustrigPomuchelskoppPotschampaPungelsPracher (auchWengtiner)ReissmandichtigrumaasenrumschwadronierenRuscheldupsschabbernSchacktarpScharwerkerSchlorren= Ohrfeige= Nachkömmling, Nesthäckchen= Cognac- oder Weinbrandverschnitt= gar nichts= widerspenstig= Beutel= plump vertraut= ausgenutzter MenschWassereimer für Putzarbeiten (aber auch <strong>als</strong>=Abfalleimer bezeichnet)= quälen= Geld (aus dem poln. penunse)= sich herumtreiben= mit den Augen zuzwinkern= Grobschlächtiger Kerl= weinen= aufgeblaseneingeschränkter Mensch oder auch <strong>als</strong> Schimpfwort=Pomuchel (Fisch)= Nachttopf (von franz. “pot de cha<strong>mb</strong>re”)= Gepäck= Bettler, Landstreicher= Rheumatismus= vergeudendie Nase überall hineinstecken oder zugegen sein, wo=man nichts verloren hat= Zappelhans= reden, schwätzen= Zeit der Eisschmelze= ungelernte Hilfskräfte (vornehmlich Landarbeiter)= Pantoffeln26


SchlubberchenSchlumskeschlunzigSchmandschwoofensinnierenStrempel= Gläschen (meist aber mit Schnaps oder Likör gefüllt)= Kleinkind (Junge)= schlampig= Sahne= tanzen, zum Tanzen gehen= nachdenken= Stengel, Strunk o.ä. (z.B. Spargel)Spirkel(auch Spirgel) = halb ausgebratener SpeckStiemStriezelsuckelnToffleTruschbockTulpche BierTuntelverbiesternverloddertverlötenverpimpelnVertellchensWengtiner (auchPracher)WrukenWurachenWuschenZachlinderZagelZigahnscheZocheSchneesturm (auch sprichw. "im Stiem sein" - "einen=sitzen haben")= Süßer Hefezopflutschen (Kleinkind) (in der Schweiz <strong>als</strong> "suggeln"=gleichbedeutend)= kurz für Kartoffeln= Kaninchenbock= Glas Bier= die Nase in Zusammenhang mit dem Alkohol= sich verirren (auch für verärgert)= verkommen= einen über den Durst trinken= verwöhnenmündliche überlieferte Geschichten, meist von=Grossmüttern erzählt= Bettler, Landstreicher= Steckrüben= hartes Arbeiten= weiche, warme Hausschuhe= abschätzig für Zylinderhut= Schwanz= Zigeunerin, aber auch allgemein für eine Hausiererin= ostpreussischer PflugVon Dipl.-Ing. B. Brieskorn27


Liebe Landsleute und Heimatfreunde,ich wünsche Ihnen und Euch eine schöne Sommerzeit, Gesundheit und allesGute.Bis zum nächsten <strong>Gemeindebrief</strong> im Nove<strong>mb</strong>er <strong>20</strong>13Im Internet findet Ihr meine Homepage; schaut doch mal rein. . Ich wünsche vielSpaß bei der Ansicht.Hier die Internetadresse:www.manfredkleinrositten.deIhr / EuerManfred KleinBreslauer Straße 10125421 PinnebergTel.: 04101 / <strong>20</strong>0 989email: manfred.klein.rositten@versanet.deAuflage des <strong>Gemeindebrief</strong>s: 1<strong>20</strong> Exemplare28

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!