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SVLFG – SoziaLVerSicherunG Für LandwirtSchaFt, ForSten und ...

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❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Aktuell„Nicht reagieren,sondern agieren“Die neu organisierte landwirtschaftlicheSozialversicherunghat am 1. Januar als Sozialversicherungfür Landwirtschaft,Forsten <strong>und</strong> Gartenbau, kurz<strong>SVLFG</strong> genannt, ihre Arbeitaufgenommen. Im Gesprächmit LSV kompakt zieht derfrisch gewählte Vorstandsvorsitzendeder <strong>SVLFG</strong>,Leo Blum, zum Übergang eineBilanz <strong>und</strong> berichtete überkommende Herausforderungen,die der neue B<strong>und</strong>esträgermit sich bringt.LSV kompakt: Herr Blum, sind Siezufrieden mit dem Übergang derTräger der landwirtschaftlichen Sozialversicherung<strong>und</strong> des Spitzenverbandesin die neue Sozialversicherungfür Landwirtschaft, Forsten <strong>und</strong>Gartenbau?Leo Blum: Ich bin sehr zufrieden.Die Mitarbeiter haben die Vorgabendes Berufsstandes so umgesetzt, dassdie neue Organisation voll arbeitsfähigist.LSV kompakt: Es ist aber selten, dassein solcher Umbau reibungslos verläuft...Leo Blum: Selbstverständlich gibt esnoch einige ausstehende Arbeiten.Aber das, was ab dem 1. Januar funktionierenmusste, funktioniert. Innerhalbeines Jahres ist es uns unterenormen Zeitdruck gelungen, 36Körperschaften <strong>und</strong> den Spitzenverbandin einem einheitlichen B<strong>und</strong>esträgerzusammen zu führen. Wennich daran denke, dass in Deutschlandaktuell Projekte laufen, deren Endenicht einmal ansatzweise vorauszusehenist, bin ich mehr als zufrieden mitdem Erreichten.LSV kompakt: Welche Aufgaben werdenauf die <strong>SVLFG</strong> in erster Linie zukommen?Leo Blum: Zur Herkulesaufgabe wirdsicherlich die Schaffung einheitlicherBeiträge zur landwirtschaftlichenKrankenkasse <strong>und</strong> Berufsgenossenschaftfür alle Landwirte in Deutschlandwerden.LSV kompakt: Was ist daran so besondersherausfordernd?Leo Blum: Die Berechnungsgr<strong>und</strong>lagenfür den zukünftig einheitlichenBeitragsmaßstab sind dadurch, dasssie wissenschaftlich erarbeitet wurden,zwar untermauert, aber sie werdenmit Sicherheit Diskussionen auslösen.Einige Betriebe werden wenigerzahlen als bisher, andere werdenvon Steigerungen betroffen sein.LSV kompakt: Wie wollen Sie hieraufreagieren?Leo Blum: Wir dürfen nicht erst reagieren,sondern wir müssen agieren.Wichtig ist dabei ein höchstmöglichesMaß an Transparenz <strong>und</strong> Fairnessbei der Beitragsgestaltung. WirSelbstverwalter müssen offen sein,um eventuelle Korrekturen vornehmenzu können.LSV kompakt: Was ist dem Berufsstandnoch ein besonderes Anliegenfür die Zukunft des B<strong>und</strong>esträgers?Leo Blum: Nicht nur als Vorstandsvorsitzenderder <strong>SVLFG</strong>, sondernauch als Vertreter des Bauernverbandes,steht für mich die BetreuungLeo Blum, Vorsitzender des Vorstandesder <strong>SVLFG</strong>der Versicherten an erster Stelle. Dasheißt: Das operative Geschäft mussauch weiterhin durch die Mitarbeiteran den Geschäftsstellen vor Ort sichergestelltsein.LSV kompakt: Wie werden die Versichertenüberdies von der neuen<strong>SVLFG</strong> profitieren?Leo Blum: Aus monetärer Sicht wollenwir durch die Neuausrichtung vorallem die Verwaltungskosten weitersenken. Und als zusätzliche Leistungwerden wir spezielle Ges<strong>und</strong>heitsangeboteflächendeckend einführen.LSV kompakt: Was verbirgt sich genaudahinter?Leo Blum: Leistungen, die die Schrankenvon Berufsgenossenschaft, Alters-,Kranken- <strong>und</strong> Pflegekasse überwinden,das heißt maßgeschneiderteAngebote für unsere Versicherten.Dazu zählen unter anderem Angebotezur Sturzprävention, Hofübergabe alsGes<strong>und</strong>heitsthema betrachtet oderTrainings- <strong>und</strong> Erholungswochenfür pflegende Angehörige. Das ist daserste Ergebnis der Fusion im Bereichder Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge.Die Fragen stellte Marc Wiens4 LSV kompakt 01 I 13


Aktuell ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘Vertreterversammlung<strong>und</strong> Vorstand stehen festDie aus 81 Mitgliedern bestehende Vertreterversammlung der neuen Sozialversicherungfür Landwirtschaft, Forsten <strong>und</strong> Gartenbau konstituierte sich am9. Januar in Kassel <strong>und</strong> wählte den 27-köpfigen Vorstand, der am 10. Januarseine konstituierende Sitzung abhielt.Die beiden Gremien setzen sichaus Vertretern der neun ehemaligenTräger der landwirtschaftlichenSozialversicherung zusammen.Deren Vertreterversammlungenhaben jeweils neun Mitglieder in dasVersichertenparlament des neuenB<strong>und</strong>esträgers gewählt <strong>–</strong> jeweils dreiaus den Gruppen der Arbeitgeber,der Selbstständigen ohne fremde Arbeitskräfte<strong>und</strong> der Arbeitnehmer. ImVorstand ist jeweils eine Person proGruppe aus den ehemaligen Zuständigkeitsbereichenvertreten.Vorsitzende gewähltZum Vorsitzenden der Vertreterversammlungwurde Wolfgang Vogel gewählt,alternierende Vorsitzende sindHenner Braach <strong>und</strong> Martin Meinerling.Vorsitzender des Vorstandes istLeo Blum. Die alternierenden Stell-vertreter sind Arnd Spahn <strong>und</strong> MartinEmpl.Die Listen der Mitglieder von Vertreterversammlung<strong>und</strong> Vorstand könnenim Internet unter www.svlfg.de >Selbstverwaltung abgerufen werden.Wichtiges Ziel:BeitragsgerechtigkeitDem neu gewählten Ehrenamt obliegtin diesem Jahr vorrangig die Erarbeitungb<strong>und</strong>esweit einheitlicherBeitragsmaßstäbe für die landwirtschaftlicheUnfallversicherung <strong>und</strong>Krankenversicherung. Nachdem esin diesem Jahr noch bei den regionalunterschiedlich festgesetzten Beiträgenbleiben wird, gelten die neuenMaßstäbe ab 2014. Erst nach einerfünfjährigen Übergangszeit, in dereine gesetzliche Angleichungsregelungregionale Härten abfedert, werdendie Beitragsmaßstäbe dann vollangewendet.Optimaler Servicebei sinkenden KostenDes Weiteren hat sich die Selbstverwaltungauf die Fahne geschrieben,die Verwaltungskosten weiter zu reduzieren,ohne die Versichertenbetreuungvor Ort zu vernachlässigen.Das Leistungsangebot soll hingegennicht geschmälert werden. So sollenneben den gesetzlich festgeschriebenenLeistungen Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong>Präventionsangebote für die Versichertenweiter ausgebaut werden.Der neue B<strong>und</strong>esträger hat seinenHauptsitz in Kassel. Ansprechpartnervor Ort findet der Versicherte anmehr als 30 Standorten in Deutschland.nMarc WiensDer Vorstand der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten <strong>und</strong> Gartenbau01 I 13 LSV kompakt 5


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ AktuellZusatzversicherung der BerufsgenossenschaftEinkommensverlustenach Unfall ausgleichenMit der Errichtung der Sozialversicherungfür Landwirtschaft,Forsten <strong>und</strong> Gartenbauwurde die Zusatzversicherungin der landwirtschaftlichen Unfallversicherungvereinheitlicht<strong>–</strong> ein interessante Ergänzungder gesetzlichen Leistungen.Bei Arbeitsunfällen <strong>und</strong> Berufskrankheitenbesteht ein umfangreichergesetzlicher Versicherungsschutzin der landwirtschaftlichenUnfallversicherung. Im Rahmender Heilbehandlung <strong>und</strong> Rehabilitationwerden alle geeigneten Maßnahmenergriffen, um Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong>Leistungsfähigkeit des Versichertenwieder herzustellen. Die vom Gesetzgebervorgesehenen Geldleistungenwie Verletztengeld oder Renten stellenjedoch nur eine Gr<strong>und</strong>sicherung dar.Der Entschädigung für Unternehmer,deren Ehegatten sowie mitarbeitendeFamilienangehörige ohne Arbeitsvertragwerden pauschalierte Jahresarbeitsverdienste(JAV) zugr<strong>und</strong>e gelegt.<strong>Für</strong> Unternehmer <strong>und</strong> Ehegattenbeträgt dieser zurzeit 11.446,01 Euro.Eine auf diesem JAV basierende Vollrentebeläuft sich 2013 auf monatlich635,89 Euro. Diese Leistungen deckenden tatsächlichen Einkommensverlustoft nicht ab. Die Lücke kann durchden Abschluss einer freiwilligen Zusatzversicherungverringert oderganz geschlossen werden. Durch eineZusatzversicherung werden der gesetzlicheJAV <strong>und</strong> damit die auf ihmberuhenden Geldleistungen erhöht.Zusätzliches VerletztengeldDas Verletztengeld gleicht den unfallbedingtenEinkommensverlust aus. Eswird ab Beginn der dritten Woche nachFeststellung der Arbeitsunfähigkeit gezahlt<strong>und</strong> beträgt 2013 kalendertäglich16,41 Euro (25,44 Euro für Unternehmenohne Bodenbewirtschaftung).Dieser gesetzliche Anspruch wird beischwereren Unfällen das nachlassendeEinkommen nicht ausgleichen, auchwenn betriebliche Einnahmen zumeistzunächst weiter fließen. Durch Abschlusseiner Zusatzversicherung kannder Verletztengeldanspruch um maximal121,78 Euro erhöht <strong>und</strong> damit demtatsächlichen Einkommensverlust angepasstwerden. Bei einem zusätzlichversicherten Jahresarbeitsverdienst vonz. B. 30.000 Euro erhöht sich das gesetzlicheVerletztengeld von kalendertäglich16,41 Euro um 66,67 Euro.Zusätzliche RentenleistungenGerade in Fällen, in denen die Ges<strong>und</strong>heit<strong>und</strong> Leistungsfähigkeit nichtvollständig wiederhergestellt werdenkann <strong>und</strong> eine Verletzten- oder sogarHinterbliebenenrente gewährt wird,kann eine zusätzliche finanzielle Absicherungnotwendig sein. Durch dieZusatzversicherung kann der monatlicheRentenbetrag auf maximal3.680,33 Euro für Verletztenrenteoder 2.208,20 Euro für eine Hinterbliebenenrenteerhöht werden.Bei dem schon beispielhaft genanntenzusätzlich versicherten Jahresarbeitsverdienstvon 30.000 Euro wäre einemonatliche Verletztenrente in Höhevon 2.302,56 Euro zu zahlen.Sinnvolle Ergänzung<strong>Für</strong> die Zusatzversicherung gilt beiVerletztengeld <strong>und</strong> Renten die gleicheWartezeit wie für die gesetzlichen Leistungen.Sie ist daher gerade bei schwerenUnfällen mit längerer oder dauerhafterArbeitsunfähigkeit eine sinnvolleErgänzung zum gesetzlichen Versicherungsschutz,da Geldleistungenhöher ausfallen <strong>und</strong> nachlassende betrieblicheEinnahmen ausgleichen. <strong>Für</strong>Ansprüche aus der Zusatzversicherunggelten die gleichen Voraussetzungenwie für die gesetzlichen Leistungen.Sie werden auch für die gleiche Zeitdauer<strong>–</strong> bei Renten gegebenenfalls lebenslang<strong>–</strong> gewährt <strong>und</strong> unbürokratischmit den gesetzlichen Leistungenausgezahlt. Ein zusätzlicher Antragauf Auszahlung ist nicht notwendig.BeiträgeBeiträge <strong>und</strong> Leistungen der Zusatzversicherungstehen <strong>–</strong> trotz der Änderungenzu Jahresbeginn <strong>–</strong> in einemgünstigen Verhältnis. Der Beitrag imJahr 2013 beträgt 1,79 Euro je 100 Eurozusätzlichen Jahresarbeitsverdienstes.<strong>Für</strong> die beispielhaft aufgeführte zusätzlicheVersicherungssumme von30.000 Euro wären 2013 als Jahresbeitrag537 Euro zu zahlen. Und schließlich:Die Beiträge zur Zusatzversicherungkönnen im Rahmen der Vorsorgeaufwendungensteuerlich geltend gemachtwerden.Interesse? Weitere Informationen <strong>und</strong>Berechnungsbeispiele sind unter www.svlfg.de > Versicherung/Beitrag > VersicherungBerufsgenossenschaft > Zusatzversicherungzu finden. Fragen beantwortengern auch die Mitarbeiterder <strong>SVLFG</strong>.nRoland Spittler6 LSV kompakt 01 I 13


Minijob <strong>und</strong> AlterskasseKein Beitrag <strong>–</strong> keine LeistungenZu Jahresbeginn wurde die Grenze für den „Mini job”von bisher 400 auf 450 Euro monatlich angehoben.Die Einkommensgrenze für eine Befreiung von derBeitragszahlung zur Alterskasse wurde nicht geändert.Eine willkommene Möglichkeit der Alterskassenbefreiung?Auf den ersten Blick sieht esbeinahe so aus. Da eine Befreiungvon der Alterskasse unverändertab einem regelmäßigen außerlandwirtschaftlichenErwerbseinkommenvon mehr als 4.800 Eurojährlich (oder in Abhängigkeit vonder Zahlweise 400 Euro monatlich)möglich ist, kann künftig auch einMinijob einen Befreiungsantrag begründen.Macht das Sinn?Nicht unbedingt <strong>und</strong> nicht in jedemFall. Eine Befreiung von der Alterskassewegen außerlandwirtschaftlicherErwerbseinkünfte setzt keineRentenversicherungspflicht voraus.Ausschlaggebend ist allein, dass dieEinkommensgrenze überschrittenwird. Erkennbar ist aber, dass bisEnde des vergangenen Jahres ein inhaltlicherZusammenhang <strong>–</strong> zumindestbei einer außerlandwirtschaftlichenTätigkeit als Arbeitnehmer <strong>–</strong>zwischen der Befreiungsmöglichkeitin der Alterskasse <strong>und</strong> der Rentenversicherungspflichtbestand. Beieinem Minijob gab es gr<strong>und</strong>sätzlichkeine Möglichkeit der Alterskassenbefreiung.Wurde ein Einkommenvon mehr als 400 Euro monatlich erzielt<strong>–</strong> ein Minijob lag nicht mehr vor<strong>–</strong> ermöglichte dies eine Alterskassenbefreiung.Nicht nur zufällig bestandalso immer dann die Möglichkeit derAlterskassenbefreiung, wenn Rentenversicherungspflichtbestand. Indiesen Fällen konnte der Landwirtin beiden Alterssicherungssystemenverbleiben oder <strong>–</strong> durch einen Befreiungsantragbei der Alterskasse <strong>–</strong>sich nur für eine Alterssicherung entscheiden.Diese Logik geht bei neuen Minijobsverloren. Zwar führt jeder neue Minijobzur Versicherungspflicht in dergesetzlichen Rentenversicherung <strong>und</strong>eine Alterskassenbefreiung ist möglich,wenn durch den Minijob die Einkommensgrenzeüberschritten wird. Aber:Von der Versicherungspflicht in der gesetzlichenRentenversicherung kannsich der Minijobber ebenfalls befreienlassen. Dann besteht jedoch überhauptkeine Alterssicherung mehr.Zu beachtenEs geht um die Absicherung bei Erwerbsminderung<strong>und</strong> im Alter, umdie soziale Sicherheit des Ehepartners<strong>und</strong> der Kinder. Und deshalbgilt: Jeder sollte sich vor einem Befreiungsantragberaten lassen. Die Vertretungendes Berufsstandes helfen gerneweiter. Und selbstverständlich beantwortenauch die Mitarbeiterinnen<strong>und</strong> Mitarbeiter der Alterskasse alleFragen kompetent <strong>und</strong> kos tenlos.Minijobs:Höhere GrenzenBei einer Entscheidung zu bedenken:n Der Erwerbsminderungsschutzendet gr<strong>und</strong>sätzlich zwei Jahrenach Zahlung des letzten Pflichtbeitrages.n Bei allen heutigen Anrechnungsmöglichkeiten:<strong>Für</strong> eine bestmöglicheAbsicherung im Alter sollteauf eine Befreiung von der Alterskassevor Erreichen einer Beitragszahlungfür 180 Monate verzichtetwerden.n Ansprüche auf Leistungen zurTeilhabe (Kuren) <strong>und</strong> auf Betriebs<strong>und</strong>Haushaltshilfe sind gr<strong>und</strong>sätzlichnur bei Beitragszahlungzur Alterskasse möglich.Wichtig bleibtn Die Beitragszahlung zur Alterskassekann zu Rentenansprüchen beiErwerbsminderung, im Alter <strong>und</strong>bei Tod führen; bei Erwerbsminderungdurch einen Arbeitsunfallschon ab dem ersten Beitrag.n Im Vergleich zur gesetzlichen Rentenversicherungist das Beitrags-Leistungsverhältnis in der Alterssicherungfür Landwirte günstiger.n Auf die Wartezeit für Renten derAlterskasse werden Beitragszeitenzur gesetzlichen Rentenversicherunggr<strong>und</strong>sätzlich angerechnet.Schon wenige Beitragsmonatekönnen daher zu Rentenansprüchenbei der Alterskasse führen. nHartmut FanckAktuell ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘Minijobber können seit Beginn diesesJahres 50 Euro mehr verdienen. DieAr beitsentgeltgrenze für geringfügigeBeschäftigungen ist von 400 auf 450 Europro Monat angehoben worden.<strong>Für</strong> Minijobs, die seit dem 1. Januar 2013begonnen worden sind, besteht generellRentenversicherungspflicht. Den Beitragzur Rentenversicherung trägt der Arbeitgeberin Höhe von 15 Prozent des Arbeitsentgelts.Versicherte zahlen nur dieDifferenz zum Rentenversicherungsbeitrag(18,9 Prozent) in Höhe von 3,9Prozent. Sie können sich auf Antrag vonder Rentenversicherungspflicht befreienlassen. Die Mindestbemessungsgr<strong>und</strong>lagefür Rentenversicherungsbeiträge vongeringfügig Beschäftigten ist mit Beginndes neuen Jahres von 155 Euro auf 175 Europro Monat angehoben worden.<strong>Für</strong> Minijobs, die bereits am 31. Dezember2012 mit einem Entgelt von 400.01bis 450 Euro bestanden haben, gibt esumfangreiche Übergangsregelungen.01 I 13 LSV kompakt 7


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ AktuellVorstand der <strong>SVLFG</strong>Keine Zeit zum VerschnaufenDer Vorstand der <strong>SVLFG</strong> behandelteschon in seiner konstituierenden Sitzungfachliche Themen. Im Mittelpunktstanden die Empfehlungen derehemaligen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften(LBG) zur Festsetzungder Beiträge für 2012.Wie in der letzten Ausgabe von LSVkompakt berichtet, berechnen sich dieBeiträge für das abgelaufene Jahr unverändertnach den bisherigen regionalenBeitragsmaßstäben. Empfehlungenzur Festsetzung der Beiträgewurden daher Ende 2012 noch vonden ehemaligen LBGen ausgesprochen.Der Vorstand des B<strong>und</strong>esträgersberücksichtigte bei der formellenFestsetzung der Beiträge darüber hinaus,dassn jede landwirtschaftliche Berufsgenossenschaftden festgelegten Anteilam Startkapital des B<strong>und</strong>esträgersaufbringt <strong>und</strong>n durch den Einsatz von Betriebsmittelndie Umlage nicht unter denBetrag des Vorjahres gesenkt wird.Dies entspricht der gesetzlichen Vorgabe<strong>und</strong> sicherte gleiche Verhältnissefür alle ehemals selbstständigen Solidargemeinschaftenzum Zeitpunktder Errichtung des B<strong>und</strong>esträgers.Die Beiträge werden am 15. März2013 zur Zahlung fällig. Nur die Mitgliederder ehemaligen Berufsgenossenschaftfür den Gartenbau werdenwegen der erst später verfügbaren Arbeitswertnachweiseden Beitragsbescheidmit Fälligkeit am 15. Mai 2013erhalten.Jetzt einheitliche MahngebührenDie bisher regional unterschiedlichenRegelungen zur Erhebung von Mahngebührenmussten mit der Errichtungdes LSV-B<strong>und</strong>esträgers vereinheitlichtwerden. Seit Januar 2013 macht die<strong>SVLFG</strong> in allen Versicherungszweigenfolgende Mahngebühren geltend:Mahnbetrag bis zu Mahngebühr200,00 Euro 0,80 Euro500,00 Euro 1,25 Euro1.000,00 Euro 2,75 Euroab 1.000,01 Euro 5,00 EuroDarüber hinaus fallen bei nicht fristgerechterZahlung zum FälligkeitsterminSäumniszuschläge an. Diesebetragen in den meisten Fällen einProzent der auf volle fünfzig Euroabger<strong>und</strong>eten Hauptforderung. Vermeidenlassen sich diese zusätzlichenKosten durch die Teilnahme am Lastschriftverfahren.Hierzu reicht eineformlose unterschriebene Erklärungunter Angabe von Aktenzeichen,Name, Anschrift, Konto <strong>und</strong> Bankleitzahlaus.nHartmut FanckGute Karten mit der LKK <strong>–</strong>Vier Fragen zur Einführung der elektronischen Ges<strong>und</strong>heitskarte (eGK)InterviewDer Leiter des Bereichs Versicherung,Mitgliedschaft, Beitrag der <strong>SVLFG</strong>,Hartmut Fanck, erklärt, warum dieUmstellung auf die elektronischeGes<strong>und</strong>heitskarte notwendig gewordenist, erläutert die wesentlichengespeicherten Daten <strong>und</strong> nennt dieVorteile für LKK-Versicherte.LSV kompakt: Herr Fanck, die bewährteKrankenversicherungskartehat ausgedient. Zug um Zug wird siedurch die neue elektronische Ges<strong>und</strong>heitskarteersetzt. Weshalb?Hartmut Fanck: Die neue Karte wurdelange diskutiert. Sie ist für alle Krankenkassengesetzlich vorgeschrieben.Jetzt kommt sie erst einmal in einerabgespeckten Version, bietet abergleich einige Vorteile.LSV kompakt: Welche Vorteile sinddies für unsere Versicherten?Hartmut Fanck: Das Lichtbild schütztvor Missbrauch bei Verlust oderDiebstahl. So können Kosten gespartwerden. Auf der Rückseite der neuenKarte befindet sich die europäischeKrankenversicherungskarte (EHIC). Sieersetzt weitgehend den Auslandskrankenschein<strong>und</strong> ermöglicht den Versichertendie Inanspruchnahme vonLeistungen in den Mitgliedstaaten derEU sowie vielen weiteren Ländern. Inkünftigen Ausbaustufen soll eineOnline-Änderung von Anschriftsdatenermöglicht sowie der Datenaustauschinnerhalb der Ärzteschaft erleichtertwerden. Dadurch wird Zeit gespart,die den Patienten zugute kommenkann. Durch die Speicherung medizinischrelevanter Daten in der Zukunftkann die Karte weitere Funktionenübernehmen. Hier wären vor allem„Notfalldaten“ zu nennen. Darunterversteht man etwa Impfungen oderAllergien. Solche Informationenkönnen bei einem medizinischenNotfall lebensrettend sein.LSV kompakt: Stichwort Datenaustausch<strong>–</strong> welche Daten sind denn jetztdarauf gespeichert <strong>und</strong> wie sind siegegen Missbrauch geschützt?Hartmut Fanck: Aktuell sind auf demChip gr<strong>und</strong>sätzlich der Name <strong>und</strong>Vorname, das Geburtsdatum, dasGeschlecht, die Adresse, der Name derKrankenkasse, die Versichertennummersowie der Versicherungsbeginngespeichert. Natürlich ist uns einbesonders hoher Sicherheitsstandartwichtig. Die von uns ausgegebene eGKerfüllt höchste Datenschutzanforderungen<strong>und</strong> erhielt dafür das Prüfsiegeldes B<strong>und</strong>esamtes für Sicherheit inder Informationstechnik (BSI).LSV kompakt: Wohin kann ich michwenden, wenn ich weitere Fragenhabe?Hartmut Fanck: Dafür stehen dieMitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter derLKK zur Verfügung. Versicherte wendensich bitte an die für sie zuständigeGeschäftsstelle. Dort können auchangeforderte Passbilder abgegebenwerden. Unter www.svlfg.de gibt esweitere Informationen sowie eineMöglichkeit zum Hochladen von Fotos.8 LSV kompakt 01 I 13


Pflege ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘Trainings- <strong>und</strong> Erholungswoche<strong>Für</strong> pflegende AngehörigeDie Pflege daheim entspricht dem Wunsch der großen Mehrheit, sowohl derPflegebedürftigen selbst als auch ihrer Angehörigen in der Landwirtschaft.Die pflegenden, meist weiblichen Angehörigen müssen dabei jedoch auchihren anderen Aufgaben nachkommen <strong>–</strong> eine Doppelbelastung.<strong>Für</strong> die Bäuerin heißt das zumBeispiel: Sie muss auch weiterhindie Kinder betreuen, den Haushaltführen <strong>und</strong> im Stall arbeiten. EigeneBedürfnisse werden dann oftmalszurückgestellt, soziale Kontakteeingeschränkt. Die Pflegenden überschreitenhäufig körperliche <strong>und</strong> psychischeGrenzen. Krankheiten, vorallem Rückenprobleme oder eine allgemeineÜberforderung, können dieFolgen sein. Tritt eine Erkrankungein, kann häufig die häusliche Pflegenicht mehr gewährleistet werden.Um ihrer selbst, aber auch um der zuPflegenden Willen müssen pflegendeAngehörige besonders gut auf ihre eigeneGes<strong>und</strong>heit achten!Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat sichdie landwirtschaftliche Pflegekasse(LPK) entschlossen, ein speziellesKursprogramm für pflegende Familienangehörigeanzubieten, denn: „DieStärkung der pflegenden Angehörigengehört zu den wichtigsten Aufgabenzur Sicherstellung der häuslichenPflege“, so Kätchen Nowak, Mitglieddes Vorstandes der <strong>SVLFG</strong>.Trainings- <strong>und</strong> Erholungswochenfür Pflegende <strong>–</strong> darum geht’sIm Rahmen einer Trainings- <strong>und</strong> Erholungswochein einer Reha-Einrichtungwerden Beratung, Anleitung<strong>und</strong> Hilfestellung für den häuslichenPflegealltag gegeben, so dass die Qualitätder häuslichen Pflege weiter verbessertwerden kann. Vor allem gehtes aber darum, die Ges<strong>und</strong>heit derPflegenden zu fördern <strong>und</strong> Tipps zugeben, wie eine Überlastung vermiedenwerden kann. Es werden Möglichkeitender „Hilfe zur Selbsthilfe“vorgestellt <strong>und</strong> das Leistungsangebotder LPK erläutert. Bei alldembleibt noch genügend Zeit für Erholung,Entspannung <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch.Voraussetzung zur Teilnahme ist,dass sowohl der Pflegende als auchder pflegebedürftige Angehörigebei der landwirtschaftlichen Krankenkasseversichert sind. <strong>Für</strong> denAufenthalt zahlen die Teilnehmereinen vergleichsweise geringen Eigenanteil.Die Trainings- <strong>und</strong> Erholungswochefür pflegende Angehörige wird b<strong>und</strong>esweitin verschiedenen RegionenDeutschlands angeboten. Währenddieser Woche können Pflegebedürftigeim Rahmen einer Kurzzeitpflegein einer Pflegeeinrichtung oderim Rahmen der Verhinderungspflegezu Hause von anderen, zum Beispielvon Familienmitgliedern oderMitarbeitern einer Sozialstation, versorgtwerden. Die LPK berät die Teilnehmerinnen<strong>und</strong> Teilnehmer <strong>und</strong>gewährt Leistungen im Rahmen dergesetzlichen Möglichkeiten.Dass diese Wochen abseits der täglichenAufgaben tatsächlich einenpraktischen Nutzen haben <strong>und</strong> eineechte Auszeit sein können, zeigen diepositiven Rückmeldungen der Teilnehmer.Sie loben vor allem die Möglichkeitzum Austausch untereinander,die angebotenen Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong>Entspannungsangebote <strong>und</strong> dievielen praktisch gut umzusetzendenRatschläge für den Pflegealltag. „Ichfühle mich richtig gut erholt <strong>und</strong>freue mich wieder auf zu Hause. Eswar eine sehr interessante Woche fürmich ohne die täglichen Verpflichtungen“,sagt zum Beispiel GudrunMüller aus Nordhessen.Hier gibt esnoch freie Plätzen Klinik Lohrey, Bad Soden-Salmünster21. bis 27. April 2013n Ges<strong>und</strong>heits-Zentrum Saarschleife14. bis 20. April 2013n RehabilitationszentrumKlinik Rosenhof, Bad Birnbach17. bis 24. März 20137. bis 14. April 201314. bis 21. April 2013Auskunft gibtChristine Leicht, Telefon 0511 8073-161,christine.leicht@svlfg.deMehr Informationen im InternetLSV kompakt hat mit zwei Teilnehmernjeweils vor <strong>und</strong> nach der Trainingswochegesprochen. Die Interviewsmit den Eindrücken der Beidenkönnen unter www.svlfg.de > Ges<strong>und</strong>heitsangebote> Trainings- <strong>und</strong> Erholungswochenachgelesen werden. nPetra Stemmler01 I 13 LSV kompakt 9


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ SicherheitBetriebshelfer im EinsatzEin Mann für alle FälleVolker Holst ist hauptberuflichals Betriebshelfer für dieSozial versicherung für Landwirtschaft,Forsten <strong>und</strong> Gartenbauim Einsatz. LSV kompaktschaute ihm beim Einsatzim Betrieb von LandwirtHans-Helmut Bredenbeck inSchleswig-Holstein über dieSchulter.Die Lagebesprechung findetwie jeden Morgen in der gemütlichenKüche statt. Holst, Bredenbeck<strong>und</strong> dessen Ehefrau Rita sitzenam Tisch <strong>und</strong> legen die Arbeiten desTages fest. Dann kann es losgehen <strong>und</strong>man merkt dem erfahrenen Betriebshelferan, dass es ihn schnell raus andie Arbeit zieht. „Betriebshelfer war,ist <strong>und</strong> bleibt mein Wunschberuf“,sagt Holst. Seit zehn Jahren ist er nunals solcher bei der Sozialversicherungfür Landwirtschaft, Forsten <strong>und</strong> Gartenbau(<strong>SVLFG</strong>) angestellt <strong>und</strong> fühltsich in seiner Rolle als Helfer in derNot sichtlich wohl.Ein Mann für alle FälleHans-Helmut Bredenbeck hat sich<strong>und</strong> seinen Betrieb auf die Schweinezuchtspezialisiert. R<strong>und</strong> 200Zuchtsauen <strong>und</strong> 1.000 Ferkel nennter sein Eigen. Nur er <strong>und</strong> VolkerHolst haben Zutritt zum Stall mitdem wertvollen <strong>und</strong> sensiblen Tierbestand.Jeder Andere muss draußenbleiben. Holst füttert, impft die Tiere <strong>–</strong><strong>und</strong> das alles, obwohl Sauen nichtsein Schwerpunkt sind, wie er unsverrät. „Aber das ist es ja, was diesenBeruf so besonders macht, dass mansich immer wieder auf Neues einstellenmuss <strong>und</strong> kann“, erklärt der staatlichgeprüfte Landwirt.Einsatzverlängerungim EinzelfallBredenbeck ist froh, dass er denBetriebshelfer an seiner Seite hat.Während seines Aufenthaltes imKrankenhaus sowie der Zeit seinerRehabilitation <strong>und</strong> der weiteren Arbeitsunfähigkeitist Holst dort nunschon als Helfer im Einsatz.Maximal gewährt die <strong>SVLFG</strong> fürdie Zeit der stationären Behandlung<strong>und</strong> Rehabilitation jeweils dreiMonate Betriebshilfe. Sollte danachweiterhin Arbeitsunfähigkeit vorliegen,werden weitere vier Wochen gewährt.Verlängerungen sind <strong>–</strong> wennes die Situation erfordert <strong>–</strong> je nachEinzelfall möglich.Betriebshelfer Volker Holst im EinsatzFoto: Wiens10 LSV kompakt 01 I 13


Aktuell ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘Nur Fachleute im EinsatzAuch wenn es vereinzelt Kritik vonLandwirten gibt, die der Auffassungsind, dass die bewilligten Einsatzzeitennicht immer den tatsächlichenVerhältnissen entsprächen: Die Einsätzewerden durch Mitarbeiter beurteilt,die größtenteils selbst aus derLandwirtschaft kommen, das Geschäftalso gelernt haben <strong>und</strong> kennen.Kein VollersatzMit der Betriebshilfe wird seit jehersichergestellt, dass die unaufschiebbarenArbeiten im landwirtschaftlichenBetrieb erledigt werden <strong>–</strong> seies das Melken, das Füttern oder dieErnte. Als Vollersatz, von dem einigeLeistungsempfänger irrtümlichausgehen, war sie nie <strong>und</strong> ist sienicht konzipiert. Verfügt der Betriebneben Unternehmer <strong>und</strong> Ehegattenüber mindestens eine Arbeitskraft,wird Betriebshilfe ohnehin nicht gestellt.Hierzu zählen auch Kinder,sofern sie noch vor Ort wohnen.Stellt sich im Nachhinein zum Beispielheraus, dass ein Nachbar mitgeholfenhat, muss die <strong>SVLFG</strong> im Sinneder Solidargemeinschaft die bewilligtenSt<strong>und</strong>en auch rückwirkend kürzen,so ist die Rechtslage. Dabei werdenArbeitsspitzen berücksichtigt,so dass zum Beispiel die bewilligtenEinsatzzeiten für einen erkranktenAckerbauern in der Erntezeit naturgemäßhöher ausfallen als im Winter.Selbstständigkeit bedeutetEigenverantwortungWer Landwirt ist, ist Unternehmer.Und wie für jeden Unternehmer bedeutetdies auch für ihn zunächst einmal,dass gr<strong>und</strong>sätzlich allein er dieRisiken seines Betriebes abzusichernhat. Da dem Landwirt mehr damit geholfenist, dass sein Betrieb gewinnbringendweiterläuft, als mit Geldleistungen,stellt die LSV mit der Betriebshilfeeine Gr<strong>und</strong>sicherung füralle notwendigen Arbeiten. <strong>Für</strong> alles,was über diesen vorgegebenen Leistungsrahmenhinausgeht, muss derUnternehmer selbst (vor)sorgen.Betriebshilfe ist eine exklusive Leistungder <strong>SVLFG</strong>, die dem Landwirtvon keiner anderen Versicherunggeboten wird. Und das weiß seitkurzem auch Hans-Helmut Bredenbeckzu schätzen.nMarc WiensHinweisefür ArbeitgeberAn der regionalen Betreuung der Arbeitgeberändert sich durch die Bildung der Sozialversicherungfür Landwirtschaft, Forsten <strong>und</strong>Gartenbau nichts.Auch die bisher im Datenaustauschverwendeten Betriebsnummernbehalten für eine nochnicht bestimmte Übergangszeit ihreGültigkeit. Über Veränderungen wirdin diesem Magazin <strong>und</strong> im Internetzeitnah informiert.DEÜV-Meldeverfahren <strong>–</strong> Übermittlung der Beitragsnachweise <strong>–</strong>BeitragsfälligkeitUm die korrekte Zuordnung der aufelektronischem Wege übermitteltenDEÜV-Meldungen <strong>und</strong> Beitragsnachweisezu gewährleisten, ist bitte weiterhindie gewohnte Betriebsnummerder bisherigen LKK zu verwenden.Dies gilt entsprechend auch für diebei allen Entgeltmeldungen (wie z. B.Jahresmeldung) im Datenbausteinzur Unfallversicherung anzugebendeBetriebsnummer der landwirtschaftlichenBerufsgenossenschaft (LBG).Die nachstehende Tabelle gibt einenÜberblick:RegionBetriebsnummerLKKBetriebsnummerLBGSchleswig-Holstein <strong>und</strong> Hamburg 131 994 26 131 749 62Niedersachsen <strong>und</strong> Bremen 291 471 10 291 393 36Nordrhein-Westfalen 398 735 87 398 926 93Hessen, Rheinland-Pfalz <strong>und</strong> Saarland 470 684 20 470 428 06Bayern (Franken <strong>und</strong> Oberbayern) 723 600 29 723 055 44Bayern (Niederbayern/Oberpfalz <strong>und</strong> Schwaben) 871 198 68 871 085 25Baden-Württemberg 675 746 19 675 451 23Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,Sachsen-Anhalt, Sachsen <strong>und</strong> Thüringen010 003 08 082 708 78Zentralbereich Kassel(bisher LSV für den Gartenbau)Bei der Erstellung des monatlichenBeitragsnachweises ist wie bisher unbedingtauf die rechtzeitige Übermittlungzu achten <strong>–</strong> d. h. mindestenszwei Arbeitstage vor Fälligkeit derBeiträge. Damit wird sichergestellt,470 696 93 (West)010 006 50 (Ost)470 095 10dass die Gesamtsozialversicherungsbeiträgein der nachgewiesenen Höheabgebucht werden. Hier die maßgebendenTermine für das laufendeJahr:2013 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezÜbermittlung 25. 22. 22. 24. 24. 24. 25. 26. 24. 25. 25. 19.des Beitragsnachweisesspätestens bisFälligkeitstag 29. 26. 26. 26. 28. 26. 29. 28. 26. 29. 27. 23.01 I 13 LSV kompakt 11


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ SicherheitDer Prüfstelle PZ.LSV vorgestelltSägespaltmaschinenSägespaltmaschinen müssen sicher sein. Ob diese schlicht formulierteAnforderung erfüllt ist, lässt sich oftmals nicht so leicht bestimmen.Hierbei können Hersteller <strong>und</strong> Anwender unterstützt werden.Die meisten Anwendervon SägespaltmaschinensindVersicherte der Sozialversicherungfür Landwirtschaft,Forsten <strong>und</strong>Gartenbau, die eine eigenePrüfstelle <strong>–</strong> PZ.LSV <strong>–</strong>unterhält. So könnenLand- <strong>und</strong> Forstwirte sowieGärtner sicherheitstechnischunbedenklicheMaschinen verwenden.Darüber hinaus hilft die PZ.LSV Herstellernbei der Umsetzung sicherheitsrelevanterVorschriften.In dieser Ausgabe von LSV kompaktwerden geprüfte Sägespaltmaschinenvorgestellt, die einer Arbeitssicherheitsprüfungunterzogen wurden.Den Gefahren begegnenDie Hauptgefahren sind bei allen Sägespaltmaschinen,unabhängig vomHersteller, die gleichen. Dabei handeltes sich im Wesentlichen um Verletzungsgefahrendurchn das Kreissägeblatt oder dieKettensäge,n die Spalteinrichtung odern den Spaltkeil beziehungsweise dasSpaltkreuz.Die durch diese Bauteile entstehendenGefahrstellen sind durch spezielleSchutzeinrichtungen zu sichern.Geprüfte Sägespaltmaschine der Firmenn Palax (links),n Taifun (unten links) <strong>und</strong>n Südharzer MaschinenbauDadurch wird ein Zugriff zu den Gefahrstellenverhindert bzw. die Gefahrbringende Bewegung gestoppt,bevor die Hand das Sägeblatt oderden Spaltkeil erreichen kann.Die Überprüfung dieser Anforderungenist wesentlicher Bestandteil einerArbeitssicherheitsprüfung. Darüberhinaus werden verschiedene anderesicherheitstechnische Anforderungenwie beispielsweise an Stellteile, Bremseinrichtungen,elektrische <strong>und</strong> hydraulischeAusrüstungen, Sicherheitsabstände,verwendete Materialien,Kennzeichnungen, überprüft.Nach erfolgreichem Abschluss einerArbeitssicherheitsprüfung erhält derHersteller ein Zertifikat, in dem bestätigtwird, dass die Maschine dengesetzlichen Vorgaben entspricht. Beieinigen Prüfungen erhält er zusätzlichdie Berechtigung, das GS-Zeichenoder das PZ.LSV-Zeichen an seinerMaschine anzubringen.Der Käufer bzw. Anwender einer geprüftenSägespaltmaschine kanndavon ausgehen, dass die Maschinesicher genutzt werden kann. nUwe Hotes12 LSV kompakt 01 I 13


Spezialtreibstoffefür Motorsägen <strong>und</strong> LaubgebläseSicherheiT ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘Arbeitgeber in Land- <strong>und</strong>Forstwirtschaft sowieim Gartenbau sind verpflichtet,zum Ges<strong>und</strong>heitsschutzihrer Mitarbeiteralle geeignetenMittel zu ergreifen, umGefährdungen abzuwenden.Der Einsatz vonSpezialtreibstoffen fürmanche Geräte ist für sieverbindlich. Warum, daserklärt Norbert Hartan,Vorstandsmitglied derSozialversicherung fürLandwirtschaft, Forsten<strong>und</strong> Gartenbau.Immer noch werden viel zu vieleMotorsägen oder Motorsensen bedenkenlosmit Zweitaktgemisch fürFahrzeuge betrieben <strong>–</strong> so kritisiertNorbert Hartan, Vorstandsmitgliedder Sozialversicherung für Landwirtschaft,Forsten <strong>und</strong> Gartenbau.Er warnt nachdrücklich: „Durch dasEinatmen von Benzindämpfen oderauch bei Hautkontakt setzen sichMenschen, die mit motorgetriebenenGeräten arbeiten, über St<strong>und</strong>en einerReihe von ges<strong>und</strong>heitsgefährdendenStoffen aus, wenn sie das Zweitaktgemischfür Fahrzeuge verwenden. Zudiesen gefährlichen Stoffen zählenzum Beispiel Benzol, andere krebserregendeStoffe oder Kohlenwasserstoffe,die das Nervensystem schädigen.Läuft der Motor, werden giftigesKohlenmonoxid <strong>und</strong> Stickstoffoxideausgeschieden“.Abhilfe schafft die Verwendung vonSpezialtreibstoffen. Sie wurden speziellfür diese Art von Motoren entwickelt,schonen die Maschinen <strong>und</strong>erhöhen dadurch Leistung <strong>und</strong> Lebensdauer.Vor allem bieten sie fürdie Ges<strong>und</strong>heit des Menschen, derdie Maschine betreibt, unschätzbareVorteile im Vergleich zum üblichenZweitakt-Gemisch. Bei der Verbrennungvon Spezialtreibstoffen werdennach Herstellerangaben um einDrittel weniger Kohlenmonoxid <strong>und</strong>Stickstoffoxide ausgeschieden. Nervenschädigendearomatische Kohlenwasserstoffesind bei den Spezialkraftstoffenweitgehend durch Paraffinkohlenwasserstoffewie Butan oderPentan ersetzt. Diese können durchdas Einatmen ebenfalls in den Blutkreislaufgelangen <strong>und</strong> kurzfristigSchwindelgefühle verursachen beziehungsweiseeine ermüdende oderauch berauschende Wirkung haben.Den Herstellern sind jedoch keineLangzeiteffekte bekannt“.<strong>Für</strong> Arbeitgeber verpflichtend<strong>Für</strong> den privaten Waldbesitzer <strong>und</strong>den selbstständigen Unternehmersind diese Hinweise dringende Empfehlungen.Anders sieht es aus, wennArbeitnehmer beschäftigt werden.Die Vorschriften für Sicherheit <strong>und</strong>Ges<strong>und</strong>heitsschutz nehmen den Arbeitgeberin die Pflicht. Er hat zumGes<strong>und</strong>heitsschutz seiner Mitarbeiterinnen<strong>und</strong> Mitarbeiter alle geeignetenMittel zu ergreifen, um Gefährdungenabzuwenden. Deshalb ist derEinsatz von Spezialtreibstoffen beifür ihn verbindlich.Gute Erfahrungen„Ich verwende diese Treibstoffe fürMotorsägen <strong>und</strong> -sensen, seit sie aufdem Markt sind, <strong>und</strong> möchte keinenanderen mehr nutzen. Vor allem beiwärmerem Wetter bei der Jungholzpflegeim dichten Bestand merke ichden Unterschied deutlich. Die Geruchsbildungist wesentlich geringer.Der Leistung der Motorsägen tut dieVerwendung des Spezialkraftstoffeskeinen Abbruch“, so Hartan. Er istForstprofi mit langjähriger Erfahrung.nPetra StemmlerWeil bekannt ist, dass von Treibstoffen ausgehendeDämpfe Krebs erregend sein können, hältsich niemand längere Zeit hinter einem Fahrzeugmit laufendem Motor auf. Wie sieht das aber beidiesen Tätigkeiten aus?01 I 13 LSV kompakt 13


Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘Die sichere AlternativeHubarbeitsbühnenDer Landwirt kann ein Lied davon singen:Die Glüh birne im Stall ist ausgebrannt, derLichtfirst muss gewartet oder repariert werden.Alle Arbeiten in der Höhe werdenzum gefährlichen Unterfangen,wenn eine Leiter verwendetwird. Pro Tag ereignen sich etwa 1,2Leiterunfälle, oftmals mit schwerstenVerletzungen <strong>–</strong> auch mit Todesfolge.Deshalb der Tipp: Bei Arbeiten in derHöhe eine Hubarbeitsbühne einsetzen.Die höher gelegenen Stellen werdendamit sicher erreicht <strong>–</strong> komfortabelist es obendrein.Fast in jeder Gemeinde gibt es heutebereits Verleihfirmen, die Bühnenbereit halten. Auch im Internet sindFirmen zu finden, die Arbeitsbühnenin der Nähe verleihen. Wenn Nachbarnoder Kollegen ebenfalls entsprechendeArbeiten ha ben, können dieKosten geteilt werden.nOswald HaslbeckMit einer Hubarbeitsbühne können dieArbeiten sicher <strong>und</strong> bequem durchgeführtwerdenNase hocH beim Güllefahren <strong>–</strong>Fünf SicherheitstippsTipp 1: Gülle aufrühren, pumpen <strong>und</strong>fahren erzeugt giftiges SchwefelwasserstoffgasGüllegas ist schwerer als Luft <strong>und</strong>deshalb unten. Wer sich bückt (<strong>und</strong> z. B.in einen Schacht schaut), ist in Lebensgefahr:Alle Familienmitglieder <strong>und</strong>Beschäftigten müssen informiert sein:n Güllegas ist giftign Güllegas ist untenn Güllegas tötet beim Bücken <strong>und</strong>Einatmen.Lüften hilft in Ställen <strong>und</strong> Gängen. Vordem Einsteigen in Behälter immer Gasmessen (Freiwillige Feuerwehr). ImNotfall als Erstes 112 wählen.Tipp 2: Rückfahrkamera <strong>und</strong> Monitorbeim RückwärtsfahrenWer eine Rückfahrkamera am Güllefasshat, vermeidet Sachschäden, Stress <strong>und</strong>Unfälle. Es gibt die Kameras auch mitklappbarem Schmutzschutz.Tipp 3: Immer geschlosseneEntnahmeöffnungenKluge Landwirte sparen viel Zeit <strong>und</strong> vielHaftungsrisiko durch immer geschlosseneEntnahmeöffnungen (Bild unten).Beispiele gibt es dafür. Außendienstberaterder landwirtschaftlichen Unfallversicherungberaten diesbezüglich.Tipp 4: Kinder sicherWeil für Kinder Güllefahren eine willkommeneAbwechslung ist, gilt:n Kinder sicher auf dem Schleppermitnehmen odern Kinder sicher von Fahrzeugen <strong>und</strong>Güllegruben fern halten.Rückfahrkameras schützen Kinder vordem Überfahrenwerden.Tipp 5: Verkehrssicherheit <strong>und</strong> Verhaltenim StraßenverkehrGülleausbringen ist immer mit einemBeigeschmack verb<strong>und</strong>en. SaubereGüllefässer, Warntafeln <strong>und</strong> Beleuchtung,verlustfreies Transportieren <strong>und</strong>fre<strong>und</strong>licher, rücksichtsvoller Umgangmit anderen Verkehrsteilnehmernverbessern das Image.Weitere InformationenWeitere Tipps zum sicheren Güllelagern,Güllerühren <strong>und</strong> Gülleausbringengibt es unter ( 0511 8073-484.01 I 13 LSV kompakt 15


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ SicherheitW<strong>und</strong>erwerk <strong>und</strong> ProblemzoneDer RückenEs zieht hier, esschmerzt dort. Auch imVerwandten- <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>eskreismuss man nicht langeherumfragen, wer schon vonRückenschmerzen geplagtwurde.Nicht ohne Gr<strong>und</strong> werdenMuskel-Skelett-Erkrankungen,worunter auch Rückenschmerzenfallen, in der Statistik als Hauptursachefür Arbeitsunfähigkeit gelistet.Wurden Rückenleiden noch im19. <strong>und</strong> Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>ertskaum dokumentiert, sind sie in unsererheutigen Gesellschaft allgegenwärtig.Um einen Eindruck der Ursachenvon Rückenschmerzen zu bekommen,ist es hilfreich, den Aufbauunseres Rückgrats zu kennen. Auchwenn uns der Rücken häufig zu schaffenmacht, ist er eigentlich ein W<strong>und</strong>erwerkder Natur.„Doppel-S“ sorgt für HaltungMit ihren 24 Wirbeln bildet die Wirbelsäuledas Zentrum des Rückens.Im oberen (Nacken) <strong>und</strong> unterenAufbau der WirbelsäuleGrafik: BGN(Lende) Bereich wölbt sie sich nachvorne, während sie sich auf Höhe derBrust <strong>und</strong> des Steißbeins nach hintenwölbt. Nur dank dieser Struktur(„Doppel-S-Form“) ist es dem Menschenüberhaupt möglich, aufrecht zugehen. Jeder Schritt wird abgefedert<strong>und</strong> schützt so Kopf <strong>und</strong> Rückenmarkvor permanenten Stößen. Zwischenden Wirbeln befinden sich dieBandscheiben als eine Art Wasserkissen,um zusätzliche Druck- <strong>und</strong> Stoßkräfteabzufangen.Problematisch ...... sind die im Laufe des Lebens auftretendenBelastungen, die zu einemBandscheibenvorfall führen können.Da die Bandscheiben ab demvierten Lebensjahr nicht mehr durchBlutgefäße mit Nährstoffen versorgtwerden, macht sich der Körperihre Schwammfunktion zu Nutze.Mit Hilfe der verschiedensten Bewegungendes Alltags <strong>–</strong> beispielsweisebeim Sport oder auch beim Ausführenvon Ausgleichsübun gen <strong>–</strong> findetim Erwachsenenalter ein Austauschvon Nährstoffen statt. Bei Belastungwird Flüssigkeit mit Stoffwechselproduktenaus der Bandscheibe abgegeben<strong>und</strong> bei Entlastung (im Liegen)wird sie wieder mit frischenNährstoffen versorgt. Bei einseitigenBelas tungen, aber auch bei geringerBewegung über Jahrebleiben sie stetig unterversorgt<strong>und</strong> können Schaden nehmen.Gut konstruiert<strong>und</strong> organisiertDie Wirbelsäule allein gibtnoch nicht die Stabilität <strong>und</strong>Flexibilität des Rückens, wiewir es gewöhnt sind. Erstdurch das Zusammenspiel vonverschiedenen Rücken- <strong>und</strong>Bauchmuskulaturgruppen sowieBändern wird die Wirbelsäulestabilisiert. Da Muskelgruppenhäufig als Spieler <strong>und</strong>Gegenspieler wirken, führenUngleichgewichte, beispielsweisezwischen Bauch <strong>und</strong> Rückenmuskulatur,zu Verspannungen <strong>und</strong>Schmerzen, wobei am Ende der bekannteHexenschuss auftreten kann.Menschen, die von Rückenschmerzenbetroffen sind, fragen sich häufig,warum es gerade sie getroffenhat. Dabei ist die Ursachenforschungnicht so einfach. Meist sind eine Vielzahlverschiedener körperlicher Faktoren<strong>und</strong> auch psychische Belastungenverantwortlich dafür. Geradein Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft sowieGartenbau können erhebliche körperlicheBelas tungen bei ungüns tigerAusführung <strong>und</strong> ohne Hilfsmittel aufDauer zu Rückenproblemen führen.Abwechslung hilftSchweres Heben <strong>und</strong> Tragen, häufigesZiehen, Schieben, Knien <strong>und</strong> Bückensowie Ganzkörpervibrationen, aberauch langes Stehen oder Sitzen (mangelndeBewegung) belasten das gesamteMuskel-Skelett-System. Als Leitspruchgilt auch hier, einen Ausgleichzwischen Be- <strong>und</strong> Entlastung zu finden,da beide Extreme <strong>–</strong> für sich alleingenommen <strong>–</strong> negativ wirken können.Weitere Fehlbelastungen entstehenbeispielsweise durch das Tragen derfalschen Arbeitsschuhe, wenn dieGröße nicht stimmt oder die Schuhekeine ausreichende Dämpfung besitzen.Auch die richtige Kleidung wirdam Arbeitsplatz gebraucht, um vorWind, Kälte <strong>und</strong> Zugluft zu schützen.AusblickDie nächste Ausgabe von LSV kompaktbietet einen R<strong>und</strong>gang in Bilderndurch den „rückengerechtenBetrieb“.nTim LückenLSV-infoWeitere Informationen sowie eineBroschüre zum Lesen, Bestellen oderDownloaden gibt es unter www.svlfg.deim Internet.16 LSV kompakt 01 I 13


Denk an deinen Rücken<strong>Für</strong> einen ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> flexiblen Rücken ist Bewegung unbedingt notwendig.Vielfältig sollte sie sein <strong>–</strong> also möglichst viel wechseln zwischenStehen, Sitzen <strong>und</strong> Liegen (<strong>und</strong> Entspannen).Der Rücken kann Belastungen vertragen, es kommt aber auf Maß <strong>und</strong>Technik an. So stecke in deinen Schulranzen nur das, was unbedingthineingehört. Eine Faustregel für das Gewicht: Der Ranzen sollte maximal15 Prozent deines Körpergewichtes wiegen. Wenn du also 30 Kilo wiegst,darf dein Ranzen höchstens 4,5 Kilo auf die Waage bringen.Und wenn du mal etwas Schwereres heben musst, dann nicht mit gebeugtemRücken, sondern aus den Knien heraus <strong>–</strong> dein Rücken dankt es dir.Eine Super-Übungfür einen geschmeidigen Rückenkommt aus der Yoga-Lehre:Stelle dich auf Hände <strong>und</strong> Knie(hüftbreit auseinander) <strong>und</strong>strecke den Rücken schön gerade<strong>und</strong> parallel zum Boden.Der Kopf ist die Verlängerungdes Rückens. Mit dem Einatmenin die Kuhhaltung gehen <strong>–</strong> Po <strong>und</strong>Kopf sind leicht nach oben gestreckt.Beim Ausatmen machst du einen Katzenbuckel,dabei zieht das Kinn zur Brust. Die Arme sindimmer gestreckt. Weiter im Wechsel, langsam mitdeinem Atem: Kuh, Katze, Kuh, Katze …etwa 1 bis 3 Minuten täglich.Kartoffeln & QuarkEin einfaches <strong>und</strong> sehr leckeres Gericht, das außerdem deineMuskeln mit dem Baustoff Eiweiß versorgt:<strong>Für</strong> 2 Personen:8 kleine Kartoffeln500 Gramm QuarkFrische Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Dill, Kresse …)Salz, PfefferPflanzenöl (z. B. kaltgepresstes Olivenöl, Leinöl oderRapsöl), etwas MilchWWWBasteln ist angesagt!Mehr Yogaübungen für Kinder unter:www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=390&titelid=1354Hier gibt´s noch mehr Rezepte mit Quark:www.blinde-kuh.de/kueche/rezepte-nachspeisen.htmlAufgewacht!www.naturerleben.net/auf-der-wiese/die-igel-sind-los/• Kartoffeln mit oder ohne Schale gar kochen.• Kräuter unter fließendem Wasser abspülen, trocknen <strong>und</strong>die Blätter abzupfen, fein hacken. Lass dir von einemErwachsenen helfen.• Den Quark in eine Schüssel geben, mit etwas Öl <strong>und</strong> Milchglatt rühren. Die gehackten Kräuter untermischen <strong>und</strong> allesmit Salz <strong>und</strong> etwas Pfeffer abschmecken.Kräuterquark zu denwarmen Kartoffeln servieren


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ PflegeWenn der Knoten nicht mehr hilftKrankheitsbildDemenzIm Alter nimmt das Risiko,an Demenz zu erkranken, zu.Dennoch ist sie keine zuerwartende Alterserscheinung.Facharzt Dr. Reinhard Bartherklärt Symp tome, Ursachen<strong>und</strong> Diagnostik der Krankheit.Das Wort Demenz kommt ausdem Lateinischen <strong>und</strong> bedeutendsoviel wie „abnehmender Verstand“.Es umschreibt einen Abbaudes Gedächtnisses sowie anderer kognitiver(= auf das Denken bezogener),emotionaler <strong>und</strong> sozialer Fähigkeiten<strong>und</strong> Fertigkeiten.VerbreitungIn Deutschland leben gegenwärtigmehr als 1,4 Millionen Demenzkranke.Die Anzahl der erkrankten Personensteigt in der zweiten Lebenshälfte mitzunehmendem Alter an. Dennoch istDemenz keine zu erwartende Alterserscheinung,so sind z. B. in Deutschlandbei den 65- bis 69-Jährigen nur etwa 1,6Prozent betroffen, bei den 80- bis84-Jährigen etwa 15,7 Prozent <strong>und</strong> beiden über 90-Jährigen ca. 41 Prozent.UrsachenDie mit ca. 60 Prozent häufigste Demenz-Ursacheist die Alzheimer-Krankheit. Es gibt allerdings zahlreicheandere Ursachen der Demenz.Besonders wichtig sind Formen (sogenanntevaskuläre Demenz), diedurch eine Durchblutungsstörung imGehirn verursacht werden. So kannsich im Rahmen eines Schlaganfallseine Demenz entwickeln.Aber die Hirnschädigung kann auchals Symptom bei anderen Erkrankungenauftreten. Wichtig zu nennensind hierbei die Schilddrüsenunterfunktion<strong>und</strong> andere Hormonstörungen,aber auch Mangelernährung,z. B. Vitamin-B 12-Mangel, Vergiftungen,Epilepsie oder Multiple Sklerose.DiagnoseUm eine Demenz zu diagnostizieren istes also erforderlich zunächst abzuklären,ob die Demenz aufgr<strong>und</strong> einer anderenGr<strong>und</strong>erkrankung entstandenist. Mit standardisierten Tests könnendie Gedächtnisleistungen <strong>und</strong> dasDenkvermögen erfasst werden. Hierzuwird heute oft der Mini-Mental-Status-Test <strong>–</strong> ein Fragebogen zur Abschätzungder Orientierung, Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit<strong>und</strong> Rechenfähigkeit <strong>–</strong>angewandt. Zur Verlaufsbeobachtungeignet sich der Uhrentest, bei dem derPatient dazu aufgefordert wird, ineinen Kreis die Ziffern eine Uhr, sowiemit Zeigern eine bestimmte Uhrzeiteinzuzeichnen. Die Ausführung dieserZeichnung wird mit fortschreitenderKrankheit immer unvollständiger.Hintergr<strong>und</strong>: Alzheimer-KranKHeitDie Alzheimer-Krankheit ist eine chronische, langsamfortschreitende Erkrankung des Gehirns, bei der es durchAbbau von Nervenzellen zur zunehmenden Einschränkungdes Gedächtnisses, der Sprachverarbeitung <strong>und</strong> weitererhöherer geistiger (kognitiver) Funktionen kommt. DieUrsache dieser Erkrankung konnte bislang nicht endgültiggeklärt werden. Die alzheimertypischen Veränderungenwerden jedoch mit der Ablagerung von schädlichen Eiweißenan den Nervenzellen <strong>und</strong> mit einer Störung der Übermittlungvon Nervenimpulsen in Verbindung gebracht. DieDiagnose erfolgt durch neuropsychologische Testverfahren,Blutuntersuchungen sowie bildgebende Untersuchungendes Gehirns (CT, MRT). Die Therapie der Alzheimer-Demenzfußt auf zwei Säulen: die medikamentösesowie die nicht-medikamentöse Therapie.18 LSV kompakt 01 I 13


Aktuell ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘Zur PersonDr. ReinHArd BarthDr. Reinhard Barth ist Facharzt fürArbeitsmedizin mit ZusatzausbildungNotfallmedizin <strong>und</strong> Chirotherapie.Als Betriebsarzt betreuter kleine <strong>und</strong> mittelständischeUnternehmen. Daneben übtDr. Barthauch Vortrags-<strong>und</strong>Lehrtätigkeitaus, unteranderem alsLehrbeauftragterander UniversitätUlm.Hilfe für Patienten <strong>und</strong> AngehörigeBetroffene können ihren Alltag in derRegel nicht mehr alleine bewältigen<strong>und</strong> zeigen starke Einschränkungen inihren sozialen <strong>und</strong> alltagspraktischenFertigkeiten. Durch eine Strukturierungdes Tagesablaufs, durch Merkhilfen,aber auch durch soziale Kontakte<strong>und</strong> Aktivierung werden sie in die Lageversetzt, besser mit der Erkrankungzurecht zu kommen. Auf die betreuendenAngehörigen kommt viel zu. DiePflegeberater der landwirtschaftlichenKrankenkasse stehen dabei zur Seite.Sie geben auch Tipps, wie die Wohnungdes Patienten krankengerechtumgestaltet werden kann, z. B. durchSicherheitsmaßnahmen ge gen Stürzeoder zusätzliche optische Orientierungshilfenin der Wohnung. Auchwenn trotz aller Maßnahmen einesTages der Zeitpunkt erreicht ist, woeine Versorgung des Erkrankten in dereigenen Wohnung nicht mehr möglichist <strong>und</strong> die Unterbringung in einemPflegeheim notwendig wird, sollte eineBeratung in Anspruch genommenwerden.nMessen <strong>und</strong> Veranstaltungen <strong>–</strong>Die <strong>SVLFG</strong> im FrühjAHr 2013 vor OrtInternationale Handwerksmesse 2013 in MünchenGelenke schonen <strong>–</strong> richtig absteigen„Denk an mich. Dein Rücken“ <strong>–</strong> unter demMotte der Präventionskampagne bietetdie <strong>SVLFG</strong> vom 6. bis 12. März 2013 füralle Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher der IHMin Halle C4 am Gemeinschaftsstand mitder Deutschen Gesetzlichen UnfallversicherungDGUV <strong>und</strong> des KommunalenUnfallversicherungsverbandes KUVBeinen kostenlosen Test an. Ihnen wirddeutlich gemacht, wie groß die Belastungder Gelenke beim saloppen Sprung vomSchlepper wirklich ist: Interessiertekönnen beim Selbstversuch auf derINTERVITITS INTERFRUCTA 2013 in StuttgartVom 24. bis 27. März 2013 öffnet dieinternationale Technologiemesse fürWein, Obst, Fruchtsaft <strong>und</strong> Spirituosen <strong>–</strong>INTERVITIS INTERFRUCTA in Stuttgartauf der Neuen Messe ihre Tore. Alseinzige Veranstaltung der Branche bildetdie INTERVITIS INTERFRUCTA auf60.000 m² Fläche die komplette Prozesskettevom Anbau bis zur Vermarktung ab.Die <strong>SVLFG</strong> präsentiert sich auf ihremMessestand mit dem SchwerpunktRückenges<strong>und</strong>heit in Halle 1, Stand H 70.Auf einer Ges<strong>und</strong>heitsstraße besteht dieMöglichkeit, verschiedene Tests für dieeigene Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Fitness durchführenzu lassen. So können Hauttest <strong>und</strong>Lungenfunktionstest mit Spirometerdurchgeführt <strong>und</strong> ein Koordinationstrainingabsolviert werden. AnschließendDeutsche BAUmpflegetage 2013 in AugsburgAuch 2013 werden die Themen Arbeitssicherheit,Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>und</strong>Ges<strong>und</strong>heitsförderung wieder auf denDeutschen Baumpflegetagen vom23. bis 25. April 2013 in Augsburg vonPräventionsexperten vertreten. DieMitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter der<strong>SVLFG</strong> beantworten die Fragen derKongress- <strong>und</strong> Ausstellungsbesucherwie bisher kompetent.Zentrales Thema ist die neue Präventionskampagne„Denk an mich. DeinRücken“. Am Informationsstand derAbsprungwaage feststellen, welcheKräfte beim täglichen Sprung vom Traktorauf ihre Gelenke einwirken.Daneben steht das Messe-Team fürpersönliche Beratungsgespräche r<strong>und</strong> umArbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzin der Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft <strong>und</strong> imGartenbau zur Verfügung.Welche Auswirkungen hat ein missglückterSprung vom Schlepper? Waskann ich tun, damit es nicht soweitkommt? Das Video „Richtig auf- <strong>und</strong>absteigen“ unter www.svlfg.de gibt dieAntworten.wartet eine Entspannungsmassage.Außerdem erläutern Ergonomiefachberaterdie enormen Belastungen für dieWirbelsäule beim Heben <strong>und</strong> Tragendurch falsche Bewegungsmuster <strong>–</strong> <strong>und</strong>wie diese zu vermeiden sind.Sehr interessant dürfte für die Besucherauch der Kippsimulator sein. Darinkönnen Probanden am eigenen Leiberfahren, wie ein Schlepperumsturzabläuft, aber auch, was der Fahrer vorFahrtantritt für die eigene Sicherheit tunkann. An einer Modelllandschaft mitferngesteuertem Schleppermodellwerden die Gefährdungen beim Befahrenvon Steillagen demonstriert.Mehr Informationen gibt es unterwww.intervitis-interfructa.deim Internet.<strong>SVLFG</strong> werden Aspekte der Ergonomievon Baumpflegearbeiten dar- <strong>und</strong>interessante Lösungsmöglichkeitenvorgestellt, die zum Ausprobiereneinladen. Dabei geht es um rückenschonendeBewegungsabläufe, aber auchum Ausgleichsübungen oder Hilfsangebotebei bestehenden Beschwerden.Den Infostand der <strong>SVLFG</strong> findet man inder Ausstellungshalle Stand C-25.Weitere Termine im Frühjahr 2013LSV-KontaktDie Pflegeberaterinnen <strong>und</strong> -beraterder landwirtschaftlichen Pflegekassebeantworten gerne alle Fragen r<strong>und</strong>um die Pflege <strong>und</strong> vereinbaren einePflegeberatung vor Ort unter Telefon0511 8073-873.Datum Thema/Ort Homepage12. bis 14.04. Messe Forst live/Offenburg www.forst-live.de13. bis 16.03. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaftfür Arbeits- <strong>und</strong> Umweltmedizin/Bregenzwww.dgaum.de17.05. bis 15.09. Gartenschau Grünprojekt/Sigmaringen www.sigmaringen2013.de01 I 13 LSV kompakt 19


ADie elektronische Ges<strong>und</strong>heitskarteIhre elektronische Ges<strong>und</strong>heitskarteenthält folgende Daten:n Vorname <strong>und</strong> Namen Geburtsdatum <strong>und</strong>Geschlechtn Anschriftn Name der Krankenkasse15n neue lebenslang gültigeVersichertennummern Versichertenstatus23 46n Beginn desVersicherungsschutzes12SpeicherchipVorname <strong>und</strong> Name45VersichertennummerPassbild3LKK-Nummer6Blindenschrift7Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC)Die EHIC gilt in den EU-Ländern, EWR-Staaten(Island, Lichtenstein, Norwegen), in Kroatien,Mazedonien <strong>und</strong> in der Schweiz.Höhe <strong>und</strong> Umfang der Leistungen richten sichnach den Vorschriften des jeweiligen Landes.7Bitte hier unterschreiben. <strong>Für</strong> Kinder <strong>und</strong>Jugendliche unter 15 Jahren unterschreibtder gesetzliche Vertreter.

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