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Ökologische Bedeutung der Amphibien und Reptilien - Wolfgang ...

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<strong>Ökologische</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>der</strong> <strong>Amphibien</strong> <strong>und</strong> <strong>Reptilien</strong>:<strong>Amphibien</strong>, die ältesten Landwirbeltiere <strong>der</strong> Evolution, erweisen sich als Zeigerorganismen fürLebensraumqualität. Augebiete mit ihrer reich strukturierten Landschaft <strong>und</strong> unterschiedlichenBiotopen bilden in <strong>der</strong> Kulturlandschaft Mitteleuropas die letzten großflächigen Rückzugsgebietefür <strong>Amphibien</strong>. Viele dieser Lebensräume wurden in den letzten Jahrzehnten zunehmendunattraktiv für die Herpetofauna. Von den 33 in Österreich lebenden <strong>Amphibien</strong>arten kommen25 in den Augebieten <strong>der</strong> Donau vor. Lediglich die Kreuzkröte (Bufo calamita), <strong>der</strong>Alpensalaman<strong>der</strong> (Salmandra atra) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bergmolch (Ichthyosaura alpestris) sind nicht in denDonauauen heimisch. Wechselkröte (Bufo viridis) <strong>und</strong> Feuersalaman<strong>der</strong> (Salamandrasalamandra) sind keine typischen Auwaldbewohner, kommen aber gelegentlich in denDonauauen vorWeiters fehlen die beiden heimischen Giftschlangen (Vipera berus, vipera ammodytes), sowiedie Bergeidechse (Zootoca vivipara) in den Donauauen.Im näheren Umfeld des Beobachtungsgebietes kommen insgesamt 16 <strong>Amphibien</strong>- <strong>und</strong> 7<strong>Reptilien</strong>arten vor. Seefrosch (Pelophylax ridib<strong>und</strong>us, Springfrosch (Rana dalmatina),Gelbbauchunke (Bombina variegata) <strong>und</strong> Erdkröte sind die am häufigsten vorkommenden<strong>Amphibien</strong> im Beobachtungsgebiet. Für diese Arten bestehen genug Laichmöglichkeiten <strong>und</strong> einreich strukturierter terrestrischer Lebensraum. An<strong>der</strong>e Arten, wie z.B. <strong>der</strong> Grasfrosch (Ranatemporaria), die beiden kleineren Grünfroscharten (Pelophylax esculentus, Pelophylaxlessonae), die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Teichmolch (Lyssotriton vulgaris)können nur gelegentlich im Augebiet beobachtet werden. Die Rotbauchunke (Bombinabombina), <strong>der</strong> Europäische Laubfrosch (Hyla arborea) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kammmolch (Triturus carnifex)kommen nur 20km entfernt in den Donauauen bei Linz vor. Ein Vorkommen imBeobachtungsgebiet konnte nicht bestätigt werden, kann aber auch nicht ausgeschlossenwerden.Von den 13 heimischen <strong>Reptilien</strong>arten kommen 7 Arten in näheren Umkreis desBeobachtungsgebiets vor. Die Ringelnatter (Natrix natrix) ist die häufigste Schlange im Augebiet<strong>und</strong> kommt dort bevorzugt an den Ufern <strong>der</strong> Gewässer vor. An trockeneren Standorten findetman die Zauneidechse (Lacerta agilis) <strong>und</strong> gelegentlich auch Schlingnattern (Coronellaaustriaca). Ein Vorkommen <strong>der</strong> Blindschleiche (Anguis fragilis) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Äskulappnatter (Zamenislongissimus) ist sehr wahrscheinlich, da beide Arten im Enns-Donau-Winkel häufig sind <strong>und</strong>auch in den Augebieten um Linz vorkommen. Intensive Landwirtschaft <strong>und</strong> weitgehendeZerstörung <strong>der</strong> Lebensräume haben in den letzten Jahrzehnten zu einem starken Rückgang <strong>der</strong><strong>Amphibien</strong> <strong>und</strong> <strong>Reptilien</strong> geführt. Straßenbau, <strong>der</strong> Bau von Kraftwerken <strong>und</strong> Industrieanlagenhaben viele Augebiete zerstört o<strong>der</strong> in trockene Laubwäl<strong>der</strong> umgewandelt. Das führte zu einemstarken Rückgang <strong>der</strong> <strong>Amphibien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Reptilien</strong>fauna. An <strong>der</strong> Donau in Österreich gibt es nurmehr wenige Augebiete, die geeignet sind, <strong>Amphibien</strong>- <strong>und</strong> <strong>Reptilien</strong>polulationen dauerhaft zuerhalten.<strong>Amphibien</strong> sind wichtige Zeiger für intakte Lebensräume <strong>und</strong> nehmen einen wichtigenStellenwert in <strong>der</strong> Nahrungskette des Ökosystems ein. <strong>Amphibien</strong> <strong>und</strong> <strong>Reptilien</strong> haben ein breitgefächertes Nahrungsangebot <strong>und</strong> leisten einen wertvollen Beitrag u.a. in <strong>der</strong> Bekämpfung vonSchädlingen. Weiters bieten sie Nahrung für Kleinsäuger <strong>und</strong> diverse Vogelarten. Ein intaktesÖkosystem ist charakterisiert durch eine hohe Artenvielfalt. Die einheimischen <strong>Amphibien</strong>stehen zur Gänze unter Naturschutz.1


Gelbbauchunke (Bombina variegata, LINNEAEUS, 1758)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Amphibia (<strong>Amphibien</strong>)Anura (Froschlurche)Discoglossoidea (Scheibenzüngler)Bombinatoridae (Unken <strong>und</strong> Barbourfrösche)Bombina (Unken)Bombina variegata (Gelbbauch- o<strong>der</strong> Bergunke)Gelbbauchunke (Bombina variegata) im natürlichen Lebensraum (Wasserpfütze), rechts untenim Bild LaichklumpenBeschreibung:Die Gelbbauchunke erreicht eine Körperlänge von 4-5 cm. Die Schnauze ist abger<strong>und</strong>et, <strong>der</strong>Körper ist flach. Die Färbung <strong>der</strong> Oberseite ist grau, die Unken sind daher im Schlamm gutgetarnt. Die Oberseite ist übersäht von kleinen Warzen, die Pupille herzförmig <strong>und</strong> dasTrommelfell nicht sichtbar. Die Unterseite ist glatt, dunkelgrau mit leuchtend gelben Flecken. BeiGefahr nimmt die Gelbbauchunke eine kahnförmige Stellung ein, bei <strong>der</strong> die leuchtend gelbgefleckte Unterseite sichtbar wird. Die Gelbbauchunke ist sowohl tag- , als auch nachtaktiv.Während <strong>der</strong> Paarungszeit, die von Ende April bis Juli dauert, besitzen die MännchenBrunstschwielen an <strong>der</strong> Innenseite <strong>der</strong> Unterarme. Der Ruf <strong>der</strong> Unke ist ein leises „Uh-Uh-Uh“mit ca. 40 Rufen/Minute.2


Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Bei adulten Tieren ist kaum eine Verwechslung mit einer an<strong>der</strong>en Art möglich. Kaulquappenkönnen mit den Kaulquappen von Braun- <strong>und</strong> Grünfroscharten verwechselt werden.Verbreitung:Die Gelbbauchunke kommt von Mittelfrankreich bis in die Ukraine, von Norddeutschland bis inden Süden <strong>der</strong> Apenninen- <strong>und</strong> Balkanhalbinsel vor. In Ostösterreich <strong>und</strong> in den pannonischenFlachlän<strong>der</strong>n wird die Art durch die Rotbauchunke (Bombina bombina) abgelöst.Die Gelbbauchunke ist sehr häufig in den Donauauen bei St.Pantaleon/Erla zu finden. DieDonauauen in diesem Bereich bilden ein Randgebiet <strong>der</strong> Verbreitung, dasHauptverbreitungsgebiet liegt zwischen 300 m <strong>und</strong> 1000m.Aquatischer Lebensraum:In den Donauauen bevorzugt die Gelbbauchunke stehende Kleingewässer mit Schlamm <strong>und</strong>wenig Bewuchs. Neben Fahrspuren werden auch temporäre Wasserlacken, Wildschweinsuhlen<strong>und</strong> kleine Tümpel besiedelt. Diese Gewässer zeichnen sich oft durch hoheWassertemperaturen im Sommer aus. Die Kleingewässer werden ab April zur Fortpflanzungaufgesucht, die Unken sind im Regelfall bis September darin anzutreffen. Gelegentlich kommtes zu einer Vergesellschaftung mit dem Kleinen Teichfrosch (Pelophylax lessonae), die dieseGewässer aber nicht zur Fortpflanzung nutzt. Die Fortpflanzungszeit verbringen dieGelbbauchunken fast ausschließlich im Wasser, bei Gefahr tauchen sie im Schlamm unter. DieGelbbauchunke ist über das gesamte Augebiet verbreitet, die Verbreitung konzentriert sichentlang <strong>der</strong> Fahrwege. Größere Augewässer mit Fischbesatz sowie große Fließgewässerwerden von <strong>der</strong> Gelbbauchunke gemieden. Im Bereich des Hangwaldes östlich von Erla wird dieGelbbauchunke auch an kleinen Rinnsalen angetroffen. Die bevorzugte Wassertiefeüberschreitet selten 10cm.Terrestrischer Lebensraum:Außerhalb <strong>der</strong> Fortpflanzungsperiode wird die Gelbbauchunke in Feuchtwiesen, Laubwäl<strong>der</strong>naber auch an vegetationsfreien Stellen angetroffen. Im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en <strong>Amphibien</strong> kanndie Gelbbauchunke häufig an Materialentnahmestellen beobachtet werden. Die Gelbbauchunkemeidet in <strong>der</strong> Regel Stellen mit dichtem Gehölzbewuchs.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Die Gelbbauchunke kommt im Augebiet vergesellschaftet mit dem kleinen Teichfrosch(Pelophylax lessonae) vor. Im Hangwald bei Erla besiedelt die Gelbbauchunke die Rinnsale, indenen auch Feuersalaman<strong>der</strong> (Salamandra salamandra) ihre Larven absetzen.Nahrung:Es werden bevorzugt Insekten <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Larven, Würmer, Spinnen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Wirbelloseaufgenommen.Fortpflanzung:Je nach Wetterlage finden sich die Unken ab April in den Laichgewässern ein <strong>und</strong> beginnen abeiner Wassertemperatur von ca. 12° C mit <strong>der</strong> Fortpflanzung. Die Weibchen werden von denMännchen von hinten umklammert <strong>und</strong> suchen sich Pflanzen o<strong>der</strong> Äste, an denen sie kleinenLaichballen ablegen. Es kommt in den Monaten Mai bis Juni oft zu mehreren Eiablagezyklen.Die Rufe <strong>der</strong> Männchen dienen zur Abgrenzung von kleinen Revieren. Während dieserFortpflanzungsperiode sind die Unken fast immer in den Laichgewässern o<strong>der</strong> in unmittelbarerNähe anzutreffen. Durch die oft hohe Wassertemperatur in den Kleingewässern kann es zueiner raschen Metamorphose <strong>der</strong> Kaulquappen kommen. Die fertig entwickelten Jungfröschesind bereits im August zu beobachten <strong>und</strong> ca. 1,5cm groß.3


Gelbbauchunke (Bombina variegata) aus <strong>der</strong> FroschperspektiveÜberwinterung:Ab Oktober suchen die Unken ihr Winterquartier auf, dass sich im Regelfall in <strong>der</strong> Nähe ihrerLaichgewässer befindet. Die Tiere überwintern am Gr<strong>und</strong> von Gewässern o<strong>der</strong> nahe demWohngewässer eingegraben im Bodensubstrat.Gefährdung:Die Gelbbauchunke steht unter Naturschutz. Eine Gefährdung besteht durch die Zerstörung desnatürlichen Lebensraumes. Asphaltierung <strong>und</strong> Aufschüttung von Fahrwegen wirken sichungünstig auf den Lebensraum <strong>der</strong> Gelbbauchunke aus. Im Augebiet um St.Pantaleon/Erla istdurch die naturbelassene Fahrwege, Rückegassen, Wildschweinsuhlen <strong>und</strong> jede MengeKleingewässer ausreichend Lebensraum für die Gelbbauchunke vorhanden, die Art ist dorthäufig anzutreffen <strong>und</strong> nicht gefährdet.Möglichkeiten zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gelbbauchunke:Die Gelbbauchunke bewohnt bervorzugt Kleingewässer wie z.B. mit Wasser gefüllte Fahrspureno<strong>der</strong> Rückegassen. Diese sind im Augebiet um St.Pantaleon reichlich vorhandenbeziehungsweise entstehen im Zuge <strong>der</strong> forstlichen Nutzung. Ein Belassen von Totholz imgewässernahen Bereich bildet Unterschlupf <strong>und</strong> wirkt sich positiv auf die Population aus.4


Rotbauchunke (Bombina bombina, LINNAEUS, 1761)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Amphibia (<strong>Amphibien</strong>)Anura (Froschlurche)Archaeobatrachia, (urtümliche Froschlurche)Bombinatoridae (Unken <strong>und</strong> Barbourfrösche)Bombina (Unken)Bombina bombina (Rotbauchunke)Rotbauchunke (Bombina bombina)Beschreibung:Die Rotbauchunke ist ein stark wassergeb<strong>und</strong>ener Froschlurch mit ca. 4,5 cm Kopf-Rumpf-Länge. Der Körper ist abgeflacht, die Schnauze r<strong>und</strong>. Das Trommelfell ist nicht sichtbar, diePupille herzförmig Die Haut ist mit kleinen Warzen übersäht, die mit einer schwarzen Hornkuppeversehen sind. Im Nacken befindet sich ein dunkler bogenförmiger Drüsenkomplex. DieOberseite ist graubraun bis olivbraun gefärbt, die Unterseite ist schwarz bis dunkelgrau <strong>und</strong> mitroten o<strong>der</strong> orangefarbenen Flecken besetzt.Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Die Rotbauchunke hat eine sehr markante Körperform <strong>und</strong> kann nur mit <strong>der</strong> Gelbbauchunke(Bombina variegata) verwechselt werden.5


Verbreitung:Die Rotbauchunke ist von Nordostdeutschland bis zum Ural, von Dänemark bis in die Türkeiverbreitet. In Österreich konzentriert sich die Verbreitung auf die östlichen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>. DieSchwerpunkte <strong>der</strong> Verbreitung liegen in den pannonischen Tieflän<strong>der</strong>n, <strong>der</strong> südlichenSteiermark, im Weinviertel <strong>und</strong> in den Donauauen östlich <strong>der</strong> Wachau. In den Donauauen umden Weikerlsee bei Linz konnten im Frühjahr vereinzelt Rotbauchunken beobachtet werden. Dadiese F<strong>und</strong>stelle nur 20km weit vom Beobachtungsgebiet entfernt liegt, kann man einVorkommen in den Donauauen um St.Pantaleon/Erla nicht ausschließen.Aquatischer Lebensraum:Im Gegensatz zur Gelbbauchunke bevorzugt die Rotbauchunke größere Gewässer zurLaichablage. Neben überschwemmten Wiesen findet man die Rotbauchunke auch inAugewässern mit ausgeprägter submerser Vegetation.Terrestrischer Lebensraum:Die Rotbauchunke lebt meistens im o<strong>der</strong> in unmittelbarer Umgebung des Laichgewässers.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Die Rotbauchunke ist oft mit den einheimischen Molcharten (Teichmolch, Kammmolch)vergesellschaftet, da diese ebenfalls Gewässer mit submerser Vegetation bevorzugen.Nahrung:Die Rotbauchunke ernährt sich von Insekten, Insektenlarven, Würmern <strong>und</strong> Schnecken.Fortpflanzung:Sobald die Wassertemperatur 16°C überschreitet, beginnt die Paarungszeit <strong>der</strong> Rotbauchunken.Die Männchen beginnen mit den Paarungsrufen, die zur Revierabgrenzung <strong>und</strong> zum Anlocken<strong>der</strong> Weibchen dienen. Im Gegensatz zur Gelbbauchunke haben die Männchen <strong>der</strong>Rotbauchunke größere Kehlblasen die Anzahl <strong>der</strong> Rufe liegt bei unter 40 Rufen /Minute. DieLaichballen enthalten ca. 80-300 Eier, die Larven entwickeln sich abhängig von <strong>der</strong>Wassertemperatur innerhalb von 8-12 Wochen.Überwinterung:Im Spätsommer verlassen die Unken die Gewässer, ab Herbst überwintern die Tiere inErdhöhlen o<strong>der</strong> unter Totholz nahe <strong>der</strong> Laichgewässer.Gefährdung:Die Rotbauchunke ist in vielen Teilen Europas stark gefährdet, da <strong>der</strong> natürliche Lebensraumweitgehend zerstört wurde. Durch Trockenlegung von Augebieten <strong>und</strong> Auwiesen verschwandenviele Laichgewässer. Vielerorts kommt die Rotbauchunke nur mehr in naturbelassenenAugebieten <strong>und</strong> Naturschutzgebieten vor.6


Europäischer Laubfrosch (Hyla arborea, LINNAEUS, 1758)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Amphibia (<strong>Amphibien</strong>)Anura (Froschlurche)Neobatrachia, (mo<strong>der</strong>ne Froschlurche)Hylidae (Laubfrösche)Hyla (Laubfrösche)Hyla arborea (Europäischer Laubfrosch)Europäischer Laubfrosch (Hyla arborea)Beschreibung:Der Europäische Laubfrosch zählt zu den kleinsten einheimischen Froschlurchen. AdulteLaubfrösche werden 4-5cm lang, haben einen breiten Kopf <strong>und</strong> eine abger<strong>und</strong>ete Schnauze.Das Trommelfell ist gut erkennbar, die Zehen sind auffallend lang <strong>und</strong> an den Enden mitHaftscheiben versehen. Der Laubfrosch ist dadurch in <strong>der</strong> Lage an glatten, senkrechten Flächenhochzuklettern. Die Oberseite ist glatt, meist einfärbig grün, die Unterseite weißlich mit einerrauhen Struktur. Gelegentlich kann es zu einer Umfärbung <strong>der</strong> Körperoberfläche kommen. DieFarbpalette reicht von gelb über braun bis zu grau. Von Nasenloch übers Trommelfell bis zurHüfte zieht sich ein dunkler Flankenstreifen, <strong>der</strong> im Hüftbereich eine typische Hüftschlinge bildet,ein wesentliches Erkennungsmerkmal.7


Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Im Hauptverbreitungsgebiet ist keine Verwechslung mit einer an<strong>der</strong>en Art möglich. DerMittelmeerlaubfrosch (Hyla meridionalis) sieht dem Europäischen Laubfrosch sehr ähnlich,besitzt aber keinen dunklen Seitenstreifen <strong>und</strong> kommt nur an wenigen Orten in Südeuropagemeinsam mit dem Europäischen Laubfrosch vor.Verbreitung:Der Europäische Laubfrosch ist in 4 Unterarten von Mittel- <strong>und</strong> Südeuropa bis Vor<strong>der</strong>asien,nördlich bis Südschweden <strong>und</strong> östlich bis zum Kaspischen Meer verbreitet. In Österreich kommt<strong>der</strong> Europäische Laubfrosch in allen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n vor mit einem Verbreitungsschwerpunkt inNie<strong>der</strong>österreich, dem Burgenland <strong>und</strong> <strong>der</strong> südöstlichen Steiermark. Der EuropäischeLaubfrosch ist ein typischer Bewohner des Flach- <strong>und</strong> Hügellandes <strong>und</strong> kommt nur vereinzelt ininneralpinen Tälern vor. Im Bereich <strong>der</strong> Donauauen bei St.Pantaleon/Erla konnte <strong>der</strong>Europäische Laubfrosch bis in die 1980er Jahre nachgewiesen werden, aus den letzten Jahrenliegen aber keine Beobachtungen vor. Es ist daher notwendig, während <strong>der</strong> Laichzeit im April<strong>und</strong> Mai genauere Beobachtungen durchzuführen, um ein Vorkommen bestätigen zu können.Aquatischer Lebensraum:Der Europäische Laubfrosch ist in <strong>der</strong> Lage, neu entstandene Gewässer zu besiedeln.Laubfrösche laichen gelegentlich in Kiesgrubenteichen ab, aber auch gut besonnteKleingewässer werden von den Laubfröschen als Laichgewässer angenommen.Terrestrischer Lebensraum:Die Europäische Laubfrosch bevorzugt gut strukturierte, offene Landschaften mit hohemGr<strong>und</strong>wasserstand. Als typische Lebensräume kommen offene Aulandschaften mitausgedehnten Schilfgürteln <strong>und</strong> Gebüschen in Frage. Der Laubfrosch klettert gerne <strong>und</strong> sonntsich im Gebüsch o<strong>der</strong> auf Schilfpflanzen.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:In den Laichgewässern <strong>der</strong> Europäischen Laubfrosches sind oft auch Larven von <strong>der</strong>Wechselkröte (Bufo viridis) zu finden.Nahrung:Der Laubfrosch ernährt sich von Fliegen <strong>und</strong> kleinen Insekten <strong>und</strong> Spinnen, die mit <strong>der</strong>hervorschnellenden Zunge fängt.Fortpflanzung:Die Fortpflanzungszeit <strong>der</strong> Laubfrösche beginnt im April <strong>und</strong> kann bis in den Juni andauern. DieMännchen suchen die Laichgewässer auf <strong>und</strong> beginnen mit dem sehr lauten Balzruf. Der ruf istein schnelles „äpp-äpp-äpp-äpp“ <strong>und</strong> kann in ruhigen Nächten mehrere Kilometer weit gehörtwerden. Die Männchen können die Schallblase die sich in <strong>der</strong> Kehle befindet, sehr weitaufblähen. Die Weibchen treffen ein wenig später an den Laichgewässern ein <strong>und</strong> werden vomMännchen in <strong>der</strong> Hüftgegend umklammert. die kleinen Laichballen werden an Wasserpflanzengeheftet. Die Laubfroschlarven sind sehr gute Schwimmer, werden aber von Fischen, größerenMolchen <strong>und</strong> Ringelnattern gerne gefressen. Im August verlassen die ca. 2cm langen fertigentwickelten Jungfrösche das Wasser.Überwinterung:Der Laubfrosch ist bis in den Herbst aktiv, gelegentlich kommt es auch zu Rufen <strong>der</strong> Männchenim Spätsommer <strong>und</strong> Herbst. Die Laubfrösche überwintern an Land unter Totholz, Laubhaufeno<strong>der</strong> eingegraben im Bodensubstrat.8


Gefährdung:Der Europäische Laubfrosch steht unter Naturschutz <strong>und</strong> gilt in vielen Gegenden als gefährdeteArt. Intensive Landwirtschaft <strong>und</strong> Einsatz von Spritzmitteln haben in vielen Gebieten zumRückgang dieser früher sehr häufigen Froschart beigetragen. Man kann die Art durch die Anlagevon geeigneten Laichgewässern för<strong>der</strong>n. Kleine, gut besonnte, fischfreie Tümpel werden gerneals Laichgewässer angenommen.9


Erdkröte (Bufo bufo, LAURENTI, 1768)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Amphibia (<strong>Amphibien</strong>)Anura (Froschlurche)Neobatrachia, (mo<strong>der</strong>ne Froschlurche)Bufonidae (Kröten)Bufo (Echte Kröten)Bufo bufo (Erdkröte)Erdkröten (Bufo bufo) bei <strong>der</strong> Laichablage an <strong>der</strong> Biberlacke, deutlich sichtbare LaichschnüreBeschreibung:Die Erdkröte erreicht in den Donauauen bei St.Pantaleon/Erla eine Länge von ca. 11cm, wobeidie Männchen deutlich kleiner als die Weibchen sind. Die Schnauze ist abger<strong>und</strong>et, <strong>der</strong> Körpermassig. Die Färbung <strong>der</strong> Oberseite ist mittelbraun bis oliv mit warziger, trockener Haut. An <strong>der</strong>Unterseite sind die Kröten weiß bis grau <strong>und</strong> dunkel marmoriert. Die Hinterbeine sind für einenFroschlurch relativ kurz <strong>und</strong> lassen nur kurze Sprünge zu. Erdkröten bewegen sich an Landkriechend vorwärts. Die Pupille ist waagrecht geschlitzt, die Iris meist kupferfarben. DieKaulquappen <strong>der</strong> Erdkröte sind klein <strong>und</strong> tiefschwarz gefärbt. Nach <strong>der</strong> Metamorphose im Junisind die juvenilen Kröten sehr dunkel <strong>und</strong> klein.Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Bei adulten Tieren ist kaum eine Verwechslung mit einer an<strong>der</strong>en Art möglich.10


Verbreitung:Die Erdkröte ist in 4 Unterarten über ganz Europa verbreitet. Ausnahmen bilden hierNordskandinavien, Irland, Island <strong>und</strong> die meisten Mittelmeerinseln. Der Verbeitungsgebieterstreckt sich im Süden bis Nordafrika <strong>und</strong> Kleinasien, im Osten bis zum Baikalsee. Die Erdkröteist in Österreich nahezu flächendeckend verbreitet, Ausnahmen bilden hier nur hochalpineLagen. In den Donauauen bei St.Pantaleon/Erla kommt die Erdkröte flächendeckend vor <strong>und</strong>zählt neben den Pelophylax-Arten zu den häufigsten <strong>Amphibien</strong>.Aquatischer Lebensraum:Je nach Wetterlage finden sich die Erdkröten Ende März bis Anfang April an denLaichgewässern ein. Zum Ablaichen bevorzugt die Erdkröte größere Augewässer mitUferbewuchs <strong>und</strong> Unterwasservegetation. Bei Vorhandensein von geeigneten Uferstrukturen<strong>und</strong> Flachwasserzonen finden sich die Erdkröten auch in Gewässern mit größeremFischbestand (Biberlacke, Weite Lacke) ein. Die Laichzeit <strong>der</strong> Erdkröten ist nur von kurzerDauer, oft verlassen die Erdkröten bereits wenige Tage nach dem Ablaichen die Gewässer.Terrestrischer Lebensraum:Außerhalb <strong>der</strong> Fortpflanzungsperiode besiedelt die Erdkröte unterschiedliche Lebensräume wieWiesen, Fel<strong>der</strong>, dichte Waldbestände, aber auch Kulturland. Der terrestrische Lebensraum kannoft mehrere Kilometer vom Laichgewässer entfernt sein. Es kommt daher in den Monaten März<strong>und</strong> April zu intensiven Migrationsbewegungen („Krötenwan<strong>der</strong>ung“), die eine Gefahr für dieTiere darstellt. Speziell die Überquerung von dicht befahrenen Straßen ist für die Krötengefährlich <strong>und</strong> kann zu grösseren Ausfällen während <strong>der</strong> Krötenwan<strong>der</strong>ung führen. DasAugebiet von St.Pantaleon/Erla ist ein in sich geschlossener Lebensraum, das heißt, einGroßteil <strong>der</strong> Migration findet innerhalb des Augebietes statt. Überfahrene Kröten findet manaufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> geringen Verkehrsdichte im Augebiet kaum.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Die Erdkröte laicht oft gemeinsam mit Springfrosch (Rana dalmatina ) <strong>und</strong> Grasfrosch (Ranatemporaria) ab. Während <strong>der</strong> Paarung kommt es gelegentlich vor, dass ErdkrötenmännchenBraunfrösche umklammern, da diese keine Abwehrrufe ausstoßen können.Nahrung:Es werden bevorzugt Würmer, Nacktschnecken aber auch an<strong>der</strong>e Wirbellose aufgenommen.Fortpflanzung:Die Erdkröte zählt neben den Braunfröschen zu den Frühlaichern. Die Wan<strong>der</strong>ung zu denLaichgewässern beginnt in den ersten frostfreien Nächten, meist Ende März bis Anfang April.Die Männchen sind stark in <strong>der</strong> Überzahl <strong>und</strong> verweilen länger in den Laichgewässern. VieleWeibchen kommen schon verpaart an die Gewässer, um dort mehrere Tausend Eier in Formvon Laichschnüren in Ufernähe abzulegen. Die Jungtiere verlassen nach ca. zwei Monatenfertig entwickelt die Laichgewässer. Die Erdkröte ist in <strong>der</strong> Lage, auch in Fischteichenabzulaichen, da die Kaulquappen von Fischen ungern aufgenommen werden. Vor allem an dengroßen Augewässern (Weite Lacke, Seilerlacke, Biberlacke) ist die Individuendichte sehr hoch.11


Kaulquappen <strong>der</strong> Erdkröte (Bufo bufo)Überwinterung:Ab Oktober suchen die Erdkröten ihr Winterquartier auf. In <strong>der</strong> Regel überwintern die Kröteneingegraben im Bodensubstrat.Gefährdung:Die Erdkröte ist eine <strong>der</strong> häufigsten <strong>Amphibien</strong>arten im Augebiet. Durch die Vielzahl <strong>der</strong>Laichgewässer <strong>und</strong> die geringe Verkehrsdichte im Augebiet ist <strong>der</strong> Bestand nicht gefährdet.Ausfälle sind lediglich an <strong>der</strong> Verbindungsstraße Erla/Au zu verzeichnen.Möglichkeiten zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Erdkröte:Ein Belassen von Totholz im gewässernahen Bereich bildet Unterschlupf <strong>und</strong> wirkt sich positivauf die Population aus.12


Springfrosch (Rana dalmatina, BONAPARTE, 1840)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Amphibia (<strong>Amphibien</strong>)Anura (Froschlurche)Neobatrachia (Mo<strong>der</strong>ne Froschlurche)Ranidae (Echte Frösche)Rana (Echte Frösche)Rana dalmatina (Springfrosch)Springfrosch (Rana dalmatina)Beschreibung:Der Springfrosch ist ein mittelgroßer Frosch mit langen Hinterbeinen. Die Männchen werden ca.6-7cm lang, die Weibchen bis zu 9cm. Die gestreckten Hinterbeine des Springfrosches reichenbis über die Schnauzenspitze hinaus. Die Oberseite ist hellbraun bis rötlichbraun gefärbt mitdunklen Flecken, die Unterseite ist einfärbig cremefarben. Im Vergleich zum Grasfrosch wirkt<strong>der</strong> Springfrosch graziler <strong>und</strong> besitzt eine spitze Schnauze. Auf <strong>der</strong> Flucht kann <strong>der</strong> Springfroschbis zu 2m weit springen.Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Bei Springfrosch kann mit dem Grasfrosch (Rana temporaria), sowie mit dem Moorfrosch (Ranaarvalis) verwechselt werden. Bei den Kaulquappen ist eine Unterscheidung zu an<strong>der</strong>enBraunfroscharten sehr schwierig.13


Verbreitung:Der Springfrosch ist von Nordwestfrankreich bis Kleinasien verbreitet, fehlt in Nordmitteleuropa,Südfrankreich, im Alpenraum <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Poebene. In Österreich ist <strong>der</strong> Springfrosch im Flach<strong>und</strong>Hügelland verbreitet mit Verbreitungsschwerpunkt in Nie<strong>der</strong>österreich, dem Burgenland <strong>und</strong><strong>der</strong> südöstlichen Steiermark. Der Springfrosch fehlt in Tirol <strong>und</strong> Vorarlberg, in Salzburg gibt esnur vereinzelte Vorkommen im Flachgau.Aquatischer Lebensraum:Der Springfrosch hält sich nur während <strong>der</strong> Laichzeit von März bis April im Laichgewässer auf.Er bevorzugt mitteltiefe Gewässer wie Altarme, Tümpel <strong>und</strong> Flachwasserzonen in größerenGewässern.Terrestrischer Lebensraum:Außerhalb <strong>der</strong> Fortpflanzungsperiode wird <strong>der</strong> Springfrosch in Laubwäl<strong>der</strong>n, Auwäl<strong>der</strong>n aberauch an relativ trockenen Standorten angetroffen. Er hält sich gerne in <strong>der</strong> Krautschicht an <strong>der</strong>Nähe von Gewässern auf.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Der Springfrosch laicht oft zur selben Zeit an den selben Gewässern wie die Erdkröte <strong>und</strong> wie<strong>der</strong> Grasfrosch ab.Nahrung:Es werden bevorzugt Insekten <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Larven, Würmer, Spinnen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Wirbelloseaufgenommen.Fortpflanzung:Der Springfrosch ist in <strong>der</strong> Regel <strong>der</strong> erste Frosch, <strong>der</strong> sich an den Laichgewässern einfindet.Die Wan<strong>der</strong>ung zu den Laichgewässern beginnt oft schon Ende Februar, wenn die Gewässerteilweise noch mit Eis bedeckt sind. Die Männchen rufen meist unter Wasser, <strong>der</strong> Ruf ist leise<strong>und</strong> klingt nach einem dumpfen „wog-wog-wog“. Die Weibchen werden von den Männchenumklammert <strong>und</strong> setzten die Laichballen an Ästen ab. Je nach Größe <strong>der</strong> Laichballen befindensich drin 500- 1800 Eier. Nach ca. 3 Wochen schlüpfen die Kaulquappen, die Jungfröschehaben die Metamorphose meist im Juni abgeschlossen <strong>und</strong> verlassen die Laichgewässer. Siesind zu diesem Zeitpunkt ca. 2cm lang.14


Laichballen des Springfrosches (Rana dalmatina)Überwinterung:Die Springfrösche sind oft noch lange bis in den Herbst hinein aktiv. Im Regelfall suchen dieFrösche im Oktober die Winterquartiere auf, vergraben sich im Bodensubstrat o<strong>der</strong> überwinternunter Totholz.Gefährdung:Die Zerstörung des Lebensraumes durch Trockenlegung von Laichgewässern <strong>und</strong> intensiveLandwirtschaft ist ein Hauptgr<strong>und</strong> für den Rückgang <strong>der</strong> Population. In den Donauauen bestehtein großes Angebot an geeigneten Laichgewässern sowie ausgedehnte Laubwäl<strong>der</strong>. DerSpringfrosch ist sehr häufig in den Donauauen um St.Pantaleon/Erla anzutreffen.Möglichkeiten zur För<strong>der</strong>ung:Ein Belassen von Totholz im gewässernahen Bereich bildet Unterschlupf <strong>und</strong> wirkt sich positivauf die Population aus. Der Springfrosch benötigt fischfreie Gewässer zur Fortpflanzung. Diesesind im Augebiet reichlich vorhanden.15


Grasfrosch (Rana temporaria, LINNAEUS, 1758)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Amphibia (<strong>Amphibien</strong>)Anura (Froschlurche)Neobatrachia (Mo<strong>der</strong>ne Froschlurche)Ranidae (Echte Frösche)Rana (Echte Frösche)Rana temporaria (Grasfrosch)Grasfrosch (Rana temporaria)Beschreibung:Der Grasfrosch ist ein großer plumper Braunfrosch, <strong>der</strong> bis zu 10cm lang werden kann. Diegestreckten Hinterbeine des Grasfrosches reichen nicht bis über die Schnauzenspitze hinaus,die Schnauze ist im Gegensatz zum Springfrosch abger<strong>und</strong>et. Die Oberseite ist hellbraun bisrötlichbraun gefärbt mit dunklen Flecken, die Unterseite ist einfärbig cremefarben.Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Bei Grasfrosch kann mit dem Springfrosch (Rana dalmatina), sowie mit dem Moorfrosch (Ranaarvalis) verwechselt werden. Bei den Kaulquappen ist eine Unterscheidung zu an<strong>der</strong>eBraunfroscharten sehr schwierig.Verbreitung:16


Der Grasfrosch ist in ganz Nord- <strong>und</strong> Mitteleuropa bis Sibirien verbreitet. In Südeuropa kommt<strong>der</strong> Grasfrosch hauptsächlich im Gebirge vor. In Österreich ist <strong>der</strong> Grasfrosch ein typischerBewohner des Berg- <strong>und</strong> Hügellandes, kommt aber auch in den Donauauen vor.Aquatischer Lebensraum:Der Grasfrosch hält sich nur während <strong>der</strong> Laichzeit von März bis April im Laichgewässer auf. Erbevorzugt mitteltiefe Gewässer wie Altarme, Tümpel <strong>und</strong> Flachwasserzonen in größerenGewässern.Terrestrischer Lebensraum:Außerhalb <strong>der</strong> Fortpflanzungsperiode wird <strong>der</strong> Grasfrosch in Laubwäl<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Auwäl<strong>der</strong>nangetroffen. Er hält sich gerne in <strong>der</strong> Krautschicht an <strong>der</strong> Nähe von Gewässern auf.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Der Grasfrosch laicht oft zur selben Zeit an den selben Gewässern wie die Erdkröte <strong>und</strong> wie <strong>der</strong>Springfrosch ab.Nahrung:Es werden bevorzugt Insekten <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Larven, Würmer, Spinnen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Wirbelloseaufgenommen.Fortpflanzung:Der Grasfrosch zählt zu den Frühlaichern <strong>und</strong> findet sich oft schon Ende Februar an denLaichgewässern ein, wenn diese teilweise noch mit Eis bedeckt sind. Die Weibchen werden vonden Männchen umklammert <strong>und</strong> setzten die Laichballen an Ästen ab. Je nach Größe <strong>der</strong>Laichballen befinden sich drin 500- 1800 Eier. Nach ca. 3 Wochen schlüpfen die Kaulquappen,die Jungfrösche haben die Metamorphose meist im Juni abgeschlossen <strong>und</strong> verlassen dieLaichgewässer. Sie sind zu diesem Zeitpunkt ca. 2cm lang.Überwinterung:Die Grasfrösche suchen meist im Oktober die Winterquartiere auf, vergraben sich imBodensubstrat o<strong>der</strong> überwintern unter Totholz.Gefährdung:Die Zerstörung des Lebensraumes durch Trockenlegung von Laichgewässern <strong>und</strong> intensiveLandwirtschaft ist ein Hauptgr<strong>und</strong> für den Rückgang <strong>der</strong> Population. In den Donauauen bestehtein großes Angebot an geeigneten Laichgewässern sowie ausgedehnte Laubwäl<strong>der</strong>. DerGrasfrosch ist neben dem Springfrosch die einzige Braunfroschart in den Donauauen beiSt.Pantaleon/Erla, aber weniger häufig zu finden. Während <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ung zu denLaichgewässern werden immer wie<strong>der</strong> Frösche an <strong>der</strong> Verbindungsstraße Erla/Au überfahren.Möglichkeiten zur För<strong>der</strong>ung:Ein Belassen von Totholz im gewässernahen Bereich bildet Unterschlupf <strong>und</strong> wirkt sich positivauf die Population aus. Der Grasfrosch benötigt fischfreie Gewässer zur Fortpflanzung. Diesesind im Augebiet reichlich vorhanden.17


Verbreitung:Der Seefrosch ist hauptsächlich in Ost- <strong>und</strong> Südosteuropa beheimatet <strong>und</strong> dringt entlang <strong>der</strong>großen Flüsse bis Mittel <strong>und</strong> Westeuropa vor. Der Seefrosch ist in den Auen entlang <strong>der</strong> Donau,Mur, Drau, Gail, Inn, Salzach <strong>und</strong> in den Innauen häufig. Der Seefrosch ist generell an größerenGewässern, wie Altarmen, Seen, aber auch Baggerteichen anzutreffen. Des Seefrosch ist einBewohner des Flachlandes, das Vorkommen ist konzentriert auf eine Seehöhe von 200 bis400m. F<strong>und</strong>e über 500m Seehöhe sind sehr selten.Aquatischer Lebensraum:Wie alle Wasserfrösche ist <strong>der</strong> Seefrosch stark an den aquatischen Lebensraum geb<strong>und</strong>en. DieSeefrösche kommen auch an langsam bis mäßig schnell fließenden Gewässern vor. Seefröschebesiedeln gerne eutrophe Gewässer, wie sie z.B in den Auwäl<strong>der</strong>n häufig vorkommen. In denDonauauen bei St.Pantaleon/Erla ist <strong>der</strong> Seefrosch hauptsächlich an den großen Augewässern(Weite Lacke, Biberlacke, Sailerlacke) anzutreffen.Terrestrischer Lebensraum:Der Seefrosch ist nur selten weit entfernt von den Gewässern anzutreffen. Meistens sitzen dieSeefrösche unweit des Ufers <strong>und</strong> flüchten bei Gefahr ins Wasser. Seefrösche lieben trockene<strong>und</strong> sonnige Uferböschungen.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Der Seefrosch ist in <strong>der</strong> Regel mit an<strong>der</strong>en Grünfröschen (Teichfrosch, Kleiner Wasserfrosch)vergesellschaftet.Nahrung:Die Seefrösche sind sehr gierig <strong>und</strong> können auch große Beutetiere überwältigen. NebenWirbellosen schnappen die Seefrösche auch nach an<strong>der</strong>en <strong>Amphibien</strong> <strong>und</strong> es kommt sogar vor,dass kleinere Artgenossen verschlungen werden. Die Seefrösche sind geschickte Jäger <strong>und</strong>können fliegende Insekten im Sprung fangen.Fortpflanzung:Die Seefrösche tauchen meist im April an den Gewässern auf, die Männchen besetzen ihreReviere <strong>und</strong> verteidigen diese gegen Rivalen. Im Mai ist die Hauptlaichzeit dieser sowohl amTag, als auch in <strong>der</strong> Nacht aktiven <strong>Amphibien</strong>. Ein Seefroschweibchen kann bis zu 15.000 Eierablegen, die Kaulquappen entwickeln sich im Laufe des Sommers zu ca. 2cm großenJungfröschen.Überwinterung:Die Seefrösche überwintern im Regelfall im Schlamm größerer Gewässer.Gefährdung:Der Seefrosch ist im Augebiet nicht gefährdet, da er eine Vielzahl von Gewässern bevölkernkann Das Nahrungsangebot ist groß, allerdings stellt <strong>der</strong> Seefrosch bei zu großer Dominanzeine Gefahr für an<strong>der</strong>e <strong>Amphibien</strong>arten dar.19


Kleiner Wasserfrosch (Pelophylax lessonae, Rana lessonae, CAMERANO,1882)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Amphibia (<strong>Amphibien</strong>)Anura (Froschlurche)Neobatrachia, (Mo<strong>der</strong>ne Froschlurche)Ranidae (Echte Frösche)Pelophylax (Wasserfrösche)Pelophylax lessonae (Kleiner Wasserfrosch)Kleiner Wasserfrosch (Pelophylax lessonae)Beschreibung:Der Kleine Wasserfrosch ist ein mittelgroßer Grünfrosch mit seitlichen Schallblasen. DieRückenfärbung ist meist grasgrün mit dunklen Flecken. An den Oberschenkeln finden sich oftgelbe Flecken. Die Kleinen Wasserfrösche werden bis zu 7cm lang <strong>und</strong> können weit springen.Eine Unterscheidung zu an<strong>der</strong>en Grünfroscharten ist die Form des Fersenhöckers. BeimKleinen Wasserfrosch sind die Fersenhöcker halbkreisförmig r<strong>und</strong> <strong>und</strong> hoch, die 1.Zehe ist sehrkurz. Die schnarrenden Paarungsrufe werden mit einer Frequenz von 3-5 Rufen pro Intervallabgegeben. Sie sind deutlich leiser wie die Ruf <strong>der</strong> Seefrösche.20


Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Bei den Grünfröschen ist eine Unterscheidung zwischen den Arten oft nur anhand <strong>der</strong>Fersenhöcker möglich. Juvenile Grünfrösche können auch mit juvenilen Braunfröschen(Springfrosch, Grasfrosch) verwechselt werden.Verbreitung:Der Kleine Wasserfrosch kommt von West- bis Osteuropa vor, fehlt aber in Südeuropa. InÖsterreich kommt <strong>der</strong> Kleine Wasserfrosch in allen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n vor <strong>und</strong> besiedelt kleinereGewässer in Auwäl<strong>der</strong>n, Mooren, sowie Bäche <strong>und</strong> Flüsse. Im Mühl- <strong>und</strong> Waldviertel, sowie imWienerwald kommen reine Populationen vor.Aquatischer Lebensraum:Wie alle Wasserfrösche ist <strong>der</strong> Kleine Wasserfrosch stark an den aquatischen Lebensraumgeb<strong>und</strong>en. Die Kleinen Wasserfrösche kommen auch an langsam bis mäßig schnell fließendenGewässern vor. Im Gegensatz zu den großen Seefröschen ist <strong>der</strong> Kleine Wasserfrosch auch inkleinen Autümpeln <strong>und</strong> Wasserlacken anzutreffen. In wassergefüllten Fahrspuren kommt er oftin Vergesellschaftung mit <strong>der</strong> Gelbbauchunke (Bombina variegata) vor.Terrestrischer Lebensraum:Der Kleine Wasserfrosch hält sich meist in o<strong>der</strong> in unmittelbarer Nähe zu Gewässern auf.Meistens sitzen die Kleinen Wasserfrösche unweit des Ufers <strong>und</strong> flüchten bei Gefahr insWasser. In den Nachtst<strong>und</strong>en sind wan<strong>der</strong>nde Grünfrösche manchmal auch weit entfernt vonden Gewässern anzutreffen.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Der Kleine Wasserfrosch ist in <strong>der</strong> Regel mit an<strong>der</strong>en Grünfröschen (Teichfrosch, Seefrosch)vergesellschaftet. In den Donauauen bei St.Pantaleon/Erla kommt er auch gemeinsam mit <strong>der</strong>Gelbbauchunke in Kleingewässern vor.Nahrung:Die Kleinen Wasserfrösche sind sehr gierig <strong>und</strong> jagen vor allem Insekten, die sich am Wasseraufhalten. Sie sind geschickte Jäger <strong>und</strong> können fliegende Insekten im Sprung fangen.Fortpflanzung:Die Kleinen Wasserfrösche tauchen meist im April an den Gewässern auf, die Männchenbesetzen ihre Reviere <strong>und</strong> verteidigen diese gegen Rivalen. Im Mai ist die Hauptlaichzeit diesersowohl am Tag, als auch in <strong>der</strong> Nacht aktiven <strong>Amphibien</strong>. Ein Weibchen kann bis zu 3.000 Eierablegen, die Kaulquappen entwickeln sich im Laufe des Sommers zu ca. 2cm großenJungfröschen.Überwinterung:Die Kleinen Wasserfrösche überwintern meistens an Land unter Totholz o<strong>der</strong> eingegraben imBodensubstrat.Gefährdung:Der Kleine Wasserfrosch ist im Augebiet nicht gefährdet, da er einen Vielzahl von Gewässernbevölkern kann <strong>und</strong> ein großes Nahrungsangebot vorfindet.Möglichkeiten zur För<strong>der</strong>ung:Der Kleine Wasserfrosch hält sich gerne an sonnigen Uferbereichen auf. Diese sind im Augebietreichlich vorhanden.21


Teichfrosch (Pelophylax kl.esculentus, Rana esculenta, LINNEAUS, 1758)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Amphibia (<strong>Amphibien</strong>)Anura (Froschlurche)Neobatrachia, (Mo<strong>der</strong>ne Froschlurche)Ranidae (Echte Frösche)Pelophylax (Wasserfrösche)Pelophylax kl. esculentus (Teichfrosch)Teichfrosch (Pelophylax kl. esculentus)Beschreibung:Beim Teichfrosch handelt es sich nicht um eine biologische Art im klassischen Sinne, son<strong>der</strong>num einen Klepton, eine Hybride aus Seefrosch (Pelophylax ridib<strong>und</strong>us) <strong>und</strong> KleinemWasserfrosch (Pelophylax lessonae). Aufgr<strong>und</strong> beson<strong>der</strong>er genetischer Sachverhalte kann <strong>der</strong>Teichfrosch auch ohne Rückkreuzung mit den Elternarten existieren <strong>und</strong> sich fortpflanzen. DerTeichfrosch ist ein mittelgroßer Grünfrosch mit seitlichen Schallblasen. Die Rückenfärbung istmeist grasgrün mit dunklen Flecken. An den Oberschenkeln finden sich oft gelbe Flecken. DieTeichfrösche werden bis zu 12cm lang <strong>und</strong> können weit springen. Die Teichfrösche könnenMerkmale bei<strong>der</strong> Elternteile ausbilden, sind aber meist grasgrün gefärbt.22


Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Bei den Grünfröschen ist eine Unterscheidung zwischen den Arten oft nur anhand <strong>der</strong>Fersenhöcker möglich. Juvenile Grünfrösche können auch mit juvenilen Braunfröschen(Springfrosch, Grasfrosch) verwechselt werden.Verbreitung:Der Teichfrosch kommt von West- bis Osteuropa vor, fehlt aber in Südeuropa. In Südeuropakommen an<strong>der</strong>e Kleptone vor. In Österreich kommt <strong>der</strong> Kleine Wasserfrosch in allenB<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n vor <strong>und</strong> besiedelt kleinere Gewässer in Auwäl<strong>der</strong>n, Mooren, sowie Bäche <strong>und</strong>Flüsse. In den Donauauen bei St.Pantaleon zählt <strong>der</strong> Teichfrosch zu den häufigsten<strong>Amphibien</strong>arten <strong>und</strong> kommt beinahe in jedem Gewässer vor.Aquatischer Lebensraum:Wie alle Wasserfrösche ist <strong>der</strong> Teichfrosch stark an den aquatischen Lebensraum geb<strong>und</strong>en.Die Teichfrösche kommen auch an langsam bis mäßig schnell fließenden Gewässern vor. ImGegensatz zu den großen Seefröschen ist <strong>der</strong> Teichfrosch auch in kleinen Autümpelnanzutreffen.Terrestrischer Lebensraum:Der Teichfrosch hält sich meist in o<strong>der</strong> in unmittelbarer Nähe zu Gewässern auf. Meistens sitzendie Teichfrösche unweit des Ufers <strong>und</strong> flüchten bei Gefahr ins Wasser. In den Nachtst<strong>und</strong>ensind wan<strong>der</strong>nde Grünfrösche manchmal auch weit entfernt von den Gewässern anzutreffen.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Der Teichfrosch ist in <strong>der</strong> Regel mit an<strong>der</strong>en Grünfröschen (Kleiner Wasserfrosch, Seefrosch)vergesellschaftet.Nahrung:Die Teichfrösche sind sehr gierig jagen vor allem Insekten, die sich am Wasser aufhalten. Siesind geschickte Jäger <strong>und</strong> können fliegende Insekten im Sprung fangen. Größere Teichfröschekönnen auch kleine <strong>Amphibien</strong> (Jungfrösche, Molche) überwältigen <strong>und</strong> verschlingen.Fortpflanzung:Die Teichfrösche tauchen meist im April an den Gewässern auf, die Männchen besetzen ihreReviere <strong>und</strong> verteidigen diese gegen Rivalen. Im Mai ist die Hauptlaichzeit dieser sowohl amTag, als auch in <strong>der</strong> Nacht aktiven <strong>Amphibien</strong>. Die Teichfrösche stoßen schnarrende <strong>und</strong>knurrende Einzelrufe, aber niemals keckernde, lachend Rufe wie <strong>der</strong> Seefrosch aus.Überwinterung:Die Teichfrösche überwintern im Regelfall unter Wasser, eingegraben im SchlammGefährdung:Der Teichfrosch ist im Augebiet nicht gefährdet, da er einen Vielzahl von Gewässern bevölkernkann <strong>und</strong> ein großes Nahrungsangebot vorfindet.23


Knoblauchkröte (Pelobates fuscus, LAURENTI, 1768)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Amphibia (<strong>Amphibien</strong>)Anura (Froschlurche)Mesobatrachia (Mittlere Froschlurche)Pelobatidaee (Europäische Schaufelfußkröten)Pelobates (Europäische Schaufelfußkröten)Pelobates fuscus (Knoblauchkröte)Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)Beschreibung:Die Knoblauchkröte erreicht eine Körperlänge von 5-8 cm. Die Gestalt ist kräftig, gedrungen. DieKnoblauchkröte besitzt Grabschwielen <strong>und</strong> einen helmartigen Scheitelhöcker. Die Augen sindgroß <strong>und</strong> besitzen senkrecht stehende, schlitzförmige Pupillen. Die Haut <strong>der</strong> Knoblauchkröte istvon flachen, glatten Warzen bedeckt. Im Gegensatz zu den Echten Kröten besitzt dieKnoblauchkröte keine Ohrdrüsen. Die Knoblauchkröte kann sehr unterschiedlich gefärbt sein.Auf graubraunem o<strong>der</strong> grauem Gr<strong>und</strong> finden sich dunkelbraune Flecken, die ähnlich einemTarnmuster angeordnet sind. Gelegentlich kommen auch Rottöne in <strong>der</strong> Rückenfärbung vor.Während <strong>der</strong> Paarungszeit kann man die Männchen an geschwollenen Oberarmdrüsenerkennen, die Weibchen haben vergrößerte Hautwarzen.24


Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Aufgr<strong>und</strong> ihrer markanten Körperform kann die Knoblauchkröte mit keiner an<strong>der</strong>eneinheimischen Art verwechselt werden.Verbreitung:Die Knoblauchkröte kommt in zwei Unterarten von Mittelbelgien bis Mittelasien vor. Nördlichreicht das Verbreitungsgebiet bis Dänemark, im Süden bis in die Europäische Türkei. InÖsterreich kommt die Knoblauchkröte in den Beckenlagen <strong>der</strong> Steiermark, Nie<strong>der</strong>- <strong>und</strong>Oberösterreichs, sowie in Wien <strong>und</strong> im Burgenland vor. Im Waldviertel findet man dieKnoblauchkröte in Höhenlagen bis 560m, generell ist das Vorkommen aber auf Höhenlagen um200m konzentriert. Im Augebiet um St.Pantaleon/Erla kommt die Knoblauchkröte vereinzelt vor.Aquatischer Lebensraum:Die Knoblauchkröte sucht während <strong>der</strong> Laichzeit größere vegetationsreiche Stillgewässer auf.Sie laicht aber auch in überschwemmten Gräben, Wiesen <strong>und</strong> kleineren Tümpeln ab.Terrestrischer Lebensraum:Als Landlebensraum dienen steppenartige, offene bis mäßig beschattete Lebensräume mitlockerer Krautschicht. Die Knoblauchkröte ist aber auch in Auwäl<strong>der</strong>n zu finden, solange offeneLandschaftsstrukturen wie Wiesen Heißländen <strong>und</strong> Äcker zu finden sind. die Knoblauchkrötelebt sehr verborgen <strong>und</strong> gräbt sich gerne ein. Wichtig sind daher lockere <strong>und</strong> sandige Böden.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Die Knoblauchkröte wurde im Augebiet bei St.Pantaleon/Erla in einem Laichgewässerbeobachtet, welches auch von Gras- <strong>und</strong> Springfrosch, sowie von Erdkröten zur Laichablageaufgesucht wird.Nahrung:Es werden bevorzugt kleinere Laufkäfer, nachtaktive Schmetterlinge <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Wirbelloseaufgenommen.Fortpflanzung:Die Knoblauchkröte verlässt Ende März bis Anfang April ihr Winterquartier. DieFortpflanzungszeit dauert von von März bis Juni. In dieser Zeit kann man die Tiere auchtagsüber am Gewässer beobachten. Die Männchen besitzen keine Schallblasen <strong>und</strong> stoßenunter Wasser leise Paarungsrufe aus. Diese Rufe sind meist ein dreimaliges „wog-wog-wog“,das nur bei absoluter Stille zu vernehmen ist . Die Männchen sind stark in <strong>der</strong> Überzahl <strong>und</strong>halten sich lange im Wasser auf, während die Weibchen das Wasser unmittelbar nach <strong>der</strong>Laichablage verlassen. Gelegentlich kommt es im Hochsommer zu einer weiterenFortpflanzungsphase. Die Weibchen wickeln ihre Eier in Form einer 40-70cm <strong>und</strong> 1-2cm dickenLaichschnur spiralig um Pflanzen. Die Kaulquappen <strong>der</strong> Knoblauchkröte werden sehr groß <strong>und</strong>können im Extremfall bis zu 15cm lang werden.Gefährdung:Die Knoblauchkröte erlitt in den letzten drei Jahrzehnten Arealverluste in <strong>der</strong> Höhe von 45%. Inmanchen Gebieten ist sie nur mehr in Naturschutzgebieten zu finden. Im Beobachtungsgebietkommt sie noch vereinzelt vor während sie im Umland bereits ausgestorben ist.25


Feuersalaman<strong>der</strong> (Salamandra salamandra, LINNEAUS 1758)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Amphibia (<strong>Amphibien</strong>)Urodela (Molche <strong>und</strong> Salaman<strong>der</strong>)Salamandroidea (Salaman<strong>der</strong>artige)Salamandridae (Echte Salaman<strong>der</strong> <strong>und</strong> Molche)SalamandraSalamandra salamandra (Feuersalaman<strong>der</strong>)Feuersalaman<strong>der</strong> (Salamandra salamandra im Hangwald bei Erla)Verbreitung:Der Feuersalaman<strong>der</strong> ist in 13 Unterarten von <strong>der</strong> Iberischen Halbinsel bis zu den Karpaten, vonNorddeutschland bis ans Mittelmeer verbreitet. In Österreich ist <strong>der</strong> Feuersalaman<strong>der</strong> in allenB<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n mit Ausnahme von Vorarlberg <strong>und</strong> dem westlichen Teil Tirols verbreitet. DerFeuersalaman<strong>der</strong> ist ein Bewohner des Berg- <strong>und</strong> Hügellandes, fehlt im Hochgebirge <strong>und</strong> in denostösterreichischen Tieflän<strong>der</strong>n.Aquatischer Lebensraum:Der Feuersalaman<strong>der</strong> ist ein typischer Landbewohner, <strong>der</strong> nur zum Absetzen <strong>der</strong> Larven dasWasser aufsucht. Die Larven werden beson<strong>der</strong>s häufig in quellnahen Gewässerabschnittengef<strong>und</strong>en, wo konstante Temperaturverhältnisse herrschen.26


Terrestrischer Lebensraum:Der Feuersalaman<strong>der</strong> bevorzugt Laubmischwäl<strong>der</strong>, vor allem Buchenbestände <strong>und</strong>Buchenmischwäl<strong>der</strong>, die von kleinen fischfreien Quellbächen <strong>und</strong> Quelltümpeln durchzogenwerden. Der Feuersalaman<strong>der</strong> ist kein typischer Bewohner des Auwaldes, bewohnt aber denLaubwald im Bereich Erla <strong>und</strong> wan<strong>der</strong>t gelegentlich in das Augebiet ein.Beschreibung:Der Feuersalaman<strong>der</strong> ist ein großer <strong>und</strong> kräftiger Salaman<strong>der</strong>, <strong>der</strong> im Extremfall bis zu 20cmlang werden kann. Die Körperfärbung ist lackschwarz <strong>und</strong> wird von leuchtend gelben Fleckendurchzogen. Hinter den Augen befinden sich ausgeprägte Ohrdrüsen. Die Larven werden bis zu6cm lang, bevor sie das Gewässer verlassen. Sie sind in <strong>der</strong> Regel unscheinbar gefärbt <strong>und</strong>haben ausgeprägte Kiemenbüschel.Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Aufgr<strong>und</strong> ihrer auffälligen Färbung können adulte Feuersalaman<strong>der</strong> mit keiner an<strong>der</strong>en Artverwechselt werden.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Feuersalaman<strong>der</strong> besiedelt den gleichen Lebensraum wie die Braunfrösche <strong>und</strong> die Erdkröte.Im Hangwald bei Erla werden die Larven an den selben Gewässern abgesetzt, in denen auchGelbbauchunken leben.Nahrung:Es werden bevorzugt Würmer, Nacktschnecken aber auch an<strong>der</strong>e Wirbellose aufgenommen.Jungtiere ernähren sich von Insektenlarven <strong>und</strong> Kleinkrebsen.Fortpflanzung:Der Feuersalaman<strong>der</strong> erreicht im Alter von 5 Jahren die Geschlechtsreife <strong>und</strong> kann mehr als 20Jahre alt werden. Die Paarung erfolgt von März bis September, meist bei Regenwetter. DieSpermien können bis zu zwei Jahre im Körper des Weibchens konserviert werden. Im Frühjahrsetzt das Weibchen 30-80 Jungtiere in Flachwasserbereichen ab. Die Larven haben bereitsVor<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Hinterbeine, sowie Kiemenbüschel, die das Leben unter Wasser ermöglichen.Überwinterung:Die Feuersalaman<strong>der</strong> überwintern an Land unter Steinhaufen, Toholzresten o<strong>der</strong> Laubhaufen.Gelegentlich kommt es auch zu einer Überwinterung <strong>der</strong> Larven im Wasser.Gefährdung: Die Feuersalaman<strong>der</strong> sind in vielen Bereichen durch Zerstörung desLebensraumes <strong>und</strong> Verschmutzung von Quellbächen gefährdet. Im Bereich Erla findet manimmer wie<strong>der</strong> Exemplare, die beim Überqueren <strong>der</strong> Straße überfahren wurden.27


Teichmolch (Lissotriton vulgaris, Triturus vulgaris, LINNEAUS 1758)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Amphibia (<strong>Amphibien</strong>)Urodela (Molche <strong>und</strong> Salaman<strong>der</strong>)Salamandroidea (Salaman<strong>der</strong>verwandte)Salamandridae (Echte Salaman<strong>der</strong> <strong>und</strong> Molche)PalaeotritonLissotriton vulgaris (Teich- o<strong>der</strong> Streifenmolch)Teichmolch (Lissotriton vulgaris), Männchen während <strong>der</strong> PaarungszeitBeschreibung:Der Teichmolch ist ein schlanker, zarter <strong>und</strong> feingliedriger Molch mit einer Gesamtlänge von ca.10cm. Das Männchen trägt am Kopf 5 dunkle Längsstreifen, die Gr<strong>und</strong>farbe ist ein hellerBraunton, <strong>der</strong> von einer dunklen Fleckenzeichnung durchbrochen wird. Die Unterseite ist weißbis hellgrau mit einer orangen Mittelzone. Während <strong>der</strong> Laichzeit hat das Männchen einendurchgehenden gewellten Kamm, <strong>der</strong> ohne Unterbrechung in einen Schwanzsaum übergeht.Zwischen den Zehen <strong>der</strong> Hinterfüße befinden sich auffällige Hautlappen.Die Weibchen sind unauffällig braun gezeichnet, die Bauchseite ist gelb bis orange.Während <strong>der</strong> Landphase sind die Molche unscheinbar braun gezeichnet <strong>und</strong> haben einetrockene Haut.Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Der Teichmolch in Wassertracht ist sehr markant. An Land lebende Molche werden von Laienmanchmal mit juvenilen Zauneidechsen verwechselt. Teichmolchlarven können mit den Larvenan<strong>der</strong>er Molcharten verwechselt werden.28


Verbreitung:Der Teichmolch ist in 5 Unterarten über große Teile Europas verbreitet. Ausnahmen bilden diePyrenäen-Halbinsel, Süd- <strong>und</strong> Mittelfrankreich, Süditalien, Nordskandinavien <strong>und</strong> Nordrußland.Die Verbreitung konzentriert sich auf Mitteleuropa. Der Teichmolch ist hier in den Flach- <strong>und</strong>Hügellän<strong>der</strong>n anzutreffen <strong>und</strong> stellt hier die häufigste Molchart dar.Aquatischer Lebensraum:Der Teichmolch nutzt viele Gewässer als Laichhabitat. Zu den optimalen Laichgewässerngehören kleinere bis mittelgroße, sonnenexponierte Gewässer mit Flachwasserzonen. ZumAblaichen benötigt <strong>der</strong> Teichmolch Wasserpflanzen. Im Kulturland besiedelt <strong>der</strong> Teichmolchgerne Schwimmteiche <strong>und</strong> Gartenbiotope, aber selbst Löschteiche werden als Laichplatzangenommen. Der Teichmolch meidet Fließgewässer, sowie Gewässer mit Fischbestand.Terrestrischer Lebensraum:Der Teichmolch bevorzugt Auwäl<strong>der</strong>, Laub- <strong>und</strong> Mischwäl<strong>der</strong>, Feuchtwiesen <strong>und</strong>Ru<strong>der</strong>alflächen. Im Kulturland ist <strong>der</strong> Teichmolch auch in Gärten häufig anzutreffen. DerTeichmolch lebt verborgen <strong>und</strong> nutzt Laubhaufen, Totholz o<strong>der</strong> Rindenstücke als Versteck.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Der nutzt im Regelfall ähnliche Laichgewässer wie die meisten Braun- <strong>und</strong> Grünfroscharten.Nahrung:Es werden bevorzugt Insektenlarven, Würmer, Nacktschnecken aber auch an<strong>der</strong>e Wirbelloseaufgenommen. Während <strong>der</strong> aquatischen Phase ernährt sich <strong>der</strong> Teichmolch auch vonFroschlaich, Kaulquappen <strong>und</strong> wirbellosen Wasserbewohnern.Fortpflanzung:Im März wan<strong>der</strong>n die Teichmolche zu den Laichgewässern, wo die Männchen ihre Wassertrachtausbilden <strong>und</strong> mit den Paarungsaktivitäten beginnen. Das Männchen stellt sich während <strong>der</strong>Balz vor das Weibchen <strong>und</strong> beginnt mit dem Schwanz zu wedeln. Die Männchen setzen angeeigneten Stellen ein Samenpaket ab, das vom Weichen mit <strong>der</strong> Kloake aufgenommen wird.Das Weibchen legt die Eier einzeln an Wasserpflanzen ab <strong>und</strong> befruchtet sie mit demaufgenommenen Sperma. Die Laichzeit <strong>der</strong> Molche dauert im Augebiet bis ca. Mai, danachverlassen die adulten Molche die Laichgewässer. Die Jungtiere schlüpfen nach 3-4 Wochen <strong>und</strong>sind an äußeren Kiemenbüscheln erkennbar. Die Metamorphose <strong>der</strong> Jungtiere ist imHochsommer abgeschlossen, die 3-4 cm großen Molche verlassen die Laichgewässer <strong>und</strong>begeben sich an Land.Überwinterung:Die Teichmolche überwintern hauptsächlich an Land unter Steinhaufen, Totholzresten o<strong>der</strong>Laubhaufen. Gelegentlich kommt es auch zu einer Überwinterung im Wasser.Gefährdung:Der Teichmolch ist im Kulturland noch sehr häufig anzutreffen. Im Beobachtungsgebiet konnte<strong>der</strong> Teichmolch lediglich in einem Gewässer nahe <strong>der</strong> Biberlacke nachgewiesen werden.Rückgänge sind in Gegenden mit hohem Pestizideinsatz zu verzeichnen. Fischbesatz in denLaichgewässern macht diese für den Teichmolch unattraktiv.Möglichkeiten zur För<strong>der</strong>ung:Schaffung von fischfreien Gewässern mit geringer Wassertiefe. Der Teichmolch benötigtUnterwasservegetation für die Laichablage.29


Kammmolch (Triturus cristatus, LAURENTI, 1768)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Amphibia (<strong>Amphibien</strong>)Urodela (Molche <strong>und</strong> Salaman<strong>der</strong>)Salamandroidea, (Salaman<strong>der</strong>artige)Salamandridae (Echte Salaman<strong>der</strong> <strong>und</strong> Molche)Triturus (Europäische Molche)Triturus cristatus (Kammmolch),Triturus carnifex (Alpenkammmmolch)Kammmolch (Triturus cristatus) in LandtrachtBeschreibung:Der Kammmolch ist ein mittelgroßer Molch, <strong>der</strong> im Extremfall bis zu 20cm lang werden kann. ImRegelfall werden die Molche 12-15cm lang. Er ist in drei Arten in Österreich verbreitet. Nebendem Kammmolch (Triturus cristatus) kommen auch noch <strong>der</strong> Donaukammmolch (Triturusdobrogicus) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Alpenkammmolch (Triturus carnifex) in Österreich vor. Die drei Artenunterscheiden sich morphologisch nur sehr wenig. Die Rückenfärbung <strong>der</strong> Kammmolche istdunkelbraun bis schwarz mit dunklen Flecken. an den Flanken hat <strong>der</strong> Kammmolch weiße o<strong>der</strong>gelbliche Tüpfel, die Bauchseite ist hellgelb bis orange gefärbt. In <strong>der</strong> Landtracht sind dieKammmolche meist durchgehend schwarz, während <strong>der</strong> Paarungszeit bilden die Männcheneinen auffälligen, gezackten Kamm aus, <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Schwanzwurzel unterbrochen ist.Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Adulte Kammmolche sind sehr markant <strong>und</strong> mit keiner an<strong>der</strong>en Art zu verwechseln. Die Larvendes Kammmolches können gelegentlich mit Teichmolch- <strong>und</strong> Feuersalaman<strong>der</strong>larvenverwechselt werden.30


Verbreitung:Der Kammmolch kommt von den Britischen Inseln über Westfrankreich bis zum Ural vorNördlich findet man ihn bis Mittelskandinavien, im Süden bis Frankreich <strong>und</strong> Rumänien. InÖsterreich kommen drei Arten vor, im Beobachtungsgebiet ist ein Vorkommen von Trituruscristatus <strong>und</strong> Triturus carnifex wahrscheinlich. Kammmolche konnten in den 1980er Jahren inGewässern um die Biberlacke beobachtet werden, eine eindeutige Artenbestimmung wurdeaber nicht durchgeführt.Aquatischer Lebensraum:Der Kammmolch findet sich von Anfang April bis Mitte Juni in den Laichgewässern ein. Erbevorzugt stehende Gewässer mit ausgeprägten Flachwasserzonen <strong>und</strong> üppiger Vegetation.Terrestrischer Lebensraum:Außerhalb <strong>der</strong> Paarungszeit lebt <strong>der</strong> Kammmolch in Feuchtwiesen, Auwäl<strong>der</strong>n <strong>und</strong>Ru<strong>der</strong>alfluren. Der Kammmolch lebt sehr verborgen <strong>und</strong> versteckt sich oft unter Totoholz.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Kammmolche laichen oft in den gleichen Gewässern wie Teichmolche ab.Nahrung:Kammmolche ernähren sich im Wasser hauptsächlich von Insektenlarven, Kleinkrebsen, Egeln,Schnecken aber auch Kaulquappen <strong>und</strong> Larven an<strong>der</strong>er Molcharten. An Land werdenRegenwürmer, Schnecken, Insekten <strong>und</strong> Larven gefressen.Fortpflanzung:Nach <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ung zu den Laichgewässern bilden die Männchen einen markantenRückenkamm aus. Und beginnen mit dem Balzverhalten. Sie nähern sich an das Weibchen, <strong>und</strong>führen Schwanzschläge aus. Das Männchen legt ein Samenpaket ab, das vom Weibchen mit<strong>der</strong> Kloake aufgenommen wird. Die Eier werden von den Weibchen einzeln in die Blätter vonWasserpflanzen eingewickelt. Es werden bis zu 200 Eier abgelegt, aus denen nach ca. 2Wochen die Larven ausschlüpfen. Die fertig entwickelten Molche verlassen am Ende desSommers die Laichgewässer.Überwinterung:Die Kammmolche zeigen im Herbst eine starke Wan<strong>der</strong>ungsaktivität, teilweise werdenLaichgewässer zur Überwinterung aufgesucht, viele Molche überwintern aber an Land inHöhlen, unter Steinhaufen, unter Totholz o<strong>der</strong> sogar in Kellern.Gefährdung:Der Kammmolch ist in ganz Europa stark gefährdet. Als Ursachen kommen neben demLebensraumverlust <strong>der</strong> Einsatz von Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln, aber auch <strong>der</strong>Fischbesatz von Laichgewässern in Frage.31


Zauneidechse (Lacerta agilis, LINNEAEUS, 1758)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Reptilia (<strong>Reptilien</strong>)Squamata (Schuppenkriechtiere)Sauria (Echsen)Lacertidae (Echte Eidechsen)Lacerta (Halsbandeidechsen)Lacerta agilis (Zauneidechse)Zauneidechse (Lacerta agilis), männliches Tier während <strong>der</strong> PaarungszeitBeschreibung:Die kräftig gebaute Zauneidechse wird ca. 20cm lang, wobei <strong>der</strong> Schwanz ca. 3/5 <strong>der</strong>Gesamtlänge ausmacht. Der Körper ist relativ plump, die Eidechsen sind in <strong>der</strong> Lage, denKörper beim Sonnenbad abzuflachen. Bei Gefahr kann <strong>der</strong> Schwanz abgeworfen werden <strong>und</strong>regeniert nahezu vollständig. Weibliche Zauneidechsen sind in <strong>der</strong> Regel graubraun gefärbt mitdunklen Flecken auf <strong>der</strong> Körperoberseite. Während <strong>der</strong> Paarungszeit im Frühling sind dieFlanken adulter Männchen leuchtend grün gefärbt. Die Jungtiere sind eher unscheinbargraubraun mit zwei bis drei Reihen weißer Augenflecken an den Flanken. Gelegentlich findetman Zauneidechsen mit einem einfärbig rotbraunen Rückenstreifen (Erythronotus-Form). DieseFärbungsvariante ist im Augebiet selten anzutreffen.Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:32


Während <strong>der</strong> Paarungszeit sind die männlichen Zauneidechsen oft leuchtend grün gefärbt <strong>und</strong>werden manchmal für Smaragdeidechsen (Lacerta viridis) gehalten.Verbreitung:Die Zauneidechse ist in 9 Unterarten über den größten Teil Europas mit Ausnahme von Mittel<strong>und</strong>Nordskandinavien, Nordrussland, <strong>und</strong> den südlichen Halbinseln verbreitet. In Ober- <strong>und</strong>Nie<strong>der</strong>österreich ist die Zauneidechse weit verbreitet, ebenso im Burgenland <strong>und</strong> im Südosten<strong>der</strong> Steiermark. In den inneralpinen Tälern kommt die Zauneidechse nur sporadisch vor, in denHochlagen nimmt die Individuendichte stark ab.Lebensraum:Die Zauneidechse zeigt eine Vorliebe für offene, reich strukturierte Landschaften. Sie ist auchhäufig im Kulturland anzutreffen. Gärten, Parks, Friedhöfe, verwil<strong>der</strong>te Industriegelände bildenu.a. den Lebensraum für die Zauneidechse. Trocken, sonnige Gelände mit Bodenbewuchswerden von <strong>der</strong> Zauneidechse bevorzugt. Dichte Waldbestände werden gemieden. Für dieEiablage braucht die Zauneidechse sonnige, vegetationsfreie Stellen, als Sonnenplatz werdenSteine, Rindenstücke, Totholz <strong>und</strong> Holzlagerplätze genutzt.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:An wenigen Stellen in Nie<strong>der</strong>österreich kommt die Zauneidechse vergesellschaftet mit <strong>der</strong>Smaragdeidechse vor, im Regelfall kommt es aber zu keiner Vergesellschaftung dieser Arten.Nahrung:Die Zauneidechse bevorzugt Arthropoden (Glie<strong>der</strong>füßer) geeigneter Größe. Gerne werdenHeuschrecken angenommen, das breit gefächert Nahrungsspektrum reicht aber über Käfer,Spinnen, Fliegen bis zu Insektenlarven.Fortpflanzung:Ende März können bereits die ersten Zauneidechsen im Augebiet beobachtet werden. Nach <strong>der</strong>ersten Frühjahrshäutung kommt es in <strong>der</strong> Regel im April zur Paarung. Die Eiablage erfolg EndeMai bis Anfang Juni in selbstgegrabenen Erdröhren. Das Bodensubstrat muss ausreichendfeucht, aber auch gut erwärmt werden, damit nach ca. 3 Monaten die Jungtiere schlüpfenkönnen.Überwinterung:Die adulten Zauneidechsen suchen bereits Ende September die Winterquartiere auf, juvenileTiere kann man an sonnigen Tagen auch später im Jahr beobachten.Gefährdung:Neben <strong>der</strong> Schlingnatter (Coronella austriaca) hat die Zauneidechse viele natürliche Feinde:Greifvögel, Igel, Mar<strong>der</strong>atige <strong>und</strong> Rabenvögel gelten als natürliche Predatoren <strong>der</strong> Eidechse.Gut strukturierte Lebensräume <strong>und</strong> ein ausreichendes Nahrungsangebot (Naturwiesen) sindnötig, um eine Population dauerhaft zu erhalten.33


Blindschleiche (Anguis fragilis, LINNEAEUS, 1758)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Art:Reptilia (<strong>Reptilien</strong>)Squamata (Schuppenkriechtiere)Lacertilia (Echsen)Anguidae (Schleichen)Anguis fragilis (Blindschleiche)Blindschleiche (Anguis fragilis)34


Beschreibung:Bei <strong>der</strong> Blindschleiche handelt es sich um eine 40-50cm lange, beinlose Echse, mitschlangenförmigem Körper. Ca. 3/5 <strong>der</strong> Gesamtlänge fallen auf den Körper, <strong>der</strong> Rest ist einSchwanz, <strong>der</strong> bei Gefahr abgeworfen werden kann. Im Gegensatz zu den meisten Eidechsenregeneriert <strong>der</strong> Schwanz nur unvollständig <strong>und</strong> erreicht nicht die ursprüngliche Länge. ImUnterschied zu Schlangen sind die Augenli<strong>der</strong> frei beweglich. Der Körper ist r<strong>und</strong>um mit glatten,r<strong>und</strong>en Schuppen bedeckt, die Blindschleiche ist nicht in <strong>der</strong> Lage, sich wie eine Schlange durchKontraktionsbewegungen fortzubewegen. Blindschleichen können sich nur durch Hin- <strong>und</strong>Herbewegen des Körpers vorwärts bewegen, sind daher langsamer als Schlangen <strong>und</strong> könnennur sehr eingeschränkt klettern. Die Rückenfärbung ist meistens braun, grau o<strong>der</strong> kupferfarben,Jungtiere haben dunkle Flanken <strong>und</strong> einen dunklen Strich am Rücken. Bei älteren Männchensind oft himmelblaue Schuppen im vor<strong>der</strong>en Rumpfteil zu finden.Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Von Laien werden Blindschleichen manchmal mit Schlangen verwechselt.Verbreitung:Die Blindschleiche ist in zwei Unterarten über den größten Teil Europas mit Ausnahme vonNordskandinavien, Nordrussland, Südspanien, Island, Irland <strong>und</strong> den Mittelmeerinselnverbreitet. Die Verbreitung erstreckt sich im Osten bis in den Iran <strong>und</strong> Westsibirien. In Österreichkann die Blindschleiche nahezu flächendeckend nachgewiesen werden, ausgenommen sindhochalpine Bereiche <strong>und</strong> hochgelegene Alpentäler. Die Blindschleiche kommt von Tallagen bisin eine Höhe von über 2000m vor.Lebensraum:Die Blindschleiche wird bevorzugt in lichten Waldgegenden angetroffen. Laub-Nadel-Mischwäl<strong>der</strong>, Laubwäl<strong>der</strong> <strong>und</strong> Auwäl<strong>der</strong> stellen den bevorzugten Lebensraum <strong>der</strong>Blindschleiche dar. Daneben wird die Blindschleiche aber auch häufig im Kulturland beobachtet.Parks, Gärten, Gärtnereien mit Komposthaufen bilden einen idealen Lebensraum für dieBlindschleiche. Die Blindschleiche meidet starke Hangneigungen. Im Augebiet bei St.Pantaleonkommt die Blindschleiche nicht beson<strong>der</strong>s häufig vor. Im Beobachtungszeitraum konnte dieBlindschleiche nicht nachgewiesen werdenNahrung:Die Blindschleiche bevorzugt kleine Nacktschnecken <strong>und</strong> Würmer.Fortpflanzung:Die Fortpflanzungszeit <strong>der</strong> Blindschleiche dauert von April bis Mai. Nach erfolgter Kopulationentwickeln sich im Mutterleib 5-12 vollständig entwickelte Jungtiere. Im August werden diese ineiner weichen, unverkalkten Hülle abgesetzt <strong>und</strong> schlüpfen sofort aus dieser.Überwinterung:Ab Ende Oktober suchen die Blindschleichen ihr Winterquartier auf. Sie bevorzugenselbstgegrabene Erdlöcher ab 70cm Tiefe. In manchen Winterquartieren kann eine hohe Anzahlvon Tieren gef<strong>und</strong>en werden.Gefährdung:Die Blindschleiche steht unter Naturschutz, ist aber in einigen Gegenden noch relativ häufiganzutreffen. Eine Gefährdung besteht durch Intensive Landwirtschaft in Verbindung mitMähwerkzeugen. Blindschleichen können asphaltierte Straßen nur langsam <strong>und</strong> unbeholfenüberqueren <strong>und</strong> fallen überdurchschnittlich oft dem Straßenverkehr zum Opfer.35


Ringelnatter (Natrix natrix, LINNEAEUS, 1758)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Reptilia (<strong>Reptilien</strong>)Squamata (Schuppenkriechtiere)Serpentes (Schlangen)Colubridae (Nattern)Natrix (Wassernattern)Natrix natrix (Ringelnatter)Ringelnatter (Natrix natrix), Detailaufnahme KopfBeschreibung:Die Ringelnatter ist eine kräftig gebaute Schlangenart mit deutlich vom Rumpf abgesetztenKopf. Der Kopf wird an <strong>der</strong> Hinterseite durch einen hellen Halbmondfleck begrenzt. DieGr<strong>und</strong>färbung <strong>der</strong> Körperoberseite variiert von grau über braun, oliv bis schwarz. Der Bauch isthell mit dunklen Flecken. Weibchen können im Augebiet eine Länge bis über 1m erreichen, dieMännchen sind in <strong>der</strong> Regel kleiner.Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Die Ringelnatter ist durch ihre Zeichnung eindeutig erkennbar, wird aber manchmal mit <strong>der</strong>Äskulappnatter (Zamenis longissimus) verwechselt.36


Verbreitung:Die Ringelnatter ist über fast ganz Europa bis Nordafrika verbreitet. Ausnahmen bilden Irland,Island <strong>und</strong> Nordskandinavien. Im Osten erstreckt sich das Verbreitungsgebiet bis zumBaikalsee, im Südosten bis in den Iran. In Österreich ist die Ringelnatter in allen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>nweit verbreitet, Ausnahmen bilden nu hochgelegene Alpentäler <strong>und</strong> <strong>der</strong> hochalpine Bereich. DieRingelnatter ist mit Abstand die häufigste Schlangenart in den Donauauen <strong>und</strong> im gesamtenAugebiet um St.Pantaleon/Erla anzutreffen.Lebensraum:Die Ringelnatter bevorzugt große, reich strukturierte Feuchtgebiete, wie Teiche, Flussufer,Auwäl<strong>der</strong>, Moore <strong>und</strong> Kiesgrubengewässer. Sie ist auch häufig im Siedlungsbereich anSchwimmteichen <strong>und</strong> Gartenbiotopen anzutreffen. Gelegentlich trifft man die Ringelnatter auchweit entfernt von Gewässern an. Im Augebiet ist die Ringelnatter überall anzutreffen, bevorzugtaber hier sonnige Plätze entlang <strong>der</strong> Gewässer, Bereiche mit Totholz, Blockwürfe <strong>und</strong>Ru<strong>der</strong>alflächen.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Die Ringelnatter kommt oft an Stellen vor, die auch von Eidechsen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Reptilien</strong>besiedelt werden.Ringelnatter (Natrix natrix) sonnt sich auf SerrosenNahrung:Die Ringelnatter ernährt sich hauptsächlich von <strong>Amphibien</strong>, gelegentlich auch von kleinerenFischen. Das Angebot an <strong>Amphibien</strong> im Augebiet ist sehr hoch, hauptsächlich werden dortBraunfrösche, Wasserfrösche <strong>und</strong> Kaulquappen aufgenommen. Während <strong>der</strong> Laichzeit jagt dieRingelnatter in den Augewässern auch nach Molchen. Unken <strong>und</strong> Feuersalaman<strong>der</strong> werdenaufgr<strong>und</strong> ihrer Hautgifte nur ungern angenommen.37


Fortpflanzung:Die Aktivitätsphase beginnt je nach Wetterlage im März, die Paarung findet nach <strong>der</strong> erstenFrühjahrshäutung statt. Im Juni <strong>und</strong> Juli erfolgt die Eiablage, je nach Größe des Weibchenskönnen zwischen 5 <strong>und</strong> 30 Eier abgelegt werden. Ab August kann man die ca. 20cm langenJungtiere finden, die sich um diese Zeit gerne in den Augewässern aufhalten <strong>und</strong> vonKaulquappen, Jungfröschen <strong>und</strong> Molchlarven ernähren.Überwinterung:Ab September suchen die Ringelnattern ihre Winterverstecke auf, nutzen hierzu oft die Bautenvon Kleinsäugern, Reisighaufen o<strong>der</strong> Ansammlungen von Totholz.Gefährdung:Österreichweit ist die Ringelnatter durch die Zerstörung von Feuchtgebieten <strong>und</strong> intensiveLandwirtschaft in vielen Gegenden im Rückgang begriffen. In den Donauauen findet dieRingelnatter ideale Lebensbedingungen vor <strong>und</strong> ist nicht gefährdet.Ringelnatter (Natrix natrix) schwimmend38


Glatt- o<strong>der</strong> Schlingnatter (Coronella austriaca, LAURENTI, 1768)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Reptilia (<strong>Reptilien</strong>)Squamata (Schuppenkriechtiere)Serpentes (Schlangen)Colubridae (Nattern)Coronella (Glattnattern)Coronella austriaca (Glatt- o<strong>der</strong> Schlingnatter)Glatt- o<strong>der</strong> Schlingnatter (Coronella austriaca)Beschreibung:Die Glattnatter ist eine schlanke Schlange mit bis zu 80cm Gesamtlänge, <strong>der</strong> Kopf ist wenig vomKörper abgesetzt. Die Gr<strong>und</strong>farbe ist hellbraun bis graubraun <strong>und</strong> wird am Rücken von dunklenFlecken durchsetzt. Am Kopf kann <strong>der</strong> dunkle Fleck eine hufeisenförmige Gestalt annehmen.Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Aufgr<strong>und</strong> dieser Zeichnung wird die Glattnatter sehr oft mit <strong>der</strong> Kreuzotter verwechselt. We<strong>der</strong> inden Donauauen, noch im Nahbereich <strong>der</strong> Donauauen kommt die Kreuzotter vor.39


Verbreitung:Die Schlingnatter ist in drei Unterarten über den Großteil von Mittel- <strong>und</strong> Südeuropa,Südengland bis Südskandinavien verbreitet. Im Osten bildet <strong>der</strong> Tobol-Fluß östlich des Ural dieVerbreitungsgrenze, im Südosten kommt die Glattnatter bis in den Nordiran vor. In Österreich istdas Vorkommen auf die Flach- <strong>und</strong> Hügellän<strong>der</strong> im Norden <strong>und</strong> Südosten beschränkt. Iminneralpinen Bereich kommt die Glattnatter nur lokal vor, im hochalpinen Lagen fehlt sie.Lebensraum:Die Glattnatter liebt strukturreiche Landschaften mit vielen Sonn- <strong>und</strong> Versteckplätzen. In denDonauauen bei St.Pantaleon/Erla kommt sie vereinzelt an Waldrän<strong>der</strong>n, in Uferbereichen <strong>und</strong>auf Blockwurf vor. Sie ist dort oft vergesellschaftet mit <strong>der</strong> Zauneidechse (Lacerte agilis), die dieNahrungsgr<strong>und</strong>lage für die Glattnatter darstellen. Die Glattnatter ist gut getarnt <strong>und</strong> flüchtet sehrspät. Im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Schlangen entweicht sie oft geräuschlos, weshalb sie sehrschwer entdeckt wird.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Die Glattnatter kommt oft an Stellen vor, die auch von Eidechsen besiedelt werden. Eidechsenstellen die Nahrungsgr<strong>und</strong>lage für die Glattnattern dar.Nahrung:Die Glattnatter ist ein sehr spezialisierter <strong>Reptilien</strong>räuber. Die Nahr<strong>und</strong> besteht aus EidechsenBlindschleichen <strong>und</strong> gelegentlich aus kleinen Schlangen. Sie kommt daher meistvergesellschaftet mit an<strong>der</strong>en <strong>Reptilien</strong> vor. In Ausnahmefällen ernährt sich die Glattnatter auchvon Kleinsäugern, Vögeln <strong>und</strong> <strong>Amphibien</strong>. Die Glattnatter lauert den Beutetieren auf, fixiert siemit einem Biss <strong>und</strong> umschlingt das Beutetier, daher auch <strong>der</strong> Name Schlingnatter.Fortpflanzung:Die Glattnatter ist lebendgebärend (ovovivipar). Im Spätsommer setzt das Weibchen 6-15unverkalkte Eier ab, aus denen sofort die Jungtiere schlüpfen.Gefährdung:Obwohl die Glattnatter nach <strong>der</strong> Ringelnatter die zweithäufigste Schlangenart darstellt, gilt dieArt als gefährdet. Lediglich an besonnten Waldrän<strong>der</strong>n mit einer höheren Dichte an Eidechsenist diese Art gelegentlich anzutreffen. Die Schaffung von geeigneten Strukturen (Waldrän<strong>der</strong>,Hecken, Steinhaufen, Holzhaufen) kann diese Art för<strong>der</strong>n40


Äskulappnatter (Zamenis longissimus, Elaphe longissima, LAURENTI, 1768)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Reptilia (<strong>Reptilien</strong>)Squamata (Schuppenkriechtiere)Serpentes (Schlangen)Colubridae (Nattern)Zamenis (Kletternattern)Zamenis longissimus (Äskulappnatter)Äskulappnatter (Zamenis longissimus)Beschreibung:Die Äskulappnatter ist die größte in Österreich vorkommende Schlangenart. Die schlanke Natterkann im Extremfall eine Länge von 2m ereichen, wird aber nur selten über 1,50m lang. Der Kopfist relativ schmal <strong>und</strong> klein, die Körperoberseite ist zeichnungslos, meist braun, oliv o<strong>der</strong>schwarz. Der Kopf- <strong>und</strong> Halsbereich ist meist heller als <strong>der</strong> übrige Körper, die Bauchseitegelblich. Die Körperschuppen sind glatt <strong>und</strong> glänzend <strong>und</strong> weisen manchmal kleine weißeFlecken auf. Jungtiere sind auffälliger gezeichnet, haben dunkle Flecken am Rücken <strong>und</strong> helleNackenflecken. Diese Nackenflecken können auch bei Adulten Exemplaren noch zu sehen sein.Bei Gefahr ringelt sich die Äskulappnatter ein <strong>und</strong> erzeugt durch Aneinan<strong>der</strong>reiben <strong>der</strong>Schuppen ein schnarrendes Geräusch. Äskulappnattern beißen, wenn sie in die Enge getriebenwerden.41


Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Äskulappnattern werden von Laien manchmal aufgr<strong>und</strong> ihrer Nackenflecken mit Ringelnatternverwechselt.Verbreitung:Die Äskulappnatter kommt vom Norden <strong>der</strong> Iberischen Halbinsel über Frankreich bisNordwestpersien vor. Der Alpenraum ist weitgehend unbesiedelt. In Österreich ist dieÄskulappnatter entlang <strong>der</strong> Donau <strong>und</strong> Enns, im Wienerwald, <strong>der</strong> Wachau sowie in Kärnten <strong>und</strong><strong>der</strong> Steiermark weit verbreitet. Sie kommt auch in den Donauauen um Linz häufig vor. EinVorkommen in den Donauauen um St.Pantaleon/Erla ist sehr wahrscheinlich.Lebensraum:Die Äskulappnatter bevorzugt trockene, sonnige Hänge mit einer ausgeprägten Krautschicht.Man findet sie auch an Uferböschungen <strong>und</strong> in Hecken. Die Äskulappnatter besiedelt gerneKulturland, ist oft in <strong>der</strong> Nähe von Bauernhöfen, in naturbelassenen Gärten, Parkanlagen <strong>und</strong>Friedhöfen anzutreffen.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Die Äskulappnatter kommt oft vergesellschaftet mit an<strong>der</strong>en Schlangen <strong>und</strong> Eidechsen vor.Nahrung:Das Nahrungsspektrum <strong>der</strong> Äskulappnatter reicht von Kleinsäugern über Jungvögel bis zuEidechsen. Die Jagd erfolgt tagsüber, die Beute wird umschlungen <strong>und</strong> erdrosselt.Fortpflanzung:die Paarung <strong>der</strong> Äskulappnatter erfolgt im Mai bis Juni, die Eiablage ca. 4 Wochen später. DasWeibchen legt zwischen 2 <strong>und</strong> 11 Eier ab. Manchmal werden die Eier an den selben Plätzenabgelegt, wo auch an<strong>der</strong>e Schlangen ihre Eier ablegen. Die Jungtiere schlüpfen nach ca. 6Wochen aus <strong>und</strong> haben eine Länge von 15-30cm. In den ersten beiden Jahren haben die Tierenoch die typische Jugendzeichnung, nach 5-6 Jahren sind die Äskulappnattern geschlechtsreif<strong>und</strong> haben eine Länge von ca. 1 Meter.Gefährdung:Die Äskulappnatter zählt zu den gefährdeten Arten, da durch intensive Landwirtschaft dieLebensräume <strong>und</strong> Eiablageplätze knapp werden. Viele Äskulappnattern werden Opfer desStraßenverkehrs.42


Rotwangen Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans)Klasse:Ordnung:Unterordnung:Familie:Gattung:Art:Unterart:Reptilia (<strong>Reptilien</strong>)Testudinata (Schildkröten)Cryptodira (Halsberger-Schildkröten)Emydidae (Neutwelt-Sumpfschildkröten)Trachemys (Buchstaben-Schmuckschildkröten)Trachemys scripta (Nordamerikanische Buchstaben-Schmuckschildkröte)Trachemys scripta elegans (Rotwangen Schmuckschildkröte)Rotwangen Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans)Beschreibung:Die Rotwangen Schmuckschildkröte ist eine kräftige Sumpfschildkröte mit flachem Carapax. DerRückenpanzer ist meist oliv bis braun <strong>und</strong> von gelben <strong>und</strong> orangen Linien durchzogen. Die Artist gekennzeichnet durch kräftige orange bis rote Schläfenflecken. Die Weibchen können bis zu30cm lang werden, die Männchen bis 25cm. Rotwangen Schmuckschildkröten können 30-40Jahre alt werden.Verwechslung mit an<strong>der</strong>en Arten:Die Rotwangen Schmuckschildkröten werden manchmal für einheimische EuropäischeSumpfschildkröten (Emys orbicularis) gehalten. Da die Tiere eine hohe Fluchtdistanz haben <strong>und</strong>oft mit Schlamm bedeckt sind, ist eine eindeutige Zuordnung manchmal schwierig. Vereinzeltwerden auch an<strong>der</strong>e exotische Schildkröten ausgesetzt.43


Verbreitung:Die Rotwangen Schmuckschildkröte ist in den mittleren <strong>und</strong> östlichen USA vom Michigansee bisins nördliche Mexico verbreitet. Die Art ist millionenfach weltweit in Zoohandlungen verkauftworden Erwachsene Exemplare wurden oft ausgesetzt <strong>und</strong> so hat sich diese Art weit verbreitet.In Österreich gibt es Vorkommen u.a. in <strong>der</strong> Lobau, in den Donauauen um Linz, in denDonauauen bei Stockerau, sowie im Augebiet um St.Pantaleon/Erla. Seit den 1980er Jahrenwerden immer wie<strong>der</strong> adulte Exemplare bei <strong>der</strong> Biberlacke sowie im BereichGrünhaufenlacke/Futtermittelteich beobachtet.Lebensraum:Die Rotwangen Schmuckschildkröte besiedelt Teiche, Altwässer aber auch langsam fließendeFlussabschnitte mit schlammigem Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> dichter Ufervegetation. Sie sonnt sich gerne amUfer o<strong>der</strong> auf Baumstämmen, die ins Wasser ragen. Bei Gefahr lässt sich die Schildkröte insWasser fallen <strong>und</strong> taucht unter.Vergesellschaftung mit an<strong>der</strong>en Arten:Die Rotwangen Schmuckschildkröte besiedelt den gleichen Lebensraum wie die EuropäischeSumpfschildkröte. Die Rotwangenschildkröten werden aber größer <strong>und</strong> kräftiger <strong>und</strong> vertreibendie einheimischen Sumpfschildkröten von ihren Sonnenplätzen, was eine massive Bedrohungfür die Population <strong>der</strong> Europäischen Sumpfschildkröte darstellt.Nahrung:Die Rotwangen Schmuckschildkröten sind gierige Räuber <strong>und</strong> ernähren sich von <strong>Amphibien</strong> <strong>und</strong>kleinen Fischen.Fortpflanzung:Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> relativ niedrigen Temperaturen in Mitteleuropa konnte bisher hier noch keineReproduktion festgestellt werden In Südeuropa, wo diese Art ebenfalls ausgesetzt wurde,kommt es gelegentlich zur Fortpflanzung.Faunenverfälschung:Die Rotwangen Schmuckschildkröte zählte zu den häufigsten Schildkröten, die im Tierhandelerhältlich waren. Meist wurden die nur wenige Zentimeter großen Schlüpflinge angeboten, vieleSchildkröten wuchsen aber rasch <strong>und</strong> wurden von den Besitzern ausgesetzt, da dasAquaterrarium für sie zu klein wurde. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind die Schildkröten in vielen TeilenEuropas in Parkgewässern aber auch in natürlichen Lebensräumen zu finden. Für dieeinheimischen Sumpfschildkröten, sowie die einheimische Fauna stellen diese Tiere eineBedrohung dar. Inzwischen wurde <strong>der</strong> Import dieser Schildkröte zu Handelszwecken untersagt.44


Literatur:ARNOLD, E.N. & J.A BURTON (2001):Pareys <strong>Reptilien</strong>- <strong>und</strong> Aphibienführer Europas, 2. Auflage 1983, Velrag Paul Parey, Hamburg,BerlinBERNINGHAUSEN F (1998):Welche Kaulquappe ist das? Der wasserfeste <strong>Amphibien</strong>führer, Herausg. NABU(Naturschutzb<strong>und</strong> Deutschland), Hannover, ISBN 3-925815-25-2CABELA, A. & GRILLITSCH, H. & TIEDEMANN, F. (2001):Atlas zur Verbreitung <strong>und</strong> Ökologie <strong>der</strong> <strong>Amphibien</strong> <strong>und</strong> <strong>Reptilien</strong> in Österreich: Auswertung <strong>der</strong>Herpetofaunistischen Datenbank <strong>der</strong> Herpetologischen Sammlung des NaturhistorischenMuseums in Wien. Wien (Umweltb<strong>und</strong>esamt), 880 S.DIESENER G., REICHHOLF J (1986):Steinbachs Naturführer, Lurche <strong>und</strong> Kriechtiere, Herausg. Gunter Steinbach, Mosaik Verlag,München, ISBN 3-570-01273-5GÜNTHER, R. Hrsg. (1996):Die <strong>Amphibien</strong> <strong>und</strong> <strong>Reptilien</strong> Deutschlands. Jena (Gustav Fischer Verlag), 825 S.KWET A (2006):<strong>Reptilien</strong> <strong>und</strong> <strong>Amphibien</strong> Europas, 2006, Franckh-Kosmos, Stuttgart, ISBN: 3-440-10237-8NÖLLERT, A. (1990):Die Knoblauchkröte. Die Neue Brehm- Bücherei, Wittenberg Lutherstadt (A. Ziemsen-Verlag),144 S.NÖLLER A. u. C. (1992):Die <strong>Amphibien</strong> Europas, Bestimmung - Gefährdung - Schutz, Kosmos Naturführer, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart, ISBN 3-440-06340-2SCHUSTER,A. & M.Pintar (1987):Herpetologie. In: JUNGWIRTH M. & S. MUHAR: Landschaftsökologische BegleitplanungKraftwerk Edt/Traun. Im Auftrag <strong>der</strong> oberösterr. Kraftwerke AG, 89-104.SCHUSTER,A. (1994):Gr<strong>und</strong>lagen für den <strong>Amphibien</strong>schutz im oberösterreichischen Alpenvorland. Unveröffentl.Untersuchung im Auftrag des Amts <strong>der</strong> oö. Landesregierung, 240 S.SIMLINGER,W. (1996):Untersuchungen <strong>der</strong> flußmorphologischen Situation an <strong>der</strong> Url/NÖ, Diplomarbeit am Institut fürWasservorsorge, Gewässerökologie <strong>und</strong> Abfallwirtschaft (IWGA), Universität für Bodenkultur,WienTHIESMEIER B., GROSSENBACHER K. (2004):Handbuch <strong>der</strong> <strong>Reptilien</strong> <strong>und</strong> <strong>Amphibien</strong> Europas, Schwanzlurche IIA <strong>und</strong> IIB, Aula-Verlag,Wiebelsheim, ISBN: 3-89104-673-1, ISBN: 3-89104-674-X46


Weblinks:WWW.HERPETOFAUNA.ATWWW.AMPHIBIENSCHUTZ.ATWWW.NHM-WIEN.AC.ATAutor:Dipl.-Ing. <strong>Wolfgang</strong> SimlingerStadlgasse 9/174470 EnnsJahrgang 1968, geboren in Steyr, Oberösterreich, aufgewachsen in St.Valentin,Nie<strong>der</strong>österreich1988-1995 Studium <strong>der</strong> Forstwirtschaft an <strong>der</strong> Universität für Bodenkultur/WienDiplomarbeit: Flussmorphologische Studien an <strong>der</strong> Url zwischen St.Peter <strong>und</strong> Amstetten, Institutfür Hydrobiologie, Prof. Jungwirth1995-1998: Arbeit im Bereich Photogrammetrie, Fotografie <strong>und</strong> Luftbildinterpretation1998-2008 Pressefotograf in Wienseit 2005: Mitglied <strong>der</strong> Österreichischen Gesellschaft für Herpetologieseit 2006: Mitarbeit an www.herpetofauna.atseit 2008: wohnhaft in Enns/Oberösterreich, Freier Fotograf <strong>und</strong> AutorBildnachweis: alle Fotos: <strong>Wolfgang</strong> Simlinger,47

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