13.07.2015 Aufrufe

Leseprobe - Lesewelt

Leseprobe - Lesewelt

Leseprobe - Lesewelt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

12 Einleitunggend im November 2005 ein Fragen-Antworten-Katalog ebenda) 1 wirkteine solche Aussage doch verwunderlich.Tatsächlich gibt es zu ADHS viele Publikationen und »Meinungen«,schon 2002 zählte ein anderer Journalist ADHS zu den »erfundenenKrankheiten«.Die Schilderungen der Symptomatik im Kindes- und Jugendalter sind jedochseit »Urzeiten« dieselben: Bereits 250 v. Chr. klagt eine Mutter ineiner Ode von Herondas über einen Jungen, der ihr den letzten Nervraubt, nicht richtig lesen kann, die Tafel mehr verkratzt, als schön daraufzu schreiben, keine Hausaufgaben macht, mühsam Gelerntes schnellwieder vergisst, überall herumturnt, ständig irgendwelchen Blödsinnmacht und »falsche« Freunde hat!Später erkannte man solche Kinder im Zappelphilipp von HeinrichHoffmann (1844) oder im Michel von Lönneberga von Astrid Lindgrenmit seinen vielen impulsiven und kreativen Ideen wieder.Die motorische Unruhe galt bei der Störung, die man heute ADHSnennt, über viele Jahre bei jüngeren männlichen Kindern als Hauptsymptom.Man bezeichnete sie als zu lebhaft, zu nervös oder später als»hyperaktiv«.1902 beschrieb der englische Kinderarzt George Still nach systematischenBeobachtungen ergänzend eine abnorme Unfähigkeit, die Aufmerksamkeitaufrecht zu erhalten. Er beobachtete auch, dass dieseKinder immer eine sofortige Befriedigung der eigenen Bedürfnissebrauchen. Nach seiner Meinung litten diese Kinder an einem »Defektder moralischen Kontrolle«. Er beobachtete dies auch bei Kindern, beidenen man nun aber nicht die Erziehung dafür verantwortlich machenkonnte.Verwirrende Begrifflichkeit im Laufe der ZeitSolche Kinder wurden bereits im Jahrhundert davor beschrieben, und eswurde gerätselt, ob sie unter einer gestörten Reaktion des Gehirns aufeinwirkende Reize litten oder nur schwer erziehbar seien. Später nannteman sie oft neurotisch.1 www.bundesärztekammer.de/30/Richtlinien/empfidx/ADHSkurz/ADHSFAQ.pdf© 2009 W. Kohlhammer, Stuttgart

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!