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StadtSpäher in hagen - Wüstenrot Stiftung

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Bett<strong>in</strong>a van HaarenIn Architekturen zeichnenIm W<strong>in</strong>tersemester 2011/2012 zeichneten Kunststudierende der TU Dortmund an verschiedenenkomplexen historischen Bauten <strong>in</strong> Hagen. Im Osthaus Museum, im Hohenhof oderim Krematorium g<strong>in</strong>g es weniger um dokumentierendes Zeichnen als um spielerisches Erfahrenund Umsetzen von Räumen und Situationen. Die musealen Räume wurden Zeichen-Anlass, <strong>in</strong>dem sie neugierig machten und Impulse für die künstlerische Entwicklung gaben.Ornamente, Muster, Skulptur und Malerei, Treppenanlagen und Mobiliar wurden Projektionsflächen<strong>in</strong>nerer Bef<strong>in</strong>dlichkeiten. Innere Bilder wurden dabei sichtbar, die nicht ohnedie optischen Herausforderungen denkbar gewesen wären. Die Studierenden verändertendurch Anmutungen und Ausdruckswillen die D<strong>in</strong>gwelt und spiegelten so körperliche Gefühle,Zustände und Ideen wider.Jannis Sturm, o. T., 2012,T<strong>in</strong>tenroller auf Papier, 42 x 30 cm18Im Zeitalter moderner Medien wirkt das Zeichnen heute geradezu archaisch. Bei K<strong>in</strong>dernkann man feststellen, dass das Bedürfnis nach diesem Tun angeboren ist. Über das Zeichnenwerden Bereiche erfasst, die durch begriffliches Denken nicht erreicht werden. Zeichnenist schon für K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>e wichtige Form der Erkenntnis, des Ausdrucks und des Mitteilens.Genau diese Möglichkeiten sollten gestaltenden Menschen erhalten bleiben. Kaume<strong>in</strong> anderes Medium bietet dies: e<strong>in</strong>e Klärung für den Zeichnenden selbst und e<strong>in</strong>e großeDichte und Wirksamkeit der Mitteilung bei vergleichsweise ger<strong>in</strong>gem Aufwand an Zeit undKraft. Zeichnen erlaubt e<strong>in</strong>e hohe Authentizität. Die zeichnerische Handschrift ist unverwechselbar;Form und Inhalt s<strong>in</strong>d nicht vom Zeichner zu trennen. Der Zeichnende stellt fest,dass sich über das Tun Inhalte verändern, geprägt werden oder neu entstehen. Bildideen s<strong>in</strong>dnicht fertig im Kopf, sondern klären sich über das Machen. Zeichnen ist e<strong>in</strong> nicht-begrifflichesDenken auf dem Papier. Es filtert Wirklichkeit völlig anders als jedes andere Medium.Gleichzeitig schult das Zeichnen auch die Wahrnehmungs- und Vorstellungskraft. Werzeichnet und gelernt hat, das Gesehene zeichnend zu verändern, nimmt D<strong>in</strong>ge, Räume oder

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