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Die Zentralstelle der Forstverwaltung – Forsteinrichtung – sucht im ...

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REGIOWOODGeför<strong>der</strong>t durch den Europäischen Fonds fürregionale Entwicklung <strong>im</strong> Rahmen desProgramms INTERREG IVA Großregion<strong>Die</strong> Europäische Union investiert in Ihre Zukunft.<strong>Die</strong> <strong>Zentralstelle</strong> <strong>der</strong> <strong>Forstverwaltung</strong> <strong>–</strong> <strong>Forsteinrichtung</strong> <strong>–</strong> <strong>sucht</strong> <strong>im</strong>Rahmen des Interreg IV A Projektes Regiowood Interessenten für dieDurchführung einer Privatwaldinventur <strong>im</strong> westlichen Bereich desLandes Rheinland-PfalzEU-Wettbewerb <strong>–</strong> Auftragsbekanntgabe <strong>der</strong> Europäischen Union <strong>–</strong> S<strong>im</strong>ap-Portal <strong>–</strong>Referenznummer 48631-2009 (http://ted.europa.eu)<strong>Die</strong> Privatwaldinventur in Rheinland-PfalzAusgangssituationIn Rheinland-Pfalz n<strong>im</strong>mt <strong>der</strong> Privatwald mit rund 210.000 ha ca. 27 % <strong>der</strong> Waldflächeein, wobei ausgeprägte Schwerpunktbereiche anzutreffen sind.Insbeson<strong>der</strong>e über den Kleinprivatwald (ca. 150.000 ha) liegen keine mit<strong>Forsteinrichtung</strong>sdaten vergleichbare Informationen vor.<strong>Die</strong>se Defizite erschweren die forstpolitisch bedeutsame För<strong>der</strong>ung des Privatwaldes.Ziele <strong>der</strong> Privatwaldinventur<strong>Die</strong> Privatwaldinventur soll auswertbare Sach- und Grafikdaten liefern zur Verbesserung <strong>der</strong> allg. Informationslage zum Privatwald für die AdressatenLandesforsten, an<strong>der</strong>e Fachverwaltungen, öffentliche Planungsträger und Kommunen.Als Stichwörter seien hier genannt: Organisationsentscheidungen, finanzielle För<strong>der</strong>ungdes Privatwaldes, Waldfunktionenplanung, forstliche Beiträge zu Natura-2000-Managementpläne (FFH-u.Vogelschutzgebiete), Angebote fürProzessschutzabkommen, pot. landespflegerische Ausgleichsmaßnahmen fürsÖkokonto, Zertifizierung, Grundlageninformation für eine Clusterstudie; als Handwerkzeug für die Privatwaldbetreuung vor Ort durch parzellen-scharfeVerschneidung mit <strong>der</strong> Flurstückskarte; als Grundlage für die Arbeit <strong>der</strong> forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse auch <strong>im</strong>Hinblick auf Strategien zur gemeinsamen Bewirtschaftung des Kleinprivatwaldes. zur gesicherten Holzaufkommensprognose unter Berücksichtigung <strong>der</strong>wirtschaftlichen und technischen Erschließbarkeit <strong>der</strong> Holzvorräte;zur Wahrung <strong>der</strong> Chancen des Privatwaldes be<strong>im</strong> (informations-)technischenFortschritt in <strong>der</strong> Forstwirtschaft: z.B. Einführung <strong>der</strong> Navigation <strong>im</strong> Wald alsAnfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Holzkäuferschaft und des Unfallschutzes.


Verfahrensmerkmale<strong>Die</strong> Privatwaldinventur lehnt sich sowohl <strong>im</strong> Verfahren als auch EDV-technisch an das<strong>Forsteinrichtung</strong>sverfahren des Landes (MPN) an.Anstelle <strong>der</strong> Betriebe werden hier Gemarkungen aufgenommen, wobei <strong>der</strong> Privatwaldeiner Gemarkung nach Verteilung und Zusammensetzung in Waldorte eingeteilt wird.Dabei wird bewusst auf eine parzellen- und damit eigentümerscharfe Erhebung vorallem aus datenschutzrechtlichen Gründen verzichtet. Ebenso wird aus gleichem Grundauf die Aufnahme von Eigentumsflächen > 100 ha abgesehen. Im Rahmen dieserkartographischen Waldeinteilung erfolgt auch eine Erfassung und Klassifizierung <strong>der</strong>Waldwege.<strong>Die</strong> Wäl<strong>der</strong> werden innerhalb dieser Waldorte nach Befundeinheiten und Baumartenbeschrieben. <strong>Die</strong> Parameter <strong>–</strong>wie Alter , Ertragsklasse und Bestockungsgrad- werdennicht gemessen son<strong>der</strong>n qualifiziert eingeschätzt.Neben <strong>der</strong> Erfassung <strong>der</strong> ertragskundlichen Daten erfolgt auch eine ökologischeZustandsbeschreibung <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> und darauf aufbauend eine Umweltplanung mitpotentiellen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen.Es entfällt bei diesem Inventurverfahren <strong>der</strong> gesamte waldbauliche Planungsteil vonMPN.Verfahrensmäßig wird auf alle vorhandenen Informationsquellen zurückgegriffen: <strong>Die</strong>RevierleiterInnen/PrivatwaldbetreuerInnen werden mit ihren Ortskenntnissenherangezogen; GIS-Verschneidungen liefern notwendige Daten, die Lutbild- undzukünftig vielleicht Satellitenphoto-Auswertung wird ein wesentliches Hilfsmittel sein.InventurbereichDer Inventurbereich liegt <strong>im</strong> westlichen Teil von Rheinland-Pfalz. Er ist in 4 Loseunterteilt.Bei den Flächenangaben <strong>der</strong> Lose handelt es sich um eine Einschätzung.<strong>Die</strong> Abrechnungsfläche ist die von den Auftragnehmern erhobene Privatwaldfläche. <strong>Die</strong>exakte Fläche wird durch Digitalisierung ermittelt. <strong>Die</strong> Digitalisierung <strong>der</strong> Flächen erfolgtdurch Personal <strong>der</strong> <strong>Zentralstelle</strong> <strong>der</strong> <strong>Forstverwaltung</strong> <strong>–</strong> <strong>Forsteinrichtung</strong> <strong>–</strong>.


Beschreibung <strong>der</strong> LoseLos 1: PWI Block Prüm-SüdPrivatwaldflächen <strong>im</strong>AusschreibunsblockPrüm -SüdForstamtsname Betriebsnameforstl. BetriebsflächePRÜM alle ohne Betriebe > 100 haGKG FEUERSCHEID 70,4 70,4GKG HEISDORF 177,7 177,7GKG LASEL 112,8 112,8GKG NIMSHUSCHEID 130,5 130,5GKG NIMSREULAND 174,4 174,4GKG WAWERN 285,3 285,3GKG WETTELDORF * 208,0 208,0PRÜM Ergebnis 1.159,1


Los 2: PWI Block Westrich-NordPrivatwaldflächen <strong>im</strong>AusschreibungsblockWestrich- NordForstamtsname Betriebsname forstl. BetriebsflächeWESTRICH alle ohne Betriebe > 100 haGKG HARSBERG * 45,6 45,6GKG HETTENHAUSEN 96,2 96,2GKG KNOPP - LABACH 125,8 125,8GKG OBERNHEIM-KIRCHENARNB 156,8 156,8GKG SAALSTADT 72,9 72,9GKG SCHAUERBERG 24,1 24,1GKG WESELBERG * 111,0 111,0GKG ZESELBERG * 79,4 79,4GKG BIEDERSHAUSEN 46,6 46,6GKG HERSCHBERG 88,3 88,3GKG KRÄHENBERG 40,8 40,8GKG OBERHAUSEN * 18,6 18,6GKG SCHMITSHAUSEN 33,2 33,2GKG WALLHALBEN * 17,0 17,0WESTRICH Ergebnis 956,3


Los 3: PWI Block Neuerburg-NordPrivatwaldflächen<strong>im</strong>AusschreibungsblockNeuerburg-NordForstamtsname Betriebsname forstl. BetriebsflächeNEUERBURG alle ohne Betriebe > 100 haGKG GROSSKAMPENBERG 203,9 203,9GKG HARSPELT 139,0 139,0GKG LÜTZKAMPEN * 182,1 182,1GKG ROSCHEID 102,7 102,7GKG STUPBACH * 156,5 156,5GKG WELCHENHAUSEN * 129,4 129,4GKG SEVENIG AN DER OUR * 150,9 150,9NEUERBURG Ergebnis 1.064,5


Los4: PWI Block Westrich-West


Privatwaldflächen <strong>im</strong>AusschreibungsblockWestrich WestForstamtsname Betriebsname forstl. BetriebsflächeWESTRICH alle ohne Betriebe > 100 haGKG ALTHORNBACH 25,9 25,9GKG BOTTENBACH 39,4 39,4GKG BUBENHAUSEN-ERNSTWLR* 30,7 30,7GKG CONTWIG * 74,7 74,7GKG DIETRICHINGEN 31,0 31,0GKG GROSSTEINHAUSEN 14,4 14,4GKG HENGSTBACH * 8,7 8,7GKG HORNBACH 48,4 48,4GKG IXHEIM * 18,0 18,0GKG KLEINSTEINHAUSEN 19,5 19,5GKG KRÖPPEN 69,1 69,1GKG MAUSCHBACH 3,8 3,8GKG MITTELBACH * 19,9 19,9GKG NIEDERAUERBACH * 65,9 65,9GKG OBERAUERBACH * 63,3 63,3GKG RIEDELBERG 20,6 20,6GKG RIMSCHWEILER * 13,1 13,1GKG SCHWEIX 47,8 47,8GKG TRULBEN 199,2 199,2GKG VINNINGEN 167,1 167,1GKG WALSHAUSEN 11,1 11,1GKG WATTWEILER * 46,5 46,5GKG ZWEIBRÜCKEN * 36,0 36,0WESTRICH Ergebnis 1.074,1


DatengrundlagenDer Auftraggeber stellt Fahrgenehmigungen aus sowie digitale Kartengrundlagen zurVerfügung (Luftbil<strong>der</strong>, TK, Gemeindegrenzen, ALK etc.).Der Auftragnehmer stellt die EDV-Hardware (handelsüblicher Rechner) zur Verfügung.Ein Internetanschluss ist Voraussetzung zur Übertragung <strong>der</strong> erhobenen Daten auf diezentrale Datenbank von Landesforsten Rheinland-Pfalz.Vorbereitung<strong>Die</strong> Auftragnehmer erhalten eine 3-tägige Einweisung in das Verfahren (voraussichtlichin Koblenz).Wenn Sie Interesse (Bewerber) an <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> „Privatwaldinventur“haben, bewerben Sie sich bitte mit den gefor<strong>der</strong>ten Nachweisen bei <strong>der</strong><strong>Zentralstelle</strong> <strong>der</strong> <strong>Forstverwaltung</strong><strong>Forsteinrichtung</strong>Südallee 15-1956068 KoblenzTelefon 0261 / 120-2695zdf.koblenz@wald-rlp.dewww.wald-rlp.deAnsprechpartner:Thomas HeßTelefon: 0261/120-2711thomas.hess-ko@wald-rlp.deErfor<strong>der</strong>liche NachweiseNachweis über die Befähigung für den gehobenen Forstdienst bzw. über einabgeschlossenes Fachhochschulstudium <strong>im</strong> BereichForstwirtschaft/Waldbewirtschaftung plus Praxiserfahrungen <strong>im</strong> Bereich<strong>Forsteinrichtung</strong>/Betriebsplanung. Nachweis über ein abgeschlossenes Studium <strong>der</strong>Forstwissenschaften.Nachweis einer Berufs- o<strong>der</strong> Betriebshaftpflichtversicherung mindestens fürPersonenschäden 3000000 € und für Sachschäden 150 000 €.<strong>Die</strong> Verhandlungs- und Ergebnissprache ist Deutsch.


Anlage:Technische Erläuterungen Privatwaldinventur


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurENTWURFTECHNISCHE ERLÄUTERUNGEN ZURPRIVATWALDINVENTURSGD Süd, Außenstelle <strong>Forsteinrichtung</strong> KoblenzVersion 1.0 Seite 1 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur1 PRÄAMBEL 62 PHILOSOPHIE DES PWI-VERFAHRENS 72.1 PROJEKTZIELE 72.2 WALDEINTEILUNG 82.3 BAUMARTENFLÄCHEN UND WALDORTFLÄCHE 82.4 BEFUNDEINHEIT 8PLANUNG 83 PROZESSBESCHREIBUNG 83.1 ERSTELLEN DER INVENTUR 104 AUFNAHMEANWEISUNG UND MERKMALSBESCHREIBUNG 174.1 INVENTUR 174.1.1 Bearbeitung 174.1.1.1 Inventurjahr 174.1.1.2 FER 174.1.2 Waldortmerkmale 184.1.2.1 Abgrenzung von Waldorten 18Gemarkung 184.1.2.3 Funktionseinheit (FU) 194.1.2.4 Distrikt (DIS) 194.1.2.5 Abteilung (Abt) 194.1.2.6 Waldort (WO) 194.1.2.7 Bodennutzungsart (BNA) 194.1.2.8 Ökologischer Waldzustand 224.1.2.9 Schlussbaumart (Sba) 224.1.2.9.1 Ökologische Hauptbaumart (öHBa) 234.1.2.9.2 Ökologische Hauptphase (ÖHp) 244.1.2.9.3 Mischungsmerkmal 25Version 1.0 Seite 2 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.9.4 Schichtung 264.1.2.9.5 Stufung 274.1.2.9.6 Totholz 284.1.2.9.7 Son<strong>der</strong>strukturen 294.1.2.10 Standort 304.1.2.10.1 Wuchsgebiet 304.1.2.10.2 Wuchsbezirk 304.1.2.10.3 Nie<strong>der</strong>schlagsgruppe 304.1.2.10.4 Wärmegruppe 314.1.2.10.5 Trophie 314.1.2.10.6 Wasserhaushaltsstufe 334.1.2.10.7 Wasserreg<strong>im</strong>e 354.1.2.10.8 Substratreihe 364.1.2.10.9 Geologie 384.1.2.10.10 heutige potenzielle natürliche Vegetation (hpnV) 434.1.2.10.11 Exposition 444.1.2.11 Waldfunktionen 454.1.2.11.1 Gruppe 454.1.2.11.2 Status 464.1.2.11.3 Typ 464.1.2.11.4 Bezeichnung 464.1.2.11.5 Fläche 474.1.2.11.6 Erfassung und Eingabe <strong>der</strong> Waldfunktionen 494.2 BAUMARTENZEILEN 514.2.1 Befundeinheit 514.2.2 Baumarten und Baumartengruppen 51Version 1.0 Seite 3 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.2.3 Anteilfläche ha 524.2.4 Anteilfläche % 524.2.5 Entwicklungsphase 524.2.6 Potentielles Holzproduktziel (HPZ) 544.2.7 BHD 554.2.8 Befahrbarkeit 554.2.9 Alter 554.2.10 Mischungsform 564.2.11 Lage 564.2.12 Ertragsklasse 564.2.13 Bestockungsgrad 574.2.14 Produktionszeitraum 574.2.15 Vorrat und Zuwachs 574.3 WEITERE BAUMARTEN/ BLÖßE 584.3.1 Weitere Baumarten 584.3.2 Blößen 584.4 UMWELTVORSORGE 594.4.1 Planungsart 594.4.2 Wirkungsgruppe und Wirkungsziel 604.4.3 Maßnahmen 634.4.4 Verjüngungsplanung 704.4.5 Kommentar 705 UMWELTVORSORGE PLANEN 715.1.1 Gegenstand <strong>der</strong> Umweltvorsorgeplanung 716 ERGEBNISSE 71Version 1.0 Seite 4 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurÜbersicht <strong>der</strong> TabellenTabelle 1: Prozessdarstellung 16Tabelle 3: Beispiele ökologische Hauptbaumart und Schlussbaumart des Waldortes 23Tabelle 4: Definitionen <strong>der</strong> ökologischen Hauptphasen 24Tabelle 5: Definitionen <strong>der</strong> Mischungsmerkmale 25Tabelle 6: Definitionen <strong>der</strong> Schichtungsausprägungen des Waldortes 26Tabelle 7: Definitionen <strong>der</strong> Stufungsausprägungen des Waldortes 27Tabelle 8: Definitionen <strong>der</strong> Totholzausprägungen des Waldortes 28Tabelle 9: Liste möglicher Son<strong>der</strong>strukturen 29Tabelle 11: Nie<strong>der</strong>schlagsgruppen 30Tabelle 12: Ökologische Wärmestufen 31Tabelle 13: Trophien 32Tabelle 14: Wasserhaushaltsstufen 33Tabelle 15: Grund- und Staunässestufen 35Tabelle 16: Substratreihen 37Tabelle 17: Liste <strong>der</strong> Geologien 42Tabelle 18: Liste <strong>der</strong> hpnV-Schlüssel 44Tabelle 19: Liste <strong>der</strong> Waldfunktionen (Status und Typ) nach Waldwirkungsgruppen 49Tabelle 20: Liste <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Inventur zu erfassenden Waldfunktionen 50Tabelle 21: Holzproduktziele 54Tabelle 23: BHD-Stufen 55Tabelle 24: Mischungsformen 56Tabelle 25: Wirkungsziele nach Wirkungsgruppe 62Tabelle 26: Maßnahmen <strong>der</strong> Umweltvorsorgeplanung 70AbbildungenAbbildung 1: Grundschema <strong>der</strong> Bearbeitung und tabellarischen Datstellung <strong>der</strong>Waldwirkungsanalyse 71Version 1.0 Seite 5 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur1 PräambelZur Inventarisierung des Kleinprivatwaldes des Landes Rheinland-Pfalz ist das nachfolgendbeschriebene Verfahren (PWI) anzuwenden.Version 1.0 Seite 6 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur2 Philosophie des PWI-Verfahrens2.1 ProjektzieleZiel des Verfahrens ist es, für den Kleinprivatwald auswertbare Sach- und Grafikdatenvergleichbar den <strong>Forsteinrichtung</strong>sdaten <strong>im</strong> öffentlichen Wald zu erhalten.<strong>Die</strong>s ist bedeutsam zur Verbesserung <strong>der</strong> allg. Informationslage zum Privatwald für die AdressatenLandesforsten, an<strong>der</strong>e Fachverwaltungen, öffentliche Planungsträger und Kommunen.Als Stichwörter seien hier genannt: Organisationsentscheidungen, finanzielle För<strong>der</strong>ungdes Privatwaldes, Waldfunktionenplanung, forstliche Beiträge zu Natura-2000-Managementpläne (FFH-u.Vogelschutzgebiete), Angebote für Prozessschutzabkommen,pot. landespflegerische Ausgleichsmaßnahmen fürs Ökokonto, Zertifizierung,Grundlageninformation für eine Clusterstudie; als Handwerkzeug für die Privatwaldbetreuung vor Ort durch parzellen-scharfeVerschneidung mit <strong>der</strong> Flurstückskarte; als Grundlage für die Arbeit <strong>der</strong> forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse auch <strong>im</strong>Hinblick auf Strategien zur gemeinsamen Bewirtschaftung des Kleinprivatwaldes. zur gesicherten Holzaufkommensprognose unter Berücksichtigung <strong>der</strong> wirtschaftlichenund technischen Erschließbarkeit <strong>der</strong> Holzvorräte;zur Wahrung <strong>der</strong> Chancen des Privatwaldes be<strong>im</strong> (informations-) technischen Fortschrittin <strong>der</strong> Forstwirtschaft: z.B. Einführung <strong>der</strong> Navigation <strong>im</strong> Wald als Anfor<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Holzkäuferschaft und des Unfallschutzes.2.2 Verfahrensmerkmale<strong>Die</strong> Privatwaldinventur lehnt sich sowohl <strong>im</strong> Verfahren als auch EDV-technisch an das<strong>Forsteinrichtung</strong>sverfahren des Landes (MPN) an.Anstelle <strong>der</strong> Betriebe werden hier Gemarkungen aufgenommen, wobei <strong>der</strong> Privatwaldeiner Gemarkung nach Verteilung und Zusammensetzung in Waldorte eingeteilt wird.Dabei wird bewusst auf eine parzellen- und damit eigentümerscharfe Erhebung vor allemaus datenschutzrechtlichen Gründen verzichtet. Aus gleichem Grund wird von <strong>der</strong>Version 1.0 Seite 7 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurAufnahme von Eigentumsflächen > 100 ha abgesehen. Im Rahmen dieser kartographischenWaldeinteilung erfolgt auch eine Erfassung und Klassifizierung <strong>der</strong> Waldwege.<strong>Die</strong> Wäl<strong>der</strong> werden innerhalb dieser Waldorte nach Befundeinheiten und Baumartenbeschrieben. <strong>Die</strong> Parameter <strong>–</strong>wie Alter , Ertragsklasse und Bestockungsgrad- werdennicht gemessen son<strong>der</strong>n qualifiziert eingeschätzt.Neben <strong>der</strong> Erfassung <strong>der</strong> ertragskundlichen Daten erfolgt auch eine ökologische Zustandsbeschreibung<strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> und darauf aufbauend eine Umweltvorsorgplanungmit potentiellen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen.Es entfällt bei diesem Inventurverfahren <strong>der</strong> gesamte forstbetriebliche Planungsteil vonMPN..2.2 WaldeinteilungEine wesentliche Voraussetzung für eine qualifizierte Inventur ist eine sinnvolle Waldeinteilung.Der Waldeinteilung kommt in Hinblick auf die Zuordnung von Informationenzu Waldorten eine hohe Bedeutung zu.Da die PWI inventarisiert steht bei <strong>der</strong> Waldeinteilung die nachvollziehbare Beschreibung<strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund. Sie soll dauerhaft angelegt sein.2.3 Baumartenflächen und Waldortfläche<strong>Die</strong> einzelnen Baumarten in einem Waldort werden mit ihrer Entwicklungsphase, mitihrem Bestockungsgrad und <strong>der</strong> Baumartenanteilfläche beschrieben. Sofern mehrereBaumarten-Schichten in einem Waldort vorhanden sind, übersteigt dadurch die Summe<strong>der</strong> Baumartenfläche die Waldortfläche. <strong>Die</strong> Blößenfläche wird geson<strong>der</strong>t erfasst. Siewird keiner Baumart zugeordnet.2.4 BefundeinheitInnerhalb eines Waldorts werden die Baumartenzeilen zu sog. Befundeinheiten gruppiert.Baumart-Phasen-Kombinationen mit wirtschaftlicher Bedeutung bilden grundsätzlicheine Befundeinheit. Ihr können Mischbaumarten zugeordnet sein, die sich auch ineiner an<strong>der</strong>en Entwicklungsphase befinden können. Auf gleicher Fläche kann es mehrereBefundeinheiten geben, wenn sich die Entwicklungsphasen unterscheiden undbeide Schichten wirtschaftliche Bedeutung haben. Unterstand ohne eigenes Wertpotenzialwird grundsätzlich <strong>der</strong> überschirmenden Befundeinheit zugeordnet.2.5 Planung<strong>Die</strong> PWI sieht keine <strong>–</strong> serielle o<strong>der</strong> einzelbestandsweise- Planung vor, da es sich nichtum beplanbare Betriebe handelt. Aussagen über die Nutzungsmöglichkeiten werdensummarisch aus den Inventurdaten hergeleitet.-ProzessbeschreibungVersion 1.0 Seite 8 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurDer Prozess beschreibt die Privatwaldinventur <strong>im</strong> Land Rheinland-PfalzArbeitsvorbereitung<strong>Die</strong> <strong>Forsteinrichtung</strong>sstelle (FES) erarbeitet in Abst<strong>im</strong>mung mit <strong>der</strong> Forstpolitik unterBerücksichtigung <strong>der</strong> Interessen <strong>der</strong> Waldbauvereine, <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen bei EU-Schutzgebietsausweisungen und organisatorischer Belange eine Bearbeitungsreihenfolge<strong>der</strong> Gemarkungen. <strong>Die</strong>s wird i.d.R. forstamtsweise erfolgen. <strong>Die</strong> FES legt dieBearbeitungstermine fest-<strong>Die</strong> FE-Stelle erstellt alle notwendigen Arbeitsunterlagen für die Inventur, namentlich dieArbeitskarten (Luftbildkarten mit <strong>der</strong> gültigen Waldeinteilung, bei Erstinventur nur <strong>der</strong>des öffentlichen Waldes ), evtl. erfor<strong>der</strong>liche Son<strong>der</strong>karten sowie Editierformulare. Planungsunterlagenan<strong>der</strong>er Planungsträger werden zusammengestellt, soweit die Relevanzam Beginn <strong>der</strong> Inventur erkennbar ist.Das zuständige Forstamt wird über den Beginn und das Verfahren <strong>der</strong> Inventur informiert.Hieran sollten neben dem Forstamtsleiter die mit <strong>der</strong> Privatwaldbetreuung beauftragtenMitarbeiter teilnehmen.Das Forstamt informiert die Privatwaldbesitzer in geeigneter Form..Unmittelbar vor <strong>der</strong> Bearbeitung schaltet die FES die angelegte Gemarkung für denzugelassenen Bearbeiter frei..♦ Geschlechtsspezifische Bezeichnungen gelten sowohl für Frauen als auch für MännerVersion 1.0 Seite 9 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur3.1 Erstellen <strong>der</strong> InventurZu Ergänzung <strong>der</strong> Arbeitskarten liefert das FA auszuschließende Flächen (Betriebe > 100ha Holzbodenfläche).Der verbleibende Kleinprivatwald einer Gemarkung wird forstfachlich in Abteilungen undWaldorte eingeteilt und nach Befundeinheiten sowie Baumarten beschrieben.<strong>Die</strong> waldortsweise Sachdaten werden über ein gemeinsames Feld den Geodaten zugeordnet.Als Ergebnis entsteht eine PWI-Grundkarte und ein Luftbildkarte..Der FER* legt den Kartenentwurf zur Digitalisierung bei <strong>der</strong> FE-Stelle vor. Hier werdendie Waldeinteilung und die Wege digitalisiert. und ein Korrektur-Plot <strong>der</strong> Luftbildkarteerstellt und an den FER* ausgeliefert. Der FER* überprüft die Korrekturkarte und veranlasstggf. Än<strong>der</strong>ungen. Nachdem die Waldorte in PWI abschließend bearbeitet wurden,erfolgt eine Konsistenzprüfung zwischen Geodaten und Sachdaten. Durch Verschneidungwerden nach Abschluss <strong>der</strong> Digitalisierung die GIS-Flächengrößen <strong>der</strong> Waldorte,<strong>der</strong> Wege sowie <strong>der</strong> Waldfunktionen (bezogen auf den Waldort) erzeugt.Der FER* erfasst bzw. überprüft darüber hinaus die nicht förmlich festgelegten Waldwirkungenund beurteilt, wo und in welchem Maße erfor<strong>der</strong>liche Waldwirkungen fehlen undwie sie ggf. verbessert werden können (Waldwirkungsanalyse).Im Rahmen <strong>der</strong> PWI werden <strong>im</strong> Wald mögliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erfasstund tabellarisch dargestellt. Grundlage ist das Schreiben des Ministeriums fürUmwelt und Forsten RLP vom 23.09.2002: Ökokonto und Wald; Hinweise zur Anwendung<strong>der</strong> Ökokonto-Regelung auf Waldflächen; Az: 10515-4166 / 1025-88 690-1 einschließlich<strong>der</strong> Anlage 1: Hinweise zur Durchführung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen<strong>im</strong> Wald..Nach Abschluss <strong>der</strong> Bearbeitung werden die Sachdaten in den Echtbereich als neueVersion zurückgespielt. Es wird ein endgültiger Kartensatz erzeugt und dasInventurwerk wird ausgedruckt und den Empfängern <strong>–</strong>dem Forstamt zugeleitet.Version 1.0 Seite 10 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurDarstellung des Hauptprozesses „InventurPWI - Hauptprozess: InventurBezug FE-StelleFER FA FR WBZe-BITTeilprozess: ArbeitsvorbereitungStartschreiben an das FA FA X O QAusdruck ArbeitskartenGemarkung+nur bei FolgeinventurBereitstellen Vektordaten des FE-GebietesErstellen Editierformulare WaldorteGemarkung++ QFA/Ge-Sammeln von Planungsunterlagenmar-kungan<strong>der</strong>er Planungsträger+ / Q XErstellen Poly-GIS mit noch gültigerWaldorteinteilungFA/VG +Version 1.0 Seite 11 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurBezug FE-StelleFER FA FR WBZe-BIT-> Zuordnen FER zur PWIGemarkung+-> Festlegen Bearbeitungsreihenfolgeund TermineGemarkung+ O OAbruf <strong>der</strong> zu bearbeitenden GemarkungenGemarkungOXAnlegen Arbeitskopie <strong>der</strong> zu inventarisierendenGemarkungen(MPN-Admin)Gemarkung+ O OÄn<strong>der</strong>n Wegeklassifizierung, Wegeneu-und rückbauten, Flächenzu-und -abgänge, etc. auf KarteErgänzen/Aktualisieren Editierformulare,nur bei FolgeinventurGemarkungGemarkungQ +Q +Teilprozess: Erstellen Inventur,Analyse, Umweltvorsorge-PlanungLiefern von geän<strong>der</strong>ter Luftbildkarteund Editierformularen an FER,nur bei FolgeinventurQXBeginn Waldaufnahme (mit RL )(Verwendung Editierformular, späterMDE)XOVersion 1.0 Seite 12 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurBezug FE-StelleFER FA FR WBZe-BITErfassen und Arbeiten mit PWI +Kartenentwurf +Abst<strong>im</strong>men Kartenentwurf mit FA X Q O OLiefern Kartenentwurf zur Digitalisierungmit WO-ListeOXVerteilung Arbeitsaufträge Digitalisierung(Arbeitsorganisation)digitalisieren Geodaten+-> Anlegen Geodatenversion +-> Anlegen Arbeitsbereiche (entsprichtAuschecken)+-> Adressprüfung Geo-/Sachdaten +-> eigentlicher Digitalisiervorgang +-> Konsistenzcheck Geo-/Sachdaten (Adressprüfung),bei Konsistenzverstößen Rücksprachedes Sachbearbeiters mitFER-> Einchecken des Arbeitsbereichs(Geodaten)++Version 1.0 Seite 13 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurBezug FE-StelleFER FA FR WBZe-BIT-> Geodaten verschneiden, Sachdatenfür PWI-Übernahme herstellen(externe Fachdaten, ErmittlungGIS-Fläche und GIS-Wegefläche)-> Abschluss Geodatenbearbeitung(Version)Druck <strong>der</strong> Korrekturkarte mit vorläufigemText, Blattschnitt erstellt+++Ausliefern Korrekturkarte X O O OÜberprüfen Korrekturkarte (O) +Konsistenzcheck Geo-/Sachdatenin MPNÜbernahme <strong>der</strong> Sachdaten (Flächen)aus Geodatenverschneidungggf. automatisiertes Überschreiben"editierte Fläche" durch GIS-Fläche+++Waldwirkungsanalyse +Umweltvorsorgeplanung +Version 1.0 Seite 14 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurBezug FE-StelleFER FA FR WBZe-BITabschließen<strong>der</strong> KonsistenzcheckGeo-/Sachdatenabschließende Sachdatenplausibilisierung++Fachtechnische Prüfung (Qualitätsprüfung)+Teilprozess: AbschlussarbeitenAnlegen Gemarkungsversion +Einchecken neue SD (Daten vonTemp nach Echt)Auftrag Auslieferung ) einschließlichKartenErstellen Kartensatz (mit Klappentext)+Q+ODruck + Auslieferung Inventur anFA/ an<strong>der</strong>e+ OErstellen Poly-GIS + Auslieferung + Q O OVersion 1.0 Seite 15 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurLegende zur Prozessbeschreibung:PWIschriftlichGesprächDVPWI Ausgabeprogramm, AdministratorDurchführung+Mo<strong>der</strong>ator X Durchführung +GISSen<strong>der</strong>XTeilnehmer OSen<strong>der</strong> XNebenprogrammeEmpfängerOEmpfänger Oeigenes, vorhandenes ProgrammHauptempfängerQTabelle 1: ProzessdarstellungVersion 1.0 Seite 16 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4 Aufnahmeanweisung und Merkmalsbeschreibung4.1 Inventur4.1.1 Bearbeitung•4.1.1.1 InventurjahrDas Jahr <strong>der</strong> Inventur des Waldortes. Das Inventurjahr ist unabhängig vom Stichtag!4.1.1.2 FERName des/<strong>der</strong> Forsteinrichters/Forsteinrichterin, <strong>der</strong>/die als letzter den Waldort DVtechnischbearbeitet hat, d. h. den letzten Zugriff auf den Datensatz hatte.Version 1.0 Seite 17 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2 Waldortmerkmale4.1.2.1 Abgrenzung von Waldorten<strong>Die</strong> Kleinprivatwaldfläche <strong>der</strong> Gemarkung wird in (Distrikte), Abteilungen und Waldorteeingeteilt.Nicht bewaldete Flächen, die <strong>im</strong> Wald liegen, werden hierbei miterfasst.4.1.2.2 Gemarkung<strong>Die</strong> aufzunehmende Gemarkung ergibt sich aus dem amtlichen Gemarkungsverzeichnis.Der gesamte Kleinprivatwald kleiner 100 ha incl- <strong>der</strong> Nebenflächen entspricht <strong>der</strong>aufzunehmenden „Gesamtfläche des Kleinprivatwaldes“<strong>Die</strong> „forstliche Gesamtfläche“ ist wie folgt zu glie<strong>der</strong>n:Holzbodenfläche: Alle mit Bäumen o<strong>der</strong> Waldgehölzen bestockten o<strong>der</strong> nur vorübergehendnicht bestockten Flächen (Blößen) einschließlich <strong>der</strong> nicht Lkw-befahrbaren Wege,Erschließungs- und Glie<strong>der</strong>ungslinien von unter 6 m Breite. (Bodennutzungsart =Wald).Nichtholzbodenfläche (x-Fläche):<strong>der</strong> Forstwirtschaft dienende nicht bestockte Flächen.LKW-befahrbare Straßen und Wege über 6 m Breite zählen ebenfalls zum Nichtholzboden.Forstliche Gesamtfläche: Summe <strong>der</strong> Holzboden- und Nichtholzbodenfläche.Nebenfläche (y-Fläche): Alle übrigen Flächen, die zwar mit dem Wald in Verbindungstehen aber nicht <strong>der</strong> forstlichen Nutzung dienen.“Gesamtfläche des Kleinprivatwaldes: Summe <strong>der</strong> Forstlichen Gesamtfläche und <strong>der</strong>Nebenflächen. Nebenflächen werden nur dann erfasst, wenn ein unmittelbarer räumlicherBezug zum Forstbetrieb besteht.<strong>Die</strong> Waldeinteilung ist die Binnenglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gemarkung nach Gesichtspunkten <strong>der</strong>Wie<strong>der</strong>auffindbarkeit von Inventurbefunden <strong>im</strong> Gelände. <strong>Die</strong> Waldeinteilung ist dauerhaftvorzunehmen.Version 1.0 Seite 18 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.3 Funktionseinheit (FU)Nummer und Name des Forstreviers, zu dem die Gemarkung organisatorisch gehört.<strong>Die</strong> Bezeichnung erfolgt verwaltungsintern.4.1.2.4 Distrikt (DIS)Der Distrikt ist in <strong>der</strong> <strong>Forsteinrichtung</strong> ein historisch gewachsener, von alters her abgegrenzterWaldteil<strong>Die</strong>se Einteilung bleibt in <strong>der</strong> PWI offen für spezielle Notwendigkeiten.Distrikte werden in <strong>der</strong> Karte mit römischen Ziffern bezeichnet und haben eigene Namen.4.1.2.5 Abteilung (Abt)<strong>Die</strong> Abteilung ist die Einheit <strong>der</strong> geometrischen Waldeinteilung. Sie kann verschiedeneBodennutzungsarten (Holzboden, Nichtholzboden x und Nebenflächen y) umfassen.Kleinere, abgeson<strong>der</strong>t liegende Flächen sind bestehenden Abteilungen anzuschließen.<strong>Die</strong> Abteilungsgrenzen folgen deutlich erkennbaren natürlichen o<strong>der</strong> dauerhaft festgelegtenkünstlichen Linien. <strong>Die</strong> Abteilungen werden mit arabischen Zahlen bezeichnet..Innerhalb <strong>der</strong> Abteilung werden Waldorte nach standörtlich-waldbaulichenund ökologischenKriterien abgegrenzt.4.1.2.6 Waldort (WO)Der Waldort ist die zentrale forstliche Raum-, und Inventureinheit.Er dient grundsätzlichals kleinste georeferenzierte Einheit <strong>der</strong> Verortung von Information.<strong>Die</strong> Abgrenzungskriterien für den Waldort sind:- nach Baumarten und Phasen nachvollziehbar zu beschreibende Strukturen unter Berücksichtungabgrenzbarer Bestände <strong>im</strong> herkömmlichen Sinne,- eine dauerhafte Auffindbarkeit <strong>im</strong> Gelände- möglichst einheitliche Voraussetzungen hinsichtlich <strong>der</strong> Holzerntetechnik.Waldorte werden mit lateinischen Buchstaben bezeichnet.Je Abteilung können max<strong>im</strong>al 12 Waldorte (a bis l) ausgeschieden werden.Sind in einer Abteilung keine Waldorte gebildet, wird „a“ angegeben.<strong>Die</strong> Nummerierung muss lückenlos sein.4.1.2.7 Bodennutzungsart (BNA)Neben den bestockten Flächen sind auch die zum Wald gehörenden NichtholzbodenundNebenflächen zu erfassen.Alle bestockten Flächen haben die Bodennutzungsart „Holzboden“, alle nicht bestocktenFlächen eine Bodennutzungsart ungleich „Holzboden“.Version 1.0 Seite 19 von 72


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Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.8 Ökologischer Waldzustand<strong>Die</strong> Merkmale zum ökologischen Waldzustand dienen einerseits <strong>der</strong> zusammenfassendenBeschreibung <strong>der</strong> Waldausstattung des Waldortes, die vergleichbar <strong>der</strong> Biotoptypenerfassunglandespflegerischer Erhebungen als „ökologischer Waldtyp“ eine prägnanteCharakterisierung ermöglicht. An<strong>der</strong>seits liefern die Merkmale wichtige ökologischeGrundinformationen z.B. zur Vertikalstrukturierung o<strong>der</strong> hinsichtlich bedeutsamerHabitatsausprägungen (z.B. Totholz).Mit <strong>der</strong> Einführung des permanenten Waldortes bieten die Merkmale des ökologischenWaldzustandes auch <strong>im</strong> beson<strong>der</strong>en Maße die Möglichkeit anhand von PeriodenvergleichenVerän<strong>der</strong>ungen des Waldzustandes darzustellen.<strong>Die</strong> Erfassung <strong>der</strong> einzelnen Parameter bezieht sich jeweils auf die überwiegende Ausprägungdes Waldortes. Mit Ausnahme des Merkmals „Son<strong>der</strong>strukturen“ handelt essich um Pflichtfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Datenerfassung.4.1.2.9 Schlussbaumart (Sba)<strong>Die</strong> Schlussbaumart des Waldortes ist die Baumart, die am Ende <strong>der</strong> gegenwärtigenWaldentwicklung die Baumartenoberschicht (Def. siehe Fußnote, Seite 23) dominierensoll (größter Anteil an <strong>der</strong> Kronenschirmfläche). <strong>Die</strong> Einschätzung erfolgt unter Berücksichtigung<strong>der</strong> gegenwärtigen Baumartenzusammensetzung mit ihrer natürlichen Dynamikund <strong>der</strong> angestrebten waldbaulichen Behandlung.Version 1.0 Seite 22 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.9.1 Ökologische Hauptbaumart (öHBa)<strong>Die</strong> ökologische Hauptbaumart des Waldortes ist die Baumart, die die gegenwärtigeOberschicht dominiert (größter Anteil an <strong>der</strong> Kronenschirmfläche).gegenwärtiger WaldzustandBirkenvorwald über flächiger BuchenetablierungEiche in <strong>der</strong> Reifephase mit einigen Buchenin <strong>der</strong> Reifephase und überwiegendem BuchenunterstandEiche in <strong>der</strong> Reifephase mit einigen Buchenin <strong>der</strong> Reifephase ohne Buchenunterstando<strong>der</strong> BuchenetablierungKiefer in <strong>der</strong> Reifephase mit 60 % an <strong>der</strong>Baumartenoberschicht 1 und Buchen in <strong>der</strong>D<strong>im</strong>ensionierung kleinräumig verteilt mit 40% an <strong>der</strong> Oberschicht beteiligtökologische HauptbaumartBirkeEicheEicheKieferSchlussbaumartBucheBucheEicheBucheTabelle 3: Beispiele ökologische Hauptbaumart und Schlussbaumart des Waldortes1 <strong>Die</strong> Oberschicht ist die jeweils oberste Schicht, die sich bei Drittelung <strong>der</strong> Oberhöhe<strong>der</strong> vorherrschenden Bäume ergibt. Sie folgt <strong>der</strong> räumlichen Verteilung <strong>der</strong> vorherrschendenBäume und ist entsprechend in ihrer Ausprägung <strong>im</strong> Waldort wechselnd. Biszu einer Oberhöhe <strong>der</strong> vorherrschenden Bäume von 4 m wird nur von einer Schicht(=Oberschicht) gesprochen.Version 1.0 Seite 23 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.9.2 Ökologische Hauptphase (ÖHp)<strong>Die</strong> ökologische Hauptphase des Waldortes ist die Entwicklungsphase, die in <strong>der</strong> Oberschichtdes Waldortes dominiert (größter Anteil an <strong>der</strong> Kronenschirmfläche).HauptphaseEtablierungQualifizierungD<strong>im</strong>ensionierungReifeDefinitionEntwicklungsphase von <strong>der</strong> Ke<strong>im</strong>ung o<strong>der</strong> Pflanzung bis zum endgültigenDurchsetzen gegen Strauch- und Krautvegetation.Entwicklungsphase vom zum endgültigen Durchsetzen gegenStrauch- und Krautvegetation bis zu dem Zeitpunkt, zu dem bei denspäteren Z- Bäumen das Aststerben an <strong>der</strong> Kronenbasis definitiv zumStillstand gebracht werden soll.Entwicklungsphase vom zielentsprechenden Abschluss des Aststerbensbis zum Nachlassen <strong>der</strong> seitlichen Kronenexpansionsfähigkeit<strong>der</strong> Z- Bäume.Entwicklungsphase vom weitgehenden Abschluss <strong>der</strong> seitlichen Kronenexpansionbis zum Beginn <strong>der</strong> ZielbaumernteGenerationenwechsel Enges räumliches Nebeneinan<strong>der</strong> von Bäumen <strong>der</strong> Reifephase (Zerfall)und Etablierung (Qualifizierung) mit fortschreiten<strong>der</strong> Ernte.ZerfallEntwicklungsphase vom deutlich sichtbaren Absterben bis zum Umstürzen<strong>der</strong> BäumeTabelle 4: Definitionen <strong>der</strong> ökologischen HauptphasenVersion 1.0 Seite 24 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.9.3 MischungsmerkmalDas Mischungsmerkmal gibt grob den Anteil und die Laub-Nadelbaumausprägung <strong>der</strong>Mischbaumarten an. In Verbindung mit <strong>der</strong> ökologischen Hauptbaumart wird die jetzigeBaumartenzusammensetzung des Waldortes charakterisiert. <strong>Die</strong> Aussage bezieht sichausschließlich auf die Baumarten, die außer <strong>der</strong> ökologischen Hauptbaumart <strong>im</strong> Waldortvertreten sind (Mischbaumarten).Beispiel: ökologische Hauptbaumart: Buche, Mischungsmerkmal : Laub-Nadel-Misch dominierende Buche in <strong>der</strong> Oberschicht und auf mind. 10 % <strong>der</strong> BaumartenflächeLaubmischbaumarten sowie auf mind. 10 % <strong>der</strong> Baumartenfläche Nadelmischbaumarten,allerdings flächenmäßig geringer ausgeprägt als die Laubmischbaumarten.Bezeichnung MischungsmerkmalLaub-MischLaub-Nadel-MischNadel-MischNadel-Laub-MischReinDefinitionDer Anteil <strong>der</strong> Mischbaumarten n<strong>im</strong>mt mind. 10% Flächenanteil an<strong>der</strong> Gesamtfläche aller Baumarten ein.Laubmischbaumarten dominieren vor NadelmischbaumartenMind. 10% Flächenanteil Laubmischbaumarten und mind. 10% FlächenanteilNadelmischbaumarten an <strong>der</strong> Gesamtfläche aller Baumarten.Laubmischbaumartenanteil größer als NadelmischbaumartenanteilDer Anteil <strong>der</strong> Mischbaumarten n<strong>im</strong>mt mind. 10 % Flächenanteil an<strong>der</strong> Gesamtfläche aller Baumarten ein. Nadelmischbaumarten dominierenvor LaubmischbaumartenMind. 10% Flächenanteil Nadelmischbaumarten undmind. 10% Flächenanteil Laubmischbaumarten an <strong>der</strong> Gesamtflächealler Baumarten.Nadelmischbaumartenanteil größer als LaubmischbaumartenanteilWeniger als 10% Flächenanteil Mischbaumarten an <strong>der</strong> Gesamtflächealler BaumartenTabelle 5: Definitionen <strong>der</strong> Mischungsmerkmale<strong>Die</strong>ser Zustandsdarstellung steht auf planerischer Ebene die Aussage zum angestrebtenWaldentwicklungsziel mit Ziel/Leitbaumart und Mischungsmerkmal gegenüber.Version 1.0 Seite 25 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.9.4 SchichtungDas Merkmal zur Baumartenschichtung gibt in Kombination mit <strong>der</strong> Ansprache <strong>der</strong> Stufung<strong>der</strong> Baumarten eine Aussage zur vertikalen Raumstruktur des Waldortes.Beide Merkmale werden unabhängig von einan<strong>der</strong> in ihrer Ausprägung erfasst, d.h. eineStufungsfläche kann gleichzeitig auch Schichtungen aufweisen und wird jeweils einzelnberücksichtigt.Als Schichtung werden Waldortsteile mit Gehölzen ab 1m Höhe angesprochen, die vonan<strong>der</strong>en Gehölzen überschirmt sind und sich nicht mit diesen in <strong>der</strong> gleichen Kronenschichtbefinden.<strong>Die</strong> Kronenschichten ergeben sich aus Drittelung <strong>der</strong> Oberhöhe <strong>der</strong> vorherrschendenBäume in Ober- Mittel- und Unterschicht, wobei die Unterschicht erst ab 1m beginnt .InWaldortsteilen mit vorherrschenden Bäumen bis zu einer Oberhöhe von 4 m wird nichtnach Schichtungen differenziert. <strong>Die</strong>se befinden sich einer Kronenschicht ( = Oberschicht).<strong>Die</strong> Summe <strong>der</strong> überschirmten Kronenschirmflächen bildet die Schichtungsfläche.Nicht überschirmte bestockte Flächen bis 0,1 ha Größe, die einen deutlichen Höhenunterschiedzu den angrenzenden bestockten Flächen aufweisen sind als Schichtungsflächenzu berücksichtigen. <strong>Die</strong> Zuordnung zu einer Schichtungsausprägung ergibt sichaus ihrer Oberhöhe <strong>im</strong> Verhältnis zur Oberhöhe des größeren angrenzendes Bereiches.BezeichnungSichtungsausprägungEinschichtigteilweise schichtigZweischichtigmehrschichtigfemel-plenterartigDefinitionSchichtungen bis höchstens 20 % <strong>der</strong> WaldortsflächeSchichtungen auf über 20 bis 50 % <strong>der</strong> WaldortsflächeSchichtung auf über 50 % <strong>der</strong> Waldortfläche, Ausprägung zweischichtigSchichtung auf über 50 % <strong>der</strong> Waldortfläche, Ausprägung mehrschichtig,d.h. Unter- und Mittelschicht jeweils auf mindest 20 % <strong>der</strong>Waldortsfläche vorhanden, nicht zwingend auf <strong>der</strong> gleichen FlächeSchichtung auf über 50 % <strong>der</strong> Waldortfläche, Ausprägung überwiegendfemel- o<strong>der</strong> plenterartigTabelle 6: Definitionen <strong>der</strong> Schichtungsausprägungen des WaldortesVersion 1.0 Seite 26 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.9.5 StufungStufungen sind mit Gehölzen bestockte Flächen mit einer Oberhöhe von mindestens1,0 m und einer Flächengröße von mindestens 0,1 ha, <strong>der</strong>en Oberschicht einen deutlichenHöhenunterschied zur Oberschicht <strong>der</strong> angrenzenden bestockten Flächen aufweist.Ein deutlicher Höhenunterschied besteht bei Höhendifferenzen von 6 m bis zu einerOberhöhe des höheren Waldortsteils von 20 m, ab einer Oberhöhe von 20 m bei einerDifferenz von 8 m.Ausprägungen unter 0,1 ha werden wie Schichtungen gewertet.<strong>Die</strong> Merkmalserfassung bezieht sich auf die Ausprägungsform (horstweise 0,1 bis 0,5ha o<strong>der</strong> flächig ab 0,5 ha) und dem Flächenanteil an <strong>der</strong> Waldortsfläche (Stufungsflächenanteil).BezeichnungDefinitionStufungsausprägungnicht stufig Stufungsflächenanteil bis 20 %flächig stufighorstweise stufig inTeilbereichenhorstweise stufigStufungsflächenanteil über 20 % in überwiegend flächiger (ab0,5 ha) AusprägungsformStufungsflächenanteil über 20 % in überwiegend horstweiser(0,1,bis 0,5 ha) AusprägungStufungsflächenanteil über 50 % in überwiegend horstweiser(0,1,bis 0,5 ha) AusprägungTabelle 7: Definitionen <strong>der</strong> Stufungsausprägungen des WaldortesVersion 1.0 Seite 27 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.9.6 Totholz<strong>Die</strong> Ansprache <strong>der</strong> Totholzausprägung in einem Waldort bezieht sich auf die Art desvorkommenden Totholzes (liegend o<strong>der</strong> stehend) in einer definierten Mindestmenge jeha (Vorratsfestmeter je ha).Dabei werden nur tote Bäume und Baumteile mit einer Mindestausprägung von 2 mLänge und einem BHD von 20 cm m. R. bzw. Stücke von 1 m Länge und einem Mittendurchmesservon 50 cm m. R. berücksichtigt.<strong>Die</strong>se Einschränkung hinsichtlich stärkeren D<strong>im</strong>ensionen begründet sich einerseits in<strong>der</strong> besseren Erfassbarkeit, an<strong>der</strong>seits in <strong>der</strong> anerkannt höheren naturschutzfachlichenBedeutung des stärkeren Totholzes.Ebenfalls aus Gründen <strong>der</strong> unterschiedlichen ökologischen Wertigkeit sind die Anfor<strong>der</strong>ungenan die gefor<strong>der</strong>ten Mindestmengen (Vfm/ha) bei liegendem Totholz höher alsbei stehendem Totholz.Totholzausprägung Definitionkein Totholzliegendes TotholzMindesttotholzmengen für liegendes und stehendes Totholzwerden nicht erreichtmindestens 4 Vfm je ha liegendes Totholz <strong>im</strong> Waldort vorhandenstehendes Totholz mindestens 2 Vfm je ha stehendes Totholz <strong>im</strong> Waldort vorhandenliegendes und stehendesTotholzmindestens 3 Vfm je ha Gesamttotholz <strong>im</strong> Waldort vorhanden,davon mindestens 1 Vfm je ha liegendes und 1 Vfm je ha stehendesTotholzTabelle 8: Definitionen <strong>der</strong> Totholzausprägungen des WaldortesVersion 1.0 Seite 28 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.9.7 Son<strong>der</strong>strukturen<strong>Die</strong> in einem Waldort auftretenden deutlich ausgeprägten Habitatstrukturen o<strong>der</strong> Biotoptypenmit Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz können als „Son<strong>der</strong>strukturen“vermerkt werden.<strong>Die</strong> nachfolgende Zusammenstellung gibt eine Übersicht über die wichtigsten Son<strong>der</strong>strukturen.<strong>Die</strong> aufgeführten Son<strong>der</strong>strukturen sind überwiegend in den Erläuterungen zur BiotopkartierungRheinland-Pfalz (1991) seitens <strong>der</strong> Landespflegeverwaltung definiert.Bezeichnung Bezeichnung BezeichnungQuellbereiche, Quellbach,Bach, Fluss, temporäre Fließgewässer,GräbenFelsen/Felsbän<strong>der</strong>, Felswand,Erdwände, Hohlweg, Gesteinshalden,Blockhalde, Schutthalde,Abbauflächen, Höhlen/Stollen,BöschungsflächenWaldrän<strong>der</strong> (Innen-/Außenrän<strong>der</strong>), krautige Säume(Innen- /Außensäume),Höhlenbäume, Überhälter,Horstbäume, Altbäume, WurzeltellerSee, Weiher/Teich, Tümpel,Altwasser, temporäre StillwässerSpurrillen, Sumpf /Bruch, Röhrichtbestand,Großseggeried/Kleinseggenried,Verlandungsbereich,Moor, MoorheidenTabelle 9: Liste möglicher Son<strong>der</strong>strukturenFeuchtwiese/Nasswiese, Borstgrasrasen,Zwergstrauchheiden,Ruinen, TrockenmauernGinsterheiden, Wachhol<strong>der</strong>heiden,Halbtrockenrasen, Orchideenrasen,Trockenrasen,Sandrasen, DüneWiesen mittlerer Standorte,Streuobstbrache, Weinbergsbrache,Gebüsche, Feuchtgebüsch,FelsgebüschVersion 1.0 Seite 29 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.10StandortAlle Angaben zum Standort sind „Kannfel<strong>der</strong>“ und die Eingaben werden später überVerschneidungen eingespielt.Für jeden Waldort wird jeweils die Kennziffer des überwiegenden/ best<strong>im</strong>menden Wertes<strong>der</strong> folgenden Merkmale eingegeben:4.1.2.10.1 WuchsgebietDas Wuchsgebiet ist eine Großlandschaft (z. B. Hunsrück), die sich durch ihren geomorphologischenAufbau (Gesteinscharakter und Geländeausformung), Kl<strong>im</strong>a undLandschaftsgeschichte von an<strong>der</strong>en Großlandschaften deutlich unterscheidet und <strong>im</strong>Inneren ähnliche Züge aufweist. <strong>Die</strong> Wuchsgebiete fallen weitgehend mit den Großlandschaften<strong>der</strong> Geographen und Pflanzengeographen zusammen. Sie setzen sich in<strong>der</strong> Regel aus mehreren Wuchsbezirken zusammen.4.1.2.10.2 WuchsbezirkDer Wuchsbezirk ist ein Landschaftsbereich mit einem noch einheitlicheren physiographischenCharakter innerhalb eines Wuchsgebietes (Einzellandschaft, z.B. Mosel-Hunsrück). Dominierende Abgrenzungskriterien können Kl<strong>im</strong>a, Ausgangssubstrate, Topographie,Vegetation o<strong>der</strong> Landschaftsgeschichte sein, wobei als Hauptmerkmal fürdie Abgrenzung vielfach das Großkl<strong>im</strong>a <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund steht. Aufgrund ihrerOrographie kl<strong>im</strong>atisch nicht einheitliche Wuchsbezirke werden durch Wärmestufen undNie<strong>der</strong>schlagsgruppe in kl<strong>im</strong>atisch definierte Teilwuchsbezirke weiter unterglie<strong>der</strong>t.Wuchsbezirke umfassen typische Standortsmosaike innerhalb eines Wuchsgebietes.4.1.2.10.3 Nie<strong>der</strong>schlagsgruppe<strong>Die</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsgruppen gruppieren die Jahresnie<strong>der</strong>schläge von Rheinland-Pfalz in5 Gruppen und geben zusammen mit <strong>der</strong> ökologischen Wärmestufe Hinweise auf diekl<strong>im</strong>atische Wasserbilanz <strong>der</strong> jeweiligen Standorte.Nie<strong>der</strong>schlagsgruppeNie<strong>der</strong>schlag/Jahr0 unter 600 mm1 >600 - 675 mm2 >675 - 750 mm3 >750 - 950 mm4 über 950 mmTabelle 11: Nie<strong>der</strong>schlagsgruppenVersion 1.0 Seite 30 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.10.4 Wärmegruppe<strong>Die</strong> ökologischen Wärmestufen dienen <strong>der</strong> Differenzierung in höhenzonalen Wuchszonen.Unterscheidungskriterium ist die Durchschnittstemperatur in <strong>der</strong> forstlichen Vegetationszeit[t vz ] Je Waldort wird die best<strong>im</strong>mende Wärmestufe erfasst.Höhenstufe Abkürzung Tagesdurchschnittstemperatur vom 01.05. bis30.09Planar P > 16,0° C tv z⇒Kollin K 16,0° - >14,0 ° C tv zSubmontan S 14,0° - >13,0° C tv zMontan M


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurSchlüsselKürzel Bezeichnung Typische Waldgesellschaften1 sa sehr arm Rohhumus Kiefern-Buchen-Eichenwäl<strong>der</strong>;2 a arm Arme Mo<strong>der</strong>buchenwäl<strong>der</strong> (Heidelbeer-Buchenwald)3 m/amittel bisarmTypische Mo<strong>der</strong>buchenwäl<strong>der</strong> (Hains<strong>im</strong>sen-Buchenwald)4 m mittel Flattergras-Buchenwäl<strong>der</strong>5 m/rmittel bisreichTypische Waldmeister-Buchenwäl<strong>der</strong>6 r reichEutrophe Mullbuchenwäl<strong>der</strong> und ä. artenreiche Waldgerstenbuchenwäl<strong>der</strong>9 k kalkhaltig Termophile Kalkbuchenwäl<strong>der</strong>Tabelle 13: TrophienVersion 1.0 Seite 32 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.10.6 WasserhaushaltsstufeDer Gesamtwasserhaushalt des jeweiligen Standortes ist eine Funktion von kl<strong>im</strong>atischerWasserbilanz (Nie<strong>der</strong>schlagsgruppe, ökologischer Wärmestufe), Geländekl<strong>im</strong>a(Reliefeinfluss) und pflanzenverfügbarer Wasserspeicherkapazität des Bodens. Der Einflussvon Zuschusswasser wird berücksichtigt.Der Gesamtwasserhaushalt wird durch folgende Wasserhaushaltsstufen (synonym: Frischestufen)charakterisiert:Schlüsselziffer Kürzel Bezeichnung1 Ätr äußerst trocken2 Str sehr trocken3 Tr trocken2 3 Tr trocken4 Mtr mäßig trocken5 Mfr mäßig frisch6 Zfr ziemlich frisch7 Fr frisch8 Sfr sehr frisch9 Äfr äußerst frisch10 Feu feucht11 Vnä vernässend12 Naß nassTabelle 14: Wasserhaushaltsstufen<strong>Die</strong> Gesamtwasserhaushaltsstufen feucht, vernässend und nass kennzeichnen Standorte,<strong>der</strong>en Oberböden während <strong>der</strong> Vegetationszeit langfristig durch hochanstehendesGrund- o<strong>der</strong> Stauwasser geprägt sind.Entscheidendes Hauptkriterium ist hier die Dauer des hohen Wasserstandes, währendbei den Stau- bzw. Grundwasserstufen die Höhe des Wasserstandes entscheidend ist.Als feucht werden Standorte bezeichnet, bei denen <strong>der</strong> Wasserverbrauch <strong>der</strong> aufsto-2 tv z = Temperatur in <strong>der</strong> forstlichen Vegetationszeit (siehe „Forstliche Standortsaufnahme,5. Aufl. 1997)Version 1.0 Seite 33 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventurckenden Vegetation (> 3 mm/Tag) vollständig durch kapillaren Wasseraufstieg in denHauptwurzelraum


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.10.7 Wasserreg<strong>im</strong>eUnter Wasserreg<strong>im</strong>e wird die grundlegende Beeinflussung <strong>der</strong> Standorte durch Nie<strong>der</strong>schlagswasser,Stau- o<strong>der</strong> Grundwasser <strong>im</strong> Hauptwurzelraum bis 65 cm unter Geländeoberflächebezeichnet. Terrestrische Böden (t) werden ausschließlich aus Nie<strong>der</strong>schlaggespeist. Bei Stauwasserböden kommt es zusätzlich zu einem Rückstau vonNie<strong>der</strong>schlagswasser durch dichte Bodenschichten, während Grundwasserböden voneinem Grundwasserkörper erfüllt werden.<strong>Die</strong> Intensität des Grund-/Stauwassereinflusses wird über Grund- und Staunässestufenbeschrieben, die Intensität <strong>der</strong> Vernässung verläuft gleichgerichtet.Abkürzung Grund- und StaunässestufeGrundform mittel hydromorphabcm unterAuflage organischerSubstanzVerweildauerdes Stauwassers<strong>im</strong> Obers2schwach staunass VII 65 - 46 cms3 mittel staunass VIII 45 - 26 cms4 Stark staunass IX 25 - 0 cm 4 - 7 Monates5 sehr stark staunass IX/X 25 - 0 cm 11 - 30 cm 7 - 10 Monates6 äußerst staunass X 25 - 0 cm über 30 cm > 10 MonateG2 schwach grundnass VII 65 - 46 cmG3 mittel grundnass VIII 45 - 26 cmG4 stark grundnass IX 25 - 0 cm 4 - 7 MonateG5 Sehr stark grundnass IX/X 25 - 0 cm 11 - 30 cm 7 - 10 MonateG6Äußerst stark grundnassGOF = GeländeoberflächeX 25 - 0 cm über 30 cm > 10 MonateTabelle 15: Grund- und StaunässestufenVersion 1.0 Seite 35 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.10.8 SubstratreiheSubstratreihen sind Zusammenfassungen von Böden aus gleichen Ausgangssubstratenmit hinreichend vergleichbaren bodenphysikalischen und -chemischen Eigenschaften,Luft-, Wasser- und Nährstoffhaushalten und bodendynamischen Prozessen. Sie bietenfür die Wurzeln <strong>der</strong> Waldbaumarten vergleichbare Verhältnisse und kennzeichnen einvergleichbares Bild des jeweiligen Standortsrisikos.<strong>Die</strong> Substratreihen sind nach den großen stratigraphischen Einheiten des Landes geglie<strong>der</strong>t.Nr beginnt mit (End-) Kürzel Name1.. Magmatische Gesteine (allgemein)5.. Organische Böden (allgenmein)10.. 'q Quartär11.. 'qh Quartär: Holozän12.. 'qRA Quartär: Rheinauen14.. 'qFA Quartär: Flußauen15.. 'qFT Quartär: Flußterrassen16.. 'qBA Quartär: Bachauen20.. 'qp Quartär: Pleistozän21.. 'qRNT Quartär: Rheinnie<strong>der</strong>terrasse22.. 'qSF Quartär: Schwermmfächer "Bienwaldschotter23.. 'qRAT Quartär: Rheinaltterrasse24.. 'qAT Quartär: Altterrassen25.. 'qLB Quartär: Landstuhler Bruch30.. 't Tertiär35.. 'kr Kreide40.. 'j Jura41.. 'jL Lias45.. 'k Keuper50.. 'm MuschelkalkVersion 1.0 Seite 36 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur60.. 's Buntsandstein61.. 'so Ob. Buntsandstein62.. 'sm Mit. Buntsandstein63.. 'sK Karlstalschichten64.. 'sTR Trifels-/Rehberg-Sch.66.. 'su Unt. Buntsandstein69.. 'z Zechstein70.. 'r Rotliegendes80.. 'c Karbon90.. 'd Devon91.. 'do Oberdevon92.. 'dm Mitteldevon93.. 'du Unterdevon99.. 'Y Anthropogene BödenTabelle 16: SubstratreihenVersion 1.0 Seite 37 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.10.9 GeologieFür jeden Waldort wird die vorherrschende geologische Formation gemäß Tabelle 17:Liste <strong>der</strong> Geologien angegeben.FE_GEOLOGIE_GLA_CODEGEOLO-GIE_GLA_CODE GEOLOGIE_KURZTEXT GEOLOGIE_LANGTEXT8150 500815 qh Holozän8151 qh°S Holozäne Kiese&Sande8152 qh°U Holozäne Schluffe&Lehme8154 qh°T Holozäne Tone8157 qh°N Holozäner Gehängeschutt8180 500818 qhAs Auensed<strong>im</strong>ente8470 500847 qpT Terrasse8750 500875 qpNT Nie<strong>der</strong>terrassen9080 500908 qpMT Mittelterrassen10650 501065 qpHT Hauptterrassen26660 502666 qpHTa ältere Hauptterrassen8220 500822 qhMo Moorbildungen8420 500842 qp Pleistozän8440 500844 qpLo Löß24250 502425 qpLol Lößlehm8423 qp°L Lehm8426 qp°K Pleistozäne Sande&Kiese8190 500819 qhFs Flugsand, Holozän8191 qhFsD Dünen7540 500754 t Tertiär7541 t^s Tertiär (Sandsteine)7542 t^u Tertiär (Schluffsteine)Version 1.0 Seite 38 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur7543 t^t Tertiär (Tonsteine)7544 t^mk Tertiär (Mergel)7545 t^k Tertiär (Kalksteine)7546 t°K Tertiär (Kiese+Sande)7547 t°t Tertiär (Tone)7548 t°J Tertiär (Verwitterungsdecke)9280 500928 tNe Neogen9590 500959 tPg Paläogen9290 500929 tpl Pliozän9400 500940 tmi Miozän9600 500960 toL Oligozän10300 501030 teo Eozän7550 500755 kr Kreide7580 500758 kro Oberkreide7590 500759 kru Unterkreide7560 500756 j Jura7620 500762 li Lias,Trierer Bucht17350 501735 li2 Luxemburger Sandstein7570 500757 tr Trias7630 500763 k Keuper7631 k^s Keuper (Sandsteine)7632 k^u Keuper (Schluffsteine)7633 k^t Keuper (Tonsteine)7634 k^mk Keuper (Mergel)7635 k^k Keuper (Kalksteine)7636 k°t Keuper (Tone)Version 1.0 Seite 39 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur10780 501078 ko Oberer Keuper10830 501083 km Mittlerer Keuper12830 501283 ku Unterer Keuper12890 501289 m Muschelkalk12891 m^s Muschelkalk (Sandsteine)12892 m^u Muschelkalk (Schluffsteine)12895 m^k Muschelkalk (Kalksteine)12900 501290 mo Oberer Muschelkalk12980 501298 mm Mittlerer Muschelkalk13030 501303 mu Unterer Muschelkalk13130 501313 s Buntsandstein13140 501314 so Oberer Buntsandstein13170 501317 soV Voltziensandstein25170 502517 sm Mittlerer Buntsandstein25350 502535 sK Karlstal-Schichten13440 501344 sR Rehberg-Schichten25180 502518 su Unterer Buntsandstein13470 501347 sT Trifels-Schichten16270 501627 z Zechstein16300 501630 zA Annweiler-Schichten16330 501633 zSt Stauf-Schichten6500 500650 r Rotliegendes6501 r^s Rotliegendes (Sandsteine)6502 r^u Rotliegendes (Schluffsteine)6503 r^t Rotliegendes (Tonsteine)6504 r^k Rotliegendes (Kalksteine)Version 1.0 Seite 40 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur6510 500651 rn Nahe-Gruppe7671 d^q Devon (Quarzite)7672 d^fs Devon (Grauwacke)7673 d^s Devon (Sandsteine)7674 d^u Devon (Schluffsteine)7675 d^tsf Devon (Tonschiefer)7676 d^k Devon (Kalksteine)7677 d^d Devon (Dolomitsteine)7680 500768 d0 Oberdevon7690 500769 dm Mitteldevon7700 500770 du Unterdevon100 +Pla Saure Plutonite101 +G Granite110 +Pli Intermediäre Plutonite120 +Plb Basische Plutonite140 +Va Saure Plutonite141 +R Rhyolithe142 +qPph Quarzporphyre150 +Vi intermediäre Vulkanite151 +AN Andesite153 +Tr Trachyt154 +Kt Keratophyr155 +Ph Phonolithe160 +Vb basische Vulkanite161 +B Basalte199 +Vtb Tuffe (basisch)Version 1.0 Seite 41 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur224 +Gne Gneise193 +VTbs B<strong>im</strong>stuff200 +M Metamorphite6890 500689 rg Glan-Gruppe5670 500567 c Carbon (ungeglie<strong>der</strong>t)5671 c^s Karbon (Sandsteine)5672 c^u Karbon (Schluffsteine)7673 c^t Karbon (Tonsteine)5675 c^k Karbon (Kalksteine)5680 500568 co Oberkarbon7660 500766 cu Unterkarbon7670 500767 d DevonTabelle 17: Liste <strong>der</strong> GeologienVersion 1.0 Seite 42 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.10.10 heutige potenzielle natürliche Vegetation (hpnV)Für jeden Waldort wird die überwiegende heutige potenzielle natürliche Vegetation gemäßTabelle 18: Liste <strong>der</strong> hpnV-Schlüssel angegeben.HPNV_CODE KURZTEXTLANGTEXT1 TrVeg barer Silsto Trockenvegetation basenreicher Silikatstandorte2 TrVeg basarn Silsto Trockenvegetation basenarmer Silikatstandorte3 Ei-Buwa u.Bu-Eiwa Eichen-Buchenwald und Buchen-Eichenwald4 HaVei-StEiwa Hainveilchen-Stieleichenwald5 Finkr-Buwa Fingerkraut-Traubeneichenwald6 Flattg-Buwa Flattergras-Buchenwald7 Hains<strong>im</strong>-Buwa Hains<strong>im</strong>sen-Buchenwald8 Hains<strong>im</strong>-Buwa m.Rasens Hains<strong>im</strong>sen-Buchenwald mit Rasenschmiele9 Flatt-Hains<strong>im</strong>-Buwa Flattergras-Hains<strong>im</strong>sen-Buchenwald10 Flattg-Hains<strong>im</strong>-Buwa m. Rasens Flattergras-Hains<strong>im</strong>sen-Buchenwald mit Rasenschmiele11 Hains<strong>im</strong> u. Perg-Buwa Hains<strong>im</strong>sen- und Perlgras-Buchenwald12 Hains<strong>im</strong>-Pergr-Buwa Hains<strong>im</strong>sen-Perlgras-Buchenwald13 Perg-Buwa Perlgras-Buchenwald14 Perlg-Buwa m. Rasens Perlgras-Buchenwald mit Rasenschmiele15 Maiglö-Perlg-Buwa Maiglöckchen-Perlgras-Buchenwald16 Maiglö-Perg-Buwa u. Tei-Hbuwa Maiglöckchen-Perlgras-Buchenwald und Traubeneichen-Hainbuchenwald17 Platterb-Perlg-Buwa Platterbsen-Perlgras-Buchenwald18 Platterb-Perlg-Buwa u.Seg-Buwa Platterbsen-Perlgras-Buchenwald und Seggen-Buchenwald19 WaZie-StEi-Hbuwa Waldziest-Stieleichen-Hainbuchenwald20 Geißb-StEi-Hbuwa Geißblatt-Stieleichen-HainbuchenwaldVersion 1.0 Seite 43 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur21 Ah-Eswa u.Schuppdofa-Bahwa Ahorn-Eschenwald und Schuppendornfarn-Bergahornwald22 Fulm-StEi-Hbuwa Feldulmen-Stieleichen-Hainbuchenwald23 StEi-Fulm-Auewa Stieleichen-Feldulmen-Auenwald24 Erl-Es-Sumpfwa Erlen- und Eschen-Sumpfwald25 Bi-StEiwa Birken-StieleichenwaldTabelle 18: Liste <strong>der</strong> hpnV-Schlüssel4.1.2.10.11 ExpositionFür jeden Waldort wird die mittlere Exposition angegeben.Version 1.0 Seite 44 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.11 WaldfunktionenWaldortsbereiche mit beson<strong>der</strong>en Umwelt-, Schutz- o<strong>der</strong> Erholungswirkungen werdenanhand definierter Waldfunktionen in ihren waldortsbezogen Flächenausprägungen beschrieben.Zur Darstellung <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Waldwirkungen sind insgesamt 47 Waldfunktionenfestgelegt (siehe Übersichtsliste Waldfunktionen).<strong>Die</strong> einzelne Waldfunktion wird durch die Statusangabe bezeichnet und kann weiternach Typen differenziert sein. Datentechnisch erfolgt eine Zuordnung <strong>der</strong> Waldfunktionenzu Waldwirkungsgruppen.4.1.2.11.1 Gruppe<strong>Die</strong> Waldfunktionen sind nach folgenden Waldwirkungsgruppen geordnet.• Wasserschutz• Bodenschutz• Kl<strong>im</strong>aschutz• Objektschutz• Biotop- und Artenschutz• Landschaftsschutz• Forschung und Entwicklung• Erholung<strong>Die</strong> ausgewiesenen Waldwirkungsgruppen dienen <strong>der</strong> sachlichen Glie<strong>der</strong>ung <strong>im</strong> Bereich<strong>der</strong> Umweltvorsorge. Zustandsergebnisse, Analysen und Planungen zu den Umweltwirkungendes Waldes (siehe Umweltvorsorgeplanung) werden nach diesenWaldwirkungsgruppen datenmäßig erfasst und ausgewertet.<strong>Die</strong> Waldwirkungsgruppen stehen <strong>im</strong> Einklang mit <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Waldfunktionenkartierung(AG <strong>Forsteinrichtung</strong> Projektgruppe Forstliche Landespflege 2002) undlassen eine direkte Zuordnung zum Produktkatalog <strong>der</strong> Landesforsten zu.Damit wird eine übersichtliche und systematische Betrachtungsweise nach landespflegerischenHauptwirkungen ermöglicht. Produktbezogene Leistungen und Kosten könnendargestellt werden. Da die Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> üblichen fachlichen Systematik <strong>der</strong> Landespflegeentspricht wird die Verwendbarkeit <strong>der</strong> forstlichen Daten in landespflegerischenPlanungen wesentlich verbessert.Version 1.0 Seite 45 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.11.2 Status<strong>Die</strong> Statusbezeichnung benennt die Waldfunktion. Sie ist kompatibel zu <strong>der</strong> bundesweiteinheitlich anzuwendenden Nomenklatur <strong>der</strong> Waldfunktionenkartierung.Der rechtliche Status hinsichtlich des formellen und nicht formellen Charakters <strong>der</strong>Ausweisung ergibt sich aus <strong>der</strong> Statusbezeichnung und den Erläuterungen zur Waldfunktionenkartierung.4.1.2.11.3 TypEine Waldfunktion kann aufgrund unterschiedlicher Ausprägungen o<strong>der</strong> zugewiesenerBedeutungen weiter nach Typen differenziert werden. Waldfunktionen mit Typendifferenzierungsind <strong>der</strong> Aufstellung <strong>der</strong> Waldfunktionen zu entnehmen. Waldfunktionenwerden in ihrer nach Typen differenzierten Form erfasst.4.1.2.11.4 Bezeichnung<strong>Die</strong> Bezeichnung <strong>der</strong> Waldfunktionen setzt sich aus <strong>der</strong> Statusbezeichnung und <strong>der</strong>Erweiterung um die Differenzierungstyp zusammen.Version 1.0 Seite 46 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.1.2.11.5 FlächeFür jede Waldfunktion wird <strong>der</strong>en Fläche in ha <strong>der</strong> betroffenen Fläche des Waldortesangegeben.Gruppe Waldfunktion (Status/Typ) ErfassungWasserschutz Wasserschutzgebiet LWG 3 Typen: Zone 1 bis 3 EHeilquellenschutzgebiet LWG 3 Typen: Zone 1 bis 3 EÜberschwemmungsgebiet LWGWasserwirtschaftlich schutzbedürftige FlächeÜberschwemmungsflächeEEEWasserschutzwald LWaldGBodenschutz Bodenschutzwald LWaldGBodenschutzwaldEKl<strong>im</strong>aschutzKl<strong>im</strong>aschutzwald LWaldGRegionaler Kl<strong>im</strong>aschutzwaldLokaler Kl<strong>im</strong>aschutzwaldEObjektschutz Regionaler ImmissionsschutzwaldLokaler ImmissionsschutzwaldEImmissionsschutzwald LWaldGLärmschutzbereich 2 Typen: Zone 1 und 2 ELärmschutzwaldSichtschutzwaldEEStraßenschutzwald FStrGStraßenschutzwald LWaldGStraßenschutzwaldEBiotop- undArtenschutzsonstiger Schutzwald LWaldGKartierter Biotop des LFUG4 Typen: Wertstufe I a, II a, IIb und IIIVersion 1.0 Seite 47 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur§ 24 (LPflG) Flächen 17 Typen nach KlassifizierungLPfG :4a Schilfröhricht, Röhrichtbestände,Großseggenriedebis 11 Blockschutthaldeno<strong>der</strong> Schluchtwäl<strong>der</strong>sonstige wertvolle Waldbiotope7 Typen: wertvoller Waldrand,Sukzessionswäl<strong>der</strong>,historische Waldnutzungsformen,Altwäl<strong>der</strong>, Feuchtwäl<strong>der</strong>,Trockenwäl<strong>der</strong>,sonstige BiotopeFFH-Bereich46 Typen: 2310 trockeneSanddünen bis9190 alte bodensaure Eichenwäl<strong>der</strong>auf SandebenenVogelschutzgebietBiotopschutzwald LWaldGhistorisch alter WaldstandortWildschutzgebiet LJGLandschaftsschutzgebietLandschaftsschutzNaturpark 1 Typ: KernzoneGeschützte LandschaftsbestandteileNaturschutzgebietNaturdenkmalSehenswertes NaturgebildeBiosphärenreservat4 Typen: Kern-, Pflege- undEntwicklungszone, stille ZoneWertvoller Waldbestand o<strong>der</strong> WaldrandWald um ein BodendenkmalEVersion 1.0 Seite 48 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurWald um ein KulturdenkmalEForschung <strong>–</strong>und EntwicklungNaturwaldreservatVersuchsflächeFläche Forstliches VermehrungsgutForstliche GenressourcenflächeErholung Erholungswald 2 Typen: Eintensive und überdurchschnittlicheInanspruchnahmeEErholungsschwerpunktEErholungswald LWaldGWildschaugehegeETabelle 19: Liste <strong>der</strong> Waldfunktionen (Status und Typ) nach Waldwirkungsgruppen4.1.2.11.6 Erfassung und Eingabe <strong>der</strong> WaldfunktionenSolange Waldfunktionen noch nicht in digitaler Form mit <strong>der</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> Verschneidungvorliegen, sind sie den analogen Waldfunktionenkarten zu entnehmen und waldortsbezogennach zu erfassen. <strong>Die</strong>se Waldfunktionen sind in Tabelle 19: Liste <strong>der</strong>Waldfunktionen (Status und Typ) nach Waldwirkungsgruppen ab Seite 49 in <strong>der</strong> Spalte„Erfassen“ mit einem E gekennzeichnet.Version 1.0 Seite 49 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurFolgende Waldfunktionen sind <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> Inventur <strong>im</strong>mer zu erfassen:Waldfunktion (Gruppe/Status/Typ)Definition ErhebungsmerkmaleBiotop- und Artenschutz- sonstige Wertvolle WaldbiotopeWertvoller Waldrand Ausgeprägter Waldrand mit intakter Vertikalstrukturund ausgeprägten Zonen; Mindestlänge50 m, Tiefe 10 m.Sukzessionswäl<strong>der</strong> Wald aus unbeeinflusster Entwicklung mithpnV-Baumarten (> 80%), Mindestgröße 1,0ha, auch weiterhin keine Beeinflussung zuerwarten; echte Sukzessionsstadien aus FreilandsituationkommendHistorische Waldnutzungsformen In entsprechen<strong>der</strong> Bewirtschaftung befindlicherWald mit einer Mindestgröße von 1,0 haLandschaftsschutzAltwäl<strong>der</strong> Waldteile mit Altbäumen von 200 Jahren undältersehenswertes Naturgebilde z. B. Felsen, Höhlen, Wasserfälle, Einzelbäume,sehr gut ausgeprägte naturnaheBachläufeWertvoller Waldbestand o<strong>der</strong> WaldrandIn Bezug auf Landschaftsbild (Erholung)beson<strong>der</strong>e Waldaufbauformen z. B. aus historischerBewirtschaftung, beson<strong>der</strong>e Strukturvielfalt,Reichtum an beson<strong>der</strong>en Baumformen,Beispiele sehr gut ausgeprägter seltenernatürlicher Waldgesellschaften o<strong>der</strong> Althölzer,Althölzer o<strong>der</strong> ausgeprägte Waldrän<strong>der</strong>in landschaftsexponierter LageTabelle 20: Liste <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Inventur zu erfassenden WaldfunktionenBei Waldfunktionen mit Ausprägungen von Differenzierungstypen ist zusätzlich zumDifferenzierungstyp die übergeordnete Waldfunktion in ihrer Gesamtausprägung anzugeben.Version 1.0 Seite 50 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.2 Baumartenzeilen4.2.1 BefundeinheitBefundeinheiten sind in einem Waldort charakteristische Leitbaumart-Phasen-Kombinationen, denen Mischbaumarten zugeordnet werden können. <strong>Die</strong> zugeordnetenMischbaumarten können sich in einer an<strong>der</strong>en Entwicklungsphase befinden.<strong>Die</strong> Baumartenzeilen eines Waldortes werden nach ökologisch-waldbaulichen Gesichtspunktenin Befundeinheiten gruppiert.Leitbaumart-Phasen-Kombinationen mit wirtschaftlicher Bedeutung (Wertoption) o<strong>der</strong>ökologischer Bedeutung werden grundsätzlich als eigene Befundeinheit erfasst und sollenräumlich (horizontal o<strong>der</strong> vertikal) abgrenzbar sein.Auf gleicher Fläche kann es mehr als eine Befundeinheit geben, wenn sich die Phasenunterscheiden (Bsp.: Reifephase und überschirmte Naturverjüngung in Etablierungsphase).<strong>Die</strong> Baumarten nach Befundeinheiten gruppiert.4.2.2 Baumarten und BaumartengruppenEs werden nur flächenrelevante Baumarten (mindestens 0,1 ha) angegeben. Baumartenohne nennenswerten Flächenanteil werden können nachrichtlich dargestellt werden.Folgende Baumartengruppen werden ausgeschieden:• Eichen• Buche• Laubbäume langlebig• Laubbäume kurzlebig• Fichten• Tannen• Douglasie• Kiefern• LärchenSind innerhalb einer Baumartenanteilfläche wesentliche Merkmale des Zustandes unterschiedlich(z. B. Befahrbarkeit, Intensität, Holzproduktziel), wird die Baumart in mehrerenZeilen beschrieben.Version 1.0 Seite 51 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.2.3 Anteilfläche haFür jede Baumartenzeile wird <strong>der</strong>en Anteilfläche am Waldort angegeben.Eine Baumartenzeilenfläche kann max<strong>im</strong>al so groß sein, wie die Waldortfläche abzüglich<strong>der</strong> Blößenfläche.Da - an<strong>der</strong>s als in <strong>der</strong> <strong>Forsteinrichtung</strong> des öffentlichen Waldes- keine Angaben überBaumartenanteilsflächen und die gesamte Waldortsfläche bekannt sind, ermittelt <strong>der</strong>FER beide Werte (z. B. mittels Poly-GIS ) bestmöglichst und trägt seine Ergebnisse ein.Nach <strong>der</strong> Kartendigitalisierung und Verschneidung mit den Sachdaten übern<strong>im</strong>mt <strong>der</strong>FER die GIS-Daten. <strong>Die</strong>se werden in die dafür vorgesehene Spalte eingetragen. DerFER muss seine Eintragungen darauf hin überprüfen und Abweichungen <strong>–</strong> soweit sienicht vernachlässigbar sind <strong>–</strong>abän<strong>der</strong>n. Insbeson<strong>der</strong>e müssen die Anteilsflächen überarbeitetwerden. Sobald die PWI abgeschlossen wird, werden alle editierten Waldortsflächen<strong>–</strong>Angaben des FER mit den GIS-Daten überschrieben.4.2.4 Anteilfläche %Der Anteil <strong>der</strong> durch die Baumartenzeile beschriebenen Baumart kann alternativ in ganzenProzentwerten <strong>der</strong> Waldortsfläche angegeben werden.Bezug ist die gesamte Waldortfläche inklusive Blößen.Innerhalb einer Entwicklungsphase kann max<strong>im</strong>al die Waldortfläche als Anteilflächevergeben werden.4.2.5 EntwicklungsphaseFür jede Baumart erfolgt die Zuordnung zu einer Entwicklungsphase nach Tabelle 4:Definitionen <strong>der</strong> ökologischen Hauptphasen, Seite 24:Maßgeblich ist die aktuelle Situation..Bei <strong>der</strong> Inventur wird erst von Qualifizierung gesprochen, wenn die Jungbäume gesichertvorhanden sind und eine Höhe von überwiegend +/- 1,5 m erreicht ist.In <strong>der</strong> Qualifizierung erfolgt Aststerben durch intensive Konkurrenz. Bei fehlendemDichtstand kann dies sehr verzögert auftreten o<strong>der</strong> in Einzelfällen ganz unterbleiben.Fehlendes Aststerben und somit Nichterreichung <strong>der</strong> astfreien Stammhöhe bedeutennicht, dass <strong>der</strong> Baum sich dauerhaft in <strong>der</strong> Qualifizierung befindet. Orientiert an Waldbil<strong>der</strong>nauf vergleichbaren Standorten, wo problemlos die zielentsprechenden astfreienStammhöhen erreicht werden, werden die Bäume bei Erreichen des entsprechendenAlters <strong>der</strong> D<strong>im</strong>ensionierungsphase zugeordnet, mit Holzproduktziel „Energieholz“ o<strong>der</strong>„Massenware gering“.Der Übergang D<strong>im</strong>ensionierung/Reife ist fließend und wird durch nachlassende seitlicheExpansion, d.h. beginnende Bildung von Kurztrieben an den Leitästen, gekennzeichnet.Version 1.0 Seite 52 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurGleiches gilt für das Höhenwachstum. Als Aufnahmehilfe gilt: die Reife beginnt bei Erreichenvon etwa 80% <strong>der</strong> möglichen Endhöhe einer Baumart auf gegebenem Standort.Version 1.0 Seite 53 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.2.6 Potentielles Holzproduktziel (HPZ)Das potentielle Holzproduktziel benennt die mögliche Zielsetzung <strong>der</strong> Holzproduktion<strong>der</strong> Baumart unter <strong>der</strong> Annahme einer betrieblichen Bewirtschaftung. <strong>Die</strong> zugeordnetenQualitätsanfor<strong>der</strong>ungen müssen erreichbar sein.Es definiert die anzunehmende Erntequalität unter Berücksichtigung möglicher Entwertungen.Das potentielle Holzproduktziel stellt eine mögliche Zielsetzung für die Baumartenzeiledar.Das potentielle Holzproduktziel ist abhängig von <strong>der</strong> Standortgüte, vom Pflegezustandund <strong>der</strong> aktuellen Holzqualität <strong>der</strong> Baumarten. Pflegezustand und Qualität sind mit zunehmendemAlter <strong>im</strong>mer weniger beeinflussbarBezeichnungohne HolzproduktzielEnergieholzMassenware, geringMassenware, normalErntequalitätKeine HolzverwendungBrennholz, HackschnitzelDurchschnittliche C-QualitätDurchschnittliche B-QualitätWertholz Volumenanteil von A (Furnierqualität) über 5 %Tabelle 21: HolzproduktzieleVersion 1.0 Seite 54 von 72


4.2.7BHDTechnische Erläuterungen zur Privatwaldinventur<strong>Die</strong> BHD-Gruppe des ausscheidenden Bestandes zum Zeitpunkt des Eingriffsschwerpunktes<strong>im</strong> Planungszeitraums wird nach Tabelle 23: BHD-Stufen angegeben.D<strong>im</strong>ensionBHD ausscheiden<strong>der</strong> BestandLaubbäumeNadelbäumeSchwach < 25 cm < 20 cmMittel 25 <strong>–</strong> 40 cm 20 <strong>–</strong> 35 cmStark > 40 cm > 35 cmZielstark > 60 cm > 60 cmTabelle 23: BHD-Stufen4.2.8 Befahrbarkeit<strong>Die</strong> Befahrbarkeit wird mit ja/nein angegeben. Bei flächigen, abgrenzbaren Teilflächenunterschiedlicher Merkmalsausprägung sind zwei Baumartenzeilen <strong>der</strong> gleichen Baumartmit unterschiedlicher Befahrbarkeit anzugeben.Merkmal ist die ganzjährige, technische Befahrbarkeit, bezogen auf das technischschwächste Glied <strong>der</strong> mechanisierten Holzernte nach aktuellem Stand <strong>der</strong> Aufarbeitungstechnik.Derzeitiges Kriterium ist die Tragschlepperbefahrbarkeit.4.2.9 AlterFür jede erfasste Baumart ist das mittlere gewogene Alter forstfachlich zu schätzen undanzugeben. I.d.R. wird gleichzeitig eine Altersspanne angegeben. Zur Altersbest<strong>im</strong>mungist das volle Lebensalter vom Jahr <strong>der</strong> Ke<strong>im</strong>ung ab bis zum Tag <strong>der</strong> Dateneingabeanzugeben. EntstehungJe Baumart ist die Art <strong>der</strong> Entstehung, soweit erkennbar, einzugeben.Version 1.0 Seite 55 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.2.10 Mischungsform<strong>Die</strong> Mischungsform beschreibt die Einmischung <strong>der</strong> Baumart in die jeweilige Schicht.Eine echte Mischung ist dann gegeben, wenn <strong>im</strong> Bezug zu den an<strong>der</strong>en Baumarten <strong>der</strong>Schicht eine gegenseitige Beeinflussung <strong>im</strong> Kronenraum besteht.kleinräumig < 500 m²horstweise 500 bis 5.000 m²flächig > 5.000 m²Tabelle 24: Mischungsformen4.2.11 LageMit Angabe <strong>der</strong> H<strong>im</strong>melsrichtung von <strong>der</strong> Mitte des Waldortes aus gesehen kann dieLage von Baumartenflächen innerhalb des Waldortes beschrieben werden.4.2.12 ErtragsklasseAus geschätztem Alter und Mittelhöhe ergibt sich die Ertragsklasse. Sie wird auf einehalbe Ertragsklasse genau eingeschätzt und angegeben. <strong>Die</strong> Bonitierung bei jüngerenBaumarten, für die in den Hilfstafeln keine Höhenangaben gemacht sind, erfolgt <strong>im</strong> Anhaltan die Bonität des Vorbestandes o<strong>der</strong> die ermittelte Ertragsklasse von mittelaltenBäumen auf gleichem bzw. vergleichbaren Standorten. Auf die Erfahrungen aus <strong>der</strong><strong>Forsteinrichtung</strong> des öffentlichen Waldes wird zurückgegriffen.Anwendung finden folgende Ertragstafeln <strong>der</strong>„Referenztafeln für das Waldwachstum in Rheinland-Pfalz“, FAWF Trippstadt 2003:Eiche: Jüttner 1955, mäßige DurchforstungBuche: Schober 1967, mäßige DurchforstungFichte: Assmann und Franz 1963, mäßige Durchforstung, mittleres ErtragsniveauDouglasie: Bergel 1985, mäßige Durchforstung, oberes ErtragsniveauKiefer: Kern 1958, mäßige Durchforstungbzw. <strong>der</strong> Hilfstafeln für die <strong>Forsteinrichtung</strong> von 1980 fürPappel (Robusta): Rätzel 1968Esche: W<strong>im</strong>menauer 1919, schwache DurchforstungEuropäische Lärche: Schober 1946, mäßige DurchforstungJapanische Lärche: Rusack 1972, mäßige DurchforstungVersion 1.0 Seite 56 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.2.13 BestockungsgradDer Bestockungsgrad ist das Verhältnis <strong>der</strong> vorhandenen Masse zur Ertragstafelmassebzw. <strong>der</strong> vorhandenen Grundfläche zur Ertragstafelgrundfläche einer Baumart. Er wirdgeschätzt. In Ausnahmefällen wird er über Winkelzählproben best<strong>im</strong>mt. In <strong>der</strong> Etablierungs-und Qualifizierungsphase wird <strong>der</strong> Bestockungsgrad <strong>im</strong> Anhalt an den Schlussgradund die eingenommene Fläche geschätzt. In Abhängigkeit von Entwicklungsphase,Mischungsform und Schichtung kann <strong>der</strong> Bestockungsgrad für einzelne Baumarteno<strong>der</strong> für mehrere Baumarten zusammen (über Anteilflächenberechnung) hergeleitetwerden.ProduktionszeitraumDer Produktionszeitraum ist <strong>der</strong> Zeitraum, in dem unter gegebenen standörtlichen Verhältnissenund unterstellter ordnungsgemäßer waldbaulicher Behandlung daspotentielle Holzproduktziel erreicht sein soll. Der Wert des Produktionszeitraumes istGrundlage für ertragskundliche Berechnungen <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong>PWI.Der Produktionszeitraum beschreibt, in welchem Alter die Baumartenzeile planmäßigzu ernten wäre. <strong>Die</strong>s ist deckungsgleich mit dem Zeitpunkt, zu dem <strong>der</strong> Kulminationspunktdes Wertzuwachses voraussichtlich überschritten wird o<strong>der</strong> die Bäume unterRisikogesichtspunkten planmäßig zu nutzen sind.Der Produktionszeitraum gilt lediglich als rechnerische Größe und er dient in erster Liniezur Berechnung <strong>der</strong> Hiebssatzweiser. <strong>Die</strong> Produktionszeiträume für die einzelnenBaumartengruppen / potenzielle HPZ <strong>–</strong> Kombinationen werden in PWI zentral vorgegeben.4.2.15 Vorrat und Zuwachs<strong>Die</strong> Vorrats- und Zuwachsangabe erfolgt in Erntefestmetern ohne Rinde (Efm o. R.).Standardisiert erfolgt die Angabe <strong>der</strong> Vorrats- und Zuwachswerte aus den jeweils aktuellenHilfstafeln <strong>der</strong> <strong>Forsteinrichtung</strong>, <strong>der</strong> dort hinterlegte Tafelwert wird übernommen.<strong>Die</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> waldwachstumskundlichen Aufnahmen auf den Versuchsflächenund beson<strong>der</strong>s auf den langjährig beobachteten Weiserflächen in Rheinland-Pfalz habengezeigt, dass die Nadelbaumarten wie Fichte, Douglasie und Kiefer bei best<strong>im</strong>mterHöhe deutlich höhere Gesamtwuchsleistung als die gebräuchlichen Ertragstafel-Werteaufweisen. <strong>Die</strong>s deutet auf ein höheres Ertragsniveau <strong>der</strong> rheinland-pfälzischen Standortehin.Der durch die Ertragstafel-Schätzung gewonnenen Zuwachs und <strong>der</strong> daraus ermittelteHiebsatz liegen damit <strong>im</strong>mer niedriger als die vom Standort zu erwartenden Werte. Ausdiesem Grund wurde eine Überprüfung <strong>der</strong> für Rheinland-Pfalz geeigneten Ertragstafelndurchgeführt. Für die Laubbaumarten Eiche und Buche können weiterhin die Ertragstafelnvon JÜTTNER (1955) und von SCHOBER (1967) verwendet werden. Für dieBaumart Fichte erweisen sich die Ertragstafeln von ASSMANN und FRANZ (1963),mittleres Ertragsniveau, für die Baumart Douglasie die Ertragstafeln von BERGEL(1985), oberes Ertragsniveau und für die Baumart Kiefer die Ertragstafeln von KERN(1958) für Rheinland-Pfalz als geeignete Vergleichstafeln.(siehe „Referenztafeln für die <strong>Forsteinrichtung</strong>“, Trippstadt 2003).Version 1.0 Seite 57 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.3 Weitere Baumarten/ Blöße4.3.1 Weitere BaumartenBaumarten ohne Flächenbedeutung und nennenswerte Einzelexemplare werden alsweitere Baumarten mit den Merkmalen Baumart, Entwicklungsphase, Alter, Lage (<strong>im</strong>Waldort) erfasst.4.3.2 BlößenBlößen sind zum Stichtag unbestockte Flächen innerhalb eines Waldortes, die zurHolzbodenfläche gehören. Ihr Flächenanteil wird mit einer Nachkommastelle angegeben.Blößen sind nicht in Mischungsformen o<strong>der</strong> Berechnungen des Bestockungsgradeseinzubeziehen.Version 1.0 Seite 58 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.4 UmweltvorsorgePlanungen zur Umweltvorsorge werden waldortsweise getrennt nach Planungsarten(festgesetzt, , potenziell) und bezogen auf jeweils räumlich abgegrenzte Maßnahmenvorgenommen. Je<strong>der</strong> ausgewiesenen Maßnahmenfläche wird neben <strong>der</strong> eigentlichenMaßnahme auch die mit <strong>der</strong> Maßnahme angestrebte Waldwirkung in Form eines Waldwirkungszieleszugeordnet.<strong>Die</strong> Erfassung <strong>der</strong> Umweltvorsorgeplanungen erfolgt <strong>im</strong> Modul „Umweltvorsorge“ des<strong>Forsteinrichtung</strong>sprogramms in Form von Planungszeilen mit den Pflichtmerkmalen:Planungsart, Wirkungsziel mit Gruppenzuordnung, Maßnahmen-Nr und Maßnahmeartsowie <strong>der</strong> Maßnahmenfläche. Bei Bedarf werden die Planungszeilen durch Angabenzur Lage <strong>der</strong> Maßnahmenfläche, Angaben zur Verjüngungsplanung o<strong>der</strong> einem Kommentarergänzt.4.4.1 PlanungsartIn <strong>der</strong> Umweltvorsorgeplanung wird unterschieden zwischen Planungen, die <strong>im</strong> Planungszeitraumumgesetzt werden sollen und damit konkrete Vorgaben darstellen, undPlanungen, die sich auf potenzielle Möglichkeiten beziehen.<strong>Die</strong> Angabe <strong>der</strong> Planungsart dient <strong>der</strong> grundsätzlichen Planungsdifferenzierung undcharakterisiert die Planungsbindung.Planungsart „festgesetzt“Es handelt sich um Umweltvorsorgeplanungen, die aufgrund räumlich konkretisierterrechtlicher Festlegungen umgesetzt werden müssen. <strong>Die</strong>se räumlich konkretisiertenrechtlichen Vorgaben können öffentlich-rechtlicher o<strong>der</strong> privat-rechtlicher Art sein.Beispiele: Kompensationsplanungen aus Planfeststellungsverfahren, festgesetzte Kompensationsflächendes Bebauungsplanes, forstrechtliche Auflagen zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Bodennutzungsart (Waldflächenausgleich) o<strong>der</strong> vertragliche Bindungen z.B. FSC- Referenzflächen.Laufende Maßnahmen, die in ein Ökokonto eingebucht sind werden ebenfalls als festgesetztePlanungen aufgenommen.<strong>Die</strong> Herkunft o<strong>der</strong> Zuordnung <strong>der</strong> angegebenen festgesetzten Planungen wird <strong>im</strong> Kommentarfeld<strong>der</strong> Planungszeile vermerkt. Dazu stehen folgende Kategorien zur Verfügung:• Kompensationsplanungen aus Planfeststellungsverfahren• Kompensationsplanung aus Bauleitplanung• sonstige naturschutzrechtliche Festsetzungen• forstrechtliche Festsetzungen• eingebuchte Ökokontomaßnahme• privatrechtlich festgelegte MaßnahmeVersion 1.0 Seite 59 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurPlanungsart „potenziell“Potenzielle Planungen zur Umweltvorsorge sind reine Eventualplanungen ohne konkreteUmsetzungsvorgabe, die vorhandene Möglichkeiten unter Berücksichtigung <strong>der</strong> gesamtbetrieblichenVorgaben und Auswirkungen systematisch darstellen und in <strong>der</strong> Inventurnachrichtlich aufgenommen werden.<strong>Die</strong> Möglichkeit Potenzialplanungen vorzunehmen, bezieht sich <strong>im</strong> Standardverfahren<strong>der</strong> <strong>Forsteinrichtung</strong> auf die Ausweisung möglicher Ausgleich- und Ersatzmaßnahmenfür Eingriffe in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild.Grundsätzlich können aber auch an<strong>der</strong>e potentielle Planungen zur Umweltvorsorge erfasstwerden.In diesen Fällen erfolgt in <strong>der</strong> Kommentarzeile die Angabe „Son<strong>der</strong>planung“.Hinweise zur Eingabe <strong>der</strong> Planungsart von „Ökokontomaßnahmen“:- - Maßnahmen, die als potenzielle Kompensationsmaßnahmen vorgeschlagen werdenund ökokontofähig sind, für die aber keine konkrete Umsetzungsabsicht des Waldbesitzendenbesteht Planungsart „potenziell“.- laufende Maßnahmen, die in ein Ökokonto eingebucht sind Planungsart „festgesetzt“mit Angabe in <strong>der</strong> Kommentarzeile „eingebuchte Ökokontomaßnahme“.- laufende Maßnahmen, die aus einem Ökokonto für konkrete Kompensationen ausgebuchtwurden Planungsart „festgesetzt“, weil sie damit Vorgabe rechtlich räumlichkonkreter Festlegung (i. d. R. Bebauungsplan) geworden sind. Angabe <strong>im</strong> <strong>der</strong> Kommentarentsprechend <strong>der</strong> Zuordnung (meist „Kompensationsplanung aus Bauleitplanung“).4.4.2 Wirkungsgruppe und Wirkungsziel<strong>Die</strong> angestrebte Umweltvorsorgewirkung einer Maßnahme wird durch die Angabe desWirkungszieles vorgegeben.<strong>Die</strong> Wirkungsziele sind sachlich Wirkungsgruppen zugeordnet, die bei <strong>der</strong> Planung mitangegeben werden. Für die Dateneingabe wird zunächst die betroffenen Waldwirkungsgruppeund in Abhängigkeit davon das Waldwirkungsziel festgelegt (abhängigeAuswahllisten).Durch die Erweiterung des Wirkungszieles um die Wirkungsgruppe lassen sich die Planungszielenach landespflegerischen Hauptgruppen bzw. Potenzialen auswerten.<strong>Die</strong> ausgewiesenen Wirkungsziele (siehe Übersichtsliste) beschränken sich auf landespflegerischeHauptwirkungen (z.B. Wasserqualität und Wasserspende/ Wasserrückhaltevermögen<strong>im</strong> Bereich Wasserschutz). Differenziertere Wirkungsziele sind lediglichfür den Bereich des Biotop- und Artenschutzes vorgesehen. Hier besteht dieMöglichkeit zur Festlegung von Zielbiotoptypen (Wirkungsziele Biotop- und ArtenschutzNr. 31 bis 49). <strong>Die</strong> Zielbiotoptypen sind <strong>der</strong> „ Liste <strong>der</strong> Pflanzengesellschaften vonRheinland-Pfalz“ (Materialien zur Landespflege, Landesamt für Umweltschutz und Ge-Version 1.0 Seite 60 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurAus <strong>der</strong> Maßnahmeangabe in Verbindung mit den zugeordneten Wirkungszielen leitetsich die konkrete landespflegerische Zielvorgabe ab.werbeaufsicht 1992) entnommen und überwiegend nach §24 LPflG geschützte Biotoptypen.DV-NRWirkungsgruppeDV- WirkungszielNR1 Wasserschutz 10 Wasserqualität20 Wasserspende / Wasserrückhaltevermögen2 Bodenschutz 10 Bodenfunktion/ Bodenfruchtbarkeit20 Erosionsschutzwirkung30 Schutz seltener Böden3 Kl<strong>im</strong>aschutz 10 Kl<strong>im</strong>aausgleich20 Wind- und Frostschutzwirkungen4 Objektschutz 10 Immissionsschutzwirkungen20 Lärmschutzwirkungen30 Sichtschutzwirkungen40 Straßenschutzwirkungen5 Biotop- und Artenschutz 10 eigendynamische Entwicklung20 alt- und totholzreiche Bestockung30 Sukzession natürliche Waldgesellschaft31 Buchenmischwald mittlerer Standorte32 Moorwald33 Bruch- und Sumpfwald34 Quell-und Bachuferwald35 Flußauenwald36 Feuchtwald37 SchluchtwaldVersion 1.0 Seite 61 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur38 Trockenwald40 Hoch- o<strong>der</strong> Zwischenmoore, Moorheiden41 Schilfröhricht o<strong>der</strong> sonstige Röhrichtbestände ,Groß- und Kleinseggenriede42 binsen-, seggen- o<strong>der</strong>hochstaudenreiche Feuchtwiesen43 Quellbereiche/Quellsümpfe44 naturnahe Bach- und Flussabschnitte45 Wachol<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Zwergginsterheiden46 Borstgras- und Arnikatriften47 Enzian- und Orchideenrasen48 Felsfluren sowie Trockenrasen49 Felsgebüsche50 Habitatstrukturen60 lichte Wirtschaftswäl<strong>der</strong>70 historische Waldbewirtschaftungsformen80 naturnaher Waldaufbau90 Biotopvernetzung6 Landschaftsschutz 10 Landschaftsbild20 Schutz von Kulturgüter7 Forschung und Entwicklung 10 Pufferzonenwirkung8 Erholung 10 Erholungswaldstruktur20 ErholungsinfrastrukturTabelle 25: Wirkungsziele nach WirkungsgruppeVersion 1.0 Seite 62 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4.4.3 MaßnahmenBeispiel :Planung einer Umweltvorsorgemaßnahme mit Mehrfachwirkungen<strong>Die</strong> Planungen <strong>der</strong> Umweltvorsorge erfolgen getrennt nach Planungsarten für räumlichabgegrenzte Maßnahmenflächen in einem Waldort.<strong>Die</strong> Maßnahmenflächen eines Waldortes werden mit fortlaufenden Maßnahmennummerngekennzeichnet. Je<strong>der</strong> Maßnahmenfläche (=Maßnahmennummer) wird eineMaßnahme zugewiesen und die betreffende Fläche angegeben. Bei Bedarf erfolgt auchdie Angabe <strong>der</strong> Lage <strong>im</strong> Waldort sowie Angaben zur Verjüngungsplanung.Je<strong>der</strong> Maßnahmenangabe wird mindestens ein Wirkungsziel zugeordnet. Werden weitereWirkung bzw. Ziele mit <strong>der</strong> Maßnahme angestrebt, sind auch diese anzugeben.<strong>Die</strong>s geschieht durch Eingabe weiterer Planungszeilen mit den gleichen Maßnahmenangabeneinschließlich <strong>der</strong> Verjüngungsplanung, aber geän<strong>der</strong>ten Wirkungszielen (sieheBeispiel). Dabei ist zu beachten, dass einer ausgewiesen Maßnahmefläche nur einWirkungsziel je Waldwirkungsgruppe zugeordnet wird, d.h. es muss sich für das vorrangigeWirkungsziel einer Waldwirkungsgruppe entschieden werden.Der Waldort o<strong>der</strong> Teile des Waldortes können auf <strong>der</strong> gleichen Fläche mit unterschiedlichenMaßnahmen, auch in unterschiedlichen Planungsarten überdeckend belegt werden.<strong>Die</strong> Planungen müssen allerdings <strong>im</strong>mer mit separaten Maßnahmennummern erfolgen.PlanungsartWaldwirkungen Maßnahme Lage Fläche k.Verj. VoranbGruppe Wirkungsziel Nr. ha ha hapotenziell WasserschutzWasserqualität1 Einbringung standortshe<strong>im</strong>ischerBaumartenN 2,6 2,6potenziell BodenschutzBodenfunktion/Bodenfruchtbarkeit1 Einbringung standortshe<strong>im</strong>ischerBaumartenN 2,6 2,6potenziell Biotop u.ArtenschutzKommentarnaturnaher Waldaufbau1 Einbringung standortshe<strong>im</strong>ischerBaumartenN 2,6 2,6ökokontofähige Maßnahme: Einbringung standortshe<strong>im</strong>ischer Laubbaumarten - vorzugsweise Buche- zur mittel- bis langfristigen Entwicklung eines laubholzreichen Mischwaldes, klumpenweiser Voranbauauf <strong>der</strong> gesamten Maßnahmenfläche<strong>Die</strong> Maßnahmen, die <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Umweltvorsorgeplanung ausgewiesen werdenkönnen sind in <strong>der</strong> Übersicht „ Liste Maßnahmen Umweltvorsorgeplanungen“ aufgeführtund näher erläutert.<strong>Die</strong> Maßnahmenliste ermöglicht sowohl die Festlegung von konkreten Einzelmaßnahmenwie z.B. "Entnahme von Nadelbäumen" wie auch die Ausweisung von Komplex-Version 1.0 Seite 63 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventurmaßnahmen ( z.B. "Entwicklung naturnaher Laubwald"). Komplexmaßnahmen beinhalten<strong>im</strong>mer mehrere Einzelmaßnahmen zur Erreichung <strong>der</strong> angestrebten Wirkung o<strong>der</strong>des Zieltyps. Welche Einzelmaßnahmen zu ergreifen sind ergibt sich situationsbezogenzum Zeitpunkt <strong>der</strong> Maßnahmendurchführung und wird nicht <strong>im</strong> Einzeln planerisch festgelegt.Ausgewiesene Sicherungsmaßnahmen ( „Sicherung, Erhaltung, Pflege“) dienen <strong>der</strong>Erhaltung des gegenwärtigen Zustandes o<strong>der</strong> sind darauf ausgerichtet zukünftigen Verschlechterungentgegen zuwirken. Es erfolgt keine wesentliche Ausweitung <strong>der</strong> gegenwärtigenWirkungsfläche o<strong>der</strong> substantielle qualitative Verbesserung (Erhaltung <strong>der</strong>Wirkung).Entwicklungsmaßnahmen ( „Entwicklung, Wie<strong>der</strong>herstellung, Reaktivierung, Renaturierung,Verbesserung“) führen dagegen zu einer angestrebten Wirkung o<strong>der</strong> einem angestrebtenZieltyp, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> gewünschten qualitativen o<strong>der</strong> flächenmäßigen Ausprägungnoch nicht vorhanden ist.In einem überschaubaren Zeitraum soll die angestrebte Wirkung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zieltyp möglichsterreicht werden o<strong>der</strong> zumindest eine deutliche Entwicklung in die gewünschteZielrichtung stattfinden.Im Gegensatz zur "Begründung o<strong>der</strong> Anlage" erfolgt eine „Entwicklung, Wie<strong>der</strong>herstellung,Reaktivierung, Renaturierung, Verbesserung“ <strong>im</strong>mer aus vorhandenen Strukturenheraus.Maßnahmen zur „Entwicklung, Begründungen o<strong>der</strong> Anlage“ beinhalten auch <strong>im</strong>mer dienotwendige Sicherung <strong>der</strong> durchgeführten Maßnahmen sowie die Sicherung <strong>der</strong> vorhandenenzielentsprechenden Strukturen.Bei <strong>der</strong> Ausweisung <strong>der</strong> Maßnahmen ist zu beachten, dass sich die konkrete Maßnahmenausrichtungvielfach erst aus <strong>der</strong> Verbindung mit dem zugeordneten Wirkungszielergibt.Beispiele :MaßnahmeEntwicklung natürliche WaldgesellschaftEntwicklung <strong>der</strong> WaldstrukturWaldwirkungsziel:Bruch-SumpfwaldStraßenschutzwirkungenDV-Nr.MaßnahmeErläuterung1 Einbringung standortshe<strong>im</strong>ischer Laubbäume2 Einbringung standortshe<strong>im</strong>ischer Gehölze Baum und StrauchartenVersion 1.0 Seite 64 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur34Einbringung seltener standortshe<strong>im</strong>ischerBäumeEinbringung seltener standortshe<strong>im</strong>ischerGehölzeSeltene Baumarten <strong>der</strong> standortshe<strong>im</strong>ischenWaldgesellschaftSelten Baum und Straucharten <strong>der</strong> standortshe<strong>im</strong>ischenWaldgesellschaft5 Einbringung seltener Bäume Seltene nicht standortshe<strong>im</strong>ische Baumarten6 Einbringung seltener GehölzeSeltene nicht standortshe<strong>im</strong>ische Baum undStraucharten7 Laubbaumeinbringung nicht standortshe<strong>im</strong>ische Laubbaumarten8 Nadelbaumeinbringung9 Entnahme nicht standortshe<strong>im</strong>ischer Gehölze10 Entnahme von Nadelbäumen11 Entnahme unerwünschter Bestockung12 Entwicklung <strong>der</strong> Waldstruktur13 Sicherung natürliche Waldgesellschaft14 Entwicklung natürliche Waldgesellschaft15 Begründung natürliche WaldgesellschaftMaßnahmen zur Entwicklung <strong>der</strong> angestrebtenWaldstruktur, die sich aus dem zugeordnetenWirkungsziel ergibtBaumartenzusammensetzung entspricht weitestgehend<strong>der</strong> natürlichen Baumartenzusammensetzung(mind. 90 %)161718Sicherung seltene natürliche WaldgesellschaftEntwicklung seltene natürliche WaldgesellschaftBegründung seltene natürliche Waldgesellschaftseltene Waldgesellschaften siehe WirkungszieleNr. 32 bis 38, Baumartenzusammensetzungentspricht weitestgehend <strong>der</strong> natürlichenBaumartenzusammensetzung (mind. 90%)19 Sicherung naturnaher Laubwald20 Entwicklung naturnaher Laubwald21 Begründung naturnaher Laubwald22 Sicherung strukturreicher Mischwald23 Entwicklung strukturreicher Mischwald24 Begründung strukturreicher MischwaldBaumartenzusammensetzung entspricht ü-berwiegend natürlichen Baumartenzusammensetzung( mind. 60 %)Mischbestand Ausrichtung nach angestrebterWirkung, entsprechend von laubbaumreich bislaubbaumdominiert, aber <strong>im</strong>mer mit Laubbaummischanteilenvon mind. 20 %Version 1.0 Seite 65 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur25 Begründung Laubwald übrige Laubwäl<strong>der</strong>26 Begründung Nadelwald übrige Nadelwäl<strong>der</strong>27 Pflege von Wald-o<strong>der</strong> Gehölzstreifen28 Anlage von Wald- o<strong>der</strong> Gehölzstreifen auch Schutzstreifen29 Sicherung von Waldaußenrän<strong>der</strong>nMit entsprechendem Vertikalaufbau und vorgelagerterSaumzone, angestrebte Mindesttiefe30 Entwicklung strukturreicher Waldaußenrän<strong>der</strong>10 m, Mindestlänge 50 m.31 Anlage strukturreicher Waldaußenrän<strong>der</strong>Mit entsprechendem Vertikalaufbau und vorgelagerterSaumzone, angestrebte Mindesttiefe10 m, Mindestlänge 50 m.32 Sicherung von Waldinnenrän<strong>der</strong>n33 Entwicklung strukturreicher Waldinnenrän<strong>der</strong>34 Anlage strukturreicher Waldinnenrän<strong>der</strong>35 Rückbau ErschließungWegerückbau, Entsiegelungen, Feinerschließung36Wie<strong>der</strong>herstellung natürlicher Bodenwasserhaushaltmeist Maßnahmenkomplex Rückbau von Drainagen,Wie<strong>der</strong>vernässung, Entnahme stören<strong>der</strong>Bewuchs37 Rückbau von Entwässerungsanlagen z. B: Drainagen, Verrohrungen38 Wie<strong>der</strong>vernässung, BewässerungMaßnahme zur dauerhaften Wie<strong>der</strong>herstellungdes natürlichen Wasserhaushalts39 Wasserableitung in retentionsfähige BereicheMaßnahmen zur Wasserableitung in Phasendes Wasserüberschusses in geeignete retensionsfähigeBereiche40 Renaturierung Gewässer41 Renaturierung GewässerausprägungGesamtrenaturierung Gewässerstruktur undbegleitende Vegetationtechnische Maßnahmen zur Renaturierung desnatürlichen Gewässerverlaufs und <strong>der</strong> Gewässerstruktur,z. B. Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Untergrundverhältnisse,Rückbau von Begradigungen,Verrohrungen, Querschnittverän<strong>der</strong>ungen,Anlage von Furten42 Sicherung natürlicher gewässerbegleiten<strong>der</strong> Zielsetzung <strong>der</strong> Vegetationsausprägung beziehtVersion 1.0 Seite 66 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur4344VegetationEntwicklung natürlicher gewässerbegleiten<strong>der</strong>VegetationReaktivierung ehemaliger Brüche, Mooreusw.sich auf wechselnde Vegetationstypen in deutlichenAnteilen.Wenn Zielsetzung nur ein vorrangiger Biotoptyp,dann differenziert mit Maßnahme Nr. 16/17und Wirkungsziel 33 bis 35 o<strong>der</strong> Maßnahme54/55 mit Wirkungszielen 41/42.Zielsetzung <strong>der</strong> Vegetationsausprägung beziehtsich auf wechselnde Vegetationstypen in deutlichenAnteilen.Wenn Zielsetzung nur ein vorrangiger Biotoptyp,dann differenziert mit Maßnahme Nr. 16/17und Wirkungsziel 33 bis 35 o<strong>der</strong> Maßnahme54/55 mit Wirkungszielen 41/42.meist Maßnahmenkomplex Maßnahmen zurWie<strong>der</strong>herstellung des geeigneten Wasserhaushaltes,bes. Pflegemaßnahmen45 Wie<strong>der</strong>begrünung46 Bodenkalkung47 Entwicklung ErosionsschutzfähigkeitBegrünung vegetationsloser Flächen, Einsaatvon RohbödenNur bei nachweislich kompensationswirksamerVerbesserung des Bodenzustandes, vorherigeErstellung eines Bodengutachtens notwendigMaßnahmenkomplex Pflege- und Verjüngungsmaßnahmen(För<strong>der</strong>ung Einzelstabilität,Vertikalstruktur, Dauerbewaldung, auf denStock setzen, Einbringung tiefwurzeln<strong>der</strong>Baumarten)48 auf den Stock setzen49 Unterlassung technischer Beeinträchtigungenz. B. Erschließung, Befahrung, Wassereinleitung50 Entfernung von Barrierewirkungen51 Sicherung eigendynamische Entwicklung52 Sicherung Alt- und TotholzVorrangig in Bezug auf die Auflösung von Bestockungsriegeln(Nadelbaumriegeln), aberauch hinsichtlich Wegerückbau, Entsiegelung,Renaturierung von Bachläufen möglichMaßnahmen zur Sicherung einer unbeeinflusstenEntwicklungIn Verbindung mit Wirkungsziel Nr. 20 (alt- undtotholzreiche Bestockung) bezogen auf flächigeAusprägung mit mindestens 10% Anteil (Kronenschirmfläche)bis in die Zerfallsphase. InVerbindung mit Wirkungsziel Nr. 50 (Habitatstruktur)zur Sicherung und Entwicklung vonEinzelbäumen.Version 1.0 Seite 67 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur53 Entwicklung Alt- und Totholz54 BiotopsicherungIn Verbindung mit Wirkungsziel Nr. 20 (alt- undtotholzreiche Bestockung) bezogen auf flächigeAusprägung mit mindestens 10% Anteil (Kronenschirmfläche)bis in die Zerfallsphase. InVerbindung mit Wirkungsziel Nr. 50 (Habitatstruktur)zur Sicherung und Entwicklung vonEinzelbäumen.Maßnahmenausrichtung ergibt sich aus demWirkungsziel Nr. 40 bis 49.55 Biotopentwicklung56 Anlage von Feuchtbiotopen57 Anlage Still- und Fließgewässertechnische Anlage eins. geeigneter Wasserführungaber auch Einbringung geeigneter Vegetationselementetechnische Anlage eins. geeigneter Wasserführungaber auch Einbringung geeigneter Vegetationselemente58 Pflege Böschungs- und Abbauflächenflächen Pflege vorhandener Strukturen (Besonnung,Beseitigung störenden Bewuchses, Sicherung59 Anlage Böschungs- und Abbauflächenflächen Rohbodenanteile)60 Begünstigung Einzelhabitatstrukturen61 Schaffung Einzelhabitatstrukturenz.B. Horstbäume, Wurzelteller, Lesesteinhaufen,Trockenmauern, Öffnen und Sicherung vonHöhlen/Stollenz.B. Horstbäume, Wurzelteller, Lesesteinhaufen,Trockenmauern, Öffnen und Sicherung vonHöhlen/Stollen62 Pflege von Kopfweiden63 Pflege krautiger Säume64 Anlage krautiger Säume65 Pflege Waldwiesen66 Anlage WaldwiesenWaldwiesen mit standortshe<strong>im</strong>ischer GrasundKräuterfloraWaldwiesen mit standortshe<strong>im</strong>ischer GrasundKräuterflora67Begünstigung Felsen, Block- o<strong>der</strong> SchutthaldenMaßnahmen zur Sicherung und Entwicklung<strong>der</strong> natürlichen Vegetation, Zurücknahme unerwünschtenBewuchses, För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Besonnung68 Erhalt von Freiflächen <strong>im</strong> Wald Erhalten und Erstellen von lichten Waldberei-Version 1.0 Seite 68 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventurchen in denen Gehölzsukzessionen folgen.An<strong>der</strong>e Offenlandbiotoptype bzw. Habitatewerden durch Angabe des Typs aus <strong>der</strong> KombinationMaßnahme und Wirkungsziel festgelegt(z. B. Maßnahme Biotopentwicklung mitWirkungsziel Wachol<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Zwergginsterheideno<strong>der</strong> Anlage Waldwiesen mit WirkungszielHabitatstrukturen69 Anlage von Freiflächen <strong>im</strong> WaldErhalten und Erstellen von lichten Waldbereichenin denen Gehölzsukzessionen folgen.An<strong>der</strong>e Offenlandbiotoptype bzw. Habitatewerden durch Angabe des Typs aus <strong>der</strong> KombinationMaßnahme und Wirkungsziel festgelegt(z. B. Maßnahme Biotopentwicklung mitWirkungsziel Wachol<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Zwergginsterheideno<strong>der</strong> Anlage Waldwiesen mit WirkungszielHabitatstrukturen70Wie<strong>der</strong>herstellung Nie<strong>der</strong>waldbewirtschaftungFlächige Aufnahme <strong>der</strong> historischen Bewirtschaftungsform<strong>im</strong> Sinne von Schlagfolgen undsomit nicht ein kleinflächiges einmaliges aufden Stock setzen71 Wie<strong>der</strong>herstellung MittelwaldbewirtschaftungFlächige Aufnahme <strong>der</strong> historischen Bewirtschaftungsform<strong>im</strong> Sinne von Schlagfolgen undsomit nicht ein kleinflächiges einmaliges aufden Stock setzen72 Pflege von Alleen, Baumreihen73 Anlage von Allee, Baumreihen74 Begünstigung beson<strong>der</strong>er Einzelelemente75 Erhaltung beson<strong>der</strong>er WaldbeständeVorrangig in Bezug auf Bedeutung für denLandschaftsschutz/-bild o<strong>der</strong> die Erholung, z.B.Begünstigung beson<strong>der</strong>er Einzelbäume o<strong>der</strong>Freistellung Boden- o<strong>der</strong> Kulturdenkmalz.B. Erhaltung beson<strong>der</strong>er regional typischerWaldbestände o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>er Waldstrukturenentwe<strong>der</strong> in Bezug auf Landschaftsschutz/Erholungund/o<strong>der</strong> Biotop- und Artenschutz76 Schaffung von Ausblicken77Verbesserung Waldwegeführung und -gestaltung78 Anlage von Erholungseinrichtungen79 beson<strong>der</strong>e Maßnahmen <strong>der</strong> Erholungswald- Maßnahmen, die auf spezielle erholungsbezo-Version 1.0 Seite 69 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventurstrukturierunggene Waldgestaltungen zielen, z. B. Anlagevon Skulpturrainen. Allgemeine Maßnahmen<strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Waldstruktur zu Erholungszwecken(z. B. Vielfältigkeit des Waldaufbaus).Werden mit <strong>der</strong> Maßnahme „Entwicklung<strong>der</strong> Waldstruktur“ in Verbindung mit dem Wirkungsziel„Erholungswaldstruktur“ beschrieben.Tabelle 26: Maßnahmen <strong>der</strong> Umweltvorsorgeplanung4.4.4 VerjüngungsplanungNotwendige Verjüngungsmaßnahmen zur Umsetzung <strong>der</strong> ausgewiesenen Umweltvorsorgemaßnahmenkönnen mit <strong>der</strong> Verjüngungsart „künstliche Verjüngung“ o<strong>der</strong> „Voranbau“geplant werden.<strong>Die</strong> angestrebte Baumartenwahl leitet sich aus <strong>der</strong> formulierten landespflegerischenZielvorstellung (Waldwirkungsziel und Maßnahme) ab. Zusätzlich können Erläuterungenzur Verjüngungsplanung Kommentarfeld angegeben werden.4.4.5 KommentarErläuterungen zur Planungszeile können angegeben werden.Bei festgesetzten Planungen ist hier die Herkunft <strong>der</strong> festgesetzten Planungen anzugeben,und bei <strong>der</strong> Planungsart „potenziell“ die Anmerkung „Son<strong>der</strong>planung“, wennes sich nicht um potenzielle Kompensationsmaßnahmen handelt.Kommentare zu Maßnahmen mit Mehrfachwirkungen, die gemäß <strong>der</strong> Vorgabe mit mehrerenPlanungszeilen darzustellen sind, sollten nur in einer Planungszeile vorgenommenwerden. <strong>Die</strong> Angabe erfolgt in diesen Fällen in <strong>der</strong> Planungszeile mit dem Wirkungszieldessen Gruppe in <strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong> Wirkungsgruppen zuerst auftritt (vgl.Reihenfolge Wirkungsgruppen: 1.Wasserschutz bis 8.Erholung).Version 1.0 Seite 70 von 72


Technische Erläuterungen zur PrivatwaldinventurUmweltvorsorge planen5.1.1 Gegenstand <strong>der</strong> UmweltvorsorgeplanungDer gesetzlichen For<strong>der</strong>ung zur Berücksichtigung <strong>der</strong> Umweltvorsorge in <strong>der</strong> Betriebsplanungwird <strong>im</strong> Verfahren von PWI durch eine eigenständige und umfassende UmweltvorsorgeplanungRechnung getragen, die eine gründliche Situationsanalyse und detailliertePlanungen umfasst.<strong>Die</strong> Planungen zur Umweltvorsorge beziehen sich dabei auf die Ausweisung von Zielenund Maßnahmen zur Sicherung, Verbesserung und Entwicklung <strong>der</strong> Umwelt-, Schutzund Erholungswirkungen des Waldes.<strong>Die</strong> Umweltvorsorgeplanung in PWI soll pr<strong>im</strong>är Potentiale aufzeigen..Ergebnisse<strong>Die</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Privatwaldinventur (Sach-und Geodaten)werden in analoger unddigitaler Form zusammengestellt.Das Inventurwerk umfasst folgende Teile:1. TextteilErläuterungsbericht2. Übersichten Zustandserfassung2.1 Flächenglie<strong>der</strong>ung2.2 StandortVersion 1.0 Seite 71 von 72


Technische Erläuterungen zur Privatwaldinventur2.3 BaumartenÜbersicht BaumartenBaumartenverteilung nach BaumartengruppenEntwicklungsphasen und BaumartengruppenÜbersicht Baumarengruppen und AltersklassenÜbersicht Baumartengruppen und Entwicklungsphasen3. Waldwirkungsanalyse4. Umweltvorsorgeplanung10. Waldortsblätter11. Karten11.1 Luftbildkarte Maßstab 1:10.00011.2 Forstgrundkarte Maßstab 1:10.00011.3 Datenträger mit PolygisdatenVersion 1.0 Seite 72 von 72

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