KOMPENDIUM DES KATECHISMUS DER KATHOLISCHEN KIRCHE

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13.07.2015 Aufrufe

1734-17371745-1746Aufgrund seiner Freiheit ist der Mensch für seine Taten soweit verantwortlich, als siewillentlich sind. Die Anrechenbarkeit einer Tat und die Verantwortung für sie könnenaber durch Unkenntnis, Unachtsamkeit, erlittene Gewalt, Furcht, übermäßige Affekte oderGewohnheiten vermindert, ja manchmal sogar aufgehoben sein.365. Warum hat jeder Mensch das Recht, seine Freiheit auszuüben?1738-1747Das Recht, seine Freiheit auszuüben, ist jedem Menschen eigen, weil es untrennbar mitder Würde der menschlichen Person verbunden ist. Darum ist dieses Recht immer zuachten, besonders in sittlichen und religiösen Belangen. Es muss durch die staatlicheGesetzgebung anerkannt und innerhalb der Grenzen des Gemeinwohls und der gerechtenöffentlichen Ordnung geschützt werden.366. Welchen Platz hat die menschliche Freiheit in der Heilsordnung?1739-17421748Unsere Freiheit ist aufgrund der ersten Sünde geschwächt. Diese Schwächung istdurch die nachfolgenden Sünden akuter geworden. Christus aber hat uns „zur Freiheitbefreit“ (Gal 5, 1). Durch seine Gnade führt uns der Heilige Geist zur inneren Freiheit, umuns zu seinen freien Mitarbeitern in der Kirche und in der Welt zu machen.367. Welches sind die Quellen der Sittlichkeit menschlicher Handlungen?1749-17541757-1758Der sittliche Charakter menschlicher Handlungen hängt von drei Quellen ab: vomgewählten Objekt, also davon, ob ein wahres oder ein nur scheinbares Gut gewählt wird;von der Absicht des handelnden Subjekts, das heißt vom Ziel, das mit der Handlungangestrebt wird; und von den Umständen der Handlung einschließlich ihrer Folgen.368. Wann ist eine Handlung sittlich gut?1755-1756- 98 -

1759-1760Eine Handlung ist sittlich gut, wenn zugleich das Objekt, die Absicht und die Umständegut sind. Das gewählte Objekt allein kann ein Handeln als Ganzes zu etwas Schlechtemmachen, auch wenn die Absicht gut ist. Es ist nicht erlaubt, etwas Schlechtes zu tun,damit etwas Gutes daraus entsteht. Eine schlechte Absicht macht die Handlung zu etwasSchlechtem, selbst wenn ihr Objekt an sich gut ist. Dagegen macht eine gute Absichtein wegen seines Objektes schlechtes Verhalten nicht gut, denn der Zweck rechtfertigtnicht die Mittel. Die Umstände können die Verantwortung des Handelnden vermindern odervermehren, können aber nicht die sittliche Beschaffenheit der Handlungen selbst ändern;niemals machen sie eine in sich schlechte Handlung gut.369. Gibt es Handlungen, die immer unerlaubt sind?1756-1761Es gibt Handlungen, die zu wählen wegen ihres Objektes (zum Beispiel Gotteslästerung,Mord, Ehebruch) immer unerlaubt sind. Ein solcher Entschluss bedingt schon eineUngeordnetheit des Willens, das heißt etwas sittlich Schlechtes, das nicht mit dem Verweisauf Güter, die eventuell daraus entstehen könnten, gerechtfertigt werden kann.Die Sittlichkeit der Leidenschaften370. Was sind die Leidenschaften?1762-17661771-1772Die Leidenschaften sind Gefühle, Affekte oder Bewegungen des Empfindungsvermögens,die natürliche Regungen der menschlichen Seele sind und zum Handeln oder Nicht-Handeln drängen, je nachdem, ob etwas als gut oder als schlecht empfunden wird.Die grundlegenden Leidenschaften sind Liebe und Hass, Verlangen und Furcht, Freudeund Traurigkeit sowie Zorn. Die wichtigste Leidenschaft ist die Liebe, die durch dieAnziehungskraft des Guten hervorgerufen wird. Man liebt nur Gutes, ob es nun wirklichoder nur scheinbar gut ist.371. Sind die Leidenschaften sittlich gut oder schlecht?1767-17701773-1775Als Regungen des Empfindungsvermögens sind die Leidenschaften an sich weder gut nochschlecht: Sie sind gut, wenn sie zu einer guten Handlung beitragen; sie sind schlecht, wenndas Gegenteil der Fall ist. Sie können in die Tugenden aufgenommen oder durch die Lasterverdorben werden.- 99 -

1759-1760Eine Handlung ist sittlich gut, wenn zugleich das Objekt, die Absicht und die Umständegut sind. Das gewählte Objekt allein kann ein Handeln als Ganzes zu etwas Schlechtemmachen, auch wenn die Absicht gut ist. Es ist nicht erlaubt, etwas Schlechtes zu tun,damit etwas Gutes daraus entsteht. Eine schlechte Absicht macht die Handlung zu etwasSchlechtem, selbst wenn ihr Objekt an sich gut ist. Dagegen macht eine gute Absichtein wegen seines Objektes schlechtes Verhalten nicht gut, denn der Zweck rechtfertigtnicht die Mittel. Die Umstände können die Verantwortung des Handelnden vermindern odervermehren, können aber nicht die sittliche Beschaffenheit der Handlungen selbst ändern;niemals machen sie eine in sich schlechte Handlung gut.369. Gibt es Handlungen, die immer unerlaubt sind?1756-1761Es gibt Handlungen, die zu wählen wegen ihres Objektes (zum Beispiel Gotteslästerung,Mord, Ehebruch) immer unerlaubt sind. Ein solcher Entschluss bedingt schon eineUngeordnetheit des Willens, das heißt etwas sittlich Schlechtes, das nicht mit dem Verweisauf Güter, die eventuell daraus entstehen könnten, gerechtfertigt werden kann.Die Sittlichkeit der Leidenschaften370. Was sind die Leidenschaften?1762-17661771-1772Die Leidenschaften sind Gefühle, Affekte oder Bewegungen des Empfindungsvermögens,die natürliche Regungen der menschlichen Seele sind und zum Handeln oder Nicht-Handeln drängen, je nachdem, ob etwas als gut oder als schlecht empfunden wird.Die grundlegenden Leidenschaften sind Liebe und Hass, Verlangen und Furcht, Freudeund Traurigkeit sowie Zorn. Die wichtigste Leidenschaft ist die Liebe, die durch dieAnziehungskraft des Guten hervorgerufen wird. Man liebt nur Gutes, ob es nun wirklichoder nur scheinbar gut ist.371. Sind die Leidenschaften sittlich gut oder schlecht?1767-17701773-1775Als Regungen des Empfindungsvermögens sind die Leidenschaften an sich weder gut nochschlecht: Sie sind gut, wenn sie zu einer guten Handlung beitragen; sie sind schlecht, wenndas Gegenteil der Fall ist. Sie können in die Tugenden aufgenommen oder durch die Lasterverdorben werden.- 99 -

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