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2.1 Die Fragestellung - oder das Leben mit meiner mind map ... - Oulu

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Hier hilft uns wieder der Rückgriff auf die Etymologie des BegriffesMethode weiter. Auch dieses Wort kommt aus dem Griechischen. Es ist ein ausden Wörtern metá (hinterher, nach) und hodós (der Weg) gebildetesKompositum. Man könnte es direkt übersetzen als Weg des Nachgehens. Da<strong>mit</strong>erhalten wir ein wichtiges Kriterium des Begriffes: <strong>Die</strong> Methode macht eseinem Wissenschaftler möglich, den Weg, der einen anderen Wissenschaftler zueinem bestimmten Ergebnis gebracht hat, nachzugehen. <strong>Die</strong> Methodenlehredient der Analyse und Kritik wissenschaftlicher Verfahren.Eine Methode ist also zunächst einmal ein Verfahren, <strong>mit</strong> dem man dieAnwendungsweise seiner Theorie auf die Wirklichkeit (und umgekehrt)dokumentiert. Auf der Grundlage dieser Dokumentation kann dann ein andererWissenschaftler, unabhängig von Zeit und Ort, überprüfen, ob er zu identischenErgebnissen kommt. Eine Methode, und hier können wir ein erstes Fehlurteilausräumen, ist also nichts, <strong>mit</strong> dem man in seine Arbeit einsteigt, sondernetwas, was nach der geleisteten Forschung kommt. <strong>Die</strong> Anwendung derTheorien wird methodisch überprüft, d. h. dokumentiert. Der populäre Glaube,<strong>das</strong>s eine Methode ein gut organisiertes und ein ein für alle Mal festgelegtesGedankenschema ist, an dem man Erscheinungsweisen der Wirklichkeit nureinsortieren und abhaken muss, um eine fehlerlose Arbeit zu schreiben, istfalsch. Der von Studenten oft geäuβerte und berechtigte Wunsch nachMethoden ist eigentlich immer als ein Bedürfnis nach gesichertenVerfahrensweisen, formalen Standards und Konventionen zu verstehen und zubehandeln.In unserer Abteilung, die den Anspruch erhebt, <strong>das</strong> Fach der GermanischenPhilologie in seiner ganzen Breite – Systemlinguistik, Angewandte Linguistik,Literatur- und Kulturwissenschaft, Wirtschaftsphilologie – darzustellen, kann ineinem Kandidaten- <strong>oder</strong> GraduSeminar nicht eine Methode, die alle genanntenphilologischen Teilbereiche bedient, gelehrt werden – denn es gibt diese garnicht. <strong>Die</strong>se Aufgabe muss in den betreffenden Fachseminaren rechtzeitig geübtund gelöst werden. Zu der Selbstständigkeit im Verfassen eines GraduTextesgehört auch die Entscheidung für ein bestimmtes und passendes Verfahren, diean der Schnittstelle zwischen <strong>Fragestellung</strong> und Material zu treffen ist.<strong>2.1</strong>0 Der HauptteilDa in unserem Institut <strong>das</strong> Spektrum der zu schreibenden Gradus sehr weitgefasst ist – die Themen reichen von der Sprachwissenschaft über Literatur- undKulturwissenschaft bis zu Landeskunde, Sprachdidaktik und in dieWirtschaftskommunikation – können hier nur sehr allgemeine Richtlinien füreinzelne Themenschwerpunkte gegeben werden. Vertiefende Einsichten in18

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