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- 390 - 390wurde, überlegen, ob und inwieweit eine Staatshaftungsklage gegen die Bun<strong>des</strong>republikDeutschland in Erwägung zu ziehen ist. Deren Voraussetzungen wären:145614572. Eigenständiges Institut?Im nationalen Recht ist derzeit noch umstritten, ob das Rechtsinstitut <strong>des</strong> gemeinschaftsrechtlichenHaftungsanspruchs eigenständig neben dem innerstaatlichen Amtshaftungsanspruchsteht 2374) oder im innerstaatlichen Haftungsanspruch inkorporiertist. 2375) Würde man von letzterem ausgehen, so mußte allerdings insoweit das nationaleHaftungsrecht gemeinschaftskonform ausgelegt werden, um den Besonderheiten <strong>des</strong>gemeinschaftsrechtlichen Haftungsanspruches gerecht zu werden. 2376) Diese im Fachschrifttumstreitig gewesene Frage ist jetzt vom EuGH dahingehend entschieden worden,dass der Staatshaftungsanspruch wegen Verstoßes eines höchstinstanzlichen Gerichtsgegen das Gemeinschaftsrechts bezüglich seiner Voraussetzungen die Rechtsgrundlageunmittelbar aufgrund Gemeinschaftsrechts habe, während die Folgen <strong>des</strong>verursachten Schadens aufgrund nationalen Haftungsrechts zu beheben seien, 2377) essei denn, der EuGH verfüge über alle Angaben, um im Rahmen einer anläßlich einesStaatshaftungsverfahrens erfolgten Vorlage gemäß Art. 267 AEUV (= Art. 234 EGa.F.) die Voraussetzungen für die Haftung eines Mitgliedstaates selbst feststellen zukönnen. 2378) Dabei dürfe das nationale Recht nicht solche Hürden aufbauen, dass dieErlangung einer Entschädigung praktisch unmöglich werde. 2379)An dem zuvor Ausgeführten ist die Rechtsprechung <strong>des</strong> BGH 2380) zum GemeinschaftsrechtlichenStaatshaftungsanspruch abzugleichen. Dort ging es um eine Haftung für„legislatives Unrecht.“ 2381) Auch der BGH 2382) geht davon aus, dass dann, wenn sichaus dem nationalen Recht keine Anspruchsgrundlage herleiten lasse, dann zu prüfensei, ob sich ein Anspruch unmittelbar aus dem europäischen Gemeinschaftsrecht her-2374)2375)2376)2377)2378)2379)2380)2381)2382)Dafür Detterbeck AöR 125 (2000), 202, 239 ff.Dafür Dörr EuZW 2012, 86, 87; Schoch Jura 2002, 837, 839 f.. Zum Überblick Cole/Haus JuS2003, 760, 766 f.Cole/Haus JuS 2003, 760, 766EuGH 30.09.2003 – Rs. C-224/01 (Köbler/Österreich), NJW 2003, 3539. Rdn. 58, 100EuGH 30.09.2003 – Rs. C-224/01 (Köbler/Österreich), NJW 2003, 3539. Rdn. 101EuGH 30.09.2003 – Rs. C-224/01 (Köbler/Österreich), NJW 2003, 3539. Rdn. 58BGH 24.10.1996 – III ZR 127/91, BGHZ 134, 30 nach Vorlage zum EuGH in BGH 28.01.1993 –III ZR 127/91, WM 1993, 707 und Entscheidung <strong>des</strong> EuGH 05.03.1996 – Rs. C-46/93 (Brasseriedu Pecheur), NJW 1996, 1267BGH 24.10.1996 – III ZR 127/91, BGHZ 134, 30, 31; BGH 22.01.2009 – III ZR 233/07, NJW2009, 2534. Zur Haftung wegen exekutiven Unrechts BGH 14.12.2000 – III ZR 151/99, BGHZ146, 154; zur Haftung wegen nicht rechtzeitiger Umsetzung einer Richtlinie BGH 20.01.2005 –III ZR 48/01, NJW 2005, 742; zur Haftung wegen judikativen Unrechts BGH 28.10.2004 – III ZR294/03, NJW 2005, 747; BGH 22.01.2009 – III ZR 233/07, WM 2009, 621BGH 24.10.1996 – III ZR 127/91, BGHZ 134, 30, 33, 36

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