PDF Version des Buchs herunterladen - Dr. iur. Klaus-R. Wagner
PDF Version des Buchs herunterladen - Dr. iur. Klaus-R. Wagner PDF Version des Buchs herunterladen - Dr. iur. Klaus-R. Wagner
- 338 - 338124912501251Auslegung zugänglich sind. 2053) In einem solchen Fall bleibt nur die Möglichkeit, gegenden belastenden Bescheid Einspruch einzulegen und nach negativer EinspruchsentscheidungKlage zum FG zu erheben, um im finanzgerichtlichen Verfahrendie verfassungsgerichtliche Inzidentprüfung der als verfassungswidrig beanstandetenNorm anzustreben. 2054)Bei der verfassungsrechtlichen Inzidentprüfung handelt es sich um keine Verfassungsbeschwerdedes Steuerpflichtigen. Vielmehr kann er diese Inzidentprüfung anregen,indem er im finanzgerichtlichen Verfahren oder im Revisionsverfahren verfassungsrechtlicheGründe vorträgt, die für eine Verfassungswidrigkeit des Gesetzessprechen, welches gesetzliche Ermächtigungsgrundlage für den ihn belastenden Steuerbescheidist.Ziel eines solchen schriftsätzlichen Vortrages ist, das FG oder den BFH entweder vonder Notwendigkeit der verfassungskonformen Auslegung zu überzeugen oder hilfsweisevon der Verfassungswidrigkeit der beanstandeten gesetzlichen Regelung zuüberzeugen, um im letzteren Fall zu erreichen, dass das FG oder der BFH bei eigenerÜberzeugung von der Verfassungswidrigkeit gemäß Art. 100 Abs. 1 Satz 1 GG demBVerfG vorlegt.Ist ein Gericht überzeugt, dass ein Steuergesetz verfassungswidrig ist, so hat es dieserhalbkeine Verwerfungskompetenz. Es hat dann, wenn es für den Ausgang des Hauptsacheverfahrensauf die Frage der Verfassungswidrigkeit der Norm ankommt, dasfinanzgerichtliche Verfahren bzw. das Revisionsverfahren auszusetzen und demBVerfG vorzulegen (Art. 100 Abs. 1 Satz 1 GG). 2055)1252c) Verfassungsbeschwerde gegen ein Urteil des FGEine Verfassungsbeschwerde gegen ein Urteil des FG ist unter Beachtung der Zulässigkeitsvoraussetzungennur unter folgenden Voraussetzungen zulässig:- Es ist keine zulässige Nichtzulassungsbeschwerde möglich oder- die Voraussetzungen des § 90 Abs. 2 Satz 2 BVerfGG sind gegeben.1253d) Verfassungsbeschwerde gegen einen Beschluss des FG oder BFH aufVersagung der Aussetzung der VollziehungDieser Fall stellt sich in der Regel dort, wo der Steuerpflichtige sich gegen einen belastendenSteuerbescheid wendet und in diesem Zusammenhang die Verfassungswidrigkeiteines Steuergesetzes rügt. Es ist folglich der oben beschriebene Fall, in welchemim Hauptsacheverfahren eine Inzidentprüfung gemäß Art. 100 Abs. 1 Satz 1 GG angestrebtwird. Während bei der Frage der Verfassungswidrigkeit einer Norm das Gerichtunter oben genannten Voraussetzungen nach Art. 100 Abs. 1 Satz 1 GG verfahrenmuß, ist dies in einem AdV-Verfahren anders.2053)2054)2055)BVerfG 10.02.1987 - 1 BvR 1466/86, Information StW 1987, 192BVerfG 04.12.2002 – 2 BvR 400/98 und 1735/00, BStBl. II 2003, 534, 544BFH 28.03.2007 – VIII B 50/06, BFH/NV 2007, 1337, 1338 f.. Siehe Spindler DStR 2001, 725zu Vorlageverfahren des BFH aus Anlaß durch den Steuergesetzgeber des beeinträchtigten Vertrauensschutzesim Steuerrecht
- 339 - 3391254125512561257Hat ein FG oder der BFH Zweifel an der Verfassungswidrigkeit einer Norm und ist dieFrage der Verfassungswidrigkeit der Norm entscheidungserheblich, dann kann daraufdie Aussetzung bzw. Aufhebung der Vollziehung (§ 69 Abs. 3 FGO) gestützt werden.2056) Denn eine abschließende Entscheidung über die Verfassungswidrigkeit einerNorm steht wegen Art. 100 Abs. 1 Satz 1 GG weder dem FG noch dem BFH zu undeine Vorlage gemäß Art. 100 Abs. 1 Satz 1 GG ist im AdV-Verfahren bei ausreichendenZweifeln nicht geboten. 2057) Allerdings ist das FG nicht daran gehindert, bereits imAussetzungsverfahren verfassungsrechtliche Zweifel im Hinblick auf den Individualrechtsschutzdes Antragstellers gegen öffentliche Belange des öffentlichen Interessesan einer geordneten Haushaltsführung abzuwägen, 2058) womit letztlich bei noch soerheblichen verfassungsrechtlichen Zweifeln die Gewährung von AdV wiederum indas Belieben des Gerichts gestellt wird.Ernstliche Zweifel i.S. des § 69 Abs. 2 und 3 FGO können nämlich auch verfassungsrechtlicheZweifel an der Gültigkeit einer dem angefochtenen Verwaltungsakt zugrundeliegenden Norm sein. 2059) Hat das FG bzw. der BFH im AdV-Verfahren aberkeine diesbezüglichen Zweifel, kann deshalb nicht gegen einen ablehnenden AdV-Beschluss Verfassungsbeschwerde erhoben werden. Hier ist aus Gründen der Erschöpfungdes Rechtsweges (§ 90 Abs. 2 Satz 1 BVerfGG) das Hauptsacheverfahren zudurchlaufen. 2060)Anders ist es dagegen, wenn sich in einem AdV-Verfahren die Frage stellen sollte,gegen einen ablehnenden Beschluß des FG bzw. BFH Verfassungsbeschwerde deshalberheben zu wollen, weil die ablehnende Entscheidung selbst Grundrechte des Antragstellersverletzt. 2061)In solchen Fällen sind für eine Verfassungsbeschwerde - ohne den Ausgang desHauptsacheverfahrens abwarten zu müssen - folgende Voraussetzungen zu beachten:- Die frühere Rechtsprechung des BVerfG, wonach die Rechtswegerschöpfung des§ 90 Abs. 2 Satz 1 BVerfGG es erfordere, bei einem ablehnenden Beschluss desFG ohne Zulassung der Beschwerde (§ 128 Abs. 3 FGO) bei Vorliegen der entsprechendenVoraussetzungen (z.B. wegen Verstoßes gegen Art. 103 Abs. 1 oderWillkür bzw. „greifbare Gesetzesverletzung“ gemäß Art. 3 Abs. 1 GG) zunächst2056)2057)2058)2059)2060)2061)BFH 15.12.2000 – IX B 128/99, BStBl II 2001, 411; BFH 05.03.2001 - IX B 90/00, BStBl II2001, 405; BFH 09.05.2001 – XI B 151/00, BStBl II 2001, 552; BFH 06.11.2001 – II B 85/01,BFH/NV 2002, 508; BFH 02.11.2001 – X B 85/01, BFH/NV 2002, 343; FG Düsseldorf04.03.2002 – 3 V 5245/01 A (E), EFG 2002, 921BVerfG 09.05.1969 - 1 BvR 218/69, DB 1969, 1819BFH 12.08.2002 – VIII B 69/02, BFH/NV 2002, 1579, 1580 u.H.a. BVerfG 06.04.1988 – 1 BvR146/88, StRK, FGO, § 69 Rechtsspruch 283; BVerfG 03.04.1992 – 2 BvR 283/92, BB 1992,1772; BFH 20.07.1990 – III B 144/89, BStBl. II 1991, 104; BFH 19.08.1994 – X B 318/93, X B319/93, BFH/NV 1995, 143. Ferner BFH 06.03.2003 – XI B 07/02, BStBl. II 2003, 516, 517 f.;BFH 06.03.2003 – XI B 76/02, BStBl. II 2003, 523, 524 f.BVerfG 21.02.1961 – 1 BvR 314/60, BVerfGE 12, 180, 186; BFH 20.07.1990 – III B 144/89,BStBl. II 1991, 104; BFH 09.10.1991 – III B 51/91, BStBl. II 1992, 91; BFH 15.12.2000 – IX B128/99, BStBl II 2001, 411BVerfG 01.02.1989 – 1 BvR 1290/85, BVerfGE 79, 275; BVerfG 05.04.1990 - 1 BvR 32/89,Information StW 1990, 407; BVerfG 06.12.2002 – 1 BvR 191/95, NJW 2003, 1305BVerfG 01.02.1989 – 1 BvR 1290/85, BVerfGE 79, 275, 278 ff.; BVerfG 06.12.2002 – 1 BvR191/95, NJW 2003, 1305
- Seite 290 und 291: - 288 - 28810421043FGO). 1715) Die
- Seite 292 und 293: - 290 - 290seiner Rechtsauffassung
- Seite 294 und 295: - 292 - 292105710581059106010611062
- Seite 296 und 297: - 294 - 29410671068XIII.Anhörungsr
- Seite 298 und 299: - 296 - 2961072ben wird. 1764) Gege
- Seite 300 und 301: - 298 - 298107910801081sprechung de
- Seite 302 und 303: - 300 - 3001085108610871088BVerfG 1
- Seite 304 und 305: - 302 - 302109510961097Beschluss de
- Seite 306 und 307: - 304 - 30411001101- Die Gegenvorst
- Seite 308 und 309: - 306 - 306110411051106dung des BFH
- Seite 310 und 311: - 308 - 308111311141115Die Praxis z
- Seite 312 und 313: - 310 - 3101121Im letzteren Fall w
- Seite 314 und 315: - 312 - 31211311132Die Bundesrepubl
- Seite 316 und 317: - 314 - 3141136113711381139ten verp
- Seite 318 und 319: - 316 - 3161144zwingend den nationa
- Seite 320 und 321: - 318 - 318115011511152115311546. A
- Seite 322 und 323: - 320 - 32011581159rechte zu den al
- Seite 324 und 325: - 322 - 322116311641165116611671168
- Seite 326 und 327: - 324 - 324118311841185118611871188
- Seite 328 und 329: - 326 - 32611961197Das BVerfG sieht
- Seite 330 und 331: - 328 - 32812008. Aus der Sicht von
- Seite 332 und 333: - 330 - 3301209121012111212(4) Sowe
- Seite 334 und 335: - 332 - 332121912201221Fragen sind
- Seite 336 und 337: - 334 - 334122712281229123012311232
- Seite 338 und 339: - 336 - 3361239124012411242setzlich
- Seite 342 und 343: - 340 - 34012581259eine außerorden
- Seite 344 und 345: - 342 - 34212631264betrifft und im
- Seite 346 und 347: - 344 - 344127012711272die eingeleg
- Seite 348 und 349: - 346 - 3461278zungen kommt es noch
- Seite 350 und 351: - 348 - 348128612871288128912901291
- Seite 352 und 353: - 350 - 35012971298129913001301- In
- Seite 354 und 355: - 352 - 35213061307In Mecklenburg-V
- Seite 356 und 357: - 354 - 35413141315stoß gegen das
- Seite 358 und 359: - 356 - 3561321Bei der Prüfung die
- Seite 360 und 361: - 358 - 358132813291330133113321333
- Seite 362 und 363: - 360 - 360134113421343gerichtliche
- Seite 364 und 365: - 362 - 3621349135013511352Folgende
- Seite 366 und 367: - 364 - 3641358135913601361ziehung
- Seite 368 und 369: - 366 - 36613651366- Andererseits:
- Seite 370 und 371: - 368 - 3681374i) Unbillige HärteD
- Seite 372 und 373: - 370 - 37013871388- Bei der Regelu
- Seite 374 und 375: - 372 - 3721394139513961397Mit dem
- Seite 376 und 377: - 374 - 3741399Auch weist der BFH 2
- Seite 378 und 379: - 376 - 3761403Unternimmt man gegen
- Seite 380 und 381: - 378 - 37814061407im Widerspruch z
- Seite 382 und 383: - 380 - 3801413141414151416nächst
- Seite 384 und 385: - 382 - 38214251426142714281429XIX.
- Seite 386 und 387: - 384 - 384143414351436Bereits in d
- Seite 388 und 389: - 386 - 386144414451446ankomme oder
- 339 - 3391254125512561257Hat ein FG oder der BFH Zweifel an der Verfassungswidrigkeit einer Norm und ist dieFrage der Verfassungswidrigkeit der Norm entscheidungserheblich, dann kann daraufdie Aussetzung bzw. Aufhebung der Vollziehung (§ 69 Abs. 3 FGO) gestützt werden.2056) Denn eine abschließende Entscheidung über die Verfassungswidrigkeit einerNorm steht wegen Art. 100 Abs. 1 Satz 1 GG weder dem FG noch dem BFH zu undeine Vorlage gemäß Art. 100 Abs. 1 Satz 1 GG ist im AdV-Verfahren bei ausreichendenZweifeln nicht geboten. 2057) Allerdings ist das FG nicht daran gehindert, bereits imAussetzungsverfahren verfassungsrechtliche Zweifel im Hinblick auf den Individualrechtsschutz<strong>des</strong> Antragstellers gegen öffentliche Belange <strong>des</strong> öffentlichen Interessesan einer geordneten Haushaltsführung abzuwägen, 2058) womit letztlich bei noch soerheblichen verfassungsrechtlichen Zweifeln die Gewährung von AdV wiederum indas Belieben <strong>des</strong> Gerichts gestellt wird.Ernstliche Zweifel i.S. <strong>des</strong> § 69 Abs. 2 und 3 FGO können nämlich auch verfassungsrechtlicheZweifel an der Gültigkeit einer dem angefochtenen Verwaltungsakt zugrundeliegenden Norm sein. 2059) Hat das FG bzw. der BFH im AdV-Verfahren aberkeine diesbezüglichen Zweifel, kann <strong>des</strong>halb nicht gegen einen ablehnenden AdV-Beschluss Verfassungsbeschwerde erhoben werden. Hier ist aus Gründen der Erschöpfung<strong>des</strong> Rechtsweges (§ 90 Abs. 2 Satz 1 BVerfGG) das Hauptsacheverfahren zudurchlaufen. 2060)Anders ist es dagegen, wenn sich in einem AdV-Verfahren die Frage stellen sollte,gegen einen ablehnenden Beschluß <strong>des</strong> FG bzw. BFH Verfassungsbeschwerde <strong>des</strong>halberheben zu wollen, weil die ablehnende Entscheidung selbst Grundrechte <strong>des</strong> Antragstellersverletzt. 2061)In solchen Fällen sind für eine Verfassungsbeschwerde - ohne den Ausgang <strong>des</strong>Hauptsacheverfahrens abwarten zu müssen - folgende Voraussetzungen zu beachten:- Die frühere Rechtsprechung <strong>des</strong> BVerfG, wonach die Rechtswegerschöpfung <strong>des</strong>§ 90 Abs. 2 Satz 1 BVerfGG es erfordere, bei einem ablehnenden Beschluss <strong>des</strong>FG ohne Zulassung der Beschwerde (§ 128 Abs. 3 FGO) bei Vorliegen der entsprechendenVoraussetzungen (z.B. wegen Verstoßes gegen Art. 103 Abs. 1 oderWillkür bzw. „greifbare Gesetzesverletzung“ gemäß Art. 3 Abs. 1 GG) zunächst2056)2057)2058)2059)2060)2061)BFH 15.12.2000 – IX B 128/99, BStBl II 2001, 411; BFH 05.03.2001 - IX B 90/00, BStBl II2001, 405; BFH 09.05.2001 – XI B 151/00, BStBl II 2001, 552; BFH 06.11.2001 – II B 85/01,BFH/NV 2002, 508; BFH 02.11.2001 – X B 85/01, BFH/NV 2002, 343; FG Düsseldorf04.03.2002 – 3 V 5245/01 A (E), EFG 2002, 921BVerfG 09.05.1969 - 1 BvR 218/69, DB 1969, 1819BFH 12.08.2002 – VIII B 69/02, BFH/NV 2002, 1579, 1580 u.H.a. BVerfG 06.04.1988 – 1 BvR146/88, StRK, FGO, § 69 Rechtsspruch 283; BVerfG 03.04.1992 – 2 BvR 283/92, BB 1992,1772; BFH 20.07.1990 – III B 144/89, BStBl. II 1991, 104; BFH 19.08.1994 – X B 318/93, X B319/93, BFH/NV 1995, 143. Ferner BFH 06.03.2003 – XI B 07/02, BStBl. II 2003, 516, 517 f.;BFH 06.03.2003 – XI B 76/02, BStBl. II 2003, 523, 524 f.BVerfG 21.02.1961 – 1 BvR 314/60, BVerfGE 12, 180, 186; BFH 20.07.1990 – III B 144/89,BStBl. II 1991, 104; BFH 09.10.1991 – III B 51/91, BStBl. II 1992, 91; BFH 15.12.2000 – IX B128/99, BStBl II 2001, 411BVerfG 01.02.1989 – 1 BvR 1290/85, BVerfGE 79, 275; BVerfG 05.04.1990 - 1 BvR 32/89,Information StW 1990, 407; BVerfG 06.12.2002 – 1 BvR 191/95, NJW 2003, 1305BVerfG 01.02.1989 – 1 BvR 1290/85, BVerfGE 79, 275, 278 ff.; BVerfG 06.12.2002 – 1 BvR191/95, NJW 2003, 1305