13.07.2015 Aufrufe

PDF Version des Buchs herunterladen - Dr. iur. Klaus-R. Wagner

PDF Version des Buchs herunterladen - Dr. iur. Klaus-R. Wagner

PDF Version des Buchs herunterladen - Dr. iur. Klaus-R. Wagner

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 297 - 297107610771078sungsbeschwerde zu entsprechen gewesen wäre. 1775) Alleine der Umstand, dass derBFH der Nichtzulassungsbeschwerde nicht entsprochen hat und dies in seinem Beschlussnicht begründet hat, rechtfertigt nach dem BFH nicht, <strong>des</strong>halb eine Anhörungsrüge(§ 133a FGO) zu erheben. 1776) Auch können mit einer Anhörungsrüge nichtEinwände gegen die inhaltiche Richtigkeit der Entscheidung <strong>des</strong> BFH geführt werden.1777) Dies hat Konsequenzen für den Anlauf der Frist betr. Erhebung einer Verfassungsbeschwerde:Denn wenn der BFH bei einem ohne Begründung versehenen Beschlussüber die Zurückweisung der Nichtzulassungsbeschwerde eine Anhörungsrügenicht als statthaft ansieht, dann beginnt die Frist für die Einlegung einer Verfassungsbeschwerde(§ 93 Abs. 1 Satz 1 und 2 BVerfGG) mit der Zustellung <strong>des</strong> Nichtzulassungsbeschwerdeablehnungsbeschlusseszu laufen. 1778)Möchte man sich die Option einer nachfolgenden Verfassungsbeschwerde offen halten,dann sind im Gehörsrügeverfahren nach der Rechtsprechung <strong>des</strong> BVerfG nebendem beanstandeten Verstoß <strong>des</strong> BFH gegen Art. 103 Abs. 1 GG alle Grundrechtsrügenebenfalls vorzutragen, auf die auch eine spätere Verfassungsbeschwerde gestützt würde.Mit dieser Rechtsprechung <strong>des</strong> BVerfG steht die Rechtsprechung <strong>des</strong> BFH imWiderspruch, wenn es dort heißt, für Verstöße gegen Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG (beiWillkür) oder andere Grundrechtsverletzungen sei § 133a FGO nicht einschlägig, 1779)dafür sei Gegenvorstellung zu erheben. 1780) Auch die Rechtsprechung <strong>des</strong> BFH stehtmit vorgenannter Rechtsprechung <strong>des</strong> BVerfG im Widerspruch, wenn der BFH meint,mit der Gehörsrüge <strong>des</strong> § 133a FGO könne alleine ein Verstoß gegen Art. 103 Abs. 1GG gerügt werden. 1781)Eine unzutreffende rechtliche Beurteilung eines Gehörsverstoßes der Vorinstanz stelltkeine nochmalige Gehörsverletzung <strong>des</strong> BFH dar. 1782)Soweit der BFH 1783) iudiziert, die Rüge <strong>des</strong> Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG wegen Nichteinleitungeines Vorlageverfahrens (Art. 267 AEUV) könne im Anhörungsrügeverfahrennicht erfolgen, verstößt auch diese Rechtsprechung gegen die zuvor zitierte Recht-1775)1776)1777)1778)1779)1780)1781)1782)1783)BFH 12.05.2006 – VIII S 12/06, BFH/NV 2006, 1849; BFH 13.07.2010 – V S 10/10, BFH/NV2011, 47 Rdn. 3; BFH 28.11.2011 – III S 09/11, BGH/NV 2012, 433 Rdn. 7; BFH 20.09.2012 –X S 22/12, BFH/NV 2013, 216BFH 28.03.2007 – I S 19/06, BFH/NV 2007, 1670; BFH 04.11.2008 – V S 02/08, BFH/NV 2009,400; BFH 13.07.2010 – V S 10/10, BFH/NV 2011, 47 Rdn. 4BFH 08.04.2010 – IX S 22/09, BFH/NV 2010, 1299BVerfG 15.03.2006 - 2 BvR 917 und 2 BvR 2174/05, BVerfGK 7, 403, 407; BVerfG 09.06.2008– 2 BvR 947/08BFH 17.06.2005 – VI S 03/05, BB 2005, 1612; BFH 05.12.2006 – V S 22/06, BFH/NV 2007,920, 921; BFH 11.05.2007 – V S 06/07, DB 2007, 1682, 1683; BFH 11.03.2009 – VI S 10/08,BFH/NV 2009, 1129; BFH 11.03.2009 – VI S 02/09, BFH/NV 2009, 1131 f.; Schoenfeld DB2005, 850, 853BFH 02.04.2007 – IX S 13/06, BFH/NV 2007, 1340, 1341So z.B. BFH 27.12.2006 – V S 24/06, BFH/NV 2007, 1667, 1668; BFH 11.05.2007 – V S 06/07,DB 2007, 1682, 1683; BFH 29.04.2008 – V S 19/07, BFH/NV 2008, 1852; BFH 09.06.2008 – VS 40/07, BFH/NV 2008, 1854; BFH 19.11.2008 – VIII S 29/08, BFH/NV 2009, 403BFH 25.03.2010 – I S 07/10, BFH/NV 2010, 1297 Rdn. 5BFH 11.05.2007 – V S 06/07, BFH/NV 2007, 1590; BFH 30.08.2007 – IX S 06/07, BFH/NV2007, 2324

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!