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- 276 - 276981982983984verweigert, erheblicher Widerspruch gegen eine BFH-Rechtsprechung durch dasFachschrifttum etc..- Darlegung, warum eine rechtsschöpferische Rechtsfortbildung über den Einzelfallhinaus im allgemeinen Interesse liegt 1640) sowie- Aufzeigen der Klärungsbedürftigekeit und der Klärungsfähigkeit des „ob“ undgegebenenfalls „wie“ der Rechtsfortbildung. 1641)- Die Entscheidungserheblichkeit der formulierten Rechtsfrage für den Fall derRechtsfortbildung.Weiterhin ist im einzelnen auszuführen, dass und warum die Rechtsfortbildung im allgemeinenInteresse liegt 1642) und der Streitfall Veranlassung gibt, Leitsätze zur Auslegungdes Gesetzes zu bilden oder Gesetzeslücken rechtsschöpferisch auszufüllen. 1643)9859864. Vereinheitlichung der Rechtsprechung (§§ 116 Abs. 3 Satz 3, 115 Abs. 2Nr. 2 2. Alt. FGO)Zu den Voraussetzungen wird auf oben bereits ausgeführtes verwiesen. Die Klärungsbedürftigkeitund Klärungsfähigkeit ist auch hier darzulegen, was voraussetzt,daß die klärungsfähige Rechtsfrage auch entscheidungserheblich ist. 1644) In der Nichtzulassungsbeschwerdegilt es diesbezüglich folgendes aufzuzeigen:- Entweder das angegriffene finanzgerichtliche Urteil weicht in einem abstraktenRechtssatz von dem tragenden abstrakten Rechtssatz eines höchstrichterlichenUrteils 1645) bei Vergleichbarkeit der Sachverhalte ab. 1646) Es ist folglich eineschlüssige Darlegung der Identität der Rechtsfrage und der Vergleichbarkeit derSachverhalte geboten. 1647) Diese Konstellation ist nicht gegeben, wenn ein FG1640)1641)1642)1643)1644)1645)1646)1647)BFH 20.02.2008 – VIII B 53/07, BFH/NV 2008, 971BFH 27.03.2006 – VIII B 21/05, BFH/NV 2006, 1256 f.; BFH 20.02.2008 – VIII B 53/07,BFH/NV 2008, 971BFH 30.06.2003 – II B 88/02, BFH/NV 2003, 1439; BFH 01.07.2003 – X B 172/02, BFH/NV2003, 1439; BFH 13.08.2003 – I B 04/03, BFH/NV 2004, 63BFH 01.07.2003 – X B 172/02, BFH/NV 2003, 1439; BFH 13.08.2003 – I B 04/03, BFH/NV2004, 63BFH 28.07.2004 – VII B 08/04, BFH/NV 2004, 1680BFH 14.08.2001 – XI B 57/01, BFH/NV 2002, 51, 52; Lange DB 2001, 2312, 2313; BFH16.04.2002 – X B 102/01, BFH/NV 2002, 1045; BFH 16.04.2002 – X B 140/01, BFH/NV 2002,1046; BFH 05.07.2002 – XI B 67/00, BFH/NV 2002, 1479; BFH 07.08.2002 – VII B 214/01,BFH/NV 2002, 1606; BFH 20.11.2002 – X B 48/01, BFH/NV 2003, 317; BFH 20.12.2002 – VIIB 66/02, BFH/NV 2003, 592; BFH 26.03.2003 – III B 92/02, BFH/NV 2003, 939; BFH07.10.2003 – X B 52/03, BFH/NV 2004, 80; BFH 14.10.2003 – X B 26/03, BFH/NV 2004, 82;BFH 07.12.2006 – VIII B 48/05, BFH/NV 2006, 712, 713; BFH 19.12.2006 – I B 67/06,BFH/NV 2007, 695, 696; Seer in: Tipke/Kruse, AO, § 116 FGO Rdn. 51, 52BFH 13.12.2005 – VIII B 74/05, BFH/NV 2006, 740; BFH 15.12.2005 – IX B 98/05, BFH/NV2006, 768; BFH 30.05.2006 – III B 122/05, BFH/NV 2006, 1842, 1843; BFH 26.06.2006 – VIIIB 296/04, BFH/NV 2006, 1861; BFH 25.08.2006 – II B 116/05, BFH/NV 2006, 2290 f.; BFH15.04.2011 – III B 140/10, BFH/NV 2011, 1377BFH 13.12.2005 – VIII B 74/05, BFH/NV 2006, 740; BFH 07.03.2006 – XI B 58/05, BFH/NV2006, 1847, 1848
- 277 - 277987988989990zwar von den Grundsätzen der Rechtsprechung des BFH ausgeht, sie aber eventuellfehlerhaft auf den Entscheidungsfall angewendet hat. 1648) Denn nicht die Unrichtigkeitdes angefochtenen Urteils im Einzelfall sondern die Nichtübereinstimmungim Grundsätzlichen ist Gegenstand des § 115 Abs. 2 Nr. 2 FGO. 1649)Dies kann auch bereits dann der Fall sein, wenn das finanzgerichtliche Urteil einenvom BFH oder einem anderen obersten Bundesgericht, dem EuGH oder demBVerfG aufgestellten abstrakten Rechtssatz falsch auslegt oder anwendet 1650)bzw. davon abweicht. 1651)Schwer verständlich ist es, wenn der IV. Senat des BFH 1652) meint, das Aufzeigeneiner solchen Abweichung durch Literatur- und Rechtsprechungszitate, genügediesen Anforderungen nicht. Selbst wenn dem so wäre, hätte im Hinblick auf Art.19 Abs. 4 GG die Nichtzulassungsbeschwerde nicht unberücksichtigt bleiben dürfen.1653) Es zeichnet sich erneut ab, dass der BFH auch nach Novellierung des Revisionsrechtsbeginnt, aus dem Gesetz nicht ersichtliche Barrieren aufzubauen, umgebotenen und durch das Gesetz zugelassenen Rechtsschutz zu verhindern. DieEffektivität des Rechtsschutzes per Nichtzulassungsbeschwerdeverfahren wirdmit solchen Gründen nachhaltig beeinträchtigt. 1654)- Oder das finanzgerichtliche Urteil weicht unabhängig davon in einer bestimmtenRechtsfrage - nicht bei Tatsachen oder bei der Sachverhaltswürdigung - im Entscheidungsergebnisvon einer einschlägigen höchstrichterlichen Rechtsprechungab. 1655)- Bedenkt man, daß auch im Nichtzulassungsbeschwerdeverfahren der Grundsatziura novit curia gilt und auch der BFH über die Möglichkeit der Rechtsprechungsrechercheper EDV verfügt, dann müß es als willkürlich erscheinen, seitensdes BFH 1656) für die Darelgung des Zulassungsgrundes einer Divergenzrügedie genaue Angabe von Fundstelle und/oder Aktenzeichen der Divergenzentscheidungmit der Begründung zu fordern, für den BFH bestehe keine Amtspflicht,die vom Beschwerdeführer nicht genau benannte Divergenzentscheidungenoder –verfügungen ausfindung zu machen.1648)1649)1650)1651)1652)1653)1654)1655)1656)BFH 10.01.2006 – X B 67/05, BFH/NV 2006, 742BFH 15.04.2011 – III B 140/10, BFH/NV 2011, 1377BFH 10.05.2002 – VII B 179/01, BFH/NV 2002, 1316, 1317; Seer in: Tipke/Kruse, AO, § 116FGO Rdn. 53, 55BFH 30.08.2001 – IV B 79,80/01, HFR 2002, 35, 36; BFH 10.05.2002 – VII B 179/01, BFH/NV2002, 1316, 1317BFH 30.08.2001 – IV B 79,80/01, HFR 2002, 35, 36BVerfG 10. 8. 1999 - 2 BvR 184/99, NJW 2000, 649. So auch BFH 09.06.1986 - IX B 90/85,BStBl II 1986, 679BVerfG 30.04.97 - 2 BvR 817/90 u.a., NJW 1997, 2163BT-Drucks. 14/4549, Seite 10 f.; BFH 13.07.2001 – III B 116/00, BFH/NV 2002, 74; RüskenDStZ 2000, 815,819; Seer in: Tipke/Kruse, AO, § 116 FGO Rdn. 52BFH 07.12.2006 – VI B 103/06, BFH/NV 2007, 735 f.
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- 277 - 277987988989990zwar von den Grundsätzen der Rechtsprechung <strong>des</strong> BFH ausgeht, sie aber eventuellfehlerhaft auf den Entscheidungsfall angewendet hat. 1648) Denn nicht die Unrichtigkeit<strong>des</strong> angefochtenen Urteils im Einzelfall sondern die Nichtübereinstimmungim Grundsätzlichen ist Gegenstand <strong>des</strong> § 115 Abs. 2 Nr. 2 FGO. 1649)Dies kann auch bereits dann der Fall sein, wenn das finanzgerichtliche Urteil einenvom BFH oder einem anderen obersten Bun<strong>des</strong>gericht, dem EuGH oder demBVerfG aufgestellten abstrakten Rechtssatz falsch auslegt oder anwendet 1650)bzw. davon abweicht. 1651)Schwer verständlich ist es, wenn der IV. Senat <strong>des</strong> BFH 1652) meint, das Aufzeigeneiner solchen Abweichung durch Literatur- und Rechtsprechungszitate, genügediesen Anforderungen nicht. Selbst wenn dem so wäre, hätte im Hinblick auf Art.19 Abs. 4 GG die Nichtzulassungsbeschwerde nicht unberücksichtigt bleiben dürfen.1653) Es zeichnet sich erneut ab, dass der BFH auch nach Novellierung <strong>des</strong> Revisionsrechtsbeginnt, aus dem Gesetz nicht ersichtliche Barrieren aufzubauen, umgebotenen und durch das Gesetz zugelassenen Rechtsschutz zu verhindern. DieEffektivität <strong>des</strong> Rechtsschutzes per Nichtzulassungsbeschwerdeverfahren wirdmit solchen Gründen nachhaltig beeinträchtigt. 1654)- Oder das finanzgerichtliche Urteil weicht unabhängig davon in einer bestimmtenRechtsfrage - nicht bei Tatsachen oder bei der Sachverhaltswürdigung - im Entscheidungsergebnisvon einer einschlägigen höchstrichterlichen Rechtsprechungab. 1655)- Bedenkt man, daß auch im Nichtzulassungsbeschwerdeverfahren der Grundsatz<strong>iur</strong>a novit curia gilt und auch der BFH über die Möglichkeit der Rechtsprechungsrechercheper EDV verfügt, dann müß es als willkürlich erscheinen, seitens<strong>des</strong> BFH 1656) für die Darelgung <strong>des</strong> Zulassungsgrun<strong>des</strong> einer Divergenzrügedie genaue Angabe von Fundstelle und/oder Aktenzeichen der Divergenzentscheidungmit der Begründung zu fordern, für den BFH bestehe keine Amtspflicht,die vom Beschwerdeführer nicht genau benannte Divergenzentscheidungenoder –verfügungen ausfindung zu machen.1648)1649)1650)1651)1652)1653)1654)1655)1656)BFH 10.01.2006 – X B 67/05, BFH/NV 2006, 742BFH 15.04.2011 – III B 140/10, BFH/NV 2011, 1377BFH 10.05.2002 – VII B 179/01, BFH/NV 2002, 1316, 1317; Seer in: Tipke/Kruse, AO, § 116FGO Rdn. 53, 55BFH 30.08.2001 – IV B 79,80/01, HFR 2002, 35, 36; BFH 10.05.2002 – VII B 179/01, BFH/NV2002, 1316, 1317BFH 30.08.2001 – IV B 79,80/01, HFR 2002, 35, 36BVerfG 10. 8. 1999 - 2 BvR 184/99, NJW 2000, 649. So auch BFH 09.06.1986 - IX B 90/85,BStBl II 1986, 679BVerfG 30.04.97 - 2 BvR 817/90 u.a., NJW 1997, 2163BT-<strong>Dr</strong>ucks. 14/4549, Seite 10 f.; BFH 13.07.2001 – III B 116/00, BFH/NV 2002, 74; RüskenDStZ 2000, 815,819; Seer in: Tipke/Kruse, AO, § 116 FGO Rdn. 52BFH 07.12.2006 – VI B 103/06, BFH/NV 2007, 735 f.