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- 209 - 209707708709„seine Entscheidung auf einen bis zur Entscheidung nicht erörterten rechtlichen oder tatsächlichenGesichtspunkt stützt und damit dem Rechtsstreit eine Wendung gibt, mit der auch eingewissenhafter und kundiger Prozeßbeteiligter nach dem bisherigen Verlauf <strong>des</strong> Prozessesnicht rechnen mußte.“ 1198)Hinzu kommen muß, daß der Betroffene die Umstände, die er als ihm vorenthaltenrügt, „nicht bereits anderweitig hat kennen können und müssen.“ 1199)Dies bedeutet:- Das, was erörtert worden ist, muß seitens <strong>des</strong> FG auch verarbeitet werden undfolglich auch Eingang in Tatbestand und Entscheidungsgründe <strong>des</strong> Urteils <strong>des</strong> FGfinden.- Das, was nicht erörtert wurde, darf seitens <strong>des</strong> FG nicht zur Entscheidungsgrundlagegemacht werden. Denn: Gemäß § 96 Abs. 2 FGO darf ein Urteil nurauf Tatsachen und Beweisergebnisse gestützt werden, zu denen sich die Beteiligtenäußern konnten. 1200) Auch müssen Beteiligte sich zu maßgeblichen rechtlichenErwägungen äußern können. 1201) Geschieht dies nicht und wird die gerichtlicheEntscheidung auf Erwägungen gestützt, mit denen Verfahrensbeteiligte nach demVerlauf <strong>des</strong> Rechtsstreites nicht rechnen mußten, dann liegt ein Verstoß gegenArt. 103 Abs. 1 GG in Form einer unzulässigen Überraschungsentscheidungvor. 1202)„Der Anspruch auf Schutz vor Überraschungsentscheidungen ist daher nicht schon dannverletzt, wenn das FG rechtliche Gesichtspunkte, die im bisherigen Verfahren nicht imVordergrund standen, in der Entscheidung als maßgebend herausstellt (Beschluß <strong>des</strong>BVerfG vom 14. April 1978 2 BvR 238/78, Steuerrechtsprechung in Karteiform, Grundgesetz,Art. 103 Abs. 1, Rechtsspruch 160; BFH-Urteil vom 14. März 1989 I R 105/88,BFHE 157, 72, BStBl II 1989, 741). Ein Verstoß kommt allerdings dann in Betracht,wenn das Gericht einen bis dahin nicht erörterten rechtlichen oder tatsächlichen Gesichtspunktzur Grundlage seiner Entscheidung gemacht hat und damit dem Rechtsstreit eineWendung gegeben hat, mit der die Beteiligten nach dem bisherigen Verlauf <strong>des</strong> Verfahrensnicht zu rechnen brauchten (Urteil <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verwaltungsgerichts vom 19. Juli 19854 C 62/82, Neue Juristische Wochenschrift 1986, 445; BFH-Beschlüsse vom 19. Juli 19961198)1199)1200)1201)1202)BFH 06.08.2004 – II B 69/03, BFH/NV 2004, 1666; so auch BFH 28.10.2004 – VII B 298/03,BFH/NV 2005, 1021; BFH 15.12.2005 – IX B 131/05, BFH/NV 2006, 904; BFH 18.08.2006 – VB 178/05, BFH/NV 2007, 62, 63; BFH 14.09.2006 – II B 100/05, BFH/NV 2007, 79; BFH07.07.2008 – II B 09/07, BFH/NV 2008, 1811; BFH 15.03.2011 – VI B 151/10, BFH/NV 2011,1003BFH 21.02.2013 – X B 53/11, BFH/NV 2013, 972 Rdn. 27BVerfG 11.10.1978 - 2 BvR 214/76, BVerfGE 49, 325; BFH 23.09.1999 - VI R 106/98, BFH/NV2000, 448BVerfG 19.05 1992 - 1 BvR 986/91, BVerfGE 86, 133, 144; BFH 21.03.1995 XI R 85/93, BStBlII 1995, 732, 734; BFH 23.09.1999 - VI R 106/98, BFH/NV 2000, 448BFH Urteile vom 21. August 1997 V R 65/94, BFH/NV 1998, 971; vom 17. Juni 1998 II R 29/97,BFH/NV 1999, 185; Beschlüsse vom 2. Dezember 1998 II B 60/98, BFH/NV 1999, 792; vom 1.Juli 1998 IV B 152/97, BFH/NV 1998, 1511; BFH 15.03.2002 – X B 175/01, BFH/NV 2002,944; BFH 27.05.2002 – XI B 87/01, BFH/NV 2002, 1464; BFH 10.12.2002 – V B 263/02,BFH/NV 2003, 494; Seer in: Tipke/Kruse, AO/FGO, § 93 FGO Tz. 3, § 96 FGO Tz. 114

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