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- 173 - 173582583584BStBl II 1992, 707, und Urteil vom 18. Februar 1997 VIII R 33/95, BFHE 183, 45, BStBl II1997, 499, 508, a.E.).“ 971)Verstoßen Steuergesetze gegen Art. 3 Abs. 1 GG, muß aber beachtet werden, dassgrundsätzlich eine Nichtigerklärung der Norm (§ 78 BVerfGG) durch das BVerfG beiVerstößen <strong>des</strong> Gesetzgebers gegen Art. 3 Abs. 1 GG nicht in Betracht kommt, wenndem Gesetzgeber mehrere Möglichkeiten zur Verfügung stehen, diesen Verstoß zubeseitigen. 972)Das BVerfG hat dann verschiedene Möglichkeiten: 973)- Es stellt für die Zukunft die Verfassungswidrigkeit der Norm fest, ohne sie fürnichtig zu erklären (Unvereinbarkeitserklärung). 974) Der Gesetzgeber kann fürdie Zukunft seitens <strong>des</strong> BVerfG – ggf. unter Fristsetzung – aufgefordert werden,eine gleichheitskonforme Regelung zu schaffen. 975)„Werden Normen für mit dem Grundgesetz unvereinbar erklärt, hat dies grundsätzlich zurFolge, dass sie in dem sich aus dem Tenor ergebenden Umfang von Gerichten und Verwaltungsbehördennicht mehr angewendet werden dürfen (vgl. BVerfGE 73, 40 [101] =NJW 1986, 2487 m.w. Nachw.). Die Verpflichtung <strong>des</strong> Gesetzgebers, eine der Verfassungentsprechende Rechtslage herzustellen, erstreckt sich grundsätzlich auf den gesamtenvon der Unvereinbarerklärung betroffenen Zeitraum und erfaßt zumin<strong>des</strong>t alle nochnicht bestandskräftigen Entscheidungen, die auf den für verfassungswidrig erklärten Regelungenberuhen (vgl. BVerfGE 87, 153 [178] = NJW 1992, 3153).“ 976)- Die Erklärung der Verfassungswidrigkeit einer Norm alleine für die Zukunftwürde aber keine Entscheidungserheblichkeit für einen im finanzgerichtlichenVerfahren angegriffenen Steuerbescheid begründen, <strong>des</strong>sen gesetzliche Ermächtigungsgrundlagein der Vergangenheit liegt. Anders wäre dies dort, wo die Nichtigerklärungeiner für verfassungswidrig erachteten Norm durch das BVerfG damiteinhergehen würde, die auf die Zukunft bezogene Nichtigerklärung einerNorm mit einer Aufforderung <strong>des</strong> BVerfG an den Gesetzgeber zu verbinden, diein die Zukunft gerichtete Neuregelung „rückbezogen“ vorzunehmen, 977) und zwarauf den in der Entscheidung <strong>des</strong> BVerfG genannten Zeitpunkt. 978) Die Folge wäredann, dass Gerichte und Verwaltungsbehörden die Norm, soweit sie für verfas-971)972)973)974)975)976)977)978)BFH 19.02.1999 – VI R 43/95, BStBl. II 1999, 361, 362BVerfG 29.09.1998 – 2 BvL 64/93, BVerfGE 99, 69, 83; BVerfG 11.11.1998 – 2 BvL 10/95,NJW 1999, 1457 f.BVerfG 29.10.2002 – 1 BvL 16/95, 1 BvL 17/95, 1 BvL 16/97, Beilage BFH/NV 4/2003, 126,129BVerfG 15.01.1968 – 1 BvR 723/65, BVerfGE 25, 101, 111; BVerfG 03.11.1982 – 1 BvR620/78, 1335/78, 1104/79, 363/80, BVerfGE 61, 319, 356; BVerfG 06.03.2002 – 2 BvL 17/99,DB 2002, 557, 564; BFH 21.07.2004 – X R 73/01, NJW 2005, 93; Isensee/Kirchhof, Handbuch<strong>des</strong> Staatsrechts, Bd. II, 1987, § 56 Rdn. 6 b) Siemers/Waldens/Dimova BB 2003, 611BVerfG 29.09.1998 – 2 BvL 64/93, BVerfGE 99, 69, 83; BVerfG 30.09.1998 – 2 BvR 1818/91,BVerfGE 99, 88, 99; BVerfG 11.11.1998 – 2 BvL 10/95, NJW 1999, 1457, 1460; BFH24.02.1999 – X R 171/96, BStBl. II 1999, 450, 465BVerfG 11.11.1998 – 2 BvL 10/95, NJW 1999, 1457, 1460BVerfG 04.12.2002 – 2 BvR 400/98, 2 BvR 1735/00, NJW 2003, 2079, 2083; BFH 24.02.1999 –X R 171/96, BStBl. II 1999, 450, 465BVerfG 06.03.2002 – 2 BvL 17/99, DB 2002, 557, 564

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