13.07.2015 Aufrufe

PDF Version des Buchs herunterladen - Dr. iur. Klaus-R. Wagner

PDF Version des Buchs herunterladen - Dr. iur. Klaus-R. Wagner

PDF Version des Buchs herunterladen - Dr. iur. Klaus-R. Wagner

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 172 - 172578579580581„Verfolgt ein Steuergesetz zulässigerweise auch Lenkungsziele, so muß der Lenkungszweckmit hinreichender Bestimmtheit tatbestandlich vorgezeichnet und gleichheitsgerecht ausgestaltetsein.“ 965)Der Gesetzgeber hat zwar im Steuerrecht bei der Auswahl <strong>des</strong> Steuergegenstan<strong>des</strong> undbei der Bestimmung <strong>des</strong> Steuersatzes einen weiten Gestaltungsspielraum.„Er kann sich dabei von finanzpolitischen, volkswirtschaftlichen, sozialpolitischen oder steuertechnischenErwägungen leiten lassen. ... Es können auch sonstige ordnungspolitische Nebenzweckeeinfließen, soweit sie auf sachlichen Erwägungen beruhen.“ 966)Aber er muß die einmal getroffene Belastungsentscheidung im Sinne der Belastungsgleichheitumsetzen (Gebot der Folgerichtigkeit); 967) Abweichungen bedürfen einessachlichen Grun<strong>des</strong>. 968) Und der Gesetzgeber muß„einfache, für den Betroffenen verständliche Regelungen wählen, die verläßlich und effizientvollzogen werden können.“ 969)Die Umsetzung der einmal getroffenen Belastungsentscheidung in Belastungsgleichheitbetrifft sowohl den Gesetzesvollzug wie auch die Rechtsprechung, wenn„für vergleichbare Sachverhalte und künftige Entwicklungen offene steuerliche Tatbestandsmerkmaledurch Auslegung zu konkretisieren sind. 970)Der BFH relativiert diese Rechtsprechung <strong>des</strong> BVerfG, wenn er ausführt:„a) Wird die Gleichheit im Belastungserfolg durch die rechtliche Gestaltung <strong>des</strong> Erhebungsverfahrensprinzipiell verfehlt, kann dies die Verfassungswidrigkeit der gesetzlichen Besteuerungsgrundlagennach sich ziehen und die Steuerpflichtigen in ihrem Grundrecht auf Besteuerungsgleichheitverletzen. Eine prinzipielle Verfehlung der Belastungsgleichheit liegt nach demUrteil in BVerfGE 84, 239, BStBl II 1991, 654 allerdings nicht schon bei einer solchen Belastungsungleichheitvor, die durch Vollzugsmängel hervorgerufen wird, wie sie immer wiedervorkommen können und sich auch tatsächlich ereignen. Maßgebend ist vielmehr, ob sich eineErhebungsregelung gegenüber dem Besteuerungstatbestand in der Weise strukturell gegenläufigauswirkt, dass der Besteuerungstatbestand weitgehend nicht mehr durchgesetzt werdenkann (Bun<strong>des</strong>finanzhof --BFH--, Beschluß vom 11. März 1992 II R 129/88, BFHE 167, 266,965)966)967)968)969)970)BVerfG 22.06.1995 – 2 BvL 37/91, BStBl. II 1995, 655, 665; ähnlich BVerfG 06.03.2002 – 2BvL 17/99, DB 2002, 557, 558BVerfG 03.05.2001 – 1 BvR 624/00, HFR 2001, 709, 711. Ähnlich zuvor schon BVerfG27.06.1991 – 2 BvR 1493/89, BVerfGE 84, 239, 274BVerfG 27.06.1991 – 2 BvR 1493/89, BVerfGE 84, 239, 271; BVerfG 22.06.1995 – 2 BvL37/91, BVerfGE 93, 121, 134; BVerfG 11.11.1998 – 2 BvL 10/95, NJW 1999, 1457; BVerfG30.09.1999 – 2 BvR 1818/91, BVerfGE 99, 88, 95; BVerfG 29.10.1999 – 2 BvR 1264/90, DB1999, 2397, 2398; BVerfG 10.11.1999 – 2 BvR 2861/93, BVerfGE 101, 151, 155; BVerfG06.03.2002 – 2 BvL 17/99, DB 2002, 557, 562; Kirchhof StuW 2000, 316; Mellinghoff DStR2003, Beilage 3 Seite 8*BVerfG 11.11.1998 – 2 BvL 10/95, BVerfGE 99, 280, 290; BVerfG 30.09.1999 – 2 BvR1818/91, BVerfGE 99, 88, 95BVerfG 11.11.1998 – 2 BvL 10/95, NJW 1999, 1457 u.H.a. BVerfG 10.04.1997 – 2 BvL 77/92,BVerfGE 96, 1, 7BVerfG 29.10.1999 – 2 BvR 1264/90, DB 1999, 2397, 2398; BVerfG 10.11.1999 – 2 BvR2861/93, BB 2000, 183, 185

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!