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Fünf Fragen an vier Parteien - Wirtschaftsrat der CDU e.V.

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L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburgund L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Schleswig-HolsteinAusgabe September 2013<strong>Fünf</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>an</strong> <strong>vier</strong> <strong>Parteien</strong>Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl Seiten 6-8■ Podiumsdiskussion: Netzrückkauf Seiten 18-19■ Dr. Joh<strong>an</strong>nes Teyssen:„Die Realität frisst sich durch“ Seiten 20-21copy-druck GmbH, Neum<strong>an</strong>n-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HHPVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG■ Start: Kommission Immobilienwirtschaft Seite 33■ Wie lösen wir den Investitionsstaubei unserer Verkehrsinfrastruktur? Seiten 42-44


EditorialStillst<strong>an</strong>d überwinden!Prof. Dr. Jörg F. DebatinL<strong>an</strong>desvorsitzen<strong>der</strong>Es ist viel zu oft Wahl in Deutschl<strong>an</strong>d.Ein <strong>an</strong>stehen<strong>der</strong> Wahlterminbedeutet politischen Stillst<strong>an</strong>d – so wiein den vor<strong>an</strong>gehenden Monaten. Nichtnur die Energiebr<strong>an</strong>che leidet darunter,dass die Novellierung des EEG nicht vor<strong>an</strong>kommt. Peter Willbr<strong>an</strong>dt von <strong>der</strong>Hamburger Aurubis AG erläuterte aufdem Wirtschaftstag in Berlin im Juni,was die aktuelle Pl<strong>an</strong>ungsunsicherheitfür ein energieintensives Unternehmenwie die Kupferhütte auf <strong>der</strong> Veddelbedeutet. Wird die Befreiung von <strong>der</strong>EEG-Umlage Best<strong>an</strong>d haben o<strong>der</strong> nicht?Die Antwort auf diese Frage entscheidetüber die Existenz des Unternehmensin Deutschl<strong>an</strong>d!Dabei besteht ein breiter politischerKonsens darüber, dass das EEG mittlerweilezu einer vollständigen Fehlsteuerungführt: Steigende Strompreise beisinkenden Großh<strong>an</strong>delspreisen, unsichereVersorgung und Produktion vonStrom, <strong>der</strong> nicht tr<strong>an</strong>sportiert werdenk<strong>an</strong>n. Joh<strong>an</strong>nes Teyssen, Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzen<strong>der</strong><strong>der</strong> E.ON SE aus Düsseldorferläuterte den Gästen des L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>dsHamburg am 14. August sehr<strong>an</strong>schaulich den Leidensdruck <strong>der</strong> Br<strong>an</strong>che.Herkömmliche Kraftwerke sind fürdie Versorgungssicherheit wichtigerdenn je, aber sie sind eben auch unwirtschaftlichgeworden.Kaum ein Thema hat die Hamburger inden letzten Wochen mehr bewegt, alsdie Frage nach dem richtigen Eigentum<strong>an</strong> den Energienetzen. Wir haben mitunserer Podiumsdiskussion am 27. Au -gust zur Versachlichung <strong>der</strong> Diskussionbeigetragen und hoffentlich Antwortenfür viele Gäste gegeben. Es darf nichtum Ideologie, son<strong>der</strong>n es muss um einemöglichst effiziente Lösung für die Bürgergehen. Hier setzen wir als <strong>Wirtschaftsrat</strong>auf die innovative Kraft wirtschaftlichgeführter Unternehmen. DerStaat ist meist <strong>der</strong> schlechtere Unternehmer.Erstmals ist <strong>der</strong> L<strong>an</strong>desvorst<strong>an</strong>d vorwenigen Wochen zusammen mit denKommissionsvorsitzenden in Klausurgeg<strong>an</strong>gen. Drei Themenfel<strong>der</strong> werdenin Zukunft die Arbeit des L<strong>an</strong>des -verb<strong>an</strong>ds Hamburg beschäftigen. Zu -nächst geht es um die Rolle des Staatsin unserer Gesellschaft. Unter dem Titel‚Wachsende Stadt reloaded‘ wollen wir<strong>an</strong> die erfolgreiche Cluster-Politik <strong>der</strong>letzten Senate <strong>an</strong>schließen und auf dieMetropolregion Hamburg übertragen.Schließlich wollen wir uns intensiv mitdem Thema ‚Infrastruktur‘ ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzen.Hamburg gilt heute bereitsals größte Stauregion Deutschl<strong>an</strong>ds. Esdroht <strong>der</strong> komplette Verkehrsinfarkt,was nicht nur das Hafenwachstum,son<strong>der</strong>n die gesamte WirtschaftskraftHamburgs gefährdet. Wir müssen wegkommen von endlosen Pl<strong>an</strong>ungs- undKlageritualen. Hier werden wir <strong>der</strong> Politikkonkrete Vorschläge unterbreiten.Das gilt natürlich auch für die Fin<strong>an</strong>zierung<strong>der</strong> dringend notwendigenS<strong>an</strong>ierung von Brücken, Straßen undSchienen. Damit wird sich die Politik in<strong>der</strong> nächsten Zeit auf allen Ebenenbeschäftigen müssen – aber freilich erstnach den Wahlen.Ihr Prof. Dr. Jörg F. DebatinL<strong>an</strong>desvorsitzen<strong>der</strong> HamburgAusgabe September 2013 | L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg 3


INHALTDeutschl<strong>an</strong>d vor <strong>der</strong> Wahl:Energienetze: Privat o<strong>der</strong> Staat?Forsa-Zahlen zum Frühstückzu Gast: Jonas Köllnerzu Gast:Dr. Joh<strong>an</strong>nes Teyssen„Die Realität frisst sich durch“<strong>Fünf</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>an</strong> <strong>vier</strong> <strong>Parteien</strong>zu Gast:Dr. Laurenz CzempielWahlprüfsteinePodiumsdiskussionzum VolksentscheidWege aus <strong>der</strong> Eurokrise1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31TitelthemaDeutschl<strong>an</strong>d vor <strong>der</strong> Wahl:<strong>Fünf</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>an</strong> <strong>vier</strong> <strong>Parteien</strong>Wahlprüfsteine . . . . . . . . . . . . . . . . . .6-8Forsa-Zahlen zum Frühstückmit Jonas Köllner . . . . . . . . . . . . . . . . 10-11EditorialsHamburg:Prof. Dr. Jörg F. Debatin . . . . . . . . . . . . . . 3Schleswig-Holstein:Dr. Philipp Murm<strong>an</strong>n . . . . . . . . . . . . . . 41Im Interview:Steffen Bochezum Rückkauf <strong>der</strong>EnergienetzeSeite 17Beiträge / Ver<strong>an</strong>staltungenEnergieversorgungstaatlich o<strong>der</strong> privat: Die Frage ist soalt wie die Energienetze selbstvon Dr. Rainer Schubach . . . . . . . . . 12-13Die Energiewende und <strong>der</strong> Streitum die Netze in Hamburg . . . . . . . . . 14Risiken des Netzrückkaufsvon Prof. Michael Bräuninger . . . . 16-17PodiumsdiskussionEnergienetze:Privat o<strong>der</strong> Staat? . . . . . . . . . . . . . . 18-19Energiewende:„Die Realität frisst sich durch“mit Dr. Joh<strong>an</strong>nes Teyssen . . . . . . . . 20-21Wege aus <strong>der</strong> Eurokrisemit Dr. Laurenz Czempiel . . . . . . . . . . 22Schwierige Perspektivenin <strong>der</strong> Leiharbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Brauchen wir einen neuenMasterpl<strong>an</strong> Industrie?von Michael Westhagem<strong>an</strong>n . . . . . . . 29Klausurtagung des L<strong>an</strong>desvorst<strong>an</strong>dsHamburg fit für die Zukunftmachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Unterwegs zum KollapsKolumne von Matthias Iken . . . . . . . . 32Konferenz des L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>desSchleswig-Holstein:Wie lösen wir denInvestitionsstau bei unsererVerkehrsinfrastruktur? . . . . . . . . 42-44Sektion Schleswig/Flensburg:Der neue L<strong>an</strong>desnahverkehrspl<strong>an</strong> –Weichenstellung für denländlichen Raum! . . . . . . . . . . . . . . . . 45Sektion Rendsburg-Eckernförde:Ausbauwettbewerb für dieBreitb<strong>an</strong>dversorgung unterschwierigen Bedingungen . . . . 46-474 L<strong>an</strong>desverbände Hamburg und Schleswig-Holstein | Ausgabe September 2013


Energiewende:Wo liegt <strong>der</strong> richtige Wegfür Schleswig-Holstein?Seite 47Wie lösen wir den Investitionsstau beiunserer Verkehrsinfrastruktur?Was die Familienunternehmennach <strong>der</strong> Wahl erwartenTreffpunkt Horn:Boxen auf, los: Hengste undStuten begeisternSeiten 24-25Kieler Woche-Regattabegleitfahrt :Gute Fahrt unterWind und Sonne32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62Stormarner Wirtschaftsforum:Energiewende Deutschl<strong>an</strong>d –Wo liegt <strong>der</strong> richtige Weg fürSchleswig-Holstein? . . . . . . . . . . . . . . 47Sektion Segeberg:Gepl<strong>an</strong>te EU-MedizinprodukteverordnungbeunruhigtGesundheitsbr<strong>an</strong>che . . . . . . . . . . 48-49Sektion Pinneberg:Versteckte Fehlstunden . . . . . . . . . . . 50Was die Familienunternehmennach <strong>der</strong> Wahl erwarten . . . . . . . . . . 52<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor OrtElbphilharmonie:Kräne, Beton – Gegenwartund Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Sektion Pinneberg:Län<strong>der</strong>protektionismus setztPinneberger Baumschulenunter Druck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53Neues aus dem L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>dDerby-Meeting:Publikum und Prominenzbeim Pfer<strong>der</strong>ennen . . . . . . . . . . . . 24-25WR-Golfturnier um denErnst-Wer<strong>der</strong>m<strong>an</strong>n-Preis . . . . . . . . . 26UmfrageergebnisZur Macht <strong>der</strong> Bürokratie . . . . . . . . . 37Kieler Woche-RegattabegleitfahrtGute Fahrt unter Windund Sonne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54-55...im ÜbrigenInfos aus <strong>der</strong> L<strong>an</strong>desgeschäftsstelleHamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . . 57L<strong>an</strong>desfachkommissionenLogistik und Infrastruktur . . . . . . . . . 33Immobilienwirtschaft . . . . . . . . . . . . . 33Bildung und Wirtschaft . . . . . . . . . . . 51RubrikenVer<strong>an</strong>staltungsvorschauHamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 58Zwischenruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Junger <strong>Wirtschaftsrat</strong>Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34-36Warum ich Mitglied im<strong>Wirtschaftsrat</strong> bin . . . . . . . . . . . . . . . . 38Neue Mitglie<strong>der</strong>in den L<strong>an</strong>desverbänden . . . . . . . . . . 38Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39Namen und NachrichtenNeues aus demMitglie<strong>der</strong>kreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 585


Wahlprüfsteine<strong>Fünf</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>an</strong> <strong>vier</strong> <strong>Parteien</strong>Welche Antworten haben die Hamburger Spitzenk<strong>an</strong>didaten auf die dringlichen wirtschaftspolitischen <strong>Fragen</strong> in<strong>der</strong> Stadt? Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> hat fünf <strong>Fragen</strong> formuliert und jeweils <strong>vier</strong> Antworten erhalten. Die sollten möglichstkurz ausfallen – was jedoch nicht immer gel<strong>an</strong>g. Die beste Politik liegt nicht in den längsten Sätzen, son<strong>der</strong>nin den richtigen Maßnahmen. An diesen Antworten können sich die <strong>Parteien</strong> nach <strong>der</strong> Wahl messen lassen.1Mit <strong>der</strong> richtigen Steuerpolitik istein ausgewogenes Verhältnis zwischenHaushaltskonsolidierung undSteuergerechtigkeit herzustellen,wobei die Anreizwirkung von Steuernbzw. das Ausweichverhalten zuberücksichtigen sind. Welche Steuererhöhungensind für Sie vor diesemHintergrund vertretbar?Markus Weinberg MdB, <strong>CDU</strong>:Neue Belastungen o<strong>der</strong> höhere Steuernsind Gift für die Wirtschaft! Unser Ziel„Ende <strong>der</strong> Neuverschuldung 2015“ k<strong>an</strong>nnur durch die Stärkung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeitunserer Wirtschaft in Verbindungmit strikter Ausgabendisziplinerreicht werden. Neue nachhaltigeSteuereinnahmen entstehen am effektivstenin einem wachstumsfreund -lichen Umfeld über eine höhere Wirtschaftskraftund neue Unternehmen,aber nicht durch die von Rot-Grün ge -pl<strong>an</strong>ten Steuererhöhungen.Burkhardt Müller-Sönksen MdB, FDP:Der <strong>der</strong>zeitige Überbietungswettbewerbin <strong>Fragen</strong> <strong>der</strong> Steuererhöhungsind ein Anschlag auf die Wirtschaft inunserem L<strong>an</strong>d und treffen letztendlichdie arbeitende Bevölkerung. Anstatt dieSchuldenspirale immer weiter nachoben zu treiben, muss die Haushalts-konsolidierung oberste Priorität besitzen.Wir haben in <strong>der</strong> Bundesregierunggezeigt, dass mit einer klugen Um -schich tung innerhalb des Bundeshaushaltswichtige Mehrausgaben für Wissenschaftund Forschung möglich sind,ohne die Gesamtausgaben und somitdie Schulden in die Höhe zu treiben.Ayd<strong>an</strong> Özoguz MdB, SPD:Schuldenstopp und dringend benötigteInvestitionen erfor<strong>der</strong>n eine gerechteSteuerpolitik im Bund. Denn wer viel verdientund hohes Vermögen hat soll sichstärker <strong>an</strong> <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zierung des Gemeinwesensbeteiligen. Natürlich wer den wirdie Vermögenssteuer so gestalten, dasssie die beson<strong>der</strong>e Situation des Mittelst<strong>an</strong>desund des H<strong>an</strong>dwerks berücksich -tigt. Wir wollen einen Spitzensteuersatzvon 49 Prozent, die Einführung einerFin<strong>an</strong>ztr<strong>an</strong>saktionssteuer und einesflächendeckenden Mindestlohns von8,50 Euro, die Umgestaltung des Ehegattensplittingssowie die Reform <strong>der</strong>Mehrwertsteuer, die Streichung steuerlicherSubventionen und die konsequenteBekämpfung von Steuerbetrug.Anja Hajduk MdHB,BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:Unsere Steuerpolitik will Schulden ab -bauen, Investitionen in Bildung undInfrastruktur solide gegenfin<strong>an</strong>zierenund umweltschädliche Subventionenabschaffen. In <strong>der</strong> Einkommenssteuerwollen wir den Spitzensteuersatz abeinem zu versteuernden Einkommenvon 80.000 Euro mo<strong>der</strong>at auf 49 Prozent,erhöhen. Gleichzeitig soll <strong>der</strong>Grundfreibetrag im nächsten Jahr auf8.712 Euro <strong>an</strong>steigen. Wir wollen eineeinmalige, befristete Vermögensabgabefür Personen einführen, <strong>der</strong>en Nettovermögenüber einer Millionen Euroliegt. Kleinere Unternehmen werdendurch einen Betriebsvermögensfreibetragvon 5 Millionen von <strong>der</strong> Abgabeausgenommen, damit sind 90 Prozent<strong>der</strong> Unternehmen von <strong>der</strong> Vermögensabgabenicht betroffen. Subst<strong>an</strong>zbesteuerungwird über eine Begrenzungauf maximal 35 Prozent des Gewinnsverhin<strong>der</strong>t.2Über 260.000 Arbeitsplätze sindin Deutschl<strong>an</strong>d direkt o<strong>der</strong> indirektvom Hamburger Hafen abhängig.Die strategische Position des Hafenswird von einer leistungsfähigen Hinterl<strong>an</strong>d<strong>an</strong>bindungbestimmt. Wielassen sich die Engpässe des Seehafenhinterl<strong>an</strong>dvekehrsbeheben?Markus Weinberg MdB, <strong>CDU</strong>:Der Bundesverkehrswegepl<strong>an</strong> 2015 legtdie wichtigsten deutschen Verkehrsprojektebis 2030 fest. Wir wollen möglichstviele Baumaßnahmen für denHafen dort enthalten sehen. Wichtigsind u.a.: Ausbau <strong>der</strong> A7, A20, A21, A26(Hafenquersp<strong>an</strong>ge), Verlagerung <strong>der</strong>Wilhelmsburger Reichsstraße, alle Entlastungsmaßnahmenbeim EisenbahnknotenHamburg (z.B. die Y-Trasse nachH<strong>an</strong>nover/Bremen), Ausbau <strong>der</strong> Hafenbahnensowie die Fahrrinnen<strong>an</strong>passungvon Unter- und Außenelbe.Burkhardt Müller-Sönksen MdB, FDP:Ohne die Fahrrinnen<strong>an</strong>passung wirddie maritime Wirtschaft in Deutschl<strong>an</strong>dim europäischen Wettbewerb <strong>an</strong> Be -6 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


deutung verlieren. Für uns Liberale ge -hört zur Verbesserung <strong>der</strong> Hinterl<strong>an</strong>d -<strong>an</strong>bindung <strong>der</strong> Seehäfen auch eineStärkung <strong>der</strong> Binnenschifffahrt. EineSteigerung des Anteils am IntermodalSplit von <strong>der</strong>zeit 2 auf 5 Prozent wärejedoch schon ein wichtiger Schritt in dierichtige Richtung.Neben <strong>der</strong> Fahrrinnen<strong>an</strong>passung<strong>der</strong> Elbe und <strong>der</strong> Stärkung <strong>der</strong> Binnenschifffahrtsind aus unserer Sicht dieHafenquersp<strong>an</strong>ge und <strong>der</strong> weiterenAusbau <strong>der</strong> Schienenwege, insbeson<strong>der</strong>e<strong>der</strong> „Y-Trasse“ unverzichtbar.Ayd<strong>an</strong> Özoguz MdB, SPD:Für Hamburg und die norddeutschenKüstenlän<strong>der</strong> ist eine leistungsfähigeHinterl<strong>an</strong>d<strong>an</strong>bindung unerlässlich. Da -her ist es richtig und wichtig, für denneuen Bundesverkehrswegepl<strong>an</strong> vorr<strong>an</strong>gigdie Engpassbeseitigung bei denübergeordneten Netzen und Hauptachsen<strong>an</strong>zumelden und diese nachgesamtwirtschaftlichen und verkehrlichenKriterien zu priorisieren. DerBund darf die Seehafenst<strong>an</strong>dorte mitihrer nationalen Bedeutung für denGütertr<strong>an</strong>sport nicht vernachlässigen.Hier werden wir uns für die HamburgerBel<strong>an</strong>ge einsetzen.Anja Hajduk MdHB,BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:Hamburg ist die Logistik-Drehscheibedes Nordens. Aber den prognostizier -ten Containerzuwächsen folgen keineschlüs sigen Verkehrskonzepte, so dassdie zukünftige Abwicklung <strong>der</strong> Warenbisher Rätsel aufgibt. Diese sind nichtin einer l<strong>an</strong>gen Liste von teuren Infrastrukturprojektenwie <strong>der</strong> Y-Trasse o<strong>der</strong><strong>der</strong> Hafenquersp<strong>an</strong>ge zu finden. Wirsehen die Lösung des Güterverkehrsvielmehr in <strong>der</strong> Beseitigung von Engpässenauf dem Wasser und auf <strong>der</strong>Schiene. Den größten Bedarf hat Hamburghier beim Knoten Harburg, <strong>der</strong> imHamburger Hafen das entscheidendeNadelöhr bilden wird.3Die maritime Wirtschaft hat inDeutschl<strong>an</strong>d einen Anteil von 12 Prozentam Bruttoinl<strong>an</strong>dsprodukt.Hamburg ist in diesem Bereich <strong>der</strong>wichtigste St<strong>an</strong>dort. Welche För<strong>der</strong>ungsollen Schiffbau, Schifffahrtund Hafenwirtschaft in Hamburgerhalten?Markus Weinberg MdB, <strong>CDU</strong>:Die Stärkung des Hamburger Hafensmuss als nationale Aufgabe gesehenwerden. Um den steigenden Container -umschlagzahlen und <strong>der</strong> stetig wachsendenKreuzfahrtindustrie gerecht zuwerden, muss in die hafeninterne Infrastruktursowie die Hafenhinterl<strong>an</strong>dverkehreinvestiert und diese mo<strong>der</strong>nisiertwerden. Es geht um Infrastruktur,Energieversorgung und Fachkräfte.Dafür brauchen wir die Ausweitung <strong>der</strong>fin<strong>an</strong>ziellen Unterstützung durch dieBundesregierung.Burkhardt Müller-Sönksen MdB, FDP:Wir setzen uns dafür ein, dass geradeim Bereich <strong>der</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Schiffbau auch weiterhin mit Prioritätbeh<strong>an</strong>delt wird. Nur mit innova -tiven Produkten, wie im Bereich <strong>der</strong>Spezialschiffe, können wir uns gegendie günstigere Konkurrenz aus demAusl<strong>an</strong>d behaupten.Unser Ziel ist zunächst eine nationaleKüstenwache und eine einheitlicheFlaggenstaatsverwaltung. Außerdemunterstützen wir die maritimeWirtschaft durch eine aktive Teilnahmeam internationalen Marineeinsatz imKampf gegen die Piraterie.Ayd<strong>an</strong> Özoguz MdB, SPD:Die Fin<strong>an</strong>zierung von Werften wird mitL<strong>an</strong>desbürgschaften geleistet. Die Zu -lieferindustrie vertreibt ihre Produktesehr erfolgreich. L<strong>an</strong>desbürgschaftenfür die Sicherstellung <strong>der</strong> Vorfin<strong>an</strong>zierungvon Aufträgen sind ein bewährtesMittel für die Unterstützung von Werften.Für Ausbau und Unterhalt <strong>der</strong> In -fra struk tur im Hafen und <strong>der</strong> Hinter -l<strong>an</strong>d <strong>an</strong>bindungen wurden im Zeitraum2013-2018 eine Milliarde Euro vorge -sehen. Wir werden uns weiter aufBundesebene für die Schiffsför<strong>der</strong>ungeinsetzen.Anja Hajduk MdHB,BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:Zur Entlastung <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>eien hat sichdie Tonnagesteuer etabliert, <strong>an</strong> <strong>der</strong> wirzunächst festhalten wollen. Allerdingsmüssen bestehende Fehl<strong>an</strong>reize innerhalbdes deutschen Modells geän<strong>der</strong>twerden und die Ziele des MaritimenBündnisses bei Ausbildung und Be -schäf tigung intensiver verfolgt werden.Außerdem muss auf europäischer Ebene<strong>der</strong> ruinöse Steuerwettbewerb bei<strong>der</strong> Besteuerung von Schiffen unterbundenwerden.Die bundeseigene Kredit<strong>an</strong>stalt fürWie<strong>der</strong>aufbau (KfW) bzw. die Europä -ische Investitionsb<strong>an</strong>k (EIB) sollen Mo -<strong>der</strong> nisierung und Neubauten umweltfreundlicherSchiffstechnologien fin<strong>an</strong>zieren,vor allem wenn private B<strong>an</strong>kendie Kreditvergabe verweigern. Für dieSchiffsbauer bietet gerade auch die Energiewendeund dabei insbeson<strong>der</strong>e dasOffshore-Geschäft neue St<strong>an</strong>dbeine.Kreuzfahrten stellen einen großenFaktor für die europäische, insbeson<strong>der</strong>edie deutsche Wirtschaft dar – abermit großem Nachholbedarf in <strong>der</strong>Nach haltigkeit des Schiffsbetriebs.4Die Energiewende hat seit 2011enorm <strong>an</strong> Dynamik gewonnen, führtaber zur Verunsicherung bei energieintensivenUnternehmen. Wielässt sich eine Gefährdung des Wirtschaftsst<strong>an</strong>dortsHamburg verhin<strong>der</strong>n?Markus Weinberg MdB, <strong>CDU</strong>:Die Energiewende war richtig, und wirwerden sie weiter vor<strong>an</strong>bringen. Ebensorichtig war es, energieintensive Un -ternehmen von <strong>der</strong> Zahlung <strong>der</strong> Netz -entgelte vollständig o<strong>der</strong> zum Teil zubefreien, um ihre Wettbewerbsfähigkeitzu sichern. Wir wollen diese ausgewogenePolitik fortsetzen und dieKriterien, nach denen die Befreiungerfolgt, stetig überprüfen. Es mussgewährleistet sein, dass die tatsächlichbetroffenen Unternehmen von <strong>der</strong>Befreiung profitieren.Burkhardt Müller-Sönksen MdB, FDP:Ausnahmen von EEG-Umlage undStrom steuer für energieintensiv pro-7


Wahlprüfsteineduzierende Unternehmen, die im internationalenWettbewerb stehen, sindzur Sicherung von Beschäftigung undWirtschaftswachstum am Industriest<strong>an</strong>dortDeutschl<strong>an</strong>d unverzichtbar.An<strong>der</strong>enfalls drohen Arbeitsplatzver -luste durch Abw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Indus -trie. Hierbei ist es konsequent und richtiggewesen, dass wir den industriellenMittelst<strong>an</strong>d mit Großkonzernen in <strong>der</strong>Industrie gleichgestellt haben.Ayd<strong>an</strong> Özoguz MdB, SPD:Die Energiewende muss ordentlich ge -m<strong>an</strong>agt werden. Dazu brauchen wir einEnergieministerium, das die Weichenfür eine neue Strommarktordnungstellt. Wir brauchen den Ausbau <strong>der</strong>Erneuerbaren Energien und eine innovativeund intelligente Weiterentwicklung<strong>der</strong> Energienetze, eine Mo<strong>der</strong>nisierungund Ausbau <strong>der</strong> Netzinfrastruktursowie <strong>der</strong> Speichertechnik. Wirwollen weitere Belastungen für die produzierendeWirtschaft und die privatenHaushalte vermeiden und die internationaleWettbewerbsfähigkeit energie -intensiver Unternehmen erhalten.Anja Hajduk MdHB,BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:Wir stehen hinsichtlich des EEG zurPrivilegierung <strong>der</strong> energieintensivenBetriebe (Aluminium, Kupfer), allerdingsnicht zu <strong>der</strong> ausgeuferten Subventionierungvon bis zu 1.700 Unternehmendurch die jetzige Bundesregierung.Die verg<strong>an</strong>genen <strong>vier</strong> Jahre warenbundespolitisch geprägt von atompolitischemSchlingerkurs, Ankündigungs -politik, pl<strong>an</strong>losem Herumdoktern amEEG, Konflikten zwischen ver<strong>an</strong>twort -lichen Ministern und Klientelismus bei<strong>der</strong> Entlastung von EEG-Umlage undNetzentgelten. Das hat zur Verunsicherung<strong>der</strong> Wirtschaft und zu unverhältnismäßigsteigenden Belastungen fürden Mittelst<strong>an</strong>d geführt und zur Exis -tenzkrise <strong>der</strong> deutschen Solarbr<strong>an</strong>chemaßgeblich beigetragen.Ayd<strong>an</strong> Özoguz MdB, SPD:5Nach <strong>der</strong> Privatisierungswelle <strong>der</strong>90er-Jahre hat nun die RekommunalisierungswelleHamburg erreicht.Die Beschränkung des Staates aufseine Kernaufgaben steht nichtmehr hoch im Kurs. W<strong>an</strong>n ist <strong>der</strong>Staat <strong>der</strong> bessere Unternehmer?Markus Weinberg MdB, <strong>CDU</strong>:Der Staat ist grundsätzlich nicht <strong>der</strong>bessere Unternehmer. Seine Hauptaufgabebesteht darin, Regeln zu setzen,unter denen sich die Wirtschaft möglichstfrei und im Wettbewerb entwickelnk<strong>an</strong>n. Ausnahmen müssen sehrgut begründet sein und dürfen nur fürdie öffentliche Daseinsvorsorge gelten.Bei fehlen<strong>der</strong> Konkurrenz muss <strong>der</strong> privateMonopolist streng überwacht werdeno<strong>der</strong> <strong>der</strong> Staat das Unternehmenselbst betreiben.Burkhardt Müller-Sönksen MdB, FDP:Eine Rekommunalisierung <strong>der</strong> Netze istmit erheblichen fin<strong>an</strong>ziellen Risiken fürdie Stadt und somit für den Steuerzahlerverbunden. Stromkabel und Netzein Staatsh<strong>an</strong>d nutzen we<strong>der</strong> <strong>der</strong> Energiewende,noch erzeugen sie verläss -liche, bezahlbare und umweltfreund -liche Energie. Stattdessen muss <strong>an</strong> mo -<strong>der</strong>neren Übertragungsnetzen, innova -tiven Speichertechnologien und einemklugen Energiemix gearbeitet werden.Jedes Argument des ersten Bürgermeis -ters Scholz gegen eine Vollverstaatlichung<strong>der</strong> Netze gilt genauso gegenseinen 25,1 Prozent-Anteil.Die Freie und H<strong>an</strong>sestadt Hamburgist <strong>an</strong> über 100 rechtlich selbstständigenUnternehmen beteiligt, bei denenes zu überprüfen gilt, ob eine Beteiligungaus ordnungspolitischer Sichtsinnvoll ist. Beson<strong>der</strong>s fragwürdig er -scheint hier beispielsweise das Hamburgeigene Reiseunternehmen „ReiseringHamburg GmbH“ o<strong>der</strong> Beteiligungenam ÖPNV in Süd- und Ostdeutschl<strong>an</strong>d.Die Sicherung <strong>der</strong> Daseinsvorsorge isteine wichtige Aufgabe des Staates undgehört für uns grundsätzlich in öffentlicheH<strong>an</strong>d. Es muss gewährleistet sein,dass alle Bürgerinnen und Bürger Zu -g<strong>an</strong>g zu Leistungen <strong>der</strong> Ver- und Entsorgungerhalten wie z.B. die Wasserversorgungsowie die Abwasser- undMüllentsorgung o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Personennahverkehr.Rekommunalisierungist immer eine Einzelfallentscheidung,bei <strong>der</strong> stets sorgfältig Ch<strong>an</strong>cen undRisiken abzuwägen sind. Entsprechendhaben wir uns auch für eine strategischestädtische Beteiligung <strong>an</strong> denHamburger Netzgesellschaften in Höhevon 25,1 Prozent entschieden, um Einflussauf die Energiewirtschaft zu erl<strong>an</strong>genund die Energiewende vor<strong>an</strong>zubringen.Den kompletten Rückkauf <strong>der</strong>Netze aber lehnen wir ab.Anja Hajduk MdHB,BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:Daseinsvorsorge ist Aufgabe <strong>der</strong> öffentlichenH<strong>an</strong>d. Wer das verneint, verabschiedetsich von <strong>der</strong> Idee einer sozialenMarktwirtschaft. Heute geht es imGegenteil darum, die soziale Marktwirtschaftum den Ged<strong>an</strong>ken <strong>der</strong> Ökologieund <strong>der</strong> Nachhaltigkeit zu erweitern.Zur Daseinsvorsorge gehören dieInfrastrukturen, die für den gesellschaftlichenWohlst<strong>an</strong>d unentbehrlichsind. Wenn es sich zudem um natür -liche Monopole h<strong>an</strong>delt, wie bei Wasserversorgungo<strong>der</strong> Energienetzen,dürfen sie nicht profitorientierten privatenUnternehmen überlassen werden;d<strong>an</strong>n sind Kommune o<strong>der</strong> Staat,die ihren Bürgerinnen und Bürgern zurRechenschaft verpflichtet sind, die besserenUnternehmer.■8 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 29. AugustEntwicklung <strong>der</strong> Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen in Deutschl<strong>an</strong>d,Folketing-Wahlen in Dänemark und Riksdag-Wahlen in SchwedenGrafiken: forsaDeutschl<strong>an</strong>d vor <strong>der</strong> WahlForsa-Zahlen zum FrühstückEines <strong>der</strong> sieben großen Meinungsforschungsinstitute war bei unszu Gast, und wir waren gesp<strong>an</strong>nt auf die Neuigkeiten aus dem Hauseforsa (gegründet 1984 in Köln), von denen uns Jonas Köllner beimPOLITISCHEN FRÜHSTÜCK berichteten sollte.„Entwicklungstendenzen in Politik undGesellschaft“, unter dieses Motto stellteKöllner seinen Beitrag und beg<strong>an</strong>nmit <strong>der</strong> Wahlbeteiligung und meinte:„Einen Wahlausg<strong>an</strong>g bestimmen folgendeFakten: die Nichtbeteiligung vonwahlberechtigten Bundesbürgern, diePolitikmüdigkeit <strong>der</strong> Bürger, Wahlkampfprogrammesowie das Image<strong>der</strong> Politiker. Mit welchen Themen die<strong>Parteien</strong> beim Wähler punkten, wie sieWählerabw<strong>an</strong><strong>der</strong>ungen verhin<strong>der</strong>n,wie steigende Werte erreicht werden,bleibt Aufgabe für die Parteistrategen.Eine auffallend hohe Wahlbeteiligungwird auch 2013 nicht erwartet“, so <strong>der</strong>forsa-M<strong>an</strong>n.Unmittelbar vor den Wahlen habenalle Institute Hochkonjunktur und veröffentlichenin kurzen ZeitabständenJonas KöllnerBereichsleiter Marktforschung, forsaGesellschaft für Sozialforschung undstatistische Analysen GmbHihre aktuellen Umfrage-Daten. So präsentierteauch Köllner interess<strong>an</strong>teaktuelle Prozentzahlen und Trends, be -leuchtete Hintergründe, warum z. B. dieGrünen auf einen bisherigen Jahres -tiefstst<strong>an</strong>d fallen und warum die Ergebnissefür einige Politiker ernüchterndwirken. „Ein drastischer Vertrauens- undBedeutungsverlust <strong>der</strong> beiden Volksparteienist festzustellen, wir habeneine Akzept<strong>an</strong>z des politischen Systems,aber einen spürbaren Rückg<strong>an</strong>g bei <strong>der</strong>Wahlbeteiligung“, so forsa.Ob <strong>Parteien</strong> Spitzenwerte erreicheno<strong>der</strong> in Stimmungstiefs stecken, hatmehrere Gründe: <strong>der</strong> Mensch in <strong>der</strong> Rolledes Politikers, die Wahlprogrammeund das Wählerverhalten. Wenn Bundestags-und L<strong>an</strong>dtagswahl auf denselbenTermin fallen, hat das ebenfalls Einflussauf die Wahlergebnisse. Zur Frage,wer könnte wählen und wer geht <strong>an</strong> dieUrne? brachte forsa Nachdenkliches.Seit 1972 (die Br<strong>an</strong>dtsche Ostpolitik wardamals in <strong>der</strong> Diskussion) geht es mit<strong>der</strong> Wahlbeteiligung bergab. Millionenvon Bürgern verzichten auf den G<strong>an</strong>gzur Urne. Der Abstimmung 2009 blieben30 Prozent <strong>der</strong> Wahlberechtigtenfern. Auch diesmal wird es, laut forsa,voraussichtlich ähnlich sein. Unter dieserWahlabstinenz leiden insbeson<strong>der</strong>edie großen <strong>Parteien</strong>.Gibt es Erklärungen, gibt es Hintergründefür dieses Wählerverhalten? DieGruppe <strong>der</strong> Nichtwähler ist mehrheit-10 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


Dr. Cornell Baben<strong>der</strong>erde, Jonas Köllner, Marcus Weinberg MdB,Dietrich Wersich MdHB (v.l.)lich durchaus politisch interessiert undinformiert und sieht sich eher als„Wähler im Wartest<strong>an</strong>d“. Die Gründe,nicht zur Wahl zu gehen, sind vor allempolitischer Natur: Nichtwähler sindnicht demokratieverdrossen, son<strong>der</strong>nvor allem unzufrieden mit den politischenAkteuren und mit <strong>der</strong> Art undWeise, wie Politik gemacht wird. Siebemängeln, dass <strong>Parteien</strong> und Politikerkein Ohr mehr für die wirklichen Sorgenund Nöte <strong>der</strong> Menschen haben undFotos: presseagentur Hoyer & Rammoser OHGPolitik nicht in einer verständlichenSprache vermitteln.Da drängt sich die Frage auf, wiebekommt m<strong>an</strong> den Wähler ins Wahllokal,wie zur Briefwahl? Bestimmt nichtüber die Straßenplakatierung und ge -druckte Wahlprogramme, die im Übrigenvielen unverständlich bleiben. Un -ter suchungen belegen, dass den <strong>Parteien</strong>gar nicht bewusst ist, dass vieleWähler ihre Formulierungen zu denWahlprogrammen nicht verstehen. Un -klare o<strong>der</strong> auch unpopuläre Positionenwerden allzu gern bewusst mit abstraktemVerwaltungsdeutsch vermittelt.Ob <strong>Parteien</strong> mit ihrer Einstellungzur Energiewende punkten, ob dasdemokratische Wahlsystem nur bei unsin Deutschl<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> in g<strong>an</strong>z Europa<strong>an</strong>kommt, ob Volksabstimmungen relev<strong>an</strong>tsind, ob bestimmte Partei-Koalitionengünstig o<strong>der</strong> ungünstig seinkönnen und Wählerstimmen kosten,wurde <strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong> Vortragskürzenur kurz dargestellt. Die Auswertungeiner Umfrage zum Image <strong>der</strong> Politikersowie <strong>der</strong> <strong>Parteien</strong> mussten die <strong>an</strong>wesendenBerufspolitiker ebenso akzeptierenwie auch die Darstellung <strong>der</strong>beliebtesten und unbeliebtesten Institutionen.Ein negativer Trend über denUnmut und die Unzufriedenheit <strong>der</strong>Bürger über Politiker und <strong>Parteien</strong> spiegeltsich im Diagramm von 1994 bis 2011wi<strong>der</strong>. Das ist nicht neu, ebenso wenigwie die Ermittlung <strong>der</strong> politischen Stimmungdurch forsa, die auf einen erneutenSieg für die <strong>CDU</strong>/CSU bei <strong>der</strong> kommendenBundestagswahl hindeutet.EJHPolitische Stimmung inDeutschl<strong>an</strong>d im August 2013Unmut über Politiker und<strong>Parteien</strong> 1994 bis 201111


Energieversorgung – Historie HamburgsEnergieversorgung staatlicho<strong>der</strong> privat: Die Frage ist so altwie die Energienetze selbstDr. Rainer SchubachRainer Schubach wurde 1947 in Triergeboren. Er studierte Betriebswirtschaftslehrein Hamburg sowie H<strong>an</strong>noverund erl<strong>an</strong>gte 1981 seine Promotion inHamburg. 1973 beg<strong>an</strong>n er bei den HamburgischenElectricitäts-Werken (HEW)im Bereich Betriebswirtschaft, 2002wurde er zum Vorst<strong>an</strong>dssprecher <strong>der</strong>HEW AG ern<strong>an</strong>nt. Seit 2006 war er Mitgliedim gemeinsamen Vorst<strong>an</strong>d vonVattenfall Europe Berlin AG & Co. KGund Vattenfall Europe Hamburg AG.2008 bis 2010 Generalbevollmächtigter<strong>der</strong> Vattenfall Europe AG.Hamburgs erstesElektrizitätswerk in <strong>der</strong> altenStadtwassermühle,PoststraßeNachdem die HEW (Hamburger Electrizitätswerke) und HeinGas (Gas werke)in den 90er Jahren im Zuge <strong>der</strong> Liberalisierung privatisiert wurden, läuftin Hamburg die Diskussion um die Rekommunalisierung. Dabei ist dieDebatte um staatlich o<strong>der</strong> privat schon mehr als 100 Jahre alt.Leitungsgebundene Energien seien keineDaseinsvorsorge; <strong>der</strong> nun neueWettbewerb auf den Märkten bringeeine günstigere Versorgung. Dies warendamals wie heute die Argumente. Vielleichtwaren es aber auch nur die Nötedes städtischen Haushaltes, die damalszum Verkauf führten. kauf führten.Staatlich o<strong>der</strong> privat: Ein Thema,das die leitungsgebundenen Energienseit ihrer Anf<strong>an</strong>gszeit begleitet.Als in den 80er Jahren des 19. Jahrhun<strong>der</strong>tsin Hamburg die Frage <strong>der</strong> öffentlichenStromversorgung diskutiert wurde,war m<strong>an</strong> <strong>der</strong> Meinung, dass m<strong>an</strong>diese neue „Energie“ nicht <strong>der</strong> Privatwirtschaftüberlassen dürfe, son<strong>der</strong>n instaatliche H<strong>an</strong>d gehöre. Dies führted<strong>an</strong>n folgerichtig 1888 zur Gründung<strong>der</strong> ersten Elektrizitätswerke in Hamburgim Eigentum <strong>der</strong> Stadt. Schonwenige Jahre später, 1892, liest sich dasin einer Mitteilung des Senates <strong>an</strong> dieFotos: Vattenfall GmbHBürgerschaft g<strong>an</strong>z <strong>an</strong><strong>der</strong>s. Der Betriebund die Ausdehnung <strong>der</strong> Versorgungsei besser einem Privatunternehmen zuübertragen bei gleichzeitiger Sicherung„<strong>an</strong>gemessener fin<strong>an</strong>zieller Vortheilefür den Staat“. M<strong>an</strong> wolle das fin<strong>an</strong>zielleRisiko <strong>der</strong> kommenden technischenEntwicklung nicht tragen. So wurde1894 die HEW als privates Unternehmengegründet. Größter Aktionär war dieElektrizitäts- A.G. die wenige Jahre spätervon Siemens übernommen wurde.„In früherer Zeit ist wie in Hamburgso auch <strong>an</strong><strong>der</strong>wärts nach dem Grundsatzverfahren, daß große, kaufmännischzu beh<strong>an</strong>delnde und zu leitendeöffentliche Betriebe am besten <strong>der</strong> Privatunternehmungund dem Privatkapitalezu über lassen seien. In dieserAuffassung hat sich ein Umschwungvollzogen.“ So zu lesen in <strong>der</strong> SenatsmitteilungNr. 115 aus dem Jahre 1913.Die Stadt war unzufrieden mit IhrenEinflussmöglichkeiten und strebte ei -nen stärkeren Einfluss <strong>an</strong>. Am Endest<strong>an</strong>d 1914 eine 50-prozentige Betei -ligung des Staates <strong>an</strong> <strong>der</strong> HEW, ausdem privaten Unternehmen war ein ge -mischt wirtschaftliches geworden. Stärkerestaatliche Einwirkungsmöglichkeitengepaart mit privatwirtschaftlicherBetriebsführung hieß das Konzept.Die folgenden Jahrzehnte warengeprägt von <strong>der</strong> WeltwirtschaftskriseAnf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> 20er Jahre und <strong>der</strong> Zeit desNationalsozialismus. Mit <strong>der</strong> Krise An -f<strong>an</strong>g <strong>der</strong> 20er Jahre war die Stadt nichtmehr in <strong>der</strong> Lage die notwendigenKapitalerhöhungen mitzumachen, sodass <strong>der</strong> Kapital<strong>an</strong>teil <strong>der</strong> Stadt auf rd.30 Prozent fiel. Zwischen 1933 und 1945wurden zwar die Kapitalverhältnissenicht zugunsten des Staates verän<strong>der</strong>t,jedoch st<strong>an</strong>d die Elektrizitätsversor-12 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


Bau einerNie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungsleitungin Hamburg um 1900gung unter <strong>der</strong> zentralen Aufsicht desReiches, ihr Tun war quasi verstaatlicht.In <strong>der</strong> Nachkriegszeit wurde dieHEW als gemischtwirtschaftliches Un -ternehmen mit privaten Aktionärenweitergeführt bei einer deutlichenKapitalmehrheit <strong>der</strong> Stadt.Mit <strong>der</strong> politischen Diskussion inEuropa über die Liberalisierung <strong>der</strong>Energiewirtschaft, dem Wegfall <strong>der</strong>Demarkationsgebiete und <strong>der</strong> Aufhebung<strong>der</strong> Monopole beg<strong>an</strong>n die Diskussionüber die staatlichen Beteiligungen<strong>an</strong> den Energieversorgungsunternehmenaufs neue.Die damalige rot-grüne Regierungveräußerte Ende <strong>der</strong> 90er Jahre dieersten Anteile <strong>der</strong> HEW, <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> gingendie Privatisierungsschritte nicht schnellgenug.Die heutige Diskussion über die Re -kommunalisierung erinnert ein wenig<strong>an</strong> die des Jahres 1913 in <strong>der</strong> HamburgerBürgerschaft. Damals stritten dieBefürworter eines weiterhin rein privatenUnternehmens mit denen, dieeine 100-prozentige Staatsbeteiligungfor<strong>der</strong>ten und denen, die sich für diegemischtwirtschaftliche Vari<strong>an</strong>te aussprachen.Ein wesentlicher und g<strong>an</strong>zwichtiger Unterschied ist jedoch, dasses heute ausschließlich um die Netzegeht, während damals das Gesamtunternehmenmit Erzeugung, Verteilungund Vertrieb Gegenst<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Diskus -sion um den energiewirtschaftlichenGestaltungsspielraum war. Mit demalleinigen Besitz von Netzen im staatlichreguliertem Umfeld lässt sich nunmal keine Energiewende gestalten.Dr. Rainer SchubachDas Kraftwerk Karolineging 1896 in Betrieb13


EnergiewendeDie Energiewende und <strong>der</strong>Streit um die Netze in Hamburg25,1 Prozent, 100 Prozent, keine städtische Beteiligung – die Diskussionum das Eigentum <strong>an</strong> den Energienetzen in Hamburg ist in vollem G<strong>an</strong>ge.Die Hamburgerinnen und Hamburger sind am 22. September nicht nurzur Bundestagswahl aufgerufen, son<strong>der</strong>n auch zur Abstimmung überein Referendum, das den vollständigen Rückkauf <strong>der</strong> Energienetze durchdie Stadt for<strong>der</strong>t.Mit dem Kreuz auf dem Stimmzettelzum Referendum entscheiden die Hamburgerinnenund Hamburger jedochnicht nur darüber, ob die Stadt viel Geld– nach Expertenschätzungen über 2 MilliardenEuro – ausgeben soll, um dieStrom- und Gasnetze sowie das Fernwärmegeschäftvon den Energieversorgernzu kaufen. Sie entscheiden auchdarüber, ob ein Beispiel für eine gelungenePublic-Private-Partnership eineZukunft hat o<strong>der</strong> bereits nach wenigerals zwei Jahren vor dem Aus steht.Denn die Stadt Hamburg hält be -reits jetzt einen Anteil von 25,1 Prozent<strong>an</strong> den Strom- und Gasnetzen und amFernwärmegeschäft – und hat sich beimAush<strong>an</strong>deln dieser Beteiligung deutlichmehr Mitspracherechte gesichert, alsdas bei einer Min<strong>der</strong>heitsbeteiligungüblich ist. Pieter Wasmuth, GeneralbevollmächtigterVattenfalls für Hamburgund Norddeutschl<strong>an</strong>d, ist trotzdemdavon überzeugt, dass die Vereinbarungnicht nur für Hamburg ein gutesGeschäft ist, son<strong>der</strong>n dass auch VattenfallVorteile davon hat: „Für uns ist esgut und wichtig, die Stadt als Partnerzu haben, weil das zu verlässlichen Rahmenbedingungenfür uns führt – auchnach Regierungswechseln.“Der mit Vattenfall geschlossene Vertragist deutlich mehr als nur eine Beteiligungsvereinbarung.Er ist ein „Energiekonzeptfür Hamburg“, ein Fahrpl<strong>an</strong>für die Umsetzung <strong>der</strong> Energiewendein <strong>der</strong> H<strong>an</strong>sestadt. Die Maßnahmen,die die Stadt mit Vattenfall vereinbarthat, machen Hamburg zum Vorreiterbei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Energiewendein Deutschl<strong>an</strong>d.Es ist erklärtes politisches Ziel, dieEnergieversorgung in Zukunft vor -wiegend aus erneuerbaren Quellen zudecken. Die Stromerzeugung aus WindundSonnenenergie wird also weiterzunehmen und damit auch <strong>der</strong> Anteil<strong>an</strong> <strong>der</strong> Stromerzeugung, <strong>der</strong> starkenSchw<strong>an</strong>kungen unterworfen ist. DieseVerän<strong>der</strong>ung des Energiesystems stellthohe Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> Netzstabilitätund -sicherheit. Für das Stromnetz <strong>der</strong>Zukunft heißt das: Es muss viel flexiblerwerden und zu einem intelligentenNetz, einem sogen<strong>an</strong>nten Smart Grid,umgestaltet werden. Das Stromnetz<strong>der</strong> Zukunft verknüpft Energieerzeugerund -verbraucher sowie zentrale unddezentrale Energiequellen so mitein<strong>an</strong><strong>der</strong>,dass sie effizient gesteuert werdenund Angebot und Nachfrage optimiertwird.Das Smart Grid hat drei entscheidendeMerkmale, die es von einem herkömmlichenNetz unterscheidet:Es k<strong>an</strong>n die immer größer werdendenMengen erneuerbarer Energie, diezum Beispiel die neuen Hochsee-Windparkserzeugen, flexibel zur Verfügungstellen und auch mo<strong>der</strong>nen Stromspeichernzuführen.Es k<strong>an</strong>n sowohl Strom aus zentralenAnlagen als auch Strom vielfältigerdezentraler Erzeuger wie Wärmepumpeno<strong>der</strong> kleiner Blockheizkraftwerkeeinspeisen und verteilen. Voraussetzungfür die Bewältigung dieser Aufgabenist es, dass das Netz auf allen Ebenenmit intelligenter Computer-, Kommunikations-,Mess- und Steuertechnikausgestattet wird. Dazu gehören auchSmart Meter, also intelligente Strommessgerätein den Haushalten <strong>der</strong>Endverbraucher. Sie ersetzen dort inZukunft die herkömmlichen Stromzähler.Sie zeigen heute schon den Verbrauchvon Haushaltsgeräten <strong>an</strong> undkönnen die Geräte später sogar verbrauchsoptimiertsteuern.Die Stromnetz Hamburg GmbH, diegemeinsame Gesellschaft von Vattenfallund <strong>der</strong> Stadt Hamburg, hat bereitserste Schritte zur Schaffung eines solchenSmart Grid get<strong>an</strong>. Bei <strong>der</strong> Umsetzung<strong>der</strong> Energiewende geht es abernicht nur darum, die Stromnetze intelligenterzu machen. Denn selbst miteinem intelligenten Netz wird es nichtgelingen, den Verbrauch vollständig <strong>an</strong>die Erzeugung <strong>an</strong>zupassen. Eine weiteregroße Herausfor<strong>der</strong>ung liegt also in<strong>der</strong> Entwicklung von Speichermöglichkeitenfür Strom.Dafür hat Hamburg mit Vattenfallden Bau von Wärmespeichern vereinbart,in denen Windstrom in Wärmeumgew<strong>an</strong>delt wird. Dieses Power-to-Heat-System soll unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em beimgepl<strong>an</strong>ten Innovationskraftwerk inWedel zum Einsatz kommen.Hamburg arbeitet also gemeinsammit den Energieversorgern <strong>an</strong> <strong>der</strong> Um -gestaltung unseres Energiesystems. Indem mit Vattenfall geschlossenen Vertragsind konkrete Maßnahmen zurUmsetzung <strong>der</strong> Energiewende vereinbartworden. Sollte die Initiative zumRückkauf <strong>der</strong> Netze Erfolg haben unddie Stadt gezwungen werden, die Energienetzezu kaufen, würde dieser Vertragseine Grundlage verlieren. B.M-B14 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


Rückkauf <strong>der</strong> EnergienetzeRisiken des NetzrückkaufsDie Hamburger Strom-, Gas- und Wärmenetze sind natürliche Monopole.Deshalb werden sie streng reguliert. So werden die Gebühren für dieDurchleitung von den Energieerzeugern zu den Verbrauchern von <strong>der</strong>Regulierungsbehörde festgelegt. Deshalb werden sich die Energiepreiseauch nicht än<strong>der</strong>n, wenn die Netze im öffentlichen Besitz sind.Prof. Michael BräuningerSeit 2011Forschungsdirektor am HamburgischenWeltWirtschaftsInstitut (HWWI)Seit 2009Professor <strong>an</strong> <strong>der</strong> Helmut-Schmidt-UniversitätHamburg2006 – 2010Leiter <strong>der</strong> Themenfel<strong>der</strong> „Konjunkturund globale Märkte“ sowie „Energie undRohstoffmärkte“ am HamburgischenWeltWirtschaftsInstitut (HWWI)Durch eineRekommunalisierungdes Netzes gibt eskaum etwas zugewinnen. Die Risiken,die sich darausergeben, sind abererheblich.Auch sind die Preissteigerungen in denletzten Jahren nicht auf den Netzbetriebzurückzuführen. Vielmehr resultierendiese aus den steigenden Kostenfür Energierohstoffe und vor allem aus<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> erneuerbaren Energien.Die Regulierung bezieht sich abernicht nur auf die Preise, son<strong>der</strong>n auchauf den Betrieb <strong>der</strong> Netze. So mussStrom aus Kernenergie genauso durchgeleitetwerden wie <strong>der</strong> aus erneuerbarenEnergien. Insofern gibt es auchwenige Möglichkeiten, durch eine Re -kommunalisierung des Netzes die er -neuerbaren Energien zu för<strong>der</strong>n.Im Rahmen <strong>der</strong> Regulierung wird<strong>an</strong>gestrebt, dem Netzbetreiber eine<strong>an</strong>gemessene Rendite zu sichern. Zu -gleich soll <strong>der</strong> Netzbetreiber Anreizehaben, die Kosten gering zu halten.Kurzfristig k<strong>an</strong>n er damit die Renditeverbessern, l<strong>an</strong>gfristig sichert diesEffizienz. So soll <strong>der</strong> Netzbetrieb zumfür den Verbraucher günstigsten Preissicher gestellt werden. Wenn die Befürworterdes Netzrückkaufs die Sicherungvon Arbeitsplätzen als Argument fürein öffentliches Netz <strong>an</strong>führen, stellensie eben diesen effizienten und kostengünstigenBetrieb in Frage. In <strong>der</strong> Verg<strong>an</strong>genheithat das Argument <strong>der</strong>Sicherung von Arbeitsplätzen in öffentlichenUnternehmen mal dazu geführt,dass Heizer auf Elektroloks mitfuhren.Dies ist das Gegenteil von Effizienz undnur möglich, wenn ein öffentlich betriebenesMonopol alle Kosten überwälzenk<strong>an</strong>n. Auch wenn solche Auswüchsezumindest kurzfristig nicht zu befürchtensind, besteht bei öffentlichen Unternehmenimmer die Gefahr, dass diesen<strong>an</strong><strong>der</strong>e Aufgaben übertragen werdenals es ihr eigentlicher Zweck ist. Damitwird die Fin<strong>an</strong>zierung dieser Aufgabenmindestens intr<strong>an</strong>sparent und zum Teilauch fragwürdig.In den nächsten Jahren sind im Zu -ge <strong>der</strong> Energiewende erhebliche In ves -titionen notwendig. So müssen in telli -gente Zähler und Speicher eingebautwerden, damit Anreize bestehen, denStromverbrauch zeitlich besser zu steuern.Es ist zurzeit noch offen, wer dieseInvestitionen durchführt, wer darüberentscheidet und wer diese fin<strong>an</strong>ziert.Vieles spricht dafür, dass hier auf dieBetreiber <strong>der</strong> Verteilnetze erheblicheAufgaben zukommen. Diese beeinflussen<strong>der</strong>en Liquidität und Rentabilität.Gegebenenfalls sind größere Netzeo<strong>der</strong> Zusammenschlüsse sinnvoll. PrivateUnternehmen können übernommenwerden o<strong>der</strong> sich zusam men -schlie ßen, wenn dies betriebswirtschaftlichsinnvoll ist. Wie aber soll dasbei Netzen im öffentlichen Besitz erfolgen?Darf ein öffentliches Netz miteinem <strong>an</strong><strong>der</strong>en öffentlichen Netz fusionieren,o<strong>der</strong> auch mit einem privat16 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


e triebenen Netz? Wer entscheidet da -rüber? Vieles spricht dafür, dass hiersinnvolle Anpassungen bei Netzen imöffentlichen Besitz unterbleiben.Zurzeit wird eine Vielzahl von Verteilnetzendurch Stadtwerke betrieben.Dabei sind die in öffentlicher H<strong>an</strong>dbefindlichen Netze in <strong>der</strong> Regel nichtbesser und nicht schlechter als die imprivaten Besitz. Tatsächlich greift ja dieRegulierung auch in beide Netze imgleichen Maße ein. Die in öffentlicherH<strong>an</strong>d befindlichen Stadtwerke werdenals unabhängige Unternehmen ge -führt, die einer eigenen Erfolgskontrolleunterliegen. Sollten sie ineffizientarbeiten, so droht ihnen die Privatisierung.Insofern werden sie sich einerun<strong>an</strong>gemessenen politischen Einfluss -nahme erwehren und effizient arbeiten.Dies könnte aber bei einem Rückkauf<strong>der</strong> Netze völlig <strong>an</strong><strong>der</strong>s sein. Solltendie Hamburger Netze rekommunalisiertwerden, so ist es praktisch ausgeschlossen,dass diese in den nächstenJahren wie<strong>der</strong> privatisiert werden.Damit werden die oben beschriebenenRisiken virulent.In <strong>der</strong> Summe gilt also: Durch eineRekommunalisierung des Netzes gibtes kaum etwas zu gewinnen. Die Risiken,die sich daraus ergeben, sind abererheblich. Prof. Michael BräuningerINTERVIEWSteffen Boche zum Rückkauf <strong>der</strong> EnergienetzeSteffen BocheDiplomingenieur-ÖkonomSenior Consult<strong>an</strong>t E-BridgeConsulting, BonnWas k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Betreiber eines Verteilnetzestun, um die Energiewende zubeför<strong>der</strong>n?För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Energiewende bedeutetAusbau <strong>der</strong> Verteilnetzkapazitätenund intelligente Netzsteuerung zurvollständigen Aufnahme und Verteilungdezentral erzeugter regenerativerEnergien vor dem Hintergrundl<strong>an</strong>gfristiger Netzkonzepte. Kostentreibersind vor allem Anzahl und Leis -tung <strong>der</strong> einspeisenden Windparksund Photovoltaik<strong>an</strong>lagen. Die Ge -währ leistung <strong>der</strong> notwendigen Inves -titionen in Verbindung mit zukunftsweisendenNetzkonzepten ist die vorr<strong>an</strong>gigeAufgabe <strong>der</strong> Netzbetreiber.Würde die Stadt als Eigentümerin denAusbau des Netzes stärker beför<strong>der</strong>n,als ein privatwirtschaftliches Unternehmen?Regelungen fur den Betrieb <strong>der</strong>Strom- und Gasnetze sind ebenso ge -setzlich vorgegeben wie Regelungenfur die Übernahme von Konzessionen.Mit <strong>der</strong> Interessenbekundung <strong>an</strong>einer Netzübernahme steht eine Stadtim Wettbewerb mit allen Bietern. Hinzukommen erhebliche Investitionen.Der Gewinn <strong>der</strong> Netzbetreiber ent-steht aus <strong>der</strong> reglementierten Verzinsungdes Eigenkapitals und <strong>der</strong> effi -zienten Bewirtschaftung <strong>der</strong> Netze.Eine beson<strong>der</strong>e Motivation zum Netzausbauauf Grund <strong>der</strong> Eigentümerstrukturerscheint zumindest wirtschaftlichnicht begründbar.Welche Investitionen in das Verteilnetzstehen in den nächsten Jahren <strong>an</strong>,wenn <strong>der</strong> Anteil <strong>an</strong> Ökostrom deutlicherhöht wird? In welchem fin<strong>an</strong>ziellenUmf<strong>an</strong>g wird hier investiert werdenmüssen?Die Höhe <strong>der</strong> künftigen Investitionenhängt vor allem von einem l<strong>an</strong>gfristigenNetzkonzept ab. Die Altersstrukturdes bestehenden Netzes, Erwartungen<strong>an</strong> das „Netz <strong>der</strong> Zukunft“ unddie damit verbundene Prognose <strong>der</strong>Entwicklung dezentraler Einspeisungensind die zentralen Treiber. Seriöseund belastbare Zahlen bedürfen einersorgfältigen Analyse. Allein für denErhalt des Status Quo sind durchschnittlichejährliche Investitionenzwischen 1,5 Prozent und 1,8 Prozent<strong>der</strong> Tagesneuwerte <strong>der</strong> Anlagen üb -lich. Höhe und Zeitpunkt <strong>der</strong> Inves ti -tionen haben Einfluss auf die Kapitalrendite.Wird ein privatwirtschaftlicher Konzernfür ausreichende Versorgungs -sicherheit – nicht nur <strong>der</strong> privatenHaushalte, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> energieintensivenUnternehmen – sorgen?Versorgungssicherheit betrifft nichtnur das Verteilnetz, son<strong>der</strong>n vor allemauch das Übertragungsnetz und dieErzeugung. Die durchschnittlicheNichtverfügbarkeit <strong>der</strong> Stromversorgung2011 betrug 15,31 min/Jahr. Dasentspricht einer Verfügbarkeit <strong>der</strong>Stromversorgung von 99,99 Prozentin Deutschl<strong>an</strong>d. Im Gas sind die Wertenoch deutlich besser und stellenSpitzenwerte auch im internationalenVergleich dar. Kommunale undprivate Netzbetreiber in Deutschl<strong>an</strong>dstehen den gleichen wirtschaftlichenRahmenbedingungen gegenüber.Welchen Einfluss hat <strong>der</strong> Netzeigen -tümer auf den Strompreis?Der durchschnittliche Anteil <strong>der</strong> Netz -entgelte am Strompreis <strong>der</strong> Grundversorgungin Deutschl<strong>an</strong>d betrug2012 mit 6,04 Ct/kWh ca. 22,7 Prozent.Industriekunden zahlten mit 1,68 Ct/kWh rund 10,7 Prozent für Netzentgelte.Nur auf diesen Anteil hat <strong>der</strong> NetzbetreiberEinfluss. In die Kosten, ausdenen die Netzentgelte gebildet werden,dürfen nur notwendige Kostenfür einen effizienten Netzbetrieb eingerechnetwerden. Darüber hinaussind die Kosten, die <strong>der</strong> Netzbetreiberfür den Bezug aus dem vorgelagertenNetz abführen muss, enthalten. Dervom Netzbetreiber beeinflussbareAnteil am Strompreis ist damit gering.Die <strong>Fragen</strong> stellte Brigitte Nolte,Referentin für Wirtschaftspolitik17


Podiumsdiskussion am 27. August zum VolksentscheidEnergienetze: Privat o<strong>der</strong> Staat?Wolfg<strong>an</strong>g Buss weiß, wie die Hamburgerticken. Der Herausgeberdes Alstermagazins und Mode -rator des Podiumsgesprächs hatein Gespür für Stimmungen. Dassbeim Volksentscheid um den Netzrückkauf<strong>der</strong> Wähler nicht nur mitkühlem Verst<strong>an</strong>d abstimmt, machtihm Sorgen.Da war es gut, dass im Podium des <strong>Wirtschaftsrat</strong>sam 27. August mit Steph<strong>an</strong>Kohler von <strong>der</strong> Deutschen Energie-Agentur ein neutraler Experte gefragtwerden konnte. „Wenn wir von <strong>der</strong> Um -setzung <strong>der</strong> Energiewende reden, sinddie Netze völlig irrelev<strong>an</strong>t“, so Kohler.Energiewende, das sei Energie aus regenerativenQuellen, das sei Kraft-Wärme-Kopplung und Atomausstieg. Seit <strong>der</strong>Liberalisierung <strong>der</strong> Energiemärkte könneje<strong>der</strong> Verbraucher den AnbieterM<strong>an</strong>fred BraaschGeschäftsführer des BUNDselbst wählen und <strong>der</strong> Netzbetreiber istverpflichtet, jeden Anbieter auch <strong>an</strong>zuschließen.Warum d<strong>an</strong>n aber Unser-Hamburgunser-Netz trotzdem den Netzrückkauffor<strong>der</strong>t, erklärte M<strong>an</strong>fred Braasch, Ge -schäftsführer des BUND und Hauptprotagonist<strong>der</strong> Initiative am Beispiel<strong>der</strong> Münchener Stadtwerke: Sie führenSteph<strong>an</strong> KohlerDeutsche Energie-Agenturviel Geld <strong>an</strong> die Stadt ab und betreibenhier ein sicheres Geschäft. Die Netzeseien eben mehr als nur verbuddelteKabel. Mit <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Bundesnetz -agentur gar<strong>an</strong>tierten Rendite könne<strong>der</strong> Kredit, den die Stadt für den Kaufaufnehmen müsste, bedient werden.Jutta Bl<strong>an</strong>kau, zuständige Senatorinfür Stadtentwicklung und Umwelt,Auskl<strong>an</strong>g auf dem P<strong>an</strong>oramadeck im Emporio Tower18 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


Steph<strong>an</strong> Kohler, M<strong>an</strong>fred Braasch, Wolfg<strong>an</strong>g Buss, Pieter Wasmuth,Jutta Bl<strong>an</strong>kau und Walter Scheuerl (v.l.)tigter <strong>der</strong> Vattenfall GmbH für Hamburgund Norddeutschl<strong>an</strong>d, detailliert<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Anreizregulierungsinstrumente.Er warf M<strong>an</strong>fred Braasch vor, oftwichtige Informationen zu unterschlagen.Dass das Fernwärmenetz außerhalb<strong>der</strong> Regulierung betrieben werde,sei zwar richtig, dafür gebe es aber auchkeine gar<strong>an</strong>tierte Rendite. Überhauptsei die Rendite für den Netzbetrieb nurmit großen Effizienz<strong>an</strong>strengungen er -reichbar, was Mo<strong>der</strong>ator Buss zu <strong>der</strong>Frage ver<strong>an</strong>lasste, ob es d<strong>an</strong>n nicht bessersei, alles zu verkaufen. Den Zuhörernwurde indes schnell klar, dass Netzbetriebein kompliziertes aber auch völligunpolitisches Geschäft ist. Daher taugeauch Hamburg Wasser nicht als Vorbild,denn den Wasserpreis legt die Stadtfest, so Wasmuth, und nicht die Bundes -netzagentur.Die etwa 200 Zuhörer im EmporioTower haben <strong>an</strong> diesem Abend viel ge -lernt über Netzbetrieb und Energiewirtschaft.Was aber passiert, wenn dieStadt zum Rückkauf gezwungen ist,signalisierte indes wenig Interesse <strong>an</strong><strong>der</strong>lei Geschäften. Der Stadt fehle dasKnow-How. „Wir müssen die Energiewendegestalten“, so Bl<strong>an</strong>kau, und diesgehe über Erzeugung und Vertrieb.Zudem habe m<strong>an</strong> Ver<strong>an</strong>twortung fürdie Haushaltsmittel. „Wir haben guteErfahrungen mit den Netzbetreibernin Hamburg gemacht“, erläuterte dieSenatorin mit Hinweis auf die Verträgezum Kauf des 25,1 Prozent-Anteils.Dass <strong>der</strong> Netzbetrieb durchaus mitRisiken behaftet sei und in Zukunfthohe Investitionen <strong>an</strong>fallen, erläutertePieter Wasmuth, GeneralbevollmächkonnteWalter Scheuerl, Mitglied <strong>der</strong>Bürgerschaft, erläutern: Die Stadt müssezunächst Verh<strong>an</strong>dlungen über denKauf mit den jetzigen Eigentümernführen. Das Konzessionsverfahren laufebereits und bis zum 15.01.2014 müsseein Angebot vorliegen. Die Stadt müssed<strong>an</strong>n also bieten, hat aber womöglichgar nicht die Netze. Die Initiative habeden Fehler gemacht, den Volksentscheidfür den Tag <strong>der</strong> Bundestagswahl zube <strong>an</strong>tragen. Das bedeutet nicht nurZeitverlust bei <strong>der</strong> Bewerbung um dieKonzession, son<strong>der</strong>n zudem für denVolksentscheid ein höheres Quorum. Soregelt es das HamburgischeVolksabstimmungsgesetz.Viel Neues gab esauch für die 37 Schülerdes Emilie-Wüstenfeld-Gymnasiums und <strong>der</strong> Be -ruflichen MedienschuleHamburg W<strong>an</strong>dsbek. DieErstwähler im Alter vonca. 16 und 18 Jahren wa -ren als Gäste des <strong>Wirtschaftsrat</strong>seingeladen,nicht nur am <strong>an</strong>schlie -ßenden Buffet im beeindruckendenP<strong>an</strong>oramadeckteilzunehmen, son<strong>der</strong>n auchKritik zu üben. Sie hätten sich mehrUnterstützung für M<strong>an</strong>fred Braasch ge -wünscht. Als Vorkämpfer für den Netzrückkaufwar er im Podium ohne Mitstreiter.Die Umfragebögen waren trotzaller Sympathie für M<strong>an</strong>fred Braaschjedoch eindeutig: 26 Schüler warennach <strong>der</strong> Ver<strong>an</strong>staltung eher von denNachteilen des Netzrückkaufs überzeugt.Wenn die Gründe für den Netzrückkaufnicht klar sind gilt das, wasL<strong>an</strong>desvorsitzen<strong>der</strong> Prof. Dr. Jörg F.Debatin schon in <strong>der</strong> Einleitung sagte:„Wenn es für die Stadt nicht nötig ist,ein Unternehmen zu betreiben, d<strong>an</strong>n istes nötig, ein Unternehmen nicht zubetreiben.“Noch l<strong>an</strong>ge nach Ende <strong>der</strong> Podiumsdiskussionsprachen die Schülermit Jutta Bl<strong>an</strong>kau und Pieter Wasmuth.Die besten Noten <strong>der</strong> kritischen Schülerbekam indes Steph<strong>an</strong> Kohler: Immerhinelf Mal die Note 1 und zwölf Maldie Note 2.BNBesser geht es nicht:Rundum-Sorglosmit A-ROSANeuer Katalog 2014 setzt klare Akzente:vereinfachtes Preissystem, Super-Frühbucherund noch mehr Reise<strong>an</strong>lässeDer neue A-ROSAKatalog 2014alles inklusiveDie A-ROSA Flussschiff GmbH bekräftigt ihrePosition als Premiummarke unter den deutschenFlusskreuzfahrt-Anbietern. Dazu hatdas Unternehmen den Marktauftritt überarbeitetund verknüpft das Angebot in Zukunftmit dem Versprechen „Schöne Zeit“.Der neu eingeführte Top-Tarif SELECT Premiumalles inklusive beschert den Gästeneine rundum schöne Zeit! Leistungen wieVollpension, die SELECT Premium Getränkepauschale,kulinarische Spezialitäten-Abende,30 Prozent Ermäßigung auf SPA-Anwendungen,WLAN/Internet, Tr<strong>an</strong>sfer Bahnhof-Schiff-Bahnhof o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Concierge-Servicesorgen für noch mehr Komfort <strong>an</strong> Bord undein Hochgefühl von Urlaub. Auch Frühbucherrabatte wie z.B. die Super-Frühbucher-Ermäßigungbei Buchungen bis zum 30. November2013 machen Reiseerlebnisse mit A-ROSA undeiner Preisersparnis von bis zu 450,- Euro nochverlocken<strong>der</strong>.Jörg Eichler, Geschäftsführer <strong>der</strong> RostockerRee<strong>der</strong>ei begründet den neu formuliertenAnspruch: „Wir wollen ein hochwertiges undattraktives Produkt <strong>an</strong>bieten, das Urlaubernbedingungslos eine schöne Zeit beschert!“.Erlebnisreisen, Wellnessurlaub, Kulturtrip,Städtereisen, Shopping-Erlebnis und vielesmehr – je<strong>der</strong> Reisende k<strong>an</strong>n individuell seineDosierung wählen. Auch Familien, Gourmets,Freunde <strong>der</strong> Klassik o<strong>der</strong> F<strong>an</strong>s von HowardCarpendale kommen auf Ihre Kosten. Siekönnen Ihr Idol live erleben!Mehr Informationen, Buchung und Katalogim Reisebüro, unter Tel. 0381-2026001 o<strong>der</strong>www.a-rosa.de19


Abendver<strong>an</strong>staltung am 14. AugustEnergiewende:„Die Realität frisst sich durch“Das oben <strong>an</strong>geführte Zitat von Kurt Biedenkopf beschreibt treffend einewachsende Skepsis gegenüber <strong>der</strong> Energiewende. Die <strong>an</strong>fängliche Euphoriebegegnet nun bei <strong>der</strong> Umsetzung schonungslos einer komplexenWirklichkeit. Die Strompreise sind <strong>der</strong> öffentliche Indikator.Als Bundesk<strong>an</strong>zlerin Merkel im März2011 – drei Tage nach <strong>der</strong> Katastrophevon Fukushima – das Moratorium fürdie Kernenergie verkündete und dreiMonate später die Zielvorgaben für dieEnergiewende festst<strong>an</strong>den – 35 ProzentAnteil <strong>an</strong> Erneuerbarer Energie bis 2020,80 Prozent bis 2050 – schien alles g<strong>an</strong>zeinfach. Jahrel<strong>an</strong>ge erbitterte Aus -ein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzungen endeten plötzlichin einem gesellschaftlichen Konsens.Wind, Sonne und einige <strong>an</strong><strong>der</strong>e Quellenwürden mit <strong>der</strong> Zeit reibungslosunsere Energieversorgung übernehmen.Es gab keine Sorge um die Fin<strong>an</strong>zierung,denn Sonne und Wind würdenja keine Rechnung schicken.Teyssen pr<strong>an</strong>gert die Naivität dieserungestümen Sturm- und Dr<strong>an</strong>gperiode<strong>an</strong>. Er ist ein Rufer, <strong>der</strong> zeigen will,dass die Wende viel mehr als nur eineVer än<strong>der</strong>ung im Energiemix ist, son<strong>der</strong>nein sehr komplexer Vorg<strong>an</strong>g, dessen– gefährliche – Komponenten wirnoch m<strong>an</strong>gelhaft beherrschen. Auf je -den Fall gilt es, ein technisch ausgereif -tes, sicheres Versorgungssystem aus er -neuerbarer plus konventioneller Ener -gie zu org<strong>an</strong>isieren, dies intern in einwirtschaftliches Gleichgewicht zu bringenund die Stromrechnungen für In -dus trie und Bürger bezahlbar zu lassen.Dafür sei <strong>der</strong> Aufbau einer Doppelstrukturnotwendig. Teyssen: „Noch inJahrzehnten, selbst wenn Netzausbauund Durchbrüche in <strong>der</strong> Speichertechnologiegelingen sollten, wird auf jedeserneuerbare Kilowatt noch ein halbeskonventionelles hinzukommen müssen.Sonst bricht die Stromversorgungimmer d<strong>an</strong>n zusammen, wenn Windund Sonne nicht mitspielen.“ Der ChefDr. Joh<strong>an</strong>nes TeyssenVorsitzen<strong>der</strong> des Vorst<strong>an</strong>ds, E.ON SEdes E.ON-Konzerns for<strong>der</strong>t deshalb, dasssich die Erzeuger Erneuerbarer Ener -gien aus den zu nichts verpflichtendenSubventionen lösen und Systemver<strong>an</strong>twortungübernehmen sollen. Diegegenwärtige Abkoppelung <strong>der</strong> Ver -gütung vom Bedarf sei unhaltbar.Gleichzeitig hat er Sorge, dass zw<strong>an</strong>gsläufigimmer mehr konventionelleKraft werke stillgelegt werden, weil siein ihrer – notwendigen – Reservefunktiongering ausgelastet und somit nichtmehr wirtschaftlich zu betreiben seien.20 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


Das Thema hat mit Kernenergie nichtsmehr zu tun, wohl aber mit <strong>der</strong> Sicherheit<strong>der</strong> Versorgung.Die beiden Achillesfersen – systemlosesSubventionieren und zunehmen<strong>der</strong>Abbau <strong>der</strong> konventionellen Kapazität– gehören zu den Hauptproblemenund zu den größten Risiken <strong>der</strong>Energiewende. Die Lösung k<strong>an</strong>n nur ineinem – auch wirtschaftlich – geregeltenMitein<strong>an</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> beiden Erzeugersystemeliegen. Dafür sei dringend einentschlossenes Eingreifen <strong>der</strong> Politik(nach den Wahlen!) gefor<strong>der</strong>t. Solltenerst einmal irgendwo die Lichter ausgehen,wäre großer Schaden programmiertund das g<strong>an</strong>ze Vorhaben „Energiewende“blockiert. Allerdings redenEin weiteres Thema waren unternehmerischeAktivitäten von E.ON, u.a.:In Hamburg ist die Schaltzentrale fürden Ausbau des Offshore-Geschäftes(100 Beschäftigte), für den Service wirdeine Station auf Helgol<strong>an</strong>d aufgebaut.Sehr bemerkenswert ist die im Bau be -findliche Power-to-Gas-Anlage in Reitbrook.Hier wird Windstrom in Wasserstoffumgew<strong>an</strong>delt, aus dem später inKraftwerken wie<strong>der</strong> Strom zurück ge -wonnen werden k<strong>an</strong>n. Damit würde einentscheiden<strong>der</strong> Nachteil <strong>der</strong> ErneuerbarenEnergien überwunden: ihre m<strong>an</strong>gelndeSpeicherbarkeit. Allerdings sei<strong>der</strong> Weg zu wirtschaftlicher, großtechnischerAnwendung des Verfahrensnoch l<strong>an</strong>g.Dr. Cornell Baben<strong>der</strong>erde,Dr. Joh<strong>an</strong>nes Teyssen,Prof. Dr. Jörg F. Debatin(v.l.)Pieter Wasmuth, Udo Bottlän<strong>der</strong>Prof. Dr. Peer Witten, Gunnar Uldall, Senator a.D.bei einer Reform 16 Bundeslän<strong>der</strong>, 6<strong>Parteien</strong>, 4 Bundesminister und etlicheVerbraucher-, Umwelt- und Industrieverbändemit, und sie dürften rechtunterschiedliche Auffassungen haben.Teyssen ging auf den Emissionsh<strong>an</strong>delein und empfahl seine Revitalisierungauf europäischer Ebene, dennnationale Regelungen zur För<strong>der</strong>ungerneuerbarer Energien hätten ihn zueinem Papiertiger gemacht. Der Vortragendeverspricht sich aus dem Neu<strong>an</strong>f<strong>an</strong>geinen Gewinn für den Klimaschutz,für die Sicherheit <strong>der</strong> Versorgungund für l<strong>an</strong>gfristig wettbewerbsfähigeEnergiepreise.Teyssen sprach sich vehement ge -gen den Rückkauf <strong>der</strong> Energienetzedurch die H<strong>an</strong>sestadt aus. Begrün -dungen: Alle Energienetze müssen diskriminierungsfreiallen Erzeugern zurVerfügung stehen. Energie- o<strong>der</strong> Klimapolitikist somit mit ihnen nicht zubetreiben. Ferner seien im Zuge <strong>der</strong>Energiewende erhebliche Investitionennotwendig. Die Gebühren für die Nutzungdes Netzes lege nicht <strong>der</strong> Besitzer,son<strong>der</strong>n die Bundesnetzagentur fest.Beifall f<strong>an</strong>den nicht nur die Ausfüh -rungen von Dr. Teyssen, son<strong>der</strong>n auchseine unverhohlen zum Ausdruck ge -brachte Sympathie für Hamburg. He21


POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 18. JuniWege aus <strong>der</strong> EurokriseCzempiels erste These lautete: „Eingemeinsamer politischer Wille k<strong>an</strong>nwirtschaftliche Stabilität erzeugen. Soführte <strong>der</strong> Wunsch, in den Euro aufgenommenzu werden bei zahlreichenRegierungen zu einer stringenten Ausgabenkürzungund zu einer konsequentenReduzierung <strong>der</strong> Inflationsrateunter 3 Prozent“.Angesichts m<strong>an</strong>geln<strong>der</strong> S<strong>an</strong>ktionenvon Verstößen gegen die Maastricht-Kriterien – insbeson<strong>der</strong>e von Deutschl<strong>an</strong>d– uferten die staatlichen Ausgabenin einigen Mitgliedslän<strong>der</strong>n <strong>der</strong>EURO-Zone aus. Zunehmend hoheSchuldenquoten sowie gewaltige Spekulationswellengegen die südlichenEurolän<strong>der</strong>, die nicht zuletzt auf denimmensen Vermögens<strong>an</strong>stieg <strong>der</strong>Schat tenb<strong>an</strong>ken auf über 70 BillionenDollar zurückzuführen sind, führten zu<strong>der</strong> Frage, ob die Euro-Gemeinschaftl<strong>an</strong>gfristig überhaupt Best<strong>an</strong>d habenk<strong>an</strong>n. „Ineffektive Kontrollmech<strong>an</strong>ismensowie fehlende Regularien desSchattenb<strong>an</strong>ksystems führen zur De -stabilisierung <strong>der</strong> Real- und Fin<strong>an</strong>z -wirt schaft“, so die zweite These desReferenten.In dieser prekären Lage kündigte<strong>der</strong> Präsident <strong>der</strong> Europäischen Zentral -b<strong>an</strong>k (EZB), Mario Draghi, im September2012 <strong>an</strong>, im Bedarfsfall mit seinerInstitution unbegrenzt Staats<strong>an</strong>leihenaufzukaufen. Allein die AnkündigungDraghis beruhigte die Märkte. Bisl<strong>an</strong>gmusste die EZB noch keine Käufe vonStaats<strong>an</strong>leihen tätigen. Vielmehr wurdeSpielraum gewonnen, um die S<strong>an</strong>ierung<strong>der</strong> defizitären Staatshaushalte inAngriff zu nehmen.Geringe Kapazitätsauslastungenund rückläufige Kreditvergaben seitens<strong>der</strong> B<strong>an</strong>ken aufgrund ungenügendenEigenkapitals dämpfen inflationäreEntwicklungen, Inflation ist damit keinThema in Euopa. Die exp<strong>an</strong>sive Geldpolitik<strong>der</strong> EZB ist aber in <strong>an</strong><strong>der</strong>erHinsicht kritisch zu sehen; denn diedeutschen Realzinsen sind dramatischgefallen (<strong>der</strong>zeit sogar negativ), was fürdie Sparer eine fin<strong>an</strong>zielle Repressionbe deutet. So lautet die dritte These:„Die geldpolitischen Maßnahmen <strong>der</strong>Zentralb<strong>an</strong>ken führen nicht zw<strong>an</strong>gsweisezur Preisinflation, bewirkenjedoch über spekulative Blasen eineVermögenspreisinflation sowie fin<strong>an</strong>zielleRepression“.Die deutsche Exportstärke miteinem Wert von über einer Billion Euroin 2012 birgt für Deutschl<strong>an</strong>d immenseRisiken, da erhebliche Vermögenswerteins Ausl<strong>an</strong>d fließen, die daher nichtfür inländische Investitionen zur Verfügungstehen. Schätzungen zufolgehat sich in Deutschl<strong>an</strong>d innerhalb<strong>der</strong> letzten 10 Jahre eine kumulierte In -vestitionslücke (Infrastruktur, Energies<strong>an</strong>ierung,Bildung) von 1 Billion Euroaufget<strong>an</strong>. Darüber hinaus wurden ca.600 Mrd. Euro durch unrentable ausländischeInvestitionen vernichtet, undes bestehen For<strong>der</strong>ungen von deutschenB<strong>an</strong>ken und Versicherungen <strong>an</strong>europäische Staaten und Fin<strong>an</strong>zinstitutevon über 1,5 Billionen Euro (Fin<strong>an</strong>zierungdes deutschen Exportes). DieZahlungsunfähigkeit eines größereneuropäischen Staates würde daher er -hebliche Auswirkungen auf die deutschenSteuerzahler mit sich bringen.Dr. Laurenz CzempielMitglied des Vorst<strong>an</strong>ds <strong>der</strong> Privatb<strong>an</strong>kDonner & Reuschel„Die wirtschaftliche Abhängigkeit<strong>der</strong> europäischen Staaten führt nichtzu einem Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>brechen desEURO“, so die <strong>vier</strong>te These.Die Identifikation als europäischeVölkergemeinschaft wird vor<strong>an</strong>schreiten,sowie die Schaffung einer europäischenWirtschaftsordnung mit engerpolitischer Koordination.Dadurch können wesentlich effektiverwirksame Maßnahmen gegendie Steuerflucht ergriffen werden mitgeschätzten Mehreinnahmen in Höhevon 1 Billion Euro pro Jahr, sowie Kos -ten synergien in den Bereichen EnergieundBildungspolitik, sowie Außen- undSicherheitspolitik in Milliardenhöhe(alleine 40 Milliarden Euro durch einheitlicheRüstungssysteme) gehobenwerden.Innerhalb eines solchen Systems,das irgendw<strong>an</strong>n in einen echten euro -päischen Fö<strong>der</strong>alismus münden könnte,sind Tr<strong>an</strong>sferzahlungen unvermeidlich.Im Nachhinein, so das Fazit Czempielsund gleichzeitig seine 5. These„beschleunigt die Eurokrise den Weg zueiner europäischen politischen Unionmit wirtschaftlicher Stabilität“. He22 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


LeiharbeitSchwierige Perspektiven in <strong>der</strong> LeiharbeitÜberraschend schnell, nachdem im Jahr 2011 das Gesetz zur Regelung <strong>der</strong>Arbeitnehmerüberlassung (AÜG) – unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em – mit nur einem einzigenSatz ergänzt wurde, haben L<strong>an</strong>desarbeitsgerichte und zuletzt das Bundesarbeitsgerichtdiese Än<strong>der</strong>ungen zum Gegenst<strong>an</strong>d aktueller Entscheidungengemacht mit für Leiharbeitsmodelle aller Art erheblichen Folgen.„Vorübergehend“ heißt das Zauberwort,dass zum wesentlichen Merkmalverschiedener Entscheidungen gewordenist. „Die Überlassung von Arbeitnehmern<strong>an</strong> Entleiher erfolgt vorübergehend.“bestimmt das AÜG in § 1 Abs.1 Satz 2. Und vorübergehend, so sagenes nun die Gerichte, ist eben kein dauerhafterEinsatz. Nach mehreren L<strong>an</strong>desarbeitsgerichtenhat nun das Bundesarbeitsgericht(10. Juli 2013 – Aktenzeichen7 ABR 91/11) festgestellt, dassvon keiner vorübergehende Arbeitnehmerüberlassungauszugehen ist, wennnicht absehbar ist, w<strong>an</strong>n sie endet. Demkomplexen Rechtsstreit lag eine Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzungeines Arbeitgebersmit seinem Betriebsrat zugrunde. Letztererhatte im Rahmen einer vomArbeitgeber be<strong>an</strong>tragten Beschäftigungvon Leiharbeitnehmern eine nicht nurvorübergehende Arbeitnehmerüberlassungund damit einen Verstoß gegendas AÜG erk<strong>an</strong>nt. Und diesen Verstoßgegen ein Gesetz nahm <strong>der</strong> Betriebsratzum Anlass, <strong>der</strong> gepl<strong>an</strong>ten Arbeitgebermaßnahmezu wi<strong>der</strong>sprechen. Zu -recht, wie das Bundesarbeitsgerichtnun festgestellt hat. Zumindest eineunbefristete Überlassung fällt laut BAGnicht mehr unter das Merkmal „vor -übergehend“.Jobwun<strong>der</strong>„Da geht d<strong>an</strong>n unser Jobwun<strong>der</strong> da -hin.“ ließ sich ein Richter und Direktoreines Arbeitsgerichts zu dem Themaund <strong>der</strong> Frage vernehmen, was wohl fürden Fall <strong>der</strong> jetzt erg<strong>an</strong>genen Entscheidungdes Bundesarbeitsgerichts zuerwarten sei. Die Befürchtungen unterden heutigen Anwen<strong>der</strong>n und Profiteurenvon Leiharbeitsmodellen solltennicht zu klein ausfallen. Etwa 908.000Beschäftigungsverhältnisse in <strong>der</strong> Leih -arbeit wurden im Juni 2012 gezählt. Esist für niem<strong>an</strong>den ein Geheimnis, dass<strong>der</strong> g<strong>an</strong>z überwiegende Teil dieser Be -schäftigten auf Arbeitsplätze entliehenwird, die nicht nur vorübergehendemBeschäftigungsbedarf dienen, son<strong>der</strong>nauf Dauer <strong>an</strong>gelegt sind. Von Befris -tung ist in <strong>der</strong> g<strong>an</strong>z überwiegendenZahl <strong>der</strong> Fälle keine Rede. So wurde dieLeiharbeit, ursprünglich gedacht alsWerkzeug des beruflichen Wie<strong>der</strong>einstiegsmit erhofftem „Klebeeffekt“ beimEntleiherbetrieb, zum Flexibilisierungsmodellin großen und kleinenUnternehmen. Gezielt setzten undsetzen Unternehmen Arbeitnehmeraus Leiharbeitsfirmen ein. Übersehenwird von den Kritikern dieser Modellehäufig, dass diese Personalkonzepteeine höhere Arbeitsplatzsicherheit <strong>der</strong>Stammbelegschaft bedeuten. Ein Ar -beitgeber mit zu wenig Arbeit für zuviele Beschäftigte ist arbeitsrechtlichgezwungen und wird auch aus eigenemAntrieb immer erst die Leiharbeitskräfteabbauen, bevor die Stammbelegschaftdes Unternehmens vomBeschäftigungsabbau in Mitleidenschaftgezogen wird. Wo in <strong>der</strong> Verg<strong>an</strong>genheit<strong>der</strong> Leiharbeitnehmer wusste,wor<strong>an</strong> er ist, wird das <strong>der</strong> Arbeitnehmeraus <strong>der</strong> Stammbelegschaft des Unternehmensin Zukunft nicht mehr wissen.Klärung wird <strong>an</strong>dauernZur Leiharbeit sind weitere Entscheidungenzu erwarten. Zu viele <strong>Fragen</strong>bleiben zurzeit noch offen. Wie l<strong>an</strong>ge(o<strong>der</strong> wie kurz) darf eine „vorübergehende“Beschäftigung dauern? EinigeGerichte wenden hier Regelungen desTeilzeit- und Befristungsgesetzes entsprechend<strong>an</strong> (ArbG Cottbus v.26.09.2012 – 2 BV 36/12, <strong>an</strong><strong>der</strong>s LAG Düsseldorfv. 2.10.2012 – 17 TaBV 48/12) undnehmen zulässige Zeiträume von bis zuzwei Jahren <strong>an</strong>. Was ist die Folge einernicht nur „vorübergehenden“ Beschäftigungeines Leiharbeitnehmers? Einel<strong>an</strong>desarbeitsgerichtliche Entscheidung(LAG Baden-Württemberg – 1. August2013 – 2 Sa 6/13) hierzu stellt fest, dassd<strong>an</strong>n ein Arbeitsverhältnis des Leiharbeitnehmersmit dem Entleiherunternehmenzust<strong>an</strong>de kommt. Schon vordieser jüngsten Rechtsprechung zurLeih arbeit hat die Attraktivität <strong>der</strong> Leih -arbeit abgenommen durch die Regelungenzur gleichen Bezahlung (sogen<strong>an</strong>nterequal-pay Grundsatz) und Entscheidungenzu <strong>Fragen</strong> <strong>der</strong> Integrationvon Leiharbeitnehmern im Leihbetrieb.Reaktionen in <strong>der</strong> Wirtschaftnehmen Formen <strong>an</strong>Die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> wettbewerbsfähigeProduktionsprozesse und <strong>der</strong>envertretbare Kosten werden durch dieben<strong>an</strong>nten gerichtlichen Entscheidungennicht weggewischt. Zu beobachtengibt es beispielsweise den verstärktenTrend raus aus <strong>der</strong> Leiharbeit, hinein inWerkverträge mit selbständigen Unternehmen.Es darf bezweifelt werden,dass diese Lösungen allgemeiner Natursein werden. Gerade erst veröffentlichtdas LAG Baden-Württemberg eine Entscheidungauch hierzu. Das Gerichterk<strong>an</strong>nte bei einem renommiertenAutohersteller in dem Fremdpersonaleinsatzeine unerlaubten Arbeitnehmerüberlassungund nicht rechtmäßigeWerkverträge (Az: 2 Sa 6/13). AuchRegelungen zur Scheinselbständigkeitsind l<strong>an</strong>ge vorh<strong>an</strong>den und die Rechtsprechungzu Umgehungskonstruktionendes Arbeitsrechts sind ausdetailliert.Arbeitgeber werden zur Erl<strong>an</strong>gunggesicherter Beschäftigungs-, AuftragsundWerkbedingungen neben <strong>der</strong> Leih -arbeit genau prüfen und bewerten (lassen)müssen, ob sie zu einer neuentragfähigen Konstruktion gel<strong>an</strong>gt sind,o<strong>der</strong> mit diesen neuen Modellen lediglichweitergemacht wird, bis die Gerichtesich die nächste Fehlentwicklung imArbeitsmarkt vornehmen. So sieht esnicht aus, als würden arbeitsrechtlichberatende Rechts<strong>an</strong>wälte und dieseBeratung später beurteilende Arbeitsgerichtesehr schnell arbeitslos.Martin KrömerFach<strong>an</strong>walt für Arbeitsrecht23


Derby-Meeting vom 29. Juni bis 7. JuliTreffpunkt Horn: Publikum undProminenz beim Pfer<strong>der</strong>ennenBoxen auf, los: Hengste und Stuten begeisternFot0: Hamburger Renn-Club e.V.Das 144. Galopp-Derby-Meeting (29. Juni bis 7. Juli) war für die sportbegeistertenMitglie<strong>der</strong> des Verb<strong>an</strong>des ein absolutes „must“. Es ergänztmit dem jährlichen Golfturnier ideal die sonst eher typischen Ver<strong>an</strong>staltungen;denn meistens wird über Parteiprogramme, Eurokrise, dendemografischen W<strong>an</strong>del o. ä. referiert und diskutiert. Die Elite <strong>der</strong> Pferdeund Jockeys lockte wie<strong>der</strong> mal nach Horn, schließlich ist das Derby seit1869 das wichtigste deutsche Pfer<strong>der</strong>ennen des Jahres.Dr. Cornell Baben<strong>der</strong>erde, Albert Darboven undEugen-Andreas Wahler (v.L.)D<strong>an</strong>kenswerterweise verschaffte unsAlbert Darboven, Präsidiumsmitgliedund Vize-Präsident des HamburgerRenn-Clubs, wie<strong>der</strong> Tribünenplätze mitbester Sicht auf die edlen Vollblüterdirekt am Zieleinlauf. „Atti“ Darbovenließ es sich nehmen, gemeinsam mitRenn-Club Präsident Eugen-AndreasWahler vorbeizuschauen und uns Spaßund Erfolg beim Wetten zu wünschen.Der perfekte Service des Cateringsdurch NordEvent sorgte auch diesmalfürs Wohlergehen, und so konnten wireinen <strong>der</strong> sechs Renntage mit insgesamt60 Kämpfen um Sieg und Platzmit voller Dynamik, Sp<strong>an</strong>nung undUnterhaltung hautnah miterleben. Zuden Höhepunkten zählte für uns nebendem Jagdrennen – die Pferde schwimmenmit dem Reiter durch den See – dieFührung durch die „Kulissen“ wie dieJockey-Waage, die Fitnessräume undden Führring. Damit erhielten wir einenguten Einblick in den Pfer<strong>der</strong>ennsport.Nun wissen wir, dass <strong>der</strong> Rennsattel,„Briefmarke“ gen<strong>an</strong>nt, nur 250 Grammwiegt, und warum es in jedem Renneneine „Rote 7“ gibt. Ob sich das Glück nunam Wettschalter einstellte o<strong>der</strong> <strong>der</strong>Marktplatz mit seinen vielfältigen An -geboten das Interesse weckte, entziehtsich unserer Kenntnis. Fest steht nur, beidieser Ver<strong>an</strong>staltung war für jedenetwas dabei.Verzockt?Mit einem Wettumsatz von 3.367.470Euro wurde das diesjährige SPARDA-Derby-Meeting abgeschlossen, alleinam Derbytag wurde in zwölf Rennenfür 1.213.036 Euro gewettet. Das warenrund 150.000 Euro mehr als im Vorjahr,damit lag <strong>der</strong> Ver<strong>an</strong>stalter etwas überseiner Kalkulation. Am Schlusstag wurden23.000 Zuschauer gezählt, insgesamtkamen ca. 60.000 Besucher nachHorn.Favorit Iv<strong>an</strong>howe enttäuschte –Traditionelle Hüte-SchauAm Start des prestigereichen Rennenswaren 15 Elite-Pferde, so auch <strong>der</strong> hoch-24 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


Golf LoungeHüttenzauberRechtzeitig zur „Weihnachtsfeier-Saison“baut die Golf Lounge <strong>an</strong> den Elbbrückenwie<strong>der</strong> ihre originelle Almhütte nebenihrem Minigolfkurs <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>enArt auf, damit hier wie<strong>der</strong> zünftig imalpinen Stil gefeiert werden k<strong>an</strong>n. Golfund Event werden perfekt mitein<strong>an</strong><strong>der</strong>verknüpft – für Golfer und Nichtgolfer.Arndt Schäfer undMarcus Weinberg MdBEigentlich ist die Golf Lounge eine <strong>der</strong> innovativstenTrainings<strong>an</strong>lagen für den Golfsportin Europa. Gleich acht Golflehrer arbeiten hier,ausgestattet mit den besten verfügbarentech nischen Hilfsmitteln, am „perfektenSchwung“ ihrer Schüler. Doch da es in <strong>der</strong> GolfLounge neben dem Sport auch um Unterhaltung,Spaß und Geselligkeit in einer g<strong>an</strong>z persönlichen,nahezu familiären Atmosphäregeht, hat sie sich zu einer <strong>der</strong> beliebtestenEventlocations <strong>der</strong> Stadt entwickelt.Aufgrund des großen Erfolgs <strong>der</strong> erstenAlmhütte als Location für Weihnachtsfeiernund Neujahrsempfänge im verg<strong>an</strong>genen Jahr,wird in diesem Jahr eine noch größere Hüttegebaut. Nach dem Motto: „Raus aus dem Büro– rein in die Almhütte!“ k<strong>an</strong>n hier wie<strong>der</strong>zünftig, rustikal im „Après Ski“-Ambientegefeiert werden. Weißbier, bayrisches Büffeto<strong>der</strong> winterliches BBQ bilden den kulinarischenRahmen und die „Christmas-Minigolf-Challenge“ direkt vor <strong>der</strong> Hüttentür verleihtdem fröhlichen Feiern zusätzlichen Schwung.Die Erfolge <strong>der</strong> Teams werden mit einerSiegerehrung gewürdigt und können d<strong>an</strong>achnoch ausgiebig am Kamin gefeiert werden.Wer auf <strong>der</strong> Suche nach einer außergewöhnlichenEventlocation ist und seinen Freunden,geschätzte Favorit Iv<strong>an</strong>hove (30:10).Wie<strong>der</strong> einmal jubelte Andrasch Starkeauf seiner Heimatbahn in Hamburg-Horn: Mit Lucky Speed gew<strong>an</strong>n <strong>der</strong> inStade geborene Jockey das SPARDA 144.Deutsche Derby vor dem fr<strong>an</strong>zösischenGast, Tres Blue (Fabrice Veron), undeinem <strong>der</strong> letzten Außenseiter, Nordvulk<strong>an</strong>mit Jozef Bojko im Sattel. Trainerdes Blauen-B<strong>an</strong>d-Siegers (Quote1:10) ist Peter Schiergen aus Köln, fürihn war es <strong>der</strong> 4. Derbysieg, für denJockey sogar schon Treffer Nummersechs! „Das stattliche Preisgeld von300.000 Euro lief Lucky Speed auf denletzten 100 Metern ein und machtedamit seinem Namen alle Ehre“, soJockey Starke. Der favorisierte HengstIv<strong>an</strong>hove wurde auf R<strong>an</strong>g 8 verwiesen.Zu den „must have“ zählt am Derbytagauch <strong>der</strong> legendäre Hutwettbewerb.Doch Kleidsames – nicht nur fürden Kopf – hat in Horn beim Derbyschon immer Tradition. Selbstverständ -lich widmeten die Damen <strong>der</strong> WR-Ge sellschaft diesem Punkt ebenfallshöchste Priorität. Auch wenn die auffallendstenKreationen vom Ver<strong>an</strong>stalternicht prämiert wurden, hinterlie -ßen sie dennoch großen Eindruck. Wirfreuen uns schon auf das 145. DeutscheDerby am 2. Juli 2014.EJHRaus aus dem Büro – rein in die AlmhütteKollegen o<strong>der</strong> Geschäftspartnern ein unvergesslichesFest bescheren möchte, ist in <strong>der</strong>Golf Lounge genau richtig. Im Frühjahr wird<strong>der</strong> Almhüttenbereich d<strong>an</strong>n wie<strong>der</strong> zumBeachclub mit feinem, weißem S<strong>an</strong>d um -gebaut, damit m<strong>an</strong> die Tage entsp<strong>an</strong>ntmit einem Cocktail „am Str<strong>an</strong>d“ ausklingenlassen k<strong>an</strong>n. Mehr Informationen finden Sieunter www.golflounge.de/events.25


WR-Golfturnier am 3. JuniW<strong>an</strong><strong>der</strong>preise müssen w<strong>an</strong><strong>der</strong>nWR-Golfturnier um den Ernst-Wer<strong>der</strong>m<strong>an</strong>n-PreisViele Golfer träumen davon, den Falkensteiner Platz zu spielen. Diese Top-Anlage r<strong>an</strong>giert selbst unter Experten als höchstes Ziel und sollte für jedenGolfer einmal auf dem Programm stehen. In seinem Jubiläumsjahr machte<strong>der</strong> traditionelle „Ernst-Wer<strong>der</strong>m<strong>an</strong>n-Cup“ auf eben dieser Premium-Anlage in Hamburgs Westen halt und sorgte so schon früh für eine l<strong>an</strong>geStartliste.Der Ernst-Wer<strong>der</strong>m<strong>an</strong>n-Pokal wurde <strong>an</strong>lässlichdes Ausscheidens vonDr. Wer<strong>der</strong>m<strong>an</strong>n aus demAmt des L<strong>an</strong>desgeschäftsführersim Jahr 2004 vonGünter Wienes, H<strong>an</strong>sa-Industrie Service HamburgGmbH, gestiftet. Dr. Wer<strong>der</strong>m<strong>an</strong>nwar 18 Jahre l<strong>an</strong>gL<strong>an</strong>desgeschäfts führerdes Hamburger L<strong>an</strong>des -verb<strong>an</strong>ds.Der sportlich <strong>an</strong>spruchsvolle Course mitseinen ondulierten Grüns war für alleTeilnehmer eine große Herausfor<strong>der</strong>ung,sorgte aber mit seiner herrlichenFauna und Flora zumindest optischwährend des Spiels für allerbesten Ausgleich.Nach <strong>der</strong> Runde wurde im eleg<strong>an</strong>tenClubrestaur<strong>an</strong>t, geführt von RalfMichael Glatzel, gemeinsam gegessen,getrunken und nicht nur über dieGolfrunde geplau<strong>der</strong>t. Die Begrüßung<strong>der</strong> Abendver<strong>an</strong>staltung übernahm<strong>der</strong> L<strong>an</strong>desvorsitzende Prof. Dr. Jörg F.Debatin, <strong>der</strong> es bedauerte, dass er aufgrundseines H<strong>an</strong>dicaps diesmal nichtdabei war. Er d<strong>an</strong>kte den Sponsorenfür die großzügigen Preise, dem Clubfür die Gastfreundschaft und leiteted<strong>an</strong>n <strong>an</strong> den Hausherrn, ConradSeiffert weiter, <strong>der</strong> in seiner launigenRede die Sieger ehrte.Das beste Tagesergebnis erzielteWolfg<strong>an</strong>g Buss (Gut Waldhof), 19 Bruttopunkte,vor Dr. Fred Hagedorn (Kitzeberg),17 Punkte. Den von Dr. Ernst Wer<strong>der</strong>m<strong>an</strong>ngestifteten W<strong>an</strong><strong>der</strong>preiskonnte Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> Lehnen (Karnitz) für34 Punkte mit nach Hause nehmen. Inden Klassen A gew<strong>an</strong>n Thomas JohnMeyer (Jersbek), 32 Punkte, vor DörteMeyer (Jersbek) mit 31 Punkten. In <strong>der</strong>Klasse B (19,6 bis 26,8) hatten MichaelSchütz (Altenhof), 30 Punkte, die Nasevorn, und im Klasse C-Feld (bis 48,0)konnte neben Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> Lehnen nochH<strong>an</strong>sgeorg Martius (HGC) mit 31 Punktenebenfalls einen Preis in Empf<strong>an</strong>gnehmen.Der Preis <strong>der</strong> Scheffler PR – einReise gutschein für zwei Personen insRosapenna Hotel & Golf Resort in <strong>der</strong>Northwest-Region von Irl<strong>an</strong>d – wurdeunter allen Teilnehmerinnen und Teil-Harald Boberg beim Einlochennehmern verlost und ging <strong>an</strong> Stef<strong>an</strong>Hischer (Walddörfer).An dieser Stelle d<strong>an</strong>ken die Ver<strong>an</strong>twortlichendes Turniers noch einmalden Sponsoren Ernst & Young GmbH,PWC AG, J.J. Darboven GmbH & Co.KG,25 hours Hotel, Carlsberg Deutschl<strong>an</strong>dGmbH, PGA Hamburg, Commerzb<strong>an</strong>kAG sowie den Ver<strong>an</strong>twortlichen desFalkensteiner Clubs, die das Spiel aufdieser ph<strong>an</strong>tastischen Anlage ermöglichten.EJH26 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


PR-BerichtKraft im eigenen Pool t<strong>an</strong>kenIn vielen Gärten stehen sie schon, die All-Weather-Pools von Arctic Spas.Die Hamburgerin Dörte Gerlach vertreibt diese Luxuspools und bedientdie hohe Nachfrage. Zwischen 10.000 und 25.000 Euro muss m<strong>an</strong> für den„Spas“ investieren. Schon 1 Million Deutsche pl<strong>an</strong>schen im eigenenBassin, doch die Arctic Spas-Pools bieten weit mehr: Tägliche Entsp<strong>an</strong>nungim „hot Tub“ heißt das Motto! Der deutsche Ableger des k<strong>an</strong>adischenUnternehmens bringt hochwertige Technik in unsere Gärten und punktetkräftig beim Thema Work-Life-Bal<strong>an</strong>ce.„Seit ich so einen Pool habe, k<strong>an</strong>n ichtäglich entsp<strong>an</strong>nen und verbringe meinefreie Zeit viel bewusster. Ich genießees in vollen Zügen, draußen im warmenWasser die Seele baumeln zu lassen“,schwärmt <strong>der</strong> 50-jährige Carsten Eigner.Früher fiel es ihm schwer abzuschaltenund den Alltagsstress hintersich zu lassen. Doch seit <strong>der</strong> Warm -wasserpool bei ihm im Garten steht,genießt er mehrmals die Woche eine<strong>an</strong>genehme Massage unter dem Sternenhimmel.Die All-Weather-Pools, zu nutzen imSommer wie im Winter, sind eine optimaleAlternative zum herkömmlichenSwimmingpool. Der Pool ist je<strong>der</strong>zeitnutzbar, ein St<strong>an</strong>dby-Modus sorgt fürwohltemperiertes Wasser. Ein im Poolintegriertes Fundament erspart aufwendigeBaumaßnahmen, lediglich einebener Untergrund wird benötigt. Nocham Tag <strong>der</strong> Anlieferung k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> imwohltuenden Nass entsp<strong>an</strong>nen.Hersteller <strong>der</strong> Bä<strong>der</strong> ist die 1980 inK<strong>an</strong>ada gegründete Firma Arctic Spas,wo die sprudelnden Becken „Hot Tub“bei Sonnenschein und Schnee zum Alltaggehören. Die k<strong>an</strong>adischen Pools sindenergiebewusst konzipiert, durch bauseitigeWärmeisolation und effektiveWeiterleitung <strong>der</strong> Pumpenabwärmeliegen die Stromkosten in etwa bei 50EUR/Monat.Die Vermarktung dieser innovativenPool-Kultur betreibt Dörte Gerlach,die Arctic Spas Deutschl<strong>an</strong>d GmbHgegründet hat. Gerlach baut den Vertriebfür Deutschl<strong>an</strong>d auf, sie ist vonden Vorzügen überzeugt: „Das ThemaWork-Life-Bal<strong>an</strong>ce gewinnt immermehr <strong>an</strong> Bedeutung. Viele MenschenEntsp<strong>an</strong>nung und Therapie im eigenen Gartenge Energie geben, die wir zum Lebenbrauchen. Meine Maxime ist es, ein Produktin höchster Qualität <strong>an</strong>zubieten,das dem Kunden einen deutlichenZugewinn <strong>an</strong> Lebensqualität bietet“, soGerlach.Die eingesetzten Materialien be -deuten Qualität: Die W<strong>an</strong>ne bestehtaus hochwertigem glasfaserverstärktenKunststoff (GFK), bek<strong>an</strong>nt aus demSchiffbau. Sitz- und Liegeflächen sin<strong>der</strong>gonomisch geformt. Durch eine edleVerkleidung aus wetterresistentemZe<strong>der</strong>nholz integriert sich <strong>der</strong> Pool, <strong>der</strong>in 15 Vari<strong>an</strong>ten vermarktet wird, optimalin jeden Garten. Wahlweise lässtsich <strong>der</strong> Pool mit Chlor o<strong>der</strong> Salzwasserbetreiben. Kleinere Modelle, in denen<strong>der</strong> wohltuende Massageeffekt im Vor<strong>der</strong>grundsteht, sind wahlweise als Vier-verbringen viele Stunden bei <strong>der</strong> Arbeit.Da fehlt es oft <strong>an</strong> Zeit für Familie undFreunde. Dabei sind es diese gemeinsamenStunden, die uns die notwendio<strong>der</strong>Sechs-Sitzer erhältlich. Die Nachfragefür sportliche Nutzer bedient <strong>der</strong>4,30-Swim Spas-Pool mit ausgeklügelterGegenstrom<strong>an</strong>lage. Dieser Poolermöglicht regelmäßiges Schwimmtrainingim eigenen Garten. Physiotherapeutenwissen schon l<strong>an</strong>ge, dassregelmäßiges Schwimmen die Muskulaturaufbaut, Rückenbeschwerden lin<strong>der</strong>tund B<strong>an</strong>dscheibenvorfällen vorbeugt.Der Komfortpool kommt bei <strong>der</strong>g<strong>an</strong>zen Familie <strong>an</strong>. Kin<strong>der</strong> und Enkelgenießen pl<strong>an</strong>schend das Wasser, <strong>der</strong>Teenager entsp<strong>an</strong>nt sich nach <strong>der</strong> Schulemit <strong>der</strong> über H<strong>an</strong>dy gekoppeltenUnterwasser-Musik<strong>an</strong>lage und mitdem Partner und Freunden lassen sichdarin unvergesslich schöne Gesprächebei einem köstlichen Getränk führen.Die Werte, die Dörte Gerlach mitdem Vertrieb <strong>der</strong> sprudelnden Beckenzu vermitteln versucht, scheint sie auchselbst zu leben. Sie sagt: „Ich nehme mirZeit, die Bedürfnisse und individuellenWünsche des Kunden herauszufinden.Für jeden gibt es die perfekte Poolkonfigurationmit einer individuell ausgerichtetenDüsen<strong>an</strong>ordnung, aus <strong>der</strong> erden größtmöglichen Nutzen ziehenk<strong>an</strong>n.“Nähere Auskünfte:Arctic Spas Deutschl<strong>an</strong>d GmbH,Dörte Gerlachgerlach.doerte@gmail.comTelefon: 040 - 79 75 20 870179 - 948 21 9227


<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort – Besichtigung <strong>der</strong> Elbphilharmonie am 9. AugustKräne, Beton – Gegenwart und ZukunftBest<strong>an</strong>dsaufnahme: ElbphilharmonieIn gut 100 Metern Höhe (16. Stock!) wurde <strong>an</strong> einem Freitagnachmittag30 Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> aktuelle St<strong>an</strong>d des Neubaus durch die Lotsen Flori<strong>an</strong>Wetzel, Hassibullah Assif sowie Frau Ekin Delavarkh<strong>an</strong> und Dr. SteffenPekrul erläutert.„In gut 60 Wochen wird das Dach komplettfertig sein, genießen Sie von dieserStelle diesen einmaligen Ausblick überHamburg.“ Wenn das Dach ge schlossenist, werden die 6.000 runden, weiß be -schichteten Dach-Paletten mit einemDurchmesser von bis zu 1,30 m eineneinmaligen optischen Effekt ab geben.Ende November 2013 soll laut Vereinbarung<strong>der</strong> Rohbau fertig sein, die Elementfassadebis Ende Mai 2014.Zuvor müssen die Kräne jedochnoch so einige Trägerelemente aufDach höhe hieven, um die <strong>der</strong>zeit nochweithin sichtbare Lücke zu schließen.Im Innenbereich wird gerade die neukonzipierte Lüftung zwischen Saal undDach montiert. Beim Rundg<strong>an</strong>g durcheinige <strong>der</strong> 16 Etagen konnte m<strong>an</strong> erahnen,welch beeindruckendes Bauwerkin Hamburgs City entsteht.Elbe und Alster in einem Blick –faszinierend und unvergleichlichSchon jetzt beeindruckt <strong>der</strong> Blick ausden Rohbauwohnungen in <strong>der</strong> 16. Etage.Der unversperrte Ausblick überHamburgs Dächer in alle Himmelsrichtungenwird sich im Preis wi<strong>der</strong>spiegeln,vermutlich werden es wohl Hamburgsteuerste Appartements – überdie Verkaufspreise gibt es <strong>der</strong>zeit nochkeine Details. Interessenten mit etwaskleinerem Portemonnaie können dennochdie atmosphärischen Eindrückegenießen, indem sie eines <strong>der</strong> 250 Zimmerim integrierten The Westin Hamburgbuchen.Der Konzertsaal ist trotz <strong>der</strong> eingezogenenStützen schon jetzt beeindruckend.Über die öffentliche Piazzagel<strong>an</strong>gt m<strong>an</strong> über eine riesige Freitreppein den darüber liegenden eintrittspflichtigenKonzertsaal. Nach sehr in -for mativen 90 Minuten hieß es d<strong>an</strong>n:„Raus aus den Sicherheitsstiefeln undden Bauhelm zurück ins Regal.“ Trotz<strong>der</strong> Querelen um die Fin<strong>an</strong>zpl<strong>an</strong>ungver ließen wir mit besten Eindrückenden Rohbau und je<strong>der</strong> hofft nun fürsich, die Inbetriebnahme noch mitzuerleben.EJH28 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


50jähriges BestehenBrauchen wir einen neuenMasterpl<strong>an</strong> Industrie?Industrie sichert Arbeits- undAusbildungsplätzeAm 25. April 1963 wurde unser Indus -trieverb<strong>an</strong>d Hamburg – <strong>der</strong> einzigeIndustrieverb<strong>an</strong>d dieser Art in Deutschl<strong>an</strong>d!– gegründet. Der IVH wurde alsoin diesem Jahr 50. Und alle, denen auffällt„die haben doch schon einmal 50-Jähriges gefeiert und zwar im Jahr2000“, haben im Prinzip recht. 1950wurde die BDI-L<strong>an</strong>desstelle Hamburggegründet, mit 13 Mitglie<strong>der</strong>n; 12 Verbändenund einem Unternehmen, <strong>der</strong>Phoenix AG. 13 Jahre später entst<strong>an</strong>dhieraus unser heutiger Industrieverb<strong>an</strong>dHamburg e.V. Der IVH zählt imJubiläumsjahr 232 Mitglie<strong>der</strong>. 95 Prozentunserer Mitglie<strong>der</strong> sind Unternehmen,5 Prozent sind Verbände.Unsere Arbeit basiert also auf dendirekten Rückmeldungen aus denUnternehmen, während die <strong>an</strong><strong>der</strong>enBDI-L<strong>an</strong>desteilen im Wesentlichen Verb<strong>an</strong>ds-Verbändegeblieben sind. Hierauserwächst eine beson<strong>der</strong>e Positionunseres IVH beim BDI in Berlin, aberauch bei Bundes-Behörden und -Minis -terien, wo wir uns regelmäßig direkteinbringen.Das EEG bindet einen beachtlichenTeil <strong>der</strong> KräfteDabei zählen, selbstredend, Energiepolitikund Umwelt-Recht zu den am häufigstenaufgerufenen Themen. Alleinedas Erneuerbare Energien Gesetz EEG,nur eine Facette im weiten Feld <strong>der</strong>Energiepolitik, bindet einen beachtlichenTeil <strong>der</strong> Kräfte in unserem Verb<strong>an</strong>d.Ebenso verhält es sich bei denNetznutzungs-Entgelten für den Bezugelektrischer Energie, wo wir für die iminternationalen Wettbewerb stehendenenergieintensiven UnternehmenEntlastungsmöglichkeiten for<strong>der</strong>n. Fürdiese Unternehmen haben wir eineDefinition entwickelt, die mittlerweilebundesweit Akzept<strong>an</strong>z findet. D<strong>an</strong>achsteht im internationalen Wettbewerb,wer hauptsächlich Produkte herstellt,für die es <strong>an</strong> ausgewählten Börsen(Tokio, Fr<strong>an</strong>kfurt, London und New York)einen weltweit einheitlichen Preis-Index gibt.Fortschreibung des Masterpl<strong>an</strong>sIndustrie in HamburgUnsere Industrie steht jedoch auch aufL<strong>an</strong>desebene vor großen Herausfor<strong>der</strong>ungen.Das Industrieflächenm<strong>an</strong>agement,lokale Umwelt-Bestimmungenund die Akzept<strong>an</strong>z <strong>der</strong> Industrie und<strong>der</strong> für die Industrie notwendigenInfrastruktur sind hier die herausragendenThemen. Für den Umg<strong>an</strong>g mitdiesen Themen soll die Fortschreibungdes am 30. August 2007 auf Initiativeunseres Industrieverb<strong>an</strong>ds unterzeichnetenMasterpl<strong>an</strong> Industrie den Leitfaden,gleichermaßen für die Politik unddie Wirtschaft in unserer Stadt, bieten.Wir sprechen also heute ausdrücklichnicht von einem neuen Masterpl<strong>an</strong>Industrie, son<strong>der</strong>n von einer Anpassung<strong>an</strong> aktuelle Rahmenbedingungen imRahmen einer Fortschreibung. Diesesoll noch im Sommer dieses Jahresabgeschlossen sein. Neben <strong>der</strong> Wirtschaftsbehörde,<strong>der</strong> H<strong>an</strong>delskammerHamburg und unserem Industriever-Etwa 5.000 Interessenverbändegibt es in Deutschl<strong>an</strong>d, die politischeZiele verfolgen. Der Industrieverb<strong>an</strong>dHamburg (IVH) ist einervon Ihnen. Was den IVH ausmachtund wofür er steht weiß MichaelWesthagenm<strong>an</strong>n, CEO Region NordSiemens AG und seit über einemJahr Vorsitzen<strong>der</strong> des Verb<strong>an</strong>ds.Ebenso wie <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> feiert<strong>der</strong> IVH in diesem Jahr sein50jähriges Bestehen.Michael Westhagem<strong>an</strong>nstellvertreten<strong>der</strong> L<strong>an</strong>desvorsitzen<strong>der</strong>des <strong>Wirtschaftsrat</strong>sCEO Region Nord Siemens AGVorsitzen<strong>der</strong> des Industrieverb<strong>an</strong>dsHamburgb<strong>an</strong>d werden diesmal auch – und dasist neu – die Gewerkschaften Partnerbei <strong>der</strong> Formulierung <strong>der</strong> Maßnahmen,<strong>der</strong> Ziele und <strong>der</strong> Messgrößen sein. Beidem <strong>der</strong>zeitigen Abstimmungsprozesssind jedoch nicht etwa Unstimmigkeitenzwischen den <strong>vier</strong> beteiligten <strong>Parteien</strong><strong>der</strong> Hemmschuh. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass die vom PartnerWirtschaftsbehörde zu leistendeAbstimmung zwischen den Fachbehörden<strong>der</strong> l<strong>an</strong>gwierigste Arbeitsschritt ist,auf dessen Abschluß wir nun warten.Die Erwartungen in denRückkauf <strong>der</strong> Energienetze könnennicht erfüllt werdenSelbstverständlich befassen wir uns zurZeit auch intensiv mit <strong>der</strong> zur Abstimmungstehenden For<strong>der</strong>ung zum 100-prozentigen Kauf <strong>der</strong> Hamburger Energienetzedurch die Freie und H<strong>an</strong>sestadtHamburg. Dabei erwähne ich hiernur am R<strong>an</strong>de, dass sich unserer Stadtdieses Geschäft, das die gewecktenErwartungen nicht erfüllen wird, nichtleisten k<strong>an</strong>n. In den Mittelpunkt rückeich aber auch die Frage: Wie wirdkünftig Demokratie aussehen? Werdenimmer mehr Bürgerinitiativen unserenSt<strong>an</strong>dort Hamburg aber auch Deutschl<strong>an</strong>dmittel- und l<strong>an</strong>gfristig schaden?Industrie sichert Arbeits- und Ausbildungsplätzeund dafür setzen wir unsauch zukünftig ein für die nächstenGenerationen.Michael Westhagem<strong>an</strong>n29


ZwischenrufZWISCHENRUFHamburg im Wettbewerb <strong>der</strong> StädteDas Leitbild „wachsende Stadt“ ist abgeschaltet worden, es entfaltetkeine Sogkraft mehr, und das spürt m<strong>an</strong>. Der Schlaf kehrt zurück in dieschöne Stadt, was in den Jahren 2001-08 <strong>an</strong> Dynamik gewonnen wurde,geht Stück für Stück wie<strong>der</strong> verloren.Rüdiger Kruse MdBEinst hat Hamburg sich gern demWettbewerb mit Kiel und H<strong>an</strong>noverum den Titel „beste Großstadt in Norddeutschl<strong>an</strong>d“gestellt und diesen re -gel mäßig für sich entschieden. Sichd<strong>an</strong>n aber <strong>an</strong> Toronto, Amsterdam undBarcelona zu messen, war <strong>an</strong>spruchsvoll.Und hat <strong>der</strong> Stadt gut get<strong>an</strong>. Nurwenn m<strong>an</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> sichstellt, wird m<strong>an</strong> besser. Was aberimmer noch Anstrengung bedeutet. Sowie m<strong>an</strong> sich nach intensivem sport -lichem Training die Muskeln reibt undüberlegt, ob m<strong>an</strong> noch weiter trainierenwill, so mag es auch bei <strong>der</strong> „wachsendenStadt“ die Sehnsucht nachweniger Anstrengung gegeben haben.Einfach mit dem Erreichten zufriedensein.Aber Stillst<strong>an</strong>d ist in einer dynamischen Welt nicht von Dauer. Soer stre benswert einem das Innehaltenim Erreichten auch erscheinen mag,so unmöglich ist es. Das Glück desRuhens im Erreichten ist nur im kurzenMo ment des Umschwungs, wenndie Aufwärtsbewegung endet und dieAb wärts bewegung als nächstes be -ginnt, gegeben. Diesen Augenblick zubitten, zu verweilen, ist vergebens. Erist flüchtig. Der Abschwung beginntl<strong>an</strong>gsam. Visionen werden nicht weiterentwickelt,die Maßstäbe für denVergleich niedriger gewählt. Wie<strong>der</strong>mehr H<strong>an</strong>nover und Kiel, als Amsterdamund Barcelona.Die Elbphilharmonie baut m<strong>an</strong>noch zu Ende, dass Ziel Musikstadt zuwerden, ist aufgegeben. Die Universitätbekommt Ergänzungsbauten,Exzellenz wird nicht mehr <strong>an</strong>gestrebt.In <strong>der</strong> Elektromobilität will m<strong>an</strong> mitspielen,die strategisch bedeutsamePartnerschaft mit Berlin (Hauptstadt!)wurde ausgeschlagen.Die Internationale Bauausstellungendet als später Gl<strong>an</strong>zpunkt einerstädtebaulichen Hochphase (Sprungüber die Elbe), die Internationale Gartenschaublüht blass auf Kleinstadt -niveau. Fehlt nur noch, dass die Außengastronomiewie<strong>der</strong> zurück gedrängtwird auf den St<strong>an</strong>d vor 2001.Wolfg<strong>an</strong>g Peiner war <strong>der</strong> Architekt<strong>der</strong> „wachsenden Stadt“. Sein Konzeptwar in erster Linie kein städtebauliches.Der stadtpl<strong>an</strong>erische Auftriebwar eine Folge dieses Konzeptes.Hamburgs Hafen zu stärken undgleichzeitig die Stadt von <strong>der</strong> Hafenzentriertheitloszulösen, indem neueCluster wie Kabinentechnik, Logistik,Gesundheitswirtschaft und Kreativ -wirtschaft konzipiert und erfolgreichzum Leben gebracht wurden, war eingenialer Schritt.Der Kampf um die l<strong>an</strong>g geschmähtenIndustriearbeitsplätze, die Illusion<strong>der</strong> postindustriellen Gesellschaft hatteauch in Hamburg viele Freunde, hatsich gelohnt. Ob Beiersdorf o<strong>der</strong> dieAluhütte Trimet, ohne diese Arbeits-plätze, ohne diese Wertschöpfung,wäre Hamburg wackeliger auf den Beinen.Und für Menschen, die in <strong>der</strong>Industrie einen guten Arbeitsplatzhaben, finden sich im Dienstleistungs -sektor meist keine ähnlich guten Alternativen.Mit ihrem Arbeitsplatz in <strong>der</strong>Industrie können sie ihren Kin<strong>der</strong>n dieBildungsch<strong>an</strong>cen ermöglichen, dieihnen noch verwehrt waren.In den nächsten 20 Jahren musserheblich mehr Geld in die deutscheInfrastruktur investiert werden. Optimalwären 3-4 Milliarden pro Jahr.Wenn wir es schaffen, diese Gel<strong>der</strong>in den kommenden Haushalten jährlichvorzuhalten, d<strong>an</strong>n müssen sieauch abfließen. Keine Sorge, es wirdgenügend Bedarfe in Deutschl<strong>an</strong>d ge -ben, die <strong>an</strong>gemeldet werden. Aber ausdem Norden? Wird <strong>der</strong> Norden wie<strong>der</strong>schlechter abschneiden als <strong>der</strong> Süden?Der Norden muss klar erklären, was erwill. Nicht eine l<strong>an</strong>ge (Ahrensburger)Liste <strong>der</strong> gesammelten „Hätten-wirgern-irgendw<strong>an</strong>n-mal-Projekte“,son<strong>der</strong>nklare Prioritäten. Und <strong>der</strong> Südenmacht uns das seit Jahren vor.Hamburg ist die zweitgrößte StadtDeutschl<strong>an</strong>ds. Mit einer erheblichenWirtschaftskraft. Niem<strong>an</strong>d im Bundwird diese Stadt links liegen lassen,wenn sie deutlich macht, was sie will.Hamburg als „wachsende Stadt“ wargut für Deutschl<strong>an</strong>d. So wie die großeinternationale Beliebtheit von Berlinnicht nur gut für Berlin ist. Ein schlafendesHamburg ist kein Plus für unserL<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> Europa.Vermutlich wird die Ruhephasevon Hamburg noch länger <strong>an</strong>dauern.Aber da <strong>der</strong> Aufbruch schon einmalglänzend gelungen ist, k<strong>an</strong>n die Kraftdieser Stadt, wenn es <strong>an</strong> <strong>der</strong> Zeit ist,wie<strong>der</strong> abgerufen werden.30 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


Klausurtagung des L<strong>an</strong>desvorst<strong>an</strong>ds am 16./17. August in SoltauHamburg fit für die Zukunft machenWer in <strong>der</strong> Politik über Visionen spricht, riskiert als Antwort das launigeZitat eines ehemaligen Bundesk<strong>an</strong>zlers und zudem den Hinweis auf dieKosten. Wer aber Politik gestalten will, die über den Zeitraum einerLegislaturpe riode hinaus geht, kommt nicht umhin, sich eine Vorstellungvon <strong>der</strong> Zukunft zu machen.Welche Rolle wird Hamburg im Jahr2030 im internationalen H<strong>an</strong>del spielen?Welche Verkehrswege brauchenwir dazu? Welche Cluster in Hamburgversprechen Wachstum und welchemüssen geför<strong>der</strong>t werden? Und amEnde doch: Wer soll das bezahlen?All diese <strong>Fragen</strong> st<strong>an</strong>den auf <strong>der</strong>Tagesordnung <strong>der</strong> Klausurtagung desL<strong>an</strong>desvorst<strong>an</strong>ds, die gemeinsam mitden Vorsitzenden <strong>der</strong> L<strong>an</strong>desfachkommissionenund geladenen Referentendiskutiert wurden.Der Staat muss sich wie<strong>der</strong> auf seineureigenen Aufgaben beschränken.Die Ausweitung <strong>der</strong> konsumtiven Ausgabenund die Aussparung von Schonbereichenverhin<strong>der</strong>n die dringend notwendigeAusgabenreduzierung. KeinBundesl<strong>an</strong>d weist im Bereich Schule sohohe Kosten pro Schüler aus wie Hamburg– mit zweifelhaftem Ergebnis. DieKonzentration auf die Einnahmenseitedes Haushalts verdeckt den Blick auf dieHaushaltsrisiken, die in öffentlichenBeteiligungen schlummern, wie Rol<strong>an</strong>dHeintze, Haushaltsfachsprecher <strong>der</strong><strong>CDU</strong>-Bürgerschaftsfraktion darlegte.Dr. Walther Otremba, ehemaligerStaats sekretär im Bundesfin<strong>an</strong>zministerium,bestätigte für alle öffentlichenHaushalt, was auch für Hamburg gilt:Der Haushalt ist strukturell unterfin<strong>an</strong>ziert,die Investitionsquote ist zugering, notwendige Infrastrukturmaßnahmenkönnen nicht fin<strong>an</strong> ziert werden.Da bieten sich in Zeiten niedrigerZinsen Fin<strong>an</strong>zierungen im Public-Private-Partnership <strong>an</strong>. Die Bauzeitenund somit Baukosten sind oft kürzerund eine Mitfin<strong>an</strong>zierung er folgt übereine Maut.Ein großes Defizit im HamburgischenL<strong>an</strong>deshaushalt ist die Vernachlässigungdes Wissenschaftsetats, dawaren sich Dr. Herlind Gundelach, ehemaligeWissenschaftssenatorin undProf. Dr. Christi<strong>an</strong>e Thalgott als aus ge -wiesene Stadtentwicklungsexpertineinig. Neben einer vernünftigen Inves -tition in Zukunftsfel<strong>der</strong> muss Hamburgbesser mit den Gemeinden <strong>der</strong> Metropolregionkooperieren. Wettbewerb seiin <strong>der</strong> Verkehrs- und St<strong>an</strong>dortpolitiknicht <strong>an</strong>gebracht. Ein gutes Beispiel füreine gelungene Kooperation in <strong>der</strong>Metropolregion ist das Luftfahrtclusterin Hamburg. M<strong>an</strong>ches Mal geht <strong>der</strong>Zw<strong>an</strong>g zur Kooperation von <strong>der</strong> In dus -trie aus. Dass Cluster-Politik nicht im -mer Geld kosten muss, k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> zahlreichenBeispielen belegt werden. Derge samte Bereich Kultur und Kreativ -wirt schaft werde unter wirtschafts -politischen Aspekten noch zu sehr vernachlässigt.Sehr deutlich wird die Notwendigkeit<strong>der</strong> Kooperation im Bereich <strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur.Wie wichtig <strong>der</strong>Nord-Ostseek<strong>an</strong>al für ihre Stadt ist,wussten die Hamburger bereits bei seinerEinweihung im Jahr 1895, als ausdiesem Anlass Kaiser Wilhelm II insHamburger Rathaus kam und daher<strong>der</strong> Kaisersaal seinen Namen hat. Seinerzeitkonnte m<strong>an</strong> sich Pl<strong>an</strong>ungs- undGenehmigungsprozesse, wie wir sieheute ha ben, nicht vorstellen. Umweltverträglichkeitsprüfungenim Umf<strong>an</strong>gvon 15.000 Seiten, wie sie für die 300Meter <strong>der</strong> Fehmarn-Belt-Querung aufdeutschem Hoheitsgebiet notwendigsind, dürften sich auch heute unsereeuro päischen Nachbarn nicht vorstellenkönnen. Zur Erklärung muss m<strong>an</strong>tief ins Verwaltungsrecht einsteigen,was durch den <strong>an</strong>schaulichen Vortragvon Gunther Bonz, Präsident des Un -terneh merverb<strong>an</strong>ds Hafen Hamburg,nicht schwer fiel. In Deutschl<strong>an</strong>d nehmenim Klagefall die Gerichte auch einemateriell-rechtliche Prüfung vor. MitEuroparecht vereinbar wäre indes aucheine prozedurale Prüfung. Eine kleineÄn<strong>der</strong>ung im Verfahrensrecht könntehier viel bewirken.Vom „Mehltau “, <strong>der</strong> sich in den letztenJahren über Hamburg gelegt hat,war beim abendlichen Get-together mit<strong>CDU</strong>-Fraktionschef Dietrich WersichMdHB nichts zu merken. Vielmehr herrschteeine Stimmung, wie sie noch vor10 Jahren spürbar war, als die Hamburgereine Vorstellung davon hatten, wieihre Stadt einmal aussehen soll.BN31


Kolumne Hamburger AbendblattUnterwegs zum KollapsDer Verfall <strong>der</strong> Infrastruktur nagt <strong>an</strong> unserem Wohlst<strong>an</strong>d. Aber dieRepublik erregt sich über <strong>an</strong><strong>der</strong>e ThemenWer es im Str<strong>an</strong>dkorb etwas dunklermag, dem sei das Buch „Kollaps“empfohlen. Darin beschreibt <strong>der</strong> amerik<strong>an</strong>ischeGeografieprofessor JaredDiamond, warum Gesellschaften untergehen.Gut, er kümmert sich darin mitviel Liebe zum Detail um das Schicksal<strong>der</strong> Polynesier auf den Osterinseln o<strong>der</strong><strong>der</strong> Wikinger auf Grönl<strong>an</strong>d. Aber dasBuch hat mehr mit <strong>der</strong> deutschen Wirklichkeitdes 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts zu tun, alsviele denken. Denn eine <strong>der</strong> Hauptursachen,warum Kulturen zusammenbrechen,ist die falsche Reaktion <strong>der</strong>Gesellschaft auf Verän<strong>der</strong>ung – und diem<strong>an</strong>gelnde Wahrnehmung dieser, weilsie sich schleichend vollzieht.Genauso schleichend wie <strong>der</strong> Verfall<strong>der</strong> Infrastruktur in <strong>der</strong> Bundesrepublik.Die Köhlbr<strong>an</strong>dbrücke, 1973 fürein Jahrhun<strong>der</strong>t gepl<strong>an</strong>t, dürfte spätestensin 15 Jahren abgerissen werden.D<strong>an</strong>n müssten die Stahlbetonpfeilererneuert werden. Noch dramatischer istdie Situation <strong>an</strong> <strong>der</strong> Ra<strong>der</strong> Hochbrücke,die schon für Lkw gesperrt ist. Auch dieSchleusen des Nord-Ostsee-K<strong>an</strong>als ausdem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t rotten seit Jahrzehntenvor sich hin – schon unterK<strong>an</strong>z ler Adenauer (!) sollten sie s<strong>an</strong>iertwerden, passiert ist seitdem nichts.Die Liste <strong>der</strong> Versäumnisse ist so l<strong>an</strong>g,dass sie gedruckt mit dem 5.300-Seiten-Opus „Auf <strong>der</strong> Suche nach <strong>der</strong> verlorenenZeit“ von Marcel Proust mithaltenkönnte.Viele Bauten aus dem Wirtschaftswun<strong>der</strong>dämmern ihrem Ende entgegen.Gebaut in den 60er- und 70er-Jahren,mussten sie in den verg<strong>an</strong>genenJahren Verkehrsströme tragen, die keinerfür möglich hielt. Hinzu kommt,dass in den verg<strong>an</strong>genen zwei Jahrzehntenam falschen Ende gespartwurde. Erst lenkte die Politik die Inves -titions-Milliarden in den Aufbau Ostum, d<strong>an</strong>n drosselte sie die Mittel.Sogen<strong>an</strong>nte Haushaltskonsolidiererentdeckten die Ausgaben für Infrastrukturals genügsames Sparschwein:Straßen wehren sich nicht gegen Kürzungen,Schienen demonstrieren nicht,Schleusen haben keine Lobby. Zudemfallen die Folgen <strong>der</strong> Unterfin<strong>an</strong>zierungerst nach einigen Jahren auf, also nachdem Ende <strong>der</strong> Legislaturperiode. Inzwischengelten fast 20 Prozent <strong>der</strong> Autobahnstreckenund 41 Prozent <strong>der</strong> Bundesstraßenals marode. Und es wirdimmer schlimmer: Pro Jahr halten Ex -perten Investitionen von zwölf bis 17Milliarden Euro für nötig, allein um dieVerkehrsinfrastruktur des Bundes aufheutigem Niveau zu erhalten. Tatsächlichfließen jährlich aber nur acht biszehn Milliarden Euro. Das Problem wirdnicht gelöst, es verschärft sich.Dabei ist die Infrastruktur die Blutbahndes Org<strong>an</strong>ismus Wirtschaft. JedeVerstopfung hat bedrohliche Auswir-kungen und führt zum Infarkt. Für dieH<strong>an</strong>delsmetropole Hamburg, die seitJahrhun<strong>der</strong>ten vom Warenaustauschlebt, gilt das umso mehr. Die Elbver -tiefung ist wichtig – aber genausowichtig ist die Anbindung des Hinterl<strong>an</strong>desüber funktionierende Straßenund Schienen. Je<strong>der</strong> Stau, jede Bröselbrücke,jede Gammelschleuse verlagertmittelfristig Verkehr in die Konkurrenzhäfen.Das wäre mal ein Wahlkampfthemastatt über Veggie-Dayso<strong>der</strong> Pinot-Grigio-Preise zu diskutieren.Matthias Ikenstellvertreten<strong>der</strong> Chefredakteur desHamburger AbendblattsDoch wo ist die Infrastruktur-Partei?Klar ist: Es wird nicht nur ein innerdeutscherAusbau West nötig sein, son<strong>der</strong>nauch die EU muss Mittel für denAusbau <strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur imL<strong>an</strong>d zur Verfügung stellen. Groteskerweisehat Europa mit StrukturfondsZypern zubetoniert o<strong>der</strong> leere Straßenin Sp<strong>an</strong>iens Süden o<strong>der</strong> auf die Peloponnesgefräst. Straßen, Brücken, Schienenwegemüssen dort gebaut werden,wo <strong>der</strong> Verkehr fließt o<strong>der</strong> sich staut.Genauso absurd mutet <strong>an</strong>, dass aus<strong>der</strong> Bundesrepublik in den zurückliegendenzwei Jahrzehnten viel Geldabgeflossen ist – die Deutschen sindExportweltmeister <strong>an</strong> Kapital. Nebensinnvollen Investments im Ausl<strong>an</strong>dhaben B<strong>an</strong>ken und Privat<strong>an</strong>leger <strong>an</strong>den dortigen Fin<strong>an</strong>z- und Immobilienmärktenabsurd viel Geld verbr<strong>an</strong>nt.Es wird höchste Zeit, das reichlichvorh<strong>an</strong>dene Geld sinnvoller zu lenken,etwa in Gemeinschaftsprojekte <strong>der</strong>öffentlichen und privaten H<strong>an</strong>d. Auchwenn etwa eine Autobahnmaut vielenBürgern die Zornesröte ins Gesichttreibt, sollten wir uns mit dem Ged<strong>an</strong>kenvertraut machen, für funktionierendeStraßen zu zahlen. Lieber für einpaar Euro mehr etliche Stunden wenigerunterwegs sein. Für die Volkswirtschaftrechnet sich das sofort. Selbstwenn es nur in den Str<strong>an</strong>dkorb geht.Der Artikel erschien erstmals am 19.August 2013 im Hamburger Abendblatt32 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


L<strong>an</strong>desfachkommissionenLogistik und InfrastrukturPl<strong>an</strong>ungsphasen von 30 Jahren sind für Infrastrukturprojekte inDeutschl<strong>an</strong>d nicht ungewöhnlich. Der Fall <strong>der</strong> Ortsumgehung Finkenwer<strong>der</strong>ist nur ein Beispiel von vielen. Warum dauern Pl<strong>an</strong>ungs -prozesse so l<strong>an</strong>ge?Die L<strong>an</strong>desfachkommission Logistikund Infrastruktur befasst sich <strong>der</strong>zeitmit <strong>Fragen</strong> <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zierung, Pl<strong>an</strong>ungund Akzept<strong>an</strong>z von Infrastrukturprojekten.Die Pl<strong>an</strong>ungszeiträume sindauch deshalb so l<strong>an</strong>g, weil oft dieFin<strong>an</strong>zierung nicht gesichert und dieAkzept<strong>an</strong>z nicht geklärt ist.Mit Frau Prof. Dr. Andrea Versteylkonnte <strong>der</strong> KommissionsvorsitzendeProf. Dr. Peer Witten am 15. August 2013eine ausgewiesene Expertin des Verwaltungsrechtsgewinnen. Sie hatschon m<strong>an</strong>ches Pl<strong>an</strong>feststellungsverfahrenin Hamburg begleitet, unter<strong>an</strong><strong>der</strong>em für die U 4, und weiß, dassam Anf<strong>an</strong>g eine möglichst früheÖffentlichkeitsbeteiligung steht. DieAusweitung des Kreises <strong>der</strong> Betroffenenmacht neben den rechtlichenAnfor<strong>der</strong>ungen eine fundierte Pl<strong>an</strong>-Prof. Dr. Andrea Versteylrechtfertigung mit Alternativenprüfungschwieriger. Allerdings gibt esauch im genehmigungsrechtlichen Zu -lassungsverfahren Beschleunigungsinstrumente,die intensiver genutztwerden können.Eine gerichtliche Überprüfung <strong>der</strong>Pl<strong>an</strong>feststellung wird mit <strong>der</strong> Aus -weitung <strong>der</strong> Klagebefugnis immerhäufiger. Die erst- und zweitinst<strong>an</strong>z -liche Zuständigkeit des Bundesverwaltungsgerichts– einst im Zuge <strong>der</strong>Deutschen Einheit als Beschleunigungsinstrumenterdacht – wird heuteleicht zum „Flaschenhals“. Das Ge -richt entscheidet im Eilverfahren mit<strong>der</strong> Folge, dass die Erfolgsaussichten in<strong>der</strong> Hauptsache für Vorhabenträgerund Kläger nicht mehr kalkulierbarsind.Daraus ergibt sich die klare For<strong>der</strong>ung:Die erstinst<strong>an</strong>zliche Zuständigkeitmuss wie<strong>der</strong> <strong>an</strong> die Oberverwaltungsgerichte.Das Eilverfahren musswie<strong>der</strong> seine ursprüngliche Bedeutungerhalten. Letztendlich reichen dievorh<strong>an</strong>denen Beschleunigungsinstrumentenicht aus, um eine echte Verfahrensbeschleunigungund damitgleichzeitig auch Kostenreduzierungzu erreichen.Die Präsentation von Frau Prof. Dr.Andrea Versteyl finden Sie auf unsererHomepage im internen Mitglie<strong>der</strong> -bereich.BNImmobilienwirtschaftStart <strong>der</strong> L<strong>an</strong>desfachkommission ImmobilienwirtschaftDas Interesse <strong>an</strong> <strong>der</strong> neu gegründetenL<strong>an</strong>desfachkomission Immobilienwirt -schaft ist groß. Mit <strong>der</strong>zeit 31 Mitglie<strong>der</strong>nstieß <strong>der</strong> Beratungsraum in <strong>der</strong>L<strong>an</strong>desgeschäftsstelle bereits <strong>an</strong> seineGrenzen, als am 28. August die konstituierendeSitzung stattf<strong>an</strong>d. Nach kurzerBegrüßung durch den L<strong>an</strong>desvorsitzendenProf. Dr. Jörg F. Debatin wurdeStef<strong>an</strong> Spilker, Geschäftsführer <strong>der</strong>Becken Development GmbH zum Vorsitzendenbestimmt. Sein Stellvertreterist Sven Göller, PATRIZIA Deutschl<strong>an</strong>dGmbH.Für die weitere Arbeit haben sichdie Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kommission einigesvorgenommen: Die Zusammenarbeitzwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltungmuss in gegenseitigem Interesseverbessert werden. Am Ende sol-Stef<strong>an</strong> SpilkerKommissionsleiterlen praxisrelev<strong>an</strong>te H<strong>an</strong>dlungsempfehlungen<strong>an</strong> die Politik stehen.Auch Themen <strong>der</strong> Stadtentwicklungstehen auf <strong>der</strong> Agenda. Wie sollHamburg im Jahr 2030 aussehen? Wiemeistern <strong>an</strong><strong>der</strong>e Städte das Wachstum,und welche Empfehlungen könnensich daraus für Hamburg ergeben.Sven Göllerstellvertreten<strong>der</strong> KommissionsleiterDie nächsten Sitzungstermine <strong>der</strong>L<strong>an</strong>desfachkommission liegen bereitsfest. Die für die Br<strong>an</strong>che so relev<strong>an</strong>tenThemen und die souveräne Sitzungsleitungdes neuen Vorsitzenden lassenweiterhin reges Interesse erwarten.BN33


Berichte aus dem Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>JUNGER WIRTSCHAFTSRATDer Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong> zuGast bei J. J. DarbovenMitte Juli bekam <strong>der</strong> Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong> die Gelegenheit,einmal in die Welt <strong>der</strong> Kaffeerösterei hinein zu schnuppern.Auf Einladung <strong>der</strong> Hamburger Traditionsfirma J.J. Darbovenbesuchten wir die Firmenzentrale in Hammerbrook.Kaffeeverprobung live – g<strong>an</strong>z schön schwierigBegrüßung durch Tim AlbrechtUnter dem Aspekt <strong>der</strong> Nachhaltigkeit,einer <strong>der</strong> diesjährigen Schwerpunktedes Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>s, diskutiertenwir zu aktuellen <strong>Fragen</strong> <strong>der</strong> Kaffeewirtschaft.Dabei pflegt das Unternehmenenge Beziehungen zu seinen Kaffeeproduzentenin den Anbaulän<strong>der</strong>nund war bereits Pionier von fair ge -h<strong>an</strong>deltem Kaffee auf dem deutschenMarkt.Neben <strong>der</strong> sozialen Komponente <strong>der</strong>Nachhaltigkeit legt die Firma Darbovenebenso viel Wert auf die ökologischeProduktion und Logistik. Die ständigeOptimierung <strong>der</strong> Wertschöpfungsketteermöglicht einen effizienten Einsatzvon Energie.Sozial und ökologisch nachhaltigesH<strong>an</strong>deln ist für J. J. Darboven die Voraussetzungfür l<strong>an</strong>gfristigen ökonomischenErfolg. Bereits in <strong>der</strong> <strong>vier</strong>ten Generationentwickelt das Familienunternehmendie internationalen Geschäftemit Weitsicht.Beeindruckt hat nach <strong>der</strong> theoretischenDiskussion vor allem <strong>der</strong> Praxis -einblick in die Produktion. Mo<strong>der</strong>nsteMaschinen und computergestützte Programmeüberlassen nichts dem Zufallund ermöglichen die optimale Umsetzung<strong>der</strong> über Jahrzehnte gewonnenenExpertise.Zum Abschluss durfte sich je<strong>der</strong> Teilnehmerselbst als Kaffeeexperte probieren.Unter sach- und fachkundigerAnleitung von Daroven-Mitarbeiter undJWR-Vorst<strong>an</strong>dsmitglied Tim Albrechtst<strong>an</strong>den verschiedene Kaffeesorten zurAuswahl. Insgesamt eine beeindrucken -de Ver<strong>an</strong>staltung.Carsten Ovens<strong>Wirtschaftsrat</strong> und KPMG:Diskussion zur Zukunft des EinkaufensDer <strong>Wirtschaftsrat</strong> Deutschl<strong>an</strong>d diskutiert mit KPMG über die Ergeb nisse <strong>der</strong>KPMG-Studie „Die Zukunft des Einkaufens“ und Megatrends im H<strong>an</strong>del.Unter dem Motto „Megatrends im H<strong>an</strong>del“hat KPMG den <strong>Wirtschaftsrat</strong>Deutschl<strong>an</strong>d zur Vorstellung <strong>der</strong> Ergebnisse<strong>der</strong> Studie „Die Zukunft des Einkaufens“eingeladen. Im Fokus dieserStudie, die von KPMG in Zusammenarbeitmit dem GDI Gottlieb DuttweilerInstitute erstellt wurde, stehen die l<strong>an</strong>gfristigenMegatrends, die den Lebensmitteleinzelh<strong>an</strong>delzukünftig beeinflussenwerden.Auf <strong>der</strong> Ver<strong>an</strong>staltung in <strong>der</strong> HamburgerNie<strong>der</strong>lassung beleuchtetenJulia Bade, Senior M<strong>an</strong>agerin im BereichTax Services und Karen Ferdin<strong>an</strong>d,Se nior M<strong>an</strong>agerin im Bereich Corpo rateFin<strong>an</strong>ce I Valuation, beide selbst Mitglie<strong>der</strong>des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es, die Triebkräftedes W<strong>an</strong>dels im deutschenLebensmittelmarkt. Zu diesen zählenneben den drei Faktoren Alterung <strong>der</strong>Bevölkerung, technologische Entwicklungenund Energieknappheit auchneue Einflussfaktoren, die sich aus demTrend zur Entstrukturierung des Alltagsergeben.Anh<strong>an</strong>d von zehn Thesen zeigtendie Referentinnen die sich aus diesenTriebkräften ergebene Risiken, aberauch Ch<strong>an</strong>cen für den Lebensmitteleinzelh<strong>an</strong>delauf und baten das fachkundigePublikum – mit Vertreternaus <strong>der</strong> Werbebr<strong>an</strong>che, H<strong>an</strong>delsunter -nehmen und Anwälten für H<strong>an</strong>dels-,Tim Albrecht (Vorst<strong>an</strong>dsmitglied Junger <strong>Wirtschaftsrat</strong>),Karen Ferdin<strong>an</strong>d (KPMG), Michael Sem<strong>der</strong> (MitgliedJunger <strong>Wirtschaftsrat</strong>), Julia Bade (KPMG), Anja Halfkath(Vorst<strong>an</strong>dsmitglied Junger <strong>Wirtschaftsrat</strong>)Patent- und Wettbewerbsrecht – umEinschätzung. Mit pointierten <strong>Fragen</strong>führte das Referentinnen-Team durcheine <strong>an</strong>geregte Diskussion über Online-Shopping für Lebensmittel, neue H<strong>an</strong>delsformateund die Ansprüche <strong>an</strong>die Qualität von Lebensmitteln. Dabeisorgten insbeson<strong>der</strong>e die Beiträge undFachkenntnisse von Prof. Dr. RainerLadem<strong>an</strong>n, Professor für H<strong>an</strong>delsbe-34 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


Besuch in <strong>der</strong> Golf LoungeAm 5. Juni war <strong>der</strong> Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong> zu Gastin <strong>der</strong> Golf Lounge <strong>an</strong> den Elbbrücken in Rothenburgsort.Zu Beginn stellte Gastgeber PeterMerck einer Gruppe von 40 Mitglie<strong>der</strong>n undGästen das Geschäftsmodell <strong>der</strong> Golf Lounge vor.ger Zeit bietet die Golf Lounge selbst alsVerein eine Mitgliedschaft <strong>an</strong>. Nebeneiner reinen DGV-Mitgliedschaft gibt esdie Möglichkeit ein sog. „Fairway Package“zu erwerben. Mit diesem Paketkönnen auf 25 Plätzen in Hamburg undUmgebung 9x18-Loch o<strong>der</strong> 18x9-Lochpro Jahr gespielt werden.Das in 2008 gestartete Konzeptwurde direkt mit dem Grün<strong>der</strong>preis <strong>der</strong>Hamburger Sparkasse ausgezeichnetund startete mit reichlich Vorschuss-Lorbeeren. Zurecht klingt die Idee einesEvent-Zentrums für Nicht-Golfer undGolfer zugleich doch sehr vielversprechend.Dennoch verliefen die erstenJahre nicht nach Pl<strong>an</strong>, und die Gesellschafterwaren zum H<strong>an</strong>deln gezwun-Fortsetzung Seite 36triebslehre am Institut für Marketingund H<strong>an</strong>del <strong>der</strong> Universität Göttingen,für eine sp<strong>an</strong>nende Debatte.Auch das Thema Convenience-Produkteund die These, dass sich einewachsende Schnittmenge zwischenLebensmitteleinzelh<strong>an</strong>del und Gastronomieergeben werde, initiierten einenkontroversen Austausch. Er warte„schon seit zehn Jahren vergeblich darauf,dass Convenience-Produkte auch inDeutschl<strong>an</strong>d die Verbreitung finden,wie in Engl<strong>an</strong>d“, erklärte Christi<strong>an</strong>Niemax, Geschäftsführer <strong>der</strong> Joey’sPizza International GmbH.Mit den in <strong>der</strong> Studie aufgezeigtenThesen verspricht die Zukunft desLebensmitteleinzelh<strong>an</strong>dels weiterhinInnovation und W<strong>an</strong>del. Der Schlüsselzum nachhaltigen Erfolg ist dabei dasfrühzeitige Erkennen von Trends, umPotenziale zur richtigen Zeit nutzen zukönnen.Julia Bade und Karen Ferdin<strong>an</strong>dPeter Merck, Geschäftsführen<strong>der</strong>Gesellschafter)FRAGEN AN EIN NEUES MITGLIEDBurkhard D. SommerM<strong>an</strong>ager, ProkuristKoordinatorMaritimes Kompe -tenzzentrumPricewaterhouse -Coopers AG WPGHerr Sommer, warum sind Sie Mitgliedim Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong> geworden?Der Grund für meine Mitgliedschaft imJungen <strong>Wirtschaftsrat</strong> liegt vor allemin meinem Interesse für Wirtschaftund Politik, für <strong>der</strong>en Zusammenspielund in dem Wunsch, etwas mitgestaltenzu können. Das Engagement in denL<strong>an</strong>desfachkommissionen des <strong>Wirtschaftsrat</strong>sermöglicht es, politischeFor<strong>der</strong>ungen zu formulieren und <strong>der</strong>Politik gegenüber zu vertreten.Welche inhaltlichen Themen möchtenSie als Mitglied des Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>esvor<strong>an</strong>treiben?Als Koordinator des Maritimen Kompetenzzentrumsvon PwC in Deutschl<strong>an</strong>dbin ich vor allem <strong>der</strong> maritimenIndustrie stark verbunden. Insofernmischt sich hier professionelles Engagementmit privater Leidenschaft.„Wir machen Golfer!“ war die Botschaft,die Peter Merck den Anwesenden mitauf den Weg geben wollte. Mit verschiedenenGeschäftsfel<strong>der</strong>n versuchtdie Golf Lounge dieses ambitionierteVorhaben umzusetzen: Kern des Konzeptesstellt die klassische Driving R<strong>an</strong>gedar. Hier können auf drei Ebenensowohl geübte Golfer ihren Schwungoptimieren, als auch Neu-Golfer daserste Mal versuchen, die weißen Kugelnauf die R<strong>an</strong>ge zu beför<strong>der</strong>n. In <strong>der</strong> Akademiewird vom Platzreifekurs bis hinzu Einzelunterricht alles <strong>an</strong>geboten. Miteigenen, eher ungewöhnlichen Turnierenwird den Hamburger Golfern etwasBeson<strong>der</strong>es geboten. Beispielsweise die„Harbour Open“, bei <strong>der</strong> die Golfer Fischfutter-Bällein die Elbe schlagen. Als <strong>vier</strong>tenund wichtigsten Bereich n<strong>an</strong>ntePeter Merck das Eventm<strong>an</strong>agement. MitFirmenfeiern, After Work Lounge, Ta -gungen und täglichem Barbecue sollenbeson<strong>der</strong>s Nicht-Golfer <strong>an</strong> den Golf -sport her<strong>an</strong>geführt werden. Häufig istgenau so eine Ver<strong>an</strong>staltung <strong>der</strong> ersteSchritt, auf den <strong>der</strong> Platzreifekurs undeine Golfmitgliedschaft folgt. Seit eini-Die Leistungsfähigkeit des Indus -triest<strong>an</strong>dortes Deutschl<strong>an</strong>d hängtg<strong>an</strong>z eng mit <strong>der</strong> Leistungsfähigkeitunserer Häfen und ihrer Infrastrukturzusammen. Daher versuche ich michim Rahmen <strong>der</strong> L<strong>an</strong>desfachkommis -sion Infrastruktur mit einzubringenund auch maritime Themen im Jungen<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor<strong>an</strong> zu treiben.Neben <strong>der</strong> Infrastruktur halte ichdie Leistungsfähigkeit unserer Reede -reien, <strong>der</strong> schiffsfin<strong>an</strong>zierenden B<strong>an</strong> -ken und <strong>an</strong><strong>der</strong>er Dienstleister im maritimenSegment <strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigenKrise für ein wichtiges Thema.Wie bewerten Sie die Gemeinschaft <strong>der</strong>Mitglie<strong>der</strong> unterein<strong>an</strong><strong>der</strong>?Die Mitglie<strong>der</strong> des Jungen Wirtschafts -rats kommen aus zahlreichen unterschiedlichenBr<strong>an</strong>chen. Die verschiedenenCharaktere und die unterschiedlichenInteressenschwerpunktesind für alle eine große Bereicherung.Die zahlreichen Ver<strong>an</strong>staltungen bietenwillkommene Gelegenheiten desAustauschs. Letztlich zeichnet unsauch die Vielfalt unserer Mitglie<strong>der</strong>und die offene und unkomplizierteKommunikation unterein<strong>an</strong><strong>der</strong> aus.Die <strong>Fragen</strong> stellte Flori<strong>an</strong> Eilken,Vorsitzen<strong>der</strong> des Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>s35


Berichte aus dem Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>JUNGER WIRTSCHAFTSRATFortsetzung von Seite 35gen. In den letzten zwölf Monaten wurdedaher <strong>der</strong> gesamte Komplex mo<strong>der</strong>nisiert,ein Beach Club entst<strong>an</strong>d, eineChip-Area wurde fertiggestellt, und mitdem „Pirates Course“ steht den Besuchernmittlerweile ein Putt-Kurz-Platzzur Verfügung. Die Golf Lounge erwirtschaftetmit 35 Mitarbeitern zur Zeiteinen Jahresumsatz von ca. 2 MillionenEuro – ein Umsatzziel von ca. 3,5 MillionenEuro wird <strong>an</strong>gestrebt. Mit Investorenund <strong>der</strong> Hamburger Politik soll mittelfristigaußerdem eine zweite GolfDie hatte <strong>der</strong> in L<strong>an</strong>dstuhl (Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz) als Sohn polnischer Eltern geboreneWiestaw Kramski. Seine Entscheidung,als Namenspatron eines neuenLigasystems für einen nationalenSportverb<strong>an</strong>d aufzutreten und die Aktionmit einem mehrstelligen Geldbetragauszustatten, brachte dem Unternehmeninnerhalb nur einer Spielsaisoneinen durchschlagenden Erfolg undLounge in Hamburg entstehen undl<strong>an</strong>gfristig sogar eine Art Fr<strong>an</strong>chise-System.Nach dem Vortrag von Peter Merckst<strong>an</strong>den auf <strong>der</strong> obersten Ebene Schläger,Bälle und Scouts bereit, und je<strong>der</strong>hatte die Möglichkeit sein Können unterBeweis zu stellen. Außerdem warteteein reichhaltiges Barbecue, und diesommerliche Atmosphäre lud zu nettenGesprächen ein. Hierbei ist beson<strong>der</strong>sdie Mischung aus Jung und Alt hervorzuheben,die den Abend für alle Teilnehmerg<strong>an</strong>z beson<strong>der</strong>s wertvoll ge -macht hat!Hauke Har<strong>der</strong>sErfolgreiche Strategie fürPforzheimer PräzisionswerkzeugeVom prämierten Businesspl<strong>an</strong> einerProduktion hochpräziser Industriewerkzeugebis zum Herstellen vonGolfschlägern sind es, wie die Verg<strong>an</strong>genheitzeigt, nur wenige Schritte.Um eine erfolgreiche Marketingstrategieim stark umkämpftenSchlägermarkt umzusetzen,bedarf es schon einer sehrguten Idee.dem nunmehr olympischen Golfsportmit seiner speziellen Wettspielsystematikeine neue Ära.Um nur einen kleinen Überblick zubekommen, was bewegt wurde: Vonden im DGV org<strong>an</strong>isierten 825 Vereinemeldeten 321 insgesamt 150 Damenteams(6 am Start) sowie 312 Herren-M<strong>an</strong>nschaften (8 Spieler) zu den fünfLigaspielen <strong>der</strong> neu geschaffenenKramski-Liga. Dabei zahlten die Vereine200 Euro pro Team <strong>an</strong> Startgel<strong>der</strong>n<strong>an</strong> den Dachverb<strong>an</strong>d. In <strong>der</strong> oberstenLigastufe spielen 10 Vereine, die jeweilsbesten 2 Teams aus Nord und Süd be -streiten das „Final-Four“ um die DeutscheMeisterschaft. Die neu eingeführteDeutsche Golf Liga im Amateur -verb<strong>an</strong>d dient dem Pforzheimer Unternehmenals Werbe-Plattform für seinePutter. Auch wenn diese Topgolfer freiin ihrer Schlägerwahl bleiben, dieMarke Kramski hat sich schon jetzt festim Golfsport etabliert. Die vielfachprämierten High Precision Putter sindnicht nur bei Amateuren gefragt, siesind weltweit fester Best<strong>an</strong>dteil im Bag<strong>der</strong> Tour Professionals.Wiestaw Kramski, Jahrg<strong>an</strong>g 1947 istein erfolgreiches Multitalent. Der ge -lernte Werkzeugmacher und mehrfachausgezeichnete Unternehmer starteteseine Karriere buchstäblich aus demNichts. 1978 gründete er mit 31 JahrenAnschließendes praktischesTraining <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>PR-Berichtsein Werkzeugbauunternehmen zurHer stellung von Präzisions- und St<strong>an</strong>zwerkzeugen.Heute beschäftigt Kramskiüber 600 Mitarbeiter weltweit undmischt mit seinen Hochleistungssportgerätendie Golfwelt buchstäblich auf.Aber nicht nur die Sportgeräte undAccessoires sind gefragter denn je:Welt weit pilgern Amateure und Professionalsin die Kramski PuttingAcademy, um sich Putt-Tipps vomExpertenteam zu holen.„Die Technik, die in unseren Putternsteckt, ist jedoch nicht das Entscheidende.Um konst<strong>an</strong>te Erfolge auf demGrün zu erzielen, braucht es drei Dinge:einen präzisen Putter, ein perfektes Fittingund die richtige Puttmethode“, soKramski weiter. Mit <strong>an</strong> seiner Seite:Michael Torres, Masterfitter und WiestawKramskis Schwiegersohn. „Wirsind ein Familienunternehmen undbereits in zweiter und dritter Genera -tion dem Golfsport und vor allem demPutten regelrecht verfallen“, ergänztKramski. „Im Moment tüfteln meinTeam und ich bereits am nächsten Putter,<strong>der</strong> wie die Putter zuvor überzeugenwird: <strong>der</strong> HPP 220 Evolution, <strong>der</strong> dasGesicht einer neuen Ära wird", berichtetKramski stolz über den Neuling mitserientauglichem Potential. Das Projekt„Kramski Putter 2.0“ ist fast fertig undwird voraussichtlich Ende des Jahres alspräzisionsgefrästes und s<strong>an</strong>dgestrahltesEdelstahlmodell in edler Mattoptikauf den Markt kommen.■36 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


Umfrageergebnis30 Sekunden-Umfrage zur Effizienz <strong>der</strong> Hamburger VerwaltungZur Macht <strong>der</strong> Bürokratie„Bürokratische Macht ist schlecht, aberein Beamter mit <strong>der</strong> Macht, sein Amteffizient auszuüben, ist sehr gut“,schreibt John Kenneth Galbraith, einer<strong>der</strong> bek<strong>an</strong>ntesten Ökonomen des 20.Jahrhun<strong>der</strong>ts in seinem Buch Anatomie<strong>der</strong> Macht. Bürokratische Macht inForm obrigkeitsstaatlichen Verhaltensk<strong>an</strong>n wirtschaftliche Tätigkeit hemmen,etwa durch l<strong>an</strong>ge Genehmigungsverfahreno<strong>der</strong> intr<strong>an</strong>sparente Entscheidungen.Ein privates Unternehmen hateine inhärente Tendenz zur Effizienzsteigerung,denn nur so k<strong>an</strong>n es ineinem Wettbewerbsmarkt bestehen.Warum aber sollte öffentliche Verwaltungeffizient sein? Ihr fehlt das Korrektivdes Marktes und je<strong>der</strong> Anreiz,staatliches H<strong>an</strong>deln als Dienstleistungzu verstehen – ungeachtet des heuteüblichen Sprachgebrauchs.„Ist Ihre Bezirksverwaltung aus IhrerSicht wirtschaftsfreundlich?“, fragtebereits in den Jahren 2008 und 2011 dieH<strong>an</strong>delskammer Hamburg ihre Mitglie<strong>der</strong>,um so mögliche Defizite zumindesteines Teils <strong>der</strong> Hamburger Verwaltungidentifizieren zu können. „Weißnicht“ <strong>an</strong>twortete darauf über dieHälfte <strong>der</strong> Teilnehmer. Dies ist insofernaufschlussreich, da doch allenthalbenKritik <strong>an</strong> <strong>der</strong> Verwaltung geübt wird.Eine Kurzumfrage zur Effizienz <strong>der</strong>Hamburger Verwaltung unter den Mitglie<strong>der</strong>ndes L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>ds Hamburgdes <strong>Wirtschaftsrat</strong>s hat nun gezeigt,dass für 76 Prozent <strong>der</strong> Teilnehmer dieEntscheidungswege nicht ausreichendtr<strong>an</strong>sparent sind. Wenn aber die Wegenicht tr<strong>an</strong>sparent sind, lässt sich dieEffizienz nur schwer beurteilen.Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Teilnehmerist <strong>der</strong> Meinung, das Personal werdefalsch eingesetzt.Mehr E-Government-Angebote würdenEntscheidungswege tr<strong>an</strong>sparentermachen und so zu mehr Effizienz füh -ren. 63 Prozent <strong>der</strong> Teilnehmer würdensich dies wünschen.Der Senat sollte seinen Beamten dieMacht einräumen, tr<strong>an</strong>sparent undeffizient zu arbeiten. Nur d<strong>an</strong>n ist siewirklich wirtschaftsfreundlich.BNWie beurteilen Sie diePersonalstrukturen in<strong>der</strong> HamburgerVerwaltung?Personal wird falsch eingesetzt 51,25 %zu viel Personal 31,87 %zu wenig Personal 11,88 %nicht beendet 3,75 %k.A. 1,25 %Erfolgreich werbenunter FreundenMit Ihrer Anzeige imWIRTSCHAFTSRAT erreichen Sierund 12.000 Unternehmenund Unternehmer in Deutschl<strong>an</strong>dund Europa.Für alle, die erfolgreichwerben wollen!Infos unter: LV-HH@<strong>Wirtschaftsrat</strong>.de37


Neues aus dem L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>dINFOS AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE HAMBURGIM ÜBRIGEN ...... begrüßen wir in diesem Herbst wie<strong>der</strong>gemeinsam mit Mitglie<strong>der</strong>n ausunserem Vorst<strong>an</strong>d unsere Neumitglie<strong>der</strong>und laden hierzu in die L<strong>an</strong>desgeschäftststellein den Colonnaden ein.... werden wir in den kommendenMonaten ausführlicher Norddeutschl<strong>an</strong>dsVerkehrswege ins Auge fassen.Marode Schleusen beim NOK, Teilsperrung<strong>der</strong> Ra<strong>der</strong> Hochbrücke in Schleswig-Holsteinund vor allem die Hamburgunmittelbar betreffende Verzögerung<strong>der</strong> Elbvertiefung stehen beispiel -haft dafür, dass in g<strong>an</strong>z Deutschl<strong>an</strong>ddringend benötigte Verkehrswege zuWasser und zu L<strong>an</strong>d <strong>an</strong> chronischerUnterfin<strong>an</strong>zierung und eindeutig zul<strong>an</strong>gen Pl<strong>an</strong>ungs- und Genehmigungsverfahrenkr<strong>an</strong>ken. Dies gefährdetWachstum und Arbeitsplätze.... wird Kurt Bodewig, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong>Kommission „Nachhaltige Verkehrsinfrastrukturfin<strong>an</strong>zierung“zu diesemThema am 18. November unser Gastsein. Jens Meier (Hafen Port Authority)und Gunther Bonz (Eurogate) werdenebenfalls die Situation aus Sicht HamburgerUnternehmen beleuchten.... steht bereits <strong>der</strong> Termin für den Wirtschaftstagin Berlin fest: Donnerstag,03. Juli 2014. Die Höhepunkte des diesjährigen,verg<strong>an</strong>genen Wirtschaftstageskönnen Sie in <strong>der</strong> Video-Dokumentationauf dem WR-TV YouTube-K<strong>an</strong>alund in <strong>der</strong> VIP-Lounge auf <strong>der</strong> Homepagedes <strong>Wirtschaftsrat</strong>es abrufen".Dr. CornellBaben<strong>der</strong>erdeWIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DENLANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEINKerim Ben HamidaM<strong>an</strong>ager Electricity CorporateEnergy Affairs, Aurubis AGBerrin Hellm<strong>an</strong>nGeschäftsführerinSK Trading GbRDr. Falk KöhlerInhaberDr. Falk Köhler PRKarl-Heinrich NarjesThomas RichterichEigentümer/GeschäftsführerRiBeMa GmbH & Co. KG, HusumChristi<strong>an</strong> SchmützPatent<strong>an</strong>waltEurope<strong>an</strong> Trademark & DesignAttorny Schmütz-IPMatthias Schrö<strong>der</strong>Vorst<strong>an</strong>dsmitgliedHamburger Volksb<strong>an</strong>k eGDr. Matthias SchumacherPartnerBrautlecht & Zacher Rechts<strong>an</strong>wälteGuido M. SollorsGeschäftsführerSOLLORS & CO. (GmbH & Co. KG)Beratung.Beteiligungen.Stef<strong>an</strong> SpilkerGeschäftsführerBECKEN DEVELOPMENT GMBHDr. J<strong>an</strong> AndresenInhaberAndresen Cashmere / AndresenCommunication, HamburgAndré TschirnerMitglied <strong>der</strong> GeschäftsleitungPeter Kölln KGaA, ElmshornJ<strong>an</strong>-Fre<strong>der</strong>ik ZappKronshagenWarum ich Mitgliedim <strong>Wirtschaftsrat</strong> bin„Ich übe meinen Beruf leidenschaftlichgerne aus. In <strong>der</strong> vor kurzem gegründetenL<strong>an</strong>desfachkommission Immobilienwirtschaftk<strong>an</strong>n ich mich dazu mitkompetenten Mitstreitern <strong>der</strong> Br<strong>an</strong>cheaustauschen. ??? Hier werden Missständethematisiert, die zwar von <strong>der</strong> Praxis,nicht aber von den Entscheidungsträgernin Politik und Verwaltung wahrgenommenwerden (wollen). Wenn esuns gemeinsam gelingt, dies zu än<strong>der</strong>n,d<strong>an</strong>n ist schon m<strong>an</strong>ches gewonnen.Darüber hinaus k<strong>an</strong>n ich <strong>an</strong> denvielen verschiedenen Vorträgen undFriedrich-Carl Freiher von GersdorffVer<strong>an</strong>staltungen des <strong>Wirtschaftsrat</strong>esteilnehmen, die mir mindestens gelegentlicherlauben, über den „Tellerr<strong>an</strong>d“des eigenen beruflichen Wirkenshinauszublicken.“38 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


Vorschau L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d HamburgBITTE VORMERKEN:19. J<strong>an</strong>uar 2014Neujahrsempf<strong>an</strong>gVERANSTALTUNGSVORSCHAUVERANSTALTUNGEN31. Oktober 2013Dr. Robert HabeckMinister für Energiewende,L<strong>an</strong>dwirtschaft, Umwelt undländliche Räume, Schleswig-Holstein18. November 2013Kurt BodewigBundesminister a.D.2. Juli 2014Derby-Meeting3. Dezember 2013Gunther BonzStaatsrat a.D.GeneralbevollmächtigterEUROGATE GmbH & Co. KGaA, KGPOLITISCHES FRÜHSTÜCK15. November 2013Jens MeierVorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> GeschäftsführungHamburg Port AuthorityJOUR FIXE (nur für Mitglie<strong>der</strong>)Nachlese„Der Pessimist sieht in je<strong>der</strong>Ch<strong>an</strong>ce eine Bedrohung,<strong>der</strong> Optimist in je<strong>der</strong>Bedrohung eine Ch<strong>an</strong>ce“Ostasiatische Weisheit19. September 2013Hendrik EichentopfGeschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafternextel Maritime IT-Solutions GmbH21. November 2013WR IM DIALOG (nur für Mitglie<strong>der</strong>)Der nächste WR im Dialog findet am 4. November 2013 stattJUNGER WIRTSCHAFTSRAT30. Oktober 2013Kaminabendmit Jörg Hai<strong>der</strong>5. November 2013Neumitglie<strong>der</strong>- und GästeabendBitte notieren Sie sich:Der Wirtschaftstag findet am 3. Juli 2014 in Berlin statt.Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten39


PR-BerichtNord-Ostsee Automobile macht auch <strong>an</strong> <strong>der</strong> Elbe festNord-Ostsee Automobile jetzt acht Mal inSchleswig-Holstein und HamburgPersönlicher Service ist die Philosophie und das Markenzeichen desFamilienunternehmens Nord-Ostsee Automobile. Das Unternehmenmit seinen 8 St<strong>an</strong>dorten zu den größten Partnern <strong>der</strong> Daimler AG inNorddeutschl<strong>an</strong>d. Und jetzt bietet das Unternehmen den persönlichenService <strong>an</strong> zwei St<strong>an</strong>dorten auch in Hamburg <strong>an</strong>.Anf<strong>an</strong>g des Jahres hat Nord-OstseeAutomobile das ehemalige AutohausRoßbach am Poppenbütteler Weg (jetzt:„Center Alstertal“) übernommen undführt zudem das ehemalige AutohausLorenz am Nienstedtener Marktplatzunter dem Namen „Center Elbe“ weiter.Als traditionsreichem Familienunternehmenliegt Nord-Ostsee Automobile<strong>der</strong> persönliche und vertrauensvolleKundenkontakt sehr am Herzen.Deshalb wurden bei <strong>der</strong> Übernahme<strong>der</strong> beiden Autohäuser alle Mitarbeiterübernommen. So haben die Kundenauch weiterhin ihre gewohnten An -sprechpartner. Aber auch Neukundenwerden begeistert sein, wenn sie diemenschliche Atmosphäre in den Auto -häusern spüren.Center Hamburg-Elbe | Telefon 040-82 27 67-0„In kleineren Betriebsstätten entstehteine persönliche Atmosphäre undFlexibilität, die unsere Kunden zu schätzenwissen“, sind sich Henning Göttschund Dr. Christi<strong>an</strong> Splett-Henning, Ge -schäftsführer <strong>der</strong> Nord-Ostsee AutomobileGmbH & Co. KG sicher. „Wirmöchten einerseits, dass natürlich<strong>der</strong> Mercedes-Benz bei uns in gutenHänden ist, aber auch dass sich unsereKunden g<strong>an</strong>z persönlich in unserenBetrieben gut aufgehoben fühlen.“Neben dienstleistungsorientiertenMitarbeitern erwartet die Kunden aucheine attraktive Auswahl <strong>an</strong> Fahrzeugen.In Hamburg werden Elbsterne undAlstertal Sterne <strong>an</strong>geboten, das sind dieJüngsten Gebrauchten von Nord-OstseeAutomobile – erst wenig gefahrenCenter Hamburg-Alstertal | Telefon 040-53 80 09-0und mit umf<strong>an</strong>greichen Gar<strong>an</strong>tie- undServiceleistungen inklusive.Über das St<strong>an</strong>dort-Netzwerk vonNord-Ostsee Automobile können dieKunden auf Teile, Zubehör und diegroße Auswahl aller acht Center g<strong>an</strong>zeinfach zugreifen. Durch eine mo<strong>der</strong>neLogistik stehen viele interess<strong>an</strong>te An -gebote innerhalb von 24 Stunden inHamburg und Schleswig-Holstein fürdie Kunden bereit.Das Wachstum von Nord-OstseeAutomobile ist Ausdruck des fortschrei -tenden Konzentrationsprozesses imAutomobilh<strong>an</strong>del. Für kleine Einzelunternehmenist es schwer geworden, denAnfor<strong>der</strong>ungen aus <strong>der</strong> Produktvielfaltgerecht zu werden. In den letzten 10Jahren ist die Anzahl <strong>der</strong> Baureihen sostark <strong>an</strong>gewachsen, dass mehr Kapitalund Fahrzeuge notwendig sind, umden Kunden alle Vari<strong>an</strong>ten zeigen zukönnen. Hinzu kommen gestiegeneAnfor<strong>der</strong>ung zum Beispiel auch in Personalrecruiting,Marketing, <strong>der</strong> Fahrzeugelektronikund in <strong>der</strong> Teilelogistik,für die Spezialisten Know-How erfor<strong>der</strong>lichist. Nur in ausreichend großenUnternehmen können diese Ressourceneffizient und professionell zunächstkonzentriert und d<strong>an</strong>n je nach Bedarfauch in den kleineren Betriebsstättenbereit gestellt werden. Das UnternehmenNord-Ostsee Automobile beschäftigtheute mehr als 400 Mitarbeiterund verkauft ca. 4.000 Fahrzeuge proJahr. Ca. 50.000 PKW, LKW und Bussewerden von Nord-Ostsee Automobile in2013 repariert. Mehrheitsgesellschafterist Familie Jungjoh<strong>an</strong>n aus Heide, dieeine mehr als 100 jährige Unternehmenstraditionim Bereich Mobilitäthaben.■40 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg | Ausgabe September 2013


L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Schleswig-HolsteinRekorde bei Beschäftigung, Zuw<strong>an</strong><strong>der</strong>ungund SteuereinnahmenNeue Wege für den Ausbau unserer überlasteten VerkehrsnetzeDr. Philipp Murm<strong>an</strong>nL<strong>an</strong>desvorsitzen<strong>der</strong> Schleswig-HolsteinAm Ende dieser christlich-liberalenLegislaturperiode können wirnicht unzufrieden sein. Die Bundesregierungunter Angela Merkel hat ihrwichtigstes Ziel erreicht: nach <strong>der</strong> Krisein 2008/2009 steht Deutschl<strong>an</strong>d invielen Bereichen gut da: Rekordbeschäftigungmit 42 Millionen Erwerbs -tätigen, niedrigste Jugendarbeitslosigkeitin Europa, 3,7 Prozent Reallohnwachstumseit 2009, starker Forschungsst<strong>an</strong>dortDeutschl<strong>an</strong>d mit 3Prozentpunkten F&E Aus gaben des BIP.Allen Unkenrufen zum Trotz ist <strong>der</strong>Euro stabil geblieben. Jedenfalls habensich die Target 2-Salden zwischen denNoten b<strong>an</strong>ken <strong>der</strong> Euro-Län<strong>der</strong> in denletzten 12 Monaten entsp<strong>an</strong>nt, und diedeutschen öffentlichen Fin<strong>an</strong>zen konntenim Gesamtsaldo einen Überschußvon 8,5 Milliarden für das erste Halbjahr2013 verbuchen – trotz eines l<strong>an</strong>genharten Winters für das Baugewerbe.Der stabile Euro beschert Deutschl<strong>an</strong>d<strong>der</strong>zeit Rekorde bei Beschäftigung,Zuw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung und den Steuereinnahmen,was Wachstum und Wohlst<strong>an</strong>dbedeutet.Dieses ermutigende Zwischenfazit darfjedoch we<strong>der</strong> uns als Unternehmernoch die politische Gesellschaft dazuverleiten, die Hände zufrieden in denSchoß zu legen. Die internationalen undnationalen Herausfor<strong>der</strong>ungen, die voruns liegen, dürfen nicht unterschätztwerden. Eine vernünftige Neujustierungunserer Energiewende muß nach<strong>der</strong> Wahl dafür sorgen, daß <strong>der</strong> Marktstärker regelt, in welche Energietechnikenunsere Volkswirtschaft ihre Investitionenlenkt. Mindestens ebensowichtig sind die Herausfor<strong>der</strong>ungen,die sich aus <strong>der</strong> seit Jahrzehnten vernachlässigtenInfrastruktur ableitenund die die Wirtschaftsentwicklungnicht nur in Schleswig-Holstein akutgefährden. Deutschl<strong>an</strong>d braucht dringendein nachhaltig wirkendes Infrastrukturprogramm.In Zeiten, in denendeutsche zweijährige Schatzbriefe einepraktisch zinslose Fin<strong>an</strong>zierung ermöglichen,müssen neue Wege gefundenwerden, die überlasteten Verkehrsnetzezu mo<strong>der</strong>nisieren und auszubauen.Hier steht aber auch unsere L<strong>an</strong>desregierungin <strong>der</strong> Pflicht, gemein sam mitdem Bund nach Lösungen zu suchen,wie die A 20 und die B 5 ausgebaut und<strong>der</strong> Nord-Ostsee-K<strong>an</strong>al zügig ertüchtigtwerden können. Der grünen Regierungskoalitionsollte dabei bald be -wußt werden, daß eine blockierteVerkehrsinfrastruktur nicht nur um -welt schädliche Staus verursacht, son<strong>der</strong>nin <strong>der</strong> Lage ist, die Wertschöpfung<strong>an</strong> unserem St<strong>an</strong>dort abzuwürgen.Statt dessen brauchen wir dringendeine Vorwärtsstrategie, wie unserSt<strong>an</strong>d ort stärker und wettbewerbsfähigergemacht werden soll. Dazu ge -hört die Infrastruktur, aber auch mehrForschung und neue Technolo gien inSchleswig-Holstein.Dr. Philipp Murm<strong>an</strong>nAusgabe September 2013 | L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Schleswig-Holstein 41


Konferenz des L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>des am 20. August in KaltenkirchenWie lösen wir den Investitionsstau beiunserer Verkehrsinfrastruktur?Der Aussetzer des Nord-Ostseek<strong>an</strong>als im März 2013, die Schäden <strong>an</strong> <strong>der</strong>Ra<strong>der</strong> Hochbrücke im August 2013 sowie die ab 2014 für zehn Jahre ausbaubedingteVerengung <strong>der</strong> A 7 rufen nach Lösungen, wie wir unserenlängst chronischen Investitionsstau auflösen können.Vor diesem Hintergrund hatte <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong>Staatsekretär Werner Gatzeraus dem Bundesfin<strong>an</strong>zministerium zueiner Konferenz nach Kaltenkircheneingeladen. Anh<strong>an</strong>d <strong>der</strong> bundesweitenBedeutung funktionieren<strong>der</strong> Hinterl<strong>an</strong>dverkehrefür den Hamburger Hafenund für die Exportfähigkeit <strong>der</strong> südundwestdeutschen Produktionszentrenumriß Jens Bro<strong>der</strong> Knudsen dieAusbaunotwendigkeiten. Während dieSeeverkehrsprognose 2030 beim Containerumschlagjährliche Wachstumsratenvon 4,3 Prozent vorsähe, stießendie Hinterl<strong>an</strong>dverkehre schon jetzt <strong>an</strong>ihre Kapazitätsgrenzen. Die notwen -digen Ausbauvorhaben seien zwar mitden norddeutschen Län<strong>der</strong>n in <strong>der</strong>„Ahrensburger Liste“ abgestimmt worden,diese bleibe jedoch ohne entsprechendeFin<strong>an</strong>zierungszusagen und miteinem Volumen von ca. 11,5 MilliardenEuro (St<strong>an</strong>d 2011) eine Wunschliste.Jens Bro<strong>der</strong> Knudsen, Geschäftsführen<strong>der</strong>Gesellschafter <strong>der</strong> Sartori & Berger GmbH& Co. KG, eröffnet die Konferenz:„Ohne einen deutlich beschleunigtenAusbau <strong>der</strong> Hinterl<strong>an</strong>d<strong>an</strong>bindungen <strong>der</strong>norddeutschen Häfen werden die herrschendenKapazitätsgrenzen im Güterverkehrdie Exportfähigkeit unserer westundsüddeutschen Produktionszentrenempfindlich treffen.“Werner Gatzer, Staatsssekretär imBundesministerium für Fin<strong>an</strong>zen:„Öffentlich-private Partnerschaftenermöglichen Vorteile bei <strong>der</strong> Beschaffung,nicht jedoch bei <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zierungunserer Infrastruktur.“Werner Gatzer, Staatssekretär imBundesministerium für Fin<strong>an</strong>zen, zeigteVerständnis für die Notwendigkeiteines beschleunigten Ausbaus. Immerhinsei es im Sinne eines wachstumsfreundlichenKonsolidierungskursesge lungen, die klassische Verkehrsetatlinieim Fin<strong>an</strong>zpl<strong>an</strong> 2015-2017 bei jährlichüber 10 Milliarden Euro stabil zuhalten. Um den Mitteleinsatz zu optimieren,sollten <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong> InfrastrukturPriorität vor einem Aus- o<strong>der</strong>Neubau haben und Möglichkeitenvon Nutzerfin<strong>an</strong>zierungen besser ausgeschöpftwerden. Offen zeigte sichGatzer für neue Wege bei <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong> -zierung und Beschaffung öffentlicherInfrastruktur. Allerdings könntenÖffentlich-Private-Partnerschaften (ÖPP)nur bei <strong>der</strong> Be schaffung, nicht jedochbei <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zierung öffentlicher In -frastruktur Wirtschaftlichkeitsvorteilegeltend machen.42 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Schleswig-Holstein | Ausgabe September 2013


solchen Bedingungen könne m<strong>an</strong> dieA 20 von Segeberg bis Bremerhavensamt Elbquerung und A 26 innerhalbvon 5 Jahren Baurecht und Auftragsvergabebaulich umsetzen. Die Kosten-Laurence Dhomme,Area Director EuropeVinci Concessions, Paris: „Nach einerVergabe wäre unser Baukonzern in <strong>der</strong>Lage, die A 20 von Segeberg bisBremerhaven einschließlich westlicherElbquerung in 5 Jahren fertigzustellen.“Laurence Dhomme, Europachefinvon Vinci Concessions, schätzt die Un -ter fin<strong>an</strong>zierung des deutschen Verkehrsetatsauf eine Größenordnung vonjährlich 7,2 Milliarden Euro und verweistauf erfolgreich durchgeführte ÖPP-Projektein Fr<strong>an</strong>kreich, Großbrit<strong>an</strong>nien undArnaud Judet, VinciConcessions, Paris:„Fr<strong>an</strong>kreich bindet pri vate Unternehmenbei <strong>der</strong> Bereitstellung öffentlicher Infrastrukturtraditionell stärker ein als es inDeutschl<strong>an</strong>d üblich ist.“Deutschl<strong>an</strong>d (A-Modelle). Dazu müßtendie Betreibermodelle ein fester Best<strong>an</strong>dteil<strong>der</strong> Vergabepraxis, eine Kombinationzwischen A- und F-Modellen möglichsein und ein Projekt l<strong>an</strong>ge Laufzeitenaufweisen sowie um f<strong>an</strong>greiche Be -triebs leistungen berücksichtigen. UnterReimer Böge MdEP,Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><strong>CDU</strong> Schleswig-Holstein: „Wenn das L<strong>an</strong>dSchleswig-Holstein für die A 20 endlichBaureife herstellt, stehen Mittel <strong>der</strong>Europäischen Union für einen Neubauin Aussicht.“schätzungen für das Gesamtprojektinklusive Tunnel und A 26 werden aufrund 2 Milliarden Euro geschätzt, beieiner Kombination von A- und F-Modellmüßte sich <strong>der</strong> Bund mit dem hälftigenInvestitionsbetrag beteiligen.Reimer Böge MdEP begrüßte als Vorsitzen<strong>der</strong><strong>der</strong> <strong>CDU</strong> Schleswig-Holsteindas Angebot des fr<strong>an</strong>zösischen Baukonzernsund wies als Europaabgeordneterdarauf hin, daß die EuropäischeUnion sich bei solchen Ausbauvari<strong>an</strong>tenähnlich wie beim Ausbau <strong>der</strong> A 7mit wenigstens 10 bis maximal 20 Prozentpunkten<strong>an</strong> den Kosten beteiligenkönne. Mit Blick auf die demographischenVerän<strong>der</strong>ungen lobte er kommunalePrüfungen, überflüssige Straßenzurückzubauen und dadurch neue Mittelfür den Erhalt <strong>der</strong> notwendigenStraßen zu gewinnen.Der stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> des Bauindustrieverb<strong>an</strong>desHamburg - Schleswig-Holstein,H<strong>an</strong>s-Werner Blöcker, mo<strong>der</strong>ierte dieKonferenz.Mo<strong>der</strong>ator H<strong>an</strong>s-Werner Blöckerar bei te te in <strong>der</strong> <strong>an</strong>schließenden Podi -ums dis kussion heraus, daß Deutschl<strong>an</strong>dmit einem ÖPP-Anteil von nur4 Prozent deut lich unter dem europäi-Gero Storjoh<strong>an</strong>n MdB, Mitglied des Verkehrsausschussesim Deutschen Bundestag:„Eine Fin<strong>an</strong>zierungslinie von zehnMilliarden für den klassischen Verkehrsetatführt durch Inflation und wachsendeUmweltauflagen zu jährlich nachlassendenBaufortschritten.“schen Durch schnitt von 12 Prozent liege.Gero Storjoh<strong>an</strong>n MdB merkte alsMitglied des Verkehrsausschusses imDeutschen Bundestag <strong>an</strong>, daß die jährlichen10 Milliarden Euro effektiv aufgrundvon wach senden Umweltauflagenfür immer weniger Straßenkilo-43


Konferenz des L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>des am 20. August in Kaltenkirchenzunächst abgedeckt werden muß, be vordie Investitionen cash flows abwerfen,nicht ausreichend zum Tragen kämen.„Ohne eindeutige Entscheidun gen undstringent durchgeführte Initiativen werdensich kaum breitere Kreise finden, dieMittel zur Verfügung stellen.“ KoljaSahm erläuterte ergänzend die regulatorischenHin<strong>der</strong>nisse, die für die Invest-Teilnehmer <strong>der</strong> Konferenz im L<strong>an</strong>dhotel Dreikl<strong>an</strong>gFr<strong>an</strong>k Schmid,Vorsitzen<strong>der</strong>BundesarbeitsgruppeVerkehrsinfrastruktur<strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong><strong>CDU</strong> e.V.: „Durch vorausschauende Erhaltungsinvestitionen<strong>an</strong> stelle kurzfristigerNotreparaturen k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Verkehrsetatjährlich eine Milliarde Euro gewinnen.“meter reichen würden, worauf Fr<strong>an</strong>kSchmid for<strong>der</strong>te, diese Mehrkostenzukünftig aus dem Umweltetat zu fi -n<strong>an</strong> zieren. Letzterer verwies zudem aufden eklat<strong>an</strong>t hohen Verwaltungskosten<strong>an</strong>teilvon 56 Prozent pro fin<strong>an</strong>ziertemStraßenkilometer und schlugals Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> BundesarbeitsgruppeVerkehrsinfrastruktur des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V. vor, das Systemkurzfristiger Reparaturmaßnahmen ineine l<strong>an</strong>gfristigen Pl<strong>an</strong>ung umzugestal -ten, was Ausgaben in Höhe von jährlicheiner Milliarde Euro einsparen könnte.Aus <strong>der</strong> Sicht des Kapitalmarktessind Engagements für deutsche Verkehrsinfrastrukturprojekteunter denherrschenden Bedingungen <strong>der</strong>zeitwenig attraktiv, jedenfalls stellte Dr.Thomas Le<strong>der</strong>m<strong>an</strong>n, Vorst<strong>an</strong>d <strong>der</strong>BÖAG Börsen AG, dazu fest, daß die Vorteilegeringer Konjunkturabhängigkeitund Volatilität aufgrund <strong>der</strong> hohenregulatorischen Barrieren sowie desregelmäßig hohen Kapitalbedarfs, <strong>der</strong>Dr. Thomas Le<strong>der</strong>m<strong>an</strong>n: „PrivateInvestitionen in die öffentliche Infrastruktursind für den privaten Kapitalmarkt<strong>der</strong>zeit nicht attraktiv.“Kolja Sahm„Die internationalen AbkommenBasel III, AifM und demnächst Solvency IImachen eine Beteiligung privaterFonds in deusche Infrastrukturprojektepraktisch unmöglich.“mentbr<strong>an</strong>che durch die internationalenAbkommen Basel III und AiFM gesetztwurden und für Solvency 2 im nächstenJahr in Kraft treten sollen.Im Ergebnis gehen zwei Botschaftenvon <strong>der</strong> Konferenz aus: Erstens muß<strong>der</strong> Verkehrsetat gegenüber dem jetzigenFin<strong>an</strong>zpl<strong>an</strong> zügig um jährlich mehrereMilliarden Euro aufgestockt werdenund zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en sollte ein Ausbau<strong>der</strong> A 20 als öffentlich-privates Projektin Betracht gezogen werden, wenn dieüberlebenswichtige Fertigstellung <strong>der</strong>westlichen Elbquerung auf diese Weisebeschleunigt werden k<strong>an</strong>n. BZ44 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Schleswig-Holstein | Ausgabe September 2013


Podiumsdiskussion <strong>der</strong> Sektion Schleswig/Flensburgam 19. Juni in HarrisleeDer neue L<strong>an</strong>desnahverkehrspl<strong>an</strong> –Weichenstellung für den ländlichen Raum!Der öffentliche Personennahverkehr hat sich in Schleswig-Holstein wiein allen <strong>an</strong><strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n als „Faß ohne Boden“ erwiesen. Die sechsTöpfe, aus denen er sich fin<strong>an</strong>ziert, reichen bei weitem nicht aus, ein attraktivesAngebot auf die Beine zu stellen. An<strong>der</strong>erseits kämpfen die Verkehrsunternehmenum jedes ausgeschriebene Netz mit Konditionen, diesie <strong>an</strong> den R<strong>an</strong>d des Ruins treiben – und oft auch darüber hinaus.ste ist <strong>der</strong> Bus billiger, darüber hinausdie Bahn. Aber beide Systeme seiengleichwertig. Gleichwohl habe m<strong>an</strong> esin <strong>der</strong> Verg<strong>an</strong>genheit nicht verst<strong>an</strong>den,sie aufein<strong>an</strong><strong>der</strong> abzustimmen. „Bei <strong>der</strong>systemübergreifenden Fahrpl<strong>an</strong>gestaltunghaben wir kläglich versagt.“ Undin Überlegungen, die Umläufe des be -stehenden Wagenparks zu optimieren.Was die Ausgestaltung des künftigenNahverkehrspl<strong>an</strong>s nicht leichtermacht, ist die Zweiteilung Schleswig-Holsteins. Im Hamburger Uml<strong>an</strong>d ballensich die Verkehrsströme. Mit einemMarkt<strong>an</strong>teil von 20 Prozent <strong>an</strong> <strong>der</strong> Personenbeför<strong>der</strong>ungist die Strecke Hamburg-Elmshorndie leistungsstärkste ing<strong>an</strong>z Deutschl<strong>an</strong>d. Neue Schnellbahnlinienwie die S 4 und die S 21 habendeshalb unbedingte Priorität. Auf demflachen L<strong>an</strong>d gibt es dagegen oft kaumNachfrage, so daß sich auch Taktverkehremeist nicht lohnen. Und dennochDas Podium v.l.: Klaus Schmidt (Schmidt Busreisen); Staatssekretär Dr. Fr<strong>an</strong>k Nägele (Ministeriumfür Wirtschaft, Arbeit und Verkehr); Mo<strong>der</strong>ator H<strong>an</strong>nes Harding (Schleswiger Nachrichten - sh:z);Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> Möller (Autokraft) und L<strong>an</strong>drat Dieter Harrsen (Kreis Nordfriesl<strong>an</strong>d)Mit dem neuen L<strong>an</strong>desnahverkehrspl<strong>an</strong>,<strong>der</strong> von 2013 bis 2017 gelten soll,traut sich die L<strong>an</strong>desregierung in Kielmehr als nur kleine Schritte zu: „Wirwerden ein Konzept mit Geling-Gar<strong>an</strong>tievorlegen“, versprach Verkehrsstaats -sekretär Dr. Fr<strong>an</strong>k Nägele zum Beginn<strong>der</strong> Podiumsdiskussion in Harrislee. Einleistungsfähiger ÖPNV sei Voraussetzungfür die künftige Attraktivität <strong>der</strong>ländlichen Räume, sagte er: Aber nichtnur. Vergleichbar wichtig sei beispielsweise<strong>der</strong> Breitb<strong>an</strong>dausbau. „Es gehtum nicht mehr und nicht weniger alsum die Mo<strong>der</strong>nisierung des flachenL<strong>an</strong>des.“ Dieter Harrsen, L<strong>an</strong>drat desKreises Nordfriesl<strong>an</strong>d, bot dafür dieUnterstützung <strong>der</strong> Kreise <strong>an</strong>. Sie habendie Hoheit über die ÖPNV-Fin<strong>an</strong>zen, undsie sollten grenzüberschreitend den kenund h<strong>an</strong>deln, meinte er. 80 Prozent deszur Verteilung stehenden Fin<strong>an</strong>zvolumensdienen <strong>der</strong> Deckung <strong>der</strong> Kostenfür die Schülerbeför<strong>der</strong>ung. Ein Konstrukt,das sich praktisch nicht knackenläßt und das schon beim ersten Ansatzzu einer Diskussion tiefe Gräben aufreißenwürde, wie das Podium über -einstimmend sagte. Deshalb würde esniem<strong>an</strong>d <strong>an</strong>fassen.Pragmatisch wollte sich <strong>der</strong> Ge -schäfts führer <strong>der</strong> Autokraft GmbH(Kiel), Alex<strong>an</strong><strong>der</strong> Möller, dem Them<strong>an</strong>ähern. Zu klären sei, wie das Bedürfnis<strong>an</strong> Mobilität im L<strong>an</strong>de tatsächlichaussieht, fragte er. D<strong>an</strong>n stelle sich nichtmehr die Frage nach den Töpfen, son<strong>der</strong>ndie nach den Prioritäten. Es sei zuklären: Was k<strong>an</strong>n die Schiene, was k<strong>an</strong>n<strong>der</strong> Bus? Grundsätzlich, so Möller, sei<strong>der</strong> Schienen-Kilometer um ein Vielfachesteurer als <strong>der</strong> Bus-Kilometer. Dazugelte die Faustregel: Bis zu 60 Fahrgäsicherlichgehe es auch darum, die Fahrzeugein schwachen Zeiten besser auszulasten.Daß <strong>der</strong> Busverkehr auch in dünnbe siedelten Gebieten rentabel betriebenwerden k<strong>an</strong>n, machte KlausSchmidt, Geschäftsführer <strong>der</strong> Klaus undStef<strong>an</strong> Schmidt Busreisen GbR (Dagebüll)und Präsident des Omnibusverb<strong>an</strong>dsNord, deutlich. Wegen <strong>der</strong> Ab -hängigkeit <strong>der</strong> Br<strong>an</strong>che von <strong>der</strong> Schülerbeför<strong>der</strong>ungplädierte er für entzerrteund auf die Beför<strong>der</strong>ungsmöglichkeitenabgestimmte Schul<strong>an</strong>f<strong>an</strong>gszeiten.Von einer Br<strong>an</strong>che, <strong>der</strong> das Wasser biszum Hals steht, könne niem<strong>an</strong>d einehohe Innovations- o<strong>der</strong> Investitionskrafterwarten; Reserven steckten aberhaben die Dörfer Anspruch auf Beför<strong>der</strong>ungs<strong>an</strong>gebote.Auch <strong>an</strong>gesichts <strong>der</strong>Hamburger Rekor<strong>der</strong>gebnisse sei dieGesamtleistung des ÖPNV alles <strong>an</strong><strong>der</strong>esals befriedigend, so Nägele. Trotzeines beständigen Wachstums in denletzten fünf Jahren komme er über achtProzent <strong>der</strong> gesamte Tr<strong>an</strong>sportleistungnicht hinaus.Unisono war m<strong>an</strong> sich einig: KünftigeGel<strong>der</strong> müßten dort investiert werden,wo bereits starke Strukturen bestehen.Das war eine eindeutige Absage<strong>an</strong> die von Kiel gepl<strong>an</strong>te Stadt-Regional-Bahn, <strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Staatssekretär nichtwi<strong>der</strong>sprach, obwohl sie im Koalitionsvertragver<strong>an</strong>kert ist.WB45


Podiumsdiskussion <strong>der</strong> Sektion Rendsburg-Eckernförde am 29. Mai in BordesholmAusbauwettbewerb für die Breitb<strong>an</strong>dversorgungunter schwierigen Bedingungen„Leben, wo <strong>an</strong><strong>der</strong>e Leute Urlaubmachen!“ – mit diesem Pfundkönnte Schleswig-Holstein im Zugeeines herausziehenden Fachkräftem<strong>an</strong>gelsals attraktives L<strong>an</strong>d zwischenden Meeren wuchern, fallsein zügiger Ausbau des Glasfasernetzesdie Voraussetzung dafürrechtzeitig schaffe.Das Podium v.l. Richard Krause (Breitb<strong>an</strong>d Kompetenzzentrum SH); Fr<strong>an</strong>k Günther(Versorgungsbetriebe Bordesholm); Volker Siebert (E.ON Breitb<strong>an</strong>d E.ON H<strong>an</strong>se AG);Mo<strong>der</strong>ator Dr. Hendrik Bremer; Ulrich Adams (Telekom, Bereich Breitb<strong>an</strong>dausbau) undHolger Bajorat (Prokurist VR B<strong>an</strong>k Neumünster)Welche Bedeutung dem Glasfasernetzzuwächst, erläuterte Ernst Halle alsLeiter <strong>der</strong> gastgebenden VerwaltungsakademieBordesholm, <strong>der</strong> den Teilnehmerndie Vorteile beim Abspielenvon hochauflösenden Spielfilmen de -monstrierte und damit auf kommendedigitale Anwendungen verwies. Dieseneuen Anwendungen könnten schnellerals erwartet zu Kapazitätsengpässenführen, stellte Dr. Bertram Zitscherbei seiner Begrüßung fest. UnterentwickelteVernetzungsräume seien d<strong>an</strong>nvon Abw<strong>an</strong><strong>der</strong>ung und Abwertungihrer Immobilien bedroht. Schon jetztwürden Suchmaschinen für Ferienhäusernach dem Kriterium „Übertragunggrößer 100 Mbit/Sekunde“ ausfiltern.Ulrich Adams berichtete als Beauftragterdes Vorst<strong>an</strong>des <strong>der</strong> DeutschenTelekom AG für den Breitb<strong>an</strong>dausbauin Deutschl<strong>an</strong>d, daß m<strong>an</strong> als Marktführerim bundesweiten Wettbewerbin den letzten Jahren mit großem In -vestitionsaufw<strong>an</strong>d eine Reihe ausgewählterdeutscher Städte mit insgesamtüber eine Million deutschenHaus halten über Glasfaser <strong>an</strong>geschlossenhabe. Allerdings hätten die Erfahrungengezeigt, daß Investitionen indiesen Städten nicht in jedem Fallrentierlich waren. Für die ländlichenRäume setze die Telekom AG deshalbdarauf, durch eine dynamische Verbindungvon Mo bilfunk und Festnetz dieKapazi täts ausbeute <strong>der</strong> bestehendenInfrastruktur systematisch zu erhöhen.Ein weiterer Ausbau des letzten Metersbis zum Kunden scheitere in einigenRegionen <strong>an</strong> zu geringen Vorvermarktungsquoten.Von schwierigen Fin<strong>an</strong>zierungs -bedingungen berichtet auch HolgerBajorat, <strong>der</strong> sich für die VR B<strong>an</strong>k eGNeumünster wichtigen Zukunftsthemenin <strong>der</strong> Region als Fin<strong>an</strong>zierungspartnerbeson<strong>der</strong>s verpflichtet fühlt.Risiken durch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Anbieter und alteVertragsbindungen verzögerten aberdie Rückflüsse auf das investierte Kapital,was die Perspektiven für weitereInvestitionen nicht verbessere.Von hun<strong>der</strong>tprozentigen An schluß -quoten berichtet dagegen Fr<strong>an</strong>kGünther. Solche seien jedenfalls vonden Ver sorgungsbetrieben Bordesholmdurch das KnövNet-Angebot in Teilgebietener reicht worden, fin<strong>an</strong>ziert je zurHälfte über die VR-B<strong>an</strong>k Neumünsterund die Investitionsb<strong>an</strong>k. DerartigeAbdeckungs quoten scheinen jedocheher die große Ausnahme zu sein.Jedenfalls berichtet Volker Siebert alsProjektleiter Breitb<strong>an</strong>d <strong>der</strong> E.ON H<strong>an</strong>seAG, daß m<strong>an</strong> den kommunalen Wün-46 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Schleswig-Holstein | Ausgabe September 2013


schen wirtschaftlich nur nachkommenkönne, wenn die Glasfaserkabel in Synergieprojektenzusammen mit <strong>an</strong><strong>der</strong>enTiefbaumaßnahmen verlegt werdenkönnten. Für eine bessere Pl<strong>an</strong>ung for<strong>der</strong>ter einen Netzpl<strong>an</strong> des L<strong>an</strong>des.Richard Krause, <strong>der</strong> vor kurzem erstdie Leitung des Breitb<strong>an</strong>dkompetenzzentrumsSchleswig-Holstein in Kielübernommen hat, sieht Schleswig-Holsteinim bundesweiten Vergleich vorneund verweist auf die Strategie 2030.Mo<strong>der</strong>ator Dr. Hendrik Bremer merktezur Wettbewerbsituation <strong>der</strong> Anbieter<strong>an</strong>, daß <strong>der</strong> Gesetzgeber den Kommunenkeine regulierende Einflußmöglichkeiteingeräumt habe. Wenn Investitionsvorhabenfür ein gewähltesGebiet durch aggressive Konkurrenzempfindlich durchkreuzt werden können,sei unter den herrschenden Bedingungennicht mit einem flächendeckendenAusbau zu rechnen.Fazit: Ohne zusätzliche Fin<strong>an</strong>zierungselementebeispielsweise durcheine Umwidmung <strong>der</strong> Ausbaumittelfür Abwasserinvestitionen zur Ver -legung von Leerrohren, und ohneKostensenkungen durch synergetischeKabelverlegungen auf <strong>der</strong> Grundlageeines Netzpl<strong>an</strong>es läuft <strong>der</strong> St<strong>an</strong>dortGefahr, im St<strong>an</strong>dortwettbewerb mit<strong>an</strong><strong>der</strong>en Regionen wie Bayern, die er -hebliche L<strong>an</strong>desmittel für den Ausbaueinsetzen, weiter zurückzufallen. Nichtnur das Tourismusl<strong>an</strong>d, son<strong>der</strong>n ebenso<strong>der</strong> Unterneh mensst<strong>an</strong>d ort Schleswig-Holsteinkönnte im Zuge neuerAnwendungen deutlich früher aufGlasfaserverbindungen <strong>an</strong>gewiesensein.BZStormarner Wirtschaftsforum am 17. Juni 2013 im Jagdschloss Malepartus in BargteheideEnergiewende Deutschl<strong>an</strong>d – Wo liegt <strong>der</strong>richtige Weg für Schleswig-Holstein?v.l. Helma Dirks (Prognos AG); Stef<strong>an</strong> Brumm (E.ON H<strong>an</strong>se AG); Mo<strong>der</strong>ator Uwe Möllnitz, Dr. Detlev Repenning (ecc RepenningGmbH); Prof. Dr. Georg Erdm<strong>an</strong>n, Technische Universität Berlin, <strong>der</strong> in seiner Einführung die vorliegend Reform<strong>an</strong>sätze <strong>an</strong>alysierte.Stormarner Tageblatt, 19. Juni 201347


Podiumsdiskussion <strong>der</strong> Sektion Segeberg am 19. August in Nor<strong>der</strong>stedtGepl<strong>an</strong>te EU-Medizinprodukteverordnungbeunruhigt Gesundheitsbr<strong>an</strong>cheDie gepl<strong>an</strong>te EU-Medizinprodukteverordnung die nach einem Impl<strong>an</strong>tatesk<strong>an</strong>dalin Fr<strong>an</strong>kreich als Entwurf auf den Weg gebracht worden ist,erfuhr auf Initiative <strong>der</strong> SPD-Politikerin Dagmar Roth-Behrendt einedrasti schen Verschärfung. Sie bringt neue bürokratische Hürden (InternerKonformitätsbeauftragter, Verschärfung des Audits) und eine InflationäreHochstufung diverser Produkte von Risikoklasse II auf Klasse IIImit sich. Gerade <strong>der</strong> letzte Punkt stellt für klein- und mittelständischeUnternehmen eine existenzgefährdende Mehrbelastung dar.Begrüßung durch Mario M. Stigler,Geschäftsführer Johnson & JohnsonMedical GmbHMo<strong>der</strong>ator Christi<strong>an</strong> Sowada stellte beiseiner Einleitung klar, daß höhere Zertifizierungskostensowie eine verzögerteMarkteinführung für neue Produkteim internationalen Wettbewerbzu Arbeitsplatzverlusten und zu einemgeschwächten Medizintechnikst<strong>an</strong>dortDeutschl<strong>an</strong>d führen würden. Daß eineSchwächung <strong>der</strong> deutschen Markt -position, die über 40 Prozent des euro -päischen Br<strong>an</strong>chenumsatzes zeichnet,im Interesse übriger europäischer Me -dizintechnikst<strong>an</strong>dorte liegen könnte,wollte Dietrich Monstadt MdB, Mitglieddes Gesundheitsausschusses des DeutschenBundestages (<strong>CDU</strong>), nicht ausschließen.Eine Überholung <strong>der</strong> Gesetzgebungsei nach dem Impl<strong>an</strong>tatesk<strong>an</strong>dalsinnvoll, aber kein Systemwechsel.Vielmehr sei das aktuell in Deutschl<strong>an</strong>dgeh<strong>an</strong>dhabte System auf europäischerEbene zu etablieren: „Unser System hatfunktioniert. Es gibt überhaupt keinenGrund, dies zu än<strong>der</strong>n.“Dr. Peter Gebhardt, Regulierungsexperte<strong>der</strong> Dräger Medical GmbH,hatte einleitend die Kernpunkte <strong>der</strong> ge -pl<strong>an</strong>ten Verordnung vorgestellt. Zumhohen Niveau <strong>der</strong> Sicherheitsst<strong>an</strong>dardsdeutscher Medizintechnikprodukte be -richtete Dr. Martin Leonhard, Leiter desTechnologiem<strong>an</strong>agements bei <strong>der</strong> KarlStorz GmbH & Co. KG, daß im verg<strong>an</strong>genenJahr bei einer Gesamtzahl von18 Millionen Operationen nur bei 4.000Komplikationen auftraten, von denenwie<strong>der</strong>um nur 0,5 Prozent auf Medizinproduktezurückzuführen seien. Diese48 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Schleswig-Holstein | Ausgabe September 2013


Das Podium v.l. Dr. Jörg Bre<strong>der</strong> (TÜV), Dr. Martin Leonhard (Karl Storz GmbH & Co. KG),Dietrich Monstadt MdB, Gero Storjoh<strong>an</strong>n MdB, Dr. Peter Gebhardt (Dräger AG) undMo<strong>der</strong>ator Christi<strong>an</strong> SowadaÜber 50 medizintechnischeUnternehmen aus Hamburgund Schleswig-Holsteinfolgten <strong>der</strong> Einladung nachNor<strong>der</strong>stedtGero Storjoh<strong>an</strong>n MdB (li)im Gespräch mitDietrich Monstadt MdBDaten stellten eine Notwendigkeit <strong>der</strong>nun gepl<strong>an</strong>ten EU-Verordnung deutlichin Frage. Er kritisierte die einseitigeBetrachtung <strong>der</strong> Politik: „Gesundheitspolitikist nicht nur Sozialpolitik, son<strong>der</strong>nauch Gesundheitswirtschaft.“ AlsVertreter einer „Ben<strong>an</strong>nten Stelle“ un -terstützte Dr. Jörg Bre<strong>der</strong>, ZertifiziererTÜV Nord CERT GmbH, die Auffassung,daß das in Deutschl<strong>an</strong>d vorh<strong>an</strong>deneSystem den Anfor<strong>der</strong>ungen genügeund europaweit als Vorbild dienensollte. Derweil zeigte sich Gero Stor -joh<strong>an</strong>n MdB (<strong>CDU</strong>) besorgt um dieZukunft eines Dentalbüros mit 4 Mitarbeiternin seinem Wahlkreis, wenndie Verordnung in dieser Form umgesetztwerden würde.Sektionssprecher Christi<strong>an</strong> Sowadad<strong>an</strong>kte abschließend GeschäftsführerMario Stigler für den herzlichen Empf<strong>an</strong>gdes <strong>Wirtschaftsrat</strong>es bei <strong>der</strong> Johnson& Johnson MEDICAL GmbH undkündigte eine „Nor<strong>der</strong>stedter Erklä -rung“ <strong>an</strong>, die eine Ablehnung des fürden 18. September 2013 vom euro päi -schen Parlament abzustimmenden Entwurfsfor<strong>der</strong>t. J<strong>an</strong>-Fre<strong>der</strong>ik ZappENERGIEVERSORGUNGENTSORGUNGÖPNVDie Neuwert GmbHbringt die Interessen <strong>der</strong>Politik und <strong>der</strong> Unternehmenzu sammen. Siefühlt sich dem Gemeinwohlverpflichtet.NEUWERTBeratungsgesellschaft mbHGrillenberg 15 · 24145 KielTelefon: 0431-66 99 888Fax: 0431-66 99 889Mobil: 0170-215 79 3349


✗Podiumsdiskussion <strong>der</strong> Sektion Pinneberg am 10. Juni in TorneschVersteckte FehlstundenWie schaffen wir eine tr<strong>an</strong>sparente Schulqualität?Drei Monate nach dem Start des Fehlstundenportals in Schleswig-Holstein hat die Sektion Pinneberg führende Vertreter von Lehrern,Schülern und Eltern eingeladen, um sich über Qu<strong>an</strong>tität und Qualitätdes Unterrichts<strong>an</strong>gebots in Schleswig-Holstein zu beraten.Als Sprecherin <strong>der</strong> Initiative „JedeStun de zählt? Jetzt zählen wir! – Fach -un terricht statt Statistik“ erläuterteAlex<strong>an</strong>dra Bauer einleitend die am8. März 2013 neu eröffnete Plattform(www. fehlstunden-sh.de), auf <strong>der</strong> Be -troffene bei Unterrichtsausfällen dieQualität <strong>der</strong> Vertretungsmaßnahmenstichprobenartig erfassen können. Sieverwies auf erste Ergebnisse, wonachdas Konzept einer verläßlichen Grundschuleden Unterrichtsausfall noch verschlimmereund eingesetzte Zweitkräfteregelmäßig bei Vertretungsfälleneinspringen müssen. Bedrücken<strong>der</strong>scheine zudem, daß bei dem Ausfalleiner Lehrkraft nur etwa in jedem zehntenFall eine fachliche Vertretung <strong>an</strong>gebotenwerden könne. Am seltenstenkönnten dabei die naturwissenschaftlichenFächer fachlich vertreten werden,und genau diese fielen auch noch amhäufigsten aus.In <strong>der</strong> <strong>an</strong>schließenden Diskussionwies H<strong>an</strong>s-Walter Thee als Vertreter<strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> Oberstudiendirektorendarauf hin, daß die Be -rernachwuchses nicht erfüllen würde.Für den L<strong>an</strong>desschülervertreter <strong>der</strong>Gymnasien, Lukas Johnsen, bietet einhoher Unterrichtsausfall als Ergebnisdes Fehlstundenportals keine großeÜberraschung, er begrüßte aber die differenzierteErfassung <strong>der</strong> Vertretungsqualitäten.Der Kritik des Bildungsministeriums,die Initiative würde nur die Spitzedes Eisberges statistisch erfassen, wurdeentgegengehalten, daß auf dieserBasis offenbar bessere Aussagen möglichseien als sie das L<strong>an</strong>d über das eigeneZählsystem ODIS in den letzten zehnJahren <strong>an</strong>geboten habe. SprecherinAlex<strong>an</strong>dra Bauer kündigte zudem <strong>an</strong>,mit dem Beginn des neuen Schuljahresauf ein System erklärter Stichprobennehmerumzustellen. „Wenn wir dafürdie erhoffte Unterstützung erhalten,werden wir bald auch verläßliche Aussagenzum Ausfallniveau erhalten!“. BZgleitung <strong>der</strong> seit Jahren laufendenSchulreformen erhebliche personelleRessourcen be<strong>an</strong>spruche, die für eineauskömmliche Unterrichtsversorgungdringend gebraucht würden. GreteRhenius, Vorsitzende <strong>der</strong> Interessenvertretung<strong>der</strong> Lehrkräfte (IVL e.V.), be -grüßte den Ansatz <strong>der</strong> Initiative, Klarheitbeim Unterrichtsausfall zu schaffen.Ohne eine solche Grundlage sei eskein Wun<strong>der</strong>, daß das L<strong>an</strong>d die Anfor<strong>der</strong>ungenbei <strong>der</strong> Entwicklung des Lehv.l.André Tschirner (Mitglied <strong>der</strong> Geschäftsführung Kölln Flockenwerke) mo<strong>der</strong>ierteden Ged<strong>an</strong>kenaustausch mit Lukas Joh<strong>an</strong>nsen, Grete Rhenius, H<strong>an</strong>s-Walter Thee undAlex<strong>an</strong>dra Bauer50 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Schleswig-Holstein | Ausgabe September 2013


L<strong>an</strong>desfachkommissionBildung und WirtschaftUlrich WiethaupVorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong>KommissionAngesichts <strong>der</strong> besorgniserregendenErgebnisse zum Unterrichts<strong>an</strong>gebot <strong>der</strong>naturwissenschaftlicher Fächer <strong>an</strong> denallgemeinbildenden Schulen in Schleswig-Holsteinfor<strong>der</strong>t <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong>die L<strong>an</strong>desregierung zum unverzüglichenH<strong>an</strong>deln auf. Die Kommission hatdazu am 18. Juni folgende Empfehlungenausgesprochen:■ unverzügliche Vorgabe von Mindest-und Sollstundenkontingenten fürdie Fächer Chemie, Physik, Biologie,Geschichte, Erdkunde und Musik fürdas kommende Schuljahr■ einen individuellen Ausgleichs<strong>an</strong>spruchfür die Schüler, bei denen dieMindestvorgabe einzelner Fächer nichterreicht worden ist.■ ein Konzept bis zum Jahresende,wie mit <strong>der</strong> Industrie und den Universitätendie Versorgungslücken im Be -reich <strong>der</strong> Naturwissenschaften grund -sätzlich zu lösen sind■ Rücknahme <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>schulen,die für Lernschwache bessereCh<strong>an</strong>cen bieten als die Gemeinschaftsschulen■ Einführung einer Außendifferenzierungnach schulischen Leistungsklassenin den Gemeinschaftsschulenund Erhalt <strong>der</strong>selben in den ehemaligenGesamtschulen■ Erhalt des auf die Ausbildung desstudierfähigen Nachwuchses spezialisiertenGymnasiallehrers■ Aufbau eines laufend qualitätsgeprüftenLehrervertretungspools■ Abstimmung einer Qualitätskontrollezur Unterrichtsversorgung inAbstimmung mit Eltern- und Schülervertretern.Angesichts <strong>der</strong> bitteren Wahrheit, daßunser L<strong>an</strong>d nicht mehr vorschreibt, daßPhysik und Chemie <strong>an</strong> den Schulenunterrichtet werden müssen, stelltunser L<strong>an</strong>desvorsitzen<strong>der</strong> Dr. Murm<strong>an</strong>nfest: „Dieses L<strong>an</strong>d zählt nicht nur seitzehn Jahren falsch, son<strong>der</strong>n es hatbegonnen, den Bildungsauftrag zudurchlöchern wie einen Schweizer Käse.Jetzt de montiert es noch die bewährtenFör<strong>der</strong>schulen und eine bisl<strong>an</strong>gleistungsfähige Gymnasiallehrerausbildung.Diese schulpolitische Odysseemuß endlich ihr Ende finden!“51


Ver<strong>an</strong>staltung des L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>des zusammen mit dem UV Kielam 16. August im Rom<strong>an</strong>tik Hotel Kieler Kaufm<strong>an</strong>nWas die Familienunternehmennach <strong>der</strong> Wahl erwartenDie Opposition pl<strong>an</strong>t zur Bundestagswahl unter dem Deckm<strong>an</strong>tel <strong>der</strong>Umverteilung massive Steuererhöhungen. So sind unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em die Verdoppelung<strong>der</strong> Erbschaftsteuer, eine höhere Abgeltungsteuer auf Zins -erträge, die Anhebung <strong>der</strong> Umsatzsteuer, die Erhöhung <strong>der</strong> Körperschaftsteuer,die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> Vermögensteuer, die Neuerhebungeiner Vermögensabgabe sowie die Ausweitung <strong>der</strong> Gewerbesteuer gepl<strong>an</strong>t.Prof. Dr. Dr. Brun-Hagen Hennerkes, Grün<strong>der</strong> und Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> StiftungFamilienunternehmen skizzierte dazu die Erwartungen aus Sicht <strong>der</strong> deutschenFamilienunternehmen.Dazu unterteilte Hennerkes Familienunternehmenin drei Gruppen: H<strong>an</strong>dwerksbetriebe,regionale Unternehmungenund die sogen<strong>an</strong>nte Königsklassevon global tätigen Unternehmen.Den Ursprung <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen machteHennerkes in den starken linkenFlügeln <strong>der</strong> Oppositionsparteien aus.Nicht die Worte des K<strong>an</strong>zlerk<strong>an</strong>didaten,son<strong>der</strong>n <strong>der</strong>en Versprechungen vonSteuererhöhungen auf Kreis- und Kommunalebenewürden die Parteilinieentscheidend prägen. Dabei würdenin Deutschl<strong>an</strong>d laut einer Studie <strong>der</strong>ZEW in M<strong>an</strong>nheim Vermögen durchErb schafts- und Schenkungssteuer imin ter nationalen Vergleich schon überdurchschnittlichbesteuert. WeitereEr höhungen würden zudem demeuropa weiten Trend zuwi<strong>der</strong>laufen.Hennerkes rechnete vor, daß die Steu-erbelastung nach den Steuerplänen <strong>der</strong>SPD bei einem Kapital von 100 Millionen,das zu einem Prozent verzinstwird, sich auf rund 240 Prozent desErtrages addiere. Nach den Plänen <strong>der</strong>Grünen würde die Steuerlast den Ertragsogar um ein Vierfaches übersteigen.Folge <strong>der</strong> Steuererhöhungen seien massiveSubst<strong>an</strong>zverluste innerhalb <strong>der</strong>Unternehmen. Dazu merkte KonradButschek, Gutsverwaltung Gayen, be -sorgt <strong>an</strong>: „Meine Br<strong>an</strong>che erwirtschaftet2 Prozent bis 3 Prozent Ertrag, wiesoll ich nach den verwirklichten Steuer -plänen meine Familie ernähren?“.Hennerkes for<strong>der</strong>te zudem Ehr -lichkeit bei den von <strong>der</strong> Opposition<strong>an</strong>geführten Rechtfertigungen des ge -pl<strong>an</strong>ten Steuerprogramms ein, diewissenschaftlich zu wi<strong>der</strong>legen seien.Das suggerierte Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>driften <strong>der</strong>Bevölkerung entspräche nicht <strong>der</strong>Datenlage, und die Einkommensschereschließe sich in Wahrheit seit einigenJahren. Zudem würden die Löhne aktuellsteigen, trotz stagnieren<strong>der</strong> Gewinne.Ebenso wi<strong>der</strong>legbar sei die von denOppositionsparteien geschürte Angstkollabieren<strong>der</strong> Sozialsysteme.Nachdem Dr. Philipp Murm<strong>an</strong>n alsL<strong>an</strong>desvorsitzende des <strong>Wirtschaftsrat</strong>esbei <strong>der</strong> Begrüßung die Bedeutung <strong>der</strong>steuerlichen Regelungen für die In -vestitions- und Innovationsfähigkeitvon Familienunternehmen hervorhob,wies Ulrich Jacobi als Vorsitzen<strong>der</strong> desUnternehmensverb<strong>an</strong>d Kiel bei seinerVerabschiedung darauf hin, daß Schleswig-Holsteinals mittelständisch ge -prägte Region beson<strong>der</strong>s von den Plänenbetroffen sei. Der <strong>Wirtschaftsrat</strong>wird zu diesem Thema vor <strong>der</strong> Bundestagswahleine Reihe von Ver<strong>an</strong>staltungenmit den Bundestagsk<strong>an</strong>didatenvon <strong>CDU</strong> und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-NEN durchführen.J<strong>an</strong>-Fre<strong>der</strong>ik ZappDr. Philipp Murm<strong>an</strong>n MdB (L<strong>an</strong>desvorsitzen<strong>der</strong> des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es Schleswig-Holstein, li.)und Ulrich Jacobi (Vorsitzen<strong>der</strong> des Unternehmerverb<strong>an</strong>des Kiel, re.) begrüßen den Gast -redner Prof. Dr. Dr. h.c. Brun-Hagen Hennerkes (Vorst<strong>an</strong>d Stiftung Familienunternehmen)52 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Schleswig-Holstein | Ausgabe September 2013


<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort: Sektion Pinneberg am 13. Augustzu Besuch im Hause S<strong>an</strong><strong>der</strong> Baumschulen in TorneschLän<strong>der</strong>protektionismus setzt PinnebergerBaumschulen unter Druck„4.000 Arbeitsplätze in Schleswig-Holstein stehen am Ende auf demSpiel.“ Diese Botschaft mußte m<strong>an</strong>mitnehmen von <strong>der</strong> Ver<strong>an</strong>staltungbei Baumschulen S<strong>an</strong><strong>der</strong> in Tornesch,zu <strong>der</strong> Jens S<strong>an</strong><strong>der</strong> als Sprecher<strong>der</strong> Sektion Pinneberg des<strong>Wirtschaftsrat</strong>es <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V. dennordfriesischen BundestagsabgeordnetenIngbert Liebing (<strong>CDU</strong>) undden ehemaligen Geschäftsführervom Bund <strong>der</strong> Baumschulen e.V.,Jürgen Pfaue, eingeladen hatte.Sektionssprecher Jens S<strong>an</strong><strong>der</strong> lud die Teilnehmernach <strong>der</strong> Diskussion zu einer Betriebsbesichtigungein.Pfaue hatte im Jahr 2009 vergeblichversucht, einen Passus im neuen § 40Absatz 4 Bundesnaturschutzgesetz zuverhin<strong>der</strong>n, <strong>der</strong> nun bei öffentlichenAusschreibungen vorschreibt, gebietsheimischeArten zu bevorzugen. DasBundesministerium hat jüngst eine 26-seitige Broschüre herausgegeben, diedas Staatsgebiet in sechs gebietsheimischeZonen aufteilt, so Pfaue. „Indiesen sechs Zonen beginnen jetzt dieKommunen auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong>geän<strong>der</strong>ten Ausschreibungsbedingungen,sich nur noch von Anbietern ausihrer gebietsheimischen Region versorgenzu lassen.“Mark Schneekloth, stellvertreten<strong>der</strong>L<strong>an</strong>desvorsitzen<strong>der</strong> im Bund deutscherBaumschulen e. V., stellte klar, daßdiese innerdeutsche Marktsegmentierungden Wettbewerb und das Angebotfür die Kommunen einschränke unddeutlich verteuere. Dabei habe einGutachten <strong>der</strong> Humboldt-UniversitätBerlin bereits vor <strong>der</strong> Gesetzesän<strong>der</strong>ungdargelegt, daß wissenschaftlich keinegenetischen Unterschiede zwischeneiner Baumart in Bayern und Schleswig-Holsteinfeststellbar seien. Zu deninternationalen Auswirkungen desParagraphen merkte er <strong>an</strong>, daß die Nie<strong>der</strong>l<strong>an</strong>debereits holländische Zonenpl<strong>an</strong>ten und sk<strong>an</strong>dinavische Kundensich verwun<strong>der</strong>t nach den Folgen fürdas internationale Sortiments<strong>an</strong>geboterkundigten.Geschäftsführer Konrad Parloh <strong>der</strong>Lorenz von Ehren Baumschulen nahmStellung zu den wirtschaftlichen Folgeneiner gegebenenfalls nochmals geän<strong>der</strong>tenGesetzgebung. Da <strong>der</strong> Baumschulmarktbis zu dreißigjährige Produktionszyklenhabe, würden die wirtschaftlichenFolgen <strong>der</strong> im Jahr 2010 inKraft getretenen Gesetzgebung erst inden nächsten Jahren voll durchschlagen.Insofern seien Folgen für die be -trof fenen Unternehmen <strong>der</strong>zeit nochrückholbar, falls das Gesetz bald kor -rigiert werden würde. An<strong>der</strong>sfalls droh -ten aufwendige, komplizierte Zerti fizierungsverfahren und eine starke zu -sätz liche Belastung <strong>der</strong> internationalfüh renden deutschen Baumschulwirtschaft.Ingbert Liebing MdB zeigte großesVerständnis für die Klage <strong>der</strong> PinnebergerBaumschulen. Mit beson<strong>der</strong>erUnterstützung des hiesigen BundestagsabgeordnetenDr. Ole Schrö<strong>der</strong>habe m<strong>an</strong> seinerzeit verbissen gegendiese Regelung gekämpft. Am Ende seim<strong>an</strong> den Interessen <strong>der</strong> stimmgewaltigenBundeslän<strong>der</strong> in <strong>der</strong> großen Koalitionunterlegen gewesen. Er versprach,das wichtige Anliegen für die Region in<strong>der</strong> nächsten Legislaturperiode erneutim Umweltsausschuß des DeutschenBundestages aufzunehmen.Die FDP-Bundestagsabgeordnete Dr.Christel Happach-Kas<strong>an</strong>, gelernte Bot<strong>an</strong>ikerinund bei <strong>der</strong> Gesetzesverabschie -v.l. Gastgeber Jens S<strong>an</strong><strong>der</strong> mit den BundestagsabgeordnetenIngbert Liebing (<strong>CDU</strong>) undBiologin Dr. Christel Happach-Kas<strong>an</strong> (FDP)dung im Jahr 2009 noch in <strong>der</strong> Oppositionsrolle,stellte klar: „Das Gesetz folgthier keinem Argument für Naturschutz,son<strong>der</strong>n wird mißbraucht von süddeutschenund br<strong>an</strong>denburgischenInteressen, die für ihre <strong>an</strong>sässigenBaumschulen eine Marktbereinigungunterstützen möchten.“Aus <strong>der</strong> Sicht des <strong>Wirtschaftsrat</strong>esist das Gesetz im nationalen und imeuropäischen Interesse so schnell wiemöglich zu korrigieren. Dazu L<strong>an</strong>desgeschäftsführerDr. Bertram Zitscher:„Wer 50 Jahre nach Ludwig Erhardbereit ist, lokale Unternehmen gesetzlichvor überregionalem Wettbewerb zuschützen, h<strong>an</strong>delt nicht nur gegen deneuropäischen Binnenmarkt, son<strong>der</strong>nriskiert erfahrungsgemäß, daß dienationale Br<strong>an</strong>che ihre internationaleWettbewerbsfähigkeit verliert.“Die Region Pinneberg beschäftigt in150 klein- und mittelständischen Baumschulunternehmen4.000 Arbeitnehmer.Die Pinneberger Baumschulensind seit jeher führende europäischeAnbieterregion. Das geh<strong>an</strong>delte Marktsortimentumfaßt nach Aussagen desVerb<strong>an</strong>des über 200.000 Artikel undmacht bundesweit einen Umsatz vonetwa 1,3 Milliarden Euro, das Gros davonin Norddeutschl<strong>an</strong>d.BZ53


Kieler Woche-Regattabegleitfahrt des L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>des am 22. JuniGute Fahrt unter Wind und SonneZeit für einen ungezwungenen Austausch– nicht nur, aber auch zu denbewegenden politischen Themen, bot<strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> seinen Mitglie<strong>der</strong>nerneut auf seiner traditionelle Regatta -begleitfahrt zur Eröffnung <strong>der</strong> KielerWoche. Bei hervorragendem Segelwettergenossen die knapp hun<strong>der</strong>t Passagiere,darunter als Ehrengast <strong>der</strong> erfahreneEuropaabgeordnete und neu ge -wählte <strong>CDU</strong>-L<strong>an</strong>desvorsitzende ReimerBöge, die sp<strong>an</strong>nenden Segelwettbewerbeund eine gut gelaunte Gesellschaft.BZEhrengast Reimer Böge im Gesprächüber die maritime Infrastruktur mit JensBro<strong>der</strong> Knudsen (Sartori & Berger, Kiel)Immer präsent: Küstenwachen sorgen fürRecht und OrdnungMaritimes Flair – das Wetter spielte zum Glück mitDer L<strong>an</strong>desvorsitzende Dr. Philipp Murm<strong>an</strong>n(re.) überreicht dem Ehrengast Reimer BögeMdEP (L<strong>an</strong>desvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> Schleswig-Holstein)ein Gastgeschenk.Jens Otto Leisse (Rechts<strong>an</strong>walt Kiel/Schwerin)übernahm wie<strong>der</strong> die Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong>Wettkämpfe, hier mit Tochter Joh<strong>an</strong>na54 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Schleswig-Holstein | Ausgabe September 2013


Die Kleinsten hatten wie<strong>der</strong>ihren großen Auftritt: v.l. ErikPitzner, Albert Zitscher, PaulaSchwartze und Osgar Zitscherdurften dem Kapitän über dieSchulter schauenUnternehmer Dr. H<strong>an</strong>ns Ostmeier mit Ehefrau BarbaraOstmeier (<strong>CDU</strong>-L<strong>an</strong>dtagsabgeordnete)Die Welt zu Gast bei Freunden:internationale Kriegsschiffekamen in die L<strong>an</strong>deshauptstadtvorne v.l. Kieler Unternehmer im Dialog: Jens Bro<strong>der</strong> Knudsen,D<strong>an</strong>iela und Nicolai Stamp sowie Cecile KnudsenFreuten sich über das Wie<strong>der</strong>sehen: v.l. Dr. Cordelia Andreßen,Gerti Prosi und Dr. Cornelia Stasch-AlbersGelöste Stimmung <strong>an</strong> Bord <strong>der</strong> MS Stadt Kiel; v.l. Christi<strong>an</strong>eStamer, Dr. Bernhard Termühlen im Gespräch mit dem BundestagsabgeordnetenDr. Rolf Koschorrek und Dr. Gabriela Soskuty55


Namen und NachrichtenNEUES AUS DEM MITGLIEDERKREISBOCKHOLDT weiht Neubauin Hamburg einDie Bockholdt Gebäudedienste KG,einer <strong>der</strong> größten Arbeitgeber in Schleswig-Holsteinmit Hauptsitz in Lübeck,feiert am 13. September 2013 die Einweihungdes eigenen Firmengebäudesin Hamburg Billbrook und erwartetdazu Andreas Rieckhoff, Staatsrat <strong>der</strong>Stadt Hamburg für Wirtschaft, Verkehrund Innovation sowie den LübeckerBürgermeister Bernd Saxe. Den erstenSpatenstich führten Inhaber J<strong>an</strong> Bockholdtund <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassungsleiter HelmutKutschenbauer am 11. J<strong>an</strong>uar 2013Neubau <strong>der</strong> Hamburger Nie<strong>der</strong>lassung in <strong>der</strong> Großm<strong>an</strong>nstraße 241gemeinsam durch. Nach nur knappacht Monaten Bauzeit, k<strong>an</strong>n den rund900 Hamburger Mitarbeitern <strong>der</strong> Neubauübergeben werden. Für das Unternehmenbedeutet die Investition in diebereits seit über 25 Jahren bestehendeNie<strong>der</strong>lassung, ein klares Bekenntniszum Wunsch nach Wachstum in <strong>der</strong>Metropolregion Hamburg.Persönliche Mitgliedschaft seit 1995Einzigartiger Überblick über den NetzausbauQuickborn – Mit einem speziellen Online-Portalermöglicht es die Schleswig-Holstein Netz AG zukünftig jedem Bürger,sich detailliert über den St<strong>an</strong>d desNetzausbaus in Schleswig-Holstein zuinformieren, Netzengpässe frühzeitigzu erkennen und den regionalen Netzausbaubedarfkonkret nachzuvollziehen.Derzeit rechnen die Netzbetreibermit rund 3.500 Megawatt zusätzlicherLeistung und mehr als 1.000 neuenWindkraft<strong>an</strong>lagen, die nach <strong>der</strong> Ausweisungneuer Windeignungsflächenin Schleswig-Holstein in den nächstenJahren <strong>an</strong>s Stromnetz <strong>an</strong>zuschließensind. Energiewende-StaatssekretärinIngrid Nestle begrüßte diesen Schritt:E.ON Windpark Amrumb<strong>an</strong>k West:Stützpunkt Helgol<strong>an</strong>d wird gebautMatthias BoxbergerVorst<strong>an</strong>dsvorsitzen<strong>der</strong><strong>der</strong> E.ON H<strong>an</strong>se AGE.ON hat mit dem Bau des Service- undBetriebsgebäudes für den Offshore-Stützpunkt auf Helgol<strong>an</strong>d begonnen.Von dem 1.800 Quadratmeter großenGebäude aus werden künftig bis zu 50Mitarbeiter im Schichtdienst den Be -trieb des Windparks Amrumb<strong>an</strong>k Westper Schiff und Helikopter sicherstellen.Die Einweihung des Gebäudes ist fürAugust 2014 gepl<strong>an</strong>t. Die Errichtung desGebäudes ist Teil des umfassendenUmbaus des gesamten Südhafens <strong>der</strong>Insel. Um Helgol<strong>an</strong>d als Servicehafen zunutzen, werden hier Service- und Lagergebäudesowie La gerflächen und neueBoots<strong>an</strong>legeplätze geschaffen, <strong>der</strong> Ha -fen bereich selbst wird mit neuen Anlegernund Schwellschutz ausgestattet.Dominik Schwegm<strong>an</strong>n, Projektleiterdes Windparks Amrumb<strong>an</strong>k West: „Helgol<strong>an</strong>dist räumlich sehr günstig gelegenund daher für uns ein idealer Stützpunkt.Unser Engagement in Helgol<strong>an</strong>dist l<strong>an</strong>gfristig <strong>an</strong>gelegt. Es freut uns,daß die Insel durch die Aufwertung <strong>der</strong>Infrastruktur auch großen Nutzen er -fährt.“ E.ON pflegt eine enge Verbundenheitmit Helgol<strong>an</strong>d. So hat <strong>der</strong> Re -„Nun läßt sich noch besser nachvollziehen,wo Netzausbau notwendig wird“.„Mit diesem Internet-Portal zeigen wirschon heute, wo Anschlußpunkte fürneue Windkraft<strong>an</strong>lagen sind und wie<strong>der</strong> Netzausbau in <strong>der</strong> jeweiligen Regionvor<strong>an</strong>geht“, sagt Matthias Boxberger,Vorst<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Schleswig-HolsteinNetz AG, die im nördlichsten Bundesl<strong>an</strong>drund 50.000 Kilometer Mittel- undNie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungsnetze betreibt. Zieldieses bundesweit einmaligen Projektesist es, ein Höchstmaß <strong>an</strong> Tr<strong>an</strong>sparenzfür alle Beteiligten zu schaffen, soBoxberger „Diese Informationen ermöglichenschon heute Erkenntnisse darüber,wo die gemeinsamen Optimierungs<strong>an</strong>strengungenvon L<strong>an</strong>d undNetzbetreibern rasch Früchte tragenund wo trotzdem noch in absehbarerZeit mit Netzengpässen zu rechnen ist.“Netzausbaubedarf wird in dem Portalbereits bei Einspeiseeinschränkungenvon rund 200 Stunden im Jahr o<strong>der</strong> 2,5Prozent <strong>der</strong> Jahresstundenzahl von8760 Stunden <strong>an</strong>gegeben. Das Katasterist ab sofort auf den Internetseitenunter www.sh-netz.com zu finden. WBgionalversorger E.ON H<strong>an</strong>se vor dreiJahren ein 50 Kilometer l<strong>an</strong>ges 30 kV-Seekabel nach Helgol<strong>an</strong>d gelegt. DerOffshore-Windpark Amrumb<strong>an</strong>k Westliegt 35 km nördlich von Helgol<strong>an</strong>d,wird aus 80 Siemens-Windturbinen <strong>der</strong>3,6 MW-Klasse bestehen und eine Ge -samtleistung von 288 Megawatt erzielen.Mit <strong>der</strong> erzeugten Energie könnenbis zu 300.000 Haushalte versorgt undjährlich mehr als 740.000 Tonnen Co 2eingespart werden. Der Windpark um -faßt ein Investitionsvolumen von 1 MilliardeEuro und soll bis Frühjahr 2015 inBetrieb gehen.WBMitgliedschaften seit 200256 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Schleswig-Holstein | Ausgabe September 2013


Neues aus dem L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d... IM ÜBRIGEN■ Auf seiner Bundesdelegiertenversammlungam 25. Juni 2013 hat <strong>der</strong><strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V. in Berlinunser L<strong>an</strong>desvorst<strong>an</strong>dsmitglied JensBro<strong>der</strong> Knudsen in den Bundesvorst<strong>an</strong>dgewählt. Er tritt damit die Nachfolgevon Elard Raben <strong>an</strong>, dem wir bei dieserGelegenheit für seine fruchtbare Tätigkeitals Bindeglied zum Bundesverb<strong>an</strong>dherzlich D<strong>an</strong>k sagen.Jens S<strong>an</strong><strong>der</strong>Jens Bro<strong>der</strong>Knudsen■ Die Sektion Pinneberg hat auf ihrerMitglie<strong>der</strong>versammlung am 10. Juni2013 in Tornesch in geheimer Wahl JensS<strong>an</strong><strong>der</strong>, Geschäftsführer Jens S<strong>an</strong><strong>der</strong>Baumschulen GmbH aus Tornesch, zuihrem Sprecher gewählt. Er folgt damitCarl-Ulrich Bremer, Wirtschaftsprüferund Steuerberater, <strong>der</strong> dieses Amt achtDer neue Sektionsvorst<strong>an</strong>d Pinneberg v.l.André Tschirner, Jens S<strong>an</strong><strong>der</strong> (Sprecher),Dr. Christi<strong>an</strong> von Boetticher, Peter Preuß,Prof. Dr.-Ing. Heinz DresselJahre l<strong>an</strong>g treu bekleidet hatte. Neu inden Vorst<strong>an</strong>d gewählt wurden PeterPreuß, Geschäftsführen<strong>der</strong> GesellschafterPREUSS MESSE Baugesellschaft mbHaus Holm, und André Tschirner, Mitglied<strong>der</strong> Geschäftsleitung Peter Kölln KGaAaus Elmshorn. Weiterhin im Vorst<strong>an</strong>dtätig bleiben: Dr. Christi<strong>an</strong> von Boettichersowie Prof. Dr.-Ing. Heinz Dressel.■ Die Sektion Schleswig/Flensburgdes <strong>Wirtschaftsrat</strong>es <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V. hat aufihrer Mitglie<strong>der</strong>versammlung am 19.Juni 2013 in Harrislee in geheimer WahlTorsten Koch zu ihrem Sprecher ge -wählt. Er löst damit H<strong>an</strong>s-Peter Kjer ab,<strong>der</strong> dieses Amt 6 Jahre l<strong>an</strong>g bekleidete.Neu in den Vorst<strong>an</strong>d gewählt wurdenJörg Boldt (Director Fin<strong>an</strong>ce HR - IT &Projekcts D<strong>an</strong>foss Silicon Power GmbH),Hauke Präger (Regionaldirektor VR B<strong>an</strong>kSchleswig Flensburg eG) sowie KoljaSahm (Geschäftsführen<strong>der</strong> GesellschafterFootBridge M<strong>an</strong>agement ConsultingGmbH) gewählt. Weiterhin im Vorst<strong>an</strong>dtätig bleiben: Boy Meesenburg (Vorst<strong>an</strong>dJacob Sönnichsen AG), DaveMeesenburg (Geschäftsführen<strong>der</strong> Ge -sellschafter Bäcker Meesenburg GmbH)sowie Reimer Offenborn (GeschäftsführerKlaus & Co.).Torsten KochDr. Bertram ZitscherL<strong>an</strong>desgeschäftsführerZum Tod von Wolfg<strong>an</strong>g Buhm<strong>an</strong>nWolfg<strong>an</strong>g Buhm<strong>an</strong>n, namhafter KielerWirtschaftsjournalist und Autor unseresMitglie<strong>der</strong>magazins, ist nach kurzerschwerer Kr<strong>an</strong>kheit am 9. Juli 2013im Alter von 67 Jahren verstorben. Mitihm verliert Schleswig-Holstein einenausgewiesenen Kenner <strong>der</strong> norddeutschenWirtschaft, <strong>der</strong> über Jahrzehntedie Berichterstattung <strong>der</strong> Medien imNorden prägte. Wolfg<strong>an</strong>g Buhm<strong>an</strong>nwar Journalist aus Leidenschaft undÜberzeugung. Zu seinem liberal-konservativenWeltbild gehörte es, seineMeinung frei zu äußern, auch auf dieGefahr hin, damit <strong>an</strong>zuecken. Zu allenZeiten trat er vehement für die freie,soziale Marktwirtschaft ein. Sie war fürihn die einzig denkbare Wirtschaftsform,die es den Menschen in einerDemokratie möglich macht, wirklichfrei zu leben und zu entscheiden.„Wolfg<strong>an</strong>g Buhm<strong>an</strong>n war ein liberalerGeist, wie er im Buche steht“, schriebendie Kieler Nachrichten in einemNachruf auf ihren Kollegen, <strong>der</strong> 37Jahre l<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Redaktion <strong>an</strong>gehörte,davon über 24 Jahre l<strong>an</strong>g als Leiter <strong>der</strong>Wirtschaftsredaktion. In den folgendenelf Jahren wirkte Wolfg<strong>an</strong>g Buhm<strong>an</strong>nwie<strong>der</strong> stärker als Kolumnistund Kommentator.Schwerpunkte seiner Berichterstat -tung waren die Wirtschaftsbr<strong>an</strong>chenund ihre Betriebe sowie <strong>der</strong> Strukturw<strong>an</strong>delund seine Folgen für Schleswig-Holstein.Mit Nachdruck warb erstets für eine offensive und gut abgestimmte,gemeinsame Vertretung <strong>der</strong>Interessen Hamburgs und Schleswig-Holsteins. Pointiert und kenntnisreichsorgte er mit seinen Berichten nichtnur für die sachliche Einordnung einesThemas, son<strong>der</strong>n richtete den Blickdeutlich über die punktuelle Betrachtunghinaus. Das machte ihn zu einemgeschätzten Gesprächspartner vonUnternehmen und Verbänden – soauch des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es. Insbeson<strong>der</strong>eden liberalen Überzeugungen des<strong>Wirtschaftsrat</strong>es fühlte sich Wolfg<strong>an</strong>gBuhm<strong>an</strong>n verbunden. Deshalb machtees ihm Freude, nach seiner Pensionierungfür das unser Mitglie<strong>der</strong>magazinzu berichten. In diesem Heft findenSie seine letzten Beiträge. Der<strong>Wirtschaftsrat</strong> wird sich stets d<strong>an</strong>kbar<strong>an</strong> Wolfg<strong>an</strong>g Buhm<strong>an</strong>n erinnern.Reinhardt Hassenstein57


Vorschau L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Schleswig-Holstein / ImpressumSchütt errichtet einePeace-Wall in BerlinKlaus Schütt, Geschäftsführer H<strong>an</strong>s SchüttImmobilien GmbHDas Gebäude Große Hamburger Str. 25in Berlin-Mitte ist eines <strong>der</strong> großen Verwaltungsobjekte<strong>der</strong> Kieler H<strong>an</strong>s SchüttImmobilien GmbH in <strong>der</strong> deutschenHauptstadt. Unter Anleitung <strong>der</strong> NewYorker Künsterlin Tsipi Ben-Haim wirdes von Jugendlichen aus g<strong>an</strong>z Europajetzt als „Peace Wall“ gestaltet. Dabeiwird die Giebelfront mit einem Mosaikversehen, das Berlins komplexe sowietragische Verg<strong>an</strong>genheit zeigt undzugleich den Weg in eine friedvolleZukunft beschreibt. Unterstützt wirddas Projekt u.a. vom EU-Parlaments -präsidenten Martin Schulz. Klaus H.Schütt, geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschaf -ter des Unternehmens, verweist aufden Bei-Namen <strong>der</strong> Großen HamburgerStraße: „Straße <strong>der</strong> Toler<strong>an</strong>z“, weil dortsowohl jüdische als auch katholischeund ev<strong>an</strong>gelische Institutionen <strong>an</strong>sässigsind. Eingeweiht wird die „PeaceWall“ am 17. September 2013.VERANSTALTUNGSVORSCHAU17. September 2013 · Schloß PlönL<strong>an</strong>desmitglie<strong>der</strong>versammlung17. September 2013 · Schloß PlönJubiläumsfeier zu EhrenLudwig ErhardsEhrengäste: u.a.Minister Peter Altmaier,Bundes ministerium für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit;Dr. Dieter Murm<strong>an</strong>n,Ehrenvorsitzen<strong>der</strong> des Wirtschftsrates<strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.;Dr. Jürgen Westphal, Wirtschaftsministera.D. des L<strong>an</strong>des Schleswig-Holstein20. September 2013 · HarrisleeMarlene Löhr,BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bundestagsk<strong>an</strong>didatin;Dr. Sabine Sütterlin-Waack,<strong>CDU</strong>-Bundestagsk<strong>an</strong>didatin„Steuerumverteilung nach <strong>der</strong> Bundestagswahl– Was versprechen uns dieK<strong>an</strong>didaten?“Mo<strong>der</strong>ation:Dr. Fabi<strong>an</strong> Geyer,Geschäftsführer Arbeitgeberverb<strong>an</strong>dFlensburg Schleswig Eckenförde e.V.26. September 2013 · BüdelsdorfBetriebsbesichtigungDruckzentrum Schleswig-HolsteinSteph<strong>an</strong> Richter,Sprecher <strong>der</strong> Chefredakteure,medienholding: nord GmbH;Volker Thormählen,Direktor Norddeutscher Rundfunk,L<strong>an</strong>desfunkhaus Schleswig-Holstein„Digitaler Wettbewerb imschleswig-holsteinischen Informationsmarktund die Auswirkungendes Rundfunkstaatsvertrags“Mo<strong>der</strong>ation: Reinhardt Hassenstein,Mitglied des L<strong>an</strong>desvorst<strong>an</strong>des<strong>Wirtschaftsrat</strong> Schleswig-Holstein01. Oktober 2013 · EutinPodiumsdiskussionAxel Böhm,Schulleiter des Berufbildungs -zentrums Plön;Annemarie Goos,Schulleiterin <strong>der</strong> Beruflichen Schuledes Kreises Ostholstein in Oldenburg;Carsten Ingwertsen-Martensen,Schulleiter <strong>der</strong> Beruflichen Schuledes Kreises Ostholstein in Eutin„Lehrerversorgung <strong>an</strong> unserenBerufsschulen – Können die Berufsschulenihren Bildungsauftragnoch erfüllen?“Mo<strong>der</strong>ation: Dr. Bertram Zitscher,L<strong>an</strong>desgeschäftsfüher WirtschaftratSchleswig-HolsteinÄn<strong>der</strong>ungen vorbehaltenIMPRESSUMHerausgeber, V.I.S.d.P.:<strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d HamburgDr. Cornell Baben<strong>der</strong>erdeL<strong>an</strong>desgeschäftsführerinColonnaden 25/II. Stock20354 HamburgTel.: 040-30 38 10 49Fax: 040-30 38 10 59E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.deL<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Schleswig-HolsteinDr. Bertram Zitscher (BZ)L<strong>an</strong>desgeschäftsführerKleiner Kuhberg 2-6, 24103 KielTel.: 0431-67 20 75Fax: 0431-67 20 76E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.dewww.wirtschaftsrat.deRedaktion:Wolfg<strong>an</strong>g Buhm<strong>an</strong>n (WB)Ehrhard J. Heine (EJH)Dr. M<strong>an</strong>fred Herm<strong>an</strong>n (He)Simone Niekammer (Ni)Brigitte Nolte (BN)Nicole Weich (We)J<strong>an</strong>-Fre<strong>der</strong>ik ZappBildnachweis:nicht geson<strong>der</strong>t gekennzeichneteBil<strong>der</strong> WR-ArchivDas nächste Heft erscheintim Dezember 2013mit dem Schwerpunktthema„Infrastruktur“Erscheinungsweise: 4 x pro JahrAuflage: 5.000 ExemplareSatz/Layout: (Wolfg<strong>an</strong>g Schlett, KGV)Herstellung und Anzeigen:copy-druck Gesellschaft für Digital- undOffsetdruck mbHNeum<strong>an</strong>n-Reichardt-Straße 27-33 (Haus 21)22041 HamburgTelefon: +49 (0) 40- 689 45 45Telefax: +49 (0) 40- 689 45 444E-Mail: info@copy-druck.dewww.copy-druck.deDer Bezugspreis ist im Mitglie<strong>der</strong> beitragenthalten. Namentlich gekennzeichneteArtikel geben nicht die Meinung desHerausgebers wie<strong>der</strong>. Für unverl<strong>an</strong>gteinges<strong>an</strong>dte M<strong>an</strong>uskripte wird keineHaftung übernommen.58 L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>d Hamburg und Schleswig-Holstein | Ausgabe September 2013

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