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TRAUMHAFTE STEINE - Wolfsberger Zeitung

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K u l t u rChristine Lavant„Kunst wie meine ist nur verstümmeltes Leben“Anlässlich ihres 40. Todestages am 7. Juni, gedenkt die WZ der großartigen Lyrikerin und spricht mit Hanns Lintschnig, der mit ihr unter einemDach wohnte, über die Lavanttalerin:Im Jahr 1915 in Großedlingbei St. Stefan als ChristineThonhauser geboren, vonGeburt an von Krankheitengeplagt, wählte sie ihr Pseudonymnach dem Fluss, derdurch ihr Heimattal fließt.Von 1951 bis zu ihrem Tod lebtedie Dichterin bei ihrer gutenFreundin Frau Lintschnig.„Christine Lavant war ein Mitgliedunserer Familie, es warfür mich selbstverständlich,dass sie bei uns wohnte“, erklärtHanns Lintschnig diedamalige Situation.Dass eine Frau, die wegen ihrerKrankheit die Hauptschuleabbrechen musste, eine derbedeutendsten österreichischenSchriftstellerinnen gewordenist und beispielsweisemit dem Großen österr. Staatspreisfür Literatur ausgezeichnetwurde, begründet er so:„Christine hatte große Freudeam Lesen, sie hat alles gelesenwas sie erreichen konnte. Dieallgemeine Armut der Familieund Christines Krankheitentrugen sicher dazu bei, dassbestimmte Gefühle frei wurden,die ihr künstlerischesTun beeinflusst haben.“Ihre Sehnsucht nach der Heimatwar bemerkenswert. Dazuerzählt Lintschnig, Obmannder Christine Lavant Gesellschaft,folgende Begebenheit:„Sie lebte kurzzeitig in Klagenfurt.Als ein Reporter siedort besuchte stellte er fest,dass alle Fenster verhängt warenbis auf ein großes FensterRichtung Osten. Als er sie daraufansprach, antwortete sie,dass in dieser Richtung die Koralpeund das Lavanttal liegen.Ich erinnere mich, dass sieauch zuhause oft den Ausblickauf die Koralpe genossen hat.“Zu seinen Lieblingswerkenzählen die ‚Aufzeichnungenaus dem Irrenhaus‘, ‚DasWechselbälgchen‘ und ‚DasKrüglein‘: „Momentan lese ichzum 4. Mal ‚Das Krüglein‘ undes berührt mich immer wieder.“.Die Christine Lavant Gesellschaftbefindet sich in denVorbereitungen zu Lavants100. Geburtstag 2015. „ Es gibtBestrebungen, bis dorthin dieWerksausgabe veröffentlichenzu können. Man ist davonüberzeugt, dass bisher nurdie Hälfte ihres Werkes bekanntist. Bei der Werksausgabeist also mit großen Überraschungenzu rechnen“, soLintschnig. Inhaber sämtlicherRechte: Hans Schmid Privatstiftung.Wo kann man mehr zuChristine Lavant erfahren?• Christine-Lavant-Dokumentationin der Hauptschuleund im Haus derMusik in St. Stefan• Museum im Lavanthaus• Musilmuseum in Klagenfurt.Highlight: Eine Rekonstruktionihres St. StefanerWohn- und Arbeitszimmersmit originalenMöbelstücken.Redaktion: Sa b r i n a SteinerTippChristine LavantGedenkveranstaltungenzum 40. Todestag:6. Juni 2013, 19 Uhr, imReart, St. Stefan: VernissageHubert Hochleitnerund Klaus Hollauf; Performancevon Agnes Heginger12. Juni 2013, 19.30 Uhrim Rathaus Wolfsberg:Lesung Wolfgang Jezeksaus seinem Buch-Manuskript‚Das Selbst ist einherrliches Geheimnis‘über Christine Lavant.Danach „Verrückung“ eineliterarisch-musikalischeAnnäherung an ChristineLavant durch dieGruppe Heginger.20Wo l f s b e r g e r Ze i t u n g

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