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TRAUMHAFTE STEINE - Wolfsberger Zeitung

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A k t u e l lLagerstadtWolfsberg im Fokus der ZeitgeschichteDas Museum im Lavanthaus präsentiert ab 8. Juni 2013 die Sonderausstellung „Lagerstadt Wolfsberg. Flüchtlinge – Gefangene –Internierte“ mit einer Vielzahl bislang noch nie veröffentlichter Dokumente, Fotos, Filme und Objekte.Warum wurdeWolfsberg inzwei Weltkriegenüberhaupt zur Lagerstadt?Zum einen war mit der 1879eröffneten Bahnlinie Wolfsbergan das europäische Streckennetzangeschlossen, zumanderen bot die Tatsache derGarnisonsstadt die nötige Infrastruktur.Die Geschichte der LagerstadtWolfsberg beginnt im ErstenWeltkrieg bereits im Septemberdes Jahres 1914. TausendeRuthenen vom Rande derehem. Habsburger Monarchie,aus Galizien und der Bukowina,flüchteten vor der zaristischenArmee. Sie kamen unteranderem auch ins Lavanttal,1914 - 1917 Ruthenenlager.etwa 7.500 Flüchtlinge, meistFrauen und Kinder, wobei amdamaligen Exerzierplatz inReding in aller Eile 70 Barackenerrichtet wurden. Epidemienbedrohten die Menschenim Lager, viele Kinder starben.Die Niederlage des Zarenreichesermöglichte dann 1917die Rückkehr der Flüchtlinge.Noch viel mehr im kollektivenGedächtnis des Lavanttals sinddie Lager des Zweiten Weltkriegesim Ortsteil Priel, heuteLagerstraße, verhaftet. ImHerbst 1939 wurde von derDeutschen Wehrmacht desOffizierslager für gefangenePolen und Belgier errichtet(Oflag XVIII A). Im Frühjahr1941 wurde aus diesem Lagerdann ein MannschaftslagerStalag XVIII A. Das Schicksalvon tausenden Menschen ausAustralien, Belgien, England,Frankreich, Irland, Sowjetunion,Neuseeland u.v.m. verbindetsich mit dem Lager undWolfsberg.Mit Ende des Krieges im Mai1945 wurde das ehem. Kriegsgefangenenlagervon den BritischenBesatzern übernommenund als „Camp 373“ fürdie Internierung von bis zu7.000 führenden Funktionärender NSDAP aus Kärntenund der Steiermark weitergeführt.Das Interniertenlager wurdebis Sommer 1948 geführt undanschließend aufgelöst. Viele<strong>Wolfsberger</strong>/innen könnensich noch an die beiden Lagerdes Zweiten Weltkrieges erinnern,die nachfolgenden Generationenkennen vor allemdie Nachnutzung des Geländesals Markt- und Circus-Standort. Die Baracken verschwanden,das letzte Gebäudewurde 1999 demontiert,heute erinnert in diesem vonGewerbebetrieben bestimmtenBereich nur mehr die Bezeichnung„Lagerstraße“. DieAusstellung wird an zwei Ortengezeigt, im Museum imLavanthaus und in der Stadtgalerieam Minoritenplatz. Sieverspricht eine Zeitreise mitvielen Fotos und Filmen in eineZeit großer politischer undgesellschaftlicher Verwerfungen,die nicht nur das Lebender Menschen der Region sondernmit der „LagerstadtWolfsberg“ auch jenes vonzehntausenden Menschen ausder ganzen Welt betroffenhat.LagerstadtWolfsbergTippFlüchtlinge – Gefangene– Internierte8. Juni – 27. Oktober 2013DI -SO 10 – 17 UhrMuseum im LavanthausSt. Michaeler Straße 2StadtgalerieMinoritenplatz 1Telefon: 04352 537 333museum@wolfsberg.at1939 - 1945 Stalag XVIII A.1945 - 1948 Camp 373 - Interniertenlager14Wo l f s b e r g e r Ze i t u n g

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