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Die 4-fuesser Faehrte von “Valentia Island” - Geological Survey of ...

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<strong>Die</strong> Tetrapodenfährte <strong>von</strong> <strong>“Valentia</strong> <strong>Island”</strong><strong>von</strong> Matthew Parkes (Übersetzt <strong>von</strong> Markus Pracht)Eine Veröffentlichung des “<strong>Geological</strong> <strong>Survey</strong> <strong>of</strong> Irland” (kurz “GSI” imfolgenden Text) und des “National Parks and Wildlife Service” (kurz “NPWS”im folgenden Text) des “Department <strong>of</strong> Environment, Heritage and LocalGovernment”, 2004.<strong>Geological</strong> <strong>Survey</strong> <strong>of</strong> Ireland, Beggars Bush, Haddington Road, Dublin 4. www.gsi.ieNational Parks and Wildlife Service, 7 Ely Place, Dublin 2© <strong>Geological</strong> <strong>Survey</strong> <strong>of</strong> Ireland ISBN 1 899702 40 7Danksagung/VorwortDer Author, der GSI und Jim Larner vom “National Parks and Wildlife Service” bedanken sich für die Unterstützung <strong>von</strong> Iwan Stössel, John FrancisCurran, Pat Curran, Claire Ring, Dermot Ring, den Anhängern der <strong>“Valentia</strong> Heritage Society”, Ken Higgs, Ed Williams, Michael O’Shea, JennyClack, Roisin Ni Murchada, den Beschäftigten der <strong>“Valentia</strong> Radio Station”, und allen Bewohnern <strong>von</strong> Valentia die sich für die Fährte und derenErhaltung einsetzen. Brian McConnell, Gerry French, Ray Weaver, Padraigh Connaughton, John Morris and andere Mitarbeiter im GSI die aufverschiedene Art und Weise mit Bildern und Text behilflich waren.Bildnachweis:Das Bild auf Seite 7 “animals colonise the land” <strong>von</strong> R.Greg Michaels wurde mit freundlicher Genehmigung des Denver Museums <strong>von</strong> “Nature andScience” reproduziert. <strong>Die</strong> Zeichnung der Rekonstruktion des 4-Füssers (oder Tetrapoden) ist <strong>von</strong> Billie Clarke, University College Dublin,Biologisches Institut; alle im Auftrag <strong>von</strong> NPWS. <strong>Die</strong> Rekonstruktion “De<strong>von</strong>ian World” auf Seite 12 ist aus der Veröffentlichung “Life before man”<strong>von</strong> Zdenek V. Spinar, ursprünglich veröffentlicht <strong>von</strong> Aventinum Publishing, Prag. Alle anderen Bilder wurden <strong>von</strong> Mathew Parkes aufgenommenund die paläogeographische Karte (Seite 14) und das Vergleichsdiagram (Seite 15) sind modifizierte Versionen <strong>von</strong> Originalen <strong>von</strong> John Morris andBrian McConnell (beide GSI).WARNUNG!<strong>Die</strong> Fährte <strong>von</strong> Valentia ist ein nationales geologisches Monument und als solches gesetzlich geschützt.Jegliche Art <strong>von</strong> Eingriffen, Beschädigungen oder <strong>Die</strong>bstal werden strafrechtlich verfolgt.Bitte verlassen Sie diesen Ort so, wie Sie Ihn vogefunden haben. Nehmen Sie ihre Bilder und ihreErrinerungen , aber auch bitte ihren Abfall wieder mit, sodass der nächste Besuch diesen Ort so vorfindetwie Sie.Da die Fährte leicht errodierbar ist bitten wir Sie hinter den Absperrungen zu bleiben. <strong>Die</strong> Absperrungendienen auch ihrer Sicherheit. <strong>Die</strong> Küste fällt hier steil ab, die Felsen sind rutschig und die Grösse derWellen ist meist unvorhersehbar. Sollte es stürmisch sein raten wir Ihnen dringend <strong>von</strong> einem Besuch ab!Was ist die Fährte <strong>von</strong> Valentia?Auf der Oberfläche einer Sandsteinschicht in den Klippen der Insel Valentia befindet sich eine fossile Fährte. <strong>Die</strong>sebesteht aus einer Serie <strong>von</strong> Fussabdrücken eines Tetrapoden – einem grossen Amphib das vor 385 Millionen Jahrenüber weiches Sediment gelaufen ist. <strong>Die</strong>se Fussabdrücke sind in Form flacher Eindrücke im Gestein erhalten.Besuch der Fährte<strong>Die</strong> Fährte befindet sich in staatlichem Besitz und unter der Aufsicht <strong>von</strong> der “National Parks and Wildlife” Behördedes “Departments <strong>of</strong> Environment, Heritage and Local Governement” um dem Besucher sicheren Zugang zuermöglichen. Ein Parkplatz wurde eingerichtet und ein Pfad führt den Besucher ca. 200m weit zu einemAussichtspunkt auf den Klippen über der Fährte. Um die Fährte im “besten Licht” zu sehen, raten wir einen Besucham Morgen oder Abend eines sonnigen Tages (Seite 11). EINTRITT FREIWarum ist die Fährte so wichtig?<strong>Die</strong>se Fährte ist die älteste am Originalplatz befindliche (=in situ) und erhaltene Fährte und demonstriert einen dergrossen evolutionären Schritte den “unsere Vorfahren”vollzogen. Sie ist der älteste Beleg der den Űbergang derWirbeltiere (oder Vertebraten) vom Wasser aufs Land, das Atmen und das gehen auf 4 Extremitäten bezeugt. Kurzgesagt, es ist die älteste “in situ” Fährte eines Amphibs.Was ist ein Tetrapode?Tetrapode ist die Bezeichnung für ein Tier mit 4 Beinen. Der Name kommt aus dem Griechischen: Tetra = 4 und Pod= FussWie sah der Tatrapode aus?Der 4-füsser hatte wohl Ähnlichkeit mit einem Salamander, war jedoch ca. 1m lang, da<strong>von</strong> ca. 1/3 Schwanz. <strong>Die</strong>skönnen wir aus der Art der Fussabdrücke und ihrer Anordnung schliessen. Das älteste Skelett eines Tatrapoden istca. 5 Millionen Jahre jünger und erlaubt uns Rückschlüsse auf frühere Arten.In was für Gestein sind die Fährten?Das Gestein ist sedimentären Ursprungs, ein Sedimentgestein. Ursprünglich wurden Schichten <strong>von</strong> Ton, Silt undSand abgelagert, welche im Laufe der Zeit zu Gestein verhärteten (Diagenese) und eine Abfolge <strong>von</strong> Tonstein,


Siltstein und Sandsteinschichten ergaben. <strong>Die</strong> Schichtenfolge auf Valentia ist sehr homogen und unter dem Namen<strong>“Valentia</strong> Slate Formation” zusammengefasst. <strong>Die</strong> <strong>“Valentia</strong> Slates” an sich sind verfestigte Tonablagerungen die überlange Zeit oberhalb der Fährte in Steinbrüchen abgebaut wurden. Den grössten dieser Steinbrüche, der heute eineMarien - Grotto beherbergt, können Sie besuchen. <strong>Die</strong>ser “slate” wurde hauptsächlich zur Dachdeckung verwendet.Wie entstand die Fährte?Am einfachsten stellen Sie sich einen Hund vor, der durch eine Pfütze oder über nassen Beton läuft und dabei seinePfotenabdrücke hinterlässt. <strong>Die</strong>ses Tier ging über einen weichen siltigen Untergrund, der wohl <strong>von</strong> Hochwässerneines nahen Flusses abgelagert wurde. <strong>Die</strong> nächste Sedimentschicht begrub die Fährte, befor Sie wiederweggewaschen wurde; diese glücklichen Umstände führten zur Erhaltung dieses klassischen Stückes füherWirbeltiere “auf dem Weg ans Land”.Eine Frage der Interpretation!Einige Geologen argumentieren, dass der Tetrapode durch seichtes Wasser gelaufen ist, wie in untenstehenderAbbildung, und dass der Körper durch das Wasser Auftrieb erhielt. Wie auch immer, ein Teil der Fährte (siehe Bild aufder vorherigen Seite) hat deutliche Schleifmarken <strong>von</strong> Körper und Schwanz. <strong>Die</strong>s lässt vermuten, dass das Tierausserhalb des Wassers unterwegs war und sein eigenes Gewicht voll getragen hat. Was denken Sie?Eine Reproduktion eines Fährtenteiles ist zum Anfassen am Aussichtspunkt hinterlegt. Sie sollten in der Lage sein imzentralen Teil einer breiteren Vertiefung die vom Schleifen des “Bauches” herrührt, eine dünne Zig-Zag Markierungzu fühlen die vom “Fisch-Schwanz gemacht wurde.Welche andere Lebewesen gab es zu dieser Zeit?<strong>Die</strong>se Frage können wir nicht mit Sicherheit beantworten, da wir kaum Fossilien <strong>von</strong> den <strong>“Valentia</strong> Slate” Schichtenkennen. <strong>Die</strong> frühesten bekannten primitiven Landpflanzen haben Silurisches Alter, was bedeuted dass sie ca. 35 bis40 Millionen Jahre älter sind (siehe Zeittafel auf Seite 15). In anderen Aufschlüssen gleichen Alters wie Valentia gibtes fossile Pflanzen z.B. Baumfarne wie wir sie heute nicht mehr finden. <strong>Die</strong> Landoberfläche in dessen Nähe derTetrapode umherstreifte war vermutlich nicht pflanzenlos. Jedoch wurden keine Pflanzen in der Nachbarschaft derFährte als Fossilien gefunden, was nahelegt dass der Bewuchs nicht üppig war.Wichtig jedoch ist auch zu bemerken, dass die Umweltbedingungen ungeeignet waren um etwaige vorhandenePflanzen zu erhalten. Vor kurzem hat der Paläontologe Ken Higgs <strong>von</strong> dem “University College Cork” in der Nähe <strong>von</strong>Knightstown Pflanzensporen gefunden, was beweist, dass Pflanzen in der Region wuchsen.In den Meeren und Seen lebte eine grosse Artenvielfalt <strong>von</strong> Fischen. Es gab auch viele wirbellose Tiere wie z.B.Korallen, Muscheln, Schnecken, Brachiopoden und Nautiliden welche in anderen Biotopen lebten, meist in marinemMilieu. Es gibt ein paar Orte auf der Iveragh Halbinsel wo Fischreste, wie z.B. Schuppen, gefunden wurden. <strong>Die</strong>sebefinden sind in Schichten ähnlichen, aber nicht gleichen Alters wie die Schichten <strong>von</strong> der Insel Valentia.<strong>Die</strong>se Fischuppen wurden in 6 verschiedenen Schichthorizonten gefunden. <strong>Die</strong>s deuted darauf hin das es eherAblagerungen des Meeres sind als Flussablagerungen welche die Silte und Tone hinterliessen aus denen dieGesteine <strong>von</strong> Valentia entstanden.Einige Bilder/Diagramme <strong>von</strong> Fischschuppen und anderen Fischteilen – A: Knochenplatte B: Flossengräte C:Schwanzteil. Verschiedene Masstäbe.Was sind Rippelmarken?Rippelmarken sind Sedimentstruckturen die der Geologe zur Interpretation des Sedimentablageungsraumes benützt.<strong>Die</strong> Rippel die Sie hier sehen, sind Wellenrippel welche in flachem Wasser entstanden. Ähnliche können Sie heute aneinem Sandstrand finden.Wie selten sind Fährten wie diese?Weltweit sind nur eine Handvol ähnlicher Vorkommen <strong>von</strong> De<strong>von</strong>ischen Tetrapodenfährten bekannt (siehe ZeittafelSeite 15). Eine Fährte in Brasilien besteht aus nur einem Fussabdruck, zeigt jedoch mehr Detail der Zehen. Einzweiter Fundort in Schotland ist schlecht erhalten da die Fährte in sehr grobkörnigem Gestein ist. <strong>Die</strong> anderenFährten sind in Australien und haben alle viel weniger Fussabdrücke. Alle sind jünger als die Valentia Fährte. Es gibtnoch einige Abdrücke auf einem Pflasterstein, welche älter sein könnten, aber woher dieser Stein kommt ist ungewiss.Wie hat sich das Wesen fortbewegt?<strong>Die</strong> Spuren weissen darauf hin, dass das Tier “gegangen” ist und den Körper dabei Krokodilartig hin und her bewegte.Es bewegte sich nahe am Boden, da eine Fährte eine zentrale Eintiefung besitzt die darauf hinweist, dass der Körperteilweise durch den Schlamm geschleift wurde. Auch hat sie eine Zig-Zag Spur, die als Schwanzabdruck interpretiertwird.


Wellenrippel und “Schiefrungsrippel”Für den Geologen gibt es weitere Komplikationen, die es hier zu erwähnen gilt. <strong>Die</strong> Verschieferung der <strong>“Valentia</strong>Slate Formation” während der herzynischen oder variszischen Gebirgsbildung (Orogenese) erzeugte auf manchenSchichtflächen den Wellenrippel ähnliche Struckturen. Sie wurden durch die Deformation hervorgerufen. KönnenSie die beiden unterscheiden? Der äussere zum Meer hin gewandte Teil der Schichflächen ist der beste Ort, dieszu untersuchen.Warum gibt es keine Knochen oder Fossilien hier?<strong>Die</strong> Umweltbedingungen in welcher Tetrapoden lebten waren sehr schlecht für die Erhaltung als Fossil. AlleTetrapoden welche möglicherweise auf dem Festland starben sind verwest und die Knochen verwittert. Jene die imWasser starben wurden wohl <strong>von</strong> anderen Tieren gefressen. Es ist jedoch möglich dass Tetrapodenknochen erhaltenblieben, aber noch nocht gefunden wurden. Hätte es zum Beispiel nach dem Ableben eines Tetrapoden einHochwasser gegeben, so bestände die Möglichkeit, dass der Kadaver fortgespült und woanders einsedimentiertwurde,bevor er verweste.Viele Paläontologen haben das Gebiet um die Fährte abgesucht, jedoch keine Fossilreste gefunden, die mit derFährte in Verbindung stehen. Sollten solche gefunden werden, würde sie den wissenschaftlichen Wert der Fährtensehr erhöhen.Sie sagen die Fährte ist verkürzt – was meine Sie damit?Schicht auf Schicht aus Silt und feinkörnigem Sand wurden <strong>von</strong> grossen Űberflutungen abgelagert um letztendlicheine mächtige Schichtenfolge zu hinterlassen. Nach Ihrer Verfestigung (oder Diagenese) kamen die Schichten in denrandliche Einfluss der herzynischen Gebirgsbilgungsprozesse. <strong>Die</strong>s verursachte das seitliche Zusammendrückenwodurch sich Minerale und Sedimentpartikel umorientierten und das Gesteinspaket in horizontaler Richtung ca. 40%an Volumen verlor. <strong>Die</strong>s bedutet aber auch, dass die einzelnen Fusspuren heute viel näher zusammenliegen als zurZeit Ihrer Entstehung. Ursprüngliche Fussabdrücke wie die zur Rechten haben ihre Form in Abhängigkeit derDruckrichtung des Zusammengedrücktwerdens verändert.Sollten Sie irgendwelche Fossilien aud Valentia finden, benachrichtigen Sie dies Bitte dem “<strong>Geological</strong> <strong>Survey</strong>” oderdem “National Museum <strong>of</strong> Ireland”. Machen Sie Bilder die mit der Post senden können, aber versuchen Sie nicht dieFossilien zu bergen!Wie ging das vor sich?Es ist natürlich einfach zu sagen, dass die Fussabdrücke heute viel näher zusammenliegen, aber es ist ziemlichkompliziert die Verformung der Gesteine zu verstehen. <strong>Die</strong> Deformation erfolgte in verschiedenen Abschnitten, dievermutlich einen Zeitraum <strong>von</strong> mehreren Millionen Jahren umspannte.Nach dem urspünglichen Wasserverlust der Sedimente während der Diagenese und mit Beginn der Deformation (aufGrund der herzynischen Gebirgsbildung) haben sich Sedimentkörner und Minerale im Sediment umorientiert. <strong>Die</strong>seVeränderungen während der Deformation ergaben die Schieferung (“slate cleavage)”. Eine Schieferfläche ist eineSpaltfläche im Gestein, die <strong>of</strong> winkelig zur ursprünglichen Schichtfläche verläuft. In einförmigen feinkörnigenGesteinen wie der <strong>“Valentia</strong> Slate Formation” erlauben diese Schieferungsflächen das Gestein in dünne Platten oderSchiefer zu teilen, welche ideal zum Dachdecken sind.Ausser der Verschieferung wurden die Gesteine auch verfaltet. Das Zusammendrücken der Schichten erzeugt Falten.Wenn Sie am nächsten bei der Fährte stehen und hinter sich schauen, können Sie eine Falte sehen. Hier wurden dieSchichten nach oben gefaltet, was der Geologe als Antikline bezeichnet. <strong>Die</strong>se Falte muss jedoch spät in derDeformation entstanden sein, da die Schichtenverkürzung der Falte viel geringer ist als für das gesammteGesteinspaket. Auch war die Deformation nicht überall gleich und dünne Quartzgänge deuten lokal aufAuseinanderziehen der Schichten hin.Sie können sich den Vorgand der Faltung am einfachsten folgendermassen vorstellen. Das nächste Mal wenn Sie aneinem Tisch sitzen, schieben Sie das Tischtuch mit beiden Händen langsam zusammen und Sie erhalten Falten.Zunächst nur wenige und weit ausseinanderliegend, jedoch mehr und mehr bei weiterem schieben. Vesuchen Sie esmit einem dicken Leinentuch und dann mit einem Blatt Papier. Sie werden feststellen, dass je nach Material sichunterschiedliche Falten bilden. Nun stellen Sie sich Gesteinsschichten vor. Auch hier erwarten Sie nun Unterschiedein der Faltung je nach Dicke und Zusammensetzung der Gesteinsschichten.Wie alt ist die Fährte?<strong>Die</strong> Fährte ist ca. 385 Millionen Jahre alt. Sie entstand im mittleren De<strong>von</strong>, einem Zeitabschnitt den der Geologe“Givetian” nennt (Zeittafel Seite 15).Woher wissen wir, wie alt die Fährte ist?Etwas oberhalb in der Schichtenfolge in der die Fährte sich befindet, und damit etwas jünger, gibt es einenvulkanischen Aschehorizont. <strong>Die</strong>ses vulkanische Gestein enthält geringe Mengen radioaktiver Minerale. Alleradioaktiven Elemente zerfallen mit ganz regelmässiger Gesetzmässigkeit. Ihre Halbzeit ist bestimmt als jene Zeit diees dauert dass die Hälfte des Elementes zu einem Anderen zerfällt. In Mineralen, die geeignete radioaktive Elemente


enthalten, können wir die Menge der Zerfallsprodukte messen und daraus den Kristallisationszeitpunkt des Mineraleserrechnen. <strong>Die</strong>se Methode gibt ein recht genaues Alter für die vulkanische Asche mit 384+/- 0.7 Millionen Jahren. Dadie Fährte älter ist als die vulkanische Lage ist das geschätzte Alter <strong>von</strong> 385 Millionen Jahren ziemlich genau.Wann ist die beste Zeit die Fährte zu besichtigen?Falls möglich sollten Sie die Fährte am Morgen oder Abend eines sonnigen Tages besuchen. Zu dieser Zeit, wenn dieSonne tief am Horizont steht, werfen die Abdrücke deutliche Schatten. <strong>Die</strong> Spuren sind recht unscheinbar und sindnur dann deutlich zu sehen, wenn das Licht gut ist oder Wasser in den Abdrücken steht. Manchmal haben dieAbdrücke auch einen weissen Salzrand, wenn das Wasser des Meeres aus Ihnen verdunstet ist. Verschiedene Teileder Fährte sind besser mitten im Morgenlicht (rechts), andere besser im Abendlicht zu sehen (unten).<strong>Die</strong> Welt des De<strong>von</strong><strong>Die</strong> Welt war im De<strong>von</strong> sehr anders als heute (Abbildung Seite 12). Es gab keine Säugetiere und die Dinosaurier gabes auch für lange Zeit noch nicht (Zeittafel Seite 15). Pflanzen wie z.B. Schachtelhalme, “club mosses” und Farnebegannen das Land zu erobern und auch Insekten erschienen erstmals. <strong>Die</strong> Sandsteine <strong>von</strong> Kerry ist ein Dokumenteiner Landschaft, das <strong>von</strong> grossen Flüssen geprägt wurde. <strong>Die</strong> Flüsse flossen <strong>von</strong> einer Gebirgskette im Norden undüberfluteten gelegentlich eine Küstenebene.Wo befand sich Irland in dieser Zeit?Irland liegt heute auf der nördlichen Halbkugel, aber vor 385 Millionen Jahren lag es in den Tropen der südlichenHalbkugel. Es war Teil eines grossen “Superkontinents”. <strong>Die</strong> Paläogeographische Rekonstruktion (siehe Seite 13)zeigt, dass die Lage ähnlich war wie etwas früher im De<strong>von</strong>, mit einem <strong>of</strong>fenen Ozean im Südwesten.Wie sah die Umwelt aus?Wir können natürlich darüber spekulieren wie es zur Zeit des Tetrapoden aussah, aber nach 385 Millionen Jahrenkönnen wir niemals sicher sein. Ausgebildete Geologen können einen gewissen Teil aus Hinweisen aus denGesteinen entnehmen. Unterschiedliche Struckturen und Merkmale werden unter unterschiedlichen Umwelteinflüssengeformt. <strong>Die</strong> Gegenwart ist der Schlüssel zur Vergangenheit und das studieren <strong>von</strong> Umweltprozessen undEntwicklungen helfen uns die vergangenen Welten zu interpretieren.Als der Tetrapode seine Fährte hinterliess geschah dies auf frischem Sediment, das <strong>von</strong> einer Schichtflut auf einerKüstenebene abgelagert wurde. Ein vergeichbares heutiges Ereigniss sind vielleicht die Űberflutungen inBangladesch, wo grosse Gebiete periodisch überflutet werden. <strong>Die</strong> Geologie der Schichten zeigen, dass es wenigeFluss-kanäle gab, dass jedoch sedimentreiche Űberschwemmungen Schicht auf Schicht <strong>von</strong> Schlamm, Silt und Sandablagerten. Wenn man sich das Schichtenpaket anschaut muss man sich vorstellen, dass jede Schicht <strong>von</strong> wenigencm bis einigen 10cm ein Űberflutungsereigniss birgt. Es ist heute unmöglich eine genaue Abfolge dieserŰberflutungen zu erklären; waren sie jahreszeitlich, jährlich oder nur sporadisch mit Trockenzeiten <strong>von</strong> mehrerenJahren dazwischen?<strong>Die</strong> Karte auf Seite 14 zeigt wie Land und Meer zur Zeit der Fährtenbildung vermutlich verteilt war. Eine Küstenebene,die Munster bedeckte wurde periodisch <strong>von</strong> grossen Flüssen überflutet, die <strong>von</strong> den Bergen im Norden flossen. <strong>Die</strong>seBerge waren möglicherweise so hoch wie die heutigen Alpen.Sollten Sie mehr über die Fährte und die aufregende Evolutionsgeschichte lesen wollen, die hier auf Valentiaals “Schnapschuss” vorliegt, haben wir im folgenden einige wissenschaftliche und populär wissenschaftlicheVeröffentlichungen aufgelistet,Clack, J.A. 2002. Gaining Ground. Indiana University Press, 369 pages.Higgs, K. 1998. "The Rock <strong>of</strong> the Hooves". Journal, Cork <strong>Geological</strong> Association, 1, 17-18.Rogers, D.A. 1990. Probable tetrapod tracks rediscovered in the De<strong>von</strong>ian <strong>of</strong> N Scotland. Journal <strong>of</strong> the <strong>Geological</strong> Society, London, 147, 746-748.Russell, K.J. 1978. Vertebrate fossils from the Iveragh Peninsula and the age <strong>of</strong> the Old Red Sandstone. Journal <strong>of</strong> Earth Sciences, Royal DublinSociety, 1, 151-162.Stössel, I. 1995. The discovery <strong>of</strong> a new De<strong>von</strong>ian tetrapod trackway in SW Ireland. Journal <strong>of</strong> the <strong>Geological</strong> Society, London, 152, 407-413.Stössel, I. 2000. Frühe Tétrapoden: Kontroverse Spurenfossilien. Viertaljahrsschrift der Naturforschended Gesellschaft in Zürich, 145/1, 31-40.[in German but with English abstract and figure captions]Warren, A., Jupp, R. and Bolton, B. 1986. Earliest tetrapod trackway. Alcheringa, 10, 183-186. [This is about a trackway in Australia which may beolder than Valentia, but is on a paving slab]Williams, E.A., Sergeev, S.A., Stössel, I. and Ford, M. 1997. An Eifelian U-Pb zircon date for the Enagh Tuff Bed from the Old Red Sandstone <strong>of</strong> theMunster Basin in NW Iveragh, SW Ireland. Journal <strong>of</strong> the <strong>Geological</strong> Society, London, 154, 189-193.Williams, E.A., Sergeev, S.A., Stössel, I., Ford, M. and Higgs, K.T. 2000. U-Pb zircon geochronology <strong>of</strong> silicic tuffs and chronostratigraphy <strong>of</strong> theearliest Old Red Sandstone in the Munster Basin, SW Ireland. In: Friend, P.F. and Williams, B.P.J. (eds). New Perspectives on the Old RedSandstone. <strong>Geological</strong> Society, London, Special Publications, 180, 269-302.Westenberg, K. 1999. The rise <strong>of</strong> life on Earth, from fins to feet. National Geographic 195: 114-127.Zimmer, C. 1998. At the Water’s Edge. Macroevolution and Transformation <strong>of</strong> Life. The Free, Press, New York, 290 pages.Sites Internethttp://www.gsi.ie/Education/Sites_Walks_Field+Trips/Valentia+Island.htmhttp://www.ucc.ie/en/geology/Museum/http://indigo.ie/~cguiney/dinosaur.htmlhttp://www.ucmp.berkeley.edu/vertebrates/tetrapods/tetraintro.htmlhttp://www.bbc.co.uk/dna/h2g2/alabaster/A1049951http://corkgeology.homestead.com/icga6.html

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