Notunterkunft in Berlin-Grünau wirft Deutschkurs für Geflüchtete raus

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13.07.2015 Aufrufe

Gemeinsame Pressemitteilung von InteraXion, Multitude e.V. und Flüchtlingsrat Berlin e.V.Berlin, 22.10.2013Notunterkunft in Berlin-Grünau wirft Deutschkurs für Geflüchtete rausEhrenamtliches Engagement scheint in der Erst-und Notaufnahme für Asylsuchende inBerlin-Grünau unerwünscht. Die PeWoBe (Professionelle Wohn-und BetreuungsgesellschaftmbH) hat als Betreiberfirma der Unterkunft dem Deutschkurs-Angebot des Vereins Multitudee.V. ein schnelles Ende bereitet.In einem Schreiben vom 9. Oktober begründet die PeWoBe die Beendigung derZusammenarbeit mit Multitude e.V. damit, dass ein anderer Träger sein Deutschkurs-Angebot ausweiten würde. Dieser sieht wie Multitude e.V. darin jedoch keine Konkurrenz,sondern eine Ergänzung und möchte mit seinem Angebot nicht als Kündigungsgrundherhalten.Dem Rauswurf liegt der Vorwurf der Betreiberfirma PeWoBe zugrunde, die InitiativgruppeMultitude e.V. würde sich in der Unterkunft politisch betätigen und in die Sozialarbeiteinmischen. Anlass war offenbar die bei einem Runden Tisch mit Betreiber, Bezirksamt undweiteren lokalen Akteuren seitens Mutitude geäußerte Kritik an baulichen undorganisatorischen Mängeln in der Notunterkunft. Die Heimleitung möchte anscheinend jedeKritik an ihrem autoritären Leitungsstil und eine öffentliche Thematisierung von Mängeln inder Notunterkunft unterbinden. Dabei schreckt sie auch vor Beschimpfungen nicht zurückund erklärte, dass sie die mit dem Land Berlin vertraglich vereinbarten baulichen undorganisatorischen Mindeststandards für die Unterkunft lediglich insoweit umsetzen werde,wie man sie auch selbst für erforderlich halte. Zitat der Heimleitung: „Was in der UnterkunftStandard ist, bestimme ich.“Das Landesamt für Soziales und Gesundheit (LAGeSo), das der PeWoBe den Auftrag fürden Betrieb der Grünauer Einrichtung erteilt hat, in der sich derzeit 141 Menschen befinden,schreitet bisher nicht gegen den Versuch ein, ehrenamtliches Engagement zu zensieren. DerFlüchtlingsrat Berlin e.V. und das Projekt InteraXion setzen sich dafür ein, ehrenamtlichenInitiativen, die Geflüchtete unterstützen, grundsätzlich den Zugang zu Asyleinrichtungen inBerlin zu gewähren.Carolina Tamayo Rojas vom Projekt InteraXion erklärt: „Der Vorwurf der Einmischung istabsurd. Was ist denn das Ziel von Deutschkursangeboten? Eine Sprache lernen heißtEinführung in die Gesellschaft und Kultur.“Martina Mauer vom Flüchtlingsrat Berlin ergänzt: „Der ganze Vorgang gibt uns zu Denken.Wir fordern das LAGeSo auf, sich als Auftraggeber und Vertragspartner der Einrichtung fürdie Weiterführung der Angebote von Multitude e.V. in der Grünauer Einrichtungeinzusetzen.“

Geme<strong>in</strong>same Pressemitteilung von InteraXion, Multitude e.V. und Flüchtl<strong>in</strong>gsrat Berl<strong>in</strong> e.V.Berl<strong>in</strong>, 22.10.2013<strong>Notunterkunft</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-<strong>Grünau</strong> <strong>wirft</strong> <strong>Deutschkurs</strong> <strong>für</strong> <strong>Geflüchtete</strong> <strong>raus</strong>Ehrenamtliches Engagement sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> der Erst-und Notaufnahme <strong>für</strong> Asylsuchende <strong>in</strong>Berl<strong>in</strong>-<strong>Grünau</strong> unerwünscht. Die PeWoBe (Professionelle Wohn-und BetreuungsgesellschaftmbH) hat als Betreiberfirma der Unterkunft dem <strong>Deutschkurs</strong>-Angebot des Vere<strong>in</strong>s Multitudee.V. e<strong>in</strong> schnelles Ende bereitet.In e<strong>in</strong>em Schreiben vom 9. Oktober begründet die PeWoBe die Beendigung derZusammenarbeit mit Multitude e.V. damit, dass e<strong>in</strong> anderer Träger se<strong>in</strong> <strong>Deutschkurs</strong>-Angebot ausweiten würde. Dieser sieht wie Multitude e.V. dar<strong>in</strong> jedoch ke<strong>in</strong>e Konkurrenz,sondern e<strong>in</strong>e Ergänzung und möchte mit se<strong>in</strong>em Angebot nicht als Kündigungsgrundherhalten.Dem Rauswurf liegt der Vorwurf der Betreiberfirma PeWoBe zugrunde, die InitiativgruppeMultitude e.V. würde sich <strong>in</strong> der Unterkunft politisch betätigen und <strong>in</strong> die Sozialarbeite<strong>in</strong>mischen. Anlass war offenbar die bei e<strong>in</strong>em Runden Tisch mit Betreiber, Bezirksamt undweiteren lokalen Akteuren seitens Mutitude geäußerte Kritik an baulichen undorganisatorischen Mängeln <strong>in</strong> der <strong>Notunterkunft</strong>. Die Heimleitung möchte ansche<strong>in</strong>end jedeKritik an ihrem autoritären Leitungsstil und e<strong>in</strong>e öffentliche Thematisierung von Mängeln <strong>in</strong>der <strong>Notunterkunft</strong> unterb<strong>in</strong>den. Dabei schreckt sie auch vor Beschimpfungen nicht zurückund erklärte, dass sie die mit dem Land Berl<strong>in</strong> vertraglich vere<strong>in</strong>barten baulichen undorganisatorischen M<strong>in</strong>deststandards <strong>für</strong> die Unterkunft lediglich <strong>in</strong>soweit umsetzen werde,wie man sie auch selbst <strong>für</strong> erforderlich halte. Zitat der Heimleitung: „Was <strong>in</strong> der UnterkunftStandard ist, bestimme ich.“Das Landesamt <strong>für</strong> Soziales und Gesundheit (LAGeSo), das der PeWoBe den Auftrag <strong>für</strong>den Betrieb der <strong>Grünau</strong>er E<strong>in</strong>richtung erteilt hat, <strong>in</strong> der sich derzeit 141 Menschen bef<strong>in</strong>den,schreitet bisher nicht gegen den Versuch e<strong>in</strong>, ehrenamtliches Engagement zu zensieren. DerFlüchtl<strong>in</strong>gsrat Berl<strong>in</strong> e.V. und das Projekt InteraXion setzen sich da<strong>für</strong> e<strong>in</strong>, ehrenamtlichenInitiativen, die <strong>Geflüchtete</strong> unterstützen, grundsätzlich den Zugang zu Asyle<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong>Berl<strong>in</strong> zu gewähren.Carol<strong>in</strong>a Tamayo Rojas vom Projekt InteraXion erklärt: „Der Vorwurf der E<strong>in</strong>mischung istabsurd. Was ist denn das Ziel von <strong>Deutschkurs</strong>angeboten? E<strong>in</strong>e Sprache lernen heißtE<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Gesellschaft und Kultur.“Mart<strong>in</strong>a Mauer vom Flüchtl<strong>in</strong>gsrat Berl<strong>in</strong> ergänzt: „Der ganze Vorgang gibt uns zu Denken.Wir fordern das LAGeSo auf, sich als Auftraggeber und Vertragspartner der E<strong>in</strong>richtung <strong>für</strong>die Weiterführung der Angebote von Multitude e.V. <strong>in</strong> der <strong>Grünau</strong>er E<strong>in</strong>richtunge<strong>in</strong>zusetzen.“


Die Gruppe Ehrenamtlicher organisiert seit Januar 2013 e<strong>in</strong> 14-tägiges <strong>Deutschkurs</strong>-Angebot<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen sowie Bewohnerfeste und begleitet <strong>Geflüchtete</strong> bei Behördengängen undder Wohnungssuche. Multitude e.V. ist e<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>, der die gesellschaftliche Teilhabe von<strong>Geflüchtete</strong>n und Migrant_<strong>in</strong>nen im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es gleichberechtigten Mite<strong>in</strong>anders ermöglichenund unterstützen möchte. Hierzu werden <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> u.a. <strong>Deutschkurs</strong>e, K<strong>in</strong>derbetreuung undBegleitung <strong>in</strong> verschiedenen Unterkünften <strong>für</strong> <strong>Geflüchtete</strong> angeboten.Der PeWoBe sche<strong>in</strong>t der Vere<strong>in</strong> jedoch e<strong>in</strong> Dorn im Auge zu se<strong>in</strong>: Auch <strong>in</strong> den Räumen vonzwei weiteren E<strong>in</strong>richtungen des Trägers durfte Multitude e.V. ke<strong>in</strong>e <strong>Deutschkurs</strong>e anbieten.Für Rückfragen stehen Ihnen die Mitarbeiter_<strong>in</strong>nen des Projekts InteraXion und desFlüchtl<strong>in</strong>gsrats Berl<strong>in</strong> sowie die <strong>Grünau</strong>er Gruppe von Multitude gerne zur Verfügung.Weitere Informationen:InteraXion. Anlaufstelle <strong>für</strong> Migrant_<strong>in</strong>nen | antirassistische Bildung Treptow-Köpenickim Zentrum <strong>für</strong> Demokratie Treptow-Köpenick (ZfD)Tel.: 030/65 48 72 93Email: <strong>in</strong>teraxion@offensiv91.deInternet: www.zentrum-<strong>für</strong>-demokratie.deFlüchtl<strong>in</strong>gsrat Berl<strong>in</strong> e.V.Tel: 030/24344 5762Email: buero@fluechtl<strong>in</strong>gsrat-berl<strong>in</strong>.deInternet: www.fluechtl<strong>in</strong>gsrat-berl<strong>in</strong>.desowieMultitude e.V.E-mail der <strong>Grünau</strong>er Gruppe: gruenau@riseup.netInternet: www.multitude-berl<strong>in</strong>.de

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