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zu den Grundlagen meiner therapeutischen Arbeit - Thomas Primas

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► Kontext‐TherapieFlussbett und ErlebenWir leben alle in Zusammenhängen (Kontexten), die uns strukturieren und Sinn geben. DasLeben und Erleben fliesst so<strong>zu</strong>sagen in einem Flussbett aus Geschichten, die uns umgreifenund formen.Körper, Familie, Partnerschaft, Kultur, Sprache, Religion, Zeitgeist und Gesellschaft sind grosseund prägende Gestalten solcher Sinn<strong>zu</strong>sammenhänge.Geschichten schenken HeimatAber unser Leben bewegt sich in unzählbaren Geschichten, kleine und grosse, beglückendeund schmerzliche. Solche, die wir verstehen können, und andere, deren Sinn uns noch fremdist oder ganz verborgen.Immer aber möchten wir Heimat fin<strong>den</strong> in diesen Geschichten. Nicht nur eine konkrete Heimatin der Welt, nicht eine ferne Heimat in der Zukunft oder im Jenseits. Sondern eine Heimat,die ganz nah ist und eine Begegnung oder Beziehungmit einer Person meinen kann, die Freude aneiner <strong>Arbeit</strong>, die Geschenke der Natur oder der Frie<strong>den</strong>eines ewigen Getragenseins.Beengendes FlussbettManchmal jedoch verlieren wir <strong>den</strong> Fa<strong>den</strong>, die Orientierungoder die Motivation. Die Geschichten hörenauf, Sinn <strong>zu</strong> machen und Heimat <strong>zu</strong> geben. Um im Bild<strong>zu</strong> bleiben: Das Flussbett wird <strong>zu</strong> eng für das Erleben.Hier setzt die Kontext‐Therapie an. Sie öffnet Räu‐ "Die sinnorientierteBejahung dessen,was ist, ist die Grund‐lage aller Transformation"me, um Lebens<strong>zu</strong>sammenhänge<strong>zu</strong> erweitern und <strong>zu</strong> entfalten, so dass sie wieder Heimat undSinn schenken.Um diese Räume <strong>zu</strong> öffnen, arbeitet die Kontext‐Therapie mit zweiAnsätzen:Energetische KörperarbeitDurch sanfte, subtile <strong>Arbeit</strong> am bekleideten Körper wer<strong>den</strong> die inneren und äusseren Sinnegeweckt und ausgebildet. Die Verbindung mit dem "Flussbett" der alles nähren<strong>den</strong> und ordnen<strong>den</strong>Lebensenergie wird wieder hergestellt und gestärkt.Durch die tiefe Entspannung und das angenehme Einsinken in Schichten, die noch unmittelbarergetragen sind von innerer Ganzheit, erweitern sich <strong>zu</strong> eng gewor<strong>den</strong>e Lebens<strong>zu</strong>sammenhängeund wer<strong>den</strong> durchlässig für neue Lebenskraft, neue Ideen, neue Möglichkeiten.Das Flussbett wird so<strong>zu</strong>sagen frei geräumt von altem Geröll und Ablagerungen.


Transformative GesprächsarbeitDie Grundlage der transformativen Gesprächsarbeit ist die Erfahrung, dass (schmerzliche)Erlebnisse und Gefühle sich erst entspannen und frei wer<strong>den</strong>, wenn sie vollumfänglich undbedingungslos bejaht wer<strong>den</strong>.Diese Bejahung wird aber nur dort wirklich gefun<strong>den</strong>, wo unsere Erlebnisse im gemeinsamenGespräch einen sinngeben<strong>den</strong> Zusammenhang fin<strong>den</strong>. In der Therapie wird dies dann deutlich,wenn sich unerwartet ein Gefühl der Erleichterung, der Freude und der Entspannungeinstellt.Die Weisheit unserer KrankheitenKrankheiten, akute oder chronische Beschwer<strong>den</strong>,traumatische Erlebnisse und seelische Erfahrungensind nicht unsere Feinde, sondern Träger grosserWeisheit.Sie führen uns immer wieder auf <strong>den</strong> Weg einesunserer inneren Wahrheit entsprechen<strong>den</strong> Lebens<strong>zu</strong>rück. Und oft schenken sie uns auch entschei<strong>den</strong>deEinsichten über noch auf uns wartendeSchätze unseres Lebensweges.Die Kraft des SelbstNicht nur unser körperliches Immunsystem, sondern auch die Kraft unseres autonomen undauthentischen Erlebens gründet in einem gut gefühltenund bewussten Kontakt zwischen unserem Erlebenund dem Sinn<strong>zu</strong>sammenhang, in dem es fliesst.Wenn wir unser Erleben bejahen können, wenn wirVertrauen und Sinn fin<strong>den</strong> in dem, was uns geschiehtund was wir in uns empfin<strong>den</strong>, wächst unsere innereSelbstkraft an.Wir können uns wenn nötig an äussere Umständeanpassen, ohne uns und unseren Lebensweg <strong>zu</strong> verlieren.Und wir können ‐ wo möglich und sinnvoll ‐Lebens<strong>zu</strong>sammenhänge soweit kreativ verändern,"Alles kann möglicherweiselieblosgetan wer<strong>den</strong>, nurnicht was ich wirklichwill."Henning Köhlerdass sie nicht nur uns, sondernder Entfaltung von Lebendigkeitund Glück im Ganzen dienen.Autonomie: Freiheit und BeziehungsfähigkeitFreiheit und Selbstkraft bedeuten nicht nur, tun <strong>zu</strong> können, was man will,sondern Lebens<strong>zu</strong>sammenhänge so <strong>zu</strong> gestalten, dass sie uns und andere fördern im allemLebendigen innewohnen<strong>den</strong> Wunsch <strong>zu</strong> wachsen, sich aus<strong>zu</strong>drücken und in Gemeinschaftensich aus<strong>zu</strong>tauschen und <strong>zu</strong> erfreuen.


Der Mensch ist krank, weil er nie <strong>zu</strong>r Ruhe kommtParacelsus sagte das schon vor 500 Jahren. Wie müsste er staunen, wenn er die heutige Weltsehen würde?Die Geschwindigkeit, mit der unsere Welt sich dreht, ist schwindelerregend. Es mutet fastwie eine Flucht an. Es ist die Fluchtdes Menschen vor sich selbst, vor seinenGefühlen und seiner innerenWahrheit. Es ist, als würde uns diesergeschäftige Strudel weg von unsselbst zerren wollen, um uns derwichtigsten menschlichen Eigenschaften<strong>zu</strong> entfrem<strong>den</strong>: Güte, Empathie,Freude, Solidarität, Grosszügigkeit,Freundschaft.Michel de Montaigne, ein Zeitgenossevon Paracelsus, ruf uns deshalb <strong>zu</strong>:"Lasst Euch nicht aus Euch selbst vertreiben, sie wollen Euch <strong>zu</strong> Markte tragenund verbrauchen!"With a little help from our friendsDas Leben ist ständig in Verwandlung. Und wir mit ihm. Das ist spannend, aber manchmalauch ganz schön anstrengend. Oder wir stecken fest, und wir kommen an <strong>den</strong> Rand der Verzweiflung.Oft fühlen wir aber auch, wie sich die Geburt des Neuen schon in uns ankündigt;die Wehen sind schon da, und es fehlt nur noch ein wenig...Was wir dann brauchen, sind oft partnerschaftliche Gespräche,in <strong>den</strong>en gemeinsam die Situation betrachtetund nach konstruktiven und vielleicht unkonventionellenLösungen gesucht wird.Die Kraft von Phantasie und ImaginationDie Verwendung unserer Phantasie und Imaginationen,begleitet durch sanfte Körperarbeit, bringen die nötigenVerwandlungen in Fluss, stärken uns genau am richtigenOrt und bringen Wind in die Segel.Wir kommen wieder in Kontakt mit kreativen, Sinn stiften<strong>den</strong> inneren Schichten. Ein erweitertesFlussbett trägt unser Leben, und wir erfahren es müheloser und motivierender.

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