Das Bankenkonsortium bestehend aus Commerzbank, Dresdner Bank,Kreditanstalt für Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>und</strong> <strong>der</strong> Landesbank Kiel habe die F<strong>in</strong>anzierungsicher gestellt. Außerdem wird auch <strong>der</strong> Teilrumpf für e<strong>in</strong>en portugiesischenAuftraggeber fertig gestellt. Allerd<strong>in</strong>gs reicht die jetzt vorhandene Arbeit nichtaus, um alle Mitarbeiter zu beschäftigen. <strong>Die</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Flen<strong>der</strong></strong> s<strong>in</strong>d froh,dass sie etwas zu tun haben <strong>und</strong> die Verantwortlichen s<strong>in</strong>d zufrieden, dassdie Banken mit gezogen s<strong>in</strong>d.Auf <strong>der</strong> Erprobungsfahrt <strong>der</strong> Superfast-Fähre s<strong>in</strong>d bisher ke<strong>in</strong>e Schwierigkeitenaufgetaucht. Man ist sehr zuversichtlich, dass das Schiff wie geplant pünktlich am10. Juli an den Auftraggeber, den Attika-Konzern <strong>in</strong> Griechenland, abgeliefertwerden kann. Bei <strong>der</strong> ersten Erprobung hatte <strong>der</strong> K<strong>und</strong>e eklatante Mängelfestgestellt <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Nachbesserung verlangt. <strong>Die</strong>se unvorhergesehenen Kostentrieben <strong>Flen<strong>der</strong></strong> am 3. Juni <strong>in</strong> die Insolvenz.Wichtig für <strong>Flen<strong>der</strong></strong>: Der Vertrag zwischen Attica <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Werft</strong> ist weiter <strong>in</strong> Kraft,wenn auch modifiziert. Für die verspätete Ablieferung wären als Vertragsstrafezehn Millionen Euro fällig geworden. Darauf haben die Griechen verzichtet. Dafürdürfte <strong>der</strong> ursprünglich veranschlagte Kaufpreis von 100 Millionen Euro pro Stückwohl nicht mehr ganz erreicht werden.10.03.2003R<strong>und</strong>er Tisch zur <strong>Flen<strong>der</strong></strong> <strong>Werft</strong> ohne greifbares ErgebnisE<strong>in</strong> R<strong>und</strong>er Tisch zur Rettung <strong>der</strong> <strong>Lübeck</strong>er <strong>Flen<strong>der</strong></strong> <strong>Werft</strong> ist ohne Ergebnis zuEnde gegangen. Es gab ke<strong>in</strong>e Konkrete Maßnahmen, wie <strong>der</strong> Standort gerettetwerden könne. Es gebe aber noch e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Chance, den Standort zuerhalten. Zu dem Treffen hatte Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) Vertreter <strong>der</strong>Landesregierung, von Arbeitgebern <strong>und</strong> Gewerkschaften <strong>und</strong> denInsolvenzverwalter e<strong>in</strong>geladen.07.04.2003Letzter Schiffsneubau verlässt <strong>Lübeck</strong>er <strong>Flen<strong>der</strong></strong> <strong>Werft</strong>Der letzte Schiffsneubau, die MS "Norröna", ist auf <strong>der</strong> <strong>Flen<strong>der</strong></strong> <strong>Werft</strong> abgeliefertworden. <strong>Die</strong> 164 Meter lange Luxusfähre, die für die Färöer Ree<strong>der</strong>ei "Smyrilll<strong>in</strong>e" zwischen Dänemark, den Färöer, den Shetland Inseln <strong>und</strong> Island verkehrensoll, wird das letzte Schiff se<strong>in</strong> das die <strong>Flen<strong>der</strong></strong> <strong>Werft</strong> verlässt. Damit geht dieSchiffbautradition <strong>der</strong> <strong>Flen<strong>der</strong></strong> <strong>Werft</strong> zu Ende. Neue Aufträge seien nicht <strong>in</strong> Sicht,sagte <strong>der</strong> Insolvenzverwalter Peters.InsolvenzMan muss zum Insolvenzrichter gehen, wenn e<strong>in</strong>e Firma zahlungsunfähig o<strong>der</strong>überschuldet ist. In solch e<strong>in</strong>er Lage muss <strong>in</strong>nerhalb von drei Wochen<strong>der</strong> Insolvenzantrag gestellt werden. Er bedeutet aber nicht zwangsläufig das Ausfür das Unternehmen.Das Ziel e<strong>in</strong>es Insolvenzverfahrens ist es, die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gläubiger zubefriedigen, <strong>in</strong>dem das Vermögen des Schuldners verwertet <strong>und</strong> <strong>der</strong> Erlös verteiltwird. In e<strong>in</strong>em Insolvenzplan kann auch vere<strong>in</strong>bart werden, das Unternehmen zuerhalten <strong>und</strong> zu sanieren. das Insolvenzgericht prüft, ob für e<strong>in</strong>e Eröffnung desVerfahrens genügend verwertbares Vermögen vorhanden ist. Sonst wird <strong>der</strong>Insolvenzantrag mangels Vermögen abgelehnt.
Bei Eröffnung e<strong>in</strong>es Insolvenzverfahrens wird e<strong>in</strong> Insolvenzverwalter bestimmt.Er erhält beson<strong>der</strong>e Vollmachten, sichtet das Vermögen, prüft die Bücher sowiedie gegen den Schuldner bestehenden For<strong>der</strong>ungen.4. Das letzte Kapitel: Jetzt wird <strong>Flen<strong>der</strong></strong> gefled<strong>der</strong>t23.5.2005Nach den Docks gehen jetzt die Kräne <strong>und</strong> Masch<strong>in</strong>en <strong>der</strong> <strong>Lübeck</strong>er <strong>Werft</strong> aufReisen<strong>Lübeck</strong> - Fast genau zwei Jahre ist es her, dass <strong>der</strong> letzte Neubau die lübecker<strong>Flen<strong>der</strong></strong> <strong>Werft</strong> verließ. Es war die Fähre "Norröna". Inzwischen ist die <strong>Werft</strong>komplett stillgelegt, die Docks s<strong>in</strong>d verkauft <strong>und</strong> das Gelände soll e<strong>in</strong>Fährterm<strong>in</strong>al werden. Bevor aber die Bagger anrücken können, muss nocherheblich aufgeräumt werden. Hallen, Kräne <strong>und</strong> Masch<strong>in</strong>en müssen weg.Von dem Inventar g<strong>in</strong>g bereits e<strong>in</strong> Schwimmdock nach Esbjerg <strong>in</strong> Dänemark. E<strong>in</strong>zweites Schwimmdock zogen Schlepper im vergangenen Jahr via Skagen nachBremen. In ihm sollen bei <strong>der</strong> Lürssen <strong>Werft</strong> jetzt Mega-Yachten gebaut werden.Den größte Teil des übrigen <strong>Werft</strong><strong>in</strong>ventars kaufte sich die <strong>Werft</strong> Viana doCastello <strong>in</strong> Portugal. E<strong>in</strong> Unternehmen, das sich beson<strong>der</strong>s bim Bau vonConta<strong>in</strong>erschiffen für deutsche Ree<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Namen gemacht hat. Dorth<strong>in</strong>werden jetzt Masch<strong>in</strong>en, Fahrzeuge <strong>und</strong> Kräne abtransportiert. E<strong>in</strong> Teil davon auf<strong>der</strong> Straße, e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er auf dem Wasser. So auch e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> e<strong>in</strong>st acht großenKräne. Der fast 60 Meter hohe Kran wurde zerlegt <strong>und</strong> auf den deutschenFrachter "Apollo Bear" verladen. Das 88 Meter lange Frachtschiff br<strong>in</strong>gt den Kranjetzt auf dem Seeweg nach Vianna do Castello. Dabei wurde an Bord so gut wieje<strong>der</strong> Meter Platz benötigt. Der Ausleger des Krans ragt um fast zehn Meter überdas Vorschiff h<strong>in</strong>aus. Weitere Transporte sollen <strong>in</strong> den nächsten Wochen folgen.<strong>Die</strong> Auswirkungen <strong>der</strong> <strong>Werft</strong>schließung bekommen auch die <strong>Lübeck</strong>er Stadtwerkezu spüren. <strong>Die</strong> <strong>Flen<strong>der</strong></strong> <strong>Werft</strong> war die letzte <strong>Werft</strong> an <strong>der</strong> Trave, die e<strong>in</strong> Dock fürReparaturen hatte. Als jetzt die Stadtwerke ihre Priwall-Fähre "Pötenitz" zurÜberholung <strong>in</strong> die <strong>Werft</strong> schicken wollte, musste die 1999 bei <strong>Flen<strong>der</strong></strong> gebauteFähre erstmals die Trave verlassen <strong>und</strong> nach Kiel fahren. <strong>Die</strong> 386 BRZ großeSchiff <strong>und</strong> 37 Meter lange Fähre musste schönes Wetter mit wenig W<strong>in</strong>dabwarten, um via Fehmarns<strong>und</strong> nach Kiel zu fahren. Bei <strong>der</strong> L<strong>in</strong>denau <strong>Werft</strong>stand das nächste Dock zur Verfügung.