Die Flender-Werft in Lübeck - Aufstieg und Niedergang der Werft

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Im Mai 2003 gingen in der letzten Lübecker Reparaturwerft endgültig die Lichteraus und 800 Arbeitsplätze in der Hansestadt Lübeck verloren.Das Gelände wurde inzwischen an einen privaten Hafenbetreiber verkauft, derdort Fähranleger errichten möchte.2. Leistungsfähigkeit und Aufträge der Flender-WerftAuf der Flender-Werft wurden insgesamt fast 700 Schwimmdocks und Schiffeund gebaut, die weltweit in See stachen: Containerschiffe, Autotransporter,Tanker, Fährschiffe, Kühlschiffe, Passagierschiffe und Spezialschiffe.So sagt man, dass besondere Meilensteine der Schifffahrt immer wieder beiFlender entstanden.Bereits 1926 baute die Flender-Werft ein dieselmotorbetriebenes Zweischrauben-Frachtschiff, das mit zu den ersten Schiffen dieser Art zählte.Zudem wurde 1953 das größte deutsche Turbinen betriebene Schiff derNachkriegzeit gebaut.In den 60er Jahren wurden viele Massengutschiffe, Autotransporter undSchnellfrachter hergestellt.In den 80er Jahren wurden die weltgrößten Kühlcontainerschiffe von Flendergebaut.Die Werft war aber auch auf das Reparieren und Umbauen von Schiffenspezialisiert. Die Flender-Werft besaß zwei Schwimmdocks mit einerHebefähigkeit von 4500 t bzw. 20.000 t . Somit sind fast alle Schiffe, die Lübeckoder Travemünde anliefen, „Stammkunden“.Eine besondere Ehre und Anforderung erteilte die Hansestadt Lübeck derFlender-Werft, als diese 1997 der Auftrag erteilt wurde, dass Viermastbark"Passat" general zu überholen.3. Der Weg der Flender-Werft in die Insolvenz –Nachgezeichnet anhand von Pressemmitteilungen vom 1.5.2002 – 7.4.200301.05.2002Flender Werft in der Krise - 150 Arbeitsplätze werden gestrichenDie Flender Werft will mindestens 150 ihrer derzeit 813 Mitarbeiter entlassen. Dieschwere finanzielle Krise, in der sich das Unternehmen befindet, ist der Grund fürden Abbau. Sie begann, als zwei große Schiffsneubauten mit Fehlernabgeschlossen wurden.Aufgrund dieser Krise soll der unrentable Bau von Rümpfen für Containerfrachterund Fähren für rollende Ladung (Ro/Ro) aufgegeben werden. Nur nochPassagier- und kleine Kreuzfahrtschiffe sollen komplett in Lübeck gebaut werden

02.05.2002IG Metall fordert Ablösung vom Flender-VorstandDie IG Metall fordert die Ablösung des Flender-Vorstands, wegen der geplantenEntlassungen bei der Lübecker Flender Werft. Der Vorstand habe diegegenwärtige Situation durch einen schweren Fall von Missmanagementverschuldet. Die Unternehmensleitung hatte angekündigt, 150 ihrer derzeit 813Mitarbeiter zu entlassen, da die Werft in einer schweren finanziellen Krise stecke.04.06.2002Schock für Lübeck: Flender ist pleiteDie Flender Werft ist zahlungsunfähig und hat beim Amtsgericht den Antrag aufEröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Ursache sind erhebliche Problemebei der Fertigung der beiden Superfast-Fähren für die griechische Reederei AtticaEnterprises.HintergrundberichteEigentlich hätten die Schiffe Ende Mai sowie im Juli ausgeliefert werden sollen.Dieser Zeitplan kann wegen erheblicher Mängel bei der Innenausstattung nichteingehalten werden. Die deshalb fälligen Vertragsstrafen kann das Unternehmennicht bezahlen - die Insolvenz ist die zwangsläufige Folge.Der entsprechende Antrag des Unternehmens ist beim Lübecker Amtsgerichteingegangen. Die Mitarbeiter der Flender Werft wurden über die Insolvenz vomvorläufigem Insolvenzverwalter Peters informiert, der wesentlich dazu beitragenkönnte, dass nicht das endgültige Ende für den Schiffbau in Lübeck folgt.Darauf setzt auch die schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin Heide Simonis,die der bisherigen Unternehmensspitze erhebliche Vorwürfe machte, dass beiFlender die Arbeitnehmer für Fehler der Geschäftsführung büßen müssen.Simonis bestätigte, dass Flender eine Landesbürgschaft in Anspruch genommenhabe. Die werde allerdings den ohnehin knappen Landeshaushalt nur belasten,wenn die beiden Superfast-Fähren nicht verkauft werden könnten.Die Landesregierung hat sich in den vergangenen Wochen intensiv um eineRettung der Werft bemüht, berichtete Simonis' Wirtschaftsminister BerndRohwer. Die Probleme bei der Auftragsabwicklung der beiden Fährschiffe hättenjedoch nicht gelöst werden können. Die Landesregierung werde nun alleBemühungen unterstützen, gemeinsam mit der Insolvenzverwaltung eineZukunft für die Flender Werft und die dort beschäftigten Arbeitnehmer zueröffnen.Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe sicherte Flender "politische und moralischeUnterstützung" zu. Werftchef Dirk Rathjens hatte den Abbau von 150Arbeitsplätzen und ein Sanierungskonzept nach den verlustreichen Superfast-Aufträgen angekündigt. Demnach sollen künftig Schiffsrümpfe für Frachtschiffenicht mehr selbst gebaut, sondern zugekauft werden. Ein schwerer strategischerFehler, wie Betriebsrat und IG Metall Lübeck damalsbefanden. Nach LN-Informationen sollen auch die Kreditinstitute erheblicheManagementfehler beklagt haben.

02.05.2002IG Metall for<strong>der</strong>t Ablösung vom <strong>Flen<strong>der</strong></strong>-Vorstand<strong>Die</strong> IG Metall for<strong>der</strong>t die Ablösung des <strong>Flen<strong>der</strong></strong>-Vorstands, wegen <strong>der</strong> geplantenEntlassungen bei <strong>der</strong> <strong>Lübeck</strong>er <strong>Flen<strong>der</strong></strong> <strong>Werft</strong>. Der Vorstand habe diegegenwärtige Situation durch e<strong>in</strong>en schweren Fall von Missmanagementverschuldet. <strong>Die</strong> Unternehmensleitung hatte angekündigt, 150 ihrer <strong>der</strong>zeit 813Mitarbeiter zu entlassen, da die <strong>Werft</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schweren f<strong>in</strong>anziellen Krise stecke.04.06.2002Schock für <strong>Lübeck</strong>: <strong>Flen<strong>der</strong></strong> ist pleite<strong>Die</strong> <strong>Flen<strong>der</strong></strong> <strong>Werft</strong> ist zahlungsunfähig <strong>und</strong> hat beim Amtsgericht den Antrag aufEröffnung e<strong>in</strong>es Insolvenzverfahrens gestellt. Ursache s<strong>in</strong>d erhebliche Problemebei <strong>der</strong> Fertigung <strong>der</strong> beiden Superfast-Fähren für die griechische Ree<strong>der</strong>ei AtticaEnterprises.H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>berichteEigentlich hätten die Schiffe Ende Mai sowie im Juli ausgeliefert werden sollen.<strong>Die</strong>ser Zeitplan kann wegen erheblicher Mängel bei <strong>der</strong> Innenausstattung nichte<strong>in</strong>gehalten werden. <strong>Die</strong> deshalb fälligen Vertragsstrafen kann das Unternehmennicht bezahlen - die Insolvenz ist die zwangsläufige Folge.Der entsprechende Antrag des Unternehmens ist beim <strong>Lübeck</strong>er Amtsgerichte<strong>in</strong>gegangen. <strong>Die</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Flen<strong>der</strong></strong> <strong>Werft</strong> wurden über die Insolvenz vomvorläufigem Insolvenzverwalter Peters <strong>in</strong>formiert, <strong>der</strong> wesentlich dazu beitragenkönnte, dass nicht das endgültige Ende für den Schiffbau <strong>in</strong> <strong>Lübeck</strong> folgt.Darauf setzt auch die schleswig-holste<strong>in</strong>ische M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong> Heide Simonis,die <strong>der</strong> bisherigen Unternehmensspitze erhebliche Vorwürfe machte, dass bei<strong>Flen<strong>der</strong></strong> die Arbeitnehmer für Fehler <strong>der</strong> Geschäftsführung büßen müssen.Simonis bestätigte, dass <strong>Flen<strong>der</strong></strong> e<strong>in</strong>e Landesbürgschaft <strong>in</strong> Anspruch genommenhabe. <strong>Die</strong> werde allerd<strong>in</strong>gs den ohneh<strong>in</strong> knappen Landeshaushalt nur belasten,wenn die beiden Superfast-Fähren nicht verkauft werden könnten.<strong>Die</strong> Landesregierung hat sich <strong>in</strong> den vergangenen Wochen <strong>in</strong>tensiv um e<strong>in</strong>eRettung <strong>der</strong> <strong>Werft</strong> bemüht, berichtete Simonis' Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister BerndRohwer. <strong>Die</strong> Probleme bei <strong>der</strong> Auftragsabwicklung <strong>der</strong> beiden Fährschiffe hättenjedoch nicht gelöst werden können. <strong>Die</strong> Landesregierung werde nun alleBemühungen unterstützen, geme<strong>in</strong>sam mit <strong>der</strong> Insolvenzverwaltung e<strong>in</strong>eZukunft für die <strong>Flen<strong>der</strong></strong> <strong>Werft</strong> <strong>und</strong> die dort beschäftigten Arbeitnehmer zueröffnen.<strong>Lübeck</strong>s Bürgermeister Bernd Saxe sicherte <strong>Flen<strong>der</strong></strong> "politische <strong>und</strong> moralischeUnterstützung" zu. <strong>Werft</strong>chef Dirk Rathjens hatte den Abbau von 150Arbeitsplätzen <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Sanierungskonzept nach den verlustreichen Superfast-Aufträgen angekündigt. Demnach sollen künftig Schiffsrümpfe für Frachtschiffenicht mehr selbst gebaut, son<strong>der</strong>n zugekauft werden. E<strong>in</strong> schwerer strategischerFehler, wie Betriebsrat <strong>und</strong> IG Metall <strong>Lübeck</strong> damalsbefanden. Nach LN-Informationen sollen auch die Kredit<strong>in</strong>stitute erheblicheManagementfehler beklagt haben.

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