Gesunde Stadt - Wiener Gesundheitsförderung

Gesunde Stadt - Wiener Gesundheitsförderung Gesunde Stadt - Wiener Gesundheitsförderung

Liebe Leserin,Lieber Leser!Tanz-Workshop beim Gesundheitsspektakelim 20. Bezirk. Seite 9Um es mit den Worten unsererGesundheitsstadträtin zu sagen:„Das beste Krankenhaus ist jenes,das man nicht braucht.“ Aber wennich es doch einmal brauche, wie siehtmein ideales Krankenhaus aus? Natürlich:Die Menschen sollen hier gesundwerden. Es soll ein Haus des Wohlfühlenssein – mit guter Architektur inden richtigen Farben, mit gesundemEssen. Ein Raum, um „Gesundheit zulernen“. Ein Haus, in dem die MitarbeiterInnennicht jeden Tag an dieGrenzen ihrerBelastbarkeitgeraten. ImvorliegendenMagazin diskutierenwireinige dieserAspekte desKrankenhausesundbeleuchtenderen Realisierbarkeit. Nicht medizinischeFragen oder neue Behandlungsmethodenstehen dabei imZentrum. Es geht vielmehr darum,was <strong>Gesundheitsförderung</strong> im Spitalbedeuten kann bzw. was es braucht,um das Gesundwerden zu unterstützenund die Gesundheit zu erhalten.In Wien tut sich dazu im Rahmen deraktuellen Gesundheitsreform geradesehr viel.Den Scheinwerfer richten wir wieimmer auch auf die vielen gesundheitsförderlichenAktivitäten in der<strong>Stadt</strong> und in den Bezirken. Und wirstellen Ihnen engagierte Projekte vor:Mit dem „Tu was!Pass“ wird sozialbenachteiligten Menschen der Zugangzu Sportangeboten erleichtertund mit „RosiRät“ trägt der FondsSoziales Wien zur Erhaltung derArbeitsfähigkeit und Gesundheitseiner MitarbeiterInnen bei.Viel Freude in der <strong>Gesunde</strong>n <strong>Stadt</strong>!Dennis BeckGeschäftsführer<strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong> – WiGFotos: Foto Schuster, Martina Roch, Rene Wallentininhalt06 FotostreckeIm Sommer tourte das WiG-Gesundheitsspektakel durchfünf <strong>Wiener</strong> Bezirke.10 GesundheitshausWas Krankenhäuser tun, umdie Gesundheit zu fördern.13 UmfrageWas hilft beim Gesundwerdenim Krankenhaus?1416182021Mehr als gesund werdenDer Spitalsaufenthalt alsChance für einen gesünderenLebensstil.Gesund im JobProjekte unterstützen Spitalspersonalbeim Gesundbleiben.Spital für alleWie das Grätzel von einemmodernen Spital profitiert.Infos und ServiceLinks, Servicestellen undBuchtipps auf einen Blick.Pro & Contra BoxenChmelar gegen Lichter.Gesundheitsförderndes Krankenhaus:Wie geht das? Seite 10222425Aus den BezirkenFest auf dem Siebenbrunnenplatz,Spielplatz „Kichererbse“und „Bewegtes Altern im Park“.Gratis sportelnDer „Tu was!Pass“ unterstütztsozial Benachteiligte.Rosi hat gute Tipps<strong>Gesunde</strong>r Arbeitsplatz beimFonds Soziales Wien.26 TermineRodelhügelfest, Senior Aktuell.27Humor statt TumorAndreas Kienzl über dieKraft des Lachens.3


<strong>Wiener</strong> Gesundheitspreis – reloadedgesunde <strong>Stadt</strong>Ab sofort läuft die Einreichfrist fürden <strong>Wiener</strong> Gesundheitspreis2014. Eingereicht werden können„gesunde“ Projekte, Initiativen undMaßnahmen, die im Jahr 2013 in Wienbegonnen oder abgeschlossen wordensind. Vergeben wird der Preis in denKategorien „Gesund in Grätzel undBezirk“, „Gesund in Einrichtungen/Organisationen“ sowie zum Jahresschwerpunkt„Seelische Gesundheit“.Herz-Kreislauf-Risiko senkengesunde <strong>Stadt</strong>Blutdruck, Blutzucker, Körperfettanteilund Bauchumfang sindwichtige Indikatoren für möglicheHerz-Kreislauf-Risiken. Deshalbsollten sie regelmäßig selbst gemessenwerden. Daran erinnerte der 9. <strong>Wiener</strong>Herz-Kreislauf-Event im Septemberim Einkaufszentrum Lugner City mitfachkundiger Anleitung, abwechslungsreichemBühnenprogramm undinformativen Talkrunden.Zusätzlich gibt’s in jeder Kategorieauch einen Medienpreis, der für journalistischeBeiträge vergeben wird.Preisverleihung. Im Herbst 2014 werdendie Projekte der PreisträgerInnenim Rahmen einer feierlichen Preisverleihungim <strong>Wiener</strong> Rathaus präsentiertund ausgezeichnet. Die Unterlagen fürdie Einreichung sind online unterwww.wig.or.at abrufbar.•Das Ergebnis der Tests in den Einkaufszentren:Zwei Drittel der TeilnehmerInnensind übergewichtig oderadipös. Ein Drittel leidet unter Bluthochdruck.Ein Drittel der TeilnehmerInnenhat mit dem Rauchen aufgehört,der Anteil der RaucherInnen istvon 33 auf 25 Prozent gesunken.•www.wig.or.atBeratung beiEssstörungenGesundheit hat ein GeschlechtDas Team der Hotline für Essstörungenist seit Herbst 2013 mit Ursula Knellund Gabriele Haselberger neu besetzt.Beide sind seit vielen Jahren in diesemBereich tätig. Sie folgen Christine Bischofund Romana Wiesinger nach, die dieanonyme, kostenlose und österreichweiteHotline als erste Anlaufstelle zum ThemaEssstörungen etabliert haben. Neben derBeratung per Telefon und E-Mail will dasneue Team vor allem mit Vorträgen undgezielter Öffentlichkeitsarbeit die Menschenfür das Thema sensibilisieren.Übrigens: Essstörungen sind kein reinesMädchenproblem. Rund 15 Prozent derAnruferInnen sind männlich.•Hotline für Essstörungen (Mo–Do 12–17 Uhr):Telefon 0800/20 11 20,hilfe@essstoerungshotline.at,www.essstoerungshotline.atEin guter Einstieg. Die <strong>Wiener</strong><strong>Gesundheitsförderung</strong> unterstützt den<strong>Wiener</strong> Herz-Kreislauf-Event seitvielen Jahren. „Die Blutdruck-Selbstmessungist für uns ein guter Einstieg,um bei Veranstaltungen in der ganzen<strong>Stadt</strong> die Themen Ernährung, Bewegungund seelische Gesundheit aufzugreifen“,erklärt WiG-GeschäftsführerDennis Beck. Und so gab es im Septemberund Oktober im Shopping CenterNord, im EKZ Riverside und im AuhofCenter die Gelegenheit, die eigeneHerzgesundheit zu checken.SeniorInnenbeauftragte AngelikaRosenberger-Spitzy, WiG-GF Dennis Beck,Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely,Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal undModerator Oliver Anibas (v. l.) beim9. <strong>Wiener</strong> Herz-Kreislauf-Event.„Mir ist wichtig, einen gesunden Lebensstil im Alltagder <strong>Wiener</strong>innen und <strong>Wiener</strong> zu verankern.“Sonja Wehsely, GesundheitsstadträtinFotos: Christine Bauer, David Bohmann (2), WiG (2), Votava/PID4


gesunder BezirkMitmachen undausprobierendie Devise beim <strong>Wiener</strong> Gesundheitsspektakel:Mitmachen! Neben AktivStationen der Life Loungebot die WiG diesmal auch Workshops, zum Beispielrund ums Trommeln oder Tanzen, an.1Dabei sein, mitmachen undSpaß haben: Beim Gesundheitsspektakelder <strong>Wiener</strong><strong>Gesundheitsförderung</strong>wurde ein abwechslungsreiches,buntes und vorallem „gesundes“ Programm für Jungund Alt geboten. Zwischen Mai undSeptember tourte das <strong>Wiener</strong> Gesundheitsspektakeldurch die „<strong>Gesunde</strong>nBezirke“ Brigittenau, Margareten, Leopoldstadtund Ottakring. Erstmalswurde dabei auch in der Donaustadthaltgemacht.und in der Donaustadt auf das Projekt„Treffpunkt Tanz!“ ein. Als „Leihgabe“aus dem Projekt <strong>Wiener</strong> NetzwerkKindergartenverpflegung vermittelteder kleine Drache WiNKi in der Leopoldstadtund in der Donaustadt denKleinsten die Themen Essen undTrinken auf spielerische Art und Weise.In Margareten traf er dann auf dieTrommelgruppe „Batala Austria“,unter deren Anleitung sich Interessierteim Trommeln versuchen undihre rhythmischen Fähigkeiten unterBeweis stellen konnten.Fotos: Martina Roch (15)Neues und Bewährtes. Zahlreiche<strong>Wiener</strong>Innen nutzten die vielfältigenAngebote und probierten aus, wasihnen gut tut und Freude bereitet.Mit dabei waren „Klassiker“ wie dasQuizrad, die Obstschneidestation fürKinder oder der Bewegungsparcours,bei dem es auf eine gute Balanceankommt. Beim Geruchstest zeigtenKlein und Groß, dass sie den richtigenRiecher haben. Das Programm der letztenJahre wurde aber auch um kostenloseWorkshops ergänzt. So stimmtendie Tanz-Sessions in der BrigittenauFortsetzung folgt. Die BesucherInnenfreut’s und sie nehmen die verschiedenenAngebote zu den ThemenErnährung, Bewegung und seelischeGesundheit gerne an. „Deswegen arbeitenwir schon jetzt an einem attraktivenProgramm für die Weiterführungim nächsten Jahr – mit dem einenoder anderen Highlight“, versprichtFranziska Renner, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeitin der <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong>.Für ein gesundes Lebenin einer gesunden <strong>Stadt</strong>.•www.wig.or.at6


<strong>Gesunde</strong> Donaustadt1 Bitte warten: Der Andrang beim Quizrad war groß!2 Welches Lebensmittel gehört bei der Ernährungspyramidewohin? 3 Die Kinder machen begeistertmit. 4 Tanz-Workshop im Park.2437


5<strong>Gesunde</strong>Leopoldstadt5 Die Balance halten,ist gar nicht so einfach!6 Wie viel sollich wovon essen? EinKinderspiel! 7 DracheWiNKi weiß alles übergesunde Ernährung.8 Obstspieße basteln– macht Spaß undschmeckt.678<strong>Gesunde</strong>s Ottakring9 Hast du den richtigen Riecher?10 Kleine und etwas größereBesucherInnen machten bei denAktionen begeistert mit.1098


1112<strong>Gesunde</strong> Brigittenau11 Tanz-Session in der Brigittenau.12 Auch die Kleinen tanzten mit.13<strong>Gesunde</strong>s Margareten13 Die Trommelgruppe „Batala Austria“ inAktion. 14 Natürlich gab es auch wieder„Glücksbotschaften“ zu ziehen. 15 BeimQuizrad waren kleine Preise zu gewinnen.1514gesunde stadt – winter 20139


In den „Baby-friendly Hospitals“ wirddie <strong>Gesundheitsförderung</strong> für Mamasund Babys ganz großgeschrieben.Fotos: Florian Rainer, Privat10


schwerpunktthema <strong>Gesunde</strong>s KrankenhausGesund werden,gesund bleibenGesundheit – das heiSSt viel mehr als nicht krank sein. Das Spital istder ideale Ort, um den Menschen das Rüstzeug für einen gesundenKörper und eine gesunde Seele in die Hand zu geben. Christine OberdorferInterviewJürgen M. Pelikan,Ludwig Boltzmann InstitutHealth Promotion ResearchReicht es, wenn Menschen imKrankenhaus gesund werden?Sie sollen gesund werden – aber auchgesund bleiben. Das Krankenhauskann der Anst0ß für eine gesündereLebensweise sein. Dabei kommt der<strong>Gesundheitsförderung</strong> eine wichtigeRolle zu.Inwiefern kann ein Spital zur<strong>Gesundheitsförderung</strong> beitragen?Wir unterscheiden drei Ebenen:<strong>Gesundheitsförderung</strong> für PatientInnenund für MitarbeiterInnen sowiedie Effekte, die ein Spital auf seineUmgebung hat. In allen drei Bereichenkönnen Maßnahmen umgesetztwerden.Wo sehen Sie für die kommendenJahre starken Handlungsbedarf?Studien zeigen, dass die Gesundheitskompetenzder ÖsterreicherInnennicht gut ist. Die Menschen„empowern“, sie zur Mitarbeit an ihrerGesundheit einladen: Das ist wichtig.Dazu wäre es notwendig, die Krankenhäuserzu gesundheitskompetenterenOrganisationen zu entwickeln.gesunde stadt – winter 2013Saluti et solatio aegrorum(Zum Heil und zum Trostder Kranken) steht am Torbogendes Alten AKH in derAlser Straße zu lesen. Dasgrößte Spital Österreichsmit rund 2.100 Betten blickt auf eine300-jährige Geschichte zurück: DasArmen- und Invalidenhaus beherbergteam Ende des 17. Jahrhundertsrund 1.000 verzweifelte Menschen. Die<strong>Stadt</strong> vor Seuchen bewahren, Kriegsverletztebehandeln und Armen eineUnterkunft bieten, waren damals dieAufgaben der Spitäler. Heute reicht„Der Hauptauftrag eines Spitals ist, Krankezu behandeln. Zusätzlich sehe ich es alsunsere Aufgabe, die Gesundheitskompetenzder Menschen zu stärken.“Ulrike Sommeregger, Präsidentin Österr. NetzwerkGesundheitsfördernder Krankenhäuseres längst nicht mehr, die Menschen„nur“ wieder gesund zu machen.<strong>Gesundheitsförderung</strong>, wie sie dieWeltgesund heitsorganisation mit derOttawa-Charta festgeschrieben hat,betrifft auch den Lebens- und ArbeitsraumKrankenhaus. „Das hat einenParadigmenwechsel ausgelöst: Mittlerweilesind weltweit rund 1.000 GesundheitseinrichtungenMitglied in demNetzwerk GesundheitsfördernderKrankenhäuser“, so Jürgen M. Pelikan,Direktor des WHO CollaboratingCentre Health Promotion in Hospitals.Und das ist gut so, weiß der Gesundheitssoziologe:„Krankenhäuser könneneine ganze Menge zur <strong>Gesundheitsförderung</strong>und -vorsorge ihrerPatientInnen beitragen.“ In Wiensetzen Häuser wie das Donauspital,das Sanatorium Hera oder das Krankenhausder Barmherzigen Brüder gesundheitsförderndeMaßnahmen –vom Baby-friendly Hospital bis zumrauchfreien Krankenhaus – um. AllenAktionen gemeinsam ist: Die Gesundheitskompetenzder Menschen sollgestärkt werden. Pelikan: „Laut einereuropäischen Studie haben die ÖsterreicherInnenda Aufholbedarf.“ DieNase vorn hat Skandinavien: „Finnlandund Schweden setzen besondersviele Initiativen für <strong>Gesundheitsförderung</strong>im Krankenhaus. Dort werdenauch mehr finanzielle Mittel aufgewendet“,erklärt der Experte. Aberauch in asiatischen Ländern wie Taiwantreten immer mehr Spitäler deminternationalen Netzwerk bei. Ebensowichtig wie die PatientInnen: die Angebotefür MitarbeiterInnen.Maßnahmen setzen. Das bestätigtUlrike Sommeregger, Koordinatorinder <strong>Gesundheitsförderung</strong> im KrankenhausHietzing und Präsidentin desÖsterreichischen Netzwerks GesundheitsfördernderKrankenhäuser: „DasKrankenhaus ist physisch und psychischein belastender Arbeitsplatz.Ein normales soziales Leben ist auf-11


grund der Nachtdienste nur schwermöglich. Darum sind die MitarbeiterInneneine besonders wichtige Zielgruppefür <strong>Gesundheitsförderung</strong> imSpital.“ Angebote wie Rückengymnastik,Initiativen zur Rauchentwöhnungoder Förderprogramme für ältereArbeitnehmerInnen werden in Hietzingumgesetzt.Krankenhaus wird Gesundheitshaus.Neben gesundheitsförderlichen Angebotenund Aktionen kommt auchdem Gebäude selbst große Bedeutungzu. Kaltes Neonlicht, graue Wände, unangenehmeGeräusche, eben typischKrankenhaus: Das war einmal. Krankenhäuserwerden immer mehr zuGesundheitszentren mit Hotelcharakter.„Healing Architecture“ – heilendeArchitektur – nennt sich die Fachrichtung,die das Wissen von Neurowissenschaftund Architektur verbindet. Zunehmendsind Krankenhausträgerbereit, sich diese Wohlfühlatmosphäreetwas kosten zu lassen. Auf Dauerlohnt sich das auch finanziell. In einergesundheitsförderlichen Umgebungwerden Menschen schneller wiedergesund. Das neue Krankenhaus Nord,das 2016 in Floridsdorf eröffnen wird,wurde in diesem Sinne entworfen.Architekt Albert Wimmer setzt aufkurze Wege, viel Tageslicht, einen „heilendenGarten“ und die Farbe Grün, dieHarmonie fördert und Ängste mindert.Wichtig war ihm auch die Einbeziehungdes Umfeldes. Das Gebäude öffnetsich zur <strong>Stadt</strong> hin und soll viele Angebotefür interessierte AnrainerInnenbieten. Pelikan: „In Ländern wie Italienoder Großbritannien hat es Tradition,dass GesundheitsexpertInnen aus Spitälernihr Wissen weitergeben. Bei unsist das wenig üblich. Es gibt aber auchpositive Beispiele wie die Aktion ,Großeschützen Kleine‘. Da haben sich Spitäleranhand der verunfallten Kinder angesehen,welche Plätze im Einzugsgebietbesonders gefährlich sind. Diese Gefahrenstellenwurden dann entschärft.“Profis unterstützen. Das NetzwerkGesundheitsfördernder Krankenhäuserunterstützt seine Mitglieder bei derUmsetzung von <strong>Gesundheitsförderung</strong>und koordiniert den Erfahrungsaustausch.Sommeregger: „Wir wollen eineArt AMA-Gütesiegel für Krankenhäusersein, ein Qualitätssiegel. Da reicht esbei Weitem nicht, im Eingangsbereicheine Schüssel mit Äpfeln aufzustellen.“In Wien haben sich außerdem Einrichtungenwie die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt,die Vinzenz Gruppeoder die <strong>Wiener</strong> Gebietskrankenkassezur Allianz für <strong>Gesundheitsförderung</strong>zusammengeschlossen.•www.ongkg.atwww.allianz-gf-wien.atInterviewUlrike Sommeregger,Präsidentin Österr. NetzwerkGesundheitsfördernderKrankenhäuser & GesundheitseinrichtungenVor welche Herausforderungenstellt Sie ein „gesundes Krankenhaus“in der Praxis?Der Spitalsbetrieb ist sehr komplex.Es ist wichtig, den Betrieb sieben Tagedie Woche, 24 Stunden am Tag aufrechtzuerhalten.In diesem Rahmenfür die MitarbeiterInnen gute Arbeitsbedingungenzu schaffen, ist sichereine große Herausforderung und fordertvon Führungskräften Flexibilität.Inwiefern kann das Netzwerkdabei unterstützen?Unsere Aufgabe ist, unsere Mitgliederund PartnerInnen zusammenzubringen.Wir haben viel Erfahrung bei derUmsetzung der Maßnahmen für eingesundheitsförderndes Krankenhaus.Gemeinsam Vorsorgen: Bei einem PatientInnen-Infotagim Krankenhaus Hietzing konnte nicht nur die Balancegetestet werden. Interesssierte BesucherInnen warfenauch einen Blick hinter die Kulissen des Spitalsalltags.12Was wünschen Sie sich von denBeteiligten im Spital?Wir brauchen ein stärkeres Bewusstseinfür das Thema <strong>Gesundheitsförderung</strong>.Reine Reparaturmedizin istnicht mehr zeitgemäß. Ich wünschemir, dass vor allem die ÄrztInnen dasThema ernster nehmen. Einige sindzwar sehr engagiert, ein Teil ordnet<strong>Gesundheitsförderung</strong> aber nach wievor als Orchideenthema ein.Fotos: Rene Wallentin, R. Ettl 2013, Katrin Bruder (6)


Was hilft beim Gesundwerdenim Krankenhaus?Umfrage in wien Christian Posch„Besonders hilfreich war diegute Betreuung durch dasgesamte Personal.“Johann Schädle (62 Jahre)„Mir helfen freundliches Personal, aufklärende Worte und wenn aufmeine Privatsphäre geachtet wird. Ganz wichtig ist, dass man alteMenschen genauso schätzt wie junge. Was mich sehr stört, sind dievielen Handys und auch die Fernseher.“Maria Krammel (73 Jahre)„Die ärztliche Pflege und dassimmer jemand für mich da ist,waren für mich ganz toll.“Renate Länger (53 Jahre)schwerpunktthema <strong>Gesunde</strong>s Krankenhaus„Ganz wichtig ist eine gute Schwester, die mich bei meiner Schwangerschaftund der Vorbereitung auf die Geburt unterstützt. RegelmäßigeKontrollen und nette Leute helfen auch sehr. Das Einzige, das mir nichtso gut gefällt, ist das Krankenhausessen.“Emma Saadalli (24 Jahre)„Die jahrelange Praxis undRoutine hier im Rudolfspitalund die umfassende Kontrollealle zwei Monate sowie derstets positive Service.“Rudolf Schönwiese (81 Jahre)„Die perfekte Betreuung rundum die Uhr hat mir sehrgeholfen und ich kann michauch über nichts beklagen.“Ronald Gartner (34 Jahre)13


Die Semmelweis Frauenklinikist eines von drei<strong>Wiener</strong> Spitälern, die alsbabyfreundliche Einrichtungzertifiziert wurden.Schwerpunktthema <strong>Gesunde</strong>s KrankenhausReparieren istnicht genugpatientinnen gesund machen – das allein ist zu wenig. Ein modernes,gesundheitsförderndes Krankenhaus setzt auf Prävention und denktauch psychische, emotionale und soziale Aspekte mit. Silvia PistotnigCarina Schneider hat denKrebs vor Jahren besiegt.Doch noch immer ist siemehrmals pro Monat imSt. Anna Kinderspital – umzu helfen. Die 26-Jährige istein „Survivor“. Wie einige andere ehemaligeKrebspatientInnen besucht sieKinder und Jugendliche im Spital, diean Krebs erkrankt sind.Survivors. War dir auch so schlechtbei der Chemo? Wann fangen dieHaare wieder zu wachsen an? „Es gibtso viele Fragen. Und es ist leichter, siezu stellen, wenn das Gegenüber weiß,wovon man spricht“, sagt Schneider.Sie hat auch ein offenes Ohr für dieAngehörigen. „Sind kleine Kinder erkrankt,reden wir zudem mit den Eltern.“Die Survivors sind mehr als eine Ablenkung.Sie verstehen die PatientInnenaufgrund ihrer persönlichen Erfahrungenmit der Krebserkrankungauf einer speziellen Ebene. „Jeder Krankenhausaufenthaltist besonders fürgeschwächte Menschen verunsichernd.Eine ganzheitliche Genesung musspsychische, soziale und emotionaleKomponenten beinhalten. Studien bestätigen,dass allein ein schöner Ausblickaus dem Zimmer sich nachweislichgesundheitsfördernd auswirkt“,sagt Andreas Keclik, Teamleiter Selbsthilfeund Empowerment der WiG.Menschen im Spital emotional ernstund wahrzunehmen ist auch das Zielder „Gelben Tanten“. Die ehrenamtlichenMitarbeiterInnen besuchenschwer kranke Kinder, dadurch entlastensie die Eltern. Das „Patientenhilfsteam“wiederum besucht PatientInnender Rudolfstiftung und bietetGespräche und Hilfestellungen an. DieFotos: Florian Rainer (2), Lisa Gastager, Christine Bauer14


InterviewSigrid Pilz, <strong>Wiener</strong>PatientInnenanwältinWas ist für eine funktionierendeKommunikation zwischen ÄrztInnenund PatientInnen wichtig?Dass PatientInnen miteinbezogen werdenund nicht über ihren Kopf hinwegentschieden wird. Das spart Konflikte,verringert Missverständnisse undbeugt falschen Erwartungen vor.Was können ÄrztInnen dafür tun?Sie sollten PatientInnen genau aufklären.Nicht nur eine Standardauskunftgeben, sondern individuelle Fragenbeantworten. Das muss auch schriftlichfestgehalten werden.Selbsthilfegruppen wie die „Selbsthilfegruppe Darmkrebs“ unterstützenPatientInnen und Angehörige. Sie sind auch wichtige PartnerInnen der ÄrztInnen.Und die PatientInnen?Information ist für sie wichtig. WelchesKrankenhaus ist für welche Behandlungdas richtige? Weiß ich überAlternativen Bescheid? Dafür könnensie auch bei unserer UnabhängigenPatienteninfo – Telefon 01/544 22 66 –anrufen. Wir geben qualitätsgesicherteAntworten und helfen, ein geeignetesAngebot zu finden. Erst dannsollte die Behandlungsentscheidunggetroffen werden.ehrenamtlichen MitarbeiterInnen unterstützenbei alltäglichen Verrichtungen,machen Besorgungen und informierenüber Betreuungsangebote.Rund 60 Freiwillige sind im Einsatz.Ihr Engagement hilft den PatientInnen,ÄrztInnen und Pflegepersonal werdenentlastet.gesunde stadt – winter 2013Baby-Friendly. Um die Jüngsten gehtes bei der Initiative „Baby-Friendly“:Gesundheitseinrichtungen könnensich als babyfreundliche Einrichtungzertifizieren lassen. In Wien gibt esbereits drei: die Rudolfstiftung, dieSemmelweis Frauenklinik und dasKrankenhaus Göttlicher Heiland. DieSpitalsmitarbeiterInnen fördern dieBindung der Eltern zu den Neugeborenenund unterstützen Mütter beimStillen. Das hat auf Mutter und Kindpositive gesundheitliche Auswirkungen,zum Beispiel reduziert es dasInfektionsrisiko. Doch es muss erlerntwerden. Das Spitalspersonal wirdgeschult, um auf die Bedürfnisse derMütter und Babys einzugehen.„Ziel ist es, die PatientInnenzu ExpertInnen für die eigeneGesundheit zu machen.“Andreas Keclik, TeamleiterSelbsthilfe & EmpowermentPrävention. Diese Angebote gehenweit über reine Diagnose und Behandlunghinaus. In Spitälern lässt sich dasGesundheitsverhalten der PatientInnendauerhaft verbessern. Hier kann ein gesunderLebensstil vermittelt werden,der den Krankheitsverlauf positiv beeinflusst.Das verhindert möglicherweiseeine Wiederaufnahme. Der Aufenthaltlässt sich dazu nutzen, einen ungesundenLebensstil aufzugeben. Imgeschützten Bereich kann vermitteltwerden, was gesunde Ernährung ausmachtund wie man es schafft, mit demRauchen aufzuhören. Diese Themen bekommenin den Gesundheitseinrichtungenzunehmend Bedeutung. „Wichtigist es, PatientInnen miteinzubeziehenund nicht über sie, sondern mit ihnenzu entscheiden“, sagt Keclik. Ein Weg,gesundheitliche Probleme selbst in denGriff zu bekommen, sind Selbsthilfegruppen.Viele Spitäler arbeiten mitSelbsthilfegruppen eng zusammen undhaben auch Ansprechpersonen für dasThema vor Ort. Die <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong>unterstützt diese Zusammenarbeitund Vernetzung, berätSelbsthilfegruppen und stellt Info-Materialzur Verfügung.•15


Die andere Seitedes KrankenbettsFotos: Vamed (2), Getty Images, KAV, Bubu Dujmic16


Schwerpunktthema <strong>Gesunde</strong>s KrankenhausAnderen Helfen, ohne selbst krank zu werden: Das ist das Motto vonProjekten wie „Gesund im AKH“. Sie haben zum Ziel, die körperliche undseelische Gesundheit des Spitalspersonals zu fördern. Bernadette StroblTief einatmen“, tönt es auseinem der Therapieräume im<strong>Wiener</strong> AKH. Aber nicht diePatientInnen liegen auf denMatten und beginnen sich zustrecken. Es sind die MitarbeiterInnen,die heute etwas für ihreGesundheit tun – und sich im HathaYoga probieren. „Kurse wie diesen veranstaltenwir ein Mal im Monat. NebenYoga hatten wir bereits Theraband-Übungen und Klangschalen-Meditationdabei“, erzählt Herwig Wetzlinger,stellvertretender Direktor des Krankenhauses.Hinter den Aktivitäten„Wir wollen, dass dieKolleginnen und Kollegenihren Beruf möglichstlange ausüben können.“Herwig Wetzlinger, AKHsteht das Projekt „Gesund im AKH“,das im April 2013 gestartet wurde. SeinZiel ist, die körperliche und seelischeGesundheit der 12.000 AKH-MitarbeiterInnenzu fördern. AusgewogeneKost in der Betriebskantine, Raucherentwöhnprogrammeund Aufklärungsworkshopszu verschiedenen Gesundheitsthemensind weitere Facetten desProjekts. „Ein Schwerpunkt liegt außerdemauf der Gruppe der über50-Jährigen. Wir wollen ihnen einengesunden, aktiven Verbleib bis zumPensionsantritt ermöglichen. Dafürarbeiten wir momentan an geeignetenMaßnahmen im Bereich Organisationsstruktur.Was wir dabei vermeidenwollen, ist ‚Schonarbeitsplätze‘ zuschaffen und Generationenkonfliktedurch Konkurrenzdenken auszulösen“,sagt Wetzlinger.Herausfordernde Berufe. Rechtzeitigvorbeugen ist nicht nur das Motto imAKH. Auch in vielen anderen Spitälern,Pflegewohnhäusern und Geriatriezentrendes <strong>Wiener</strong> Krankenanstaltenverbunds(KAV) wird Wert auf die <strong>Gesundheitsförderung</strong>gelegt. „Das ist sowichtig, weil Stress, körperliche Anstrengungenund Leistungsdruck imGesundheitssektor besonders großsind“, weiß Reinhard Faber. Er ist Projektkoordinatorfür <strong>Gesundheitsförderung</strong>und Leiter der Personalentwicklungbeim KAV. „Probleme mit demStützapparat – zum Beispiel ein Bandscheibenvorfalldurch falsches Tragen –und psychische Beschwerden zählenbeim Spitalspersonal zu den häufigstenKrankenstands-Ursachen.“Unerfreulicher Trend. SeelischeLeiden liegen derzeit auf dem zweitenPlatz – noch. Denn: „Der Anteil an psychischenErkrankungen steigt seit Jahrenstark an, während die Zahl andererLeiden weitgehend gleich bleibt“, warntArbeitspsychologin Martina Molnar.Sie wird von Betrieben, unter anderemdem AKH, beauftragt, psychischeBelastungen ausfindig zu machen.Diese Ermittlung sowie entsprechenderMaßnahmen zu setzen ist für österreichischeUnternehmen verpflichtend.„Zu den typischen psychischen Belastungenzählen unklare Kompetenzen,ungenügende Arbeitsmittel und dasFehlen von Gestaltungsspielraum“,sagt Molnar.Alle einbinden. Ein hohes Risiko, aufgrundvon Arbeitsbelastungen zu erkranken,haben vor allem Hilfskräfte,laut Faber meist Frauen mit Migrationshintergrund.„Sie sind häufiger krank,weil bei ihnen die soziale Komponentehinzukommt. Sie fühlen sich oft nichtwahrgenommen.“ Für sie wurde dasProjekt „Vielfältig und Gesund“ entwickelt,das die <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong>unterstützt. Es läuft bis Ende 2015in Spitälern, Pflegewohnhäusern undGeriatriezentren des KAV. „Dabei erarbeitenBeraterinnen des FrauengesundheitszentrumsFEM Süd mit denMitarbeiterinnen Maßnahmen zur <strong>Gesundheitsförderung</strong>– von der Tanz- biszur Entspannungseinheit“, sagt Faber.Zudem werden die Führungskräfte zuThemen wie Motivation geschult.„Solch ein Projekt gibt es auch fürMänner, das ich 2014 fortführen will.“„Seit mehr als 13 Jahrenwidmen wir uns der Sucht-,Mobbing- und Burn-out-Prävention im Spital.“Reinhard Faber, KAV WienBreite Basis. Projekte wie „Gesund imAKH“ sowie „Vielfältig und Gesund“stellen eine wichtige Ergänzung zu allgemeinen,gesundheitsfördernden Angebotenfür die MitarbeiterInnen dar.„Dazu zählt zum Beispiel unsere psychologischeServicestelle für Sucht-,Mobbing- und Burn-out-Präventionam Arbeitsplatz“, erklärt Faber. „Ichdenke, wir sind damit auf dem richtigenWeg.“www.wienkav.at, www.akhwien.at•gesunde stadt – winter 201317


Das Spitalist für alle daBis 2016 entsteht inFloridsdorf einneues Spital für die<strong>Wiener</strong>innen. Davonprofitieren Kranke,aber auch der ganzeBezirk. Stephanie TobeitzSchwerpunktthema <strong>Gesunde</strong>s KrankenhausEin riesiger Park, ein großzügigerVorplatz, eine Einkaufspassage,Cafeterias,moderne Architektur: DasKrankenhaus Nord in Floridsdorflässt schon in seinerBauphase erahnen, was es 2016,dann im Vollbetrieb, bieten wird. Unddass nicht nur PatientInnen und MitarbeiterInnen,sondern auch die AnrainerInnenvom Neubau profitierenwerden. „Ich wollte einen Ort der Begegnungschaffen, an dem man sichauch als gesunder Mensch gern aufhält“,so Architekt Albert Wimmer.Das Krankenhaus Nord zählt zu deninnovativsten Spitalsprojekten Europas.„Es ist das Flaggschiff des <strong>Wiener</strong>Spitalskonzeptes 2030. Architektur,Betriebsorganisation und Technologiesind auf dem neuesten Stand“, erklärtGesundheitsstadträtin Sonja Wehsely.Gut für die Umgebung. Ganz „nebenbei“wird durch das 111.000 Quadratmetergroße Gesundheitsareal aucheine Aufwertung der Umgebung passieren.„Wir erwarten, dass dort künftigGeschäfte, Restaurants oder Freizeiteinrichtungenentstehen – undsomit Arbeitsplätze“, erklärt PeterLenz, Projektkoordinator KrankenhausNord, <strong>Stadt</strong>baudirektion. DasProjekt führt auch zu etlichen Infrastrukturmaßnahmenim Bezirk. So istdie Erneuerung der S-Bahn-StationBrünner Straße mit einem barrierefreienAbgang zum Spital geplant.„Und auch Radwege und Park-and-ride-Anlagen für Fahrräder werden errichtet“,berichtet Lenz. Eine tolle Entwicklungfür den Bezirk. DasMusterbeispiel zeigt: Krankenhäuserdefinieren sich nicht nur durch <strong>Gesundheitsförderung</strong>smaßnahmenfürPatientInnen und MitarbeiterInnen,„Das neue KrankenhausNord wird von einer komplettneuen Betriebsstrukturprofitieren und so Effizienzund Qualität für alle vereinen!“Sonja Wehsely,GesundheitsstadträtinFotos:ZOOM.VP.AT, Hubert Dimko, Adrian Batty, Peter Rigaud18


Gabriele Jordan, Leiterin desInfo-Centers Krankenhaus Nord,steht für Fragen der künftigenMitarbeiterInnen, PatientInnen undAnrainerInnen zur Verfügung.sondern möchten auch positiv auf dieUmgebung wirken. Nachhaltig bauen,einkaufen und heizen, durchdachtesAbfallmanagement oder frei zugänglicheInfo-Veranstaltungen sind nureinige Beispiele für die erfolgreicheUmsetzung eines modernen Krankenhausesin und mit der Region.„Das Krankenhaus soll zum Zentrumeines Gesundheitsviertels und zueinem Treffpunkt im Grätzel werden.“Albert Wimmer,Architekt Krankenhaus NordKomm doch vorbei! Die Idee, dassauch die AnrainerInnen, das Grätzelund der Bezirk von Angeboten einerGesundheitseinrichtung profitierensollten, wird in Wien vielfach umgesetzt.So finden z. B. in der Rudolfstiftungregelmäßig Info-Nachmittagerund ums Thema Krebs für Betroffeneund Angehörige von der Beratungsinitiativem.a.l.v.e. statt. In der Semmelweis-Frauenklinikoder im Kaiser-Franz-Josef-Spital sind mit FEM undMEN Institute für Frauen- bzw. Männergesundheitangesiedelt. Auch imkünftigen Krankenhaus Nord sind Serviceeinrichtungenu. a. für AnrainerInnengeplant. „Im Bauteil Venus wirdbeispielsweise auf 1.000 Quadratmeternein Veranstaltungszentrum entstehen“,erzählt Gabriele Jordan, Leiterindes Infocenters, das gegenüber derBaustelle des Krankenhaus Nord angesiedeltist. Dort können Musterzimmerbesichtigt und Baupläne angesehenwerden. Jordan erklärt: „Es wird jedeMenge gesundheitsfördernde Serviceeinrichtungengeben, wie das Frauengesundheitzentrummit seinem breitenKurs- und Beratungsangebot.“Ausgezeichnet. Die Qualität des Spitalsneubaushat sich sogar bis Brisbane(Australien) herumgesprochen. Dorterhielt das Spital beim 9. Weltkongressfür Design und Gesundheit den Preis„Design and Health“ in der Kategorie„Future Health (Unbuilt) Project“.•gesunde stadt – winter 201319


serviceInfos & Servicesauf einen Blick:Neue PatientInneninformationDie <strong>Wiener</strong> Pflege- und PatientInnenanwaltschaft(WPPA) hat einen neuenService. Eine „Unabhängige PatientInneninformationsstelle“(UPI) bietettele fonisch Auskunft zu allen Fragenzu gesundheitlichen, psychosozialenund gesundheitsrechtlichen Themen.So will die WPPA durch das Gesundheitssystemlotsen.UPI, Telefon 01/544 22 66, Erreichbarkeit:Montag und Mittwoch 13–17 Uhr,Dienstag und Donnerstag 10–14 UhrInfocenter KH NordAktuell entsteht das KrankenhausNord, alle Infos zum Großbau bekommtman im Infocenter. EinenBlick in die Zukunft ermöglicht dortunter anderem ein komplett ausgestattetesKrankenzimmer.Infocenter KH Nord, 21., Brünner Straße73, Öffnungszeiten: Mittwoch undDonnerstag 13–17 Uhr,ombudsfrau.kh-nord@wienkav.atGesundheits- und Vorsorgezentrumder KFASeit 2006 ist das Sanatorium Hera alsGesundheitsförderndes Krankenhausanerkannt. Das hat man sich mitProjekten wie dem „10.000 Schrittetäglich“-Bewegungsprogramm für<strong>Stadt</strong>-Wien-Bedienstete auch verdient.Die Angebote gibt es für KFA-Versicherte,PatientInnen, Angehörige undauch MitarbeiterInnen. Die Spezialgebietedes Krankenhauses sind gesundeErnährung, Bewegungsförderung,Stressprävention, Alkohol- undNikotin-Entwöhnung sowie genderspezifischeGesundheitsfragen.Gesundheits- und Vorsorgezentrum,9., Löblichgasse 14, Telefon 01/313 50-45888, Anmeldung: Mo–Fr 8–14 Uhr,www.hera.co.atQualität im GesundheitswesenWie kann man <strong>Gesundheitsförderung</strong>in Gesundheitseinrichtungenumsetzen und welcheStrategien empfehlensich dabei? Dieses Buchdes Bundesministeriums für Gesundheit,Familie und Jugend gibt Antwortenauf die wichtigsten Fragen.Bundesministerium für Gesundheit, Familieund Jugend, Gesundheitsfördernde Krankenhäuserund Gesundheitseinrichtungen:Konzept und Praxis in Österreich.Wien 2008, BMGFJPrävention gewinnt an BedeutungAufgrund zahlreicherchronischer und degenerativerKrankheiten,die nicht geheilt werdenkönnen, reicht eineAusrichtung auf kurativeVersorgung im Krankenhausnicht aus. Vorsorge muss Trumpf sein.Diesen Ansatz vertritt dieses Lehrbuchfür angehende Fachkräfte.Pelikan J. M., Schmied H., Dietscher C.,Prävention und <strong>Gesundheitsförderung</strong> imKrankenhaus. In: Hurrelmann K., Klotz T.,Haisch J., Lehrbuch Prävention und<strong>Gesundheitsförderung</strong>. Bern 2013,Verlag Hans HuberMikrokosmos KrankenhausGesundheitsanstalten, soClemens Sedmak, zeigendie gesamte Bandbreitedes menschlichen Lebensund sind vor allem eines:eine Einrichtung miteigenem moralischen Leben. Inseinem Buch sammelt er Anhaltspunktezur Ethik im Krankenhaus.Clemens Sedmak, Mensch bleiben imKrankenhaus. Zwischen Alltag undAusnahmesituation. Wien 2013,Verlagsgruppe Styriawww.allianz-gf-wien.atBessere <strong>Gesundheitsförderung</strong> in <strong>Wiener</strong>Gesundheitseinrichtungen: Das ist das Zielder Allianz für <strong>Gesundheitsförderung</strong>. Auf derHomepage findet man Links zu allen Mitgliedernder freiwilligen Kooperation, darunterdie <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong> und die<strong>Wiener</strong> Gebietskrankenkasse. Außerdemgibt’s Infos zu allen Aktivitäten der Allianz.www.spitalskompass.atWelches Krankenhaus in der Nähe eignetsich für mich am besten? Diese Frage beantwortetder Österreichische Spitalskompass.Hier erfahren Sie, welche Leistungen woangeboten werden und erhalten Infos zuTechnik und Service der Spitäler.www.hphconferences.orgDas International Network of Health PromotingHospitals & Health Services veranstaltetvon 23. bis 25. April 2014 seine Jahreskonferenzin Barcelona. Bei den Vorbereitungendazu wird auch das Ludwig Boltzmann Institut– seit 1992 WHO Collaborating Centre –eine wichtige Rolle spielen.Fotos: Gerhard Deutsch/KURIER, Sabine Hauswirth, Corbis20


Boxen: Sportoder rohe GewaltMarika Lichter versteht nicht, wie man sich freiwilligschlagen lassen kann. Für Dieter Chmelar ist das Lebengefährlicher, als es ein Sport je sein kann.proDieter Chmelarlebt und arbeitet alsKolumnist, Autor undKabarettist in Wien.ContraMarika Lichterist Musical-Sängerinund Managerinin Wien.Die größten Geister geratensich gelegentlichin die (verbliebenen) Haare: Was wäre der ältesteSport der Welt? Laut Werner Schneyder ist esder Fußballtormann, denn: „Bevor der Menschläuft, springt oder wirft, tappt er nach denBällen.“ Aber in Wahrheit ist es der KampfMann gegen Mann: sich schlagen, messen,behaupten und triumphieren – zu Urzeiten umsbeste Stück vom Mammut, heute längst umsgrößte vom Mammon. Die fairste Auseinandersetzungfindet – blendet man den schmutzigenLorbeer gekaufter Fights aus – tatsächlich imRing statt. Wie sagte doch der so bitter vomSchicksal geprügelte Ex-Champion HansOrsolics so treffend und so getroffen? „Lebenist gefährlicher als Boxen.“ Korrekt: Im Lebengibt’s kaum jemals so klare Regeln wie im Boxen,kaum jemals „Unparteiische“, fast niemalsempathische Vertraute in der eigenen Ecke, die(jedenfalls rechtzeitig) im Fall des Falles dasHandtuch werfen. Das Schönste, Spannendsteund Geilste daran ist freilich: Auch beim Boxengewinnt nie der bloß Stärkere, sondern, wennalles hinhaut, immer derKlügere unter den Starken.Boxen ist zwar nicht dasLeben, aber im Boxen steckteine Menge Leben.Um ehrlich zu sein,hatte ich keine wirklicheMeinung zum Boxen. Vor allem, weil ichmich noch nicht damit beschäftigt habe. Aberda ich nun gebeten wurde, meine Meinung dazuzu sagen, überprüfe ich meine Einstellung undstelle fest: Ich mag es eigentlich nicht! Ich warin meiner Jugend einmal bei einem Boxkampfin der <strong>Stadt</strong>halle, und das hat mich ziemlichschockiert. Ich kann nicht verstehen, was dasfür ein Sport sein soll, wo zwei Männer – undmittlerweile ja auch Frauen – einander sobeschädigen, dass bewiesenermaßen zumeistdauerhafte gesundheitliche Schäden entstehen.Besonders als Geschäftsführerin des gemeinnützigenVereins „Wider die Gewalt“ ist es mirein Gräuel zu sehen, wie Menschen aufeinandereinschlagen. Und so sehe ich Boxen letztendlich.Mag sein, dass man dazu diverse Technikenlernen, trainieren muss, Strategien entwickeltusw., aber der bei mir verbleibende Eindruckist der, dass zwei Männer mit gewissen Technikenund auch Regeln so lange boxen, bis einervon ihnen umfällt oder so stark verletzt ist,dass der Ringrichter denKampf abbricht. Und sorry:DAS ist für mich kein Sport!gesunde stadt – winter 201321


aus denbezirken2. leopoldstadtEchte VorbilderTai-Chi im Augarten, Gemeinschaftsfesteim Grätzel, Radfahrkurse fürFrauen – 36 derartige Projekte habenInitiativen in den vergangenen dreiJahren im Rahmen der <strong>Gesunde</strong>nLeopoldstadt ins Leben gerufen. „ImBezirk schlummert enormes Potenzial“,meint Bezirks vorsteher KarlheinzHora. Beim Gesundheitsspektakelauf dem Max-Winter-Platzbedankte er sich bei den LeopoldstädterInnen.Auch GesundheitsstadträtinSonja Wehsely war vomIdeenreichtum angetan. „SolcheAktionen werden wir mit der <strong>Wiener</strong><strong>Gesundheitsförderung</strong> auch in Zukunftunterstützen“, kündigte sie an.www.gesundeleopoldstadt.atdas Straßenfest auf dem Siebenbrunnenplatz.In Zusammenarbeit vonBezirk, <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong>und Einrichtungen des Bezirks konntenMargaretnerInnen diverse Gesundheitsprogrammeausprobierenund Rat einholen. In der Kofferküchewurden Gemüsegerichte frisch zubereitet,beim Gesundheitsquizrad derLife Lounge gab es nette Preise zugewinnen. Interessierte ließen ihrenBlutzuckerwert messen und sich überdie Aktivitäten des Projektes „<strong>Gesunde</strong>sMargareten“ sowie über Angeboteverschiedener Einrichtungen desBezirks beraten. Für Kinder undJugendliche gab es ein eigenes Programm.Musikalisch umrahmt wurdedas Gesundheitsfest vom „Das GroßmütterchenHatz Salon Orkestar“.im Indoorspielplatz Kichererbse. MitBeginn der heurigen Herbst-/Wintersaisonist er übersiedelt. Ein 80 Quadratmetergroßes Geschäftslokal inder Bandgasse wurde umgestaltet undeingerichtet. „Wir freuen uns, dasswir mit dem neuen Drinnenspielplatzdem Bedürfnis der Kinder nach Austobengerecht werden können“, sagtNeubaus Bezirksvorsteher ThomasBlimlinger. Verschiedene Spiel geräteladen Kinder bis sechs Jahre ein,ihrem Bewegungsdrang freien Lauf zulassen. Der Spielraum kann kostenlosgenutzt werden: Mittwoch bis Montag9–19 Uhr, Dienstag 9–14 Uhr. Gegeneine geringe Kaution kann man denSchlüssel für die Dauernutzungmieten.Barbara Matschnig, Kiebitz Kinderzentrum,Telefon 0699/10 11 52 215. MargaretenFest auf dem SiebenbrunnenplatzUnterhaltung und Information bot7. NeubauAustoben in der KichererbseSeit zehn Jahren finden NeubauerMädchen und Buben Spiel und SpaßGesundheitsstadträtin Sonja Wehsely und der Bezirksvorsteher der Leopoldstadt,Karlheinz Hora, mit den InitiatorInnen der Gesundheitsprojekte.10. FavoritenBezirksseniorInnentagRund 30.000 FavoritnerInnen sindälter als 65 Jahre. Worauf müssen siebeim Sport aufpassen, worauf beimEssen? Welche Vergünstigungen gibtes? Beim ersten Favoritner BezirksseniorInnentagauf dem Keplerplatzwurden diese Fragen beantwortet.Häuser zum Leben, PensionistInnenclubs,<strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong>,Polizei, Samariterbund und anderep räsentierten ihr Angebot für ältereMenschen. Der Fonds Soziales Wienwar mit Informationen über dieTageszentren für SeniorInnen, demBeratungszentrum Pflege und Betreuung,dem SeniorInnenbüro und derKontinenzberatung vertreten.Fotos: Klettermayer, Jörg Jahn, Bezirksvorstehung 10. Bezirk22


11. SimmeringSelbst garteln in Simmering„Wir wollen Radieschen, Paradeiser,Salat und Obst ernten“, kündigtPatrick Zöchling an. Er ist Obmannvom „11er Garten“. Der Verein pachteteein 1.200 Quadratmeter großesGrundstück in der Hallergasse. JedesMitglied kann dort ein fünf Quadratmetergroßes Feld bestellen. Der Restwird zusammen bebaut. Bereits 2014soll es im Gemeinschaftsgarten sprießenund gedeihen. „Wir planen auchSchnuppertage, Workshops und Vorträgezum ,ökologischen Garteln‘. Zielist die Selbstversorgung mit Pflanzen,Gemüse und Obst“, so Zöchling.Wer mitmachen will: Die Mitgliedschaftkostet einmalig 150 Euro,danach 60 Euro pro Jahr.E-Mail: patrick.zoechling@gruene.at18. WähringTanken Sie Energie!Tägliche Bewegung soll genausoselbstverständlich sein wie dasZähneputzen. So lautet das Ziel einerInitiative im Türkenschanzpark.Jeden Werktag treffen einander amEntenteich Frauen, Männer undKinder, die den Tag bewusst aktiv beginnenwollen, zu einer ViertelstundeStretching, Atemtraining, Dehnen,Hirngymnastik und mehr. DieTeilnahme ist kostenlos, Anmeldungist keine erforderlich. Einfachhinkommen und mitmachen.18., Türkenschanzpark, Ententeich beider Mayerei, werktags Montag bis Freitag(außer bei Regen) 9.15–9.30 Uhr,Anita Knirsch,Telefon 0664/144 77 09,knirsch@energietank.comAuch beim Siebenbrunnenfest (v. l.): BezirksvorsteherinSusanne Schaefer-Wiery, Moderatorin AniGülgün-Mayr und WiG-Geschäftsführer Dennis Beck.16. OttakringWir in Ottakring und PenzingVon A wie Akkordeonspiel bis Zwie Zauberei – das Vereinsleben inOttakring und Penzing ist vielseitig.Das zeigte die Veranstaltung „Wir inOttakring und Penzing“. Zum sechstenMal lud die MA 17 – Integrationund Diversität zur Leistungsschauder Vereine. Knapp 60 präsentiertenihre Aktivitäten. Neben Information –etwa der <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong>über Gesundheitsthemen –wurde ein abwechslungsreichesRahmen programm geboten. EineLiveband spielte und die Kinder amüsiertensich in der Hüpfburg, beimSchminken und auf der Turnstrecke.21. FloridsdorfBewegtes Altern im ParkPremiere im Wasserpark: Mit Profi-Unterstützung konnten SeniorInnenam 20. und 29. September die öffentlichenFitnessgeräte ausprobieren. DasAngebot wurde gerne angenommen –übrigens auch von jüngeren ParkbesucherInnen.Im Rudolf-Bednar-, imBruno-Kreisky- und im Anton-Kummerer-Parksowie am Anningerwegfand ebenfalls die Aktion „BewegtesAltern im Park“ statt.BezirksseniorInnentag in Favoriten:Mit dabei waren Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Josef Kaindl, <strong>Stadt</strong>rätinSonja Wehsely, SeniorInnen beauftragteAngelika Rosenberger-Spitzy, BezirksrätinHilde Poczynek und Dritte LandtagspräsidentinMarianne Klicka (v. l.).gesunde stadt – winter 201323


<strong>Gesunde</strong> FreizeitViel Bewegungum wenig GeldMIt deM „TU WAs!Pass“ können Menschen mit geringem EinkommenSportangebote kostenlos in Anspruch nehmen. Der VereinBewegungshunger Organisiert das projekt. Bernhard HachleitnerMenschen ohne Job habenwenig Geld für Sportoder Kultur übrig. Dasgrenzt sie aus und beeinträchtigtihre Gesundheit.Der Kulturpass,mit dem sozial benachteiligte Menschenkostenlos zum Beispiel insTheater oder ins Museum gehen können,ist in Wien bereits etabliert. In anderenBereichen fehlte etwas Vergleichbares.Das wollen Betroffene mit dem TUWAS!PASS ändern. Sie haben begonnen,bei Vereinen um kostenlose Plätze beiSportange boten nachzufragen. Dievier Sport-Dachverbände ASKÖ, SportunionWien, ASVÖ Wien und ASKÖLandesverband WAT mit ihren vielenVereinen sind bereit, das Projekt zuunterstützen.Selbstermächtigung. Ausgangspunktwar ein Gesundheitsprojekt vonArbeitslosen für Arbeitslose. Dabeizeigte sich ein großer Bedarf an Sportmöglichkeitenfür Menschen mitwenig Geld. Und: „Der Erfahrungsaustauschmit Menschen in einerähnlichen Situation und der Dialogüber Wünsche und Bedürfnisse warensehr wichtig“, sagt Maria Hintersteiner,24„Beim TU WAS!PASS geht es umgesundheitliche Chancengerechtigkeit.“Christian Fessl,Gesundheitsreferent WiGDas Team von Bewegungshungervermittelt kostenlose Sportmöglichkeitenfür armutsgefährdete Menschen.Obfrau des Vereins Bewegungshunger.„Sport wirkt sich im doppelten Sinn aufdie Gesundheit aus: einerseits durchdie Bewegung und andererseits durchdie Möglichkeit, mit GleichgesinntenSpaß zu haben“, so Hintersteiner. Deshalbfinanziert die WiG das Projekt.„Es geht um gesundheitliche Chancengerechtigkeit“,sagt GesundheitsreferentChristian Fessl. Die Pässe sind gedruckt.Jetzt ist es wichtig, noch mehrPlätze von den Vereinen zu bekommen– und viele Menschen zu motivieren,Schwellenängste zu überwinden. „Dasgeht gemeinsam mit Bekannten einfacher“,weiß Hintersteiner. „Beim Sportfällt es dann oft leicht, neue Kontaktezu knüpfen.“www.bewegungshunger.info•Fotos: WiG, Michael Rausch-Schott, FSW (3)


Gesund arbeitenund fit bleibenTipp von Maskottchen „Rosi“: Die Pausenmit kleinen Übungen aktiv gestalten.„Rosirät“ hat das Ziel, die Arbeitsbedingungen der MItarbeiterinnenim FSW – und damit ihre gesundheit – zu verbessern. Siobhán Geets<strong>Gesunde</strong>r BetriebWas fördert meine Gesundheitund damitauch meine Arbeitsfähigkeit?Wie mussmein Arbeitsplatzaussehen, damit ichgut arbeiten kann? Im Rahmen desProjekts „RosiRät“ befragte der FondsSoziales Wien seine MitarbeiterInnenund forderte sie dazu auf, sich mit„Mit nachhaltigem Gesundheitsmanagementkönnenwir die Gesundheit und dieArbeitsfähigkeit fördernund verbessern.“Christian Hennefeind,FSW-PersonalchefIdeen und Anregungen aktiv einzubringen.„Bei der Befragung kam unteranderem heraus, dass der Zusammenhaltunter den KollegInnen sehr wichtigist“, sagt Projektleiterin Astrid Roth.„Die gute Beziehung zu KollegInnen sowieKundInnen fördert die Arbeitsfähigkeit.“Um das weiter zu verbessern,wurden die Arbeitsbedingungenunter die Lupe genommen.Ernährung und Erholung. Um bis inshohe Alter geistig und körperlich fit zubleiben, spielt das eigene Verhalten genausoeine Rolle wie die Strukturen amArbeitsplatz: „Es macht einen Unterschied,wie ich meine Pausen verbringeund was ich esse. Wichtig istaber auch die passende Infrastrukturam Arbeitsplatz und die Möglichkeit,ungestört zu arbeiten.“ Jede/-r kannselbst etwas zur <strong>Gesundheitsförderung</strong>beitragen, indem zum BeispielPausen richtig genützt werden. Maskottchen„Rosi“ hat dazu Tipps parat.Sie weiß über EntspannungstechnikenBescheid und hat Infos zu Themen wieErnährung, Schlaf und Erholung.„Weitere Maßnahmen sind zum BeispielArbeitsbewältigungscoachings und diegemeinsame gesunde Jause“, erklärtRoth. Ende März läuft das vom Fonds<strong>Gesunde</strong>s Österreich geförderte Projektaus. Die Arbeitsfähigkeit der MitarbeiterInnenzu unterstützen, bleibtaber weiterhin wichtig. „RosiRät“ warder Auftakt, ein nachhaltig wirksamesbetriebliches Gesundheitsmanagementzu etablieren.www.fsw.at•gesunde stadt – winter 201325


terminewien1. 2. 2014RodelhügelfestRodeln mitten in Wien? Ja, das gehtbeim Rodelhügelfest auf der Jesuitenwieseim Prater von 14–17 Uhr. DieWiG Life Lounge, Musik, Tee, Maroni,Mitmachstationen, die „mobile Info“von wienXtra und eine Winterolympiademit kleinen Preisen werden fürtolle Stimmung sorgen. Der Ersatzterminist am 8. Februar.www.wig.or.at2. 3. 2014Laufen hilft – Sie auch?Fit werden und gleichzeitig etwasGutes tun! Im Prater findet am 2. Märzein Charity-Lauf mit verschiedenenDistanzen und für alle Altersgruppenstatt. Das Startgeld wird als Spende andie St. Anna-Kinderkrebsforschungund an das Neunerhaus übergeben.www.laufenhilft.at, www.kidsrun.at25. 3. 2014KAV-Tag der seelischen GesundheitIm Rahmen dieses Tages gibt es fürBetroffene und Interessierte Infos,Vorträge und persönliche Beratung.Auf Themen wie Depression undBurn-out, Alkoholismus, Spiel- undKaufsucht wird aufmerksam gemacht.www.wienkav.at/kav/tsg/26.–29. 3. 2014Senior AktuellAuf der Messe „Senior Aktuell“ in der<strong>Wiener</strong> <strong>Stadt</strong>halle gibt es umfassendeInformationen über neue Dienstleistungenund Produkte für SeniorInnen.www.senior-aktuell.at27. 3. 2014<strong>Wiener</strong> DiabetestagDer 11. <strong>Wiener</strong> Diabetestag veranschaulichtsämtliche Aspekte derKrankheit. Es gibt Vorträge, Gesundheits-Checksund Verkostungen.www.oedg.orgÖsterreich/international6.–8. 3. 201419. Jahrestagung der Gesellschaftfür Seelische Gesundheit in derFrühen KindheitTagungsort ist St. Virgil in Salzburg.www.gaimh.org7. 3. 2014Tag der gesunden Ernährung inDeutschlandDas Thema des 17. Tages der gesundenErnährung ist die Herzgesundheit. DerVerband für Ernährung und Diätetikinformiert über die richtige Ernährungund eine aktive Lebensweise.www.vfed.de/de/tag_der_gesunden_ernaehrung13.–15. 3. 2014EDIC – Eating Disorders InternationalConference 2014 in LondonAlle News zum Thema Essstörungen.www.edic.org.uk13.–14. 3. 2014Kongress Armut und Gesundheitan der TU BerlinThema ist die Verbesserung derGesundheit sozial Benachteiligter.www.armut-und-gesundheit.deFGÖ-BildungsnetzwerkInfos zu allen Seminaren unterwww.wig.or.at; Anmeldungen: https://weiterbildungsdatenbank.fgoe.orgalle Termine: 9–17 Uhr,<strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong>, 20.,Treustraße 35–43, Stiege 6, 1. Stock28.–29. 1. 2014Praktische Anwendung kreativerWorkshop-Methoden in <strong>Gesundheitsförderung</strong>sprojektenTrainerin: Isabella Kaupa13.–14. 2. 2014Fokus Resilienz. <strong>Gesunde</strong>r Umgangmit herausfordernden SituationenTrainer: Volker Sotzko6.–7. 3. 2014„Auf gesunde Nachbarschaft!“Trainerin: Christa Straßmayr23.–24. 4. 2014„Facebook, Twitter und Co“Trainerin: Barbara BucheggerInfos zu Terminen in Niederösterreichund dem Burgenland im Internetunter www.wig.or.atIMPRESSUM & OFFENLEGUNG gemäß § 25 Mediengesetz: <strong>Gesunde</strong> <strong>Stadt</strong>; Heft 4/2013; Medieninhaber und Herausgeber: <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong> gemeinnützige GmbH – WiG,Treustraße 35–43, Stg. 6, 1200 Wien, Tel. 01/4000-76925. Geschäftsführer: Dennis Beck. Magazinkoordination: Mag. a Martina Roch. Inhaltliche Koordination des Schwerpunktthemas:Mag. a Ursula Hübel und Mag. Andreas Keclik. Layout: Qarante, Wolfgang Krimmel. Verleger: Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m. b. H. & Co. KG, Leberstraße 122, 1110 Wien.Geschäftsführung: Dr. in Gabriele Ambros, Gerhard Milletich. Redaktion: Leberstraße 122, 1110 Wien, Telefon 01/740 32-0. Verlags-Chefredaktion: Mag. Helmut Widmann, Christoph Berndl(Stv.). Chefin vom Dienst: Mag. a Christine Oberdorfer. Grafik: Mag. a Maria Lechner. Fotoredaktion: Mag. a Lisa Gastager. Lektorat: Carina G. Divischek, Mag. a Daniela Oberhuber, MSc. Coverfoto:©KAV/Health Team KHN – Albert Wimmer ZT GmbH. Druck: Wograndl. Verlags- und Herstellungsort: Wien. Erscheinungsweise: vier Mal jährlich. Grundlegende Richtung der Zeitschrift:Das Magazin kommuniziert als Botschafterin die <strong>Gesundheitsförderung</strong>sprojekte und -aktivitäten der WiG und der <strong>Stadt</strong> Wien sowie die Kernthemen der <strong>Wiener</strong> <strong>Gesundheitsförderung</strong> anrelevante ExpertInnen und MultiplikatorInnen.Foto: Kienzl, Illustration: Tim Maresch26


Humor trotz TumorKolumneAndreas Kienzl über diepositive Kraft des Humors„Endlich wieder einmal herzlich lachen,den Schmerz, die Wut herauslachen.Alle begegnen mir mit Vorsicht, mitAngst, mit Hilflosigkeit, mit traurigerUnsicherheit“, erzählte mir eineKlientin mit Krebs in einem fortgeschrittenenStadium. „Mein Körper,meine Seele fühlen sich so frei wieschon lange nicht mehr. Krebs istnicht nur traurig!“ Obwohl bereitsViktor Frankl dem Humor eine außergewöhnlichetherapeutische Wirkungattestierte, ist er nicht einmal einNebeneffekt in der Therapie geworden.Bestenfalls wurde er als Lektüre bisins Wartezimmer vorgelassen.In den vergangenen Jahren hat sichwieder einiges getan in der Medizin,sozusagen die technischen Möglichkeitenwurden erweitert. Die Angst,die Hoffnung, die Zuversicht sindaber nach wie vor bei uns allen tief inden Köpfen verankert. Zirka 38.000ÖsterreicherInnen erkranken jährlichan Krebs, sagt die Statistik. „Binvielleicht ich das“, denken diejenigen,die ihn nicht haben. Und diejenigen,die erkrankt sind, hoffen, dass genaudieser Fortschritt in der Medizinihnen hilft, die Lebensqualität zuverbessern, oder die Krankheit heilt.Neben all diesen Errungenschaftenist eine positive Lebenseinstellungdaher entscheidend für den Erfolgder Behandlung.Der Humor ist eine der wirksamstenmenschlichen Strategien, sich demZwang des Leidens mit Würde zuentziehen. Er ist ein wichtiger Entlastungsmechanismusund verlässtganz im Gegensatz zu Neurosen undPsychosen nicht den Bereich derseelischen Gesundheit. Die Wirkungdes Humors besteht also darin, dassbelastende Emotionen nicht als ganzso bedrohlich wahrgenommen werden.Jeder von uns hat schon erlebt, wieentlastend das sein kann. Humor istdaher eine der höchsten psychischenLeistungen. Auch wenn es oftschwierig ist, sich im Leid zu entsinnen,probieren Sie es aus.Ich weiß, die Gesellschaft lässt keineTabubrüche zu, auch nicht beimThema Gesundheit. Versuchen Sie nureinmal, Menschen einfach so auf derStraße anzulächeln. Die Reaktion wirdmeistens negativ sein. Wir haben inunserem Kulturkreis sehr wohl gelernt,wann es erlaubt ist, humorvollzu sein. Im Fasching oder im Kabarettist das Lachen durchaus akzeptabel,ja es wäre schlimm, wenn man esnicht tut. Aber die positive Kraft desHumors ist gerade im Falle einerKrankheit so lebenswichtig.Schon Hippokrates ermutigte MedizinerInnen,sich vor PatientInnenfröhlich und heiter zu geben, dennHumor ist die beste Medizin gegenPessimismus und die geniale Anlage,um schwierige Lebensphasen und diedamit verbundenen Ängste und Enttäuschungenbesser zu verarbeiten.Alles Gute wünscht IhrAndreas KienzlAndreas Kienzl istHumortherapeut undleitet das Institut für VitalEm powerment in Baden (NÖ).Infos: www.ive.atgesunde stadt – winter 201327


MACHEN SIE SICH EIN BILDUND BILDEN SIE SICH WEITERPraktische Anwendung kreativer Workshop-Methoden in <strong>Gesundheitsförderung</strong>sprojekten 28. – 29.1. 2014Fokus Resilienz. <strong>Gesunde</strong>r Umgangmit herausfordernden Situationen 13. – 14.2. 2014„Auf gesundeNachbarschaft!“ 6. – 7.3. 2014„Facebook, Twitter und Co – auch was fürmeine Arbeit in der <strong>Gesundheitsförderung</strong>?“ 23. – 24.4. 2014Digital Storytelling als Methodein der <strong>Gesundheitsförderung</strong> 22. – 23.5. 2014Der Garten als Mediumin der <strong>Gesundheitsförderung</strong> 2. – 3.6. 2014Transkulturelle Kompetenzin der <strong>Gesundheitsförderung</strong> 25. – 26.6. 2014„Alles spielt eine Rolle“. Rollenspiel & Stehgreiftheaterals Methode in der <strong>Gesundheitsförderung</strong> 22. – 23.9. 2014„<strong>Gesunde</strong>s Führen mit Achtsamkeit. Führungskompetenzenfür ProjektleiterInnen von GF-Projekten“ 13. – 14.10. 2014Wunderwuzzi MultiplikatorInin der <strong>Gesundheitsförderung</strong>? 13. – 14.11. 2014Anmeldungen ausschließlich online: http://weiterbildungsdatenbank.fgoe.orgKosten jeweils für zwei Tage: 75 €Detailinformationen zu den <strong>Wiener</strong> Seminaren sowie zu den Angebotenin Niederösterreich und im Burgenland auf www.wig.or.atFoto: Flickr.com©CAYRO The GamesGESUNDHEITSföRDERUNG WISSEN

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!