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Ulrich Nachbaur, Lehrerinnenzölibat - Vorarlberg

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gegen die Jahrhundertwende sollte sich dieser Dauerkonflikt entkrampfen, 1899 eine einvernehmlicheReform der <strong>Vorarlberg</strong>er Schulgesetze gelingen.3. 1870 bis 1918 | 39Volksschule Mäder um 1890: 1903 sollte ein Konfl ikt um die Klasseneinteilung, den der „liberale“ OberlehrerErhard Katz aus Württemberg mit Schwester Euphrosyne Babl aus Bayern und Pfarrer Franz Salzmann ausfocht,„Kulturkampfwellen“ bis nach Wien schlagen (Bundschuh, Mäder).Der Vorwurf oder Verdacht, die zahlreiche Verpfl ichtung von Lehrschwestern sei wesentlich oder garallein Ausdruck einer klerikalen Schulpolitik, greift zu kurz. Unbestritten wird ihre Verpflichtung alsBeitrag und Instrument gesehen worden sein, den Charakter einer „katholischen Volksschule“ zuwahren; ähnlich wie in katholischen Gebieten der Schweiz, die sich der Säkularisierung ihrer Schulenwidersetzen. 156 Im Unterschied zur Schweiz oder dem Deutschen Reich, wo der „Kulturkampf“ starkdurch konfessionelle Gegensätze geprägt war, spielte er sich in Österreich weniger dramatisch innerhalbeiner weitgehend katholisch geprägten Gesellschaft ab. Wir können jedenfalls davon ausgehen,dass in <strong>Vorarlberg</strong> die Anstellung von Lehrschwestern katholisch-konservativen, konfessionellenSchulpolitiker willkommen und ein Anliegen war. Aber die Lehrer verpflichtete nicht der Landtag odersein Landesausschuss, sondern aus einem Dreiervorschlag der Schulgemeinden die staatliche Landesschulbehörde,auf die der Landtag nur indirekt, allerdings zunehmend Einfluss gewann.156Vgl. Crotti, Lehrerinnen, u. a. S. 402.

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