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Ulrich Nachbaur, Lehrerinnenzölibat - Vorarlberg

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2. 1774 bis 1869 | 17ligen Franziskanerinnen in Thalbach sind vier als Lehrerinnen ausgewiesen; eine wechselte zu denDominikanerinnen nach Altenstadt, drei ließen sich als Laien in Feldkirch nieder. 36Den Dominikanerinnenklöstern St. Peter-Bludenz (gegr. 1286), Altenstadt (gegr. um 1600) und Hirschtal-Kennelbach(gegr. 1422) gelang es, dank der Errichtung oder Übernahme von Schulen ihren Bestandzu sichern. 37 St. Peter hatte seine Lehrerinnen in Zofingen (Kanton Aargau) ausbilden lassen, 38Altenstadt, wie alle Lehrer der Herrschaft Feldkirch, in der „Musterschule“ des Schulreformers JohannMichael Rheinberger (1739 bis 1812) in Rankweil. 39 Die Hirschtalerinnen unterrichteten in KennelbachKnaben wie Mädchen. Nachdem ihre Klostergebäude 1796 abbrannten, kauften sie im Jahrdarauf von der Stadt Bregenz das leer stehende Kloster Thalbach mit der Verpflichtung, die städtischeMädchenschule unentgeltlich zu übernehmen, die sie im Lauf der Zeit zu einem Bildungszentrumausbauten. 40Drei Klosterschulen waren im Vergleich nicht wenig, wenn sich 1787 in Tirol (einschließlich der heuteitalienischen Landesteile) und <strong>Vorarlberg</strong> zusammen insgesamt elf Frauenklöster mit dem Mädchenunterrichtbeschäftigten. 412.2. Geringer Bedarf an LehrerinnenSeit 1782 unterstand <strong>Vorarlberg</strong> nach einem dreißigjährigen vorderösterreichischen Intermezzo wiederder oberösterreichischen Landesstelle in Innsbruck, die in Sachen Schulreform besonders fortschrittlichund bemüht war, nicht zuletzt um die Mädchenbildung. 42Neben den Trivialschulen der Gemeinden führte oder unterstützte der Staat in Bregenz und FeldkirchHauptschulen mit einem qualitativ besseren Angebot. Für Mädchen wurden statt vier nur drei Klassenangeboten. Die Hauptschule Feldkirch zählte 1780 in vier Knabenklassen 142 Schüler, 1781 in dreiMädchenklassen 116 Schülerinnen. 43 Die Mädchen wurden wie in Bregenz von einem Lehrer unterschriftunterrichtet worden, und haben der öffentlichen Prüfung beigewohnt.“ Burmeister, Frau, S. 120, schlossdaraus irrtümlich, die beiden Gräfi nnen hätten die Mädchen geprüft.36Personalstand 1782 in: Knecht, Aufhebung, S. 44–45; Fußenegger, Thalbach, S. 134–139.37Vgl. im Überblick: Ulmer, Klöster, S. 74–94, speziell S. 76 u. 78 (St. Peter), 84–85 (Hirschtal-Thalbach), 88 (Thalbach)u. 91 (Altenstadt). Zu St. Peter: Sander, St. Peter, S. 93–99; Ulmer/Schöch, Generalvikariat 8, S. 261–262 u.290–292; Volaucnik, Altenstadt, S. 164; Sinz, Kennelbach, S. 167–168.38Sander, St. Peter, S. 94.39Sander, Volksschule, S. 74. Zu Rheinberger: ebenda, S. 71–76, und Kessler, Rankweil, S. 165–169. Zu denMusterschulen: Stoll, Lehrerbildung, S. 91–95.40N. N., Schulwesen Bregenz; Ulmer, Klöster, S. 84–85.41Stoll, Lehrerbildung, S. 97.42Hölzl, Tirol 1972, passim; Hölzl, Tirol 1974; Hölzl, Tirol und <strong>Vorarlberg</strong>; Stoll, Lehrerbildung, S. 47–125; Engelbrecht,Bildungswesen 3, S. 92–93; Lechthaler, Pädagogium, S. 15–43.43StAF: Historische Akten 1256a (Schülerverzeichnis Hauptschule Feldkirch 1780) und 1256b (SchülerinnenverzeichnisHauptschule Feldkirch 1781). Für diesen Hinweis danke ich Stadtarchivar Mag. Christoph Volaucnik.Über die Lehrer geben die Verzeichnisse keine Auskunft.

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