5. 1938 bis 1945 | 149in Lochau, wo sie die Barmherzigen Schwestern (Mutterhaus Zams) betreuten und ab 1928 in einereinklassigen Privatvolksschule unterrichteten (1932 Öffentlichkeitsrecht). 1936 wurde der StandortLochau aufgelassen, die Mädchenerziehungsanstalt übersiedelte nach Viktorsberg. 794 Die Leitung einschließlicheiner einklassigen Privatvolksschule übernahmen nun Don-Bosco-Schwestern, 795 die 1928zur Unterstützung der Salesianer am Jagdberg in Schlins eine erste Niederlassung in Österreich gegründethatten. 796 Eine Privatschule für geistig benachteiligte Kinder betreuten die Kreuzschwesternseit 1909 im Marienheim in Bludenz.Die Erziehungsanstalt Jagdberg führten die Nationalsozialisten weiter. In Viktorsberg wurde 1941 eineAußenstelle des Reservelazaretts Valduna eingerichtet, 797 die Mädchenerziehungsanstalt aufgelöstund nach Kramsach (Tirol, Kloster Mariathal) verlegt, die Bludenzer Sonderschule 1940 nach Volders(Tirol). 798 Damit hatten für das Regime auch die Lehrschwestern ausgedient. 799 Die Kreuzschwesternübersiedelten mit ihren Bludenzer Buben zunächst ins Marienheim nach Andelsbuch, nach 1945 nachVolders (Landeserziehungsheim Kleinvolderberg). 8005.2. Mobilisierung aller möglichen LehrkräfteNachschub an jungen Lehrerinnen sollten die neuen Mädchenklassen der Lehrer- und LehrerinnenbildungsanstaltFeldkirch liefern, die jedoch vom Krieg in Mitleidenschaft gezogen wurde. 801 BeimBombenangriff auf Feldkirch kamen 1943 39 Schülerinnen und 3 Lehrerinnen ums Leben. 1944 wurdendie Mädchenklassen der Lehrerinnenbildungsanstalt Innsbruck angegliedert, die nach Mayrhofen imZillertal ausgelagert worden war. Die Lehrerbildungsanstalt Innsbruck war nach Zell am Ziller transferiertworden. Sie bot seit 1942 Abiturientenkurse an, die hauptsächlich von Abiturientinnen, auch aus<strong>Vorarlberg</strong>, genützt wurden; mitunter als Möglichkeit, dem Reichsarbeitsdienst zu entkommen. 802Mochten eifrige Schulreformer fordern: „Wer nicht Frau und Mutter sein möchte, darf nicht Lehrerinwerden und hat keinen Platz in den Hochschulen für Lehrererziehung.“ 803 Für das Reichserziehungs-794VLA: LSR 531/1937.795Ebenda.796Die Lehrerin Sr. Josefi ne Wittinghoff wurde von München aus entsandt, wo sich seit 1932 der Sitz einerdeutsch-österreichischen Visitatorie befand. Da die Gemeinschaft noch über keine Lehrerin mit einer österreichischenLehrbefähigung verfügte, erhielt Wittinghoff eine ministerielle Dispens.797Müller, Nazi-Interregnum, S. 21–22.798N. N., Kinderrettungsverein; Schreiber, Schule, S. 99–100; Ulmer/Schöch, Generalvikariat 8, S. 238.799Im Personalakt der Viktorsberger Schwester Josefi ne Wittinghoff (VLA: AVLReg IIa-PA) heißt es: „mit 1.9.40 inViktorsberg enthoben u. der Schule NSV zugewiesen.“800150 Jahre Kongregation, S. 56; Burmeister, Andelsbuch, S. 112; Steurer, Valduna, S. 47.801Kern, LBA Feldkirch, S. 32–33.802Für diesen Hinweis danke ich Dr. Gertrud Ettenberger, Bregenz, die 1944 den Abiturientenkurs absolvierte undanschließend an der Volksschule Blons unterrichtete. – Vgl. Lechthaler, Pädagogium, S. 269; Schreiber, Schule,S. 206–208.803Franz Kade, Nationalsozialistische Mädchenerziehung, in: Der Neue Volkserzieher 1 (1934/35), S. 234, zitiertnach: Gahlings/Moering, Volksschullehrerin, S. 127.
150 | 5. 1938 bis 1945ministerium blieb die verheiratete Lehrerin in der Schule ein Notnagel, lief ihre Beschäftigung dochdem von den Nationalsozialisten forcierten Abbau von „Doppelverdienerinnen“ im öffentlichen Dienstzuwider. 1938 teilte die amtliche Zeitschrift des Nationalsozialistischen Lehrerbundes für weiblicheErziehung und Bildung mit, der Reichserziehungsminister habe mit Rücksicht auf den zur Zeit bestehendenMangel an Schulamtsbewerberinnen sich ausnahmsweise damit einverstanden erklärt, „daßehemalige Volksschullehrerinnen und Schulamtsbewerberinnen, die verheiratet oder verwitwet sind,aushilfsweise im Volksschuldienst beschäftigt werden dürfen.“ Aber ausdrücklich nur vorübergehend.Eine Wiedereinstellung von Lehrern und Lehrerinnen, die nach dem Gesetz über die Wiederherstellungdes Berufsbeamtentums (§ 4) als politisch unzuverlässig entlassen worden sind, solle jedoch„bis auf weiteres“ nicht in Frage kommen. 804 Als später immer mehr Lehrer als Soldaten benötigtwurden, waren die Behörden nicht mehr wählerisch und verpflichteten wieder etliche der Verfemtenin untergeordneter Stellung.Mit Kriegsbeginn 1939 und immer weiteren Kriegsdienstverpflichtungen der Lehrer wurden dieSchulen wieder weiblich. Erneut wurden Pensionisten und Pensionistinnen ebenso reaktiviert wieverheiratete ehemalige Lehrerinnen. 805 Ob bereits 1938 verheiratete Lehrerinnen über kurzzeitigeVertretungen hinaus als Aushilfslehrerinnen verpflichtet wurden, wird sich nur mühsam ermittelnlassen. 806 Vermutlich wurden mit Schulbeginn 1939/40 die ersten fünf „Frau Lehrerinnen“ auf Dauerengagiert; 807 darunter eine Lehrerin, die 1933 in Berlin wegen „nicht arischer Zugehörigkeit“ aus demSchuldienst entlassen worden war. 8081940 wurde den Behörden rückwirkend mit Kriegsbeginn generell die Möglichkeit eingeräumt, verheirateteBeamtinnen – und dazu zählten inzwischen auch die Volksschullehrerinnen – trotz finanziellerAbsicherung im Dienst zu belassen und Kolleginnen, die aus diesem Grund entlassen worden waren,als Beamte auf Widerruf wieder in Dienst zu stellen. 809Bewerberinnen mit pädagogischer Vorbildung, wie Kindergärtnerinnen, Jugendleiterinnen usw., konntensich zu Schulhelferinnen umschulen lassen. 810 Zu den Absolventinnen der Abiturientenlehrgänge804N. N., Verheiratete Volksschullehrerinnen.805Vgl. Winkel, Volks- und Hauptschulen, S. 150–164; Dachs, Schule in der Ostmark, S. 461–462.806Der Akt VLA: LSR 730/1938, der vermutlich Aufschluss geben könnte, hatte laut undatiertem Einlagezettel einBeamter des Landesschulrats zu sich genommen.807VLA: LSR 1796/1939: Maria Neumair geb. Ludwig, Helene Seelos geb. Kutzer (im September 1938 wegenVerheiratung ausgeschieden, ab November 1938 bereits drei Monate Vertretung in Dornbirn), Hedwig Kert geb.Hirtmayr, Elisabeth Flach geb. Weidner, Anna Schütz geb. Madlener. Nur Seelos und Schütz hatten zuvor schonin <strong>Vorarlberg</strong> unterrichtet.808VLA: AVLReg IIa PA, Neumair Maria geb. Ludwig: Lebenslauf, n. d. Maria Neumair unterrichtete in Lustenau-Rheindorf und Bregenz-Rieden. Sie war mit einem Elektroinstallateur verheiratet, der sich 1941 in Bezau selbständigmachte. Um ihn unterstützen zu können, ersuchte Maria Neumair um Entlassung aus dem Schuldienst,was ihr gewährt wurde. Seelos, Kert und Flach wurden 1945 abgebaut. Schütz, die inzwischen von ihrem Ehemanngetrennt lebte, konnte letztlich im Schuldienst bleiben.809Zweite Verordnung über Maßnahmen auf dem Gebiet des Beamtenrechts 03.05.1940, RGBl. I 1940, S. 732, §2. – Vgl. Said, Lehrerinnen, S. 124–125.810Vgl. VTB 16.09.1940, S. 6 (Zur Behebung des Lehrermangels).
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