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Ulrich Nachbaur, Lehrerinnenzölibat - Vorarlberg

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4. 1918 bis 1938 | 143führung der allgemeinen Wehrpfl icht 1936 wurde wie für andere Verwaltungszweige die militärischeAusbildung grundsätzlich zur Aufnahmevoraussetzung in den Schuldienst. 757 Bis 1938 sollte die Zahlder stellenlosen LBA-Absolventinnen und -Absolventen auf über 100 anwachsen. 7581937 kamen auf eine freie Lehrstelle in Niederösterreich 1.300 Bewerber, in Wien 740, in Oberösterreich528, in der Steiermark 383, in Tirol 145, in Salzburg 118, im Burgenland 65, in <strong>Vorarlberg</strong> 54, inKärnten 50. 759 Der vergleichsweise „geringe“ Stellenandrang wird den <strong>Vorarlberg</strong>er Anwärterinnenund Anwärtern in ihrer aussichtslos scheinenden Lage kein Trost gewesen sein. Die Sparmaßnahmentrotz Überschüssen im Landesbudget förderten auch in Lehrerkreisen Sympathien für die ab 1933 verbotenenationalsozialistische Bewegung. 760 Gleichzeitig drohten Lehrern wie anderen öffentlich Bedienstetenbei unzulässiger politischer Betätigung Disziplinarmaßnahmen bis hin zur Entlassung. 7614.14. Unmut über neue LehrschwesternstellenFür großen Unmut in der weltlichen Lehrerschaft sorgten Gemeinden, die sich trotz Lehrerarbeitslosigkeitum die Umwandlung von Lehrerinnenstellen in Lehrschwesternstellen bemühten. Eine neue,zusätzliche Stelle für eine Lehrschwester wurde von 1918 bis 1938 nur 1930 in Bürs geschaffen, wodie Barmherzigen Schwestern schon seit 50 Jahren wirkten. Das Mutterhaus Innsbruck hatte allerdingsklar signalisiert, dass es auf absehbare Zeit nicht in der Lage sei, eine dritte Lehrschwesternach Bürs zu entsenden. Die Stelle wurde provisorisch mit einem Lehrer, 1934 mit einer weltlichenLehrerin besetzt. 762Die Barmherzigen Schwestern waren eigentlich schon lange nicht mehr in der Lage, zusätzlicheLehrverpfl ichtungen zu übernehmen. Es fehlte ihnen an Nachwuchs. 763 So wurden auch drei ihrerLehrschwesternstellen in weltliche Lehrerinnenstellen umgewandelt (Altach 1920, Lauterach 1920,Rieden 1937). 764 Besser scheint es den Kreuzschwestern ergangen zu sein, die sich von den BregenzerwälderGemeinden Au und Schoppernau anwerben ließen.757StenSib 15. VLT 1935, Blg 34, 9. Sitzung 04.12.1935, S. 94–96; LGBl. Nr. 3/1936.758VLA: LSR 683/1938.759Hackl, KTL, S. 75.760Schreiber, Sparpaket.761LGBl. Nr. 28/1934.762VLA: LSR 1103/1939: Systemisierung, Umsystemisierung und provisorische Errichtung von Lehrschwesternstellenseit 1899, n. d. (1938); Amtsvermerk zur Aufstellung der Systemisierung von Lehrschwestern seit 1899,zu Punkt 4, n. d. (1938).763So hätten den Lehrschwestern 1937 schlüsselgemäß 15 Ständigkeitserklärungen zugestanden, mangels jungerLehrschwestern konnten aber nur 3 Ständigkeitserklärungen erfolgen (VLA: LSR, Sch. 134: Protokoll LSRSitzung 20.12.1937, TOP 3). Schon seit Jahren wurden daher überproportional viele weltliche Lehrerinnen fürdefinitiv erklärt.764VLA: LSR 1103/1939: Systemisierung, Umsystemisierung und provisorische Errichtung von Lehrschwesternstellenseit 1899, n. d. (1938).

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