Tabelle 18: Anteil weiblicher Lehrpersonen im engeren Sinn an öffentlichen Pfl ichtschulen in Österreich 1926und 1932 in Prozent 1) Volksschulen Bürgerschulen/Hauptschulen zusammen4. 1918 bis 1938 | 1331926 1932 1926 1932 1926 1932Burgenland 28,2 29,5 23,0 33,3 27,9 29,9Kärnten 34,3 34,8 28,8 28,5 33,6 33,8Niederösterreich 29,7 35,7 24,4 28,8 28,9 34,0Oberösterreich 36,8 38,3 35,5 36,8 36,6 38,0Salzburg 30,8 32,9 32,6 30,8 31,0 32,5Steiermark 51,7 52,3 40,1 38,4 50,4 49,7Tirol 47,9 46,9 37,8 43,4 46,8 46,4<strong>Vorarlberg</strong> 34,5 34,7 26,5 31,1 34,0 34,4Wien 55,3 58,9 46,7 45,2 52,1 53,2Gesamt 41,5 43,4 39,8 38,2 41,2 42,21)Lehrpersonal ohne Religionslehrer und Handarbeitslehrerinnen jeweils am 31.10.Quellen: Statistisches Handbuch Österreich 8 (1927), S. 178, und 14 (1933), S. 208; eigene Berechnungen.Der niederösterreichische Landtag hob 1919 den <strong>Lehrerinnenzölibat</strong> für das ganze Land wieder auf. 693Die Sozialdemokraten nahmen einige Jahre später für sich in Anspruch, die geplante Wiedereinführungverhindert zu haben. 694Das „rote Wien“, das mit 1. Jänner 1922 aus dem „schwarzen Niederösterreich“ herausgelöst und alsBundesland verselbständigt wurde, verankerte in seinem Lehrerdienstgesetz sogar ausdrücklich, dassdas Heiraten keiner Bewilligung bedarf. 695 Gingen Wiener Lehrerinnen oder Lehrer dagegen eine Lebensgemeinschaftohne Eheschließung ein, war das ab 1935 ein Dienstvergehen, das die Entlassungzur Folge hatte, 696 wohl um eine Umgehung der Abbau- und Sparmaßnahmen zu verhindern. Die Verehelichungeiner befristeten, jederzeit kündbaren Hilfslehrerin galt fortan als Austrittserklärung. 697In der Steiermark wurde das Eheverbot für Lehrerinnen 1919 ebenfalls aufgehoben und die Ehefreiheitrückwirkend auch allen Lehrerinnen eingeräumt, die während des Krieges einen „Nichtlehrer“geheiratet hatten und auf Kriegsdauer dennoch im Dienst belassen worden waren. 698 Ab 1924 wurdendie Lehrerinnen wieder auf Ehen mit Lehrern beschränkt, Ehen mit „Standesfremden“ bedurften693LGBl. Nr. 84/1919, § 78; auch das Lehrerdienstgesetz, LGBl. Nr. 122/1924 (BGBl. Nr. 297/1924), mehrfachnovelliert und wiederverlautbart mit LGBl. Nr. 106/1937, enthält keine Beschränkungen.694Goldenberg, Zölibat, S. 6.695 LGBl. Nr. 72/1923 (BGBl. Nr. 443/1923), § 41.696LGBl. Nr. 8/1935, Ergänzung § 41 Lehrerdienstgesetz 1923.697LGBl. Nr. 6/1935. – Zu den Hilfslehrern vgl. LGBl. Nr. 57/1933 (BGBl. Nr. 521/1933), mit Druckfehlerberichtigung.698LGBl. Nr. 67/1919.
134 | 4. 1918 bis 1938einer Bewilligung, die die Landesregierung aber nur „ganz ausnahmsweise“ erteilen durfte und dabeiin erster Linie auf die Zahl der stellenlosen definitiven oder reifegeprüften Lehrpersonen Rücksichtzu nehmen hatte. 699 Genehmigungen für „standesfremd“ verheiratete Lehrerinnen, im Schuldienstverbleiben zu dürfen, wurden in der Praxis auf zwei bis drei Jahre befristet, die Lehrerinnen musstenimmer wieder um Verlängerung ansuchen. 700Der Kärntner Landtag beschloss 1920 ein eigenes Gesetz betreffend die Aufhebung des Eheverbotsfür die weiblichen Lehrkräfte, das jedoch mit Änderungswünschen des Bundes erst 1922 in Krafttreten konnte. 701 Allerdings konnten fortan nur ständig angestellte Lehrerinnen heiraten, und die nurmit einer Bewilligung, die ihnen ohne Angabe von Gründen und ohne Rechtsmittel verweigert werdenkonnte; und Lehrerinnen, die infolge ihrer Verehelichung den Anforderungen ihres Berufes nichtmehr in befriedigender Weise genügen können oder wollen, waren disziplinarrechtlich zu behandelnbzw. in den Ruhestand zu versetzen. Für Aushilfs-, Probe- und Unterlehrerinnen galten weiterhin diestrengen Verbotsbestimmungen. Aber auch die dauernd angestellten Lehrerinnen und Kindergärtnerinnenwurden schrittweise wieder in zölibatäre Schranken gewiesen. 1926 wurde mit dem neuenLehrergehaltsgesetz verfügt, dass Lehrerinnen, die nach einer anrechenbaren Dienstzeit von wenigerals 15 Jahren in den dauernden Ruhestand treten, im Falle ihrer Verehelichung keinen Anspruch aufRuhegenuss haben. 702 An diese Frist knüpften die Gesetzgeber bei der Novellierung 1929 an: Dauerndangestellte Lehrerinnen und Kindergärtnerinnen konnten künftig erst mit einer anrechenbarenDienstzeit von 15 Jahren heiraten, dann allerdings ohne Bewilligung. 703 1934 verordnete der Landeshauptmannschließlich im Zuge von Sparmaßnahmen, dass weibliche Lehrkräfte mit mindestens 15Dienstjahren im Falle ihrer Verehelichung aus dem Dienst ausscheiden. 704 Damit galt auch in Kärntenwieder für alle Lehrerinnen der Zölibat.In jenem Teil Deutschwestungarns, der 1921 als „Burgenland“ zu Österreich geschlagen wurde, bliebzunächst das ungarische Schulrecht aufrecht, in dem formal kein <strong>Lehrerinnenzölibat</strong> existierte. 705 DasBurgenland wird denn in der Literatur neben Wien und Niederösterreich auch regelmäßig zu den Ländernmit Ehefreiheit gezählt. Dabei wurde häufig übersehen, dass das Burgenland 1930 die steirischeRegelung übernahm und die Lehrerinnen auf Ehen mit Lehrern beschränkten. 706 1934 führte das Burgenlandim Rahmen eines „Doppelverdienergesetzes“ das Heiratsverbot ein, und verheiratete Frauendurften ausdrücklich nicht mehr in den Schuldienst aufgenommen werden. 707699LGBl. Nr. 97/1923 (BGBl. Nr. 435/1923), § 3 Abs. 2. „Ganz ausnahmsweise“ wurde mit der Novelle LGBl. Nr.44/1926 (BGBl. Nr. 211/1926) durch „nach Billigkeit“ ersetzt.700Goldenberg, Volks- und Hauptschullehrerin, S. 250.701LGBl. Nr. 36/1922, kundgemacht am 28.03.1922 (BGBl. Nr. 169/1922). – Vgl. Schlesinger, Zölibat.702LGBl. Nr. 27/1927 (BGBl. Nr. 129/1927), § 13 Abs. 1 lit. d.703LGBl. Nr. 14/1929 (BGBl. Nr. 132/1929), Art. I zu § 13, Art. IV; Wiederverlautbarung LGBl. Nr. 42/1929, § 13Abs. 1.704LGBl. Nr. 46/1934, § 10 Abs. 1 lit. b.705Zimmermann, Frauenbewegung, S. 1391–1392. – Zur Sonderentwicklung im Burgenland: Engelbrecht, Bildungswesen5, S. 126–132; Prickler, Schul- und Bildungswesen, S. 55–60.706Neupensionsgesetz, LGBl. Nr. 39/1930 (BGBl. Nr. 91/1930), § 3 Abs. 2.707LGBl. Nr. 40/1934 (BGBl. Nr. 170/1934), § 7.
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