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DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE - vLw NRW eV

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Februar / März 2013G 1771 LeitartikeL/ 58. JahrgangI<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong>VerBaND Der LeHreriNNeN UND LeHrer aN WirtSCHaFtSSCHULeN NrW e. V.2/2013einkommensrunde 2013: Stirn bieten – Flagge zeigen!<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13im Fokus: Berufskollegs im Mittelpunkt zweier Gutachten


LeitartikeL1LEITArTIKELEinkommensrunde 2013: Stirn bieten – Flagge zeigen!einkommensrunde 2013Wenn Sie diese „kaufmännische Schule“ in Händen halten,werden viele von ihnen an der großen Demonstration am 6.März in Düsseldorf teilgenommen haben. egal, wie derStand ist: Für uns als <strong>vLw</strong>-Mitglieder und somit als Mitgliedereiner Fachgewerkschaft im dbb gelten im rahmen vontarifveranstaltungen die folgenden Grundsätze:Stirn bieten, Flagge zeigen!Das sind die Mittel, die unserem dbb-Vertreter Willi russ imrahmen der derzeitigen tarifverhandlungen in Berlin denrücken stärken und zugleich der arbeitgeberseite zeigen,wie ernst es uns mit unseren Forderungen ist.zur Unterstützung der Forderungen der Verhandlungsführerauch des einsatzes der Betroffenen selbst. als Mitglieddes <strong>vLw</strong> erhalten die tarifbeschäftigten Lehrkräfte ihrerseitsfür die Zeit, wo sie an einem vom dbb und <strong>vLw</strong> ausgerufenen(Warn-)Streik teilnehmen, Unterstützung.Wie wichtig eine nachhaltige Unterstützung sein wird,belegt schon allein die tatsache, dass der Dienstherr dieSchulleitungen schon frühzeitig beauftragt hat, die anzahlder Streikenden nebst anzahl der ausgefallenen Unterrichtsstundenunverzüglich zu melden!in allen Bezirken gibt es <strong>vLw</strong>-ansprechpartner, die im Fallevon Warnstreiks oder Streiks kontaktiert werden können.Stirn bieten:Das können nur die tarifbeschäftigten <strong>vLw</strong>-Mitglieder,indem sie – als Mitglied einer Lehrerfachgewerkschaft imdbb – ihre rechte wahrnehmen. Sie sind es, die im rahmenvon arbeitskämpfen tariffähiger Parteien – hier des dbb –den Forderungen am Verhandlungstisch kräftig Nachdruckverleihen können, sei es im rahmen von Warnstreiks oderStreiks. Nur sie als tarifbeschäftigte können streiken!!!Die Forderung, die im rahmen der tarifverhandlungen ausschließlichdie Lehrkräfte betrifft, lautet:Tarifierung einer Entgeltordnung für Lehrkräfte!Bisher hatte sich die arbeitgeberseite stets geweigert, eineeigene entgeltordnung für Lehrkräfte zu vereinbaren, was– je nach Voraussetzungen – zu einer einseitig vorgegebeneneingruppierung nach Gutsherrenart geführt hat.Wenn wir Lehrkräfte wollen, dass die tarifierung Wirklichkeitwird und auch zu vernünftigen ergebnissen führt,müssen wir bereit sein, wenn es zum Schwur kommt. Ohneunsere Unterstützung – insbesondere die der tarifbeschäftigtenLehrkräfte im <strong>vLw</strong> – läuft die Warnung des Verhandlungsführersdes dbb, Willi russ, vom 31. Januar 2013 insLeere: „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Mit nur drei verabredetenVerhandlungsrunden und ohne Schlichtungsvereinbarungwird es im März ganz schnell zum Schwurkommen. Wenn wir bis dahin den Durchbruch nicht schaffen,drohen Scheitern, Urabstimmung und vielleicht sogararbeitskampf. ich kann die arbeitgeber nur davor warnen,die entschlossenheit der kolleginnen und kollegen vor Ortzu unterschätzen. Nehmen Sie beispielsweise die krankenschwestern,Straßenwärter, Lehrerinnen oder it-Spezialistenim Landesdienst – die werden konsequent für ihreinteressen eintreten.“Der dbb hat für Warnstreiks die Freigabe erteilt: das resultatzweier ergebnisloser Verhandlungsrunden. Damit bedarf esFlagge zeigen:Das können alle beamteten Mitgliederdes <strong>vLw</strong> in ihrer unterrichtsunddienstfreien Zeit. Der <strong>vLw</strong> hatalle Mitglieder aufgefordert, dieForderungen des dbb nach einerentgeltordnung sowie nach einererhöhung der tabellenentgelte um6,5 % durch Präsenz zu unterstützen!Neben der kollegialen Unterstützungder Forderungen der tarifbeschäftigtenkolleginnen undElke Vormfennekollegen geht es schließlich auch um die zeit- und inhaltsgleicheÜbertragung des materiellen Gehalts der tarifeinigungauf den Beamtenbereich.Wir dürfen nicht zulassen, dass uns zum wiederholten Malvon anderen Berufsgruppen nachträglich vorgehalten wird,dass Lehrkräfte bundesweit insgesamt zu wenig Präsenzgezeigt hätten. Präsenz ist u. a. möglich im rahmen vondbb-organisierten Demonstrationen und Protestveranstaltungen.Handeln allein ist der Maßstab – der zählt!„Stirn bieten, Flagge zeigen, Mitgliedim <strong>vLw</strong> werden“, das ist unser Sloganim Vorfeld der arbeitskampfmaßnahmengewesen, damit Beamtenbundund tarifunion nachhaltigLehrerinteressen in den tarifverhandlungendurchsetzen können!Dass der dbb schon lange nicht mehr nur für die interessender verbeamteten Beschäftigten steht, hat sich in der Persondes neu gewählten Bundesvorsitzenden klaus Dauderstädt,selbst tarifbeschäftigter, personalisiert. Der <strong>vLw</strong> hat hier alsFachgewerkschaft in der Vergangenheit auf Bundesebene<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


aUSSCHÜSSe3ArbEITSKrEIS FACHLEHrErINNEN UND FACHLEHrErFragebogenaktion – Fachlehrerinnen und Fachlehrer –bitte melden!kleine auswahl von ergebnissen zur Fachlehrersituation an kaufmännischen Berufskollegs und deren erkenntnisseSeit über 15 Jahren sind keine einstellungen mehr in der Laufbahn§ 59 LVO erfolgt, weil diese Fachlehrerlaufbahn geschlossenwerden soll. in dieser Zeit hat sich in der schulischen Landschaftund natürlich auch bei den Fachlehrerinnen und Fachlehrernviel getan. So gab es in den Jahren 2000 – 2003 eineWeiterqualifizierungsmaßnahme für die Fachlehrerschaft zurtechnischen Lehrerin bzw. zum technischen Lehrer. Daranhaben eine Vielzahl von Fachlehrerinnen und Fachlehrer ankaufmännischen Berufskollegs teilgenommen.Um die anzahl und den Status der im Dienst befindlichenFachlehrerinnen und Fachlehrer zu erhalten, ist mit Unterstützungunserer Vorsitzenden, elke Vormfenne, eine e-Mailabfrageaktionan die kaufmännischen Berufskollegs in ganzNordrhein-Westfalen gegangen. Die abfrageaktion hat einensehr guten rücklauf gehabt. Über 70 % rückmeldungenerfolgten – auch von Berufskollegs, die keine Fachlehrerinnenund Fachlehrer mehr beschäftigen. Gute 50 % rückmeldungenresultierten von den im Dienst befindlichen kolleginnenund kollegen. Deshalb kann die auswertung alsrepräsentativ angesehen werden. einige ergebnisse dieserabfrage sind nachfolgend grafisch dargestellt und sprecheneine eindeutige Sprache, wenn es um die interpretationdieser Zahlenwerte geht.605040302010035 - 45 Jahre 46-55 Jahre 56-65 JahreAltersstruktur: Fachlehrerinnen und Fachlehrer an kaufmännischen BerufskollegsGrafik 1:Unsere Fachlehrerschaft verfügt über einen sehr hohenberuflichen erfahrungsschatz und ist daraus folgernd natürlichüberwiegend älter.Betrachtet man die Fachlehrersituation insgesamt, so bildendie größte Gruppe die weiterqualifizierten Fachlehrerinnenund Fachlehrer in eG9/a10t. in der eigentlichen Laufbahn§ 59 LVO befinden sich nur noch wenige Fachlehrerinnenund Fachlehrer (16 %). Nichterfüller/-innen bilden mit 24 %eine Gruppe, die nicht vergessen werden darf. einige Fachlehrerinnenäußerten den Wunsch an einer Weiterqualifizierungteilnehmen zu dürfen, um fächerübergreifend unterrichtenzu können.Unsere berufsgruppe darf beim Ministerium für Schuleund Weiterbildung NrW nicht vergessen werden!<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


4aUSSCHÜSSeFachlehrersituation: Vergütung/Besoldung insgesamtGrafik 2:Die weiterqualifizierten Fachlehrerinnen und Fachlehrerarbeiten im Durchschnitt schon 11 Jahre als technischeLehrerin oder technischer Lehrer mit vorwiegendem einsatzim Fach informationswirtschaft – wie grundständig ausgebildeteLehrerinnen und Lehrer an kaufmännischen Berufskollegs.Dabei haben die weiterqualifizierten Fachlehrerinnenund Fachlehrer keine aussicht auf eine Beförderungnach a11t/eG 10. Dies ergibt sich aus dem derzeitigenHaushaltsplan – aber auch aus laufbahnrechtlichen Gründen.Denn beide Laufbahnen (§§ 59 und 60 LVO) sind quasi„tote Laufbahnen‘‘. Profitiert haben die Werkstattlehrer(§ 58 LVO) – größtenteils männliche Fachlehrer –, weil diese5 Jahre vorher ihre Weiterqualifizierung hatten und somitüber eine längere Dienstzeit in der Laufbahn als technischeLehrer/-innen verfügen. Seit über 17 Jahren (Werkstattlehrerinnen/Werkstattlehrer)bzw. 12 Jahren (Fachlehrerinnenund Fachlehrer) gab es keine Weiterqualifizierung mehr fürunsere Fachlehrerschaft. etwa über 11 Jahre lässt das LandNrW „billige Fachlehrerkräfte‘‘ ohne Besoldungs- bzw.Höhergruppierungsgewinn an kaufmännischen Berufskollegsarbeiten. Denn diese „erfüllergruppe‘‘ kam meist vona10F nach a10t und die tarifbeschäftigten verbleiben ineG 9. engagement und motivierte Schularbeit bedarf aberauch eines finanziellen anreizes. Und die technischen Lehrerinnenund Lehrer an kaufmännischen Berufskollegshaben eine bessere Besoldung/Vergütung verdient! Sie istlängst überfällig!Menschlich und ethisch ist es nicht zu verstehen, dass hiereine kleine weibliche Fachlehrergruppe praktisch „vergessen‘‘wird.§ 60 LVO: Laufbahn Technische LehrerGrafik 3:Das Ungleichgewicht in dieser Laufbahn ist in der Grafik 3gut zu erkennen. Nur 22 % der ehemaligen Fachlehrerinnenund Fachlehrer haben den Sprung nach eG10 bzw. a11tbereits geschafft. Ob sich alle 78 % der erfüllergruppe (eG9/a10t) auch in ein Beförderungsverfahren mit dienstlicherBeurteilung begeben würde, ist nicht abgefragt worden.Deshalb bitte ich diese kolleginnen und kollegen unter demBetreff a11t/eG10 und regierungsbezirk um eine kurzee-Mail-Mitteilung an mich.Meine e-Mail-adresse lautet:renate.Buecker@t-online.deauf genügend Mitteilungen freue ich mich. Denn dannkönnen weitere Schritte überlegt und in angriff genommenwerden. allen Schulleitungen möchte ich auf diesem Wege– auch im Namen von elke Vormfenne – ein herzliches Dankeschönfür ihre rückmeldung geben.Renate BückerVorsitzende des ArbeitskreisesFachlehrerinnen und Fachlehrer <strong>vLw</strong><strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


6aktUeLLeSDa die Lernsituation im rahmen der didaktischen Jahresplanungzeitlich hinter der Behandlung von riester-gefördertenrentenversicherungen angesiedelt ist, bietet sich zudemeine Gelegenheit, grundsätzliche elemente der riester-Förderung (Prüfung der Zulagenberechtigung, Höhe derZulagen, Günstigerprüfung etc.) anhand des vorliegendenFalles erneut zu thematisieren und damit zu vertiefen.Darüber hinaus folgt auch diese Lernsituation dem Prinzipder fächerübergreifenden Vernetzung. es geht nämlichweiterhin darum, die eheleute in ihrem entschluss zu bestärken,die Vorteile des „Wohnens in den eigenen vier Wänden“zwecks finanzieller absicherung im alter zu genießen.an dieser Stelle ergeben sich Bezüge zum Fach Politik. imrahmen des Politikunterrichts kann die Lernsituation aufgegriffenund um spezifische inhalte dieses Faches ergänztwerden. entsprechende Materialien hierzu stellte klausGötte vor.im Zuge eines systematischen aufbaus von Beratungskompetenzwurde als Handlungsprodukt für die im zweitenBlock der Unterstufe angesiedelte Lernsituation einkundeninformationsgespräch festgelegt. Laut einstiegsszenariowird unterstellt, dass der notwendige Finanzierungsbedarffür das Objekt in einem vorausgegangenen Beratungsterminbereits ermittelt wurde.<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


aktUeLLeS7Josefine Pika, „konzeptionistin erstausbildung“ bei derCommerzbank, zeigte den versammelten Bankenlehrerinnenund -lehrern auf, wie die erstausbildung bei derGroßbank abläuft. Neben dem Besuch der öffentlichenBerufsschulen stehen die weiteren elemente „Basisqualifikation“und „Beraterqualifikation“ auf der agenda der Großbank.Die sog. „Basisqualifikation“ wird durch einen privatenBildungsträger geleistet, der die auszubildenden in berufsbildspezifischeninhalten zusätzlich zum Berufsschulunterrichtschult. außerdem werden durch die Commerzbankselbst-unternehmensspezifische inhalte in der sog. „Beraterqualifikation“vermittelt. ein eigenes Notebook gehört dabeifür die auszubildenden aG zur Standardausrüstung.Die Schülerinnen und Schüler sollen nun den Folgeterminzu diesem ersten Gespräch gestalten. Bei diesem Folgetermingeht darum, den kunden die Vorteile und genauenModalitäten einer Wohn-riester-Förderung in sachgerechterWeise darzulegen.Zum abschluss der Fachtagung erörterten Josefine Pika undSsonja Peter ihre konzepte zum aufbau von Beratungskompetenzin Banken. Ssonja Peter, „Leitung Qualifizierung“bei der Commerzbank aG, stellte zu anfang klar, dassman vom negativ behafteten image des „Bangsters“ wiederzum positiveren „Bankier“ zurückmöchte. Marktforschungsergebnissebelegen, dass Fairness und kompetenz als diekriterien wahrgenommen werden, die vor allem zu dieserimagebildung beitragen.Die Beratungskompetenz bei der Commerzbank aG werdedurch einen fortlaufenden Prozess umgesetzt. Der erfolgshebelsei dabei die fachliche und vertriebliche kompetenz.Dazu gehöre auch ein Medienmix aus Online-Lern-Programmen,Studienbriefen, Learning-Nuggets und Seminaren. einweiterer Schwerpunkt ist die Behandlung von kundenbeschwerden.an praktischen Beispielen konnte die referentindiese Umsetzung lebendig vorstellen.Referenten der 14. Fachtagung (v. l. n. r.): Michael Wachs,Susanne Zankl, Dr. Günter Wierichs, Ssonja Peter,Josefine Pika, Klaus GötteDie Powerpoint-Präsentationen sowie die Lernsituationkönnen auf der bekannten internetseite des Schulministeriumseingesehen werden (bzw. im Netz suchen unter demStichwort „Praxistransfer Banken“). Die nächste Fachtagungfindet im Juni 2013 statt. Das genaue Datum wird auf dergenannten internetseite veröffentlicht.Text: Klaus Götte, OV BrilonDr. Günter Wierichs, OV Düsseldorf IFoto: Norbert FedelerFOrtBiLDUNGSVeraNStaLtUNGeN MärZ UND aPriL 2013• Mathe für die höhere Berufsfachschule– Ökonomische anwendungen aus analysis und Lineare algebra• Visualisierung von Wissen im Kooperativen Lernen• Islam – Integration in Schule und Gesellschaft• Schwierige Gesprächssituationen in Konferenzen und Besprechungen• Bilanzanalyse in der Fachschule für Wirtschaft• Rund um Google: die Suchmaschine als Marketinginstrument• Wiki macht Schule• Einmaleins des kooperativen und schüleraktiven Unterrichts• Diagnose und individuelle Förderung im Englischunterricht am BK• Das Antidiskriminierungsgesetz• Zeit- und Selbstmanagement für Lehrkräfte• Bilingualer VWL-Unterricht (I)• Verbindende Kooperation trainieren<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13• Microsoft Excel 2010 Basics (Anfänger)Stiftung <strong>NRW</strong>


8aktUeLLeSEine Lehrertätigkeit ist auch eine Führungsaufgabeeinleitungein Lehrer 1 braucht Führungsqualitäten. Die beste Führungsqualitätist die, um die er weiß und die er bewusst einsetzt.Hier treffen ansätze aus der Wirtschaftspsychologie undansätze aus der Pädagogik zusammen, wobei das Ziel einegegenseitige Bereicherung ist.Natürlich ist ein Lehrer in einer anderen Position als ein Manager.Seine Schüler sind nicht bei ihm angestellt. Und das ist nureiner der zu benennenden Unterschiede. aber trotz aller Unterschiede,auf die hier gar nicht näher eingegangen wird, da sieauf der Hand liegen, lässt sich der Vergleich zwischen einemLehrer und einer Führungskraft in einem Unternehmenziehen. Und sei es nur, um daraus als Lehrer positive anregungenfür das eigene Lehrerverhalten zu entnehmen und imSystem Schule eine Nische zu finden, die ihm (mehr) autonomesHandeln gestattet.Die Führungsposition im System „Bildung“Sofern ein Lehrer nicht gleichzeitig Lehrkraft und in derPosition des Schulleiters ist, ist er als nachgeordneteFührungskraft in einer „Sandwichposition“. einerseits musser gegenüber der Schulleitung und auch den eltern derSchüler seine Leistung darlegen, sich kritik stellen und seinLehrerverhalten rechtfertigen. Und andererseits muss erseine Schüler anleiten und will sie zu guten Lernerfolgenführen. Führung wird umso schwerer, je weniger man autonomhandeln kann. Das ist ein großes Dilemma für dasSystem Schule. Das liegt nicht nur an der oben benanntenSandwichposition der allermeisten Lehrkräfte. Das SystemSchule erlaubt oft zu wenig autonomes Handeln. teilweiseist das durch soziale Normen bedingt und teilweise durchbürokratische einengungen, unflexible Strukturen, personelleengpässe, ständigen Wandel in äußeren rahmenbedingungenetc. es geht nun nicht darum, Normen undStrukturen zu verteufeln, aber sie scheinen doch raumgreifendergeworden zu sein als es gut tut. Da ein einzelner (undauch eine ganze Schule kann das nicht) das System „Bildung“nicht ändern wird, gilt es, sich im System so gut es gehteinzurichten, sich seine autonomie möglichst zu erhaltenund darüber indirekt auch etwas zum entwicklungsprozessdes Systems beitragen zu können. Je größer das System ist– und das System Bildung ist sehr groß –, umso langsamerändert es sich, und umso wichtiger ist die Selbstfürsorgealler einzelnen Systemmitglieder. eigene Führungskompetenzenzu fördern und an emotional-mentaler Sicherheitund Handlungsfreiraum zu gewinnen, ist dabei ein teil derSelbstfürsorge.1) Es wird im Text der besseren Lesbarkeit halber die männliche Form benutzt undauf die Dopplung von Lehrer und Lehrerin oder Lehrer/-in bewusst verzichtet.Fallbeispiel: Hannes (54 Jahre);Lehrer an einem Berufskollegich war tief in einer Depression. Zum Glück kann ichsagen „ich war“, denn inzwischen geht es mir schonwieder besser. ich will nicht mal sagen, dass ich imBeruf ausgebrannt war, oder dass die arbeit mit denSchülern mir den Garaus gemacht hätte. Nein, diearbeit mit den Schülern war für mich wichtig. Siebedeutet mir viel. Sie ist mein Beruf. ich hatte nur nichtmehr die kraft zu arbeiten, Unterricht vorzubereitenund zu halten, zu korrigieren. ich bin nach und nachimmer mehr aus den Latschen gekippt, konnte nichtmehr schlafen, hatte zu nichts Lust, musste mich in dieSchule zwingen, konnte mich nicht konzentrieren. ichhabe mich auch außerhalb des Berufes sehr zurückgezogen,habe immer weniger machen können undwollen. keine kraft, kein interesse. in meiner therapiehabe ich erstmals verstehen lernen müssen: michverstehen, meine Grenzen, meine Bedürfnisse, meineerwartungen an mich und andere, auch meine erwartungenan mich als Lehrer, meine kollegen, die Schulleitungund die Schüler. eigentlich habe ich immer einideal angestrebt, das aber nur zum teil meines war.Das ideal eines Lehrers, das ideal des Vaters, des Partners,des guten Freundes, des netten kollegen. ichselbst verschwand immer mehr.Nicht, dass ich nicht immer noch ein guter Lehrer seinwill. Und ein guter Vater usw. aber ich habe gelernt,dass ich dieses Ziel nicht erreichen kann, wenn ichnicht auf MiCH achte. Wenn ich meine Bedürfnisse ausden augen verliere und zu viele normative Vorstellungendarüber, was denn ideal sei, von anderen übernehme.ich war zu sehr identifiziert mit dem Wunschnach diesem ideal, habe mich zu wenig abgegrenzt, zuwenig nach innen geschaut. ich war zu sehr dabei,andere zu verstehen und sie dann zu schonen, anstattauch mal zu fordern. ich versuche, das nun zu ändern.in kleinen Schritten, denke ich, bin ich da auch aufeinem guten Weg.Vielfalt der rollenerwartungen an Lehrer alsFührungskräfteWir leben und handeln in Beziehungen. Wie wir uns in einsoziales Gefüge einbetten, bestimmt maßgeblich unserWohlbefinden oder Missbefinden. Die wichtigste Führungsqualitätmag die sein, jeweils die Balance und den Spannungsbogenzwischen einander entgegengesetzten Beziehungsbotschaftenan die Schüler, kollegen, Schulleitung,eltern etc. zu finden und zu halten (abbildung 1).<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


aktUeLLeS9Abb. 1: Der pädagogische Systemkreis; entnommen aus: Hagemann, 2009 (S. 39)So zum Beispiel den Spannungsbogen zwischen den Beziehungsbotschaften„Selbstentfaltung“ und „anpassung“ andie Schüler. Natürlich sollen die Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklunggefördert werden. aber ebenso ist esselbstverständlich, dass sie sich den regeln der Schule unddes Lehrers unterordnen.Noch enger mit der Persönlichkeit des Lehrers verknüpft sindBeziehungsbotschaften wie „ich lasse mich auf Dich, meinSchüler/kollege/elternteil XY, ein“ in Balance zu „ich grenzemich von Dir, Schüler/kollege/elternteil XY, ab“. in punkto„sich einlassen“ wird der Lehrberuf mit erwartungen überhäuft.Der Lehrer soll seinen Schülern Freund, Sozialarbeiter,erziehungsperson, moralisches Vorbild, trainer und vielesmehr sein, gleichzeitig aber natürlich Wissen vermitteln, einaufmerksamer und hilfsbereiter kollege, ein einfühlsamerFamilienberater und verlässlicher Unterstützer der Schulleitungsein. eine Balance zu finden, die für die eigene Personstimmig ist, in der man sich wohlfühlt und gleichzeitig demLehrauftrag nachkommt, ist – wie man sich denken kann –nicht immer ganz einfach. Und so ließen sich viele einzelneBeziehungsbotschaften ausmachen, zwischen denen eineindividuelle Balance herzustellen wäre.Wir stellen ein Modell (abbildung 2) vor, diese einzelnenBeziehungsbotschaften zu bündeln und in drei Dimensionendes pädagogischen Führungsverhaltens zu unterteilen.Der Grundgedanke ist, dass eine individuelle Balanceauf den Dimensionen ein guter kompass und Leitlinie fürdas eigene Lehrverhalten sein kann und dass sie hilft,arbeitsfreude und Zufriedenheit zu erhalten, Handlungsspielraumzu erweitern.Abbildung 2: Führungs- und BeziehungsmerkmaleExtremÜberidentifikationmit der arbeitHyperemotionalitätFehlendeabgrenzung gegenüberSchülernNeigungintrinsisch motivierteregulation &SelbstorganisationSelbstreflexion undintrospektionreflektierteinteraktionFührungsdimensionidentifikation mitder Führungs-aufgabeinnere undäußere achtsamkeitBeziehungsgestaltungalsLehrkraftNeigungextrinsischmotivierteregulation &Delegationreflexion derSachebene undFakten(realpragmatismus)appellativeinteraktionExtrememotionale Distanzzur arbeitrationalismusFehlendes Sicheinlassenauf dieSchülerDie kaUFMäNNiSCHe SCHULe 02/13


10aktUeLLeSFührungskompetenz als erfolgsfaktor für Pädagogenin der Wirtschaft ist der erfolg eines Unternehmens dessen Produktivitätbzw. effizienz. Je zufriedener die Mitarbeiter, destomotivierter sind sie und desto mehr wird produziert. Je wenigerteamkonflikte, desto weniger ablenkung und entsprechendweniger Fehler werden gemacht. Je höher die identifikation mitdem Unternehmen und je höher die Passung zwischen Fähigkeitenund arbeitsaufgabe ist, desto effektiver wird gearbeitet.Motivation, teamzufriedenheit, Betriebsklima und das Fördernvon Mitarbeiterpotenzialen wie auch das akzeptieren von persönlichenGrenzen der Mitarbeiter in deren Leistungsprofil, sinddie mittelbaren Stellgrößen der Führungskräfte. Das endkriteriumist die Prosperität des Unternehmens. in der Schule ist daskriterium für einen Führungserfolg anders zu definieren. Führungserfolgheißt hier, ein klassen- und arbeitsklima zu schaffen,in dem Lernen gut möglich ist, die Schüler motiviert und dieSchüler gefördert, aber auch gefordert werden. Dazu kommtdas kriterium, dass der Lehrer arbeitsfreude und eigene arbeitsleistungbefriedigend regulieren kann, dass er weder überfordertnoch unterfordert oder gar abgestumpft ist. Das gilt fürseine arbeit mit den Schülern, aber auch im Miteinander derkollegen, der elternarbeit und der arbeit, die er für die Schule zuHause absolviert. ein gutes klassen- und arbeitsklima ist geprägtdurch Fairness, gegenseitigen respekt, einer transparentenStruktur über regeln und konsequenzen bei regelverstoß,gegenseitiges interesse, Hilfsbereitschaft und Verlässlichkeit. DieMotivation der Schüler wird durch Wertschätzung, positive Verstärkungbei erwünschtem Verhalten und durch die eigeneBegeisterung am Fach gestärkt. Um begeistern zu können, mussman sich selbst in dem, was man tut, wohlfühlen. Die eigenenBedürfnisse und interessen müssen daher zu einem Mindestmaßerfüllt, der eigene Führungsstil ausbalanciert sein.Den eigenen Führungsstil ausbalancierenWie das Modell (siehe abbildung 1) der drei Führungsstildimensionennahelegt, sind extreme ausprägungen der identifikationmit dem Beruf, der inneren/äußeren achtsamkeit und der Beziehungsgestaltungzu den Schülern, kollegen, eltern etc. alsdysfunktional und auf Dauer schädigend zu bezeichnen. UnmittelbarGeschädigte sind nicht nur die Schüler, sondern oft in vielhöherem ausmaß auch der Lehrer selbst. anders als in Modellen,die ebenfalls vor extremen Beziehungsmustern warnen undeinen Mittelweg als die goldene entscheidung offerieren, wirdhier das Finden einer individuellen Balance als Ziel gesetzt. DieseBalance muss nicht immer in der 50:50-Mitte gefunden werden.Je nach Naturell, inneren Werten, persönlichen Zielen undFähigkeiten kann die Balance auch jenseits der mathematischexakten Mitte liegen. Um seine eigene Balance und damit seineigenes Führungsprofil zu finden, kann man keine vorgegebenentipps oder Standards erwarten. Man kann sie nur selbstentdecken und immer wieder neu daran arbeiten.identifikation mit dem Berufein Lehrer muss sich mit dem, was man tut, identifizierenkönnen. tut er dies nicht, fehlen nicht nur arbeitsfreude,sondern auch Begeisterungsfähigkeit, echtheit, kreativität undengagement. Um hierfür Sorge tragen zu können, ist innereachtsamkeit ein Helfer. introspektion und reflektion der eigenenGefühle und Gedanken lassen Bedürfnisprofile deutlicherwerden und erleichtern ein gesundes Maß an Selbstfürsorge.Ohne ausreichende Selbstfürsorge und bei hoher identifikationmit dem Beruf besteht die Gefahr einer Überidentifikation,einem grenzenlosen, sich selbst ausbeutendem einsatz fürSchule und Schüler. Dann kann ein Burnout drohen. es ist alsoauch hier – bei der Frage nach dem richtigen Maß der identifikationmit dem Beruf – eine antwort der individuellen Balance.Um diese zu finden, bedarf es eines Mindestmaßes an innererachtsamkeit.achtsamkeitNeben der Selbstregulation und -entfaltung ist innere achtsamkeitfür ein weiteres prälogisches Ziel grundlegend: erstdann, wenn man sich selbst kennt, kann man sich auf einenanderen wirklich einlassen. Die innere achtsamkeit wirdbegrenzt durch die Notwendigkeit der äußeren achtsamkeitund umgekehrt. äußere Fakten und realitäten, Leistungszieleund rahmenbedingungen nicht zu sehen und nicht in dieeigene Handlungsplanung zu integrieren, hieße, sich selbst inseinem arbeitsauftrag zu boykottieren. ein Zuviel an äußererachtsamkeit führt jedoch in eine übermäßig rationalschematischeund unflexible arbeitsform, die weder einem selbst nochden Schülern auf Dauer zugutekommt. auch hier geht es alsoum eine individuelle Balance.BeziehungsgestaltungSicheinlassen ist teil der pädagogischen aufgabe. in der Beziehungzum Schüler, zu kollegen, zur Schulleitung, zu den elternetc. gilt es, eine Balance zu finden zwischen Zuwendung undabgrenzung. auf Dauer führt ein Zuviel an Zuwendung zu einerSelbstverausgabung und zur Vernachlässigung eigener Bedürfnisse.ein Zuwenig an Zuwendung, d. h. ein Zuviel an abgrenzung,führt zu einem beziehungslosen pädagogischen Stil, derobsolet sein sollte.FazitOb seine Schüler motiviert sind und etwas lernen, kann einLehrer mit den genannten Führungsstilmerkmalen positivbeeinflussen. Genauso kann er seinen eigenen beruflichen Wegund tun mitgestalten, erlebt sich als aktiv, ist teil des kollegiumsund gestaltet auch hier. Günstig erscheint hierbei eineindividuelle Balance in den genannten drei Dimensionen „identifikationmit dem Beruf, der inneren/äußeren achtsamkeit undder Beziehungsgestaltung“ zu erarbeiten und zu wahren. abertrotz dieser positiven Chancen sind dem Lehrer Grenzengesetzt, insbesondere wenn es um das Ziel geht, Schülern zueinem guten Lernerfolg zu verhelfen. er steht beim Fordern undFördern der Schüler mit anderen – auch störenden Faktoren – inkonkurrenz. ab einem gewissen Grad von Fördern und Sichauf-die-Schüler-einlassenmuss er daher Grenzen ziehen, dasrealistisch Machbare akzeptieren und sich vor übermäßiger<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


aktUeLLeS11Verantwortungsübernahme schützen. Unsere klinische erfahrungmit einer Vielzahl von an Burn-out erkrankten Lehrernzeigt, dass diejenigen, die psychisch ins Straucheln kommen, ineinem extremen Führungsstilmuster – und meist war es daseiner zu hohen identifikation und einer zu schwachen abgrenzungund Selbstfürsorge – verortet werden konnten. Um es garnicht erst zu einer Stresserkrankung, psychosomatischenerkrankung oder einer psychischen erkrankung wie Depressionen,ängsten etc. kommen zu lassen, hilft es präventiv, sichseine eigene Balance und damit Gesundheit zu sichern.Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Katja Geuenich, Wissenschaftliche LeiterinAkademie für Psychosomatik in der ArbeitsweltDr. med. Wolfgang HagemannChefarzt und Leiter der Röher ParkklinikFacharzt für Psychiatrie u. PsychotherapieLeiter der Akademie für Psychosomatik in der ArbeitsweltRöherstraße 53, 52249 EschweilerZitierte Literatur:– keine –Verwendete Literatur:• Hagemann, Wolfgang, 2009: Burn-out bei Lehrern. Ursachen, Hilfen,Therapien. München. C. H. Beck.• Heinloth, Stefan, 2011: Praxishandbuch für Führungskräfte: Mitarbeiterüberzeugen – Führungsfähigkeiten entwickeln – Systemische Methodenanwenden. Verlag Carl Hanser.• Hillert, Andreas, 2012: Lehrergesundheit: AGIL – das Präventionsprogrammfür Arbeit und Gesundheit im Lehrerberuf. Stuttgart. SchattauerVerlag.• Kliebisch, Udo W. u. Meloefski, Roland, 2009: Lehrer-Gesundheit. Anregungenfür die Praxis: Schneider Verlag: Hohengehren.• Kutting, Dirk, 2007: Lehrer und Gesundheit. Vandenhoeck & Ruprecht• Mahlmann, Regina, 2011: Führungsstile gezielt einsetzen: Mitarbeiterorientiert,situativ und authentisch führen. Beltz-Verlag.• Schaarschmidt, Uwe, 2007: Gerüstet für den Schulalltag: PsychologischeUnterstützungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer (Reihe Pädagogik).Beltz-Verlag.EuCoCo in den bF-Klassen –Individuelle Förderung wird gelebtin den BF-klassen werden die Schüler 1 auf eine spätere verkaufsorientiertetätigkeit im Handel vorbereitet. Die Schülerder BF-klassen befinden sich also noch in der Berufsvorbereitung.Fördern und Fordern sind die Leitziele für den Unterricht:individuelle Förderung ist hier erforderlich, da jeder Schülerbereits über unterschiedliche kompetenzen verfügt, aberauch jeweils individuelle Förderbedarfe aufweist. Gerneunterstützen sich die Schüler bei ihren Lernprozessengegenseitig – besonders bei dem einsatz von schüleraktivierendenMethoden fällt in den BF-klassen immer wiederauf, wie umsichtig die Schüler mit Schwächen der anderenumgehen und wie stolz sie sind, wenn sie als experte fungierenund den Mitschülern etwas beibringen bzw. erklärenkönnen.Das Fordern erfolgt über die Vermittlung der inhalte zumeuCoCo-Zertifikat. Ziel ist, dass die Schüler dieses europaweitanerkannte Zertifikat ihrer Bewerbung um einenausbildungsplatz beilegen können, um so ihre Vermittlungschancenauf dem ausbildungsmarkt zu verbessern.Dass auch Handelsriesen wie die Metro und reWe bei derZertifizierung beteiligt sind, soll die Vermittlungschancender Jugendlichen darüber hinaus weiter verbessern.Zudem erlangen die Schüler bei erfolgreichem Bestehender euCoCo-Prüfungen den Qualifizierungsbaustein„Verkaufsorientierte tätigkeit/european Commerce Competence“.in insgesamt drei Unterrichtsfächern werden die euCoCoinhaltevermittelt: im Fach informationswirtschaftslehre dieinhalte zum Modul 1: Grundlagen der Warenwirtschaft, inDeutsch und Politik jene zum Modul 2: Beratung und Verkaufund in Mathematik die inhalte zum Modul 3: Servicebereichkasse.in der abschließenden Prüfungswoche nehmen alleBF-Schüler an einer schriftlichen Zentralprüfung teil: amMontag iNWi, am Mittwoch Deutsch/Politik und dann amFreitag Mathematik. in der aula mit allen anderen BF-Schülerngemeinsam und über sämtliche inhalte zu schreiben, isteine große Herausforderung für die BF-Schüler. in allerregel stellen diese sich aber gerne dieser aufgabe, sind garstolz, später ihrer Familie und ihren Freunden von dergroßen Herausforderung zu berichten, die sie gemeisterthaben.Das Finale bildet dann die mündliche euCoCo-Prüfung: Hierbereiten sich die Schüler auf eine Prüfungsaufgabe vor undstellen ihre Lösungsansätze dann dem Prüfungsausschuss,der aus drei Lehrkräften besteht, vor. Weitere Fragen zuallen drei Modulen folgen.Oftmals ist dies die erste mündlichePrüfung für die BF-Schüler.auffallend ist immer wieder, wiesehr die Schüler sich hier bemühen,die aufgaben bestmöglich zu<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


12aktUeLLeSlösen und einen guten eindruck zu hinterlassen. Da sich dieSchüler durch die schwierige Prüfung ernst genommenfühlen, strengen sie sich entsprechend auch besonders anund nehmen die Prüfungssituation sehr ernst. Das anschließendeFeedback zu den mündlichen Prüfungen gibt denPrüflingen dann aufschluss über individuelle fachlicheLücken, nicht zuletzt aber auch Hinweise zu den überfachlichenkompetenzen, die in mündlichen Prüfungen eingebrachtwerden können, um den Prüfern die eigene beruflicheHandlungskompetenz zu verdeutlichen.Die Gestaltung und der ablauf der euCoCo-Zentralprüfungenähnelt stark den iHk-abschlussprüfungen in derBerufsausbildung, sodass die BF-Schüler einerseits ein<strong>eV</strong>orstellung von dem Prüfungsablauf in einer späterenBerufsausbildung erlangen, andererseits aber eben aucherkennen, dass es nötig ist, sich aber auch lohnt, sich anzustrengen,um eine schwierige, scheinbar unlösbare aufgabezu meistern. Selbst wenn die eigenen Prüfungsergebnissedann doch hinter den erwartungen der Schüler zurückbleiben,vermittelt der Prüfungsdurchlauf die erkenntnis:„Wenn es schwieriger wird, muss ich mich halt einfach mehranstrengen! Und dann kann ich das auch schaffen!“Sandra Birkholz, OV Köln III1) Es wird im Text der Lesefreundlichkeit halber die männliche Formbenutzt und auf die Dopplung von Schüler und Schülerinnen bzw.Schüler/-innen verzichtet.Ausgebildet – und dann . . . ?Wie sieht es auf dem arbeitsmarkt „Berufskolleg“ im Sommer 2013 aus?im laufenden Schuljahr erleben wir, dass referendarinnenund referendare nach bestandener 2. Staatsprüfung nichtwirklich glücklich aussehen. Grund dafür sind die schlechtenNachrichten, die LeO verbreitet. Denn wer bei „Lehrereinstellung-Online“nach Stellen suchte, der wurde in vielenFällen enttäuscht.tabelle 1 (Bewerbersituation im Sommer 2013) verdeutlichtdie Situation des Jahres 2013, nachdem es infolge der Verkürzungdes referendariats zu drei „entlassjahrgängen“ kommt(am 1. Februar 2013 werden die letzten Bewerber, die nach 24Monaten die 2. Staatsprüfung haben, auf den arbeitsmarktkommen, am 1. Mai 2013 dann die ersten Bewerber, die ihrexamen nach 18 Monaten absolviert haben und im Novemberdie nächsten nach 18 Monaten). Nicht zu vergessen ist die Situationim Sommer 2012, als zum ersten Mal nach vielen Jahrennennenswerte Bewerberzahlen ohne einstellungsangebot aufeine Planstelle blieben. Umfragen 1 in den Seminaren (ZfsL)und eigene auswertungen von Personalratsvorlagen habenzwar gezeigt, dass nahezu alle ausgebildeten Bk-Lehrerinnenund -Lehrer eine befristete Beschäftigung im rahmen vonerziehungsurlaubsvertretung bzw. „Flemivu“ (Flexible Mittelfür Vertretungsunterricht) an Berufskollegs angenommenhatten.Tabelle 1: Bewerbersituation 2 im Sommer 2013NichteingestellteBewerberSept. 2012Neue Bewerber01.02.2012 ausNWBewerber zum01.02.2013insgesamtausgeschriebeneStellen biszum 12.12.2012 3Neue Bewerberzum 01.05.13aus NWPpotenzielleBewerberSommer 201304 Maschinenbau 3 6 9 21 9 911 elektrotechnik 3 4 7 19 7 721 Bautechnik 17 12 29 4 12 3731 textiltechnik 1 - 1 - 1 241 Chemietechnik - 1 1 3 1 151 Drucktechnik 5 7 12 1 5 1655 Gestaltungstechnik 17 27 44 4 24 6460 Wirtschaft 148 111 259 77 159 34165 ernähr. u. Hauswirtschaft 10 8 18 2 13 2970 Sozialpädagogik 11 24 35 18 24 4180 körperpflege, Biotechnik 11 6 17 4 10 2381 Gesundheit 11 3 14 6 13 2190/91 agrar/Gartenbau 9 ca. 50 ca. 60 1 n. b. n. b.Bewerber allg. Fächer(Lehrämter Gymn., Sek. ii etc.)ca. 1.500 mehr als 1.000 n. b. 61 n. b. n. b.<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


aktUeLLeS13Hier die Grundlagen für die einstellungsaussichten imSommer 2013 und in den folgenden Jahren:1. entwicklung der Schülerzahlen am Bk und am ausbildugsstellenmarkt.2. entwicklung der Pensionierungen am Bk.3. entwicklung des angebots an ausgebildeten Bewerbern.4. Fazit.1. entwicklung der Schülerzahlen am Bk und amausbildungsstellenmarktNach einer jetzt präziseren Prognose 4 des NW-Schulministeriumsaus dem Jahr 2011 wird die Zahl der Schüler am Bk biszum Schuljahr 2029/30 gegenüber 2010 um 26,5 % sinkenoder anders gesagt: in 10 Jahren werden wir wieder auf demNiveau ende der 90er-Jahre angekommen sein.eine Besonderheit im Jahr 2013 wird sich durch den doppeltenabiturjahrgang in NW ergeben. Da die Studienneigungnach wie vor nicht 100 % beträgt, werden verstärkt abiturienten5 auf dem ausbildungsplatzmarkt die sonst üblichenBewerber aus ausbildungsplätzen verdrängen. Das hat zurkonsequenz, dass die so Verdrängten zu uns in Vollzeitklassenkommen – in der tabelle 2 für das Schuljahr 2013/2014zu erkennen. es sind also für das kommende Schuljahr mehrSchüler zu erwarten als im laufenden Jahr. Wer in die Schulenhineinhört, der wird von einer solchen entwicklungnichts spüren. interessierte referendarinnen und referendareerhalten von Schulleitungen landauf, landab die Nachrichtvom dramatischen Schülerrückgang. in anbetracht derPrognosen des Schulministeriums sind Schulleitungen gutberaten, sich auf steigende Zahlen im Vollzeitbereich einzustellen.Wenn hier bei den kommenden anmeldeterminenvon sinkenden Schülerzahlen ausgegangen wird, also wenigerklassen geplant werden, dann sind die abgewieseneninteressenten auf ersatzangebote privater Bildungsträgerangewiesen …Tabelle 2: Entwicklung der Schülerzahlen am BK in NW 6Dass die Zahl der ausbildungsplätze tendenziell rückläufig ist, zeigen die Untersuchungen des BiBB:Tabelle 3: Entwicklung der Zahl der Ausbildungsplätze 7entgegen der Prognosen der kammern ist nicht von steigenden ausbildungsplatzzahlen auszugehen.Die kaUFMäNNiSCHe SCHULe 02/13


14aktUeLLeS2. entwicklung der Pensionierungen am BkDas Land NW steht vor einer Welle von Pensionierungen 8 – ab 2014 stehen zehn starke Jahrgänge vor dem ruhestand –zunächst überwiegend männliche, dann aber zunehmend weibliche Pensionäre.Tabelle 4ein Blick auf die beiden entscheidenden Größen ergibt die nachstehende Situation in tabelle 5, was Berufsaustritte undeinstellungsbedarf 9 angeht.Tabelle 5<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


aktUeLLeS15insgesamt rechnet das Schulministerium mit dem unten dargestellten Stellenbedarf an Bk-Lehrern 10 :Tabelle 63. entwicklung des angebots an ausgebildeten BewerbernDie Zahl der Bewerber für einen Platz im referendariat, die dann auch tatsächlich den Vorbereitungsdienst antreten, istrückläufig 11 :Tabelle 7: Einstellungen in den Vorbereitungsdienst in NWMetallelektrotechnikBautechniktextiltechnikChemietechnikDrucktechnikGestaltungstechnikWirtschafternährung u.HauswirtschaftSozialpädagogikBiotechnikGesundheitSummeFebr. und Sept. 2002 34 12 46 6 3 2 38 246 18 50 10 475Febr. und Sept. 2003 26 11 47 1 5 2 18 303 13 37 14 477Febr. und Sept. 2004 42 19 49 3 1 4 38 384 35 62 18 658Febr. und Sept. 2005 42 35 39 4 4 3 36 344 27 57 22 4 617Febr. und aug. 2006 49 39 29 - 2 6 39 245 43 43 6 23 554Febr. und aug. 2007 24 33 22 2 2 9 52 205 31 55 9 25 479Febr. und aug. 2008 21 33 28 - 4 7 74 253 31 35 6 18 509Febr. und aug. 2009 13 21 26 1 - 14 71 291 29 22 16 6 520Febr. und aug. 2010 23 17 27 2 4 18 62 299 19 42 11 13 537Febr. und Nov. 2011 15 11 24 1 2 12 51 270 21 48 16 16 470Mai und Nov. 2012 16 8 11 3 1 6 60 178 16 35 16 11 361<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


16aktUeLLeSDie annahme des Schulministeriums, dass es jährlich ca.400 absolventen über alle Fakultäten des Vorbereitungsdienstesgeben wird, ist wahrscheinlich. Die Gründe für diegeringen anfängerzahlen sind sicherlich vielfältig – neuerdingskommen mindestens vier neue Gründe hinzu:• Das neue BA- und das MA-Studium sind nicht mehrvergleichbar mit dem früheren Lehramtsstudium mit1. Staatsprüfung. Jetzt unterscheiden sich die Studiengängenicht mehr von Bundesland zu Bundesland,sondern auch innerhalb der Bundesländer von Hochschulezu Hochschule!• Hochschulwechsel ist heute kaum noch möglich – ohneimmensen Zeitverlust.• Ein Umschwenken von einem beliebigen Studiengang zueinem Lehrer-Ba/Ma-Studiengang ist kaum (ohne großenzeitlichen Verlust) möglich.• Auch das Referendariat in den einzelnen Bundesländernwird immer heterogener: in NW 18 Monate, in Hessen 21Monate, in rheinland-Pfalz 24 Monate …Und noch liegen auch keine verlässlichen Berichte über dieWahrscheinlichkeit vor, dass man von einem Ba- in einenMa-Lehrerstudiengang wechseln kann . . .Die tabelle 8 zeigt, dass es in einigen Fachrichtungen einen großen anteil von Seiteneinsteigern 12 gibt:Tabelle 8: Jährliche Einstellungen ausgewählter Fachrichtungen nach Lehramt bzw. Seiteneinstieg2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013Lehramt 32 26 19 17 12 22 28 26Seiteneinstieg 44 30 10 9 74 55 20 13Maschinenbau insgesamt 76 56 29 26 86 77 48 39Lehramt 10 14 16 21 12 24 13 10Seiteneinstieg 22 24 15 12 46 22 17 13Elektrotechnik insgesamt 32 38 31 33 58 46 30 23Lehramt 251 251 270 255 208 240 249 195Seiteneinstieg 11 5 2 45 34 15 5Wirtschaftswissenschaften insges. 262 256 270 257 253 274 264 2004. FazitDie immer geringer werdenden referendarzahlen in Metallundelektrotechnik, erst recht in den letzten terminen,lassen den Seiteneinstieg hier schon fast zur regel werden.Doch der Seiteneinstieg wird auf Dauer den Bedarf nichtdecken, wie die laufenden auswahlgespräche an deneinschlägigen Schulen zeigen.Dr. Klaus Kirschbaum,Vorsitzender der Bezirksgruppe Köln1) Umfrage des <strong>vLw</strong>-Ausschusses Lehrerbildung, im Herbst 2012 in den ZfsL(früher: Studienseminare) NW.2) Quellen: Eigene Umfragen in den ZfsL (früher: Studienseminare) undAuswertungen der in LEO ausgeschriebenen Stellenangeboten sowie derAuswertungen der Bewerberdatei.3) Insgesamt waren 285 Stellenausschreibungen zum 1.2.2013 geplant.4) Entwicklung des Lehrereinstellungsangebots und Lehrereinstellungsbedarfsan Berufskollegs bis 2029, MSW, 09.06.2011.5) In der Stadt Köln verlassen 2013 insgesamt 6.333 Abiturienten ihre Schulennach 3.641 in 2012 und 3.418 in 2011.6) Entwicklung des Lehrereinstellungsangebots und Lehrereinstellungsbedarfsan Berufskollegs bis 2029, MSW, 09.06.2011, S. 2, einer ppt aus demSchulministerium.7) www.bibb.de/ausbildungsmarkt2012 am 13.12.2012.8) Entwicklung des Lehrereinstellungsangebots und Lehrereinstellungsbedarfsan Berufskollegs bis 2029, MSW, 09.06.2011, S. 4, einer ppt aus demSchulministerium – Stand der Alterspyramide 2009.9) Entwicklung des Lehrereinstellungsangebots und Lehrereinstellungsbedarfsan Berufskollegs bis 2029, MSW, 09.06.2011, S. 5, einer ppt aus demSchulministerium.10) dito S. 6.11) Eigene Umfragen in den ZfsL (früher: Studienseminare) nach dem Tagder Vereidigung.12) Laufende Umfragen in den ZfsL, Auswertung der Bewerberdateien u. a.<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


aktUeLLeS17DpA-NEWSWissenschafts- und bildungspolitik in bund und LändernQuelle: dpa-Dienst für kulturpolitikLehre für 100.000 Hartz-iV-empfänger geplantDie Bundesagentur für arbeit (Ba) plant für rund 100.000junge arbeitslose im alter von 25 bis 34 Jahren eine ausbildungzu organisieren, um ihnen einen Berufsabschluss zuermöglichen. Diese initiative soll pro Jahr 25.000 älterenarbeitslosen ohne Berufsabschluss erstens einen Job ermöglichenund zweitens dem schon jetzt eklatanten Fachkräftemangelentgegenwirken. Die kampagne steht unter demMotto „aus-BiLDUNG wird was – Spätstarter gesucht“.inklusion – Finanzierung weitestgehend ungeklärttrotz der tatsache, dass der gemeinsame Unterricht behinderterund nichtbehinderter kinder bereits jetzt durchgeführtund das konzept zum Schuljahr 2014/2015 flächendeckend inNordrhein-Westfalen umgesetzt werden soll, räumt Hannelorekraft, Ministerpräsidentin von NrW, ein, dass der Finanzbedarfnoch kaum abzusehen sei. auch die Finanzierungsquellensind noch weitestgehend unklar. auch ein Grund dafür,dass der geplante rechtsanspruch auf den gemeinsamenUnterricht um ein Jahr verschoben worden war.Bildungssystem produziert zu viele VerliererDer Bildungsverband Didacta, einer der ideellen träger dergleichnamigen europaweit größten Bildungsmesse, moniertdie Ungerechtigkeiten des deutschen Bildungssystems.Überproportional betroffen seien, nach ansicht desVerbandspräsidenten Fthenakis, vor allem Jungen, kinderaus bildungsfernen Schichten und mit Migrationshintergrund.eine Lösung sieht er in der Überwindung der Föderalismusbedingten unterschiedlichen Standards in deneinzelnen Bundesländern. Zudem reiche das in die Bildungjunger Menschen innerhalb der ersten sechs Lebensjahreinvestierte Finanzvolumen in Höhe von 0,6 % des Bruttoinlandsproduktesbei Weitem nicht aus.LINK DES MoNATSwww.deinruecken.dekampagne zur Prävention von rückenbelastungen in Schule, Freizeit und bei der arbeitDie initiative „Denk an Deinenrücken“ zielt darauf, rückenbeschwerdenin der ausbildung,bei der arbeit, in derSchule und in der Freizeit zuverringern. Sie sind keine Seltenheitund vermehrt auch inkaufmännischen Berufen festzustellen.Dabei entstehenrückenprobleme in diesemBereich weniger durchschwere arbeiten wie z. B. inder Produktion, am Bau oderin Dienstleistungsberufen derPflege, sondern vielmehrdurch Unterforderung aufgrundmangelnder Bewegung. Dauerndes Sitzen im Büro, inder Schule und in der Freizeit führt dazu, dass die rückenmuskulaturnicht mehr ausreichend aktiviert wird. auch zuviel Stress kann sich durch rückenbeschwerden bemerkbarmachen.Vor diesem Hintergrund bieten die initiatoren der kampagne,Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, die Sozialversicherungfür Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau sowie dieknappschaft, in den nächstendrei Jahren Betrieben und Versichertenweiterführende informationenund Beratungen an,um Betroffenen das nötigeWissen zu vermitteln, das richtigeMaß an Belastungen, trainingund entlastung für denrücken zu finden. es gehtdarum, arbeitsplätze ergonomischzu gestalten oder Gefährdungsbeurteilungendurchzuführen,die körperliche undpsychische Belastungen für denrücken ermitteln. anschließendwerden entsprechende Maßnahmenzur Verbesserung der Situation empfohlen.Mehr zur initiative „Denk an mich. Dein rücken“ für dierückengerechte Gestaltung von arbeitsplätzen, Broschürenfür verschiedene Zielgruppen, Hintergrundinformationenund Fakten zur kampagne finden Sie unter dem angegebenenLink.in diesem Sinne: Bleiben Sie aufrecht!Ihr Daniel Müller<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


18it-NeWSIT-NewsSSD-FeStPLatteNStartet Windows zu langsam? Möchten Sie ihre Programmeschneller aufrufen? Die Festplatte ist in neuen Computersystemenmeist der Bremsklotz. Mit einer SSD-Platte schaltenSie den turbo ein, mit den neuen NVM-express-Platten gehtes noch etwas schneller als bisher! Dabei werden SSD-Plattenimmer preiswerter, im Laufe des Jahres wird eine1tByte-Platte voraussichtlich die 250-€-Grenze unterschreiten.Wer nicht so viel investieren will, kann auch eine kleinerePlatte einsetzen. Um das System und alle Programmeauf eine SSD-Platte zu verschieben, reichen 128 GByte, diekosten liegen bei ca. 50 €. Die alte Platte kann dann z. B. alsDatenlaufwerk D im rechner bleiben.LeD-LaMPeNQuecksilberhaltige Sparlampen sind bald überholt. LeD-Lampen haben eine schönere Lichtfarbe, sind oftdimmbar und werden immer billiger. Danebengibt es interessante Zusatzfunktionen. So bietetz. B. Philips die „Hue-Birnen“ an, die sich perSmartphone steuern lassen. ein/aus, Farbe oderLichttemperatur, alles lässt sich mit dem Smartphoneüber WLaN steuern. Das Starterkit mitdrei Birnen kostete 199 €. Die erste Lieferung war nach wenigentagen ausverkauft.www.meethue.com4k-FerNSeHerDer optimale abstand zum Fernseher beträgt etwa die2-fache Bildschirmdiagonale. So liest man es meist. ist derabstand kleiner, sieht man die einzelnen Bildpunkte. Fernsehermit einer Diagonalen von z. B. 183 cm sind beeindruckend,für Wohnzimmer aber oft nicht geeignet. anderssieht es bei 4k-Fernsehern aus, die die vierfache auflösungvon „normalen“ HD-Fernsehern haben. Noch sind dieseFernseher zu teuer, so kostet z. B. der S9 von Samsung ca.28.000 €. Nach einer Studie des MarktforschungsinstitutsStrategy analytics soll aber innerhalb der nächsten 5 Jahreder Preis auf unter 1.500 € fallen, bei Diagonalen zwischen152 cm und 254 cm. Dann werden Großbildfernseher auchin kleinere Wohnzimmer einziehen!NFCDie „Near Field Communication“ ist in immer mehr Bankkarten,Smartphones oder tablets integriert. Damit ist es schonheute möglich, z. B. eine Fahrkarteder Bahn oder einen einkaufzu bezahlen. im Gegensatz zuBluetooth hat NFC nur eine reichweitevon wenigen Zentimetern.Unbeabsichtigte Verbindungensind damit nahezu unmöglich. Zwischen 2 Smartphoneslassen sich über NFC auch einfach Daten tauschen oder dasGerät lässt sich zu bestimmten aktivitäten veranlassen.aneinanderhalten, Senden aktivieren und schon erscheintdas Bild, der Link oder die Musikdatei auf dem Ziel-Phone.aktivitäten werden durch „NFC-tags“ ausgelöst. als aufkleber,Schlüsselanhänger oder karte lassen sich diese tagsüber eine app wie „NFC tag Writer“ mit Befehlen beschreiben.Legen Sie das Smartphone auf ein tag, wird so z. B.Bluetooth eingeschaltet und WLaN ausgeschaltet, derWecker aktiviert oder der klingelton abgestellt.FerNSeHeN iM iNterNetSeit anfang des Jahres können Siefast das komplette Programm des„ersten“ im internet sehen. alserster Fernsehsender überträgtdas erste fast das kompletteProgramm im Livestream. DieZeitverzögerung beträgt etwa 30 Sekunden. Nur wenigeSendungen werden aus Lizenzgründen noch nicht übertragen.Hoffentlich ziehen die anderen Sender bald nach!www.daserste.deBLUetOOtHinternet-Fernsehen am Notebook ist bei den mäßigen internenLautsprechern akustisch oft kein Genuss. Mit dem „Speakeradapter“ (Preis ca. 25 €) von Logitech können Sie ihr Notebookmit ihrer Stereoanlage verbinden! Mitdem adapter wird die Stereoanlage bluetoothfähig.Damit können Notebooks,Handys oder tablets mit der anlageverbunden werden.www.logitech.deLteSie wohnen auf dem Land und haben noch keinen schnelleninternetzugang? Falls Lte nicht verfügbar ist, wird es wahrscheinlichnicht mehr kommen. Die Bundesnetzagentur haterklärt, dass die Netzanbieter die Verpflichtung zur Versorgungder ländlichen Gebiete erfüllt haben. Der weitere ausbauerfolgt nun in den Ballungszentren. Ob Sie über Lte ins internetkommen, können Sie z. B. hier überprüfen:www.4g.de/4g-lte-verfuegbarkeit/<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


MeDieNtiPPS19bUCHbESprECHUNgQualitätsorientierte Schulentwicklung an der berufsschuleentwicklung von Unterrichtsqualität mit LehrerklassenteamsManfred Müller zielt mit seiner explorativen Studie u. a. darauf,erkenntnisse für eine bessere Schulentwicklungspraxis,insbesondere für eine qualitätsorientierte und nachhaltigeSchulentwicklung zu gewinnen, die auf der Unterrichtsebeneauch tatsächlich ankommt. im Mittelpunkt der Studiesteht dabei die Frage, welche Chancen, risiken undProbleme sich für eine qualitätsorientierte Schulentwicklungan Berufsschulen durch besondere Organisationsformenbei der Lehrerteamarbeit ergeben (können). Derautor entwickelt konzeptionelle Überlegungen, die für dieBildung von Lehrerklassenteams (Lkt) mit Blick auf einequalitätsorientierte Schulentwicklung von besondererBedeutung sind.Dass das konzept den einen anspruch auf alltagstauglichkeithaben darf, ist wohl auch der vielfältigen Praxiserfahrungdes autors mit Schulentwicklung und Qualitätsmanagementgeschuldet. Manfred Müller begleitete nacheinem Studium für das Lehramt an berufsbildenden Schulen(elektrotechnik, ev. religionslehre, Deutsch) bereits alsreferendar Schulentwicklungsprozesse und später alsBerufsschullehrer in verschiedenen Funktionen. So war erSchulmoderator an verschiedenen beruflichen Schulen undLeiter einer solchen.Zunächst erörtert, fundiert und optimiert Manfred Müller ineinem ersten teil des Buches das Lkt theoretisch. Dabeiwurden die teams auf der Basis der kommunikationstheorieLuhmanns mit dem Ziel konzeptualisiert, sich zu lernendenSystemen zu entwickeln, indem sie Unterrichtsqualitäteigenverantwortlich generieren. im empirieteil unterteilt erLkts in typ a (gewonnen durch Untergliederung in/vonabteilungen) und typ B (bisherige abteilungen, die dieanforderungen an Lkts bereits erfüllen). an einer Berufsschulewurde überprüft, inwieweit die Generierung vonUnterrichtsqualität realisiert wird. Letztlich zeigt sich, dassLehrerklassenteams sich bewähren und dazu dienenkönnen, Schulentwicklung und Qualitätsmanagement aufdie Unterrichtsebene zu projektieren und nachhaltig gestaltenzu können. Mit Lehrerklassenteams kann es gelingen,Schule von einem interagierenden Sozialgefüge zu einemautopoietisch kommunizierenden lernenden System zuentwickeln. abschließend beantwortet Manfred Müller diefolgenden Forscherfragen:• In welchen Tätigkeitsfeldern eines Lehrers kann das LKTkonzeptLehrerkooperation bewirken?• Inwieweit können sich LKTs zu lernenden Systemenentwickeln?• Inwieweit ist durch Kooperation in einem LKT eine Wirksamkeitssteigerungbeim Verfolgen gemeinsamer Zielesowie eine entlastung für teammitglieder möglich?• Inwieweit lässt sich die Abstimmungsbereitschaft unterden Lehrkräften durch Untergliederung einer abteilungin Lkts verbessern?• Welche Gelingensbedingungen sind bei der Durchführungeiner Systemdifferenzierung zu beachten?• Zudem stellt er Chancen und Probleme des LKT-Konzeptsdar.AnmerkungMüller, Manfred: Qualitätsorientierte Schulentwicklung an der Berufsschule.Entwicklung von Unterrichtsqualität mit Lehrerklassenteams. Frankfurt a. M.u. a. 2011, S. 324, ISBN 978-3-631-61891-2, 49,80 EUR.Daniel Müller<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


20MeDieNtiPPSbUCHbESprECHUNgKooperation in der Schuleeine Untersuchung der Orientierungs- und Handlungsmuster von Lehrernkooperation zwischen Lehrkräften in Schulen wird zunehmendals zwingende Notwendigkeit für erfolgreiche Schulentwicklungsprozessegesehen und zu einem zentralenelement guter Schule erklärt. So lautet häufig eine Forderungan Lehrkräfte, sich vom „einzelkämpfer zum teamplayer“zu entwickeln. Mit ihrerquantitativen Untersuchunggeht Sabine Schütt der Fragenach, welche Bedingungen inder Schulpraxis gegeben seinmüssen, damit kooperativesHandeln effektiv in der Schulpraxisrealisiert werden kann.Dazu hat sie die Formenprofessioneller HandlungsundOrientierungsmuster vonLehrkräften vor dem Hintergrundorganisationsspezifischereinflussparameteruntersucht, erklärungszusammenhängefür unterschiedlichekooperationsleistungenund kooperationsbereitschaftenerschlossen sowieeine typologie der kooperationshabitusvon Lehrkräftenentwickelt. aus ihr lassen sichHinweise darauf ableiten,inwieweit verschiedeneMaßnahmen der Förderungund Steuerung kooperativenHandelns von Lehrkräftendienen.Die Studie mit explorativem Charakter basiert auf Stichprobenvon Gesamt- und regionalschulen des BundeslandesMecklenburg-Vorpommern. Die auswahl der Schulen richtetesich nach der Frage, an welchen Schulen davon auszugehenist, eine gute Mischung aller kooperationsausrichtungenzu finden, um dann anschließend ausprägungenfeststellen zu können. Die entscheidung, die Untersuchungan Gesamt- und regionalschulen durchzuführen, fiel auchdeshalb auf diese Schulformen, da ihnen die gemeinsameaufgabe zufällt, ihre Schüler nach der 9. und 10. klasse in dieBerufswelt zu entlassen und somit neben ihrer allgemeinbildendenaufgabe auch eine stark berufsorientierende Funktionhaben. So sieht Sabine Schütt insbesondere in derBerufsvorbereitung eine besondere Bedeutung für dieSchulen und vermutet vor diesem Hintergrund auch besonderekooperationsanlässe für Lehrkräfte – (eine interessanteSchnittstelle zu bestimmten Bildungsgängen der Berufskollegsin NrW).als ergebnisse der themenanalytischenauswertunggeht sie insbesondere auf dieLehrersicht zur kooperationim kollegium, kooperationmit eltern und mit außerschulischenPartnern ein. Dieergebnisse der fallanalytischenauswertung gliedertsie in die typologie der individuellenkooperationshabitusvon Lehrern (erweiterterkooperationshabitus, basalerkooperationshabitus, marginalerkooperationshabitus,vergleichende analyse derHabitustypen, Zusammenhangzwischen institutionellemkontext und kooperationshabitus)sowie in dieDarstellung und denVergleich der fünf untersuchtenSchulen (Schulporträts).Sabine Schütt ist erziehungswissenschaftlerinund warzwischen 2005 und 2011wissenschaftliche Mitarbeiterinam institut für Schulpädagogikder Universität rostock. ihre arbeitsschwerpunktesind kooperation und evaluation im Schulwesen. Seit 2009ist sie zeitgleich pädagogische Mitarbeiterin am Pädagogischenkolleg rostock mit dem arbeitsschwerpunkt Frühpädagogik.Anmerkung:Schütt, Sabine: Kooperation in Schule. Eine Untersuchung der OrientierungsundHandlungsmuster von Lehrern. Frankfurt a. M. u. a., 2012, S. 253.ISBN 978-3-631-60793-0, 41,80 EUR.Daniel Müller<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


BeriCHte21robErT-SCHMIDT-bErUFSKoLLEg IN ESSENLernen im europäischen Ausland„Das auslandspraktikum als Brückenschlag zwischen erfahrungim Zielland und Peer-Mentoring daheim“ – so lautetedas thema unseres letzten Leonardo-Mobilitätsprojekts.2011 und 2012 haben wir 26 junge erwachsene bei mehrwöchigenauslandspraktika unterstützt. Schülerinnen undSchüler des dualen Systems und der höheren Handelsschulehatten die Chance, ein kaufmännisches Praktikum inCork/irland, Nijmegen/Niederlande, Sevilla/Spanien, Wien/Österreich oder kotka/Finnland zu absolvieren. Stellvertretendfür unsere 26 Schülerinnen und Schüler soll über zweiteilnehmer berichtet werden.Jan ist Schüler der höheren Handelsschule und ist währenddes auslandsaufenthaltes 18 Jahre alt geworden. er absolviertesein auslandspraktikum in der Stadt Cork in irland.Jan erhielt seinen Praktikumsplatz bei erin knitwear, einertraditionsreichen irischen Firma, die handgefertigte Strickpullover,Jacken, Mützen und Handschuhe herstellt. erabsolvierte das Praktikum dort in der Buchhaltung. Zuseinen aufgaben gehörten ablage, Dateneingabe, Monatsübersichtenfür kunden erstellen, Barcodes ausdrucken undrechnungen an kunden vorbereiten, also klassische kaufmännischetätigkeiten für einen Schüler der höherenHandelsschule. Jan war sehr beeindruckt von der Herzlichkeitder irischen Mitarbeiter, er wurde sogar einmal vonseinem Chef zum Mittagessen eingeladen und erhielt alsabschiedsgeschenk eine hochwertige Wollmütze, die ersehr schätzt.es war für Jan eine ganz neue erfahrung, sich allein undselbstständig im ausland durchzuschlagen. Um nach irlandzu gelangen, flog Jan das erste Mal in seinem Leben. erwürde eine teilnahme am Leonardo-Mobilitätsprojektunbedingt empfehlen, um Selbstständigkeit und Selbstbewusstseinzu erlangen und natürlich, um die englischkenntnissezu erweitern.Unser zweiter teilnehmer heißt Stefan, er ist 21 Jahre alt,auszubildender als kaufmann für Spedition und Logistikleistung.Stefan hat sein auslandspraktikum in Finnland absolviert.Unsere Projekt-Partnereinrichtung ist ein Berufskollegin der Stadt kotka.Wir legen größten Wert auf qualifizierte ausbildungsnahePraktikumsplätze und den persönlichen kontakt aller Beteiligten.Die Betreuungslehrerin Marja und ihre kollegenhaben sich um eine gute Unterkunft und passende Praktikumsplätzegekümmert. Der finnische Logistiklehrer Pasiwar im März 2012 zuBesuch am robert-Schmidt-Berufskolleg undim ausbildungsbetriebdes Schülers. So konnte eraufgrund seiner informationeneinen geeignetenPraktikumsbetrieb inkotka finden, die SpeditionSteveco mit SchwerpunktSeeschifffahrt.Dieser Bereich der ausbildung,den Stefan inseinem ausbildungsbetriebnicht kennenlernenkonnte, wurde ihm nunim ausland geboten.Stefans kommentar: „ich finde es gut zu wissen, dass ichmich 5 Wochen lang in einem fremden Land, dessen Spracheich kaum spreche (fast), auf mich alleingestellt, gutgeschlagen habe. Das hat mich bestimmt selbstbewusstergemacht. Und ich habe dabei gelernt, dass es sich lohnt,Herausforderungen anzugehen, auch wenn sie einemanfangs nicht ganz geheuer sind. ich bin froh, dass ich dieseChance genutzt habe“ (aus einem artikel der Firmenzeitungvon Stefans ausbildungsbetrieb).Das Feedback der teilnehmer am Leonardo-Mobilitätsprojektdeckt sich mit unseren eigenen Zielen. Das auslandspraktikumsoll der erhöhung der Beschäftigungsfähigkeitnach der ausbildung dienen, die Fremdsprachenkenntnisseerweitern und festigen, die Persönlichkeitsentwicklung stärkenund interkulturelle kompetenzen vermitteln.So lohnt sich die Mühe, im Jahr 2013 Jahr einen neuen Projektantragzu stellen.Barbara Birghan, OV Essen III<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


22BeriCHtebErUFSKoLLEg bArMEN-EUropA<strong>SCHULE</strong>Den bachelor für betriebswirtschaft am berufskolleg barmen –Europaschule erwerben!Neue und attraktive Perspektiven im Bereich der Weiterbildungam Berufskolleg Barmen–europaschule gibt esseit 1991 einen Bildungsgang „Fachschule fürWirtschaft“ (FSW), der seitdem sehr erfolgreichstaatlich geprüfte Betriebswirte in teilzeitform,also neben der Berufstätigkeit, ausbildet. Jetztwird das angebot um eine hochattraktive Varianteerweitert! Von diesem Jahr an können dieStudierenden der FSW weitgehend inhalts- undzeitgleich den vollgültigen abschluss „Bachelorof arts“ (Betriebswirtschaft) erlangen. Die Fachhochschuledes Mittelstandes FHM (träger isteine Stiftung des Handwerks) errichtet über denFörderverein des Berufskollegs ein Studienzentrum.Die Studierenden der FSW am Bk Barmensind dann zugleich Fernstudenten der FHM. Mitnur geringem Mehraufwand kann dann bei unsder begehrte Hochschulabschluss erworben werden. Für denzusätzlichen „Bachelor“ dauert das Studium nur ein Semesterlänger. Die gesamte Studiendauer beträgt dann vier Jahre,also acht Semester.Der weitaus größte teil des Studiums ist integrativ, also fürden „Betriebswirt“ und den „Bachelor“ gleich. Zu erwähnenist noch, dass die an die FHM zu zahlenden Beträge deutlichniedriger sind als sonst bei privaten Fachhochschulen üblichund normal. Durch dieses angebot hebt sich die FSW am BkBarmen-europaschule von umliegenden Fachschulen undprivaten Fachhochschulen ab.Gute Laune bei der Vertragsunterzeichnung! V. l.: Arno Weiss (Fördervereinder Schule), Professor Dr. Christian von der Heyden (Fachhochschule desMittelstands), Claudia Pütz (Leiterin des Studienzentrums)Selbstverständlich ist es auch weiterhin möglich, kostenfrei insieben Semestern staatlich geprüfter Betriebswirt zu werden.Die Vertragsunterzeichnung zwischen dem Fördervereinunserer Schule und der Fachhochschule des Mittelstandes, verbundenmit einer Fragestunde, fand am 30. Januar 2013 statt.Nunmehr geht es an die Umorganisation des Studiengangs,damit wir im kommenden Sommer die ersten neuen Studentinnenund Studenten begrüßen können.Wendelin Volk , OV Wuppertal-OstbErUFSKoLLEg WIrTSCHAFT UND VErWALTUNg DES KrEISES SIEgEN-WITTgENSTEINDer Asienkaufmann startet im SommerBerufskolleg Wirtschaft und Verwaltung in Siegen bietet als erste Schule in Deutschland dieseZusatzqualifikation für auszubildende anDas Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung in Siegen bietetim kommenden Schuljahr eine in Deutschland einzigartigeZusatzausbildung an. „Mit dem asienkaufmann – SchwerpunktChina – unterstützen wir die Siegerländer Unternehmerschaftund nehmen die starke entwicklung des asiatischenMarktes auf“, so der Schulleiter karl-Heinz Bremer.etwa 300 Unternehmen des kreises Siegen-Wittgensteinhaben wirtschaftliche Beziehungen oder sogar Niederlassungenim asiatischen raum, ein Großteil vor allem in China.„China gewinnt immer mehr Marktmacht, das ist auch imSiegerland zu spüren“, erklärte Patrick Helle, der dieseZusatzqualifikation koordiniert. „Der internationale Handelwird weiter zunehmen, wir können die auszubildendenschon früh an solche entwicklungen heranführen.“Die Zusatzqualifikation asienkaufmann richtet sich insbesonderean angehende industriekaufleute, Groß- undaußenhändler oder Speditionskaufleute. Neben dereigentlichen ausbildung drücken die Schüler an zwei<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


BeriCHte23Der asiatische Markt wird immer wichtiger.Patrick Helle und Schulleiter Karl-Heinz Bremer sind sichsicher, dass der Asienkaufmann dem Bedarf vieler exportorientierterAusbildungsbetriebe in der Region entspricht.tage später wurde die lokale und regionale Presse überdieses Projekt informiert. „Dabei sind wir uns der tragweiteunserer aussagen bewusst“, betonte Schulz, „wenn wirherausfinden, dass die meisten testkäufer sehr zufriedenwaren, jubeln alle und preisen den Standort Neusser innenabendenin der Woche noch mal die Schulbank. NebenGrundkenntnissen der chinesischen Sprache und kulturellenBesonderheiten werden die asienkaufleute denSchwerpunkt außenhandel, internationales Marketingund Wirtschaftsenglisch, im Unterricht thematisieren. amende der zwei Jahre legen die auszubildenden Prüfungenvor der iHk ab. „Der Bildungsgang wurde in kooperationmit der iHk Siegen entwickelt und ist ein gutes Beispiel,wie eine staatliche Schule mit der Wirtschaft zusammenarbeitet“,erklärte Bremer. Die iHk übernimmt in den erstenzwei Jahren die Finanzierung der Chinesischlehrerin, einerMuttersprachlerin. „Wir hoffen, dass die SiegerländerUnternehmen diese Dienstleistung genauso annehmenwie die Zusatzqualifikation europakaufmann, die seit dreiJahren sehr erfolgreich läuft“, wünschte sich der koordinatorPatrick Helle.Heiko Richter/Bettina Strecker, OV SiegenbErUFSKoLLEg NEUSSAzubis führten Testkäufe in der Neusser Innenstadt durcham Berufskolleg Weingartstraße wird die Vermittlungvon theoretischen und praktischen Lerninhalten seitJahren großgeschrieben. ein neues Beispiel ist einekooperation zwischen der Abteilung Handel des Berufskollegs,den Neusser Einzelhändlern – zusammengeschlossenin dem Verein „Zukunftsinitiative InnenstadtNeuss“ (ZIN) – und der stadteigenen Gesellschaft „NeussMarketing“.Unter der Federführung von klaus-Dieter Schulz, Lehrer imFachbereich einzelhandel, entstand ein Projekt, daszukunftsweisend für alle Beteiligten ist. Vier einzelhandelsklassenführten in 87 Neusser einzelhandelsunternehmenüber 348 testkäufe durch. Die auszubildenden sollten dabeiu. a. auf folgende aspekte achten: Wie wurden Sie als kundebegrüßt, wie wurde die Ware präsentiert, welchen eindruckhinterließ das Geschäft, u. v. a. m.Für die Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs war eslehrreich, die im Verkaufskundeunterricht gelernten theoretischeninhalte in der Praxis zu überprüfen und sich damitals angehende einzelhandelskaufleute auch selber zu reflektieren.Nach den testkäufen – jedes Unternehmen wurde zuvier unterschiedlichen tageszeiten besucht – ging für dieazubis die arbeit allerdings erst richtig los. Der 19 aspekteumfassende Fragebogen musste datenmäßig verarbeitetwerden. in einer excel-Datei wurden alle Daten erfasst.Mithilfe einer vom it-Bereich des Berufskollegs entwickeltenanwendung wurden dann individuelle auswertungen fürdie teilnehmenden Händler erstellt.V. l.: Marion Werner, Jan Esser, Klarissa Piel, Tolga Sanal undKlaus-Dieter Schulz präsentieren auf der Pressekonferenzeinen Händlerberichtim Januar 2013 konnten die individualisierten ergebnisse andie teilnehmenden 30 ZiN-Händler übergeben werden. aneinem informationsabend für diese Händler erklärt dasBerufskolleg Neuss, Weingartstraße, die jeweils 30 Seitenumfassende auswertung. Diese enthält auch einen Vergleichzu den konkurrenzunternehmen der gleichen Branche undzum Durchschnitt aller testkäufe.<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


24BeriCHtestadt in den Himmel. Wenn wir das Gegenteil feststellen,jubeln die Händler im einkaufszentrum am Stadtrand. aberso viel können wir festhalten: Die ergebnisse haben unspositiv überrascht! Wir haben für die Händler unglaublichspannende und richtungsweisende informationen herausgefundenund dies in einem vertrauensvollen Dialog zurückgemeldet!“alle Beteiligten sind sich zum jetzigen Zeitpunktsicher, dass dieses Projekt zukunftsweisend sein kann undeine Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten in dennächsten Jahren wünschenswert ist. Die Studie ist jedenfallsals Längsschnittuntersuchung angelegt und könnte überJahre fortgesetzt werden.Text: Marion J. Werner, OV NeussFoto: Jürgen GlasmacherpILoTproJEKT AM bErUFSKoLLEg AN DEr LINDENSTrASSEburn-out-Vorbeugungmit Führungskräfte-Coach Andreas pauwelenDas Gesundheitsmanagement,verstandenals ein Schulentwicklungsprozess,ist als einLeitziel in unserem Schulprogrammverankert. esist ein Leitziel, das nichtnur auf dem Papierstehen, sondern auch mitLeben gefüllt werden sollund wird. ein Beispieldafür ist die Fortbildungzur Burn-out-Vorbeugungmit Führungskräfte-CoachandreasPauwelen von derkommunikationsagentur „Lenzer & Partner“ (s. www.lenzerundpartner.com),ein Coach, der sonst Manager und Politikertrainiert. Mit der Fortbildung hat die agentur am Berufskollegan der Lindenstraße ein Pilotprojekt durchgeführt.Weitere Schulen sollen in diesem Bereich angebote deragentur erhalten.Der Grund? Die Forderung nach einer guten und gesundenSchule ist ohne gesunde akteure undenkbar. Deshalb liegtuns die Gesundheitsförderung unserer Schülerinnen undSchüler genauso am Herzen wie präventive Maßnahmen fürdie Lehrkräfte.Mehrere Studien, z. B. die sogenannte „Potsdamer Lehrerstudie“von Uwe Schaarschmidt aus dem Jahr 2005, haben vonsich reden gemacht und die Gestaltung der neuen Lehrerausbildungnicht unerheblich beeinflusst. Die Gefahr, auszubrennen,ist im Lehrerberuf extrem hoch!Deswegen will das Berufskolleg an der Lindenstraße dieseLücke schließen. in dem Pilotprojekt mit andreas Pauwelenhaben Lehrerinnen und Lehrer des Berufskollegs an der Lindenstraßegeübt, mitWorten und GestenFührung k(r)ampflos zubehaupten und positivdie kontrolle zu behalten.„Was mache ich mitSchülern, die immerwieder den Unterrichtstören? Wie begegne ichaggressionen im klassenzimmeroder auf demSchulhof? Und wievermittele ich besondersehrgeizigen eltern, dassihr kind das abitur nicht schaffen wird und dies vielleichtauch gar nicht der beste Weg ist?“ täglich sehen sich Lehrerinnenund Lehrer vor diese und ähnliche Herausforderungengestellt.Schon Berufsanfänger müssen schwierige Gesprächssituationenmeistern, konflikte auflösen, Menschen motivieren undleiten. Damit entspricht das anforderungsprofil eines Lehrersdem einer Führungskraft im mittleren Management – ohnedass die dafür nötigen kommunikativen Fähigkeiten in derausbildung immer ausreichend trainiert würden. „Lehrerinnenund Lehrer sind Führungskräfte mit hoher Personalverantwortung.Wer konflikte nicht lösen kann, erlebt sichhilflos. Das Selbstvertrauen schwindet, der Stress wächst –und führt im schlimmsten Falle zum Burn-out“, erläutertkommunikations-Coach andreas Pauwelen. Für die Lehrkräfte,die eine abteilungs- oder Bildungsgangleitung übernehmen,gibt es zusätzliche Gründe, sich in diesem Bereichfortzubilden. eine solche Fortbildung ist ein Präventionsprogrammund daher hilfreich.Jörg Barda, OV Köln III<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


BeriCHte25rUDoLF-rEMpEL-bErUFSKoLLEg bIELEFELDErfolgreiche Schwerpunktsetzung„Nationales und internationales Marketing/Export“Mehr als 100 Gäste verfolgten das nun bereits vierte exportforumdes rudolf-rempel-Berufskollegs unter dem Motto„erfolgreich exportieren macht Schule“. Nachdem in den letztenJahren die Bedeutung des exports für die region Ostwestfalen-Lippe,die zielgerichtete erschließung von auslandsmärktenund die dauerhafte Behauptung auf den einmalgewonnenen auslandsmärkten im Vordergrund standen,rückten in diesem Jahr die Spezialitäten der Marketinginstrumenteauf auslandsmärkten in den Fokus. Zu dem thema„Produktpolitische Herausforderungen auf auslandsmärkten“konnte das rrB mit Professor Dr. knut Wiesner (Hochschulefür angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt)und Hans-Wilhelm Beckmann (Sortimentsbereichsleitertiefkühlkost bei der Dr. Oetker Nahrungsmittel kG) wiederumzwei experten im auslandsgeschäft gewinnen. insbesonderedas Spannungsfeld zwischen Globalisierung und Spezialisierung,zwischen Zentralisierung und Dezentralisierung prägtedie lebhaften Diskussionen des abends.Bereits 2009 hat sich das rudolf-rempel-Berufskolleg imrahmen einer Neupositionierung langfristig das Ziel gesetzt,den themenbereich „Nationales und internationales Marketing/export“bildungsgangübergreifend zu einem inhaltlichenSchwerpunkt zu entwickeln. Maßgebliches Ziel ist es,den innovationstransfer zwischen den verschiedenen LernortpartnernWirtschaft, Wissenschaft und Schule zu fördernund damit verbunden ein Netzwerk zwischen den Beteiligtenaufzubauen.Nicht nur jährliche, hochkarätig besetzte exportforen werdenrealisiert. Die kompetenzen im Bereich Marketing und exportsind am rudolf-rempel-Berufskolleg in vielen Bereichenweiterentwickelt worden:• In der Fachschule für Wirtschaft sowie in den Bildungsgängenindustrie und Groß- und außenhandel der Berufsschulewurden spezielle Bildungsangebote mit demSchwerpunkt internationales Marketing und export verankert.Beispielsweise können Schülerinnen und Schüler desrrB im Differenzierungsbereich der industrie das bilingualunterrichtete Unterrichtsfach „exportmarketing“ wählen.• In der Vollzeitschule sind es insbesondere das europäischeWirtschaftsabitur und die einjährige höhere Handelsschulefür abiturienten, in der mit bilingualen angebotenund dem Fach außenhandel Schwerpunkte gesetztwerden.• Neben dem Exportforum werden weitere Forumsveranstaltungenzum nationalen Marketing und ein tag derPraxisprojekte in der Fachschule für Wirtschaft realisiert.Durch die Schwerpunktsetzung im themenbereich „Nationalesund internationales Marketing/export“ ist die kooperationdes rrB mit Universitäten, Fachhochschulen und führendenBetrieben der region weiterentwickelt worden. Die schulischeaus- und Weiterbildung profitiert durch die zeitnaheeinbeziehung aktueller trends im Marketing und export.Gerade kleine und mittelständische Unternehmen derregion, die den Schritt in das internationale Geschäft planenoder bereits realisieren, brauchen qualifizierte Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter. Dieser klientel fühlt sich das rrBbesonders verpflichtet.Die beschriebene Schwerpunktsetzung ergänzt die europäischeOrientierung des Berufskollegs. Bereits seit Jahren wirdam rrB durch angebote von Sprachzertifikaten (Französisch,englisch, Spanisch, russisch), auslandspraktika (für Schülerinnenund Schüler des dualen Systems und am Wirschaftsgymnasium),Schüleraustausche, das angebot von bilingualemSachunterricht (CLiL: Content and Language integratedLearning), weitreichende europäische Partnerschaften unddurch ein dauerhaftes engagement in Comenius-Projektenein attraktives Profil gebildet.Christiane Rosenthal, OV Bielefeld RRBbErUFSKoLLEg oLpE„The Collaborator Check“ führte zum Erfolgauszubildende erreichten zweiten Platz beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen – team Berufeinen großartigen erfolg konnten sieben Schüler desBerufskollegs Olpe beim Bundeswettbewerb Fremdsprachenfür auszubildende (team Beruf) verbuchen. Mitihrem Filmbeitrag „the Collaborator Check“ belegten dieangehenden industriekaufleute einen hervorragendenzweiten Platz und sicherten sich damit ein Preisgeld von800 euro. in ihrem Beitrag stellten die auszubildenden ausunterschiedlichen Betrieben des kreises Olpe filmisch dar,wie gut man durch Motivation sein angelerntes theoretischesWissen aus dem Berufskolleg im praktischenUmgang mit kunden auf internationalen Messen inenglischer Sprache umsetzen kann.<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


26BeriCHteDurch die Projektarbeit zeigten die azubis nicht nur ihreBeherrschung der englischen Sprache, sondern auch, dasssie diese in beruflichen Situationen anwenden können. DerSchlüssel zum erfolg war neben der sprachlichen Fähigkeitauch teamarbeit, Projektmanagement, kreativität undLösungskompetenz. Betreut wurde das team von ihrerenglischlehrerin Sandra Hauger, die mit ihrem persönlicheneinsatz viel zum erfolgreichen abschneiden beigetragenhat. auch die ausbildungsbetriebe haben einen wesentlichenanteil am erfolg, indem sie bei den Dreharbeitenunterstützten und ihre auszubildenden für die teilnahmeam azubi-turnier freistellten. Die aufnahmen entstandenbei der Firma Viega in attendorn, die einen unternehmenseigenenMessestand zur Verfügung stellte.Bevor die Wettbewerbsteilnehmer ihren verdienten Lohn imrahmen einer Feierstunde entgegennehmen konnten, musstensie sich einer weiteren Herausforderung stellen. alleGewinner beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen „teamBeruf“ waren vom 6. bis 8. Dezember 2012 zum azubi-turniernach Münster von der iHk Münster eingeladen. Hier wurdedie Olper Gruppe ebenfalls von Sandra Hauger begleitet. ausallen Siegerteams wurden neue teams zusammengestellt.Bei einer effektiven arbeitszeit von einem tag wurden unterZeitdruck Höchstleistungen vollbracht. Die azubigruppensollten ihre Vorstellungen und erfahrungen zum dualenSystem in einer zehnminütigen szenischen Darstellung miteigens kreierten requisiten und dem ausschließlichenGebrauch von Fremdsprachen präsentieren. Juroren ausSchule, Wirtschaft und Verbänden beurteilten die Beiträge.auch hier waren zwei der Olper Berufsschüler erfolgreich. timasser (Firma Hensel) erreichte mit seinem neuen team denzweiten Platz und damit einen persönlichen Preis von 150euro, das team um Dennis Neubauer (Firma Metten) erreichteden ersten Platz und damit 200 euro pro Person.Die Preisträger des Berufskolleg Olpe: Tim Asser(Fa. Hensel), Lisa Eickelmann (Fa. Viega), Patricia Grebe(Fa. Viega), Alina Hesener (Fa. ICT), Dennis Neubauer(Fa. Metten), Katharina Nöller (Fa. Viega) undTim Nicksteit (Fa. Schauerte)Mit der einladung zum azubiturnier ist das BerufskollegOlpe bereits zum fünften Mal seit 2007 beim Wettbewerb inder finalen runde vertreten. Die teilnehmer können sehrstolz auf ihre erreichte Leistung sein, da sie damit aufaugenhöhe mit namhaften Unternehmen wie z. B. SMSSiemag, audi und ZF Sachs stehen.Wie sehr die ausbildungsbetriebe und auch das Berufskollegdie Leistung der auszubildenden anerkennen, zeigte sich beider offiziellen Preisverleihung am Samstagmorgen. trotz derwidrigen Wetterverhältnisse waren Maria Stracke von derFirma Viega und Friedhelm radant von der Firma Schauertevor Ort. auch Schulleiter Bernard Schmidt und der klassenlehrerWolfgang Dierig kamen nach Münster angereist. Siebrachten den Schülern ihre Berufsabschlusszeugnisse mit,die ebenfalls feierlich übergeben wurden.Sandra Hauger, OV OlpebErUFSKoLLEg DINSLAKEN„Es betrifft Dich!“– eröffnung der dreiwöchigen Wanderausstellungzum extremismus im Berufskolleg Dinslaken –extremismus ist ein fortwährend aktuelles thema und nichterst seit den anschlägen am 11. September 2001 auf dietwintower in New York City im Fokus öffentlicher aufmerksamkeit.Nicht zuletzt wegen der aktualität der thematiktrifft die im Berufskolleg Dinslaken am 18. Febr. diesesJahres eröffnete Wanderausstellung mit dem titel „esbetrifft Dich!“ auf reges interesse an Niederrhein und imruhrgebiet.Um 15:00 Uhr eröffnete Christian Drummer-Lempert, stellvertretenderSchulleiter des Berufskollegs, die eröffnungsfeier.Dr. ansgar Müller, Landratdes kreises Wesel,freute sich über diegemeinsamen Bemühungendes Bk Dinslakenund des Bundesamtesfür Verfassungsschutz(BfV) und lobtedie aufbereitung derausstellung. thomasHaldenwang, ständigerVertreter des Vizepräsidentendes Bundesam-Thomas Haldenwang(ständiger Vertreter des Vizepräsidentendes Bundesamtesfür Verfassungsschutz)<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


eGiONaLeS27tes für Verfassungsschutz, referierte anschließend über dieGefahren des rechts-, Links- und ausländerextremismusrespektive des terrorismus, zeigte kurz die historischeentwicklung demokratiegefährdender aktivitäten seit Gründungder Bundesrepublik auf und widmete sich schließlichden aufgabenbereichen des Verfassungsschutzes.in der jüngsten Vergangenheit zunehmend durch Negativschlagzeilengekennzeichnet, bot sich hier für den Verfassungsschutzdie Möglichkeit, im rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeitan einer positiven Wahrnehmung durch dieBevölkerung zu arbeiten und für themen wie terrorismus,Beschneidung demokratischer Grundfreiheiten, Bedeutungdes Grundgesetzes und der demokratischen Gesinnungsowie extremismus im alltag zu sensibilisieren. Begleitetdurch musikalische intermezzi aus den reihen der Schülerschaftsowie ein Buffet und einen Sektempfang, gestaltetdurch die schulinterne abteilung „Hauswirtschaft undernährung“, war die Veranstaltung für initiatoren und Lehrersowie Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Schule undHochschule, Presselandschaft und nicht zuletzt die Bevölkerungein voller erfolg.Die noch bis zum 08.03.2013 in Dinslaken gastierende ausstellungbietet auf rund 170 m² einen Mix verschiedensterPräsentationsformen zur thematik. eine Brücke mit Drucksensoren,die zwei große alarmlampen einschalten, führtden Besucher in den „sensiblen Bereich“, in dem die Freiheitund deren Schutz im Mittelpunkt der aufmerksamkeitstehen. Vorbei an verschiedenen interaktiven Monitorenund Schrifttafeln geht es zunächst in eine Blackbox, die,wenn er sie durchläuft, unterschiedliche Fälle von Übergriffenund Freiheitseinschränkungen einzelner Betroffenerverschiedenster Couleur aufzeigt, durchbrochen von Spiegelwänden,die ihm klarmachen, dass man selber auchOpfer von extremismus werden oder sein kann. Hat er die sogenanntenGrundpfeiler der Demokratie passiert, zeigt einParcours durch die Historie – insbesondere NS- und aktiveraF-Zeit – die Bedeutung der thematik im geschichtlichenZeitablauf. Lebensgroße exponate – Figuren aus rechterund linker Szene – sowie Vitrinen mit Waffen, Propagandamaterialund sonstigen Gegenständen geben dem Besucherrealistische Beispiele aus der extremistenszene. eineeigens eingerichtete ecke mit abgestuften Sitzreihen lädtzur Diskussion mit den Damen und Herren des BfV ein.Schlussendlich zeigt eine audiovisuell geprägte informationseckedie aufgaben und arbeitsweise des Verfassungsschutzesauf, sodass am ende symbolisch das tor zur Freiheitpassiert und die ausstellungsfläche verlassen werdenkann.Die starke Frequenz der kostenfreien ausstellung durchSchulen der region und die positive resonanz seitens derSchüler aus den eigenen reihen des Bk Dinslaken zeugensowohl von der großen Bedeutung des themenkomplexesin der heutigen Zeit als auch von der ansprechenden ausgestaltungder ausstellung. Das parallel an der Schule laufendeProjekt „Stolpersteine“ als Maßnahme zur erinnerung anden Holocaust behandelt einen weiteren aspekt des Schutzesder Demokratie und Vorbeugung von Gewalt in unsererGesellschaft.ein Mosaikstein im Bereich Werteerziehung und gesellschaftlich<strong>eV</strong>erantwortung, der im Unterricht vor-, respektivenachbereitet ein teil eines Gesamtbildes werden kannund die Schülerinnen und Schüler dem Ziel eines eigenverantwortlichenund selbstbestimmten Staatsbürgers einStück näherbringt.Harald Fielenbach, OV DinslakenorTSVErbAND HILDENgroßes Interesse am TV-L in HildenPünktlich zum Start der einkommensrunde ende Januar veranstalteteder Ortsverband Hilden einen Nachmittag zurSituation der tarifbeschäftigten am Berufskolleg.rund um den tV-L lautete das thema, zu dem MonikaMarx vom Personalrat den Zuhörern einen interessantenund spannenden Vortrag hielt. Dabei wurden die verschiedenstenthemen von a wie arbeitszeit bis Z wie Zusatzversorgungangesprochen. es wurde klar, dass die angestelltenLehrer des Landes NrW so manchen Nachteil gegenüberihren beamteten kollegen haben. insbesondere beikrankheit und beim renteneintritt drohen den tarifbeschäftigtenteils erhebliche finanzielle Nachteile. anderer-<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


28reGiONaLeSseits gibt es für sie noch das Jubiläumsgeld nach 25 und 40Jahren Beschäftigungszeit – allerdings nur auf antrag.insgesamt eine empfehlenswerte Veranstaltung, besondersvor dem Hintergrund, dass an manchen Berufskollegsimmerhin bis zu 20 % tarifbeschäftigte unterrichten.Des Weiteren konnte festgestellt werden, dass die Veranstaltungnicht nur informierenden, sondern zugleich auch werbendenCharakter für den <strong>vLw</strong> in eigener Sache hatte. eskonnten so durch die anschauliche Darstellung von MonikaMarx bezüglich der bevorstehenden aktivitäten des <strong>vLw</strong> beiden anstehenden tarifverhandlungen im öffentlichenDienst sogar interessierte Nichtmitglieder für den Verbandgewonnen werden.Stefan Kwasniewski, Vorsitzender des OV HildenbEZIrKSgrUppE KÖLNDropbox – Simplify your lifeeinmal verstanden und angewandt, wirdwohl niemand widerstehen können, diesesMedium zu nutzen. Ohne Frage profitiertauch die Verbandsarbeit von diesem sehrnützlichen Handwerkszeug.Elke Morsbach, OV Köln VDie Bezirksgruppe köln lud zu einer Fortbildung am6. Februar 2013 in das Müller-armack-Berufskolleg in köln-Zollstock ein, die zum Ziel hatte, die kollegiale Zusammenarbeitzu vereinfachen.Wollen Sie im Urlaub Zugriff auf einen ihrer Ordner habenoder Fotos ihrer Freunde zeigen, ihren koffer aber nicht mitzusätzlichem Gewicht belasten? Das System Dropbox –Speichern in der Cloud – lagert für Sie und stellt ihnen ihreUnterlagen an jedem Ort der Welt wieder zur Verfügung,erfuhren die <strong>vLw</strong>-Mitglieder auf der Fortbildungsveranstaltungder kölner Bezirksgruppe von den beiden referentenHubert icking und Jörg Pannes.in der kurzweiligen Fortbildung probten die <strong>vLw</strong>-Mitglieder,wie sie unkompliziert Materialien, ideen und Fotosmittels des kostenlosen Dropbox-Systems austauschenkönnen. ein verführerischer Lichtblick, der die oft bemängelteZusammenarbeit in kollegien deutlich vereinfacht.Spanien · ItalienStudien-/Klassenfahrtenmit Bus oder FlugzeugNähe Barcelona – direkt am MeerNähe von Venedig – direkt am Meer5 bis 8 Tage ab 270,– pro Personmit Halbpension im2- oder 3-Sterne-Hotel,Transfer, Bus vor Ort,individuell gestaltete Programme,Ausflüge/Besichtigungen mit Führung,Bootsfahrt.Ansprechpartnerin:Dipl.-Hdl. Annegret Jung-LommerzheimTel. 02 21/94 35-411, Fax 02 21/94 35-414E-Mail: lommerzheim@netcologne.deStudienreisen fürSchüler und Studenten P. JungErnst-Wilhelm-Nay-Str. 6, 50935 Kölnwww.studienreisen-jung.de<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13


ZUM GUteN SCHLUSS29NEUES AUS DEM bErUFSKoLLEg HÖSEL:Konrad bräsig und ...FrAgEN, HINWEISE UND ANrEgUNgEN:Dienstleistungstelefon des <strong>vLw</strong>0211 4910208oder 4910209jeweils montags und donnerstags16:00 bis 19:00 Uhr(nicht während der Schulferien)Sie erreichen in der Geschäftsstelle des <strong>vLw</strong> eine kompetente Ansprechpartnerinoder einen kompetenten Ansprechpartner Ihres Vorstandes.Wir traUerN UM UNSer<strong>eV</strong>erStOrBeNeN MitGLieDer:Maria Sechelmann, OV Münster iiHeinz-Willy Schwarz, OV Moersklaus Dieter Vogel, OV OberhausenHerr Martin Büdenbender, OV Olpe,betrauert den tod seines Bruders:Gerhard Büdenbender, OV MeschedeSCHUL- ODer DieNStreCHt – aBrUFVeraNStaLtUNGeN VOr OrtSie haben interesse an einem bestimmten thema im Bereich des Schul- oder Dienstrechts? Sie möchten ihre kolleginnen undkollegen zu einer Ortsverbandsveranstaltung mit Schwerpunktthema einladen? Wir machen ihnen ein angebot: Hier finden Siedie themen unserer abrufveranstaltungen. Gerne erfüllen wir auch weitere spezielle themenwünsche nach absprache.Thema Bemerkungen ZeitbedarfSchulrecht – Grundlagenund OrientierungErziehungs- undOrdnungsmaßnahmenEine Einführungsveranstaltung über rechtliche Grundlagen, besonders geeignetfür Berufseinsteiger/-innen.Hilfreich für alle Lehrkräfte; besonders wichtig für Berufseinsteiger.45 – 90 Min.90 – 120 Min.Leistungsbewertung Thema sind die rechtlichen Anforderungen, die an die Notengebung zu stellen sind. 90 Min. – 3 Std.Aufsicht und Haftungder Lehrkräft<strong>eV</strong>eranstaltung verdeutlicht insbesondere, inwieweit die Aufsichtspflicht auch anBerufskollegs ein wichtiges Thema ist.90 Min.Aufgaben des Klassenlehrers Nützliche Informationen und Tipps während des Referendariats und danach. 120 – 360 Min.Betriebliches EingliederungsmanagementVeranstaltung gibt hilfreiche Tipps bezüglich des Ablaufs des BEM-Verfahrens.Sehr interessant auch für Mitglieder der Lehrerräte oder Ansprechpartner/-innenfür Gleichstellungsfragen.60 Min.Rund um den TV-L Prägnante Informationen für alle Tarifbeschäftigten. 60 Min.Altersteilzeit Interessant für die Kolleginnen und Kollegen bis zum Geburtstag 01.08.1952. 30 – 60 Min.Versorgung Wichtig für Jung und Alt (wegen Vorsorge oder der zu erwartenden Pension). 90 – 120 Min.rufen Sie wegen der terminabsprache in der Geschäftsstelle an oder schicken Sie eine e-Mail an: info@vlw-nrw.de<strong>DIE</strong> <strong>KAUFMÄNNISCHE</strong> <strong>SCHULE</strong> 02/13Christiane Lechtermann


Gebrüder Wilke · Druckerei und Verlag · Postfach 2767 · 59017 HammDeutsche Post aG · entgelt bezahlt · G 1771<strong>vLw</strong>-LandesverbandNordrhein-WestfalenGeschäftsstelle:Völklinger Straße 940219 DüsseldorfTelefon (02 11) 4 91 02 08/9Telefax (02 11) 4 98 34 18

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