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Programm 2014 - Comedy Hall & Kikeriki Theater

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Das <strong>Kikeriki</strong> <strong>Theater</strong> und seine GästeSie, verehrter Gast, besuchen unser <strong>Theater</strong> aus freiem Wunsch, und Sie haben Ihre Vorstellungdavon, wie Sie sich unsere Vorstellung erwünschen. Doch die Wunschvorstellung einesjeden Gastes zu erfüllen, kann nur ein Wunschgedanke sein, denn 1000 Gäste, 1000 Wünsche… Mehr als 1.6 Millionen Gäste (davon über 1 Million in der <strong>Comedy</strong> <strong>Hall</strong>) zeigen unsallerdings, dass unsere Vorstellungen offensichtlich genügend Wünsche erfüllen.Doch da auch wir eine Wunschvorstellung von unseren Gästen haben, möchten wir Ihnenhier gerne einmal übermitteln, was uns an unseren Gästen erfreut und aufwas wir gerne verzichtenkönnten.Wir freuen uns zu allererst einmal, dass unsere Gäste ein wirklich buntes Völkchen sind.Quer durch alle Alters-, Gesellschafts- und Bildungsschichten. Etwas Besseres kann einemVolkstheater, als das wir uns verstehen, wirklich nicht passieren.Wir freuen uns, dass unsere Gäste bereit sind, Monate im voraus ihr hart verdientes Geldgegen ein Stück Karton, dass wir als Eintrittskarte deklarieren, einzutauschen und eine oftsehr lange Wartezeit bis zum Aufführungstag klaglos hinnehmen.Wir freuen uns, dass unsere Gäste bereit sind, einzig zum Besuch unserer Vorstellung, aufdas hervorragende, zeitgleich ausgesendete, Fernsehprogramm, zu verzichten.Wir freuen uns, dass sich unsere Gäste durch die alte Volkskunst des Puppenspiels auch inunserem heutigen digitalmedialen Zeitalter noch gut unterhalten fühlen.Wir freuen uns, dass unsere Gäste unser freches und deftiges Spiel genau so verstehen undgenießen, wie wir es uns erhoffen, als eine leichte, komödiantische <strong>Theater</strong>kost, die die oftschwerverdaulichen Probleme des Alltags einmal vergessen lässt.Wir freuen uns über all die Gäste, die sich als aktiver Teil der Vorstellung sehen, die sichöffnen, die kommunizieren, die applaudieren, die lachen und sich gerne auf unseren Humoreinlassen und sich selbst dabei einmal gehen lassen.Bei all der Freude sollte allerdings auch nicht unerwähnt bleiben, dass ein jeder Gast, für einnicht subventioniertes <strong>Theater</strong> wie wir, auch eine ausgesprochen große wirtschaftliche Beruhigungdarstellt.Was uns allerdings alles andere als erfreut, sind Gäste, die uns, unser Personal und selbst andereGäste einfach nur nerven. Abgesehen von Langweilern und Unlustigen sind dies vorallem die ewig Uneinsichtigen und Unhöflichen. Die sich „ums Verrecken“ weigern, ihrenMantel abzugeben, die auch ihrem Dobermann einen <strong>Theater</strong>besuch ermöglichen wollen, dieunser <strong>Theater</strong> umräumen und dabei Tische und Stühle verstellen, die auf die letzte Minutekommen und sich dann beschweren, dass ihr Essen und ihre Getränke nicht schnell genugkredenzt werden, die mit vollem verbalen Einsatz darauf aufmerksam machen, auf jeden Fallals erste abkassiert zu werden, um ja auch als erste aus dem <strong>Theater</strong> verschwinden zu könnenund die, die uns als nachträgliche Zugabe auch noch gerne mit E-Mails oder Internet-Kritiken beglücken, um uns und der Welt mitzuteilen, wie unsäglich unsere Darbietung,unser Personal oder unser Speiseangebot doch wären.All diejenigen, die sich im letzten Absatz erkannt haben sollten, dürfen zukünftig gerne dasvorher erwähnte, hervorragende Fernsehprogramm vorziehen.Da wir aber mit den meisten unserer Gäste wunschlos glücklich sind, würden wir eigentlichgerne nach einer guten Vorstellung jeden Einzelnen abknutschen und ihm sein Eintrittsgeldzurückgeben. Doch um die Verbreitung bakterieller Infekte zu vermeiden sowie wegen desbereits erwähnten wirtschaftlichen Beruhigungsfaktors, müssen wir leider auf diese Art derGästebelohnung verzichten.

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