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Fight.Back.03 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv Potsdam

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<strong>Fight</strong>.Back.3 - 2006Mike Martenlinks: Roland BaumgartenTom Singer (2.v.l.), Melanie Witassek (5.v.l.), Danny Leszinski (6.v.l),Jens Franke (8.v.l), Julia Müller (9.v.l)Sven LischJulia MüllerAnti-Antifa aktuellExtrem Rechte beim FußballAktivisten der <strong>Potsdam</strong>er Anti Antifa waren bei mehreren Angriffen gegenlinke und alternative Jugendliche beteiligt. Darunter fällt auch der Angriffauf den Jugend- und Kulturverein Chamäleon Sylvester 2002. Rund 50rechte Jugendliche griffen damals das Haus an, zerstörten Scheiben undschossen Feuerwerkskörper in die Räume. Der Berliner Danny Leszinskiund die <strong>Potsdam</strong>er Michael Genth und Thorsten Schürmann standen deswegenspäter vor Gericht. Gerne besucht die Clique um Kalies und Witassekauch Dorffeste im <strong>Potsdam</strong>er Umland, wo für nichtrechte Jugendlicheeine Bedrohungssituation entstand. Mit dabei waren unter anderem TomSinger, Sven Lisch, Jeanette Hoffmann, Danny Leszinsky, Enrico Paul,Jens Franke und Nancy Rosga. Viele dieser Neonazis wohnen auch in umliegendenDörfern oder mittlerweile in Berlin. Alle Überfälle aufzuzählenwürde bei weitem den Rahmen eines Artikels sprengen und ist in InternetChroniken ausführlich dokumentiert.Auffällig wurde die gute Zusammenarbeit von Berliner und BrandenburgerNeonazis erstmals am Rande von Prozessen in Folge des Angriffs aufsChamöleon, eines Neonazi-Brandanschlages in KW und am Rande vonNeonazi Aufmarsches in Dresden, <strong>Potsdam</strong> und Berlin. Als Personenkreisder regelmäßig auffällt und mittlerweile teilweise daher in Haft istgehören bzw. gehörten die <strong>Potsdam</strong>er Marco Helmstedt, Robert Meier,Max Gombert, Mathias Klein, Steffen Meyer, Roland Baumgarten, TobiasGeuner, Dustin Schlemminger, Tom Singer, Steffen Ewers, MichaelGenth, David Walter, Christian Behnke, Hagen Beyer, Julia Müller, JensFranke, Heiko Groch (Grocki), Benjamin Oestreich, Jan Wolter, Olaf Ernst,Matthias Fürst, Stefan Weigelt, Daniel Kolibius, Marcus Schiller, MatthiasRettcke, Mike Marten (Impi), Steve Schmitzer, André Obst, Melanie Witassek(Melle), Daniel Romeikat und Oliver Kalies. Aus den umliegendenLandkreisen gehören Sven Lisch, Jens Knöchel, Martin Reichel, OliverSchmidt, Thomas Pecht und Benjamin Forth dazu.Aktuell stehen etliche Angehörige dieses Schlägermilieus in <strong>Potsdam</strong>wegen versuchten Mordes an zwei linken Jugendlichen seit Dezember2005 in <strong>Potsdam</strong> vor Gericht. Neben Berliner Neonazis wie Oliver Oeltze,Marcell Schmeck und Thomas Markgraf auch die sattsam bekannten<strong>Potsdam</strong>er Oliver Kalies, Tom Singer und Thomas Pecht. Einer ihrerAnwälte ist der ehem. Anführer der nunmehr verbotenen Wiking JugendWolfram Nahrath.Beim Spiel des SV Babelsberg 03 am 12. April gegen den FrankfurterFC Viktoria kam es zu Provokationen von etwa 50 offenbar der rechtenSzene zugehörigen Fans des Frankfurter Vereins. So skandierten sieParolen und Gesänge wie „Arbeit macht frei - Babelsberg 03“, „Wir baueneine U-Bahn von Babelsberg nach Auschwitz“, „Juden“ und „Zickzack,Zeckenpack“. Während etwa ein Viertel des Stadions darauf mit dem Ruf„Nazis raus“ reagierten, schien seitens Verantwortlicher <strong>–</strong> Polizei, Ordner,und Veranstalter <strong>–</strong> niemand einen Anlass zum Eingreifen zu sehen.Nach dem Oberliga-Fußballspiel Babelsberg 03 gegen BFC Dynamo amOstermontag 2004 kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischenAnhängern beider Teams. Rechte Fans des BFC stürmten nach Ende desSpiels von der Tribüne auf das Spielfeld und bauten sich vor dem SVB-Fanblock auf. Unter ihnen waren auch bekannte Gesichter der <strong>Potsdam</strong>erNeonaziszene. Sie brüllten Sprechchöre wie „Juden, Juden“. Die Polizeigriff erst Minuten später ein. Ein Babelsberg-Fan wurde krankenhausreifgeschlagen. Die Auseinandersetzungen setzten sich noch außerhalb desStadions fort. Bereits vor dem Spiel waren einige <strong>Potsdam</strong>er Neonazis imFanladen des SVB aufgetaucht und hatten provozierten.Der sicher nicht letzte Vorfall passierte am 14. Mai 2005 als 20 Neonazihooligansein Transparent mit dem Spruch „Hey ihr Zecken, eure Elternsind Geschwister“ und klein daneben „ <strong>Potsdam</strong> gegen links“ anbrachten.Solche Vorfälle durch rechte Fußballfans bei Spielen des SVB sind jedochEinzelfälle. Durch die relativ hohe Zahl linker und antirassistisch eingestellterFans des SVB sind jene immer wieder gewalttätigen Angriffen undAnfeindungen rechter Fans gegnerischer Mannschaften bei Auswärts- wiebei Heimspielen ausgesetzt. Auch werden solche Ausschreitungen durchrechte Fußballfans nicht selten im Vorfeld geplant und im Internet offendazu aufgerufen. Die Affinität eines Teils der BFC-Fanszene zur neonazistischenSzene ist offensichtlich.Unorganisierte NeonazisEin regelmäßiger Treffpunkt für unorganisierte Neonazis ist der <strong>Potsdam</strong>erHauptbahnhof. Die sich hier aufhaltenden Nazis sind eher in losenTrinkergruppen verbunden. Der Bahnhof ist auch Umsteigepunkt für vieleNeonazis aus den umliegenden Dörfern. Der Hauptbahnhof ist somitoft ein Ort von Pöbeleien, verbalen und auch körperlichen Angriffen vonRechten. Eine Gruppe Rechter trifft sich im Sommer gerne am Nuthe-Ufer.Die unorganisierte Szene ist ein erhebliches Problem in <strong>Potsdam</strong>. DieseNeonazis verüben oft spontane Angriffe, deren Auslöser die falsche Hautfarbe,ein falscher Blick oder die falschen Klamotten sein können. Dieunorganisierte Szene ist wesentlich schlechter zu beobachten, spontaneGewaltausbrüche lassen sich nicht voraussehen und sich darüber hinausauch schlechter verfolgen.Auch in Michendorf und Umgebung existiert ein recht großer Personenkreis,aus dem heraus oft Angriffe auf andere Jugendliche verübt werden.Hier fallen immer wieder Oskar Krob, Florian Gerricke, ChristopherSchmidt und Jeanette Hoffmann auf.Matthias FürstEnrico PaulBrandenburg 43

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