13.07.2015 Aufrufe

Fight.Back.03 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv Potsdam

Fight.Back.03 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv Potsdam

Fight.Back.03 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv Potsdam

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

mitte: Christopher WilhelmAnna ThederanRichie FrankeProvokation aufsuchte. Die Gruppe versuchte danach in das - teilweisevon linken Jugendlichen frequentierte und sich öffentlich gegen denwachsenden Neonazismus positionierende - ”Jugendzentrum Pankow”(JuP) sowie in den Lade-Klub einzudringen, wo sie BesucherInnen bedrohtenund zu fotografieren versuchten. Auffällig sind im Wirken Hähnelsund seines Anhangs immer wieder die guten Beziehungen zu regionalenNeonazistrukturen wie dem MHS, der KS Tor und der BASO.”Autonome Nationalisten”, Kameradschaften, Anti-AntifaBei den Pankower Kameradschaftsstrukturen handelt es sich um einNetzwerk von etwa 15-20 Personen, das unter Bezeichnungen wie ”AutonomeNationalisten Berlin” (ANB) und Autonome Nationalisten Pankowagiert. Aufkleber mit diesen Labeln tauchten ab 2003 immer wieder inPankow auf, ohne jedoch die Massivität der Aufkleberwellen der VNNOzu erreichen. Inhaltlich bestanden diese Aufkleber meist aus Gewaltdrohungengegen NeonazigegnerInnen und offenen Bezugnahmen auf denNationalsozialismus.Dem Personenkreis der Pankower Kameradschaftsstrukturen lassen sichdirekt zwei Gewalttaten zuordnen: Am 12. November 2003 wurde einJugendlicher in der Tram mit einem Stein beworfen; verantwortlich warenAndy Fischer und Kevin Platzk aus Niederschönhausen.Am 26. April 2005 überfielen die drei 19 Jahre alten Neonazis AndyFischer, Martin Stelter und Marcel Schulze eine Band in ihrem Proberaumin der Buchholzer Str. in Pankow mit Pfefferspray, Reizgas und Schlagstöcken.Der Neonazi Steven Ringert blieb währenddessen im Fluchtauto.Der Überfall galt wohl einer linken Punkband, doch traf es eine andere, imselben Gebäude probende Band. Zivilpolizisten, welche die Neonazigruppeschon vor dem Übergriff observierten, nahmen die vier direkt danachfest. Es liegt nahe, dass der Personenkreis um Fischer, Stelter und Platzkauch für andere Gewalttaten verantwortlich ist.Mit Aufklebern und einem Drohbesuch im Lade-Klub trat in Pankow in2005 auch eine Kameradschaft Nordost in Erscheinung. Deren Aufkleberkonzentrieren sich jedoch stärker in anderen Ostberliner Stadtteilen.Zu den Pankower Kameradschaftsstrukturen gehören des weiteren nochder in Greifswald studierende, als Anti-Antifa-Fotograf aktive Paul Schneiderund der Vandale Christopher ”Puffa” Wilhelm, der schon seit Endeder 90er Jahre als Nazischläger und Aktivist verschiedener Zusammenhängeauffällig ist, unter anderem als Ordner bei Aufmärschen und beider Bedrohung vermeintlicher AntifaschistInnen. Er sitzt momentan eineHaftstrafe wegen schwerer Körperverletzung in der Berliner Disko MusicHall (Nahe S-Bhf. Landsberger Allee) ab. Auch der Neonazi Dirk Müller(siehe KS-Tor-Artikel) gehört zu diesem Freundeskreis.Der Pankower Toni Böhm scheint nach Polizeiberichten eine zentraleRolle im Netzwerk der ANB zu spielen. Die Tischlerei Böhm seines Vatersin der Pankower Waldstraße beschäftigte längere Zeit sowohl ChristopherWilhelm als auch Andy Fischer.Eine Kameradschaft im Prenzlauer BergDie ”Nationalen Aktivisten Prenzlauer Berg” (NAPB) weisen ebenfallspersonelle Überschneidungen mit anderen Kameradschaften auf. Soist die Aktivistin der mittlerweile verbotenen BASO, Ines Wegner, zudieser Kameradschaft zu zählen. Die NAPB machte mit Publikationenwie Plakaten gegen antifaschistische Demonstrationen und mit Sprühereien,vorwiegend im Umfeld der S- Bahnhöfe Greifswalder Straße undPrenzlauer Allee, auf sich aufmerksam und nahm mit eigenem Transparentam Naziaufmarsch vom 04. Dezember 2004 in Treptow-Köpenicksowie am 1. Mai 2005 in Leipzig teil, aber auch bei einer Demonstrationeiner Bürgerinitiative gegen Baumrodungen in Prenzlauer Berg waren siedabei (gesichtet wurden Ines Wegner, Markus Loszcynski und SebastianSchmidtke). Dieser Versuch, Bürgernähe zu simulieren scheiterte an einerantifaschistischen Intervention. Die Internetpräsenz der Gruppe wird vonInes Wegner betrieben.Mehrere Aktivisten der NAPB wohnen im Erich-Weinert-Viertel und amnahe gelegenen Thälmannpark und fallen dort durch Bedrohungengegenüber linken Jugendlichen auf. Im Weinert-Kiez wurden mehrmalsNeonazi-Sprühereien geschmiert, unter anderem mit einer Sprühschabloneder Spruch ”Israel, du Opfer” (mit einem Hakenkreuz), ältereHakenkreuzsprühereien waren sogar mit NAPB unterschrieben. Das imPark liegende Denkmal Thälmanns wurde in der Vergangenheit öfter mitrechten Parolen besprüht, so wurde der Park von Neonazis mit Sprühereienin ”Rudolf Hess Gedenkpark” umbenannt.Hier ist auch ein Aktionsgebiet der Kameradschaft Phönix, die in derGegend massiv Aufkleber klebt. Die Neonazis Ritchie Franke und AnnaThederan sind dieser Struktur zuzuordnen. Franke fiel in der Vergangenheitregelmäßig als Nazischläger auf. Er war dabei, als eine Gruppe von20 Neonazis am 19. Dezember 2005 versuchte, eine antifaschistischeVeranstaltung im “Haus der Demokratie” anzugreifen. Die Gruppe kehrteanschließend in der Kneipe Sparstrumpf in der Greifswalderstraße einund verbrachte dort den Abend.Nicht zufällig wählten die Berliner Neonazis für drei ihrer letzten Aufmärschedas Gebiet zwischen der Prenzlauer Allee und der GreifswalderStraße. So liefen ca 50 Neonazis am 07. September 2005 vom S-BahnhofGreifswalder Str. zum S-Bhf. Landsber Allee. Am 02. November 2005marschierten ca. 35 Neonazis vom S-Bhf. Prenzlauer Allee zum S-Bhf.Greifswalder Straße. Dort griffen sie eine Gruppe AntifaschistInnen an(mit dabei Sebastian Zehlecke, Alexander Matthias Meurer, Otto-MartinRebele, Stefanie Piehl, Nicole Stenzel und Lars Wünsche). Nach einemverhinderten Aufmarsch in <strong>Potsdam</strong> (05. November 2005) marschiertenca. 100 Neonazis vom S-Bhf. Prenzlauer Allee durch Prenzlauer Berg.Die Polizei brach den Aufmarsch am S-Bhf. Greifswalder Straße aufgrundbefürchteter Zusammenstöße mit Protestierenden ab.Bezirke 37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!