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Die Elektrizität der Gewitter

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Der Linienblitz 91Blitz auf, <strong>der</strong> aus mehreren Wirbeln heller Linien bestand. Innerhalbeiner Schraubenlinie dieses Wirbels konnte er mehr als 50 paralleleLinien zählen. Er deutete diese Entladung als eine Ablenkungswirkungdes Erdmagnetismus. Walter glaubt jedoch, weil sonst solche magnetischenEinflüsse nirgends bemerkbar sind, daß ein heftiger Wirbelwinddie Erscheinung hervorgerufen hat.<strong>Die</strong> Spannung und Stromstärke des Blitzes läßt sichaus seinen Wirkungen, vor allem den Wärme- und magnetischenVvirkungen schätzen. Töpler nimmt auf Grund seiner Laboratoriumsversucheals Spannung 40000 Volt pro Zentimeter für einen starkenBlitz an. W. Kohlrausch 97 ) berechnet die Stromstärke zu 52000 und9200 Ampere, o<strong>der</strong> 52 und 9,2 Coulomb, unter <strong>der</strong> Annahme, daß<strong>der</strong> Blitz eine 5 mm dicke Kupferleitung schmilzt und 0,001 bzw.0,03 Sekunden dauert. <strong>Die</strong>selbe Größenordnung wie Kohlrauschaus <strong>der</strong> Wärmewirkung berechnet Riecke 98 ) aus <strong>der</strong> Schlagweite,nämlich 43 bis 98 Coulomb. Pockels 99 ) benutzt die magnetischeWirkung. Er berechnet aus dem durch Blitzschlag hervorgerufenenremanenten Magnetismus von drei Basaltstücken Stromstärken von6450, 10800 und 6600 Ampere; in einem späteren Fall aus einigenBasaltstäben, die auf dem Monte Cimone in denApenninen in <strong>der</strong> Näheeines Blitzableiters ausgelegt waren, beim stärksten Blitz 11000 Ampere.Dann berechnet noch Humphreys 100 ) aus <strong>der</strong> Schmelzwirkung einesKupferrohrs 90000 Ampfere.<strong>Die</strong> magnetische Wirkung <strong>der</strong> Blitze hat Töpler 101 ) dazu benutzt,um die Strömungsrichtung <strong>der</strong> Blitze festzustellen. Der Blitzerzeugt wie je<strong>der</strong> elektrische Strom ein elektrisches Feld um seineBahn. Körper, die sich in <strong>der</strong> Nähe befinden, können dauernd97 ) W. Kohlrausch, <strong>Die</strong> Berechnung von Blitzableitern und ein Versuch, die<strong>Elektrizität</strong>smenge <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>entladungen zu schätzen. Elektrotechn. Zeitschr. 9,123 (1888).98 ) E. Riecke, Über die in einem Blitzschlag zum Ausgleich kommenden<strong>Elektrizität</strong>smengen. Göttinger Nachrichten 1895, S. 419.") F. Pockels, Ein Versuch, die bei Blitzschlägen erreichte maximale Stromstärkezu schätzen. Meteorol. Zeitschr. 15, 41 (1898). — Über die bei Blitzschlägenerreichte Stromstärke. Physikal. Zeitschr. 2, 306 (1901).100 ) W. J. Humphreys, Bemerkung über das Schmelzen eines Kupferrohrsdurch den Blitz. Monthly Weather Review, Washington 43, 396 (1915).101 ) M. Töpler, Über die Richtung <strong>der</strong> elektrischen Strömung in Blitzen.Meteorol. Zeitschr. 18, 481 (1901).10*

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