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Die Elektrizität der Gewitter

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84 I. Teil. <strong>Die</strong> BeobachtungstatsachenWeg durch die Luft zu bahnen. Dabei gehen die Entladungen immergleichzeitig vom positiven und negativen Pol aus; doch sind häufigdie Vorentladungen <strong>der</strong> positiven Seite ganz erheblich länger undzugleich viel mehr verästelt als die negativen. Der positiven <strong>Elektrizität</strong>kommt also bei weitem das Hauptverdienst an dem Zustandekommen<strong>der</strong> Funkenbahn zu. Der eigentliche Funke weicht dannnur in Einzelheiten von <strong>der</strong> Bahn <strong>der</strong> letzten Vorentladung ab. <strong>Die</strong>Luftteilchen scheinen also eine Zeitlang ihre größere Leitfähigkeitbeizubehalten. <strong>Die</strong>se große Leitfähigkeit macht sich oft auf den Bil<strong>der</strong>nals eine Art wolkenartiges Leuchten bemerkbar, vor allem zwischenletzter Vor- und Hauptentladung. Hinter <strong>der</strong> Hauptentladung isthäufig noch eine Nachentladung zu erkennen, die oft die Form einerAureole annimmt. <strong>Die</strong> Stromverzweigungen <strong>der</strong> Hauptentladung,sowie die vielen Seitenäste sind ebenfalls durch sehr schnelle Büschelung<strong>der</strong> <strong>Elektrizität</strong> zu erklären. Oft sind auf den Bil<strong>der</strong>n geradezu Gabelungendes Stromes zu erkennen; auf gleiche Weise entstehen diehäufigen Verbreiterungen <strong>der</strong> Funkenbahn.<strong>Die</strong>se Laboratoriums versuche wandte Walter nun auf seineBlitzphotographien an. Der erste <strong>der</strong> 16 Blitze, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Figur 8wie<strong>der</strong>gegeben ist, hatte drei Teilentladungen von <strong>der</strong> Wolke aus,die zusammen weniger als eine zehntel Sekunde dauerten. <strong>Die</strong>erste Teilentladung gelangt gar nicht zur Erde, son<strong>der</strong>n löst sich inBüschelentladungen auf; erst die zweite bilde die Hauptentladung.Bei <strong>der</strong> ersten Entladung, <strong>der</strong> „Vorentladung", ergab die Ausmessung<strong>der</strong> Platte mit dem Zeißschen Längenkomparator für dy bei zweiVerästelungen 0,0956 und 0,060? cm. y, die Entfernung dieser Entladungssteilenvon <strong>der</strong> Plattenmitte, war 0,75 und 3,10 cm. Dadie Brennweite des Objektivs 12 cm und die Umdrehungszeit <strong>der</strong>2 jtPlatte 16,7 Sekunden, w also=—— war, so ergab sich, daß beideVorentladungen 0,0198 und 0,0134 Sekunden vor <strong>der</strong> Hauptentladungstattgefunden haben. Da die erste dieser beiden Vorentladungen auchnahezu mit dem Anfang <strong>der</strong> ganzen Entladung zusammenfällt, so hatdie Entladung dieses Blitzes rund 1 / 50 Sekunden gedauert. 0,0489 Sekundennach <strong>der</strong> Hauptentladung setzte die dritte Entladung ein,die nun nicht, wie man erwarten sollte, den ganzen ihr schon bis zurErde gebahnten Weg benutzt, son<strong>der</strong>n mitten drinnen (an <strong>der</strong> Stelle,wo in <strong>der</strong> Figur 8 <strong>der</strong> Pfeil hineingezeichnet ist) plötzlich nach

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