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Die Elektrizität der Gewitter

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82 I. Teil <strong>Die</strong> BeobachtungstatsachenDer Blitz ging 350 m von <strong>der</strong> fest aufgestellten photographischenKammer nie<strong>der</strong>. <strong>Die</strong> Abstände <strong>der</strong> vier Entladungen betrugen daher,aus <strong>der</strong> Platte berechnet, 1,4, 0,4 und 0,6 m, <strong>der</strong> Zeitraum zwischenihnen 0,36, 0,04 und 0,07 Sekunden. Eine bemerkenswerte Erscheinung<strong>der</strong> Kayserschen und einiger späterer ähnlicher Aufnahmen ist nachWalter die Schichtenbildung in <strong>der</strong> Blitzbahn, die sich vielleichtdurch die Wärmewirkung und die dadurch hervorgerufene Luftverdünnungerklärt. <strong>Die</strong> Kaysersche Aufnahme ergibt eine Breitedieser Schichtung von 35 cm. Später hat man mittels feststehen<strong>der</strong>Kammern Blitze erhalten, die noch mehr Entladungen nebeneinan<strong>der</strong>zeigten, soWenger 88 ) einen 9fachen, Kennelly 89 ) sogar einen 14fachenLinienblitz. Für die 14 Teilentladungen dieses Blitzes ergab sich eineungefähre Breite <strong>der</strong> Blitzbahn oben an <strong>der</strong> Wolke zu 7,5, unten zu3 m.L. Weber 90 ) hat ein sehr einfaches Mittel angegeben, wie mandiese zeitlichen Än<strong>der</strong>ungen des Blitzes, die bei den oben erwähntenAufnahmen nur durch Zufall sichtbar wurden, räumlich nebeneinan<strong>der</strong>auf die Platte bringt, nämlich dadurch, daß man <strong>der</strong> Kammer einebekannte Bewegung gibt. Weber führte das bei einer kleinen Handkammerso durch, daß er ihr eine „schaukelnd-oszillatorische" Bewegunggab, so daß die Achse des Objektivs einen elliptischen Kegelmantelbeschrieb. Feste und dauernd beleuchtete Punkte zeichnendadurch eine ovale Figur, welcher von Weber durch langsame Bewegungeine spiralige Form gegeben wurde. Auf diese Weise nahmer zwei Blitze auf, von denen <strong>der</strong> eine wagerecht, <strong>der</strong> zweite senkrechtverlief. Beide hatten eine Zeitdauer von über einer halben Sekunde.Während dieser Zeit fand beim ersten Blitz keine merkliche Unterbrechungo<strong>der</strong> Intensitätsän<strong>der</strong>ung statt, <strong>der</strong> zweite zeigte aber vierziemlich plötzlich auftretende Stärkeschwankungen. <strong>Die</strong>se sind keineswegsalternierende Entladungen, vielmehr verstärkte Entladungenin <strong>der</strong>selben Richtung. <strong>Die</strong> bei beiden Web ersehen Blitzen auftretendenQuerstreifen erklären sich durch verstärkte Helligkeit <strong>der</strong>jenigenPunkte <strong>der</strong> Blitzbahn, die perspektivisch verkürzt erscheinen.88 ) R. Wenger, Ein neunfacher Linienblitz. Meteorol. Zeitschr. 33,544 (1916).89 ) A. E. Kennelly, Ein vielfacher Blitzstrahl. Meteorol. Zeitschr. 17, 558(1900).90 ) L.Weber, Über Blitzphotographien. Berliner Sitzungsberichte 38, 781(1889).

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