13.07.2015 Aufrufe

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Elmsfeuer 77ihr Vorzeichen. <strong>Die</strong> Trab ert sehe Beobachtung über die Farbe desElmsfeuers wird von Elster und Geitel bestätigt. Sie hatten dabeiden Eindruck, daß die dabei auftretenden Blitze in die Felsen trafen.Es scheint also, als ob es auf die Färbung <strong>der</strong> Entladung von Einflußist, ob die Erde Anode o<strong>der</strong> Kathode ist. Laboratoriumsversuche,bei denen eine schlecht leitende Wasserfläche einer Metallspitze gegenüberstand,ergaben ebenfalls eine rötliche Färbung, wenn die SpitzeKathode, eine bläuliche, wenn sie Anode war.Nun sind aber die Elmsfeuer durchaus nicht immer an die <strong>Gewitter</strong>gebunden. Selbst im Winter ist auf dem Sonnblick während schwachenSchneefalls mehrfach langdauerndes Elmsfeuer beobachtet worden;doch tritt es fast stets nur bei Nie<strong>der</strong>schlägen o<strong>der</strong> doch vor und nachden Nie<strong>der</strong>schlägen auf, und zwar sowohl bei Sturm als bei Windstille.Bei heiterem Himmel tritt es nie auf, offenbar, weil dann dasPotentialgefälle zu klein bleibt und die zum Ausströmen <strong>der</strong> <strong>Elektrizität</strong>nötige Stromdichte nicht erreicht wird. An Tagen nicht gewitterigenCharakters hat das Elmsfeuer häufig keinen Vorzeichenwechsel.So tritt es bei ruhigem Schnee auf dem Sonnblick fast regelmäßigmit positivem Zeichen auf, solange <strong>der</strong> Schnee große Flockenbildet. Feinkörniger o<strong>der</strong> staubiger Schnee, wie er im Winter die Regelist, gibt dagegen häufiger negative Elmsfeuer. Elster und Geiteldeuten das als eine Bestätigung ihrer Tieflandserfahrung, wo sie beigroßen Flocken eher negatives, bei feinkörnigem Schnee eher positivesPotentialgefälle feststellten. Bei Hagel trat auf dem Sonnblick öfterstarkes positives Ausströmen ein. Bei böigem und gewitterigem Nie<strong>der</strong>schlagkann <strong>der</strong> Zeichenwechsel in kurzen Zeiträumen folgen. Das istgleichbedeutend mit <strong>der</strong> Erfahrung, daß dann das Potentialgefällestark im Vorzeichen schwankt. Es tritt also bei solchen Vorgängendeutlich ein Wechsel <strong>der</strong> Elektroden ein. Eine Statistik des gesamtenSonnblickmaterials ergibt, daß Lechner während dreier Jahreinsgesamt 55 Elmsfeuer gesehen hat; die meisten im August, Oktoberund März, die wenigsten im Dezember und Januar. Dem Vorzeichennach überwog bei den selteneren Winterbeobachtungen zu neun Zehntelndas negative, in <strong>der</strong> übrigen Zeit etwas das positive.Von an<strong>der</strong>en Beobachtungen des St. Elmsfeuers auf Bergen seiennoch folgende erwähnt: Prohaska 76 ) sah auf dem Schafberge im Salz-76) K. Prohaska, Elmsfeuer am Schafberg. Meteorol. Zeitschr. 10,222 (1893).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!