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Die Elektrizität der Gewitter

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72 I. Teil. <strong>Die</strong> Beobachtungstatsachenzeichen wechseln müssen. <strong>Die</strong>se bei Regen seltene <strong>Elektrizität</strong>sverteilungist bei ruhigem Schneefall die Regel. Dann sind also Potentialgefälleund Raumladung meistens positiv, während die Schneeflocken selbernegative Ladungen tragen. Auch hier ist ein Überdachen des Meßkäfigsohne Einfluß. In diesem Fall müssen also die positiven Ladungenan den kleinen Nebeltröpfchen haften, die von <strong>der</strong> Seite in den Meßraumdringen.Bei Regenschauern und kleineren Böen sind die Zusammenhängeoft noch ähnlich. Ganz unübersichtlich werden sie aber mitten in starkenBöen und <strong>Gewitter</strong>n. Nur beim Heraufziehen <strong>der</strong> Bö, in ihrer Frontwirkung,beim Abziehen, sowie in den Regenpausen bei längeren Nie<strong>der</strong>schlägenfindet sich noch meistens <strong>der</strong> alte Zusammenhang. Es lagertdann eine stark elektrische Luftmasse über dem Erdboden, die, wennsie einigermaßen ausgedehnt ist, auf Potentialgefälle und Raumladunggleichartig wirkt. Wenn aber schon auf kurze Entfernung diese Ladungsich än<strong>der</strong>t, und das ist mitten in <strong>der</strong> Bö und im <strong>Gewitter</strong> die Regel,dann weichen auch Potentialgefälle und die Raumladung eines kleinenLuftraums oft stark voneinan<strong>der</strong> ab. Hier kann auch stark elektrischerNie<strong>der</strong>schlag die Raumladung und damit das Potentialgefällebeeinflussen. Es kann beispielsweise vorkommen, daß 10 Minutenlang alle drei Elemente sehr hohe positive Werte zeigen. Unter solchenUmständen treten die höchsten Werte <strong>der</strong> Raumladung ein, die wohldadurch zu erklären sind, daß alle Tröpfchen, große wie kleine, dieselbeLadung tragen. Wenn Potentialgefälle und Raumladung abweichen,so zeigt, wie Potsdamer Parallelbeobachtungen beweisen, auch dasPotentialgefälle selbst schon auf kurze Entfernung (100 m) Ab weichungen.Bei noch größerem Abstand zweier Gefälle-Meßstellen kann, wieKahler 71 ) bereits 1909 feststellte, eine zwischen beiden hindurchziehendeBö große Abweichungen zeitigen, beispielsweise auf die eineStation eine starke positive, auf die an<strong>der</strong>e eine starke negative Frontwirkungausüben. In Richtung <strong>der</strong> Böenfortpflanzung bleibt dagegendie <strong>Elektrizität</strong>sVerteilung einige Zeit dieselbe. Aus all diesen Messungengeht hervor, daß die Raum- und Wolkenladung in Böen und <strong>Gewitter</strong>nschon auf kurze Entfernung stark wechseln kann.71 ) K. Kahler, Über die Wirkung von Regenfällen und Böen auf das Potentialgefälleam Erdboden. Aus Registrierungen an drei benachbarten Stationen. Berichtüber die Tätigkeit des Preußischen Meteorologischen Instituts im Jahre 1908. S. (67).Auszug Meteorol. Zeitschr. 27, 368 (1910),

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