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Die Elektrizität der Gewitter

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Allgemeines luftelektrisches Verhal en <strong>der</strong> A mosphäre 69grenzten Raum <strong>der</strong> Überschuß des einen Vorzeichens über das an<strong>der</strong>edie Raumladung dieses Luftraums darstellen. <strong>Die</strong>ser Überschuß istallein nach außen wirksam, weil sich die beiden Vorzeichen zum größtenTeil gegenseitig aufheben. Wir definieren also die luftelektrische Raumladungals die Differenz <strong>der</strong> beiden in <strong>der</strong> Volumeneinheit, Kubikzentimetero<strong>der</strong> Kubikmeter, vorhandenen Ladungen, ausgedrückt in elektrostatischenEinheiten.<strong>Die</strong> älteste und einfachste Methode ihrer Messung rührt vonW. Thomson her und beruht auf <strong>der</strong> Überlegung, daß auch in einemelektrostatisch geschützten Luftraum ein, wenn auch kleines Potentialgefällebestehen bleiben muß, das durch die Raumladung verursachtwird und ebenso wie das natürliche Gefälle durch einen Kollektorgemessen werden kann. Einige nach dieser Methode, und zwar mittelseines Tropfkollektors in einem geerdeten Drahtnetz-Zylin<strong>der</strong> von etwaeinem Kubikmeter Inhalt, von Roiti in Florenz Anfang <strong>der</strong> achtzigerJahre des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts vorgenommenen Messungen ergabenfür die Spannung <strong>der</strong> Raumladung etwa den Wert + 1 Volt. Exakter,aber schwieriger und größere experimentelle Hilfsmittel erfor<strong>der</strong>ndist eine Methode, die Gockel 68 ) bei einigen Beobachtungen in <strong>der</strong>Schweiz anwandte. Er bestimmte die Trägerdichte in einem großenZylin<strong>der</strong>-Kondensator nach <strong>der</strong> Aspirationsmethode; dabei ergibtsich die Raumladung als die Differenz <strong>der</strong> positiven und negativenTrägerdichte.Kahler 69 ) hat neuerdings nach <strong>der</strong> Thomsonschen Methode inPotsdam mit Hilfe eines empfindlichen Einfaden-Elektrometers einJahr hindurch die Raumladung gemessen und damit ihre Schwankungenin <strong>der</strong> norddeutschen Tiefebene ungefähr festgelegt. Danach tretendie höchsten Werte im Winter ein, etwa + 0,7 x 10- 6 elektrostatischeEinheiten im Kubikzentimeter o<strong>der</strong> + 0,7 im Kubikmeter. Im Wintersind ja auch Potentialgefälle und <strong>der</strong> Überschuß <strong>der</strong> positiven überdie negative Leitfähigkeit am größten. <strong>Die</strong> kleinsten Raumladungen,+ 0,4, hatte <strong>der</strong> Hochsommer. <strong>Die</strong> Raumladung am Erdboden ist68 ) A. Gockel, Luftelektrische Untersuchungen im Schweizer Mittelland, imJura und in den Alpen. Neue Denkschriften <strong>der</strong> Schweizerischen NaturforschendenGesellschaft 54, 1 (1917), S. 14 u. 19.69 ) K. Kahler, Über die Schwankung <strong>der</strong> elektrischen Raumladung in <strong>der</strong>Atmosphäre. Meteorol. Zeitschr. 40, 204 (1923).

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