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Die Elektrizität der Gewitter

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68 I. Teil. <strong>Die</strong> BeobachtungstatsachenBei böigem Nie<strong>der</strong>schlag waren die Ladungen merklich stärker,sowie die Durchmischung <strong>der</strong> Vorzeichen größer als bei ruhigem. DerZeichenwechsel kann dann so häufig sein, daß das Auge kaum zu folgenvermag. Der stärkste Wechsel, 8 mal in einer halben Minute, trat beieinem Böenregen mit Graupeln ein. Im ganzen ist in Freiburg wiein Potsdam das negative Vorzeichen bei Böen und <strong>Gewitter</strong>n etwashäufiger als das positive. Wie<strong>der</strong> sind aber die großen Tropfen ehernegativ als die kleinen. <strong>Die</strong> Spannung einzelner Tropfen ist erheblichgrößer als bei ruhigem Regen. <strong>Die</strong> mittlere Spannung bei <strong>Gewitter</strong>regenwar z. B. 37 Volt, Höchstwert bei einigen großen Tropfen 300 Volt.Ebenso ist die Einheitsladung groß, am höchsten bei böigem Schnee(33 gegenüber 6 bei <strong>Gewitter</strong>regen). Als Höchstwerte <strong>der</strong> Einheitsladungfand Gschwend + 130 und —205, also erheblich höhere Werte alsbei den Registrierungen in Simla und Potsdam erhalten wurden. <strong>Die</strong>Einheitsladung nimmt, wie in Potsdam, mit wachsen<strong>der</strong> Tropfengröße ab.Alle Augenblicksmessungen Gschwends ergaben ein Verhältnis<strong>der</strong> positiven zu den negativen Ladungen 1,55:1, die Dauerbeobachtungenungefähr 'dasselbe.<strong>Die</strong> mittlere Einheitsladung betrugbeim Regen + 2,7 und — 3,2, beim Schnee dagegen + 11,6 und — 8,1.e) <strong>Die</strong> Radioaktivität <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schläge. Zu erwähnen ist noch,daß die Nie<strong>der</strong>schläge nicht nur elektrische Ladungen tragen, son<strong>der</strong>nauch etwas radioaktiv sind, d. h. sie besitzen die Fähigkeit, um sichherum neue positive und negative Träger zu erzeugen. Frisch gefallenerRegen o<strong>der</strong> Schnee, <strong>der</strong> rasch eingedampft wird, hinterläßt radioaktiveRückstände. Schnee ist wirksamer als Regen. Offenbar werdendiese festen radioaktiven Bestandteile (Induktionen) von den fallendenNie<strong>der</strong>schlägen aus <strong>der</strong> Luft, in <strong>der</strong> sie ja stets vorhanden sind, mechanischaufgenommen. Schnee erzielt mehr wegen seiner größeren Oberfläche.Natürlich spielt auch die Ladung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schläge dabei eineRolle. Da die Induktionen positive Ladung tragen, werden die negativenNie<strong>der</strong>schläge, also wie<strong>der</strong> Schnee eher als Regen, sich am leichtestenan sie lagern. <strong>Die</strong>sem an und für sich recht interessanten Vorgangkommt aber eine praktische Bedeutung kaum zu. Dazu ist die Wirkungviel zu gering.f) <strong>Die</strong> Raumladungen <strong>der</strong> Atmosphäre. W. Thomson (LordKelvin) hat als erster auf die Wichtigkeit elektrischer Raumladungsmessungenin <strong>der</strong> Atmosphäre hingewiesen. Wenn dauernd positiveund negative Träger in <strong>der</strong> Luft vorhanden sind, so wird in einem be-

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