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Die Elektrizität der Gewitter

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Allgemeines luftelektrisches Verhalten <strong>der</strong> Atmosphäre 67genaue Bestimmungen <strong>der</strong> Tropfenladungen ausgeführt. Ein großerNachteil <strong>der</strong> den Arbeiten von Kahler, Simpson und Schindelhauerzugrunde liegenden Registrierungen ist, daß stets nur die Mittelwerte<strong>der</strong> Ladungen während eines verhältnismäßig langen Zeitraumes,2 Minuten, aufgezeichnet werden. Während dieser Zeit kann sehrwohl ein Zeichenwechsel eintreten. Gschwend kehrte daher zu denAugenbeobachtungen zurück. Er verwandte ein empfindliches Fadenelektrometer,das er mit einer Auffangschale von nur 12 QuadratzentimeterFläche verband. Auf dem Boden dieser Schale war WiesnerschesEosinpapier 168 ) angebracht. <strong>Die</strong> ganze Meßvorrichtung konntemittels eines beweglichen Deckels auf ganz kurze Zeit, 15 bis 120 Sekunden,dem Regen ausgesetzt werden. Außerdem hat Gschwendauch noch Dauermessungen ausgeführt. <strong>Die</strong> Fehlerquelle <strong>der</strong> abspritzendenTropfen wurde dadurch vermieden, daß <strong>der</strong> Rand <strong>der</strong> oberenSchutzblende messerscharf geschnitten war, die Wasserfall- (Lenard-)Wirkung außer durch das Eosinfiltrierpapier noch dadurch, daß dieSchale sich nach unten verengte. Durch diese Meßvorrichtung warGschwend in den Stand gesetzt, Größe und Ladung einzelner Tropfenzu bestimmen. Große Tropfen ergaben auch große Ladungen: Tropfenvon 10 bis 20 Milligramm Gewicht Ladungen von 5 bis 100 X lO""' 3elektrostatische Einheiten. Landregen, beson<strong>der</strong>s wenn er aus Nebelo<strong>der</strong> tiefliegenden Wolken ruhig nie<strong>der</strong>fiel, gab kleine positive Tropfen,ruhiger Schneefall hauptsächlich kleine negative Flocken, also genauwie in Potsdam. <strong>Die</strong> größeren Flocken waren in Freiburg aber positivgeladen. Im ganzen überwiegt bei Schnee wie bei Landregen das positiveZeichen, beson<strong>der</strong>s bei böigem Schnee. Bei Landregen waren80% <strong>der</strong> kleinen Tropfen positiv (Größen 0 bis 0,1 Milligramm). <strong>Die</strong>größeren Tropfen fanden sich häufiger negativ geladen. <strong>Die</strong> Spannungeinzelner Tropfen schwankt bei Landregen gewöhnlich zwischen 0,5und 10 Volt. Gschwend betont, daß schon hier die kleinen Tropfenoft eine weit größere Ladung aufweisen, als ihnen zukommen würde,wenn sie nur durch Zusammenfließen gleichartig geladener Wolkenelementevon <strong>der</strong> Größe 3 x 10~ 4 cm, Elementarladung 4,7 X 10- 10entstanden wären. Der Wert Ladung : Gewicht, also die Einheitsladung,nimmt mit wachsen<strong>der</strong> Tropfengröße ab, genau wie inPotsdam168 ) Siehe Seite 124.

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