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Die Elektrizität der Gewitter

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66 I. Teil. <strong>Die</strong> BeobachtungstatsachenÜberschuß. <strong>Die</strong> Größe <strong>der</strong> Ladungen und Einheitsladungen stehtdenen <strong>der</strong> <strong>Gewitter</strong>regen in keiner Weise nach. Der Unterschiedzwischen den drei Regentypen läßt sich so aussprechen: Bei Landregenregnen in erster Linie die positiven Tropfen ab. Da aber eine weitgehendeVereinigung <strong>der</strong> Tropfen stattfinden kann, sind die Volumenladungennur gering. Beim <strong>Gewitter</strong>regen regnen alle Tropfen ab,daher kein Überschuß eines Vorzeichens, beim Böenregen eher dienegativen. 29 Graupel- und Hagelfälle lieferten im Gegensatz zu denBöenregen einen deutlichen positiven Überschuß, vor allem bei dengroßen Stromdichten. <strong>Die</strong> Einheitsladung ist etwa von <strong>der</strong>selbenGrößenordnung wie bei Böen und <strong>Gewitter</strong>n (Höchstwert 34). Schließlichergaben 57 Schneefälle in sämtlichen Stromdichten ein Überwiegen<strong>der</strong> negativen Ladungen. Auch die Schneeböen, bei denen die höchstenStromdichten auftreten, behalten den negativen Überschuß. Sowohlbei Regen als bei Schnee nimmt die Ladung <strong>der</strong> Volumeneinheit abmit wachsen<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsstärke, d. h. kleintropfiger Regen o<strong>der</strong>schwacher Schnee sind stets elektrischer als großtropfiger, beziehungsweisegroßflockiger Nie<strong>der</strong>schlag. Beim Regen sind stets die negativen,beim Schnee dagegen die positiven Einheitsladungen größer als dasan<strong>der</strong>e Vorzeichen <strong>der</strong>selben Nie<strong>der</strong>schlagsstärke. Ebenso nimmtbeim Regen mit wachsen<strong>der</strong> Volumenladung die Dauer des positiven,beim Schnee die des negativen Vorzeichens ab.Auch Schindelhauer nimmt mit Linss an, daß das Vorzeichendes Potentialgefalles am Erdboden durch das Vorzeichen <strong>der</strong> oberenSchichten bestimmt wird, weil die untersten Schichten durch dieNie<strong>der</strong>schläge zur Erde geführt werden. Beim Regen ist die untersteSchicht positiv, die obere negativ, also das Potentialgefälle negativ,beim Schnee umgekehrt die untere Schicht negativ, die obere positiv,daher das Gefälle am Boden positiv. In den Wolken selbst wird dasPotentialgefälle an<strong>der</strong>s sein können und müssen als am Erdboden; vermutlichist es oben umgekehrt, also bei Landregen dem normalenGefälle gleichgerichtet. Bei Böen und <strong>Gewitter</strong>n sorgen die starkenLuftströmungen für eine gute Trennung <strong>der</strong> <strong>Elektrizität</strong>en, bei Landregenfehlt das, daher bleiben hier die Ladungen gering.In neuester Zeit hat dann noch Gschwend 67 ) in Freiburg (Schweiz)67 ) P. Gschwend, Beobachtungen über die elektrischen Ladungen einzelnerRegentropfen und Schneeflocken. Jahrbuch <strong>der</strong> Radioaktivität und Elektronik 17 ?62 (1920).

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