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Die Elektrizität der Gewitter

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Allgemeines luftelektrisches Verhalten <strong>der</strong> Atmosphäre 65in eine große, isolierte Fläche einfließende Nie<strong>der</strong>schlagselektrizitätmaß, im Winter 1911/12 in Kiel 15 mal so oft positive als negative Wertebei Landregen.Das größte Material über Nie<strong>der</strong>schlagselektrizität hat Schindelhauer66 ) veröffentlicht, <strong>der</strong> die drei Jahre 1909 bis 1911 <strong>der</strong> von ihmverbesserten und erweiterten Potsdamer Registrierung bearbeitete.In diesem Zeitraum war das Verhältnis des positiven Vorzeichenszum negativen <strong>der</strong> Zeit nach wie 2,2: 1, <strong>der</strong> Menge nach jedoch nur1,4: 1, das heißt: die positiven Ladungen sind in Mitteleuropa zwarviel häufiger, aber kleiner als die negativen. Als mittlere Einheitsladungfindet Schindelhauer 0,38, o<strong>der</strong>, wenn auch die unelektrischen,keinen Ausschlag im Elektrometer gebenden Regen berücksichtigtwerden, 0,17 elektrostatische Einheiten im Kubikzentimeter. Derpositive Überschuß ist im Frühjahr und Sommer am geringsten, imWinter am größten. Im Frühjahr ist auch die elektrische Tätigkeitam größten, denn es gelangen dann insgesamt ± 5, in <strong>der</strong> Summe also 10,elektrostatische Einheiten zum Erdboden, im Sommer ± 3,5, Summe 7,im Herbst nur + 2,6—1,7, Summe 4, im Winter wie<strong>der</strong> bedeutendmehr + 5,6 — 2,3, Summe 8. Dasselbe Bild ergibt sich bei denmittleren Einheitsladungen, die im Jahre 0,17, im Frühjahr 0,28, imSommer 0,12, im Herbst 0,11, im Winter wie<strong>der</strong> 0,17 betrugen. <strong>Die</strong>atmosphärische <strong>Elektrizität</strong>squelle ist also am ergiebigsten im Frühjahr,am spärlichsten im Herbst.Das einfachste elektrische Verhalten zeigen die Landregen,worunter Schindelhauer einen Regen von mindestens 2 StundenDauer von gleichmäßiger Stärke und ohne plötzliche Barometerschwankungenversteht. 33 so aus dem Gesamtmaterial ausgeson<strong>der</strong>te Regenlieferten fast durchweg geringe positive Ladungen und geringe Einheitsladungen(Höchstwert 3,8 elektrostatische Einheiten im Kubikzentimeter).Bei den <strong>Gewitter</strong>regen, im ganzen 60, sind beideVorzeichen gleich häufig. Man erhält große Ladungen und große Einheitsladungen,die im Mittel 10 mal stärker sind als bei Landregen(Höchstwert 35). Als Böenregen bezeichnet Schindelhauer Regenmit Barographen-Nase und Cumulo-Nimbus samt Alto-Stratus-Schirm.30 so ausgesuchte Böenregen ergaben einen deutlichen negativen66 ) F. Schindelhauer, Über die <strong>Elektrizität</strong> <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schläge. Abhandlungendes Preußischen Meteorologischen Instituts IV, Nr. 10. Berlin (Behrend u. Co.)1913.

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