13.07.2015 Aufrufe

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

64 I. Teil. <strong>Die</strong> Beobachtungstatsachen1909 die Nie<strong>der</strong>schlagselektrizität registriert. Auch hier wurden schwachelektrische Regen meistens nicht mit aufgezeichnet. Da sowiesoin den Subtropen <strong>der</strong> Landregen selten ist, so hat Simpson im wesentlichennur <strong>Gewitter</strong>regen gemessen. Er spricht eingangs mal von„rain storms", sonst fast stets von „thun<strong>der</strong>storms". <strong>Die</strong>se Tropengewitterregenergaben einen ganz bedeutenden Überschuß des positivenVorzeichens: Positive und negative Ladungen verhielten sich <strong>der</strong> Zeitnach wie 2,9 :1, <strong>der</strong> Menge nach wie 2,4 : 1. Je größer die elektrischeStromdichte des Regens war, um so mehr überwog das positive Zeichen.Bei <strong>der</strong> Stromdichte 3 x 10~ 13 Amp./cm 2 war das Verhältnis schonauf 8 : 1 gestiegen. Ebenso nahm das Verhältnis mit wachsen<strong>der</strong> Regenstärkezu. <strong>Die</strong> Ladungen <strong>der</strong> ergiebigsten Regen, stärker als 1 mmNie<strong>der</strong>schlag in 2 Minuten, waren nur noch positiv. <strong>Die</strong> höchsten Ladungen<strong>der</strong> Volumeneinheit hat aber <strong>der</strong> leichtere Regen. Als mittlereEinheitsladung fand Simpson 0,34 elektrostatische Einheiten proKubikzentimeter, als Höchstwert 20. Das Potentialgefälle war imGegensatz zur Nie<strong>der</strong>schlagselektrizität häufiger negativ als positiv,aber nur etwa im Verhältnis 2: 1 <strong>der</strong> Zeit nach. Bei den Messungendes Jahres 1909 registrierte Simpson auch die Eigenladungen von9 Schneefällen, die aber von Graupeln untermengt und meist auchvon Blitz und Donner begleitet waren. Er fand außerordentlich hoheEigenladungen, die erheblich höher als die vom Regen waren, und ebenfallsein starkes Überwiegen <strong>der</strong> positiven Werte.Weitere Messungen <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagselektrizität wurden in denfolgenden Jahren in Frankreich von Baldit und in Irland von Mc.Clelland und Nolan ausgeführt. Sie ergaben ebenfalls positiveÜberschüsse. Von Interesse ist beson<strong>der</strong>s eine Meßreihe, die Bern dt 64 )in Buenos-Aires, Argentinien, nach <strong>der</strong> Weiß sehen Methode erhielt.Er fand vom Juli 1911 bis Januar 1912 doppelt so häufig positiven alsnegativen Regen; als mittlere Einheitsladung +0,70 und —1,07,als größte Einheitsladung 19. Beim Landregen überwog das negativeVorzeichen, dagegen war bei Böen und <strong>Gewitter</strong>n das positive sehrviel häufiger. Dagegen erhielt Herath 65 ), <strong>der</strong> galvanometrisch die64 ) G. Berndt, Luftelektrische Beobachtungen in Argentinien. Veröffentlichungendes Deutschen Wissenschaftlichen Vereins in Buenos-Aires Nr. 3. Berlin1913. Referat Meteorol. Zeitschr. 30, 363 (1913).65 ) F. Herath, <strong>Die</strong> Messung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagselektrizität durch das Galvanometer.Physikal. Zeitschr. 15, 155 (1914).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!