13.07.2015 Aufrufe

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Allgemeines luftelektrisches Verhalten <strong>der</strong> Atmosphäre 63Luftdruck und Wind nicht bemerkbar machen, luftelektrisch dasselbeVerhalten wie Böen. Am ehesten würde man wohl gerade das luftelektrischeVerhalten eines Nie<strong>der</strong>schlags dazu benutzen können, umnichtböigen und böigen Regen zu trennen. Von den 101 Landregen,die einen merklichen Ausschlag im Elektrometer gaben, hatten 55,davon viele von stundenlanger Dauer, nur negatives Potentialgefälleund positive Eigenladungen; dagegen 10 meist nur ganz kurze Regennur negative Eigenladungen. Bei ruhigem Schnee tritt im Gegensatzdazu das negative Vorzeichen bei <strong>der</strong> Eigenladung häufiger auf. EinGemenge von Schnee und Regen gibt in <strong>der</strong> Regel große wechselndeLadungen. Bei Böen und <strong>Gewitter</strong>n halten sich beide Vorzeichen ungefährdie Wage. <strong>Die</strong> Ladung <strong>der</strong> Volumen- o<strong>der</strong> Gewichtseinheitkann dann die Zahl 40 elektrostatische Einheiten pro Kubikzentimeterüberschreiten. Im ganzen überwog in Potsdam im Jahre 1908 bei denzum Erdboden gelangenden Nie<strong>der</strong>schlägen etwas das positive Vorzeichen.Bei den Landregen herrscht in Potsdam durchaus das spiegelbildlicheVerhalten zwischen Potentialgefälle und Nie<strong>der</strong>schlagselektrizitätvor. Dagegen sind bei Böen und <strong>Gewitter</strong>n meistens keineZusammenhänge zu erkennen. Nur die schon von Elster und Geitelhervorgehobene größere Einfachheit in <strong>der</strong> Schwankung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagselektrizitätkehrt stets wie<strong>der</strong>. So ist z. B. immer <strong>der</strong> ersteAusschlag, den die Bö im Potentialgefälle hervorruft, die „Frontwirkung"<strong>der</strong> Bö, nicht in <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagselektrizität vorhanden,ebensowenig die „Rückseitenwirkung". Elster und Geitel vermutetenim Jahre 1899 und fanden das an einigen Beispielenbestätigt, daß Potentialgefälle und Eigenladung am Ende desRegens eher und häufiger entgegengesetzt sind als am Anfang.Es könnte das ein Beweis dafür sein, daß <strong>der</strong> Regen ein Vorzeichenzur Erde führt, während das an<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Luft zurückbleibt. Dochfindet sich das in den Potsdamer Registrierungen nicht bestätigt.<strong>Die</strong> typischen Landregen zeigen schon von vornherein entgegengesetztesVorzeichen zwischen Potentialgefälle und Nie<strong>der</strong>schlagsladung.Ungefähr gleichzeitig und unabhängig von Potsdam hat Simpson63 ) nach <strong>der</strong>selben Methode in Simla in Indien (etwa 2300 m Meereshöhe}während zweier Regenperioden April bis September 1908 und63 ) G. C. Simpson, Über die <strong>Elektrizität</strong> des Regens und seine Entstehungin <strong>Gewitter</strong>n. Philosophical Transactions of the Royal Society, London A, 209, 379(1909) und Indian Meteorological Memoirs 20, 141 (1910).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!