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Die Elektrizität der Gewitter

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62 I. Teil. <strong>Die</strong> Beobachtungstatsachenvom Auffanggefäß durch einen großen Wi<strong>der</strong>stand zur Erde und registriertephotographisch die Stromschwankungen dieses Systems.Gleichzeitig wurden Potentialgefälle und zum ersten Male auch dieNie<strong>der</strong>schlagsmenge aufgezeichnet. Ger dien trennt ebenfalls nachLand-, Böen- und <strong>Gewitter</strong>regen. Im ganzen überwogen die negativenLadungen. Bei Landregen ist die häufigste Stromdichte 10~" 14 Amp. /cm 2 ,bei Böenregen, wo gleichzeitig ein stärkerer Wechsel <strong>der</strong> Vorzeicheneintritt, geht sie bis 10 18 , bei <strong>Gewitter</strong>n bis 10"~ 12 Amp./cm 2 .Einen ganz an<strong>der</strong>en Beobachtungsweg schlug Weiß 61 ) ein. Umganz sicher den Abspritz-, Influenz- und Wasserfallfehler zu vermeiden,setzte er eine gut isolierende Metallbürste, die alle Tropfenaufspießt, ohne sie verspritzen zu lassen, dem Regen aus und trug siedann ins Innere eines Beobachtungsraumes, um dort ihre Spannungzu messen. Außer dem Potentialgefälle bestimmte er auch die Tropfengrößenach <strong>der</strong> Wiesnerschen Methode 168 ). <strong>Die</strong> Weißschen Beobachtungenumfassen die Monate Januar bis April 1906. Bei Regensind Eigenladung und Potentialgefälle meistens entgegengesetzt:<strong>Die</strong> eine Kurve ist das Spiegelbild <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en. Bei <strong>der</strong> Eigenladungüberwiegt bei Weiß das positive Zeichen. Bei Schnee sind Gefälleund Eigenladung eher gleich in ihren Schwankungen; in <strong>der</strong> Schneeelektrizitätüberwog ebenfalls das positive Vorzeichen. <strong>Die</strong> Spannungeneinzelner Tropfen und Flocken überschreiten bisweilen 10 Volt. ImHöchstfall fand Weiß 43 Volt. Ihre Ladung pro Gewichtseinheit (g)beträgt meistens 1 elektrostatische Einheit, im Höchstfall 35.Im Jahre 1908 untersuchte Kahler 62 ) in Potsdam aus einjährigemRegistriermaterial, wobei stets die Ladung innerhalb zweier Minutenaufgezeichnet wurde, insgesamt 265 Nie<strong>der</strong>schläge aller Formen. <strong>Die</strong>von Ger dien aufgestellten Werte für die Stromdichte gelten nur ingroßen Zügen, weil nicht immer eine scharfe Trennung zwischen deneinzelnen Regenarten möglich ist. Vielfach zeigen Regen, die sich im61 ) E. Weiß, Beobachtungen über Nie<strong>der</strong>schlagselektrizität. Wiener SitzungsberichteIIa 115. 1285 (1906).168 ) Siehe Seite 124.62 ) K. Kahler, Registrierungen <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagselektrizität mit dem Benndorf-Elektrometer.Physika). Zeitschr. 9,258 (1908). — Ergebnisse <strong>der</strong> Registrierungen<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagselektrizität zu Potsdam im Jahre 1908. Ergebnisse <strong>der</strong> MeteorologischenBeobachtungen in Potsdam im Jahre 1908. Berlin (Behrend u. Co.) 1909Auszug: MeteoroJ. Zeitschr. 27, 326 (1910).

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