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Die Elektrizität der Gewitter

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60 I. Teil. <strong>Die</strong> Beobachtungstatsachen2 x IG"" 16 Ampere pro Quadratzentimeter. Es handelt sich alsoim allgemeinen um recht kleine Ströme. Indirekt läßt sich <strong>der</strong> Leitungsstromaus dem Produkt von Leitvermögen und Potentialgefälleberechnen. So erhält man etwa 1 x IG""" 6 elektrostatische Einheiten,das ist 3 x 1G~ 16 Ampere/cm 2 , also denselben Wert wie bei dendirekten Messungen.Da sich die meist entgegengesetzten Schwankungen von Leitvermögenund Potentialgefälle aufheben, so ist <strong>der</strong> Leitungsstromviel konstanter als diese beiden Faktoren. Auch mit wachsen<strong>der</strong> Höheän<strong>der</strong>t er sich anscheinend nicht erheblich.d) <strong>Die</strong> Eigenladungen <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schläge. Schon im Jahre 1860hat W. Thomson (Lord Kelvin) 56 ) die Wichtigkeit solcher Messungenerkannt und sogar schon einige Versuche mit einem „Elektro-Pluviometer** genannten Apparat gemacht, über <strong>der</strong>en Ergebnisseaber nichts bekannt geworden ist. In Deutschland wies Linss 48 )nachdrücklich auf die Bedeutung solcher Beobachtungen hin. Er hebtauch schon die Wichtigkeit des Nie<strong>der</strong>schlagsprozesses bei <strong>der</strong> Scheidung<strong>der</strong> beiden <strong>Elektrizität</strong>en hervor. Kurze Zeit darauf führtendie beiden Wolfenbütteler Forscher Elster und Geitel 57 ) die erstenexakten Messungen aus. <strong>Die</strong> Nie<strong>der</strong>schläge wurden in einem isoliertenMetallgefäß aufgefangen, das mittels einer gegen Influenz geschütztenLeitung mit einem Elektrometer verbunden war. Es war aber nötig,das Auffanggefäß gegen die Influenzwirkung des Erdfeldes, sowievor <strong>der</strong> Abspritzwirkung <strong>der</strong> Tropfen und Schneeflocken zu schützen.<strong>Die</strong> ganze Meßvorrichtung wurde daher mit einer Reihe von Schutzbautenumgeben. Eine weitere Fehlerquelle dieser festen Versuchsanordnungwäre die Lenardwirkung (Wasserfallwirkung) des auffallendenRegens, wodurch dieser positiv, versitzende feine Tröpfchen negativelektrisch werden. Da jedoch die Ventilation im Auffanggefäß rechtgering ist, wird es zu keiner ordentlichen <strong>Elektrizität</strong>strennung kommen,die verspritzenden negativen Tröpfchen verbleiben im wesentlichenim Auffanggefäß.Schon bei den ersten Messungen im Sommer 1887 zeigte es sich,56 ) Lord Kelvin, Reprint of Papers on Electrostatics and Magnetism. 2. Aufl.London (Macmillan) 1884, S. 221.4e ) Siehe Seite 52.57 ) J. Elster und II. Geitel, Über eine Methode, die elektrische Natur <strong>der</strong>atmosphärischen Nie<strong>der</strong>schläge zu bestimmen. Meteorol. Zeitschr. 5, 95 (1888).

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