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Die Elektrizität der Gewitter

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Allgemeines luftelektrisches Verhalten <strong>der</strong> Atmosphäre 59in <strong>der</strong> drahtlosen Telegraphie zur Erklärung dieser Erscheinungen annimmt,auch für die atmosphärische <strong>Elektrizität</strong>. Ist eine solche Schichtvorhanden, so muß eine geladene Wolke etwa in 5 km Höhe nicht nurdas Potentialgefälle dort än<strong>der</strong>n, wo sie sich befindet, son<strong>der</strong>n, weildie Potentialdifferenz zwischen <strong>der</strong> 50 km-Schicht und <strong>der</strong> Wolkestets gleich bleiben muß, auch an allen an<strong>der</strong>en Punkten <strong>der</strong> Erde.Swann rechnet aus, daß auf <strong>der</strong> Gegenseite <strong>der</strong> Erde diese Wirkimgnoch ein Zehntel so groß sein muß, als wenn die 5 km-Wolke rundum die Erde verteilt wäre. Mit Hilfe einer solchen hohen leitendenSchicht wird also jede Trennung <strong>der</strong> positiven und negativen Ladungenan irgendeinem Punkte <strong>der</strong> Atmosphäre einen positiven o<strong>der</strong> negativenBeitrag zum allgemeinen Potentialgefälle an <strong>der</strong> Erdoberfläche liefernkönnen.c) <strong>Die</strong> elektrischen Ströme in <strong>der</strong> Atmosphäre. <strong>Die</strong> negativeLadung <strong>der</strong> Erde und das dauernde Vorhandensein positiver undnegativer Ladungen in <strong>der</strong> Luft muß ein dauerndes Strömen von<strong>Elektrizität</strong> in ihr zur Folge haben. <strong>Die</strong> positiven Träger wan<strong>der</strong>nzum Erdboden, die negativen von ihm fort. <strong>Die</strong>ser ,,Leitungsstrom",wie Ger dien ihn nannte, wird fortwährend überdeckt und gestörtdurch die vertikale und horizontale Luftbewegung, wodurch mechanischesForttragen von <strong>Elektrizität</strong> eintritt, <strong>der</strong> „Konvektionsstrom".Man kann den Leitungsstrom direkt messen und sich dabei <strong>der</strong> FranklinschenDrachenmethode bedienen. Auf diese Weise maß Peltierin Frankreich zuerst galvanometrisch den Strom, ebenso L. Weber 54 )50 Jahre später in Breslau und auf dem Kamm des Riesengebirges.Weberfand währendeines <strong>Gewitter</strong>s Stromstöße bis zu etwa 6 X 10""*Ampere. Ferner maß er galvanometrisch den Strom, <strong>der</strong> in einenisoliert aufgestellten Baum einströmt. <strong>Die</strong>se Stromstärke kann schonbei ruhigem Wetter in hochragenden Gegenständen recht beträchtlichwerden. So gibt eine 50 m hohe Antenne Ströme von etwa10 -9 Ampere. Ebert 55 ) fand 1901, indem er einen Teil <strong>der</strong> ebenenErdoberfläche isolierte, als Wert für den normalen Leitungsstrom54 ) L Weber, Mitteilungen, betreffend die im Auftrage des ElektrotechnischenVereins ausgeführten Untersuchungen über atmosphärische <strong>Elektrizität</strong>. Elektrotechn.Zeitschr. 9, 189 (1888) und 10, 387, 521 u. 571 (1889).55 ) H. Ebert, Galvano metrische Messung des elektrischen Ausgleichs zwischenden Ionenladungen <strong>der</strong> Atmosphäre und <strong>der</strong> Ladung <strong>der</strong> Erdoberfläche. Physikal.Zeitschr. 3, 338 (1902).6*

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