13.07.2015 Aufrufe

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

Die Elektrizität der Gewitter

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Allgemeines luftelektrisches Verhalten <strong>der</strong> Atmosphäre 57unter Umständen zu „trockenen"* <strong>Gewitter</strong>n und „Staubgewittern"führen kann. <strong>Die</strong> Erklärung für dieses Verhalten <strong>der</strong> staubhaltigenLuft ist nach Messungen von Kahler 52 ) in einer Lenardwirkung anden festen Teilchen zu suchen, aus denen ähnlich wie bei den Wassertropfenkleinste negative Teilchen herausgeschleu<strong>der</strong>t werden, so daß<strong>der</strong> Rest positiv geladen zurückbleibt. <strong>Die</strong>se schwerbeweglichen positivenTräger fallen leichter zu Boden, während die leichter beweglichennegativen vom Wind in die Höhe geführt werden und so die oben beschriebenenWirkungen zustande bringen.Große Schwankungen des Potentialgefälles, meistens Erhöhungen<strong>der</strong> positiven Werte, treten ein im Nebel und Dunst, also auch mittenin <strong>der</strong> Wolke. In dem Dunst und Wasserdampf bleiben dieTräger stecken, gleichzeitig werden sie unbeweglicher, so daß die Leitfähigkeitabnimmt, das Gefälle aber steigt. Doch sind diese Vorgängerein örtlich, deswegen ist im allgemeinen ein Wolkeneinfluß bis zumErdboden nicht vorhanden, schon darum nicht, weil eine eigentliche<strong>Elektrizität</strong>strennung mit diesen Vorgängen nicht verbunden ist.An<strong>der</strong>s ist es unter Böen- und <strong>Gewitter</strong>wolken, die, auch ohne daßRegen aus ihnen fällt, das elektrische Feld am Boden stark erhöheno<strong>der</strong> erniedrigen können. Hier hat eine <strong>Elektrizität</strong>strennung in undunter <strong>der</strong> Wolke schon stattgefunden. Es handelt sich nicht um eineWolkeninfluenz, son<strong>der</strong>n es ziehen, wie Kahler 52 ) durch Raumladungsmessungenzeigte, mit <strong>der</strong> Wolke Ladungen mit, die bis zumErdboden herunterreichen. <strong>Die</strong> stärksten Störungen des elektrischenErdfeldes treten ein durch die Nie<strong>der</strong>schläge. Schon leichter Regenund Sprühregen bewirken eine Abnahme <strong>der</strong> positiven Potentialgefällewerte;Landregen beginnen fast immer in Mitteleuropa mit negativenWerten und auch während ihrer Dauer überwiegen diese Werte beiweitem. Im allgemeinen geht aber die Feldstärke nicht oft über— 1000 Volt/m hinaus. Stärkere Regen, wie z. B. Regenschauer, liefernhöhere Fel<strong>der</strong> und zugleich schon einen Wechsel zwischen beidenVorzeichen. Am stärksten wird dieser Wechsel bei Regen-, GraupelundSchneeböen, sowie bei <strong>Gewitter</strong>n. Einzelwerte gehen dann über± 10000 Volt/m am Boden hinaus. Ruhiger Schneefall zeigt im Gegensatzzum Landregen in Mitteleuropa eher zackiges positives Gefälle.52 ) K. Kahler, Über die Ursache einiger einfachen luftelektrischen Störungen.Meteorol. Zeitschr. 39, 293 (1922).Sammlung Borntraeger 3: Kahler 6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!