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Die Elektrizität der Gewitter

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Allgemeines luftelektrisches Verhalten <strong>der</strong> Atmosphäre 55trische zu erklären. <strong>Die</strong> Wan<strong>der</strong>ungsgeschwindigkeit <strong>der</strong> mittelbeweglichenist etwa 0,01 cm/sec für 1 Volt/cm. Ihre Masse ist also etwa100mal größer als die <strong>der</strong> leichtbeweglichen. <strong>Die</strong> Wan<strong>der</strong>ungsgeschwindigkeit<strong>der</strong> schwerbeweglichen ist mehr als lOOOmal so klein als die<strong>der</strong> leichtbeweglichen, ihre Masse demnach noch wesentlich größer,und es steht <strong>der</strong> Annahme nichts im Wege, daß bei ihnen die Ladungan den kleinen Dunst- und Wasserteilchen gelagert ist. Daher nimmtim Dunst stets die Anzahl <strong>der</strong> leichtbeweglichen ab und die <strong>der</strong> schwerbeweglichenzu. Auch die Träger mittlerer Beweglichkeit könnendurch Anlagern an Kondensationskerne entstehen. Der australischePhysiker Pollock hat gezeigt, daß die Beweglichkeit <strong>der</strong> schwerenTräger stark von <strong>der</strong> absoluten Feuchtigkeit <strong>der</strong> Luft abhängt. Mitwachsen<strong>der</strong> Feuchtigkeit nimmt sie ab. P o 11 o c k glaubt, daß die schwerbeweglichenaus einem festen Kern mit flüssiger Wasserhülle, diemittelbeweglichen aus Luftmolekülen mit einer Wasserdampfhüllebestehen.b) Das Spannungsgefälle. Es erscheint uns jetzt selbstverständlich,daß bei einem <strong>Gewitter</strong> starke elektrische Spannungsunterschiedezwischen Wolke und Erde bestehen. Aber erst im Jahre 1746 hatWinkler als erster mit Hilfe <strong>der</strong> kurz vorher erfundenen v. Klei st -sehen Flasche, dem Urbild <strong>der</strong> Leydener Flasche, Blitz und Donnerkünstlich nachgemacht. In seinem berühmten Briefe an Collinsonvom Jahre 1750 machte dann Franklin seinen Vorschlag zur experimentellenPrüfung <strong>der</strong> Wolkenelektrizität, <strong>der</strong> die Grundlage desBlitzableiters wurde. 1752 führte Franklin seinen ersten Drachenversuchaus. Überall wurden dann solche Versuche mit Stangen undDrachen aufgenommen. Selbst <strong>der</strong> Tod Richmanns in St. Petersburg,<strong>der</strong> 1753 bei solchen Versuchen vom Blitz erschlagen ward,hielt den Eifer nicht auf. Schon bei diesen Versuchen kam die Erkenntnis,daß auch bei gutem Wetter Spannungsunterschiede zwischenErde und Atmosphäre vorhanden sind, und zwar ist die Luft stetspositiv gegenüber <strong>der</strong> Erde. Das Spannungsgefälle wird um so höher,je größer die Entfernung <strong>der</strong> Meßstelle, des „Kollektors", vom Bodenist. Der Franklinsche Drache gibt bei genügend langem Draht auchbei heiterem Wetter so große Spannungsunterschiede, daß an Unterbrechungsstellendes Drahtes Funken entstehen.In <strong>der</strong> Atmosphäre herrscht also stets ein elektrisches Kraftfeld,dessen Niveauflächen parallel, dessen Kraftlinien senkrecht zur Erde

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